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Enfomolo«^iselie Zeitschrift.

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H e r a u s i^ e ü: e b e n

von dem

Fiiitoiiiolog'isiclieii Vereine in Iteilin.

1^

Fünfzehnter Jahrgang. (1871.)

Mit 8 lithograpliirten Tafeln.

Preis für NicLtinitgliodor des Vereins: 41 Tblr.

Redacteur: Dr. G. Kraatz.

ßerlin, 1871.

In Conimissioii der N icolai'schen Verlage-fjtu-liliindluu^j.

l »^ %. t.'^^

Inhalt ') des fünfzehnten Jahrgangs

der Berliner entomologischen Zeitschrift.

Seite

Ver einsansjelegenheiten V — XI

Freundliche Bitte an die deutschen Lepidopterologen , . . XII

Statuten des entomologischen Vereins in Berlin . 1 — 3

Verzeichnifs der Mitglieder (Herbst 1870) 4-16

Abhand 1 ungen.

Ueber die Eier der Phasmiden, von Dr. J. J. Kaup in

Darmstadt. (Hierzu Taf. I.) 17—24

^eae Phasinidae, beschrieben von Demselb. (Hierzu Taf. II.) 25 — 42

Myrmecoris {Gorski) agilis Sahlberg von J. P. E. Fr. Stein 42
(Dieser Aufsatz ist durch Versehen vom Setzer hier
eingerückt worden und ganz zu unterdrücken.)

Otiorhynchui {Tournieria) griseus Kirsch n. sp 43

Eusomits armeniacus Kirsch n. sp 44

Ueber die deutschen 3Jo/y/cs- Arten, von Th. Kirsch . 45 — 47

Tychiua crassirostris Kirsch n. sp 48

Coleopterorum messis in insula Cypro etc. Auetore Flarai-

nio Baudi a Selve. Pars quarta 49 — 71

Berge's Schmetterlingsbuch 4. Auflage, besprochen von Dr.

O. Staudinger 72 — 74

Die mitteleuropäischen Gallen in Wort und Bild, von Dr. Gustav

L. Mayr. I.Hälfte, angezeigt von Dr. G. Kraatz ... 75
Beiträge zur Kenntnifs der Malacode rmen-Fauna vonCorsica,

Sardinien und Sicilieu, von H. von Kiesenweit er in

Bautzen 75—88

Europeae circummediterrane.ie Faunae Dascillidum et Malacoder-

malum specierum, quae Comes Dejean in suo Catalogo ed.

3* consignavit, ex ejusdem collectione in R. Taurinensi Mu-

seo asservata, cum auctorum hodierne recepta denominatione,

collatio. Auctore Flarainio Baudi a Selve. . . 89 — 130
Neue exotische Tomiciden-Arten diagnosticirt von Oberförster

Eich hoff in Hoeven 131 — 136

Ueber Xyloteru» lineatut Er., von Di'emselben 137

Ueber die Gattung I'ityophthorus, von Demselben . . . 137

Zwei neue deutsche TomicM« Arten, von Demselben . . . 138

Leber zwei neue europ. Crypturgu$ 'Xrlen von Demselben 139

') Heft I (S. 17— 88, Taf. I, II) und IV (Monogr. der Passaliden S. 1 —
122, Taf. III — VII) sind im Jannar 1871, Heft II und III (S. I— XII, 1 — 16,
89 — 292, Taf. VIII und Taf. III, letztere zu Jahrgang 1870) sind im Februar
1872 ausgegeben.

IV Inhalts- Verzeichnifs.

Seite
Orthoperus Kluki Wancowitz in Deutschland nachgewiesen

durch P. Ha bei mann und G. Kraatz 140

lieber die europäisch - deutschen T/tr ose«« - Arten von Dr. G.

Kraatz 141—142

Uebersicht der deutschen Triplax- kr\,e.n. von Demselben 143 — 145

Ueber einige deutsche Dorcatoma-A.rlen, von Demselben . 146 — 148
Für Deutschland rn-ae Homalota-Arten von Decan W. Scriba

und Dr. G. Kraatz 149—161

Eine neue deutsche Criocerinen- Art beschrieben von Dr G.

Kraatz 162

Drei neue europäische //i/rfro^or«s beschrieben von E. Wehncke

in Harburg 163 — 164

Ilyhius Badenii nov. spec. beschrieben von Demselben . . 164

Synonymische Bemerkungen über deutsche Hydroporits-Avlon,

von Demselben 165

Einige für Deutschland neue Wasserkäfer besprociieu von Dr.

G. Kraatz 166—168

ßagous tiigritarsis Thoras , muticus Thoins. , Gronops se-

miniger besprochen von G. Kraatz !69

Ueber die schlesischeu Hypera- \r\.en von Demselben . . 170—172
Zur Kenntnifs der deutschen Hyperiden von Th. Kirsch rn

Dresden 173—191

Ueber Rhynchitea uncinatua Thonis. und Hister succicola

Thoms. von G. Kraatz 192

Ueber die Zahl und Benennung der deutschen Dorcadion-Ar-

ten von Demselben 193 — 205

Synonymische Bemerkungen von E. Wehncke, G. Kraatz,

Th Kirsch, v. Solsky, J. Sahlberg 206

Purpuriceniis Hausknechti beschrieben von Sladtgerichtsrath

Witte in Berlin 207—208

Nachtrag zu den Bemerkungen über die Arten der Gattung

Nepticula von H. v. Heinemann, Finanzrath in Braunschweig 209 — 223
Sammelbericht vom Karst von Prof. Schreiber in Salzburg 224

Beiträge zur Coleopteren - Fauna von Sicilien von A. Baron

V. Rottenherg. Drittes Stück. (Hierzu Taf. VHI.) . . 225—247
Cryptocephaliis prinreps n. sp. beschrieben von Demselben 248

Beiträge zur Kenntnifs einiger coprophagen Lamellicornicn von

E. v. Harold in München. (Siebentes Stück.) .... 249—287
Zwei Worte über das Tödten der Insekten von Wa.ldemar

Fuchs 288—292

Neuere Literatur, Bücher-Anzeigen etc.

Monographie der Passaliden von Dr. J. J. Kaup in Darm-
stadt. (Hierzu Taf. IH-VH.) 1 — 122

Vereinsangelegenheiten. 1871.

▼ ▼ ir lullten im verflossenen Jahre den Verlust mehrerer und
ausgezfichncter IMitglieder des Vereins zu betrauern, über welche
die folgenden Seiten kurzen Bericht erstatten.

Die freundlichen Beziehungen zu den französischen Entomolo-
gen scheinen sich leider langsamer wieder herzustellen, als von
deutsclicr Seite gelioffl werden durfte; bei der immer lebhafteren
Entwickelung der Entomologie in Frankreich ist dies um so mehr
zu bedauern; unsere französischen Collegen sollten überlegen, dafs
aus ihrer Zurückhaltung hauptsächlich nur ein Schaden für die ge-
meinsame Lieblings - Wissenschaft erwächst, und im Interesse die-
ser ihre Animosität zu unterdrücken suchen. Unter den obwalten-
den Umständen ist daher über einen kurzen Aufenthalt in der fran-
zösisclien Hauptstadt hier nur wenig zu berichten. Herrn Deyrolle's
überraschende Erklärung: ,,je ne ferai pas Ic commerce ni avec vous,
ni avec d'autres Allemands"', de Bonvouloir's Befürchtung, mein Er-
scheinen in der französischen entomologischen Gesellschaft möchte
die Streichung der deutschen Mitglieder zur Folge haben, zeigten
mir. dafs die Entomologie noch zu wenig Oberhand über die Poli-
tik gewonnen hatte, um in Paris mit Erfolg für dieselbe thätig sein
zu können.

In Wien hatte sich seit dem vorigen Jahre wenig verändert;
auf dem K. K. Naturalien-Cabinet fand ich bei den Herren Rodten-
bacher, Ferrari, iVIann, Rogenhofer die gewohnte freundliche Auf-
nahme; der erstere legte mir das fertige Manuscript zur dritten
Aullage der Fauna austriaca vor, Graf Ferrari war noch- mit dem
Ordnen der Rüsselkäfer beschäftigt und wünschte seine Privat-
Samnilung zu verkaufen (vergl. den Umschlag); durch H. Rogen-
hofer erfuhr ich erst jetzt, dafs Schiner's werthvolle Dipteren und
die äufserst sauber gehaltenen Orthopteren des II. Türk für das
Cabinct angekauft seien. Letzterer hatte inzwischen die Käfer-
Sammlung des verstorbenen Ledeier erworben und mit der seini-
gen verschmolzen; H. Dr. Ilnmpe klagte über die vSchwierigkeil
seine reiche vSammlung weiter zu vermehren, ebenso H. Sartorius,

VI - Vereins-Angelegenheiten.

In einer Sitzung der zool. botan. Gesellschaft hatte ich zugleich
Gelegenheit die Heneu v. Fiaueiifeld, IMayr und Brauer zu bcgrüs-
sen und die Bekanntschaft des H. Erber zu machen, welcher von
seiner letzten italiänischen Reise eine ungewöhnliche Menge von
Insekten mitgebracht jhalle, die indessen erst zum Thcil präparirt
waren.

Jüngere Entomologen lernle ich in Wien diesmal nicht ken-
nen, mehrere dagegen in Prag: Georg Stein (den Sohn des Prof.
Stein, durch seine werfhvollen Arbeiten über Infusorien rühmlichst
und mir noch von Berlin her bekannt), einen eifrigen Sammelge-
nossen des jungen Lockey, auf welchen sich die Liebe zur Ento-
mologie vom Vater vererbt hat. Eine sehr saubere Sammlung und
freundlichstes Entgegenkommen fand ich bei unserem neuen Mit-
gliede H. Srnka, welcher mich mit H. Haury, Besitzer einer hüb-
schen Caraben-Sammlung, bekannt machte. Zum ersten Mal hatte
ich Gelegenheit die an exotischen Käfern und Schmetterlingen reiche
Sammlung des versloibenen Prof. Nickerl durchzusehen, welche sein
Sohn, H. Dr. Nickerl, fortzusetzen beabsichtigt.

Herr Haaber, svelcher sich hauptsächlich für Staphylinen inter-
essirt, war nicht zu Haus anzutreffen, H. Moriz Schenck leider
verreist.

Da mehrere dieser Herren noch nicht einmal mit dem nahen
Dresden in regem Verkehr zu stehen schienen, so möchte ich um
so mehr unsere Coleopterologen zu einem gelegentlichen Besuch
ihrer Prager Collegen, namentlich des Herrn Srnka, auffordern.
Dresden selbst gewinnt für die Entomologen einen neuen Anzie-
hungspunkt durch die Versetzung unseres allgemein verehrten Mit-
gliedes, Geh. Reg.-Rath v. Kiesenwelter, dessen Sammlung zur Zeit
meiner Anwesenheit leider noch nicht angelangt war. H. Müller
wird gegenwärtig bei der Aufstellung seiner, namentlich an nord-
amerikanischen Käfern reichen Sammlung von H. Vogel unterstützt;
H. Kirsch beschäftigt sich vorzugsweise mit den Curculionen; eine
gesellige Vereinigung der Dresdener Entomologen findet Montag
Abends statt.

Nach dieser gelegentlichen kurzen Abschweifung sei auch der
Ausflüge der anderen Berliner Entomologen gedacht.

Herr Ribbe, vornehmlich durch die freundliche und reiche Un-
terstützung unseres geschätzten Vice-Präsidenten, H. Baron v. Türck-
beim, in den Stand gesetzt eine mchrmonatliche Excursion nach
Andalusien zu unternehmen, ist von derselben wohlbehalten mit
reichen Schätzen an Lepidopteren zurückgekehrt, welche nament-

Vereins- Angelegenheiten. VII

lieh in der Umgegend von Granada gesammelt wurden, und über
die wir weitere !Millhoilijni;cn von II. Dr. Staudinger z,u erwarten
haben. Unter den Käfern befanden sich auch einige interessante
Arten, z. B. eine neue Oreina. ebenso unter den Fliegen, über
welche H. v. Roedcr in der Zeitschrift bericiiten wird.

Herr Dv. Thicnic brachte von einer vierwöchenilichen Excur-
sion nach dem Wonte Rosa manches Hübsche von Colcopteren mit,
namentlich 2 Ex. dos prächtigen Aedilis Edmondi Fairrn., der bis-
her nur in Sicilien aufgefunden war.

Herr Stadtgerichtsrath Witte gelangte unter niaunigfachcn
Schwierigkeiten nacli Turin und hatte das Glück unter der Anlei-
tung des Herrn Sella den seltenen Cmabus Olympiae in einigen Ex.
zu erbeuten.

H. Dr. Stein machte eine Excursion nach dem Allvater, um
dort hauptsächlich Phryganiden zu sammeln; er halte die Freude
mit den Herren K. Letzner, E. Schwarz, Wocke und Söhne aus
Breslau zusan)men zu treiTen.

Herr J. M. Ilildebrandt ist im Begritf nach Zanzibar abzurei-
sen, um dasselbe in botanischer und entomologischcr Hinsicht ei-
nige Jahre hindurch zu exjjloriren; seine cnlomologischc Ausbeute
wird nach Berlin gesendet und von hier aus verlheilt werden; be-
sondere Wünsche würden noch immer Berücksichtigung iinden kön-
nen, wenn sie an H. Professor Hildebrandt in Düsseldorf gerichtet
werden.

H. Hiller von hier wird als deutscher Lelirer nach Japan ge-
hen und hollentlich [Mulsc zimi Sammeln der dortigen Insekten linden.

Die freundliche Beriachrichtigung von Seiten des Herrn Prof.
v. Siebold, dafs am 4. August das 25jiiljrige Doctor-Jubiläum unse-
res früheren mehrjährigen Mitgliedes Herrich - SchaetTer's sein
würde, veranlafsic den Unterzeichneten in der Sitzung am 3. Au-
gust zu dem freudig aufgenommenen Vorschlage Herrn Dr. Her-
rich-SchäfTer zum Ehren - IVIilgliede zu ernennen und ihm die Mit-
thcilung am folgenden Tage (dem des Jubiläums) telegraphisch zu-
kommen zu lassen. Wenige iMonate nai^hdem dies geschehen, ge-
langte zuerst durch H. Dr. Slaudinger die traurige Nachricht nach
Berlin, dafs Herrich-Schaeiref von einem wiederholten Schlaganfall
gcIrolTcn sei; nach brieflicher IMitlheilung des Sohnes, Dr. H. Her-
rieh - Schaclfer, vom 2. November 1871, war zu dieser Zeil das
körperliche Befinden H.'s vcrhältnii'smäfsig gut, Appetit gut, Kraft
und Lust zu kleineu Spaziergängen vorhanden, sein Geist aber noch
leider sehr umllort und seine Arbeitskraft total gebrochen.

VIII Vereins-Angelegenheiten.

Am 16ten Mai 1871 starb nach kurzem Leiden in Berlin
Herr Kupfersfecher Wagenschieber, welcher dem Vereine aus
der erslen Zeit seiner Gründung angehörte und treu blieb, obwohl
er in den letzten Jaliren nur wenig Mufse zur Beschäftigung mit
der Entomologie übrig hatte. Wagenscbieber's entomologisch ge-
übtes Auge verband sich bei der meisterhaften Ausführung seiner
Kupferstichtafeln mit dem höchsten Grade von Routine, welche
denselben bei grofser Genauigkeit zugleich den Reiz der gröfsten
Sauberkeit und Glätte verlieb. Das wurde auch auf anderen dank-
bareren Gebieten schnell erkannt, und YV. war stets mit Arbeiten
überhäuft, welche er in den letzten Jahren kaum noch bewältigen
konnte.

Ein zweites Berlinei' Mitglied verlor der Verein in der Person
des Königl. OIier-Telegraphisten Neubauer, welcher früher den
Sitzungen des Vereins fleifsig beiwohnte, als er weniger mit Amts-
geschäften überhäuft war.

Am 25sten October I87I verschied in einem Alter von etwa
70 Jahren unser laugjähriges Mitglied Herr Prof. Dr. Chr. Ratze-
burg, welcher seil einigen Jahren seinen bekannten Wirkungskreis
in Neustadt-Ebers w. mit Berlin vertauscht halle. Ratzeburg's Ar-
beiten auf forstwirlschaftlich-entoniologischem Gebiete, seine „Forst-
insekten", ,,Waldverderber'' und „Ichneumonen der Forst Insekten"
sind so wellbekannt und durch mehrfache Auflagen so weit ver-
breitet, dafs hier kaum an sie erinnert werden darf. Um so schwe-
rer wiegt der Verlust eines Mannes, welcher mit so grofsem Er-
folge auf die Forstmänner ebensowohl einwirkte, als die Beobach-
tungen und Erfahrungen vieler Einzelner in belehrendster und nutz-
bringender Weise zur Geltung und Verwerthung zu bringen
wufsle.

Am 18ten December 1871 verschied unser Ehrenmitglied Herr
Finanziath H. V. Hein eman n in Brauuschweig. Derselbe hat sich
namentlich durch sein gröfseres Werk „die Schmetterlinge Deutsch-
lands und der Schweiz" einen ehrenvollen Ruf unter den europäi-
schen Lepidopterologen erworben: er hinterliefs das Manuscript zum
zweiten Hefte des zweiten Bandes der 2ten Abtheilung dieses Wer-
kes etwa bis auf ein Fünflheil vollendet, dessen Bearbeitung nun-
mehr Herr Dr. Wocke in Breslau übernehmen und so die ver-

Vereins- Ans^ele^enheiten. IX

(liensJ volle Arbeit zu dein t^ewünschlen Abecliltisse brins;en wird.

V. Hciiiemnnn's Nachlrag zu den Bemeikunijen über die Arien der

Giittiiiii; Nepllcnln auf S. 209 — 223 dieses Jaiirgani;s \vai- wobt die
letzte Publikation des alli^emein i:;escbäl7Jen Autors.

Im Peslb verstarb Herr Dr. Eminericb von Fr i v aldszky ,
eineritirler Cuslos am National - Museum daselbst, Ungarns eifrig-
ster und wobi ältester ColeoptiMologe. welcber unserem Ver-
eine seit seiner (iriindnng angcbörtc. Frivaldszky war bis in
sein spätes .\lfer eifrig auf die Vcrraebriing seiner, nanienllicb
an Europäern reichen Insekten -Sanunlung bedacht, weirbe schon
bei seinen Lebzeiten in den Besilz des iNalional-iMuseums in Pestb
überging. Er war von Alters lier ein tbäliger Sammler, welcher
durch geeignete Persönlichkeiten den Balkan, die Gegend uu) Con-
slantinopel. Smyrna etc. niit Eifolg, nanienllicb nach Käfern, duieb-
forscben liefs. .\uf der Naturforscher-Versammlung z.u VVien machte
er die Entomologen zuerst mit einer schönen Suite ungarischer Höb-
lenkäfcr (5 ansehnlicbe Arten) bekannt; er lud mich damals aufs
Freundlichste zu einem mehrlagigen Besuche seiner herrlich gele-
genen Villa und zur Besicliligung seiner schÖMen Sammlung ein,
welche reich an interessanten und wenig bekannten Arten war.

Weiler verlor der Verein durch ücn Tod Herrn Victor de
G'aulard in Venay.

Nach brieflicher Mittbeilung von H. Kollze verstarb in China
unser Mitglied Herrn. Bonne aus Hamburg.

Am lolen November 1871 verstarb zu Luxeuii-les-Bains im Al-
ter von 59 .Jahren (ruillaiime Capiomont. Pharmacien piinci-
pal de l"" ("lasse, Hitler der Ehienlegion etc. Wenn derselbe auch
nieht nrisercm Vereine angeböite. so dürfen wir liier doch nicht
unterlassen seiner und der Verdienste zu gedenken, welelie er sich
In den letzten .fahren durch seiuc inonogi a[)hisclie Beaibciliing der
schwierigen t/yperhien und der (Jitlliingeii i.isus und Jjiirhiris er-
uorben hat. deien drucklertigcs [Manuscrijil von ihm niulhniarslich
zur VerölVentli.-huug in den Annaics de la Soci('le Enlomoiogiipjc
de France binleilassen ist.

Berlin im Februar 1S72. G. Kraatz.

X Vereins- Angelegenheiten.

Zum Ehrenmitgliede wurde ernannt:
Herr Dr. Hcrri ch-Sch aeffer in Regensburg (vgl. oben S. VII).

Zu correspondirenden Mitgliedern wurden ernannt:
Herr Dr. H. J. van Ankum in Rotterdam.

- Dr. Bethe in Stettin.

- A. Sartorius in Wien.

• E. Frei-Gefsner, gegen w. Custos und Conservator am Mu-
seum in Genf.

Durch den Tod verlor der Verein sein Ehrenmitglied
Herrn Finanzrath v. Heinemann in Braunschweig;

ferner die ordentlichen Mitglieder:
Herr Ogier de Baulny in Paris.

- Bonne in Hamburg.

- Dr. Emmericb v. Frivaldszky in Peslh.

- V. de Gautard in Vewey.

- Neubauer in Berlin.

- Prof. Ratzeburg in Berlin.

- Wagenschieber in Berlin.

(Vergl. die Necrologe auf S. VHI u. IX.)

Seit dem Januar dieses Jahres sind dem Vereine folgende neue
Mitglieder beigetreten:
Herr C. Berg, wisschaftl. Lehrer und Conservator am Museum in

Riga. (Lepidopt.)
Fräul. Marie v. Chauvin in Freiburg im Breisgau (Neuropt.).
Herr Claus, Graveur in Berlin, Slallschreiber-Str. 60. (Lep.)

- Theod. Compton in Winscombe near Weston J^^ (England).

- S. Dempzok, Photograpb in Hamburg, Iste Elbstr. 33. (Lep.)

- Dr. E. Fischer, Oberlehrer am Friedr.-Gymnasium in Berlin.

- Froraholz in Berlin, Buchdruckerei-Besitzer. (Lep.)

- Getschman, Maler in Berlin. (Lep., Col.)

- H. Grofs, Drain-Inhaber in Bernstadt in Schlesien.

- Gust. Hälfsen in Hamburg, Catharinen-Str. 41. (Lep.)

- J. M. Hildebrandt in Düsseldorf. (Ins.)

- Wilh. Heuäcker, Kaufmann u. Fabrikbesitzer in Osterwieck

(Reg.-Bea. Magdeburg.) (Lep.)

- C. Hostinsky, Verwalter in Csenej im Banat, Torontaler Co-

mitat, per Gyertyamos.

Vereins- Angelegenheilen. XI

Herr Robert Klement, Photograph in Hermannstadl (Siebenb.).

• Moeckel. Buchbindermeister in Berlin. Fischer - Str. 26./27.

(Lcpidopt.)

- Enrico Hagusa in Palermo. (Col.)

- W. II. Rolph. Stud. phil. in Berlin. (Col.)

- John Sahlberg in Helsingfois. Uiiionsgatan 7.

- Francis C. Sarg in Guatemala.

- E. Schmor 1 in Dresden, Wilsdruffer-Str. (Col.)

• Georg Stein in Prag, Garicn-Gasse 1312 alt. (II.) (Col.)

- Rud. Türk in Wieu, Lager-Gasse 1. (Col.)

- Max Wiscotl. Fabrikbesitzer in Breslau, Graupen -Sir. 16.

(Lepidopl.)

Ihren Austritt aus dem Vereine erklärten:
Herr H. Gleifsner in Berlin.

Jaennicke in Frankfurt a. M.

Ober-Forstrath Jude ich in Tharand.

Schönberner in Berlin.

Dr. Sebiefferdecker in Königsberg in Pr.

C. Seeger in Berlin.

Semeleder in Wieu, wegen Kränklichkeit.

Gaston de Senne ville in Paris.

Wolff, Pfarrer in Dinckelsbiihl.

Aus der Mitglieder-Liste wurden gestrichen wegen Rücksfändig-
keit der Vereinsbeilräge:
Herr Bournot in Charlottenburg.

- Unverricht in Berlin.

Ihren Wohnsitz veränderten:
Herr Oberförster Ei ebb off, gegenw. in Saarburg (Lothringen).

- V. Kiesen Wetter, gegenw. Geh. Reg.-Rath in Dresden, Jo-

bannisplatz 10.
Weise in Berlin, gegenw, Barlel-Sir. 8.

• E. Schreiber, gegenw. Prof. um Staatsgymnasium in Salzburg«

Freundliche Bitte au die deutschen Lepidopterologen.

Im Begriff, ein populär- wissenschaftliches und doch zugleich
Kunstwerk über die Schmetterlinge Deutschlands und der angren-
zenden Länder herauszugeben, richte ich an alle Sammler und Züchter
von Schmetterlingen die Bitte, zu Nutz und Frommen der Wissenschaft,
mir neuere Beobachtungen, seltene Arten etc. gefälligst zukommen zu lassen,
damit der Text die neuesten Errungenschaften der Lepidopterologie bringen
kann; selbstverständlich wird der Name des Gewährsmannes genannt. Das
erwähnte Werk und dessen Vertrieb hat die bekannte Firma von Ernst
Schotte & Comp, in Berlin übernommen; es wird aus ohngefähr 25 bis
30 Heften bestehen, welche in der Zeit von 4 bis 6 Wochen aufeinander
folgen werden. Der Preis pro Heft*) ist auf 27^ Sgr. festgesetzt, jedes
Heft enthält 2 Tafeln und circa 2 Bogen Text.

Allen Schmetterlings -Sammlern, Züchtern und Freunden der schönsten
Kinder der Insektenwelt meinen verbindlichsten Gruss!

Arnstadt in Thüringen. Gustav Ramaun.

*) Die Tafeln des bereits ausgegebenen ersten Heftes (Taf. I. mit 15 Fig., Taf. II. mit
22 Fig.) in Folio, sowie eine Probetafel sind von seltener Schönheit und übertreffen hierin
die meisten, wenn nicht alle bisher erschienenen. Es wäre daher sehr zu wünschen, dass
die Besitzer grösserer Schmetterliugs-Samraluugen seltene oder wenig bekannte Arten dem
Heraus;,'eber zur Abbildung anvertrauten; würden dieselben in einigen Supplementheften
zusammengestellt, so würden diese dein Werke gewisi die Lepidopterologen von Fach
als Käufer zuführen , welche weniger leicht geneigt sein dürften, für die, wenn auch sehr
gelungenen Abbildungen der bekannten Macro-Lepidoptera gegen 24 — 30 Thlr. auszugeben.
Den Sammlern und Besitzern lepidopterologischer Kupferwerke darf das Ramann 'sehe
keinesfalls fehlen. G. Kraatz.

»f = —^

Bei I ine I'

Entomolog-ische Zeitschrift.

H (m:i US pfeife bcii

von dem

Entomoloffischen Vereine in Berlin.

Fünfzehnter Jahrgang. (1871.)

Erstes und viertes Vicrteljabrsheft ,
ausgegeben Januar 1871.

Heft I. S. 17—88 mit Tafel I. u. II.)
Heft IV. S. 1 — 122, Reg. u. Tafel HI. —VH.)

Preis für Nicht in itglieder des Vereins 3 Thli

Redacteur: Dr. G. Kraatz.

{

Sa

Berlin, 1871.

In Coramission der Nicolai'schen Verlagsbuchhandluiiii

(A. EfT.Tt i !,. I>iii(Itiior.)

V

Inhalt des ersten und vierten Heftes 1871
(ausgegeben Januar 1871).

Erstes Heft. (S. 17— 88, Tat'. I, II.) Seite
lieber die Eier der Pliasraiden, von Dr. J. J. Kaup in

Darmstadt. (Hierzu Taf. 1.) , . . . . 17 — 24

^eue Phasmidae, beschrieben von Demselb. (Hierzu Taf. II.) 25 — 42

Myrmecoris {Gorski) agilis Sahlberg von J. P. E. Fr. Stein 42
(Dieser Aufsatz ist durcli Verseben vom Setzer hier
eingerückt worden und ganz zu unterdrücken.)

Otiorhynchus {Tournieria) griseus Kirsch n. sp 43

Eusonius armeniacus Kirsch n. sp 44

Ueber die deutschen /Wo/y/es- Arten, von Tb. Kirsch . 46 — 47

Tychiiis crassirostris Kirsch n. sp 48

Coleopterorum messis in insula Cypro etc. Auetore Flami-

uio Baudi a Selve. Pars quarta 49 — 71

Berge's Schraetterlingsbueh 4. Aufluge, besprochen von Dr.

O. Staudinger 72 — 74

Die mitteleuropäischen Gallen in Wort und Bild, von Dr. Gustav

L Mayr. I.Hälfte, angezeigt von Dr. G. Kraatz . . 75
Beiträge zur Kenntnifs der Malacodermen-Fauna vonCorsica,

Sardinien und Sicilien. von H. v. Kiesenwetter in

Bautzen 75 — 88

Viertes Heft.
Monographie der Passaliden von Dr. J. J. Kaup in Darra-

stadt. (Hierzu Taf. III- VII.) 1 — 122

Von entomologischen Werken sind abzugeben:

Gaubil, Cat. synonym, d. Coleopt. de FEurope et d'Algerie. 2, Thlr.
Gemminger, Syst. Uebersicht d. Käfer um München. 15 Sgr.

Germar, Zeitschrift für Entomologie. I — V. compl. 85- Thlr.

Gerstaecker, Rhipiphoridum dispositio systematica. 1855. 8 Sgr.

Gistl, Lexicon d. Entomolog. Welt. Stuttg. 1846. gr. 8. geb. 12^ Sgr.
Gredler, Die Käfer von Tyrol. Bozen 1866. 491 pg. neu. 2 Thlr.
Guerin-Meneville, Spec. et Iconogr. des Articules. (.36 Monogr. de

Coleopteres.) Paris 1842—49 av. 36 pl. col. 6 Thlr.

Gyllenhal, Insecta Suecica, Coleoptera. 4 vol. 5 Thlr.

Hagen, Bibliotheca entomologica (entom. Liter, bis 1862). 2 Bde.

eleg. geb. 6J Thlr.

Synops. ofNeuroptera of North-America 1869. 348 pag. 2^^ Thlr.

Heer, Observ, Entomol.: Metam orphos. Coleopteror. 1836. c. 6 tab.

H Thlr.
Heeger, Beiträge z. Naturgesch. d. Insekten. 19 Thle. mit 104 Taf. compl.

10 Thlr.
Herbst, iNatursyst. d. ungeflügelten Insekten. 4 Hefte mit 23 col. T.

geb. 5 Thlr.

Hope, Catal. of the Lucanoid. Coleoptera. London 1845. 25 Sgr.

-— Catal. of Hemiptera. London 1837. 1 Thlr.

Hoppe, Enumerat. Insect. Eleutrator. circa Erlangam 1795. 598 z. Th.

neue Arten. 70 pg. m. I Taf. (selten). 20 Sgr.

Hochhuth, Die Staphy linen-Fauna d. Cancasus u. Transcauc.

1849. UThlr.

Statuten

des

Entomologischeu Vereins in Berlin.

§•!•

IX

er Zweck des Berliner Entoniologischon Vereins ist: durch die
Herausgabe einer periodisclicn Zeilsclirift die wisscnschafllichen
Keuntnissc der Entomologie zu fördern, und diircli wöchentliche
Zusammenkihiflc der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwi-
schen denselben zu unterhalten.

Mit dem Erscheinen der Zeitschrift steht die Gründung ei-
ner en tomologisehen Bibliothek durch iScliriflentauscii. Bii-
rhorspcnden von Seiten der Autoren, Ankauf geeigneter \\erke etc.
in iiuiigcr Verbindung. Die Benutzung der Bibliothek steht siimmt-
lichen Mitgliedern des Vereins frei.

Die Anlegung einer Vcreins-Saramlung vonlnsecten
findet nicht statt, da das Vorhandenseih des Kgl. Museums und
gröfserer Privat-Sammlungeu dieselbe weniger nothwendig m:icht.

§.2.

Mitglied des Vereins kann ein Jeder werden, welcher sich
für die Förderung der Entomologie interessirt, und sich bereit er-
klärt, die Vereinsschrift zu halten.

Die Aufnahme Auswärtiger in den Verein geschieht, so-
bnld dieselben ilcni Vorsitzenden oder einem der Berliner Mitglieder
ihre (ieneiglheil zum Beitiitl und zum Halfen der Vereinsschrift
milgelheilt haben, und alsdann in einer der Sitzungen des Vereins
zum Mitgliedc vorgeschlagen sind, ohne dai's sich ein begründeter
Einspruch gegen ihre Aufnahme erhoben hat.

Als begründeter Einspruch ist derjenige anzusehen, welchen die
Majorität der Versanmilung als triftig anerkennt.

Bei der Aufnahme Einheimischer in den Verein ist es
aufserdcm nothwendig, dafs sie in einer der Monals-Silzungen zum
Mitgliedc v<jrgeschlagen weiden.

Berl. Entomol. Zeitgcbr. XV. 1

2 f'(reins-Slaluten.

§. 3.

Der jährliche Bei frag der Milglieder besteht in der Erle-
gung der Summe, welche als Preis der Veieinssciirifl für die Mil-
glieder festgesetzt ist. Derselbe ist von den Auswärtigen für jedes
nächste Jahr bereits am Schlüsse des laufenden Jahres an den Rech-
nungsführer, incl. der Porlogebühren *), franco einzusenden, weil die
Absendung des ersten Vierteljahrheftes schon Anfangs Januar erfol-
gen soll.

Eine Quittung über den Empfang des jährlichen Beitrags wird
nur auf ausdrücklichen Wunsch gegeben.

§. 4.

Den Vorstand des Vereins bilden:
der Vorsitzende,

der Stellvertreter des Vorsitzenden,
der Schriftführer,
der Rechnungsführer und der Bi bl io thekar.

Der Vorsitzende leitot die Verhandlungen, beruft aufseror-
dentliche Versammlungen, und kehrt überhaupt Alles vor, was er
für das Gedeihen des Vereins nützlich erarhtet. Er repräsenlirt
den Verein nach aufsen und den Behörden gegenüber.

Der Stellvertreter des Vorsitzenden vertritt Letzteren in
Abwesenheits- odei' Verhinderungs-Fällen.

Der Schriftführer führt die Silzutigs-ProtocoUe, in welche
die Anträge der Mitglieder, die eingegangenen Geschenke, die Auf-
nahme neuer, die Anwesenheit auswärtiger Mitglieder, der Stoff der
gehaltenen Vorträge u. s. w. aufzunehmen sind, und unterstützt den
Vorsitzenden in der Correspondenz.

Der Rechnungsführer besorgt die Geldangelegenheiten des
Vereins unter der Controlle des Vorstandes, und erstattet jährlich
Bericht über dieselben.

Der Bibliothekar sorgt für die Erhaltung der Bibliothek,
führt den Nachweis über den Veibleib der Bücher und der Vereins-
schrifteu, und besorgt zum Theil den Vertrieb der letzteren.

§•5.
Die Redaction der Vereinsschriften leitet der Redacteur.
Für die Aufnahme oder Ablehnung der einlaufenden Artikel

") GegfiivvJirtig ziisaniineii ^J Tlilr. für die dfutsclien, 2J Tlilr. für
die meisten übrigen auswärtigen Mitglieder.

I'erehis-Stainteii. 3

ist die Majorität einer Comuiission culscheideud , welche aus dem
Kedacteur und zweien womöglich in Berlin ansässigen IMilgliedern
des Vereins besteht. Die Wahl der letzteren wird jedesni;d mit
der des Kedacteurs erneuert.

§.6.
Die Wahl der Vorstands-Milglieder für das nächste Jahr lin-
dft alljährlich, die des Kedacteurs alle zwei Jahre in der IMo-
nals-Sitzung des Octobers statt. Es entscheidet die absolute Majori-
tät der in der Sitzung anwesenden oder vertretenen IMilglioder;
auswärtige, in der Versammlung anwesende, stimmen auch hier und
bei allen andern Gelegenheiten mit. Die Abstimmung kann münd-
lich oder schriftlich geschehen.

§. 7.

Versammlungen, welche den geselligCD und wissenschaftli-
chen ^'erkehr der Berliner iMitglieder fördern sollen, finden an ei-
nem bestimmten Tage (Donnerstag) in jeder VV'oche <tatt

Allgemeine Angelegenheiten werden hauptsächlicii in den Mo-
nats-Sitzungen, d. b. in der ersten Versammlung in einem je-
den Monate, abgehandelt und durch einfache Majorität der anwe-
senden Mitglieder enlschieden ; gröfscre Vorträge meist in der lelztcn
Versammlung in jedem Monate gehalten.

Cästc können durch Mitglieder des Vereins eingeführt werden.

§.8.
Abänderungen der Statuten können nur in Monatssitzungen vor-
genommen werden, zu denen die in Berlin wohnhaflen Mitglieder
unter Angabe des Aenderungs- Antrags schriftlich eingeladen wer-
den. - Es mi'issen sich für die Statuten- Aon(l(!rung mindeslons
zwei Drittel der in der betrelTcnden Sitzung auwesendcn. oder durrh
Vollmacht vertretenen Mitglieder entscheiden.

§.9.
Die .Auflösung des Vereins geschieht, wenn sich niebr als drei
Viertheile der in Berlin ansässigen Mitglieder dafür ausgesprochen
haben. Eben <liesclben entscheiden über die Verwcndunj, der vor-
handenen (jcldiniltel, Bücher und Vercinsschriflen. Ausgeschiedene
Mitglieder haben kein Anrecht auf die Vereius-Biblioibek.

1*

Mitglieder des Berliner Entomologischen Vereins.
Herbst 1870.

Vorstand:

Vorsitzender: Herr Dr. G. Kraatz, Zinimerstr. 94.
Stellvertreter: - Baron v. Tür ck heim, Dorotheenstr. 52.

Schriftführer: - Dr. Friedr. Stein, Köpnickersir. 75.

Rechnungsführer: - J. Sy, Jägerstr. 40.
Bihliothekar: - Dr. Friedr. Stein, Köpnickerstr. 75.

Ehrenmitglieder.
Se. Hoheit der Herzog von Coburg-Gotha in Gotha.
Herr Prof. H. Hagen in Cambridge.

- V. Hei nie mann in Braunschweig.

- Regierungsrath v. Kiesenwetter in Bautzen.

- Prof. H. Loew in Guben.

- Dr. L. Red tenbacher, Director des K. K. Naluralien-Cabi-

nets in Wien.

- Dr. O. Staudinger in Dresden.

- Prof. John Westwood in Oxford.

Berliner Vereins-Mitglieder.
Herr Blücher, F., Lehrer, Kurze-Sir. 5. (Coleopteren.)

- Bronsart-Sch cllendorf, Baron v., Pensionair, Oranien-

Str. 198. (Insecta omnia.)

- Bunge, Oscar, Kaufmann, Boien-Str. 1. (Coleoptercn.)

- Burkhardt, G., Stud. phil., Bessel-St, 17. (Lepidopteren.)

- Burkhardt, A., Stud. med., Bcssel-Str. 17. (Lepidoploron.)

- Calix, A., Instruraentenmachcr, SchönhauserAllee 167c. (Col.)

- Calix, O., Kaufmann, Blumen-Str. 29. (Coleopteren.)

- Dittmar. Lehrer, Wilhclm-Str. 125. (Lepidopleren.)

- Fritsch, Dr. med., Louisen-Str. 59. (Coleopteren.)

- Fuchs, Waldemar, Rentier, Linden 8. (Coleopieren.)

- Gleifsner, H., Lehrer, Kurfürsten-Str, (Coleopteren.)

- Grimm, Hüfslaats-vSecrclair, Charlollen-Str. 85. (Coleopl.)

f'erzciihni/s der MUglieder. 5

Herr Ilabelinann, P,, Kupferslcclier, Drcsdncr-Str. 130. (Coleopf.)

- Ilaclic, Kaufmann. Charlolfen-vSlr. 37. (Lepidopicicn.)

- Helfiich. A., Kanzlci-Halli, Frankfmlei-Slr. 51. (Lcpidopt.)

- Henning, Bruno, Kaiiriuanii. Louison-Slr. "i'ia. (Lepidopt.)

- Heusei. A., Lehrer, Neue VVillirhn-Slr. 12. (Dipfercu u Hy-

nieuoptercn.)

- II i Her, Hi'iub.. Lehrer. 8ophicii-Slr. •}() -.31. (Coleopl.)

- Kaliscli, C, Gärfiicr, Thierarzuei-Scliulplatz, 3. (Lep. u. Col )

- Keifel,T., Naluralicu-Händler, Nicolai-Kirchhof 9. (Ins. omn.)

- Klicwer, W., Ku|)fcrsfccher. Prinzco-Slr. 41. (Lepidopt)

- KoUie, .\Ib., Graveur, Wilhelm-Slr. 111. (Lcpidoptercn.)

- Kraatz, G., Dr. phil., Zimmer-Str. 94. (Coleopleren.)

- Kraatz, v., General-Major, UohenzollernSir. 4. (Coleo[)t )

- Kricheldorff, Ad., Kaufmann. Prinzcs8innen-Slr. 2b". (Lepid.)

- Krüger, A. F., Graveur, Stallschrciber-Sir. 4. (Lcpidoj)t.)

- Lohde, G., Slud. phil., Elisabcth-üfer 55. (Lep., Col.)

- Ludy, F.. Kupferstecher, iMeichior-Slr. 30. (Coleopferen.)

- Marchand. Slud. med.. Küfhner-Str. 33, (Coleo[)tereii.)

- Mertens. IMaschineubaucr, Alle Leipziger-Slr. 13. (Lepidopl.)

- Neubauer, Ober-Telegraphlst, Ackcr-Slr. 49b. (Ins. omn.)

- Paasch, A, San. >Ralh Dr. med , Siralauer-Brüeke 4. (Ins. omn.)

- Pahle, G., Bildhauer, Putlkamnier-Slr. 10. (Lefiidopteren.)

- Peters, W., Prof. Dr., Universität. (Insecta oninia.)
Pfützner, Jul., Kaufmann. Alcxandrinen-Slr. 87. (Lepid)

- Quedenfeldt, G., Oberst. Kölhnor-Slr. 36. (Coleopleren.)

- Haizeburg, J., Geh. Reg.-Rafh, Prof. Dr., Ritter- Str. 64.

(Insecta omni^.)

- Ribbe, Buchhalter, Johannis-Str. 8. (Lepidopteren.)

- Schieck, H.. Optikus. Hallesche-Slr. 15. (Colcoptcren.)

- Schirm er, IL VV. L., Canzlei-Ralh, Schönhauser Allee 55.

(Coleopleren.)

- Seh oen berner, C, Commandanten-Str. 24. (Coleopleren.)

- Seegcr, C, Lehrer, Alte Jakob-Sir. 132.

- Stein, J. P. E. Frdr., Dr. phil., Köpenicker-Str. 75. (Ins omn.)

- Streckfufs, .Ad. Literat, Linicn-Str. 100. (Lepidopteren.)

- Strübing, F., Seminar-Lehrer, Louisen-Ufer 4. (Coleopl.)

- Sy, Eugene, Kaufmann, Jäger-Sir. 40. (C'olcoptcren.)

- Thieme, Dr. phil., Krausnick-Sir. IS. (Coleopleren.)

- Ticffenbach, IL, Kupferstecher, Mariannen-Sir. 1. (Col.)

- Türckheim, Baron v., Badenscher Gesandter, Dorolhcen-

Str. 52. (Lej)idopleren.)

i

6 Verzeichnijs

Herr Unver rieht, Sfadt^erichts-Secretair. Cliaussee-Str. 98. (Lep.)

- Wagenscliiel» or, Kupferstecher, Dragoner-Str. 43. (Col.)

- Walter, W. (ilasernieister, Linien-Str. IS. (Lepidopt.)

- Wahlländcr, Dr. med. (Coleopteren.)

- Weise, Jul., Lehrer, Rosenthaler-Str. 63. (Coleopt.)

- Wiesert, Maler, Kronen-Str. 23. (Lepidopleren.)

- Will, Tischler, vSimeoa-Sfr. 14.

- Witte, Siadtgerlchts-Rath. Potsdamer-Str. 31. (Coleopt.)

Auswärtige Vereins-Mitglieder.

Se. Durchlaucht der Fürst Heinrich LXIX von Reu fs-Sch I eiz,-
K Ost ritz in Köstritz.

Se. Durchlaucht der Herzog Victor von Ratihor zu Räuden
und Corvey.

vSe. Diirchlauehl der Fürst Carl F'.gon von Fürslenherg zu
Donaueschingen.

Se. Durchlaucht der Fürst Maximilian Egon von Fürslen-
herg in Prag und La na.

Se. Durchlaucht der Für st Clod wig von H ohenloli c- Waiden -
b urg- -Schillingsf ü rst zu Schillingsfürst (Baiern).

Se. Durchlaucht der Herzog Hugo von Ujest, Fürst von Hohen-
lohe-Oehringen zu Oehringen und Slaweuczitz.

Herr Di. Robert Ahendroth in Pirna. (CoL)

Em est Allard in Paris, chef de bureau au clieniin de fcr
d'Orleans, rue Paradis-Poissonniore 1. (Col.)

- Dr. Baden, Zahnarzt in Altona. Blücherstr. 33. (Col. eur.)

- E. Ballion, Prof. am landwirthsch. Institut in St. Petersburg.

- Dr. .Tos. Baly in London, 4 Francis Terrace, Kentish Town,

Highathe Road (N. W.). (Col., Chrysomcl. exot.)
Dr. van Bamheke in Gent.

- F. Bates in Lcicester, Stockdalc Terrace. (Co!.)

- H. W. Bates in London, 15 Whitehall place (S. W\) (Col)

- Cavaliere Flamini o Baudi di Selve in Tiu'in, Via Carlo

Alberto 44. (Col.)
Alex. Becker in Sarepta. (Ins.)

- Beliier de la Ch avign erie in Paris, rue de Parme 9. (Col.

et Lep. eur.)

- V. Bernuth, Kg). Oberförster in Jägerhof bei Wolgast (Neu-

vorpommern). (Ins. German.)

- Dr. Stefano de Bertolini in Civezzaiio bei Tiient. (Col.)

- Dr. med. Bethe in Stettin. (Col.)

der ytUglieder. 7

llorr n. Bciifliiti in Hamburg, St. Georg, Alexandcr-Slr. Terrasse 16.
Haus 5. (Col.)

- Just. Bigot in Paris, nie de Luxembourg 27. (r)i[)lera )

- Andre FJiscbof- Ehi iiger. Kaufm. in Hiisel. (Col. enr. cl exot.)
Dr. C Blessig, iMag. Zool. in Pelcisbuig.

- E. V. Bodemeyer, Doniainen -Inspector irj Reindörfel bei

Münslerborg in Schlesien (rol.)
.\natole Boieldien, .Alfache ä la Ciianrelleric de ia Legion

d'honneur, Paris, Boulevard de la Cunfrrsoarpe 30. (Col. eur.)
Herrin. Bonne in Hamburg.
Vicomle Henry do Bonvouloir in Paris, ruc de l'Univer-

sile 15. (Col. eur.. exol )
Dr. Fr. Cbr. Böse in Orlenberg. Kr. Büdingen in Hessen (Col.)
Bournot. Lehrer in Wriefzen.
K. Brancsik. Cand. med. in Graz.

- J. E. Braselmann, Haupllchrer an der evangel. Freischule in

Düsseldorf. (Col).
Dr. Fr. Brauer in Wien (Diplera, Neuropfera.)
Sigisni. Brauns. Gymnasiallehrer in Schwerin (Meekleiiburg).
Brischke, Lehrer am Waisenhause in Danzig. (Hymenopt.)
Charles Brisouf de Barne vi lle in Saint -Germain en Laye

(Scine-el-Oise), rue de Ponfoise 15. (Col. gall.)
Edvrin Brown in Bourfon on Trcnt. (Col.)
vom Brück, Commerzienralh in Crefeld. (Col.)

- Dr. Buddeberg. Lehrer in Lippsfadt in Wesiphalen. (Col)
Ed. Bugnion in Lausanne, Hermilage. (Col.)

- L. Buquet in Paris, nie St. Placidc 50. (Eaub. St. Germain.)

(Col. eur. et alg.)

- Dr. fl. Biirmeisfer, Prof. in Buenos-Ayres.

Dr. Cainlezc in Glain-Ies-Liege (F^clgien). (Lamellic., Longio.,
Larven der Käfer.)

- Barou Max. de Cbaudoir in .lilomir. (Col., Carabie.)
Aug. Chevrolat in Paris, nie Fontaine -Saint -Georges 25.
.Ach. Costa, Direc'tor des zool. IMu.<;eums in Neapel, via Santa

Anlonio alla Vicaria 5. (Entomol. gen.)
(ieorges Robert Crotcb in Cambridge. (Col. Eur.)
(i. Czwaliiia, (lynmasiallehrer in Königsberg in Pr. (Col.)
K. V. Daniels in Holteghard IMaribo (Dänemark).

F. DegenhardI, Oberberganils-Secretair in Clausthal. (Col.)
Dcsbrocbers des Loges in (lannal (Allier). (Col.)

G. Dicck, ly.indwiilh in Mcrsfburg a. S (Col)

- Carl Dictze, Kaufmann in Frankfurt a. I\I.

8 Verxeichnifs

Herr Prof. Doebner in Aschaffenburg. (Col.)

- Dr. Henri Dor in Vevey. (Col. Eur.)

- J. W. Douglas in London, President of the Enlom. Society.

- Cb. F. Dubois in Brüssel. (Lepidopt.)

- Wilb. Ehlers, Kaufmann in Cartagena. (Col.)

- W. Eich li off, Oberförster zu Hoeven bei Moni joie, Reg.-Be-

zirk Aachen. (Col.)

- Eicbler, Kgl, Obergärtuer und Lehrer im neuen Garten bei

Potsdam.

- FL L. Elditt, Lfhrer in Königsberg in Pr. (Col.)

- Jiisl. Emicb, Edler vou Emöke, K. K. Truchscfs, königl.

Ungar. Ministerial-Secrelair im Handels-Minister, in Pestb.

- Dr. Eppelsheim, Arzt in Deideshoim. (Col.)

- V, Erdman nsdorff, Gutsbesitzer in Hermsdorf bei Görlitz.

- Nicolas Erschoff in St. Petersburg, Wassili -Oslrow l'ite

Linie No. 15. (F^epidopt.)

- Dr. L. Eyrich, Lehrer d. Naturwissenschaft in Mannheim.

- Leon Fairmairc in Paris, rue Guy -de -Labrosse 1-3. (Co!.,

Hym.. Hemipt.)

- Fedtschenko in Moskau, President de la Soc. Imp. des Amis

de la Nature.

- Eugen Felix, Kaufmann in Leipzig. (Col.)

- Dr. Franz Xaver Fieber in Chrudim. (Hemipt.)

- Dr. C. Fixsen in St. Petersburg.

- Dr. Gast. Flor, Prof. in Dorpat. (Hemipt.)

- Dr. Arnold F'örster, Prof. an der Realschule in Aachen.

(Col., Hymenopt.)

- Forweg, Schuldirector in Dresden (Col.)

- Georg Ritter v. Frauen fehl, Custos-Adjunct am K. K. zool.

Museum in Wien.

- Frei-Gefsiier in Aarau. ,

- Dr. Wilb. V. Fricken, ordentl. Lebrer am Kgl. Gymnasium

in Arnsberg.

- Prof. Fritscbe in Freiberg an der Mulde (Sachsen). (Lep.)

- Dr. Emmerich v. Frivaldsky, emerilirler Cuslos am Na-

tional-Museum in Peslh. (Allg. Entom., Coleopt.)
Dr. Funk, Arzt in Bamberg,

- Fufs, Kgl. Ilypotbekenbe wahrer in Cleve. (Col.)
• Pablo Gagei in Malaga. (Col.)

Victor de Gautard in Vevey. (Col.)

Dr. Max Gemmiuger in Müucben. (Col,, Metamorph,)

der Mitglieder. 9

lltn (iiaf Pitiil le Begiic de (lerminy in Roueii (Seine - Infc-
ricnrc). nie de rinipoiatricc 7-1. (Col.)

- Prof. Giebel in Halle ji. d. 8. (Insoct.)

- Prof. Gorsky in Wilna.

- Prof. Viiiccnz Gredler in Ilozen. (Col.. Hymenopl.)

- Dr. G. Ha:ig-Rutcnl)erg auf der Grünebnrg bei Frankfurt

a. [\I. (Col.. Melasoni.)

- V. Hage MS, Landgoriclilsralli in Clcve. (Col., llynicnopl.)

- II. Ilabn, Lehrer in Rlagdebuig, Junkerstr. 17.

- Dr. Clemens Hanipe, Fürstl. Leibarzt in Wien, I>aucrn-

markt 5S7. (Col.)

- Dr. C. J. E. üaglund in Norrkoping.

- Harms. Collaboralor, Lclirer in Einbock in Hannover.
Edgar Freiherr v. Harold. Hanplinann in IMüuchen. (toi.)

- Dr. Robert Hart ig, Docent in Neustadt-Eberswalde. (Col.,

Hynienopt.)

- Hart mann, Gutsbesitzer in Arnswalde. (Col., Dipt)

- Dr. Hartwig in Valparaiso. (Col.)

- Dr. Oswald Heer. Prof. in Zürich. (Col.)

V. Heldreich, Direct. d. Kgl. bot. Gartens in Athen. (Col.)

- VV. Herwig, Kreis-Amlniann in Pyrmonl.

- Ln<;as v. Heyden. Hauptmann a. D. in Frankfurt a. IM. (Col.)

- C. F. Hoegc in Hamburg. (Lepidopt.)

IMax V. Hopfgarten auf iMülverstcdt bei Jiangensalza.
(ieyza von Horvälh. Sind. med. in Wien, Alscrgrund, Ma-
riannen-Gasse No. i>. H.

- Jacn nicke in Frankfurt a. IVL, Revisor an der Taunusbahn.

(Col., Dipl.)

- Edw. Janson in London, 2 Alma road, Highate Hill (N.) (Col.)

- Javct, Kaufmann in Paris, rue Geolfroy-lMaric 10. (Col.)

- Henri .lekel in Paris, naluraliste. rue de Lille 13. (Col. cur.

cl fxot., Curculion.)
Dr. (.'. Joseph in Breslau, Neue AntonienStr. 6.
Frdr. .ludeich, Obcrforsiralh und Director d. Acadcmie lin-

Forst- und LandwirllKscliaft in Tharand. (Col)
Kawall. Pastor zu Pussen in Kurland. (Col.. Hymen.)
Chr. Keferslein, Gerichtsralh in Eifnrl. (Lepidopl. ein )
A. Kfllner. F'or.sirath in (Jotha. (Col.)

llellm. V. K icscn wet ler. Reg. Ralh in Bautzen. (Col. ein.)
T h.Kirsch..\polhel<erin Dresden, gr. Planensehe (iassc 1-^. (ins.)
I*rof Kir'^chbanm in Wipsbaden. (Hemi|)lcra.)

10 ~ Verxeichnijs

Herr Klette, Kreisrichter zu Schmiedeberg in Schlesien. (Col )

- Dr. C. E. Klotz in Leipzig, Sidonien-Str. 16.

- Oscar Koechlin in Dornach (Haut-Rhin). (Col.)

- F. Th. Koeppen in St. Petersburg.

- W. Koeppen, Kaufmann in Stendal. (Col.)

- W. Koltze, Kaufmann in Hamburg. Gerlraudenstr.5. (Col. cur.)

- Ferd. Kovvarz. kön. img. Tclegrapbenbeamter in Ascli in

Bölimen. (Dipl.)

- Kramer, Rittergutsbesitzer auf Ludwigsdorf bei Gilgenburg in

Ostpreufsen. (Col.)
-, G. S. F. V. Krogb zu Hadersleben in Nord-Schleswig,

- Krone, Photograph in Dresden. (Col.)

- Dr. Krüper in Athen. (Col.)

- Dr. Frdr. Küchenmeister in Dresden, Medicinalratb.

- Dr. A lex. Laboulbene, Prof. in Paris, rue de Lille 35. (Col.

gall., Anatom., Sitten der Insecl.)

- Jules la Fontaine, Conservalor am Museum der Universi-

tät in Gent.

- Prof. V. La Valette St. George, Freiherr in Bonn.

- Dr. John Le Conte in Philadelphia. (Col. Amer. sept.)

- Dr. L. Lcntz, Oberlehrer in Königsberg in Pr. (Col)

- Conrad L«nck in Warschau (Col.)

E. Lockey, Custos-Adjunct am naturhistor. Museum in Prag,
Brenle Gasse 24/2. (Col.)

- Prof. Dr. Herrn. Loew, Director a. D. in Guben. (Diplera.)
Heinr. Lottermoser, Recbtsanwalt in Festenberg (Col.)

- Dr. Luchs, Badearzt in Warrabrunu.

- K. Letzner, Haupllehrer in Breslau, Nicolaistr. 6'^. (Col.)

- Frdr. Wilh. Mäklin, Prof. in Helsingfors. (Col.)

- Dr. Manke, Oberstabsarzt in Dresden. (Col.)

Abbe de Marseul in Paris, rue Demours 24 aux Thernes
Paris. (Col., Hisler. exot.)

- G. V. Maschell, Hauptmann in Stadt Rawa im Gouv. Pelra-

kow in Rufs. Polen. (Col.)

- Graf Matuschka, Königl Forstinspector in Op|)eln. (Col.)
Mayer, Hofgärtner im Neuen Garten bei Potsdam. (Col. enr.)

- Prof. Dr. G. Mayr in Wien. (Ilemipt , Hymen., Anat. Arthropod.)

- Francisco M a r t i n e z y S a e /, in Madrid, Rue Vergara 1 — 4 " .

(Coleopteren.)

- Dr. Aug. Metzger, Oberlehrer in Norden.
Meyer, Prem. Lienl. in Joch bei Clevc. (Col.)

der Milglieder. 1 1

Heu Alic^how, Lelirer in Hamburg.

- F. VV. ^Miloke in Pohdam. Ciiarlottcnslr. 79. (Col.)
Ludw. Mi Her, iioamlcr in \^ ieu. (Col.)

- n. B. Möschler, Kron-Förstclien bei Bautzen. (Lepidopl.)

- J)r. Aupust Mol•a^vit^ in Petersburg, Wosnesensky -Pro-

spoct 33. (Insect.)

- Dr. med. F. Moravvitz in Petersburg. (C^ol.)

- L. Mors, Ingenieur civil in Brüssel, place de la Senne 10.

- Dr. Ad. IMorshacb in Doitniiind. (Col.)

- Mühl. Oberförster in Födersdorf bei Mübibausen in Osl-

Preufsen. (Col.)

- Cl. Müller, Näh - Mascilinen - Fabrikant in Dresden, Falken-

Str. 2. (Col.)

- Jul. Müller, Fabrik-Buclihalter in Brunn.

- Jos. Müller, Zuckersiedenieister in Czepregli an der Orden-

buri^-Kaniszaer Bahn. (Lepidopl.)

- Dr. IM u hl er t. Oberlehrer in (Jöttingen. (Col.)

- Etienne Mulsaut, Prof. am Lyccum und Bibliothekar in

Lyon (Col.. Ilemipt.)

- Dr. \V. R. M' Nah in London. (Durafries.)

- Ernst Nawradf. Banquier in Dresden. (Col.)
Neidbold. Director de< Pestalo///.i-.Stifls in Leipzig.

- Dr. E. A. Nicolai, Halb in Arnstadt.

- Prof. Nowicky in Krakou.

- James Odier lils, Banquier in Genf, ruc de la Cite 24.

- F. Ogier de Baulny in Couloramiers (Seine et Marne). (Col.)
Basil Oschaninn in Moscau.

Fr. Osterloff. Gutsbesitzer in Gociavvck bei Warschau. (Col.)
Dr. Palliardi. iMedicinalrath in Franzensbad.

- .1. P. Paseoe in London, palace Gaiden \'illas. 7, Kinsington.

(Col., Longic.)
Paul. Maler in Stralsund. (( ol.)
I^auicano Porez Areas, Prof. d. Zoologie in Madrid, calle

de la Iluerla 14. (Col.)
eil. Piochard de la Hiülerio in l*aris. rue du Dragon 27.

(Col. eur)
Dr Prcllcr. Dorcni an der liöli. laridw. Lehran>tall in Pnelz.

- C. IL Priebisch in Annaberg in Sacbscii.

.1. eil. I*nls. Pbnriii.icenl in (icnt (Dipl., Ilyrncnopt.)

Dr. med, A. Puloii in KemiremonI (Vosges). (Col., Ilemipt. cur.)

\ (I. Hadilal/, . (iyimia'-iallclMcr in Ho.slork. (Col.)

12 Verzeichnifs

Herr Dr. L, Red tenbacher, Direclor des K. K. Naluralicn-Cabi-
nets in Wien.

- L. Reiche, Kaufmann in Paris, rue du 29 Juillel 10. (Col.)

- Reichenow, sind. phil. in Cöpenick. (Col.)

- Dr. Reinhard, IMed.-Rath in Dresden, Johannisplatz 4. (Flyin.)

- Edm. Reitter in Pascau in Mähren. (Col.)

- X. Richter, Kgl. Stiftsvicar und Lehrer in München, SchälT-

1er- Gasse 22.y3.

- Riehl, Rechnungsrath in Cassel. (Col.)

- Victor V. Roeder in Hoym (Anhalt-Dessau). (Col.)

- AI. Rogenhofer, Custos am K. K. Naturalien -Cabinet in

Wien. (Lepidopt.)

- Dr. med. Rohuert in Demmin. (Col.)

- V. Rollenberg, Gutsbesitzer auf Mühlgast per Raudlen in

Nieder-Schlesien. (Col.)

- Dr. med. Rud. Sachse in Leipzig. (Col.)

- Dr. phil. Ä. Sander in Hildesheim. (Col., Lepid.)

- Fei. de Saulcy in Metz (Moselle), rue Pont Moreau 6. (Col.)

- W. W. Saunders in London, 13 Copthall court Throgmor-

ton. (Eni. gen.)

- H. de Saussure, licencie des sciences in Genf, Cile 24 und

in Ännemasse. (Ent. gen., Flymen.)

- C. Scheffler, K. K. Beamter in Wien. (Col.)

- Seb. AI. Scheidet in Frankfurt a. M., Unter Lindau. (Col.)

- Freiherr v. Schenk in Darmstadt.

- Prof. Dr. Sehen ck in Weilburg (Nassau). (Hymen.)

- Moritz Schenck, Comptoirist in Prag, Elisabeth-Str. 26. H.

neu. (Col.)

- C. Schenkung, Lehrer in Laucha a. d. Unstrut.

- Dr. med. W. Schiefferdecker in Königsberg in Pr, (Col.)

- V. Schlieben, Rittergutsbesitzer auf Niederfriedersdorf.

- V. Schlieben, Hauptmann in Zittau (Sachsen).

- J. Schmeltz, Naturalienhändler in Hamburg, Custos am Mu-

seum Godeffroy.
Prof. Schmidt-Goebel in Lemberg.

- Ed. Schmidt, Obergärlner der Flottbecker Baumschulen bei

Hamburg. (Col., Curcul.)

- Schönbach, Oberförster in Forsthaus Reinwiese bei Hirnis-

kretschen in Böhmen. (Col.)

- Dr. Egid Schreiber, Prof. an der K. K. Ober- Realschule

in Görz (lUyrien). (Col.)

der MUglieder. 13

HerrGottfr. Schrcilter, Sliftsmitgl. zu Vorau bei Hartberg in
Steierraark. (Col.)

- A. Schul tze in Hannover, Hauptm. u. Comp. -Chef im 3. VVest-

pluil. Inf.-Reg. No. 16. (Col.)

- Schwab, Äpolhckenbcsilzer in IMislok in Währen. (('Ol.)

- E. Schwarz. Candidal in Breslau. (Col.)

- W. Scriba, erster Sfadl-Pfarrcr und Dccan in Wimpfen.

- Dr. Georg Seidlilz, Prival-Docent in Dorpat. (Col.)

- A. Semeleder in Wien.

- Gaston de ScDiieville in Paris, rue Jacob 3. (Col.)

- David Sharp in Thornhill in Scholl land. (Col. angl.)

- Dr. Vict. Signoret in Paris, rue de Seine 51. (Hemipl.)

- Eug. Simon in Paris, rue Cassette 24, (Arachnid.)

- Simon v. Solsky, Hofrath in Petersburg, Wassiliewsky-

Ostrow 2te Linie 19. (Col.)

- Prof. C. Stäl in Stockhohu. (Hemipt.)

- .1, C. Stern, Kaufmann in Frankfurt a. M. (Col.)

- Dr. G. Slierlin in SchaiVliausen. (Col.)

- Dr. med. AI. Strauch in Petersburg. (Cul.)

- J. Stussiner in Laybach. (Col.)

- Fr. Szmolay iu Temesvar.

- Dr. Taschenberg in Halle a. d. S. (Ins.)

- C. G. Thomson, Academic-Doccnt in Lund. (Col.)

- James Thomson in Paris, rue de rUniversile 23. (Col., Longic.)

in Saint-Germain en Laye, Villa Eldcrslie. rue Oiiiiiault.

- G. Thorcy, Kaufmann in Hamburg, Allonaer-Str. 17. (Col.)

- Henry Tournier in Genf (Col. cur.)

- Henry Ulke in Washington, Distr. of Columbia. (Col.)

- C. E. Venus, Einnehmer in Dresden. (Lep.)

- G. H. Verrat in London.
Ed. Vogel in Dresden.

- Zivko Vukasovicff, <iymnasial-Director in Essek.

- Frdr. A. Wachtl, Forstbeamler in Sopotnia mala. l*osl .le-

lesnia in Galizicn.

- IMax Wahnschaffe. Lieutenant a. D. in W^eferlingcn bei

Hclnisliidl. (Col. cur., Hcn»ipl., Hymen, acul.)

- Jean Wancowicz in Minsk [ler Wilna (linl'sl.)

- George VVaterhouse am Hrilish Museum in London. (Col.)

- Dr. Just US Websky. (iulsbesil/.er auf Wüste-Gicrsdorf.
Ernst Wchnckc, Kaufmann in Harburg. (Col.)

Dr. K. V. Weiden bar.h in Augsburg, Lil. D. No. 214.

1 4 Ver zeich n iß

Herr Weyers, Secretaire de la Soc. enlomol. Beige in Brüssel,
3 rue du Persil.

- C. F. Wiepken, Ciistos am Grofshcrzogl. Naturalien-Cabinet

ia Oldenburg.

- Wilde, Justizralh in Weifseufels. (Col, eur.)

- C. Wilken, Gymnasiallehrer in Hildesheim. (Col. eur.)

- E. Winnertz, Kaufmann in Crefeld.

- Job. Winnertz, Kaufmann in Crefeld. (Diptera.)

- Wolff, Pfarrer in Dinkelsbübl. (Col.)

- Vernon WoUaston in London. (Col.)

- Charles Zuber-Hofer in Dornach (Haut-Rhin). (Col.)

Correspondirende Mitglieder.

Herr Graf Ferrari in Wien.

- Dr. H errich -Seh äffe r in Regensburg.

- Graf Hoffma nnsegg in Dresden.

- Klingel bö ff er. Oberst z, D. in Darrastadt.

- John Nietner in Rambodden auf Ceylan.

- Rostock, Lehrer in Dretschen in Sachsen. (Neuropt.)

- Dr. Ad. Speyer in Rhoden.

- August Speyer in Arolsen.

- F. de Vuil lefroy- Cassini in Paris.

- Dr. Krüper in Athen.

Ausgeschiedene Mitglieder seit Januar 1867.
(Vergl. Jahrg. 1866 p. 432.)

Herr Apetz in Meuselwitz, gestrichen.

- Aube in Paris, gestorben.

- Bach in Boppard, ausgetrclen.

- Barbier Dickens in Paris, ausgcireten,

- Bake well in London, gestorben.

- Bobeman in Stockholm, gestorben,

- Cohen in Altona, gestrichen.

- Fischer in Berlin, ausgetreten,

- Frings in Uerdingen, ausgetreten.

- Gabillot in Lyon, ausgetreten.

- Grand in de l'Eprevier in Beziers, gestorben.

- Guichard in Lyon, gestrichen.

- Haliday in Lucca, gestorben.

- Hartogh Heyfs van de Lier in Delft, gestorben.

der Mitglieder. 16

Herr II eye r II. in Darm>la(lt, gosliichen,

- Janiscli in \)aivi.'\^, f^esfrirlieii.

Fcrd. Craf v. Kuriiburg in BransdoiT, gestorben.

- Gandolpb Graf v. Kuenburg in Brunn, aus^elrelen.
Im hoff in Basel, gestorben.

Kunnn in Danzig, gestrichen.
Laconlairc in Liillich, gestorben.

- Leder er in Wien, gestorben.

- Linder in Nizia, gestorben.

- Mefs in München, ausgetreten.

- V. Meiller in Triest, ausgelrelen.

- Niciveri in Prag, ausgetreten.

- Schefflcr in Blankeuburg, ausgetreten.

- Schwarzschulz, in Wiazovvua, gestrichen.

- Seoane in Madrid, gestrichen.

- (J. Schultz in Hannover, gestorben.

- Sichel in Paris, gestorben.

- St achel hausen in Bannen, ausgetreten.
Stange in Kaltmannsdorf, gesliiehen.
Steinheil in Schwabing, gestrichen.

- St ruhe in Berlin, gestorben.
Venetz in Sion, ausgetreten.

- Wailes in Newcastle, ausgetielen.

- Wencker in Vesoul, gestrichen.
Zebe in Kraenig, gestorben.

Verzeichuifs der wissenschaftlichen Anstalten
mit denen der Verein in Schriftentausch
oder Verbindung steht.*)
Berlin: Königliche Bibliothek.

— Bibliothek des König). Zoologischen Museums.

— Naturforschende Gesellschaft.
Basel: Naturforschende Gesellschaft.
Bautzen: NaI urforschende Gesellschaft.

Bonn: Naturhist. Verein der Preufs. Hheinlandc und Wesiphalens.
Boston: Society of natural hislory.

*) Kin Sclniften t ;i usc li wird in d»-r Hef;cl nur niil il«'njniii;en Vtv-
Kcliscliatlen ••ins;t'lt'ilel, dcrt-ii Schrillen ganz oder vorziigswrisc «iilonio-
lo^'isclii-ii iiiliiitls blixl.

16 Verzeichnijs der Mitglieder.

Breslau: Verein für schlesische Insektenkunde.

Brüssel: Societe entomologique Beige.

Caen: Societe Lineenne de Normandie.

Chur: Naturf. Gesellschaft Graubündtens.

Düsseldorf: Verein für Insektenkunde am Niederrhein.

Florenz: Societä Entomologica Italiana.

Frankfurt a. M.: Senckenberg'sche naturforschende Gesellschaft.

— — : Zoologischer Garten.

Graz: Academischer Leseverein.
Heidelberg: Universitäts-Bibliothek.

Hermannstadt: Siebenbürgischer Verein f. Naturwissenschaften.
Innsbruck: Ferdiuandeum.
Leyden. Neederlandsche entomol. Vereeniging.
London: Bibliothek" des British Museum

— Entoraological Society.
Lyon: Societe Lineenne.
Lüttich: Societe royale des sciences.
Manchester: Literary and Philosophical Society.
Mose au: Societe Imperiale des naturalistes.

— Societe Imperiale des amis de la nature.
Nürnberg: Naturhistorische Gesellschaft.
Paris: Societe entomologique de France.
Petersburg: Russisclie enfomologische Gesellschaft.
Philadelphia: Academie of natural sciences.

Prag: Lotos, Naturh. Verein. Zeitschrift für Naturwissenschaften.

— Lesehalle der deutschen Studenten.

Seh äff hausen: Schweizerische entomologische Gesellschaft.
Stettin: Entomologischer Verein.

Stuttgart: Würlembergs Verein für vaterländische Naturkunde.
Washington: Smitiisonian Institution.

— : United States Patent Office.

Wien: K. K. Academie der Wissenschaften.

— : Zoologisch-botanische Gesellschaft.

— : Academischer Leseverein.

Wiesbaden: Verein f. Naturkunde im Herzogthum Nassau.

1%

Ueber die Eier der Phasmiden,

von

Dr. J. J. Kaup in Darmstadt.

(Hierzu Tafel I.)

B

ei der Präparation von PAasmit/en- Exemplaren in Spiritus fiel
mir die sonderbare und zum Theil wunderbar verzierte Gestalt der
Eier auf, weshalb es mir nicht uninteressant schien, alle abzubil-
den, die ich direkt aus den Leibern der Weibchen entnahm. Er-
vv'eicht man das trockene Insekt, so kann man mittelst einseitlicher
Loslösun;^ der Ringe des Abdomens leicht zu den Eiern gelangen,
ohne das Exemplar zu beschädigen. Obgleich ich bis jetzt nur
eine verschwindend kleine Zahl von Eiern untersuchen konnte, so
glaube ich doch den Schlufs -wagen zu dürfen, dafs verwandte Spc-
cies auch ähnliche Eier besitzen, und dafs sehr abweichende Eier,
wie z. B. Platycrania edtilis und Ophicrania slriaticollis, unbedingt
eine Trennung veranlassen müssen.

Leider kenne ich Eier von nah verwandten Arten nur von
Aachispasjiia anntilipes, cat adromus und nebulosum West-
wood. Diese haben linsenförmige Eier und sehen sich täuschend
ähnlich, allein raladromus unterscheidet sich auf den ersten Blick,
dafs der Deckel des Eies gefurcht ist und dafs uebtilosum von allen
das kleinste ist. V^ielleicht wird man später die Arten durch die
Eier schneller unterscheiden lernen als durch die Thiere selbst, und
wird man durch ihre nähere Keiinlnil's möglicherweise veraulnfst,
getrennte Genera wieder zu voreinigen, oder an Arten sehr zahl-
reiche, wie Necroscia, in mehrere kleinere aufzulösen; jedenfalls
ein weites und dankbares Eeld für viele Naturforscher.

Ber.. Katuiuol. ZoUttcür. XV.

i» fiCanp: über

Zu den folgenden Abbildungen auf Taf. I. habe ich nur zu be-
merken :

Fig. 1. Ei von Bacillus Abdul Westwood.

Durch Herrn Dr. Rüppel aus Abyssinien. Es ist 1^ Lin. lang
und 1 Lin. breit. Der Decl<el in der Mitte verlieft, liegt wage-
recht auf. Am Ende ist das Ei ausgeschnitten. Der busenarlig vor-
springende Wulst hat in der Mitte einen Reliefstreifen von einer
Relieflinie umgeben.

Fig. 2. Ei von Bacillus ctmiculus Westw. Von Ceylon.

Die Eier waren leider nicht reif, und über ihre Gestalt läfst
sich nur soviel sagen, dals sie dem Ei von Abdul ähnlicher sehen
als der folgenden. *)

Fig. 3. Ei von Bacillus hyphereon Westw.

Westwood hält es für wahrscheinlich, dafs hyphereon mit r«-
niculus identisch sei. Dagegen sprechen die Eier, und wenn noch
so viele Uebergänge von der einen zur anderen Art vorhanden wä-
ren. Man wird doch sicher nicht annehmen wollen, dafs das frei-
lich unreife Ei von dem gehörnten cunirrdus die Gestalt der Eier
von dem ungehörnten hyphereon annehmen könnte!! Das Ei ist
lang, zeigt einen conischen Deckel, hat unten eine schippenförmige
Figur und ist unten, von der Seite betrachtet, ausgeschnitten.

An beiden Arten wird es ersichtlich, die Eier zu vergleichen,
wenn man zur positiven Gewifsbeit gelangen will, ob man es mit
wirklichen Arten oder nur Varietäten zu thun hat.

Fig. 4. E\ von Pachymorpha Novae Guinene Kaup. ')

Es ist 2 Linien lang und 1^ Linien breit, und fast kugelförmig.
Der ovale Deckel ist etwas rauh und sein Zipfel an der Spitze rauh
mit rundem Loch, das gedeckclt zu sein scheint. Auf der Mitte
der Vorderseite ein breiler, schwarz begränzter Längswulst, der
nach dem runden Ende zu sich gabelt.

Fig. 5. Ei von Bacteria Sartoriana Kaup.

Es ist von 2i Linien Länge, weicht von allen übrigen durch
seioen hohen, fingerhutähnlichen Deckel ab. Es ist mit glatten Tu-

•) Das Weibchen ist .3' 9'" lang. Kopf 2", Profhorax 2", Mesotho-
rax 9"', Metatliorax 8", Abdomen 2i"'. Der Kopf mit 2 kurzen, spitzen,
divergirenden Hörnclicn. Nach den zerknickten, weichen Füfsen war die-
ses Individuum noch nicht ausgewachsen, und quasi noch halb im Larven-
zustand, daher die Eier unbefruchtet und nicht reif sein konnten.

*) Diese und die anderen von mir benannten Arten sind in dem fol-
genden Aufsatze beschriebeu'

Eier der Phasmüfen. 19

berkeln bedeckt nnd hat vorn einen Relieflängswulst. Der Hals ist
mit nadelsticligiofsen Grübelten versehen. Die Spitze des Deckels
mil sternartigen, verschmolzenen Kinschnillen.

Fi{^. 6. Ei von Bacteria cacica Kaup.

Fig. 7. Ei von Lonchodes Duivenbodei Kaup.
Dasselbe ist von etwa 1 l Lin. Länge luid sehr niedlich sculp-
tiirirt. Der Deckel deckt lioii/.onlal das Tönnclien. hat einen äus-
serst dünnen Hals, worauf sich ein sehr \ crgänglichcr. scheibenar-
tiger Knopf belindet. Der Hals ist grob punklirt. Wie bei Ha-
plopus Grayi zeigt die Mitte eine blaltförinigc Figur, die in der
Mitte mil einer relieten Linie durchzogen wird. Von dieser Figur
gehen 6 breite, reliefe. tiefe, punktirte Strahlen aus. von welchen
der Endstrahl die ganze nntere Spitze bedeckt. Die Zahl der Eier
scheint eine sehr geringe zu sein.

Fig. S. Ei von Aranthoderus Uyslrix Kaup.
Es ist 2 F^inien lang und fein granulirt. Das Ende ist schwach
von der herzförmigen Figur an in die Höhe gebogen. Der flache,
horizontiile Deckel ist rauh granulirt und sein Dianieter so breit
als die Tönnchen selbst. Das herzförmige ßlättchen zeigt in der
Mitte ein schmäleres, rauhes, in der Mitte schwach reliefcs Blätt-
chen. Die Zahl der Eier ist eine geringe.

Fig. 9. Ei von Acanthoderus occipilalls Kau|).
Dasselbe ist 2 Lin. lang imd 1.' IJn. breit. Die Form nähert
sich der runden. Die Oberiläclie fein granulirt und behaart. Deckel
oval und graimlirt. Die hufeisenförmige Verzierung und der Zwickel
am unteren Ende ist bei unreifen, weifslichen Eiern deutlicher als
an den dunklen, reifen. Die Zahl scheint eine geringe zu sein.

Fig. 10. Ei von Anophelepis Xiphias Weslw.
Schmal und lang, oben breiter, unten zugespitzt. Mit llachem,
granulirtcm. fast rundem Deckel. Das ganze Ei mil gesi^hlängelten
und netzförmigen Kelieflinien bedeckt. Vorn eine lanzenförmige
Figur, deren Stiel bis ans Ende geht und von 2 Helicflinicn be-
gleitet wird.

Amboina, durch v. Hosenberg.

Fig. 11. Ei von Cladoxerus hyp hnrpnx (J. H. (Jray.
Es zeigt einen ovalen Deckel mil Hals und rundem Knopf, der
oben eine Verliefung hat. Das Tönnchen selbst ist mehr oval, oben
von vorn und hinten mit 2 seitlichen Eindrücken. Zwischen die-
sen ein liängswulst bis zu der Schlüssclform, die am unleru Theil
ein erhabenes Knöpichcn bat. Der Stiel des Srhiiroels geht um

2*

20 Kaiip: über

das ganze hintere Ei iierum, wie bei dem Kern einer Kirsche, bis
zum Rand des Tönnchens. Wollte man annehmen, dafs meine Ge-
nus-Charaktere bis jetzt noch dürftig wären, so mufs man zugeben,
dafs die Form und Verzierung des Eies eine von Phibutosuma Le-
peletieri total verschiedene ist. Auch die Geiiitalfheile der Männ-
chen wie Weibchen werden später Kennzeichen zur generischen Be-
gränzung abgeben.

Fig. IIa. Ei von P h ibalosoma LepeletieriG.R.Gvay.

Es ist stumpf, oval, glatt. Der Deckel ohne Knopf ist oval,
schwach convex und mit Reliefsirahleu bedeckt, die netzartig zum
rauheien Mittelpunkt gehen. Auf der Vorderseite ein länglicher
Wulst, der mit einem schmalen, meist helleren Rand umgeben ist.
Am Ende dieser Figur eine vertiefte oder erhabene Linie nach dem
Ende hin. Es ist 2 Lin. lang und 1^ Lin. breit. Die Zahl der Eier
scheint eine mäfsigc zu sein.

Fig. 12. Ei von Heteropt eryx Rosenbergii Kaup.

Dieselben sind im Verhältnifs zu andern Arten sehr grofs und
messen in der Länge 4, und in der Breite 2| Linien. Der Deckel
liegt horizontal auf dem ^^mpAora-ähnlichen Tönnchen, und hat in
der Mitte ein einfaches, stumpf zugehendes Spitzchen. Auf der Vor-
derseite eine gesclilängelte. Mähnliche, reliefe Figur. Das Ende
zeigt, wie eine Citroiie, eine kurze Spitze. Die Zahl der Eier ist
eine sehr geringe und mag die Zahl 10 nicht überschreiten.

Fig. I2a. Ei von Enrycantha Rosenbergii Kaup
Bei Eurycantha giebt Montrouzier nur von horrida eine Be-
schreibung der Eier. Er sagt: das Weihchen legt 80 — 100 oblonge
Eier, die 9 Mm. (4j Lin.) lang und 5 Mm. (2 5 Lin.) breit sind; sie
sind an beiden Enden gewölbt, gleichen einem Tönnclien mit ei-
ner kalkigen Schale, zuweilen schwarz, oder grau mit Braun ge-
fleckt. Die Eier waren demnach gröfser als bei der Heteropteryx
Rosenbergii; da sie nicht mit der Lupe betrachtet sind, so ist es
erklärlich, dafs der Beschreiber weder den Deckel, noch irgend eine
Reliefzeichnung erwähnt, die sicher diese FAev besessen haben; aus-
ser in dieser nicht gründlichen Beschreibung finde ich nirgends die
Eier erwähnt.

Fig. 13. Ei von Haplopus Grayi Kaup.
Dieselben haben eine Länge von 3 Linien und sind rauh wie
die Rinde einer Eiche. Der Deckel schliefst horizontal und hat ei-
nen Kranz von zackigen Erhabenheiten. Der Hals des Tönnchens
mit groben, zackigen Tuberkeln. Auf der Vorderseite wie Acan-

Eier der l'bitsiniilvn. 21

thoderus Hystrix. Lonchodes Duivenbodei und Anophelepis Xiphins
eine blalfiiliiiliclic. reliefe Figur, die höckerig; und eine zackige
Längsspalle bcsilzt. J)iesc Figur wird rings niil kleinen Tuberkeln
und kleinen, in der [Vlitte gespaltencD Kelieflinien verziert. Die
Contur ist eine rauhzackige.

Die Zahl der Eier scheint eine mäfsige zu sein, wenn das Weib,
welches ich untersuchte, nicht bereits seine meisten Eier abgelegt
hatte.

Fig. 14. Ei von Aschispasmu caladromus Westw.
Fig. 15. Ei von Aschispasma annulipes ll.ian.
Fig. 16. Ei von Aschispasma nebtilosum Westw.

Von den 19 von Herrn Wcstvvood aufgeführten Arten kenne
ich leider nur die Eier von den genannten drei Arten, allein ich
bin im Voraus überzeugt, dal's alle Arten von diesem natürlichen
Genus ähnliche Eier hesitzen, und dafs kein Ei sich finden wird,
das nicht linsenlörmig ist. Caladromus hat ein Ei, dessen Deckel
von einem Ende zum andern eine Furche besitzt. Der Reliefwulst,
in der IVIitte chagrinirt, geht rings um das ganze Ei und ist nach
unten hin etwas seillich erweitert.

Anmdipes zeigt ein gleichgrofses Ei, allein der Deckel ist nicht
vertieft, sondern schwach concav und in der IMitte chagrinirt. Die
Oberfläche fein behaart.

Nebulostim zeigt das kleinste Ei, der Deckel ist am schmälsten
und mehr convex. Oberfläche fein behaart.

Fig. 17. Ei von Cyphocrania gigas Linn.

Hat die Form einer Flasche. Der Deckel sitzt horizontal auf,
hat einen Hals mit Knopf, der oben eingedrückt ist. Das Tönnchen
selbst mit einem Längswulst, der mit einer Relief linie umgeben
ist. Die punktirlen Linien deuten die Figur an. wenn das Ei auf
der vSeitc liegt.

Fig. IS. Ei von P laiycrania edulis Licht.

Mehr bauchig, rauh. Deckel hori/.ontal aufsitzend, convex, mit
Tuberkeln. Eine schöne, kreuzähnliche Rclieffigur nach vorn.
Fig. 19. Ei von Oph irrania s I rial icoll i s Kanp.

Dieses Ei ist das sonderbarste, welches ich kenne, und, trügt
mich mein Schlufs nicht, dafs alle Eier von einem und demselben
fjeniis sich in der allgemeinen Form ähnlich sehen müssen, so ist
die Abtrennung der slrialirallifi von dem (Jeinis Plalycrnuia mit
total verschiedenem Ei (s Tab. I. F'ig. 5.) gerechtfertigt.

Das Ei ist 1 Lin. lang, srillich 'i ]Au und von vorn («) I l>in.

22 Kaup: über

breit. Von vorn ist es messerariig zugeschärft und am Anfang der
Zuschärfung mit gegen 12 kleinen Grübchen. Der Deckel liegt
horizontal auf, ist oval und zeigt am Rande Grübchen. Der Zipfel,
welcher sich zuweilen umlegt, ist an dem Ende etwas dicker und
rauher. Die breite, seitliche Ansicht. Fig. 6., zeigt 2 Längswülste,
die bei reifen Eiern feine Querfältchen zeigen. Unten ist diese
Ansicht ausgeschnitten und bildet daselbst zwei Vorsprünge. Der
Rücken ist zu beiden Seiten scharfkantig, conoav, in der Mitte ge-
furcht, und nächst der Furche längs der beiden Seiten mit unregel-
mäfsigen Grübchen. Oben wie unten ist der Rücken ausgeschnitten.
Fig. 20. Ei von Acrophylla chrontis G. R. Gray.

Aehnelt Cyphocrania und Cladoxerus. Der Deckel von vorn
ist oblong mit Hals und Knopf, und sitzt horizontal auf. Die
Schippenfigur hat unten einen Höcker und trennt sich daselbst in
zwei Spitzen.

Fig. 21. Ei von Necroscia pallescens Heyden jun.

Dasselbe zeigt im reifen Zustand eine wunderbare Form, und
weicht von dem der N. i'Vestermanni so total ab, dafs sicherlich
beide schon wegen der Eier nicht in einem und demselben Genus
bleiben können. Es ist länglich vierkantig, mit aufgestülpten Rän-
dern; seitliche Fläche etwas gewölbt und durch erhabene Pünkt-
chen rauh. Der vertieft liegende Deckel ist concav, zeigt eine
ovale, reliefe Kreislinie und in der Mitte einen erhabenen Höcker;
der äufsere wie innere Rand mit kleinen Strahlen. Der Boden des
Töimchens wie der Deckel tief concav. Zahl der Eier gegen 30.
Unreife Eier gelblich, oval mit schwach convexem Deckel. Keine
Aehnlichkeit mit den reifen.

Fig. 22. Ei von Necroscia Westermanni Westw.

So sehr das Ei der pallescens von Westermanni abweicht, so
sehr ist auch die Gestalt der beiden Insekten verschieden. Ohne
das ganze Genus, aus mehr als 80 Arten bestehend, untersucht zu
haben, würde es nicht räthlich erscheinen, aus Westermanni und
Verwandten ein eigenes Genus zu bilden. Es hiefse nur ein klei-
nes Bröckchen von dem grofsen Felsen abschlagen. Um dieses
gr«)fse Genus zu bewältigen, müssen noch andere Körpertlieile, wie
Form des Kopfes, Thorax, Genitaltheile etc. zu Geschlcchtscharak-
teren benutzt werden.

Der Deckel des Eies von N. Westermanni liegt, von oben ge-
sehen, in sehr schiefer Richtung, ist nach unten spitz oval und

Eier der Phnsmiiieu 23

höckerig, namentlich längs der IMitte. Unter dem Deckel spaltet
sieh in der IMilfe das Tönnchen und seine Seifenthoile gehen diver-
giiend auseinander, eine 3eckige. häutige Fläche hegränzend. Im
Profil "i'ia. sieht dieses Ei einer türkischen Thonpfeife ähnlich mit.
warzigen Verzierungen; der Bauch bei a ist glatt.

Fig. 23. Ei von Dinelyt ron Neplunus Kaup.

Dasseihe ist klein, oval, mit rundem, granulirtem Deckel, der
schwach convex ist. Die Oberfläche ist rauh durch Längslinien und
masichenartigen Verbindungen. Das Miltelschildchen )»al einen er-
haben Punkt in der Mitte, zuweilen gehen kleine Strahlen vom in-
neren Rand der Scheibe; diese stützt sich auf eine mehr oder min-
der lange Relieflinie. Länge 1 j, Breite 1 Lin. Die Zahl der Eier
scheint keine sehr grofse zu sein.

Fig. 24. Ei von Prisopus spiniceps Burm.

Der Deckel bei a, welcher bei N. l'Vestermanni bereits eine
sehr schiefe Richtung angenommen hat, ist hier vollkommen senk-
recht und kreisrund Unter dem Deckel eine hrillenförmige Figur;
am Ende dieser eine (»ruhe, die mit einer hufeisenförmigen Figur
begiänzf ist. Das Tönnchen selbst ist oben mehr als unten abge-
stumpft. Sie sind schwarzbraun, zuweilen gelblichgrau bunt.
Fig. 25. Ei von Extalosoma tiarnium [Mac Leay.

Bei einem Weib von 5" 5'" Länge, das leider ausgestopft war,
fiinden sich glücklicherweise noch 2 Eier im Legerohr vor. Das
Ei ist grün, rauh punktirt und seine oi'namentale Längsverzierung
gelblich grün. Der Knopf des Deckels zeigt eine krystallinische
Anhäufung von kantigen Höckern und ist mit einem runden Kranz
vom Hals getrennt. Der Deckel int Durchmesser fast rund; unter
demselben ist der Hals des Tönnchens durch feinere Körnchen von
dem Tönnchen unterschieden.

Das gclblicbgrüne Ornament geht vom Anfang des Tönnchens
l)is zum Ende, ist oben und gegen das Ende fast erweitert. In der
iMilte der unteislen P^rweilerung ein napfförniiger Ansatz. Längs
den Seiten des Ornaments eine Reihe stumpfer Tuberkel. Das Ei
ist 2^ Lin. lang und fast I^ Lin. breit.

Nach dem dicken Leib der Weiber zu schliefsen, mag die Zahl
der Eier sich hoch, vielleicht auf (iO — 80, belaufen.

Erst bei der Untersuchung der Eier wird es sich mit Gewifs-
lieil herausstellen, ob die angezogenen Varietäten von Neu-Cuinca
und Vaodiemcnsland Arten oder Varietäten sind.

24 Kaup: über Eier der Phasmiden.

Fig. 26, Ei von Phyllium siccifolium Linn.
Es ist länglich vierkantig, mit Wirtein und Punktkörnern be-
deckt. Von vorn eine lanzettförmige Figur, am Ende mit einer
Querlinie und oben mit einer Längsfalte durchzogen. Der Deckel,
horizontal aufliegend, ist rund. Es giebl Eier, die mit einem pel-
zigen Moos, namentlich auf dem Deckel, überzogen sind. Ich er-
innere mich nicht mehr, ob solche vorn am Operculum oder mehr
nach innen zu lagen, und weifs daher nicht, ob sie dem reifen oder
unreifen Zustande angehört haben. Da man schon einige Mal die-
ses Insekt aus Eiern gezogen hat, so wird sich das leicht ermitteln
lassen. Ob alle Phyllium- Arten ähnliche Eier haben?

Neue Pliasmiclae,

beschrieben von

Dr. J. J. Kaup in Darmstadl.

(Hierzu Tafel II.)

D.

"urcb die Güte meines Freundes Hermann v. Rosenberg er-
hicll die hiesige Sammlung zahlreiche Arien dieser interessanten
Familie; einen kleinereu Zuwachs brachte eine Sendung von Meiiado
durch Hrn. van Duivenbode und von Corontalo durch Hrn. Riedel;
die mexicanischen Arten kamen durch Herrn Consul Leuthner aus
Mexico in unsere Hände, und sind in der Nähe der Hacienda von
Atencinga, südlich von Puebla, durch Herrn F. J. Becker gesammelt.

Durch die von HHr. Montrouzier, Newport, Westwood
u. A. gemachte Entdeckung, dafs verlorene Füfse. wie bei den Kreb-
sen, sieb, allein sehr unvollkommen, reproduciren; nach meiner Er-
fahrung, dafs sich verlorene Endglieder von Antennen am Abbruch
kolbig scbliefsen, darf man vielleicht den Scblufs ziehen, dafs diese
Familie unter den Orthopteren die Krebse repräsenfirt. Zu diesen
Rcpräscnlations-Kennzeichen kommt noch die ganz abnorme Länge
und die grofse Magerkeit, die in dieser Familie auftritt, was bei
den Krebsen ebenfalls zu bemerken ist. Das (Irnus, worin weder
bei Männern noch VVeibern geflügelte Formen auftreten, die '/.uglcii^b
die magersten und proportiouell die längsten Gestalten zeigen, könnte
man als die Mittel- und Grundform der ganzen Familie betrachten.
Wie ich die Crustareen als die 3le Klasse der Insecfen ansehen
mufs, ebenso betrachte ich die Phasmiden als die 3te Familie der
Orthopteren.

Wer mit diesen .Ansichten sich vertraut macht, wird den (hilli-
(lue., als den streichenden Musikanten der Inseclenwell, und welche
die beste Flieger enthalten, den 2lcn. und den Mantii.'eu, als Räu-
bern, den 4tcii Rang anweisen.

Die Stellung dei FoiJicuHdae an den Anfang und die Blnttidae
ans Ende, ergiebl sich von ^elbbt.

26 Kauf) :

Haben wir einmal die Grundformen in dieser Ordnung ermittelt
und die Kennzeichen fesfgestellf, welche sie zu dem machen., was
sie sind, dann erst können wir hoffen, den einzelnen Genera ihre
feste und unabänderliche Stellung au geben. Die jetzige Eintheilung,
in der man von den ungefliigelten zu den geflügelten übergeht, hat
zwar auch ihr Gules, allein man kann und darf ihr den Vorwurf
machen, dafs sie eine künstliche ist. die später wohl schwerlich
bestehen kann.

Da unsere Sammlung erst einen kaum nennenswerlhen Bruch-
llicil dieser Familie besitzt, so bin ich weit entfernt, sie reformiren
zu wollen. Ich bin daher der Aufzählung gefolgt, die Herr Professor
Weslwood in dem vortrefflichen Catalog des Britischen Museums
eingehalten hat.

Pachymorpka Nov. Guineae Kaup.

Kopf 3"', Antennen 4^'", mit 20 Gliedern, wovon das erste auf
beiden Seiten ausgebreitet und das zweite kugelförmig und dicker
als die folgenden ist, Prolhorax 2|"', Mesothorax 7"', Breite 3^'",
Melathorax 5'", Abdomen 15'", Vorderbeinschenkel 7"', Schiene 7'",
Mittelbeinschenkel 6'", Schiene 5|"', Hinterbeinsch. 8'", Schiene 8^'".

Ich kenne nur 2 Weibchen von 2" ""', und es ist demnach
diese Art mit squalida von gleicher Gröise, allein nicht gleicher
Breite, denn unsere messen am Mesothorax 3^'", während sijualida
nur halb so breit ist. Der ganze Körper zeigt stumpfe Wärzchen
und kurze Dörnchen. Ein sattelförmiger Vorsprung zwischen den
Augen, der zu beiden Seilen in eine stumpfe Spitze endigt. Anfang
des Prothorax mit 2 divergirenden Dörnchen in der Mitte. Aehn-
lich beginnt der Mesothorax. lieber diesen, den Metathorax und
den ersten und 2ten Bauchring zieht in der Mitte eine erhabene
Linie, die aus 2 Reihen stumpfer Körner besieht. Der Iste und
21 e Bauchring, nächst der äufseren Kante zu, mit einem Stachel.
Der vorletzte Ring am hinleren Rand auf der Firste mit einem nach
hinten offenen, tutenförmigen Vorsprung. Der letzte Bauchring in
der Mitte schwach carinirt, rauh, am Ende quer abgestutzt. Das
Operculum, am drittletzten Ring beginnend, ist unbedeutend kürzer
als das obere Ende, in der Mitte als gefalteter Rand zugeschärft.
Im Legerohr befindet sich ein 2 Linien grofses, gelblichbraunes Ei.
Schenkel des Mittel- und Hiiiterfufses auf der oberen Fläche mit
kurzen Stacheln. Schie?ien derselben durch kurze Höcker rauh. Un-
ten auf Meso- und Metathorax, sowie Abdomen mit 2 Reihen Sta-
cheln.

ne7ie Vhnsmidne. 27

Diapheromera.

Dieses Genus ist nicht genau von Bacleria gescbiedon. denn
der Charakter. Ahdomen kurzer als der Thorax, trifft bei Sayi nicht
XU. bei der das Abdomen ohne Zange genau so lang ist als der ganze
übrige Körper mit samnit dem Kopfe; auch bei vielen Bncterien
ist das Abdomen so lang oder kürzer als der Thorax; auch der
(hararter. dafs der Schenkel des Mitlelftifses dicker sei, kann von
keiner Bedeutung sein, indem die Dicke nur durch die häutigen
Seitenländer hervorgebracht wird. Da>; einzige Kennzeichen, was
sie vielleicht unterscheiden könnte; ist die Zange der Männchen, und
dafs das letzte Segment des Abdomens rund und angeschwollen ist.

Eine nahe Verwandtin der nordamerikanischen Sayi ist

Diapheromera Beckeri Kaup. (Mexico.)

Länge 30". Kopf 1'", Prothorax l\"'; Mesothorax 7'"; Metatho-
rax 6'": Abdomen 15".

Der runde Kopf, kürzer als der Prothorax, ist gelblich mit
2 kleinen, stumpfen Hörnclien. Der Hinterkopf zwischen den
Hörnern und ein Streifen von» Auge ist dunkel olivengrün. Anten-
nen, mit Ausnahme des ersten und zweiten Gliedes, dunkel oliven-
gnin. Ausgestreckt mögen sie das Ende des 4ten Segments «les .Ab-
domens erreichen. Sämmtliche Schenkel und Schienen an den unteren
Kanten durch feine Stacheln rauh. Die 4 Schenkel des mittleren
und hinleren Fufspaares an der unteren Fläche convex, relief liniirt,
gegen den Dorn hin und an den häutigen Kändern rauh. Der Dorn
des Mitlei- und Ilintersciienkels gleich grofs und stark. Oben
dunkelglänzend nufsbraun. vielleicht im Leben olivengrün, unten
und an den Schienen und Füfsen heller.

Ist auf jeden Fall nahe verwandt mil D. ra/rnro/n Bu rm.. bei
der jedoch die f)ornen der mittleren Schenkel stärker sein sollen;
auch scheint der Kopf glatt bei dieser Art zu sein, da von den
Hörnchen keine Rede ist.

Ich glaube, dafs man nach dem ganzen Tolalbabitus einige Ba-
rterien. unter andeieii Bnct. tridens Hurni.. hierher ziehen nuils,
hei welchen die Miinncben eine Zang(; mil -i oder 2 Doinen zeigen.
Tritiena wird bczeichnel mit 1 — .'S Stacheln an den Schenkeln des
Mittel- und Hinterfufses.

In die Nähe dieser Art zähle ich:

28 Kau},:

Diapheromera strigiceps Kaup. (Mexico.)

Länge 2" 5'", Kopf 1'", Protliorax 1"', Mesolhorax 7'", Metatho-
rax 5'", Abdomen 14'";

Vorderbeinschenkel 10'", Schiene 11^'", erstes Fufsglicd 2'".

Mittel beinscbenkel 8'", - 9'", - - If,

Hinterbeinschenkel 9f\ - 10'". - - 2'".

cf. Ohne jede Spur von Stachehi an den schlanken, dünnen
Schenkeln des Mittel- und Hinterfufses. Die beiden Zangen zeigen,
wie tridens, an jedem Ende 3 divergirende kleine Stacheln. Kopf
länglich, ohne Hörner, vom Auge über den Prolhorax ein dunkel
olivengrüner Streifen, der von oben mit einem hellgrünen begleitet
wird. Prothorax in der Mitte mit Längsfurche und aufgeworfenen
Rändern; der dünne, lange Mesothorax mit gelblichen Körnchen
bestreut, ebenso der Meso- und Metathorax mit hellgrünlichcm Rande,
Rücken derselben wie das Abdomen dunkel olivengrün. Die 3 — 4 letz-
ten Glieder des Abdomens lichter, ebenso die Antennen und Füfse.

Die Antennen erreichen fast das Ende des Abdomens.

Diapheromera bidens Kaup. (Mexico.)

Länge 25'", Kopf 1'", Prothorax 1"', Mesothorax 6'", Metatho-
rax 5'", Abdomen 12'";

Vorderbeinschenkel 8|"', Schiene 9'",

Mittelbeinschenkel 6'", - 6'", erstes Fufsglied 1'",

Hinterbeinschenkel 8'", - 8|"', - - H'".

cT. Mit 2 kurzen, schwarzen, an der Wurzel zusani-
menstofs enden Hörnchen, die an der Spitze einen Sattel
bilden und über den Augen stehen. Kopf mit breitem, dunklem
Streifen vom Auge aus, der oben wie unten hell begränzt ist. Kopf,
Pro-, Meso-, und Metathorax mit lichteren Körnchen unregelmäfsig
bestreut. Abdomen glatt. Schenkel am unteren Rand mit kleinen
Dörnchen; Schienen mit kurzen, feinen Dornen, wie Härchen. Alle
Füfse grau gebändert. Ganzer Körper oben dunkler, unten licht
olivengrün. Eine grob gebildete, häutige Zange mit 2 Hauptaus-
schuilten an den Enden, die zuweilen nochmals fein ausgeschnit-
ten sind.

Bacteria cacica Kaup. (Mexico.)
2. Ganze Länge 4.3'", Kopf 2'", Protliorax 2'", Mesothorax 9^"',
Metathorax 6|"', Abdomen 23'".

Gleicht der mexicana des G. Gray, allein weicht haupisächlich

neue Phasmidae. 29

dadurch ab. dafs das Abdomen bedeutend länger als der Tliorax ist.
leb besitze nur 2 Weiber, wovon das eine nicht völlig ausgewach-
sen ist. Die Färbung ist eine hell grasgrüne. Die Füfse sind relief
gestreift, ohne jede Spur von Stacheln. Die Schenkel der Vorder-
ftifsc (12"') sind die längsten; die der beiden Hiuterpaare (9'") sind
von gleicher Länge. Der Kopi" zeigt auf der vorderen Hälfte zwi-
schen den 'Antennen zwei erhabene Streifen, die nächst den Anten-
nen nach der Stiin zu gebrochen sind und in dessen Milte ein Tu-
berkel sich belindel. Zwischen diesen 2 Relief linien zieht sich vom
Rand des IJinterkopfs eine erhabene Linie hinein. .Aulser diesen
Linien sieh» man noch 3 Punktreihen auf jeder Seite. Der Prothorax,
in der IMilte quer genarbt, /eigl mehrere Reihen Punkte; der IMe-
solhorax, Melathorax. wie einige Ringe des Abdomens zeigen Reihen
spitzer Pünktchen und der Melathorax in der Mitte eine unbedeu-
tende Längscarine. Die Bauchsegmente werden nach dem Ende
mehr und mehr faltig gestreift, weniger an den 3 vorletzten ver-
schmälerten Bauchringen. Die Analanhängsel, gerade ausgestreckt,
sind schwarzbrauH und \"' lang. Das Operculum ist klein, schmal
und überreicht kaum den Anfang des letzten Ringes.

Bacteria Sartoriana Kaup et Heyden jim. (Mexico.)
Ganze Länge 8". Kopf 4'". Prothorax 3J"', Mesothorax 24'",
iMelathorax 14'". Abdomen 4" 4'". Operculum 8^^ bei Aelolus 15^'".
Das ^ ähnelt noch am meisten der ü. Aeiulus Westw. pl. 22.
f. 3.. die ebenfalls aus Mexico stammt, allein (interscheidel sich, dafs
sie länger ist. dafs die Hinlerfülse keine Spur von Blattanhängen ha-
ben und dafs das Operculum fast nur die halbe Länge hat und nur
2 Linien unter dem letzten Körperring hervorragt. Der Kopf ist
lauh, mit 2 dicken, blasigen, stumpf zugespilzten, kurzen Hö(nclien
über den Augen. Die mehr glatte Stirn mit einer herzförmigen
Relieflinie umgeben. Ganzer Thorax mit uDgleichen, spitzen, kur-
zen Dörnchen. Abdomen glatt; 6ster Ring wie bei Aetolus mit
blattähnlichem Anhang. Vorderfüfse an den Schenkeln breiter als
bei Aetolus. IMitlelfufs am Anfang nach unten mit 2 Ausschnitten,
weniger entwickelt als bei Aetolus wSchienen am ersten Drittel
oben mit blattähnlichen Anhängen. Hinterfüfsc ohne Spui- von Blalt-
anhängen. Alle ersten Glieder der Füfse mit deutlicherem, senkiecbt
slchendem Blattansatz. Färbung schmutzig grün, dunkelbraun ge-
lleckl. .Antennen so lang als der Vordcrköiper, fast schwarz.

Im Frankfurter Museum; duich Herrn vSartorius an den seeligen
Senator v. Heydeu gesandt.

30 Kaup :

Bacteria arampes (Heyden jun.) Kaup.

Ganze Länge 3S"', Kopf H'". Prothorax 1^'", Mesothorax 11^'",
Mesolhorax 7'", Abdomen 16'";

Vorderbeinschenkel 12'". Schiene 18|"', ersles Fulsglied I'",

Mitlelbeinschenkel lOf", - 14'", - - i"\

Hinterbeinschenkel 12'", - 19'", - - f".

d'". Eine sehr schlanke und langbeinige, der hastata Burin. ähn-
liche Art, ohne jede Spur von Dornen an den Füfsen und ganzem
Körper. Antennen fast so lang als der ganze Körper. Körper gfaft.
olivengriin. Untere Fiäclie des Meso- und Metathorax in der Mitte
und Känder mit gelben Längsstrichen und Fleckchen.
Letztes Glied des Abdomens carinirt, an der Spitze und Seilen aus-
geschnitten. Die 2 kurzen Appendices rauh pnnktirt. Antennen
mit gelben Flecken an den Endgliedern. Einzelne gelbliche Fleck-
chen auf den relief liniirten Schenkeln.

Im Frankfurter Museum; aus Brasilien durch Freireifs.

Lonchodes Duivenbodei Kaup. Taf. II. Fig. 3.

Länge cT 2" 4'". $ 2" 6'". Die Antennen etwa 14'" bei beiden
Geschlecht ern.

Kopf 6^2'", ? 2V", Prothorax c5* IV", ? 2'", Mesothorax Jl^,
$7i"', Matathorax J 61'". $ 6|"', Abdomen c^ 12'", $ 11|"'.

Vorderbeinschenkel beim (^ 7'", Schiene 6^'"; beim $7'". 6^'".

Miltelbeinschenkel - cT 6'", - 5^'"; - $ 6'", 5^'",

Hinterbeinschenkel - (f 7'", - 7'"; - $ 7'", 7"'.

Ich erhielt diese Art von Menado durch Herrn van Duivenbode
in einem männlichen Exemplar und später von Gorontalo durch
Herrn Riedel ein schön erhaltenes VVeibchen. Das cT gleicht in
der Gröfse nur Lonchodes brevipes G. R. Gray von Malabar, allein
durch den Mangel kleiner Kopfhöiner leicht davon zu unter-
scheiden. Von dem hier abgebildeten Weib weicht es durch etwas
geringere Länge und durch schlankere Gestalt ab, namentlich ist
das Abdomen cylindrisch und schwillt nur an den gewöhnlich ge-
stalteten, hinteren Ringen etwas an. Die Zange des letzten Bauoh-
rings ist gelblich, an der gekrümmten Spitze schwarz. Mit der Lupe
betrachtet zeigt der innere Rand 4 schwarze Dörnchen. Die ganze
Oberfläche des Körpers fein gekörnt. Färbung olivengrünlicL, gegen
das Köiperende schwärzlich. Fühler schwärzlich, nach der Wurzel
hin haben sie mehr die Färbung der helleren Kopffarbe. Das Ende

neue l'hasmhhip. 31

der Sclieukel zeigt auf der unleren Seite 2 Dörnchen. Der Protho-
rax weniger deuflicli gefiirclit als beim ^.

Das melir gelblicligrüne VVeibclicn. unbedeutend grölser, ist in
allen Proportionen stärker gebaut und namentlich ist der Hinterleib
vom 2ten bis 6ten Rang oval, schwach convex und alle Ringe zei-
gen auf der Mitte eine schwache Carine.

Phasma grani/erum Weslwuod pl. III. fig. 4. (Manilla) halte
ich für das Weib eines Lonchodes^ der nicht sehr fern von /.. Dui-
venbodei zu stehen scheint.

Ich habe diese interessante Art nach Herrn Renesant v.in Dui-
venbode in Menado genannt, der sich um meinen Freund v. Rosen-
berg und um unsere Sammlung bereits so verdient gemacht bat.

Acanthoderus occipitalis Kaup,

Ganze Länge cj^ 1" 9^'". ? 2" 4'". Breite J 2^'", ^ 3—4'". Kopf
(^ 2"'. $ 2i"', Prolborax c? U'"- 9. 2'". Mesothorax ^^ 4f", $ 6'",
IMelathorax (^ li'", $ 3i"'. Abdomen d" H'", $ 13f".

Ganze Länge bei coronalus (^2", $2", Breite (^2^, $3^ — 4J"',
Mesothorax (^ 6'", $ 5^'" '). Metathorax d" 4'", $ 3|"' ').

Das erste Fühlerglied ist breit gedrückt und am äul'seren Rand
mit 1 — 3 stumpfen Dörnchen versehen. Die Antennen sind
an meinen weiblichen Exemplaren 5'" lang und zeigen nur 18 Glie-
der (bei rorotiatus de Haan 27). Der Kopf zeigt eine doppelle
Krone, deren aufsteigende Ränder gedornt sind. Von einem Auge
zun) andern rings des Hinterkopfs ein Kranz von Dornen. I'rotho-
rax bis Mesothorax von oben 4. von unten bei c? 2kanlig. rauh
und am Anfang und Ende mit gegabeltem Dorn aul' der Mitte.
.Abdomen rauh, auf der Firste jedes Segments mit 2 divergirenden.
kleinen Stacheln. 8tes Glied caiiuirt. Schenkel auf der oberen,
inneren Seite und am Ende der unleren Seite gedornt. Alle Tarsen-
gliedcr von gleicher Länge wie bei den Ewycanlhen. D;is kleinere,
zierlichere Männchen hat Mela- und Mesothorax sowie das Abdomen
von unten scharf carinirt. die Baucbringe fast von gleicher Breite,
und nur gegen das hie Segment bin wird das Ende etwas breiter.
Das Endglied caiinirt und an der Spitxe schwach ausgeschnitten.
Das gröfsere Weib hat Meta- und IMesothorax stumpf gekielt. Die
4 vorderen Bauchringe angeschwollen und breiler als die folgenden.

') Da alle Wi'lber stets gröfser sind, so ist es nulTalleiMl. il;<is IiIit
gi'riiiKcrf niiiirnsinn«'!) aiiltr«'!»'!! srdlon. Liej;l liier ein Sclireilirililtr viel-
leicht zu Grunde, oder war das $ uiclit ausgewachsen?

32 Kaup :

die scorpionenartig (wie Eurycanthu scorpionoides) iu die Höhe ge-
ricblet sind. Das 8le Segment hat die Crista kaniiuartig. Das
Opeiculuni ragt nicht vor, ist blasig gewölbt, mit scharfer, am
Ende stunipfzahniger Crista und wie die obere Endschuppe an der
Spitze schwach gegabelt. Es ist i\"' lang.

Ich besitze 2 (^ und 4 Weiber, alle von Celebes; nur ein d
angeblich von Neu-Guinea.

Diese Art mufs sehr nahe mit coronatus de Haan verwandt
sein, allein alle meine 9 zeigen die Antennen 8 — 9"' lang mit 18 Glie-
dern, wäljrend bei coronatus die Antennen nur 5'" lang mit 27 Glie-
dern versehen sind. Uebei- die Dornen des ersten Fiihlergliedes
findet sich kein Wort in Westwood's Beschreibung.

Vergleiche ich Acanthoderus IVaUacei und meinen damit ver-
wandten Hysirix, so kann ich micli nicht des Glaubens erwehren,
dafs Acanthoderus in seiner jetzigen Composition kein natürliches
Genus genannt werden kann.

Acanthoderus scops Kaup.

Ganze Länge 2" 5'", Kopf 2'", Prothorax 1|"', Mesothorax 8'",
Metalhorax 5"', Abdomen LT", Antennen 14'".

Ich kenne nur ein Weib des Frankfurter Museums, durch Frei-
reifs aus Brasilien, als Oryx Westwood bestimmt. Es ist lang, dünn
und cylindrisch gestaltet mit schlanken, langen Füfsen ohne alle
Spur von Dornen oder Blättchen. Antennen lang, etwas bunt, mit
18 Gliedern. Kopf mit vielen Tuberkeln, wovon 2 auf der Mitte
gröfser sind. Prolhoiax in der Mitte quer eingedrückt mit Wärz-
chen. Der lange Mesothorax und der kürzere Metathorax längs der
Mitte carinirt mit Tuberkeln und gebogenen Längsfältchen. Abdo-
men mit seil wacher Carine. seitlich mit einer Längsfalte umschlossen.
Nach den Seitenkanten eine 2te Längsfalte. Endsegment einfach
carinirt, seitlich ausgeschnitten und überragt das Operculum, wel-
ches iu der Mitte und seitlich carinirt ist. Erstes Tarsenglied etwas
länger als das 2le. Färbung düster braun. Füfse lichter am An-
fang und dunkler undeutlich gefleckt.

Acanthoderus (?) Hystrix Kaup. Tab. IL Fig. 4.

Länge des Männchens 2" 2"', Kopf \±"\ Antennen l" 10'". Pro-
thorax H'", Mesothorax 7'", Metathorax 4'", Abdomen 1".

Länge des Weibchens 2" 5'" — 3", Kopf 2", Antennen 2", Pro-
thorax 2'", Mesothorax 8i"', Metathorax 4|"', Abdomen 1" 7'".

Der nächste Verwandte ist Acanthoderus f^Valtacei Westw.

neue P/iasmidae. 33

Cat. of orthopt, Ins. p. 181. pl. 40. fig. 7 (^ und üg. 8 $; von der
Insel Am durch VVallacc gesammelt.

Unsere Art, von der ich 3 Männchen und 6 Weibchen kenne,
ist durch meinen Freund Hermann v. Rosenberg aus Neu-Guinea ge-
sandt. Sie gleicht in der schlanken Gestalt, langen Fühlern, schlan-
ken, fast doruenlosen Füfsen der H^allacei^ allein weicht von die-
ser ab durch geringere Länge, namentlich der Weibchen, durch
gröfsere Zahl von Stacheln und durch längere Füfse.

Das schlanke Männchen mit seinem dünnen Mesothorax zeigt
am Ende des Kopfes und Anfang des Prothorax 2 Paare
divergirender Dornen, und einen Dorn, wie yf^allacei, nach
dem Ende des Prothorax. Der Mesothorax ist nicht glatt, wie bei
t^Vallacei, sondern zeigt 4 — 5 unregelmä fsig gestellte, di-
vergi rend c Dornen; am hinteren Rand 3 Dornen, wovon
der mittlere senkrecht und die seillichen schief gestellt
sind; seitlich, etwas nach vorn, wie IVallacei, ein Dörnchen. Auf
dem hinleren Rand des IMetathorax ein Kranz von 6 Stacheln,
von welchen die seitlichen etwas vor- oder zurückstehen; hinter
diesem Kranz ein isolirter Stachel, wie bei tVallacei. Die 5 vor-
deren Kürperringe am Ende mit einem Stachel, der zuweilen auf
dem Isten, 2len und 3fen Ring noch 2 kleinere, mehr waagerechte,
besitzt. Das (ite Glied cyliodrisch. ohne Stachel; die Endglieder
am Rücken zugeschärft.

Das dickere Weibchen ist gröfser und schmutzig geihlichgrün,
bunt, und der ganze Kopf und Körper grauulirl. Die Zahl der Sta-
cheln ist eine gröfsere; so hat der Mesothorax, der bei Wallacei
nur rauh ist, ohne den Endkranz 8 — 10 gröfsere und kleinere Dornen.
Die 5 vorderen Körperringe haben am hinteren Rand einen Kranz
von 3 Dornen, wovon einige gegabeil sind; der 6sle und 7le Kör-
perring hat einen cris^o-ähnlichen Dorn. Auch die Endglieder des
Abdomens sind abweichend von VVallacei gestaltet, und namentlich
ist das obere wie untere Endsegmenl anders gestallet, kürzer, ro-
buster und das obere ist nicht nach oben, sondern mehr nach unten
gebogen.

Aufser diesen Merkmalen zeigt noch das VV^eibchen Spuren von
Stacheln auf der Oberfläche der Schenkel, die, wie die übrigen
Fufsglieder, Spuren von dunkleren Bändern zeigen. Seitlich auf
den Ringen des Abdomens zeigen sich bei der Mehrzahl dreieckige,
schwarze Flecke.

Da bei dieser Art, wie bei fVallacei^ das erste Glied lang ist,
und zwar so lang als die 3 folgenden Glieder, so können beide Arten

Berl. EntoBiol. Zoitachr. XV. 3

34 k'mcp:

nicht im Genus Arcnifhoderus bleiben, sondern müssen mit mehre-
ren andern in das Genus Loncliodes, vicljeicht zu Bncleria, gebracht
werden oder ein eigenes Genus bilden.

Ceroys capreolus Kaup.

Ganze Länge 18'", Kopf 1'", Prolhoras l'", Mesothorax 4'",
Melathorax 3'", Abdomen 9".

Kopf mit 2 kolbenartigen, stumpfen Ilörncljen, die vorn nach
der Wurzel hin einen kleinen Zacken haben. Die Fühler fa-
denförmig, von der Länge der ausgestreckten Vorderfüfse. ') Der
Prothorax vorn und hinten höher und in der Mitte mit einer linieu-
artigen Quervertiefting; vorn ist der Querrand körnig und hinten
mit einem schwärzlichen Höcker, durch den die IVIitlellinie des Protho-
rax zieht. Mesothorax vorn schmäler mit leicht gefärbten, schwach
reliefen Pünktchen. Metathorax glatt. Das 5te Segment des Ab-
domens (wie das 2te bei rabdotus Westw.) mit einer Grube auf der
oberen vSeite, die 3kantig und an den Rändern unregelmäfsig blatt-
ähnlich ausgebreitet ist. Vorderfüfse von normaler Bildung. Schenkel
der hinteren 4 Füfse an der Wurzel mit 2 oberen und einem un-
teren blattähnlichen Ansatz. An ihren Enden mit 2 ßlättchen.

Mexico. Ich besitze nur 2 Männer, von welchen das eine nicht
ausgewachsen und defect ist.

Ich vermag das Genus Ceroys nicht von dem Genus Pygirhyn-
chus zu unterscheiden.

Eurycantha Rosenbergii Kaup.

E. Rosenbergii: Länge 3" 8'", Kopf 4'", Prothorax 5'", Meso-
thorax 10'", Metathorax 6'", Abdomen 20'", Antennen 18'".

Bei der nahe verwandten horrida: Länge 4" 6'", Kopf 5"', Pro-
thorax 6'", Mesothorax 12'", Metathorax 6|"', Abdomen 25"'.

Nahe mit E. horrida verwandt, allein kleiner. cT. Der Kopf
leigt hinler den Antennen und am Hinterkopf 2 kleine Dornen und
an der Seite eine Reihe von 3 gröfseren Dornen (horrida zeigt
nach der Abbildung im Ganzen nur 4, zwei auf jeder Seite). Der
Prothorax zeigt vorn eine Falte, in der Mitte mit 2 Dörnchen, hinter
diesen 2 kleinere, seitlich 5 Dornen von ungleicher Länge. Der
hintere Rand mit stumpfen Warzen. Der Mesothorax zeigt am vor-

') Bei einem Männchen ist die eine Antenne kürzer und am Ende n)it
einem kolbigen Glied versehen. Das Endglied war sicher dem Thiere im
Leben abgebrochen und reproducirte sich kolbig.

neue Phasinidae. 35

deren Hand 2 stärkere Stacheln iu der IMittc, an den seitlichen Rän-
dern 8 — 9 von ungleicher Länge und Slärke. Sonst ist seine Fläche
durch unregeluiäfsig gestellte Stacheln und Warzen rauh. Ueber
die Mitte des Kopfes, Prolhorax und Mesolhorax geht eine feine,
vertiefte Linie, die auf dem Abdomen relief wird. Der Metathorax
zeigt kurze Stacheln, unregclmälsige Wärzchen und seitlich nach
vorn 3 uugleiche Dornen. Unter diesen vor dem Hinterschenkel

2 Reihen Dornen, wovon die obere Reihe die stärkere ist. Jeder
King des Abdomens hat seitlich auf dem Rand eines häutigen Vor-
sprungs 3 — 4 Stacheln und ebenso viel quer am hinteren Rand. Die

3 ersten Ringe sind am Rücken abgerundet, allein vom 4ten bis
ans Ende sind sie dachförmig zugeschärft. Das letzte Segment ist
ähnlich wie auslralis ausgeschnitten, und beide runde, am inneren
Rand fein gezahnte Lappen biegen sich nach unten und innen zu.

Alle Schenkel sind 4 kantig, ebenso die Schienen. Die Schiene
des Vorderfufses zeigt au den 2 unleren Kanleu gegen 8 Stacheln,
während die obere Fläche nur kauelirt ist. Der Schenkel zeigt
an allen Kanten 2 — 4 Stacheln. Der Mittelfufs ist ähnlich dem
Vorderfufs. Der Schenkel des Ilinlerfufses ist nicht angeschwollen,
vierkantig, kaum j so dick als bei /lorrUla, zeigt kleine Dornen
an den oberen Kanten und 2 nach unten vor der Schiene. Drei
sehr starke Dornen entspringen aus der Mitte der unteren Fläche.
Die Schiene zcigf an den 2 unteren Kanten au 8 — 10 ungleiche
Dornen. Die dicken Anteuuen haben 30 Glieder. Die Farbe ist
von oben schwarz, von unten mehr castauieubraun.

Neu-Guinea; durch Herrn v. Rosenberg.

Heteropteryx Rosenbergii Kaup. Taf. IL Fig. 2.

9. Länge 3" 5'", Kopf 3'", Prothorax 4'", Mesothorax 7'", Meta-
Ihorax 6'", Abdomen l" 8^'", Tegmentum 8'".

Gleicht in der Gröfse noch am meisten Müllerin die jedoch
auf dem Kopf 10 Dorne iu 3 Reihen zeigt, während die hier ab-
gebildete nur 8 iu 2 Reihen zeigt. Die Krone am Ende des Meso-
thorax zeigt keine 6, sondern nur 4 Dornen. Von allen unterscheidet
sie das letzte Glied des .'Abdomens, welches nicht einfach, wie bei
Mnlleri, nicht gezähncll wie bei Grayi und de 1/aanii, sondern ge-
gabeil ist. Die Fufsglieder sind weniger dornenreich als bei (i!raxfi
und dt llauiiü. Auch die unteren Theile zeigen kleine Dörnchen, und
namentlich zeigt der Rauch 4 Reihen. Die Färbung ist eine braune,
ins Schwarzbraune übergehend.

Von Java.

3*

36 Kmip :

Haplopus Grayi Kaup. Taf. IL Fig. 1.

Ganze Länge 5", Kopf 3|"', Prothorax 3|"', Mesothorax 9\"\
Metathorax 8^'", Abdomen 35^'", Tegmentum 5'", Alae 2^'", Oper-
culum 11'".

Diese Art slammt aus den Molukken und wurde mit allen übri-
gen Phasmiden durch Hermann v. Rosenberg unserer Sammlung
im Jahre 1863 geschenkt; alle übrigen Arten des Genus Haplopus
gehören nach Süd-America, zu welchen ich noch die wenigen Arten
von Diaphorodes bringe, die sich nicht von Haplopns unterscheiden
lassen.

Beschreibung des 2. Der Kopf zeigt auf dem steil aufsteigen-
den Hinterkopf 2 Hörnchen, wovon das rechte unbedeutend gröfser
ist; auf der Stirn und hinter dem Hörnchen unbedeutende, kornartige
Tuberkeln. Prothorax mit 2 gröfseren Spitzen auf seinem vorderen
erhöhten Tlieile und einigen Wärzchen auf dem niederen Damen-
sattel-ähnlichen hinteren Absalz. Mesothorax mit 2 Paar Dörnclien,
auf dem vorderen Thcil mit stumpfen, gröfseren und kleineren War-
zen auf der Milte, die, ohne C/arine, flach convex sind; an den Seiten mit
gegen 12 kleinen und am Rand mit vielen ungleich grofsen Stacheln.
Auf der grünlich weifslichen Unterseite des ganzen Thorax Reihen
von kurzen Stacheln. Der Metathorax glatt, nur der Rand wie der
Mesothorax gedornt. Die Füfse an allen Kanten mehr oder minder
fein gedornt, namentlich deutlich die Schenkel und Schienen der
Hinterfiifse. Die Tegmina klein, allein noch kleiner die Flügel.
Das Abdomen flach convex, die 4 schmäleren, letzten Ringe stark con-
vex. Seitliche Streifung der breiteren Ringe nur angedeutet. Die
obere Färbung ist eine grasgrüne, die Flügeldecken gelblich. Hinter-
füfse mit etwas grau und dunkelbraun gebändert. Dafs diese Form
keine Larve ist, sieht man an der ganzen Entwickelung aller Theile,
während bei allen Larven alle Glieder welk, eingefallen und nament-
lich alle Bauchringe verschrumpft im trocknen Zustande sind.

Die Fühler waren an der Spitze nicht vollständig.

Ich nenne diese Art, als ein schwaches Zeichen der Hochach-
tung, nach Herrn G. R. Gray, der sich um die Phasmiden so grofse
Verdienste erworben und zuerst Licht in diese Familie gebracht hat.

Phibalosoma
könnte man vor der Hand nur die Arten nennen, bei welchen
das erste Glied der Tarse nicht gestreckt, sondern kurz und nur
so lang als die 2 folgenden ist; der Typus dieser Abtheilung würde
Ph. Lepeleieri sein.

neue P/iasmidae. 37

Ich wage keine andere Arten, wie ceratocephalus , hierher zu
ziehen, che ich die Eier derselben selbst t^esehen liabe; für diejeni^jen
Arten, deren erstes Tarsen^Iied lang, schlank nnd länger als die
übrigen Tarsenglieder, ja so lang als die übrige Tarse sind, wünschte
ich den bereits angewandten Namen: Cludoxems.

Ich liihlii hierher:

Phibalosoma hypharpax G. R. Gray.

Ganze Länge 7" 11'", Kopf 5'", Prothorax 41'", Mesothorax ISj'",
Melathorax 13^'", Abdomen 4" 6"', Opercnium 10"'.

Vorderboinschenkel 25"', Schiene 26'", erstes Fufsglied 6'",

Miltelbeinschenkel 14'", - 16'", - - 3'",

llinlerbeinschenkel 23'", - 23"', - - 4'",

Das Weibchen ist, als solches nicht bei Weslwood beschrieben.

Die hellfarbigen Antennen, schwach behaart, sind 14 Linien lang

und etwas kürzer nh bei dem ^ ^- XIII. f. 3. Das erste, stärkere

Anteiinenglicd ist schwärzlich punklirl und gefleckt. Der Kopf ist

nach hinten zu etwas faltig und die mittlere Falte des hinteren

Randes etwas blasig aufgelrieben. Auf dem Weso- und Metalhoras

sowie bis zum ölen IJing des Abdomens eine Spur von einer Carine,

die auf den letzteren deutlicher wird. Das letzte Glied am Kand

abgestutzt und doppelt ausgeschuilten. Pjin ovales, kurzes Läjipchen

zu jeder Seite. Das Opcrculum botförmig, c;tiiiiirt, überragt kaum

das Ende, ebenso seine 2 in die Höhe gekrümmUMi Fäden.

Die vorderen Schenkel haben, namentlich an der unteren Hälfte,
gröfsere, mehr sägezahnähnliche Ausschnitte, die beim Männchen mehr
isoliile Dornen sind. An dem unteren Rand kleinere Dörnchen.
Tibia oiine Dornen und nur Spuren von blattähnlichen Ansätzen.
Das 3kantige erste Tarsenglied so lang als die übrige Tarse bis
zu den 2 Krallen. Schenkel und Tibia des 2len Paares mit Dörn-
cheu. Der Schenkel ohne Dornen auf der oberen Seite; die Tibia
an allen Kanten. Das erste Tarsenglied etwas kürzer. Der Schenkel
des liinterfuises oben glatt oder mit 2 entfernt stehenden Dörnchen,
an den unteren Kanten mit Dörnchen. Tibia an allen Kauten mit
Dörnchen. Erstes (ilied der Tarse mehr geflügelt, nicht ganz so
laug als das erste des Vorderfufses. Der milllere Thcil, wo die
Füfse sich ansetzen, schmutzig hellfarbig, ebenso scheint das Abdo-
men und die Seiten des Thoiax gefärbt gewesen zu sein. Die Füfse
schwarz gebändert, namentlich deutlich auf den unleren Seilen.
Ich erhielt das ^ von ( eylon durch das Frankfurter IVInst-um.

38 Kaup :

Ophicrania Kaup.

Es sind Plafycranien mit flachem, nicht gewölbtem Hinterkopf,
langem, cylindrischem Thorax, langen, dünnen Füfsen, an welchen
an den Vorderfüfsen das erste Glied so lang ist als alle übrigen mit
dem Klauenglied. Der Körper ist cylindrisch und das Operculum
mit seinen Fäden ragt nur unbedeutend über den letzten Körper-
ring vor.

Ophicrania striatocollis Kaup.

Länge: Kopf cf 3'", $ 5'", Prothorax (^ 2i"', 2 .3|"', Mesolho-
rax d' 6V", 2 10'", Metathoras J 5'", 9 6'", Abdomen (^ 23'", 9 34'",
Tegmentum d 3^"\ 9 5'", Alae J 22'", 2 21'".

Der Kopf zeigt 6 Furchen und ist auf lichterem Grund dunkel
gestreift. Ein schwarzer Fleck am vorderen Rand des Kopfes unter
dem kleinen, ovalen Auge. Der Prothorax bildet ein oblonges Quadrat,
in der Mitte quer gefurcht und vorn und an den Seiten etwas- auf-
gestülpt. Der Mesofhorax 3mal so lang als der Prothorax, ist in
der Mitte der Länge nach gekielt und auf beiden Seiten etwas un-
eben, ohne gerade rauh zu sein. Die kurzen Oberflügel sind abge-
rundet mit gelblicher Carine. Die Costalparthie der Flügel grau-
grün mit unregelmäfsigen, gelblichen Flecken. Der weichere Theil
des Flügels weifsiich und transparent. Das Abdomen grünlich, un-
regelmäfsig schwärzlichbraun gefleckt. An den Schenkeln der 4 Hin-
terfüfse gegen das Ende hin mit feinen Dörnchen. Die Carine und
die Ränder des Metatborax grünlich gelb.

Eine der Molukken? auch Neuholland.

Megacrania Kaup.

Die Arten Platycrania Alphetis und Phelans Westwood tab. 4.
fig, 2. und tab. 27. fig. 5. trenne ich mit ihren kürzeren und kräfti-
geren Füfsen, deren Tarsen gleichmäfsigere Glieder zeigen, und nenne
sie Megacrania. Schon Westwood glaubt, dafs sie einer eigenen
Section bedürften. Da beide Arten des Britischen Museums Weib-
chen sind, so lassen sich bei Erweichung des Abdomens leicht ein
oder mehrere Eier aus dem Körper entnehmen , um zu sehen, dafs
die Eier beider Arten sich ähnlich sehen, allein sicher bedeutend von
Platy- und Ophicrania abweichen.

i

nnie Phnsmidae. 39

Cladoxcrus insignis (Heyd.) Kaup.

G.inze Länge 6" S", Kopf 5", Prothorax 1", Mesolliorax 16'",
Melathorax 10", Abdomen 4".

Voidcrbeinsclieiikel 2", Schiene 2" i\"' erstes Fufsglied 4^'",
Wiltelbcinschenkel 1" 4^'", - 1" 4i"', - - 2^",

Ilinleibeinschenkel 1" 6f", - 1" 9'", - . 3'".

Gleicht noch am meisten CL Iiypharpax, allein ist etwas weni-
ger laug, und hat die seitlichen Kauten des Meso- und Metalhorax
gedornt. IMesolhorax mit einer Spur von Carine und seitlich mit
2 Keihen weit auseinander stehender, stumpfer, sehr i^leiner Wärz-
chen. Alle Kanten sämnitlicher Schenkel gedornt. Die oberen Kan-
ten der Schienen rauh, alle unteren schwach gedornt. Die Hinge
des Abdomen glalt, das letzte Glied halboval. Das Operculum (defecl)
scheint nicht vorgeragt zu haben. Die F'ärbuog war ein schnmlzi-
gcs Grün mit lichterem Kopf und Prolhorax.

Das Abdomen war ohne Spur von Eiern. In diese Gruppe
gehört noch Ct. Cantori, Tirachus, Pythonius elc. Einer dritten
Gruppe, der man den Namen Cladomorphus lassen könnte, wird der
merkwürdige Cl. phyllocephalus zuzuzählen sein.

Zur Begründung dieser Gruppen sind vor allen Dingen die Eier
nöthig. welche die Probe abgeben müssen, ob richtig oder falsch
gerechnet ist.

Von Australien.

Necroscia Viper a Kaup.

(^. Kopf If", Prothorax 1|"', Mesothorax S'", Metathorax 6'",
Flugelweite IS".

Gehört zu den schlanken, kleinen Arten, deren Kopf kleine
Hörnchen zeigt. Unter diesen zeigt sie den längsten Mesothorax,
in welchem der Prothorax fast 5 Mal enthalten ist. Der Kopf, ohne
Nebenaugen, ist klein und hat zwischen den Augen zwei zusammen-
stofsende Sockel, wovon jeder mit einem kleinen Dorn versehen ist.
Die sonstige Oberfläche des Kopfes zeigt kleine Wärzchen, nament-
lich der Rand des Hinterkopfs. Der Prothorax, in der Mitte ein-
gebogen und in der Mitte der Länge nach gefurcht, ist uneben und
vorn und an den Seiten etwas aufgestülpt. Der abnorme Mesotho-
rax ist oben stumpf, unten scharf carinirl mit vielen Wärzchen.
Der Mesothorax ist längs der Mitte carinirt. Die Tegraina sind
klein, am hinteren Drittel höckerig. Die Costalpartic der Flügel
ist bräunlichgrau mit gelblichem Hauplnerv, der weichere Theil

40 Kaup:

blafsgrau. Die Füfse siud schlank und lang, und das erste Tarsen-
glied der Vorderfüfse ist geflügelt. 2 Döruchen an dem unteren
Ende aller Schenkel. Antennen lang, dünn, das erste Glied am
längsten und stärksten.

Ich kenne nur 2 Exemplare mit defectem Abdomen von Celebes
(v. Rosenberg), die nach ihrer dünnen Gestalt Männchen sind.

Necroscia Rosenbergii Kaup.

Ich kenne nur ein Weibchen, das 2" 10'" lang ist und dessen
Flügelweite 4" 7" mifst.

Antennen 21"', Kopf 2'", Prothorax 2f"', Mesothorax 3f ", Me-
tathorax 6'", Abdomen 20^'", Tegmentum 4'".

Gehört zu den Arten mit deutlichen, gelben Nebenaugen, lan-
gen, dünnen Antennen, ohne Dornen weder auf dem Kopfe noch
Thorax, und bei welchen der Metathorax im Vergleich zum Pro-
thorax sehr kurz ist.

Diese Art scheint mit fumata von 3 Zoll Länge verwandt
zu sein, allein bei dieser ist der Mesothorax 3mal so lang als der
Prothorax. Auch von der sordida, bei welcher der Prothorax l^
Linien und der Mesothorax 4 Linien lang ist, läfst sie sich leicht
unterscheiden. Der Kopf mit sehr prononcirten Augen ist, nament-
lich um die Nebenaugen, rauh warzig. Der flache Hinterkopf hell-
farbig, mit 7 dunkleren Streifen, die ebenfalls rauh sind. Der
breite Prothorax, an den Seiten und nach hinten aufgestülpt, ist
warzig. Noch rauher, fast dornig an den Seitenrändern, ist der
kurze Mesothorax, der unten in der Mitte eine Läugscarine zeigt.
Das Abdomen, ziemlich dick und cylindrisch, zeigt nur zwei kurze
Appendices am Ende, und das Operculum, welches nicht vorragt,
ist doppelt so lang als der letzte Abdomenring. Die Füfse siud
schlank, schwärzlich, undeutlich, hier und da gelblichbraun gebän-
dert. Die kurzen Tegminen sind am Ende abgestutzt. Die Costal-
area gelb und deren Carine springt sehr eckig vor. Der härtere
Theil der Flügel, grob genetzt, ist dunkelbraun mit einzelnen klei-
nen, graugelben, mehr transparenten Fleckchen, zum Theil in li-
nienartigen Streifen. Der weichere Theil mit lichterem Braun und
dunkleren Adern.

Wurde von Hermann v. Rosenberg von einer der Molukken
gesandt.

neue Phasmidae. 41

Necroscia pallescens Heyden jun. (Mscr.)
Länge 3". Flügelbieite 3" 5"', Tegmentum 3'", Kopf 2"'. Protho-
lax 2'", Mesothorax 7'", Metalhorax 5^'", Abdomen 21'".

Von Ceylon, älinelt pannelius Westw. pl. 12. fig 4, Ich kenne
nur das Weibclien. Es isl hell grasgrün. Der Kopf einfarbig, ist
ziemlich grofs und gestreckt, fast flach, in der Mitte gefurcht und
seillich am Hinterkopf mit einer Falle. Der Prothorax faltig und
in der Mille mit einer Kranzfurche. Der lange, glalte Mesothorax
in der Mitte mit einer schwachen Längscarine. Metathorax mit drei
Blasen, eine am Anfang, 2 an den Seiten. In der Mitte carinirt,
mit einer Falte am Ende. Abdomen der Ijänge nach faltig; die
Anhängsel ziemlich lang. Die schmalen Oberflügel, wie der här-
tere Theil der Flügel etwas dunkler als das Abdomen gefärbt, sind
klein und oval mit schwachem Höcker. Der weichere Theil der
Unterflügel hyalinisch mit grünen Adern. Die Füfsc sehr schlank
und lang. Das erste Tarscnglied des Vorderfufses etwas länger als
alle übrigen Glieder, an dem Mitlelfufs etwas kürzer und am Vor-
derfufs, so lang als die übrigen. Die Antennen lang und dünn,
allein wegen der Zerbrechlichkeit ist es stets eine unsichere Auf-
gabe sie zu messen.

Dinelytron Neptunus Kaup.

Länge 2" 10"', Kopf 4 ". Prothorax 3'", Mesothorax 6'", Abdo-
men 19", Tegmentum 14"'. Flügeiweite 3" 4'".

Hat dieselbe Länge und Flügeiweite wie M. Myrsilus West-
wood, von der sie sich durch den Mangel an spitzen Dornen auf
dem Mesothorax leicht unterscheidet. Der schwach nach liiulen
aufsteigende Kopf ist durch spitze VVärzcheu rauh, wovon eine
ziemlich regelmäfsige Reihe über das Auge hinzieht. Vom Auge
aus ein schmales, helleres Slrcifchen; am hinlcien Hand ein Con-
volut von 3 — 4 Dornet), wovon der längste nach vorn geneigt ist^
Mclathorax rauh, an den Kanten mit ungleichen Dörnchen. Das
Abdomen schwarzbraun, über dem Vciitiallhcil mit überhängenden
Kanten; nach dem Ende werden die sonst glallen Körperringe rau-
her und falliger, und haben in der Mille eine stumpfe Carinc, die
auf den zwei letzten eine schaifkantig gebogene wird. Die Obcr-
flügel sind rauh und fallig mit 2 Dornen ganz in der ^ähc
der Wurzel, nicht so weil von dieser eulfernl und nicht so sj)ilz
als bei M. Dictya Westw. lab. 15. fig. 7. Die Unlcrflügcl sind
am härlercn Theil grobnetzig und haben am inneren Hand in der

42 Kaup: neue Phnsmidae.

Mitte auf lichterem Grund einen dreieckigen Fleck. Der gröfsere,
weichere Theil weifs, der auf jeder Zelle bräunlich begränzt wird,
wodurch Binden von hellen Flecken entstehen, die in der Gröfse
sehr variiren. Die Antennen einfach schmutziggrau, die Füfse
schwarzbraun, mit Spuren von rostgelben Fleckchen, namentlich an
den Rändern.

Brasilien. (Frankfurter Museum.)

Myrmecoris (Gorski) agilis Sah Ib.

(Hierzu Tafel III. Fig. 8.)

Diese Wanze ist bisher vielleicht nur von wenigen Sammlern
vollständig geflügelt angetrofl'en worden; auch Fieber scheint kein
solches Stück vorgelegen zu haben. Die meisten Exemplare, wel-
che gefunden worden, sind entweder ganz ungeflügelt, oder nur
mit Flügelrudimenfen versehen. Mir gelang es vor einigen Jahren,
während des Spätsommers, im sogenannten Brieselang bei Spandow,
ein geflügeltes Männchen zu finden, welches durch Herrn Tieflfen-
bach's Abbildung a. a. O. im vergröfserten Maafsstabe sehr natur-
getreu dargestellt wird.

J. P. E. Frdr. Stein.

Otiorhynchus (Tonrnieria) griseus (Stierl.)
Kirsch n. sp.

Oblongo-ovattis , dense erecto-griseo-pitosus , niger, aniennis,
femorum 6asi, liSiis larsisfjue obscure fuscis; roslro capite parum
tungiore. sulcalo. medio carinulato, cum fronte paullo depressa ton-
giludinaliler strtolato; anlennis gracilibus, articulo l"" fuiiiculi com-
presso. 2''' illo dimidio breviore, setjtient Ibxis conicis; prolhorace Ion-
giludine patillo latiore. lateribiis perparutn rottmdato, dense granv-
lalo. grunulis ntnbilicatis- elylris subcancellalo • sirintis^ interstitiis
rugulosis; pectore gramdato. abdomine basi irnnsverse rtigoso-pun-
ctalo; femoribus nniicis panllo magis incrassalis , omnibrts spinoso-
dentatis, tibiis antiris hilus denticidalis. — — Long. 6 — 7y Mill.

Patria: Craetia (colleg. T)r. Krüper).

Ganz von der Gröfse und Form des asiaticus Slierl., und
dieser Art am nächsten stehend, jedoch von derselhen wie von den
übrigen nahestehenden Arten durch das abweichende Längcnverhält-
nifs der ersten beiden Geifselglicder der Fühler sogleich zu unlcr-
scheiden. Der Rüssel ist gefurcht, die Furche ist seitlich von scharf
erhabenen Kielen eingefafst und in der Mitte von einem feinen
Längskielchen durchzogen, die Stirn etwas eingedrückt. Das Hals-
Rchild an den Seiten gerader als bei asiaticus, erst nahe der Basis
schnell verengt, dicht mit genabelten Körnchen besetzt. Die Flü-
geldecken sind etwas liefer gestreift und gleichmäfsig grau behaart,
während bei asiaticus die Behaarung auf den Zwischenräumen dich-
ter steht und daher Streifen bildet. Die Mittel- und Hiiiforschen-
kel haben ein deutliches Zähnchen, wovon sich bei genannter Art
kaum eine Andeutung findet.

Th. Kirsch.

Eusomus armeniacus Kirsch n. sp.

Obtongiis, nigei', anlennarum basi testacea^ albido • s^uamosus^
erecto-nigro-pilosus^ prufhoracis v'itla laterali obsolela elylrorumque
sutura densins squamosis; rostro capite vix longioi^e, antice paullo
angustiore . piano ^ suhlilissime carinato; prothorace transverso, ru-
guloso-ptmctalo ; coleopleris dorso subplaiiis , apice acuminatis ,
subtlliler punclato-strlatis. intersliliis planis coriaceis; femoribus va-
lide dentalis. — Long. 5^ — 6 Mlll.

Patria: Transcaucasia (Erzerum, Malinovski). Ab amico Sarto-
rio, Viennensi, benevole comniunicatus,

Schwarz, an den Fühlern der Schaft bis nahe zur Spitze und
die Basis der unteren Geifselglieder rölhlichgelb; mit wcifslichen,
hier und da röthlich oder silberglänzenden, auf Kopf und Halsschild
scimialen, an den Seiten des letzteren zu einer undeutlichen Binde
zusammengedrängten, auf den Flügeldecken mehr länglich runden?
auf der Naht und dem 6ten Zwischenräume ziemlich dicht stehen-
den Schuppen bekleidet; die dunkle Behaarung auf Kopf und Hals-
schild sehr kurz, auf den Zwischenräumen der Flügeldek-
ken lang, aufgerichtet, borstig, einreihig, ähnlich wie bei
furcillatiis. Der Rüssel kaum länger und an der Basis so breit als
der Kopf, nach vorn ein wenig verschmälert, ähnlich dem des lue-
ninhis^ aber oben flach und längs der Mitte fein gekielt und wie
Stirn und Scheitel dicht punktirt. Das Halsschild breiler als lang,
an den Seiten gerundet, dicht runzlich-punklirt, mit angedeuteter
glatter Mittellinie. Das Schildchen glatt, glänzendschwarz. Die
Flügeldecken im Umrifs wie bei omdiim, aber auf der vorderen
Hälfte mehr abgeflacht, hinten gemeinschaftlich zugespitzt,
oben fein punktirt-gestreift, die Zwischenräume lederartig gerunzelt,
glänzend, eben und mit einer Reihe schwarzer, unbeschuppter Punkte
besetzt, die namentlich auf der Naht und dem 6ten Zwischenräume,
der dichteren Beschuppung wegen, deutlich bemerkbar sind. Der
Schenkelzahn nicht dornig wie bei ovtdum, sondern nach seiner Ba-
sis verbreitert.

E. piU/erus Schh. aus Persien ist ebenfalls mit grauen, silber-
glänzenden Schuppen bekleidet, hat aber gewölbtere, längere Flü-
geldecken und leicht gewölbte, dicht behaarte Zwischenräume;
E. griseus Hochh. ist unbehaart. Tb. Kirsch.

lieber die deutschen Molytes-Arten

von

Th. Kirsch in Dresden.

Molyies germanus L., carinaero stris Küst.,
g labrirostris Küst.

M. cariuaerosiris Kost, ist wohl namentlich dcshalh aus den
Calalogeii forlgclassen, weil man annahm, dafs er mit carinaevo-
slris Schönh. identisch, allein die Angahen Küster's: gröfser und
schlanker als germanus, die Schultern der Flügeldecken stumpf-
eckig und die Beschreibung derselben liefern den Beweis, dafs K.
eine von der Schönherr'schen verschiedene Art vor sich hatte; letz-
tere scheint nui' nach einem mit leicht gekieltem Rüssel und schwäche-
rer Sculptur der Flügeldecken versehenen Stück des gertiumus auf-
gestellt zu sein. Zwar sind die für die cT beider Arten augogebe-
nen [Merkmale nicht ganz zufrellend, denn bei beiden Arten variirt
die Form der Eindrücke sowohl auf den ersten beiden Segmenten
als auch auf dem Analsegmeiit ; in den meisten Fällen ist auf dem
Analsegmenl eiue tiefe Grube vorhanden, doch kommen bei beiden
Arten auch Stücke vor, die statt derer nur noch eine blofse Ab-
plattung zeigen. M. rnrmneros/ris Küst. ist durch seine schlan-
kere Form leicht kenntlich und wohl allgemein bekannt; es möge
genügen auf ein Paar constant erscheinende Merkmale aufmerksam
zu machen.

Bei germanus springen die Schulterecken der Flügeldecken
seitlich über die Hinlereckcu des Ilalsschildcs scharfeckig vor, wäh-
rend sie bei carinaeroslris ganz ausgeglichen oder sehr verrundet
sind. Das zweite Tarsenglied der Ilirjterfüfse ist bei germanus we-
nig länger als breit, bei carinaeroslris aulVallcnd länger; in Folge
dessen ist auch das Schwammpolslcr der Fufssohle bei carinaerO'

46 Th. Kirsch: über

stris länger gestreckt als bei ersterem, daher die glatte Stelle in
der Mitte der Sohle bei car inaer oslris in längerer Strecke gleich-
breit als bei germanus-^ die Hakenplatte an der Spitze der Hinter-
schienen ist bei germanus am Endrand fast gei'adlinig, während sie
bei carinaerostris an der Basis des Hakens einen einspringenden
Winkel bildet und der Haken selbst in Folge dessen an der Basis
schmäler ist; die gelbe Behaarung in und neben der Änalgrube der
Männchen ist bei carinaerostris länger als bei germanus-^ der Ein-
druck auf den ersten beiden Segmenten bei germanus gekörnt, bei
carinaerostris mit Punkten versehen , die von hinten her eingesto.
» chen erscheinen und vorn erhaben gerandet sind. Die Sculptur
der Flügeldecken ist zwar in der Regel bei carinaerostis feiner netz-
adrig, doch kommen auch bei germatius solche Exemplare vor; die
Schenkel sind bei germanus meist mit einer zahnartigen Ecke ver.
sehen, doch finden sich nicht selten auch Stücke, die die Schen-
kelkeule genau so glatt und abgerundet zeigen, wie carinaerostris.

In der Beschreibung des M. gtahrirostris Küst. findet sich
kein Charakter, der ihn von carinaerostris schneidend trennte,
denn es kommen unter letzterer Art häufig Exemplare vor, die
nicht die Spur eines Kiels auf dem Rücken und die Seitenfurchen
bald tiefer, bald seichter zeigen.

In den Catalogen ist hiernach neben germanus L. der cari-
naerostris Küst. (Käfer Europa's XV. 57.) aufzunehmen und zu
demselben als synonym der glabrirostris Küst. (Käfer Eur. XVIII.
82.) zu stellen.

Molytes dirus Hrbst., glabratus Fab. und ä

laevigatus Schh. Gyll.

Am Ende der Beschreibung des laevigatus spricht Schönherr
in einer Note selbst Zweifel aus, ob diese drei „vere distinctae
sint species vel non." Es wird wohl mit der Behauptung, dafs
die genannten drei eine einzige Art bilden, nur constatirt, was
schon längst die Ueberzeugung der meisten Coleopterologen ist. —
Eine gröfsere Anzahl auf dem Riesengebirge zusammen gefangener
Molijtes enthielt sowohl Exemplare, die 7 deutliche Punktreihen
und auf den Felderchen meist je einen kleineren Punkt zeigten,
als auch solche, deren Sculptur viel feiner, so dafs die Punktreihen
kaum bemerkbar waren. Auf letztere Form hat Schönherr wahr-
scheinlich den glabrattis Fab. bezogen, wenigstens geht aus der
von Gyllenhal beigefügten Notiz „puncto uno allerove impresso"

(lettische Molißes- Arien. AI

hervor, dafs die Flügeldecken nicht so absolut punklfrei sein sol-
len, wie es nach der Diagnose, die von der des dirus nur durch
die bei ielztercm hinzugefügten Worte „punclis majoribus seriatis"
abweicht, scheint.

M. laet^igalus Schönh. soll sich durch dichter punkiirlen
und fast gekiellen Rüssel, sowie fast gekieltes Halsschild und fei-
nere Sculptur der Flügeldecken von glaöraliis unterscheiden. Un-
ter dem Alaleriül aus Schlesien befinden sich Exemplare mit wenig
gewölbleni und andere mit gekieltem, feiner, dichter und gröber
puuktirtem Rüssel; an einem Stück ist derselbe bei sehr schwacher
Wölbung grob punktirt und auf der vorderen Hälfte längsrunzlig,
ein Beweis, dafs die Wölbung mit der Tiefe der Punkte nicht im
Zusammenhang steht. Das Haisschild hat immer eine glatte Mit-
tellinie, die an solchen Exemplaren, wo sie vorn durch Punkte ge-
stört ist, auf der Scheibe sich leicht über den Grund erhebt. Hier-
nach erscheint die Annahme, dafs auch taevigatiis Schh. kein Spe-
cies vere distiucta, wohl nicht ungerechtfertigt.

Tychius crassirostris Kirsch n. sp.

Oblongtis, convexus, niger^ suhlus dense albido- aut sitaceo-squa-
mosus, supra sqiianndis oblongis, laete brunneis sat dense vestitns;
roslro valido^ apice atlenuato; aniennis (ctava excepta), roslro plus
minusve, pedibus ferrugineis; prothorace lalerihus leviler rolundato;
elytris subl'diter punclato-slriatis ^ striis pilis brevibus, remolis, de-
cumbentibus, albidis', femoribus posticis obsolete denlalis, anticis cT
squamoso-ciliniis. — Long. 2^ — 2^ Mill.

Patria: Silesia. (Prope Liegnitz in Meliloto coUegit Gerhardt.)
Eine zwischen junceus und femoralis stehende Art, die aber
von beiden durch den viel dickeren Rüssel gut zu unterscheiden
ist. In der F'orni mehr dem femoralis ähnlich, aber die Flügel-
decken verliältnifsmäfsig länger, mehr und zeitiger nach hinten ver-
schmälert. Der Rüssel ungefähr so dick wie bei dem viel gröfse-
ren striatellus an der Basis, bis zur Einfügung der Fühler gleich-
dick, vor derselben zugespitzt, dicht beschuppt; die Fühler entwe-
der nur an den ersten Gliedern oder bis nahe zur Keule röthlich.
Das Halsschild fast so lang als an der Basis breit, an den Seiten
gerundet, nach hinten wenig, nach vorn stark verengt, dicht mit
hellbraunen Schuppen bedeckt, die Schuppen vor dem Schildchen,
bisweilen auch in der Nähe der Hinterecken mehr weifslich. Die
Flügeldecken wenig breiter als das Halsschild, doppelt so lang als
an der Basis breit, fein punktirt- gestreift, dicht hellbraun (manch-
mal nach den Seiten hin weifslicher) beschuppt und die Streifen
mit entfernt stehenden, kurzen, niederliegenden, weifslichen Schup-
penhaaren besetzt, dieselben nach der Spitze hin etwas über das
Schuppenkleid gehoben. Die Beine röthlich oder die äufserste
Schenkel Wurzel schwarz, die Vorderschenkel beim Männchen wie
bei femoralis, wenn auch nicht ganz so lang, innen mit abstehen-
den Schuppen befranzt, die Mittelschenkel ohne diese Schuppen-
franzen, wodurch die Art ebenfalls von femoralis verschieden ist.

Th. Kirsch.

Coleopterorum inessis in insula Cypro et Asia

minore ab Eugenio Truqui congregatae

recensitio :

de Europaeis notis quibusdam additis.

Auetore

Flaminio Baudi a Selve.

Pars quarta.

(Angustae Taurinorum: mense Aprili anni 1870.)

ELATERIDAE.

Agrypnus judaicus Reiche, 1. Syria. *)

Adelocera carbonaria Scbrauk, sat freq. Cypro.

Lacon py^maeus m. (an ovalis Germ. var. minor'!): Ob-
longo-ovaius. ru/'o-teslaceus, subnilidus, pilis stjuamiformibtis Jlatns
inae^ualiter lectus; thorace iraiisversim subquadralo. anterms con-
«leJTO, poslice deplanatn laleribusqtie sttbangustato. angnlis posticis
rectis, parum crebre fortiter piinrialo; elytris brevibiis, conrexhiscn-
lis. punclalo-subslrial is. s(iuamidis bnsi densioribtis, siilura plaga(fue
transversa pone medium midis. — Long. 1 J- lin.

L. ovalis Germ. 1). Candrze dcscriplioni phiribus conveniens.
hisce dillerre videtur: statura minor, squannilac [)iliformcs (lave-
scentes in capite thoracequc anJeiius minus densae. hujns dimidio
postico dciisiores. spalio di.scoidali pone medium denudato parcius-
que pijtictato: lliorax anlerius fortiier convexns. postice deplanatiis,
lateribus ante medium rotundatis, a medio basin nsque subrcctis,
margine latcrali argulo. band cxplanato. anguiis |)osticis rectis, ex
baseos inicriore utriuque cmar^inalura subacutis: elylra basi Jiiora-

') Agrypnus Nolodonta Lalr. nuperrimc pro{»e Cairo in
Aegypio a Prof. Bcllardi locliis fnil.

Berl. Eiitomol. Zeitsclir. XV'. 4

50 Bnucli. a Setve:

eis latiludiue. latcribus Icviter, apice siinul magis rolundata. earum
latitudine inedio thoracis anticae subaequali, vix striata, puuclis vero
sat profundis serialim impressa, iiitersiitiis feie planis, uniseiialim
subtiliter punctatis; basi dcusiiis squaniulata^ sutura, plaga indetoi-
minata ante medium in singuio fasciaque transversa pone medium
communi denudalis. Thoracis inferne latera fossula sulurae proster-
naii paraliela larsis recipiendis exculpla, alia insuper retrorsum ob-
liqua, obovali. marginibus ufrinque argutis, a limbo basali sat di-
screla pro coxis recipiendis profunde excavata; fossulae efiam mi-
nores pro tarsis mediis in metasterno incisae. Unum spec. Cypro.

Alaus Parreyssii Stev. Cypro et Syria band frequens.

Tetrigus cyprius m.: Niger, subnilithis, srtbdlissime /usco-
piibescens, elongalo - ellipticus; Ihorace latUudine longiore. apicent
versus convexiore et angnstiure. crebre punctata . angulls posticis
retrorsum prodtictis, caritiatts; elytris thoracis latitudine , subtiliter
punctata- striatis , interstiliis crebre punctulalis. iertia basi latiore;
antennis ßabellatis pedibusque briumeis. — Long. (^ 12, $ 15 lin.

T. paralleli et atri Cand. descriptionibus sal prope congrueiis,
singulae speciei sat distinctis notis discretus. Corpus alrum, sub
pube tenuissima. depressa, fusca sat nitidum, prorsus in foemina
elongato-subpaialielum. in mare leviter posterius altenualum. Ca-
put sat dcclive, crebre, apicem versus fortius punclalum. fronte pl;i-
nalo -subimprcssa , antice late subrecle, oblique utrinque fruncata.
marginc carinaeformi, laevi, epistoniate verlicali. utpote labruni,
transverso apiceque subrecte truncato, ambobus grosse punctatis;
OS inferum, mandibulis sat conspicuis, prope basin utiinque suban
gulatim curvatis et supra obtuse denlatis, apice simplicibus; palpis.
maxillaribus praesertim, modice elongatis, articulis elongafo-obconi-
eis, ultimo praecedente sesqui fere longiore, apice in mare subrecte,
in foemina subrotundatim truncato. Antennae breves, thoracis an-
gulos posticos band attingentes, in ulroque sexu (in mare longius),
flabellatae, articulo primo valido elongatoque, secundo et tertio bre-
vibus, annuliformibus, quarto-decimo flabello sensim paullulum de-
crescente instruclis. undeeimo elongalo. inferne emargiiiato. *) Tho-
rax latitudine pauio longior. apicem versus sensim leviter attenua-
tus fortiusque convexus, lateribus anterius subverticalibus, postice

1

*) Inconsulfo forlasse auctore antennarum articulus ullimus su-
perne emarginatus in Cand. Mon. El. tomi I. lab. 5. ioone 5". aere
figuratus.

Coleoptera in insula Cypro. 61

seiisim subdepressus. basin secus utrinque traiisversim inipressus, me-
dio longitiidinalitcr siibelevatus. angulis poslicis retrorsum produ
clis, aciitis. foitilcr carinafis. focmiiiae paulliiluin loDgioribus magis-
que divergeiilibiis. margiiie laterali argute carinitorrai, iiitegro, ante
basin leviter emarginato; crebre dorso punctafus. pmiclis anterius
disco minus densis. lineae laevioris iongitudinalis medio vestigio
conspiciio. Sciitolluin declive, apice rotundato-alteuuatun». Elytra
basi tboracis latitudine, codom duplo cum dimidio prope longiora,
Iransversim modice convexa. apicem versus, in foemina pracsertini.
depressa, apice conjunctim rotundata, basi circa scuteilum late pro
luudeque foveaquc orbiculari in singuli medio impressa. tenuiter
punetis validiusculis substriala, interstiliis subtiliter dense puuctatis,
in mare deplanatis, in foemina convexiusculis, tertio basi latiore:
carina marginali ad coxarum posticarum limbum anticum abbre-
viata. I.aterii tboracis inferne late longiludinaiiter concava, crebre,
prosternum parcius fortiter punctata; boc antice mediocriter pro-
ductum, ante apicem transverse bifariam plioatulum, spina postice
longe acute producta, snbrecta. suturis utrinque parum lalis, laevi-
bus. antice iatius brcviter impressis. IMesosterntim declive, fossulae
labiis subparalielis, sutura profunda a metasterno distinctum. Pe-
dum posticonim coxae uli in memoratis speciebus descriptae. al
earundem trochanteres (ex icone) validiorcs, marginc interno magis
rotundati. crassiuscnli. Abdomen et metastcrnum aeciuaiiler subti-
liter punctata: pedes nigro-brunnei vel rufobrunnei, trucbanteribus
tarsisque rufo-ferrugineis. Quatuor spec. Cypro.

Heleroderes crucijer Kossi, liaud rarus.

Heleroderes grisescens Germ., 2 spec.

Drasterius i imacu/a/tt« Fabr. vulgaris; praeserlim varieta-
tes c. et <l. sec. Caiideie. vivide depictae: variat interdum niger.
macula tboracis poslica magna utriii«[ue, plagaque lata postice obli-
qua in singuli elytri basi rufis: rarius omnino niger, vel elytris
summa tantum basi anguste rufescentibus.

Drasterius /'i <rtir(ilus Germ., vulgaris Cypro et Beryto.
variabili etiatn picliira, tolus interdum rufescens, capite fasciaquc
postica elytrorum indeterminate fuscis.

Elaler pulrher m.: A(er. iiiliJus, ßavo-ptihesrens, rnpile iho-
racetjtie conferlim pnticldlis, hoc obsoUle. ((ttKiliintalo., elijlris itUrn
medium pnrallelis, coccmeis^ rpiadrnule poslico nigris : aniennis pe-
diLusfjue piceis. larsis dilulioribus. — IjOng. .'ig lin.

Eliiterc hiillciil (t \Ä\\. fnrmri sin)illimiis eJMs(|u<- minoribus spe-
ciininilius slatura siibaeqiialis; aniennis paiilLspcM Itnigioiibus. arti-

4*

&2 tiaudi a Sehe:

culo secundo lerlio diiiüdio feie breviore, thorace in ulroque sexu
regulariter anlerius rotundatim angustato, crebrius quam in illo,
disco praeserlim, puiictato, evidentius canaliculato, elytris laofe coc-
cineis , quadranfc apicali deteimiiiate nigris praecipue distinctiis.
Niger, supra infraque piibe flava vel fulvescente paruru dense tectus.
corpore subparallelo, modice convexo. Caput crebre punctatuni,
aiitcnnis tenuibus nigro-piceis , arliculis secundo lerlioque rufo-pi-
ceis. Thorax a niedio apiceui versus rotundatim angustatus, disco
confertiui, sat profuude, fortius crcbriusque iatera versus subrugose
punctafus, medio subliiiter longitudinaliter canaliculatus, canalicula
antrorsuni obsolela; angulis posticis foititer carinalis;. Eiytra uti in
citata specie extructa, striata aique punctata, coccinea, niacula ma-
gna communi, ul plurimum anterius rotundala, deierminata, apicis
quadrantera occupante, atra signata. Infra Ihorax relative etiam
crebrius punctatus, metasterno abdomineque subtilius, illo spatio
longitudinali medio laevi. Pcdes picei vel rufo-picei, Irochanteri-
bu8 tarsisque dilutioribus. 12 spec. Cypro.

Elaler Megerlei Lacord. haud freq. Cypro: a nostratibus
variat antennaruni articulo teitio triangulariter dilatato, quarlt» pa-
rum minore; capile tboraceque interdum rul'o-piceis: rarius slatura
sesqui fere minor, brunneus, thorace lateribus magis parallelo, a
quadrante antico lanlum apicem versus angustato, nmllo subtilius
puuctato.

Cryptohypnus ahjsiJotus Kiesvv. sat frequens Cypro: a
nostratibus slatura minore discedens, thorace nigro hirlo, notisque
aliis a D. Candeze (Mon. EI. tom. 3. p. S3) de tnrcicis specimini-
bus allatis distinctus.

Cardiophorus syriacus Lin. 1 spec. Syria.

Cardiophorns cyanipennis Muls. 2 spec. Syria.

Cardiophorus aeratus Er. = nigricortiis Baudi. Cy-
pro frequens. ')

Cardiophorus vest igialis Er. minus freq. Cypro.

Cardiophorus teneUus Reiche, 1 spec. id.

Cardiophorus dilutus Er. spec. duo Cypro, elytris thorace
dilutioribus, macnla fusiformi communi ad suturam indelerminata

^) Cardiophori Argioli nee non ulcerosi Gene ccntena spe-
cimina in Sardinia legi, praeter memoraias ab aucloribus varietales,
Argiolus rarius thorace toto rufo occurrit, necdum vero penilus ni-
grnm, uti ulcerosus interdum obvius, vidi.

Coleoplera in ittsnla Cypro. 53

fusca. C. decori Fald. facicm quasi referens. at alia thoracis stru-
ctura iinguiculisque siniplicilms huc roferendns. ^)

Cardiofihorus crassicollis Er. sal freqtjons Cypro videtur,
varians plerumque capile Ihoraceque uigro-piceis, elytris obscure
caslancis. bis rarius Icstaceis; haud raro plus minusve dilute casla-
neiis, anfeniiis pedibusqiic rufo-testaceis; abdoniiiie saepius rufo-lini-
balo: omni coipoie iiilVa pul)e ciiicrpo-sericanle sat deiisa iiiduto
prae caeleiis in (boracc puliescenliae disposilionis causa allalae spe-
ciei referendum censeo.

Cardiophortis decorus Fald. I spec. Cypro.

.fl elajiofus cune i form is m.: Niger, nitidus, griseo-pube-
scetis. thorace laliludine longiore , a media apicem i^ersns urcualim
anguslato, disco parce , laterihus crebre fortilertfue punclnlo, basi
obsolete ccninliculnto; ehjlris apicem versus seusim allenuulis, pro-
funde, apice subiilins punclulo-striatis , interstitiis tiuge ptmclalis;
fiedibuti obscure rußs. — Long 8 liii.

yi. sulcicollis slainra eique cor|)oris nilorc, tborace lalitudine
longioie elylrisquc regulariler apicem versus attenuatis valde affinis
videlur; lliorace attamen obsolete sublilitcr canaliculato praeeipue
dislinctus. Corpus ut in castanipede elongalo-attenuatum, verum-
tamen aculius, tborace longiore. regularitcr arcnato, atrnni. pube-
scenlia minus subtili, grisea parum dense obtccium. Caput minus
crebre fortifer punctatum, fronte medio foveolata: antennae graci-
liusculae. arliculo terlio secnndo sesqui longiore, quarfo paulo bre-
viore, obconico. serratae, nigrae, basi nigro-piceae. Tborax longi-
ludinalitei- parum convexus. latitudine tantisper iongior, lateribus
basi vix. arcualim a trientc apicem versus modice rotundatis, dorso
parcius, antice lateribusque sensim crebrius fortiusque puuctatus,
punctis mai'gines secus umbilicatis, angulis posticis carinatis; disco
medio lincola lenui longitudinaii, utrinque abbreviata impressus, ob-
solete poslice canaliculatus. Sculellum latitudine parum loogius,
apice rolimdatiim. iiitidum. obsolete parcc punctatum. Elytra basi
tboracis lalitudine. codem Iriplo fere longiora, apicem versus sen-
sim. arcuatim postice atlenuata, basi profunde punctato - striata,

') Cnrdiopborus incanus Er., cujus exemplar a D. Fri-
valdszky ex Huiigaria accepi, descriplioni s|)cciminibusque tribus c
8ardinia in collcclionc H [Musei Tauiinensis nomine iuflnlus a Prof.
(Jene inscriptis apprime consoniim. metbodicc iiiter itspemlum c
rubripedem me<» judicio collor.'indu.s.

54 Baudi a Selve:

striis apicem versus sensim subtilioribus, uti et interstitiis a basi
sensim minus convexis, vage punctulatis. Thorax inferne cum pro-
sterno sat crebre punctatus, hoc spatio lah'ore longitudinali medio
laevissimo: dispersa etiam et subtilissinia metasterni abdominisque
raedio longitudinaliter punetura. Pedes obscure rufescentes. Ocfo
specimina Cypro, antenuis omuibus pubescentibus, haud villosis.

Melanotus rufipes ?Herbst. 1 spec. Corpore foemineis
rtißpedis speciminibus statura minore, posterius minus attenuato ab-
«lomineque evidenter subtilius punctulato: fronte subaequali, mar-
gine antico foriius elevala, tborace lateribus niedio multo magis ro-
tundato, ante angulos posticos magis emarginato, elytris ultra me-
dium parallelis; dubium mihi, an unicum foemineura specimen ad
M. bajulum Er. potius forte sit rcferendum.

Melanotus dichrous Er, sat frequens; variat ut plurimum
tborace anterius latius quam in siculis et sardois speciminibus trun-
cato, in mare subtilius, fortius in foemina punctato.

Melanotus fusciceps Er., minus freq.

Athous cyprius m.: Rufo-ferrugineus, fulvo-pubescens, /ronte
anterius bifoveolata^ apice subarcuatiin truncata^ antennarum arti-
culo tertio obconico cjuarto longiore; thorace latitudine pmilo Ion-
giore^ lateribus anterius rottmdato , angulis posticis subdivaricalis,
carinatis; elytris thoracis latitudine^ poslice subdilatatis^ convexis,
punctato-striatis, interstitiis subcarinal is : tarsorum articulis longi-
tudine sensim descrescenlibus. — Long. 7 lin.

Unum spec, foemina Cypro; tarsorum posticorum structura ad
2"". (Candezei systeraatis) generis sectionem pertinet, antennarum
forma ad subdivisionem secundam, congenerorum in hac maximus,
rufo-ferrugineus, specimine tantisper detrito, parce fulvo-pubcscens,
oculis, fronlis thoracisque margine antico nigris. Caput fortiter pa-
rum crebre punctatum, fronte anle apicem foveis duabus impressa.
margine antico laevi, subelevato; antennae thoracis angulos posti-
cos vix attingentes, articulis 2 — 3-elongato-obconicis, hoc illo ses-
qui, parum quarto longiore et tenuiore, quarto - decimo sensim mi-
nus serratis, pallide flavae. Thorax modice supra convexus, latitu-
dine paulisper longior, lateribus rotundatis, ante basiu ulrinque emar-
ginatis, angulis posticis mediocribus, divaricatis, argute sat longe ca-
rinatis, margiiie lateral! etiam basi infero; dorso subtiliter parum
crebre et parum profunde puncfalus, punctis utrinque uti et mar-
ginis inflexi paulo densioribus, distinch's tarnen et umbilicalis, pro-
sterni simplicibus tenuioribusqiie. Scutellum oblongo-subquadralum,
subtiliter punctulatum, longitudinaliter leviter elevatum. Eiytra

Coleopiera in hisula Ci/pro. 55

thoracic latituiiine. pone medium iisque lateritius pai-allela, Irientein
apicalem versus subdilatata indcque apice sensim attenuata; modice
couvexa , posterius siihdcpressa. subtililer, basi parum, apice pro-
funde punclato-striata, interslitiis sublilitcr punotulatis. lon^itudina-
liter. basi praesertim. medio subclevalis. Melasternum et abdomen
subfiliter punctata.

Luflius Guillebelli IMuIs. , haud rarus mas Cypro videtur,
multo minus frequens loemina, stalura longe major, crassiuscula,
tborace lateribns subparallelo. anlice crasso, subtruucato, subinae-
qualiter puncfalo.

Agriotes corsicus Caud., l mas Cypro *). peaitus rufo-
testaceus.

Agriotes mel iculosns Cand., band freq. Cypro. ')

*) Agrioi es corsicus et in Pedemoulio, Alpibus marilimis
Apennini^que Etiuriae passim obvius. modo omnino niger, aniennis
apice fenioribusque fuscis. Ulis basi. tibiis larsisque teslaceis. modo
elytris obscure casfaneis; saepius uti ab aucfore dcpictus.

Ad A Graudinii Cand.. ni failor. quafnor referenda specimina
a me ipso in Sardinia reperla. quae, etsi stalura minora (long, vix
.3 lin.). coxarum posticarum slructura, thorace oblongo, subparal-
lelo, fere cylindrico, antennis pro statura brevibus. articulis mediis
crassiusculis etc., auctoris descriplioni sat apte respondent: boc in
bis notatii diguum obscrvavi palporum maxillarium articulum ulti-
mum eis non obfrigouum, sed oblongo-trimcatum esse.

') Agriotes iialicus hj.*): Oblovgus, stibcijlituh'icus. modice
convexus, niger, subopncus, cinerea - ptibescens , thorace subqnadrato,
nntice crnssulo. tnteribns subparallelo, creberritne fort it er piinrtnto;
elytris modice convexis . pone medium nsque parallelis , punctaio-
slriatis, interslitiis grannlutis\ pedibus brunneis. antennis tarsisque
ferrugineis. — Long. 4 lin.

A. sordidi majoribus individuis statura et facie similis. laleri-
bus equidem paralleliis; at praecipue tborace anterius convexiore,
subdilatato. crcbrius. fere itidem ac in obscuro, punclato, suicis ba-
salibus longis, iecli.s, elytris longiludinalifor band ilcpressis disce-
dit: obticnro etiam valde affinis, coxis posticis extus magis angiisla-
tis, tboracis strnclura elytrisque pone medium baud crassioribus di-
stinctus. Cnrj)us nigro- fusrum. pube donsa grisescenle obteclum,

*) V, Kiescnwelter glaubt, «lafs der Käfer nocli zum sordidna
geboren köunic. n olebor enorm variirl. G. Kraat*.

56 BmuVt a Selve:

Ectinus Theseus Germ., haud rarus Cypro.
Silesis terminatus Er., sat freq. Cypro et Beryto.

subopacuni, parallelo-subcylindricum. Caput et Ihorax ut in ob-
scuj'o creberrime profunde punctata, uiaudibulis compressis; palpis
antennisque ferrugineis. Thorax latitudiue in mare vix, in foeniina
baud longior, in hac praeseriim aiiterius crassiusculus et latior, la-
teribus antice citius rotundatoaltenuatus, a triente antico basin us-
que parallelus, basi obsolete longitudinaliter medio inipressus, angu-
lis posticis baud divergentibus, carinatis, sulculis basalibus profun-
dis, longiusculis, reefis. Scutellum densius pubescens. Elyfra Ibo-.
racis latitudine, ultra medium usque parallela. regulariter Iransver-
sim couvexa, itidem fere ac in sordirlo sat profunde punctatostriata,
Jnterstitiis planis, subtilius densiusque granulosis. ('orpus infra dense
pubescens, thoracis lateriim punctura densa , substrigosa, proslerni
minus crebra, fortiore, metasterni abdominisquc subtilissima: coxae
posticae ejusdem ac in sordido structurae, pedibus plus minusve ob-
scure ferrugineis, tarsis, tum ciiam libiis inlerdum rufo- ferrugineis.

Ab Agriote Laichartingi Gredl. antennis, itidem pro genere
lenuibus, articulo primo crassiore, elongato, sequentium duorum con-
junctim longitudine subaequali, tertio tamen secundo paulispcr bre-
viorc. quarto minore eique longitudine subaequali; thoracis sulculis
basalibus longis, valde conspicuis, carinula marginali ejusdem pror-
sus integra praecipue discederc videtur.

Passira in Pedemonlanis collibus; Ravennae etiam cum Cardio-
phoris rti/ipede et Equiseli in floribus Mespili pyracanthae legi.

Agriotes sordidus 111. in ausiraii 8ardinia communis, sicu-
lis speciminibus plerumque minor (rußpalpis ? Brülle), nigro-piceus,
thoracis margine antico saepius angulisque posticis, elylris etiam in-
terdum, plus minusve dilute castaneis.

Sericosomtis brunneus Lin. var. sulcipennis. In IM. Rosa et
Apenninis rarius mascula specimina occurrunt, statura minora ei
praecipue angustiora , thorace paulisper adpressius punctato, basi
utrin(|uc iuira angulos posticos forlius emarginato, unde anguli ipsi
acute angustiores fiuni; elytris apicem versus subaequaliter sensim
attenualis, eorumdem lateribus pone medium mullo minus orcuatis,
|»rofundc siriato - punclalis , interstitiis plus minusve crebre fortius
granulatis diluliusque lestaceis.

Cvleopiera in insula Cypro. 57

DASCYLLIDAE.

Cyphon variabilis Thunbcrg. Cypro et Syria haiid freq.,
varial pleruniqiic (velul In sardois et siculis speciminibus) corpore
paulisper aiigiisfiore aNjue cloDj^alulo. capHe plerunique riifcscoiifc;
elytris saepius immaculalis. crohrius, sublilius puiiclalis deiisiiisquc
pubesccnfibus.

Hydrocyphon atis Iralis Linder, Cypro haud rariis videlur.

MALACODERMATA.

Lnmpyris Raymondi MiiIs. = /HSi7an<ro IMotscIi. Diiv, Syria.

Lampijris beryiensis ?Fairni. Qiiodain qnanivis cum dubio,
ex paucis altainen, qiioad baue, ab auclorc «otis allalis. syriaca
quacdam speciniiiia ei refcrcnda censeo. Corporis liabifu alqne pi-
t^liira L. lieirhei valdc acccdil, at paiillo latior, Iborace coneoiore?
abduniinis segmenti veiilralis idlimi forma dislincta. Aniennae. pro
gencre, lougiusculae, graciles atqne pariini compressac, rufo - tosla-
ceae. articulis inediis superne infuscatis, leriio quarto evidenter bre-
viore, hoc crassitie sua plus quam duplo longiore, sequenlibus sen-
sim n)ii)oiibus brevioribusque, ultimo praecedentc sesqui fere lon-
giore, cxtus a[)ice emargioalo, acuminato. Tiiorax siruclura sinii-
lis. apice paulo lalius rolnndalus. augulis |)oslicis quandoqiie ctiani,
ut in illa. cxlrorsum leviler prominiiiis- rufo - tcstareiis. plaga
discoidali postica rosea vel pallcscente. ibidem minus inaequa-
iiler, plus minusve obsolete punclulalus. Elylra itidcm lere ex-
culpla atquc dcpicta. lateribus poslice magis adliuc dilatata,
coslulis saepius magis elevalis. Abdomen segmcntis dorsalibus
medio subelovalo - carinalis, apice lale omarginalis, angulis po-
sticis longius productis, ultimo sal convexo obsoleteque late
utrinque im{)resso , lateribus modice rolundato. ante apioem utrin-
que obsolete emarginato, medio apice pcrqnam lato rotundalo; se-
gntenlo venirali ultimo dorsali exacte latitndinc acijuali, nicdio lon-
giludinalilrr obsolete caualiculato. a[(icc modo late parum profuiidc
cuiaiginalo. modo uliiiKpic subsiuuato m(Miio(|uc paiiim prolunde
exciso. Marcs solunnnodo vidi.

Lnmpyris lihani Lap. ('yprium spccimen />. Reichet quo-
qiic ncc non fjciylen.si fai'ie afllne, ab ulroijue corpoie [)aulis[)or au-
gusliore tboraceque basi subirisinuatr) primo iutuito dislinctum. An-
tcunac parilcr ac in praecedentc longinsculae. at paulo minus te-
mics. articulo lertio quarlo evidenter longiore, ultimo praeccdenle
vix longiore, apice obsolclius emarginato, minus acuminato, Tbo-

58 Baudi a Sehe:

rax ejusdem feie slructuiae, pauliisper anguslior, crebrius subtilius-
que. etiam in plaga postica leviter infuscata, punclatus, laleril)us
iisqiie medium subrectis. aiiterius medio obsolelissime longitudinali-
ter carinalus posliceque canaüculalus. margine basali medio lale
iDngi'qiie emarginato, anguslius utrinque ante humeros; angulis po-
sticis vix productis, subrectis. Elytra laleribus pone humeros api-
cemque versus modice dilatala, medio leviter angusfiora, anguslius
apice attenuata, paulisper scabrosius quam in Reichet punctulata.
costulis sat elevatis, uti in ea depicla. Abdomen segmentis dorsa-
libiis lateribus paulo magis rotundatis, fortius apice emarginaiis, an-
gulis posticis magis promiuulis, apice nmticis, ultimo fere ut in illa
constructo, equidem dorso apicem versus medio subcarinato, sat
profunde minusque lale utrinque impresso, apice vero longe obso-
letius utrinque emarginato, lobo medio parum producto. late rolun-
dato; ventrali ultimo longitudinaliter uiedio canaliculato, dorsali an-
gustiore, lateribus modice rotundato, apice utrinque oblique euiar-
ginalo, lobo medio triangulariter producto, latiusculo, apice mutico,
simplici, pygidium vix excedenle. Unicum; mas.

Ijumpyris syriaca m.: Elongala, angustula^ ßavesceiis. ely-
trls 6asi fuscis : thorace semielyptico^ postice canaliculato fusco-que-
maciUato; elylris crebre punciatis, leviter tricostatis; pygidio apice
rotundato. Mas segmento ventrali ultimo medio acuminato - pro-
ducto: foemina elytrorum rudimentis sat explicatis, margiue laterali
bisinuatis^ apice acuminatis. — Long. 7 lin.

Haud frequens in Syria.

Mas corpore fere uti in noctiluca et Lareynii elongato, magis
fere angustato, subparallelo, elytris crebre distinctius punctatis in
primis ab affinibus dislinctus; tenuiter fulvo-pubescens, flavo - testa-
ceus, tboracis disci carinulis elytrisque basi infuscatis. Anlennae
paulisper, quam in praecedente, breviores et crassiusculae, structura
caeterum alque pictura couformes. Thorax relative apice angustior,
apice angustius rotundatus, fere attenuatus, basi longe obsoletius,
quam in affinibus, emarginatus, fere rede truncatus, angulis posti-
cis reclis; distincte crebreque punclatus, carinula apicali media us-
que pone medium producta, inde basin usque sat profunde canali-
culatus, canaliculae marginibus elevatis. nitidulis. Elytra pone hu-
meros vix thorace latiora, lateribus subparallela, vix pone medium
aiigustata, apice acuminato-altenuata, distincte, minus sublilili-r, sat
erebre punctata, costis tribus parum elevatis marginibüsque, laterali
postice crassiusculo, laevibus. Abdominis segmenta dorsalia distin-
ctius et minus subtilitcr punctulata, fere ut in praecedente con-

I

Coleoptera in insula Cypro. 59

sirucla. lateribus minus rotundata, ultimo fere semicirculari, equi-
deni ac in illa dorso subcaiinalo alque impresso, apice niedio siib-
truricato. ulrinque vix sinuato, potius margine subelevato; veniraii
ultimo praecedentibus nitidiore, vix canaliculato, apice ufrinque
fortiter cmarginato, lobo mcdio trianf;ulariter sat producto,. apice
augustalo, pygidium excedenle alque supernc conspicabili.

Foemina (meo visu et qua ralione in Truquii capsellis collo-
cata descriplo mari tribueiida) statura lougior. rufo-testacea. thorace
flavescente, macula magna in disco postico transvcrsini subquadrala
rufescente. elytrorum rudimentis fuscis, margine laterali suturaliquc
basi angusto pallidis. Antennae fere ut in niare constructae. com-
pressae. articuiis pauJisper magis adpressis, terlio quarto paulluluin
longiore. Caput vcluti in />. Reirhei iufuscens, fronte convcxiore
obsolete longitudinaliter canaliculata, antice vix transvcrsira impres-
sum, eo, quod antennae ab oculis remotius insertae, paullo magis
porrectum: palpis maxillaribus validiusculis. Thorax lafitudine fere
longior. magis quam in maie summo apice quasi angulatus. basi
quinquies sinualus. fere ut in eo punclatus, apice breviter carina-
tiis. lalius disco postico longifudinaliter foveolaliis, foveolae margini-
biis olcvatis. Scutcllum paulisper latius, ohIongo - subquadratum,
apice latum. rotundatum. Elytrorum rudimenta aeque ac in citata
spocie cxplicata. margine atfamen interiore pone sculellum paullo
magis rotundata. angustius ante apicem emarginata. laterali sat for-
titer ad liumeros rotundato, medium circa leviter cmarginato, a|)i-
cem versus denuo leviter rotundato. apice auctiuscula, intra margi-
nem lateralem basi profundius, apicem versus obsoletius canalicu-
lat.i, confuse puuctulata. Abdominis segmenta supra infraquc [)a-
rum dislincte roseo-varia. scgmcnto dorsuli ultimo elongatulo. ulrin-
que rotundato. alque ante apicem obsolete cmarginato. a[)ice sub-
rotnndntim tiuncato; ventral! ultimo nilidulo. longiusculo. apicem
versus sensim rotundatim attenuato. apice emarginalo.

Thorace praescrtim longiludinc haud laliorc, basi band arciiato,
arjgulis posticis retrorsum haud piominiilis aiiterquc excul()to. iicc
noii abdominis scgmcntorum apiralium struclura a maculicolti Tairtn.
praetipue. tum ctiam et statura insuper minore anguslioreqiie ab
insigni Ancey (Abeillc t. 7. IS7(). p. Sfi) dislincia videtui'.

Lucioln maciil il horax Geuuningcr =^ marnlicollis iMuL».
Dna et Syria.

Lur. Ineifern Reiche. Uniim spec.

Luc. suluralis IMenelr. Haud freq. ('ypro.

60 Baudi a Selve :

Telephorus dimidiat ipes Reiche. Syria.

Tel. marginiventris Reiche. Syria.

Tel. cyprius Mars. Cypro haud rarus.

Tel. tividus Fjin. var. melaspis Chevr. Hand freq. Cypro.

Tel. iarsalis Reiche. Cypro rarus.

Rhagonycha (Armidia) Kiesenwelt er i Mars. Haud rara
Cypro: ob capitis thoracisque slruciuram fossulalae et sidclcoUi
proxime in syslemale collocanda; pulcherrima spccies Leplurae fa-
ciom quaudam exliibens, capite ante oculos sat porrecto, genis ma-
gnis, sutura profundiore ab epislomate distinclis, hoc magno, dorso
aequaliter convexo, apicc utriuqne haud impresso, alque forlius ro-
lundato: mas statura paulisper graciliore, capite pone oculos angu-
stiore, bis valde prominulis; unguiculis in utroque sexu edenfatis,
apice fissis, spinulis longitudine inaequalibus.

R h ttgon. nigriluj^sis Br. Cypi'o et Syr. haud freq.

Rhagon. Chevrolati Mars. Cypro haud rara videtur: sta-
tura quamvis majore elytrisque apice nigro-maculalis. cum praece-
dente, ob thoracis praecipue structuram, majorem, quam cum me-
lanura Ol., affinitatem in ea iuvenio.

R hagon. struminea Kiesw. Unum in Syria specimeii.

Rhagon. iripunci ai a Reiche. 1 cT thoracis macula media
obsoleta. laieribus conspicuis.

M althimis rubricollis Baudi. Quaedam specimina Cypro.
(ialliae meridionalis ifalicisque identica. Mas: abdominis segmento
ventrali penultimo praecedentibus obscuriorc atquc crassiusculo, pro-
cul a basi (sat exserto) minus {)rofunde rotundatim exciso, linibo
posteriore omni crassulo, dense flavo-ciliato, ultimo flavo. apicem
versus sal curvalo convexoque, basi medio longitudinaliter canali-
culato, a medio longiludinis suae fisso, vcl a basi apicem propc us-
que mcmbrana tenuissima solummodo juucto.

Varial iiiterdum capite anlerius rufescenle pedibusque posticis
mullo minus infuscatis. Ex descriptione M. syriactis Mais. (Abeillc
1868. p. 178) a mbricolli haud discedere videtur.

Mallh. axillaris Kiesenw. Praeccdcnte paium frequentior
Cypro. , Mas: thorace anterius minus amplialo, plerumque flavo.
macula magna media integra, ramulum ulrinquc pone medium por-
rigente, atra notato, corpore infra flavo, raetasterni triangulari plaga
postica media, abdominis segmentis basi, femoribus lihiisquc posti-
cis basi lale uigris: abdomine segmentis veniralibus ferc uti in M.
/laveolo Payk. constructis, penultimo medio breviter exserlo, ul-
timo magno, ciipuliformi, apice medio breviter fisso. Foemina ple-

Coleopiera hi htsuln Cypro. 61

riimque thoraci.s inncula flava nJ aiii:ulos aiiticos obsolela, capilc
latiiis nigro.

Malt hoiles beryt ensls Reiche. Cypro cliain obvius. Mas:
segiiientis dorsalibus duobus ultiniis paruin clongatis, ultimo apicem
versns Icviter aiigiistato, aiii^ulis apicaiibus loliiiulatis. apice siibreelc
Inmc.ilo, alris; ab iisdem inferue nicinbraiia valida, flava, apice
i'iisca, dcclivis. apicem versus sensiii) altenuala forcipisqiie insiar
apice lissa leviterqtie incurva exoiihir: ventrali penultiiDO subroiuii-
dalim profunde emarginalo, iobis ulrinquc rolundafis, ullimo sty-
luu) validum. parum arcuatum, longiludine sua parallelum alquc con-
vexüin, apice friangulariler excisum exbibente: sctulae duo validiu-
sculae, recurve ex ano inteiioro inlerdum couspicuae.

Variat focmiiia (flnvicollis ipse in litf.) stalura sesqui majore,
Ihoracr penitus flavo, dorso aequali, laferibus cl basi ulrinque for-
tius niarginato, basi magis. fere biaiigulatini, rolundalo.

Pone proJigiosum^ ante sictilum specics syslemalice collocanda
videtur.

DRILINI.

Malncogaster Truquli m.: Niger, parce fusco-ptthescens^
pnrnm nilidtis. anieniiis urliculo primo rtifo; palpis, pedibns ano-
(jxie rnfo • (estaveis; capite profunde anlerius impresso I horacet/iie
Irdti.svershn subquadralo crebre foriUer(/tte punctaiis; elylris crebre
nigosis, subcoslntis; octilis sal protniiiulis. — Long. 3^ lin.

Caput verlice coiivexo, fronte verlicali, latc excavala. ad
auteniKirum inserlionein utrinque subcarinato - elevata, apice rotun-
datini ulrinque. emarginatim niedio Irunoata; crebre sat forliter sub-
aequaiiter punctalum. oculis inodicc promiiiulis. sul)ovatis; iabro
transversini conico, laleribus basi subrotundalo, apice subtruncato,
mcdio late impresso, parilcr ac mandibulac medio. rufo; palpis
maxillaribus flavis, longiusculis, iiliforinibus at validis. articulo ter-
tio sccundo dimidio, (juarto pnuio breviorc, boc apicem versus le-
vilor altenuato, fusco, apice oblique trnncato pallidoqne: antennae
validae, capite cum tiiorace sesqui longiorcs, scrratae. nigrae, arti-
culo piimo rufo. Thorax Iransvcrsim sub(|uadratMs. latiludinc di-
midio fere brcvioi-, subrecte anlice. sulirolundalim basi tiimcalus,
marginc basali clevatulo, intra angulos posticos ulrinque levilcr si-
riualo-dopresso, niodio anguste eniaiginato; latcrilnis ,sul>r(M'.lus, niar-
gi?ic. laterali argule basiii versus sensim elevatulo atqiip ad angulos
posticos incrassato, anlice forliter declivi; basi parum, antice sat
tiaiisversiin convcxus. doiso inacqnalis, marginem basalem secus ob-

62 Baudi a Sehe:

solele, ad angulos poslicos cl foveola loiigitudinali ante scutellum
()rofiiiidiiis impressus, c.iebre sal piotiiude. hasin prope crebriiis sub-
rugose puiiCtatus, niger, subiiitidus. Sculellum trianguläre, apico
rotundalum, convexuni, cont'ertim punctatum, nigrum. Elytra sumni;t
basi thorace pauIo latiora, ab humeiis per longiludinis quadrantem
sensim leviter anipliata, inde apicem versus iiiodice attenuata. ali-
quantulum ad suturam dehiscentia, singulo apice angiiste rotiindato;
Iborace ultra quadruplum fere longiora, abdomine paullulum brc-
viora, crebre rugosula, transverse quasi subsfrigosa, costula longitu-
dinali obsoleta, medio magis conspicua instructa, basin versus eaui
inter et suturam obsoletissinie costulata. paruai nitida, nigra, tenui-
ler fusco-pubescentia. Corpus iufra nigrum, nilidulum, slerno parce,
abdomine crebrius punctulatis, sparsim pubescenlibus; sligmata pro
thoracica tubuliformia, exserta; pedes validi, femoribus magis fere
quam in M. Passerinii compressis et dilatalis, cum coxis laele rufo-
teslacei. tarsorum articuio ultimo fusco. Abdomen nigrum, segmento
seplimo anoque rufo - testaceis, illo margine apicali integro, medio
leviter angulalo, in denticulum quasi produclo. Unico cyprio spe-
cimini, a citata spccie plane dislincto, atque relative angustiore lon-
gioreque, palpi labiales mortis angore iuter mandibulas prehensi
conspici nequeuni ; hae valide medio iutus dentatae.

Malacogasier rufipes ««.: ]\iger, griseo-pubescens^ subni-
tidtis, pcdpis, pedibus anoque rufo -testaceis; ctipile profunde ante-
rins impresso conferlim^ thorace transversim subqundralo crebre
punclatis\ elytris rugidosis, obsoletissinie subcostatis; oculis valde
prominulis. — Long. 1^ — li lin.

Praecedenti facie simillimus, eo multo minor, oculis magis pro-
minentibus, lliorace nitidiore paulo minus profunde, minus crebre
punclato pajporutnque maxillarium struetura prae caeleris distinclus.
Caput ut in illo constructum, fronte minus crebre punctata, mar-
gine anlico recte Iruiicata; labro brevi, transverso; oculis magis con-
vexis, fortius prominulis. eorundem laterc postico magis recto di-
stinctius ovatis: palpis maxillaribus mediocribus, articulis secundo
tertioque obconicis, hoc illo ultimoque sesqui breviore, ultimo obo-
vato, apice acumiuato, fuscis, tertio basi, quarto apice flavis; labia-
libus fuscis, parvulis, articulis duobus primis miuutis, ultimo majore,
ovalo, acuminaio: antennarum articulis duobus primis plus minusve
piceis, sexto-decimo minus serratis, eorumdem aagulo apicali minus
produclo. Thorax slruclura illi pariter cousimilis, relative altamen
brevior, basi subaequaliter el latiiis rotundatus. angulis posticis ob-
tusis, subrotundatis; dorso inacqualis, obsolelius basi impressus,

Coleofiltrn iu iiisnln Cypro. 6,'i

piincliira minus profiiiMin. disro pracserfim. DÜidior. Sculelliini
triaiiijulare. apico apiitiusciilum. loviter convexum. obsoletius puii
rtiilatum. Elvlra sfrurfuia acque conformia, apice lanlispor minus
attenuata, cieltie snblllilcr rujiulosa , oi)solelissime coslulala. parum
nitida. Corpus supeiiic ^risoo- fiisro -[)iibosrons. inl'orn«» nitidulum.
parcius fusco-viliosum; sti^malihus prolhoracis plernmquo ronspiouis.
minus exsertis: liisce pedibusquc cum coxis laete rufo-Icslacois. tar-
sis relative angustioribiis, [)io genere tonuiuscnlis. articulis tribns sal-
lem ultirois fuscis: abdominis sefjmenitim ventiale septimum «Min>
ano rufo-teslaceum. margine apicali leviter undulato. mulico. Sa!
frequens Cypro videtnr.

Duobus bisco specicbus niandibulae quamvis, ab apirc lonpe.
I'orliter intus dentalao adpareant. Malaro^aslro generi ob capitis
frontp verticali. structuram. oculos phis miimsve oval«s. elvtra ad
suturam dehiscenlia. apicem versus attenuala abdomineque breviora
Iribuere non baerni: iisdom rapile plerumque reclinato instrumenta
interiora cibaiia accuralc pprlustrare impar fui.

ürilus pos/irus Scbanf. Cypro quacdam specimina.

Drilus recfu.s Scbauf. Cvpro ratiis. Veluti M. Trni/uii et
rußpes ab curopaeo. cypriae hne duo species a nostratibus Drilis
corpore roagis elongato posliceque magis atteimato disceduut, in bis
vppo elyira band debisoenlia. abdonien totum legontia. Falpi maxil-
lares in D. postiro et rerto subcylindrici. in iilo sal. in boc valde
elongati . articulo ultimo, lalere interno cxoepto, circumcirca in-
tersecto. ex duobus quasi conllato: labiales filiformes, in »cr/o prae-
sertim. tenuiusculi alque elongati.

Omnibus tarsorum articulus quartus supcrne cordiforniis atque
bilobus videtur. at inferne pclliciila apice inlegra simplex. productus.

MELYRINI.

Apalochrtis flnvo-limbalxis Muls. Duo speo. Cypro. ®)

Malarfiius eryl hropl erus Er. (]uaedam in Syria specimina.

Mal. euer i 71 ens Er. Cypro liaud rarus.

Mal. carnifex Er. Minus freq. Varial mas elytris, macula
scutellari cxrcpta. flavo -testaceis: focmina iisdem. praeter scutella-
rcm, marginali vitta minus angusta ab illa pone bumoros prolicienle,
aequaliter apicem ferc usque producta.

•) Apnlnrhrn.t flnv n-li mbatns Oluls. Sardiniae ctlain et
Siciliae incola.

64 Baudi a Selve:

Mulachius ornatus Fald. Uoicum specimen syriacuni cum
eo quod in Dejeaiiiana collectione extaf, capitis praesertim structura
coiigruil; variat attamen statura paulisper minore, elytrorum ma-
cula communi basi utrinque angusta, cmarginatim citius suturam
versus atteuuata, inde trientem usque posticum subparailela, ad qua
drantem ab apice triangulariter terrainafa; capite caeterum itidem
ut in eo antennarumque articulis duobus primis constructis, secundo
praeser'iim forliter introrsum dilatato, tertio quartoque triangulari-
bus, sequentibus sat forliter serratis, longioribus, nigris, primis qua
tuor infra flavis.

Malachitis flabellatus Friv, Cyprp sat frequens.

Malachius fallaciosus m. Septem specimiua Cypria, om-
nes foeminae, M. bipuslulalo statura et forma valde afßnia, hisce
discedunt: capite inter oculos liueola transversim impresso, fronte
inter antennas sat profunde excavata (multo attamen minus quam
in ornalo Fald.), nigro-virescente colore angulatim antice producto
atque oculos circa, ad eorundem etiam margiuem anticum diil'uso,
labro band maculato: antennis veluli in australis Muls. foemina ab
auctore delineatis, articulis primis subtus vix maculatis: tborace pro
sexu adaiodum uilido, macula utrinque magna transversa ad angu-
los anticos ornato: elytris apice latius rufo- maculatis, macula non
totum solummodo apicem occupante, interdum etiam breviter mar-
ginem lateralem secus adscendente. Genis praecipue ante oculos
prorsus nigris a lusilanico dignoscitur atque graeco Kr. accedere
videtur, a quo antennarum articulis dilatatis discrepat: ab australi
quocum canalicula anteriore frontis transversim recte, non uti in
bipuslulato arcuata, congruit, capitis reliqui forma tboracisque ma-
culis magiiis discedit. Quatuor, pariter foeminas, e Turcia olim D.
Frivaldszky misit, unam Romae in viciuiis lectam, in R. Musei col-
lectione, cypriis adamussim conformes observavi.

Malachius faustus Er. Cypro baud freq.

Malachius cyprius m.: Aeneo-virescens, nilidus, capite an-
tice, ore antennisque basi subtus flavis, elytris partim nilidis, apice
flavo-maculatis, iulegris. — Long. l~ lin.

Mas antennarum articulo primo incrassato, subquadrato, se-
cundo-quarto triangularibus, pauUulum seusim longioribus, quinto-
septimo elongaiis, angulo apicali interiore producto serralis; fronte
inter antennas corniculo armata.

Statura parva, atque parallela, parum nitente M. labiato ßr.
quodammodo facie affinis. nigro-aeneus, viresccns, capite thoraceque
nitidulis, elytris subopacis, pilis longioribus atris, praesertim in mare,

Cnleuptern in iusula Cypro. 65

siiperne sparsis, pube densiore sericante infeine tectus. Caput ver-
lice obsolete longHiidinaliler canaliciilalo, fronte Inter oculos, in
niare profundiiis. bifovcolata, ob antennas in eadcni approxiniale in-
serlas eas inter anj^ustata, leviter in corniculum producta, Ibidem
in fooniina laliiiscula, subconvcxa, longihidiualiter utrinque foveo-
lala; anlicc usijuc ad anlennarum inseiiioncni (inter eas quoque et
ocuios in mare), flavurn , clypeo inacquali niedioque longiludinali-
ter sinuatim biplicalo in niare, in focmiua aequali; mandibuÜs apice
palpisque plus minusve infuscalis. Anlennae corporis dimidium in
mare paulo superautcs, illud iu focmina vix atlingentes, in hac sira-
pliccs, nigrae, articulo prinio maris supra aeneo, infra articulis qua-
tuor primis flavis. Tborax transversim subquadratus, laleribus prae-
sertim in foeniina reclis, basin versus nonnibil in mare angiistalus,
transversim niodice convexus, ad angulos posticos obsolete reflexus.
Elytra in ulroque sexu parallela, sunimo apice lantisper in mare
attenuata, leviter in foeniina rotundatim ampliata, in bac sub-
nitida, in illo opaca evidenliusque rugulosa, macula apicali flava
parva notata. Corpus infra cum pedibus nigro-virescens, epimeris
concoloribus, prosterni margine antico, vesiculis abdoniinisque mar-
ginibus anguste rufo-flavescentibus.

i\lulacfi itis assimilis Er.: Viridis, vel caeruleus , epislo-
male, genis anlennis^ue stibliis flavis, Ihoracis macula ad augtdos
anlicos elylrorumque apice rujis. — Long. '2^ — 2j lin.

IMas: aiilennar-iim articulo primo incrassalo, oblongo-quadralo.

Inodilam verisiuiiliter, atqne boc nomine signatam in R. 3Iu-
saei collectione Caucasicam speciem, in Syria et Cypro eliam sat
obviam, examinavi.

M. sardoo Er. corporis, capitis praesertim, structura valde affi-
nis, eodem paulo major, antennis relative longioribus tboraceque
solo margine antico rufo distinctus. Caput ad anteniiarum insertio-
nem uscjuc utrinque, eas praeter medio late virescens, antice cum
ore et genis ad oculorum usque marginem iiiternum pone antennas
utrinque flavurn, cpistomatis et mandibularum apice, labro basi pal-
pisque totis atris. Antennae corporis dimidium in mare superan-
tes. in foemina atlingentes. siniplices, buic ariiculis quarlo - sexlo
praesertim validiusculis, jirinio in inarc magno, inferne dilatalo, ob-
longo-subquadralo, secundo subtriatigulari, brcvi, tertio boc duplo
loiigiorc, obcouico, quarto praccedcnle paulo brcviore, eodem rcli-
quis fere longioribus, apiccm versus sensiin gracilioribus, quarlo-
sexto infernc obsolete emarginalis atque cum duobus scquenlibus
apice, sensim minus, denlalis, omnibus inferne flavo - testaceis, ulti-
mis tribus filiformibus fuscis; tribus primis tanlummodo in foemina

Bari. Eatomol. Zeitsclir. XV. 5

66 Baudi a Selve:

flavesceutibus. Orbitis uutenuariis in raare inagis elevatis, fronte
inter eas evideutius utriuque canaliculaia, medio sat late deplanata,
subrugosa; eadem in foemina inter oculos transversim sulcatula,
late inter antennas deplanata, nitidula, subtililer punctulata. Tbo-
rax ejusdeni fere ac in sardoo structurae, ad angulos tantuni anti-
cos rufo-limbalus; elytris itidem apice rufo - maculatis , in utroque
sexu integris. Pedes concolores, coxarum summo apice flavo.

In sardoo caput antice flavum, saepius rufum, immaculatum,
spatio inter antennas et oculos atque genis ante horum marginem
anticum nigro - aeneis; palpi plerumque flavi arliculo ultimo atro;
antennarum articulus prinius in utroque sexu concolor.

Malachius macuUventris Chevrolat. Cypro rarus.

Mal. humer alis Reicbe. Unicuni e Syria.

Malachius iridicoUis Mars,: 'f^iridis , ore ^ thoracis mar-
gine laterali etytrisque apice flavis\ fronte antice emarginatitn trun-
caia. — Long. 2i lin.

Cypro et Syria haud IVequens.

Mas fronte anterius late rotundatim sat profunde emarginata,
epistomate magno, subrugoso; antennarum articulis quatuor primis
modice dilatalis; elytris apice retusis intrusisque, ad anguiiim inte-
riorem late nigris, biplicatis.

Mal. marginello facie similis eodemque nmllo minor, vire-
scens, capite antice cum genis, ore toto palpisquc flavis, bis articulo
ultimo mandibulisque apice nigris: fronte in ulroque sexu ultra an-
tennas brevi, rotundatim in mare emarginata, unde epistoma valde
detectum longitudioaliler rugulosum, in foemina lineoia transversa,
leviter arcuata terminata: antennae longiusculae, corporis dimidium
in mare longe, in foemina tantisper superantes, articulis primo, ter-
tio quartoque in illo obconicis (secundo brevi, subtriangulari), in-
ferne parum incrassatis, sequentibus subcylindricis, simplicibus in
foemina; nigro-virescentes in ulroque sexu atque concolores. Tho-
rax structura marginello consimilis, relative attamen paulisper bre-
vior, limbo niarginali, pone medium praecipue, angusliore. Elytra
quoque breviora, maris apice retusa, laiius flavescentia, intrusa, se-
tulis destituta, sed ad angulum inteiiorem appendice atra, foliacea,
biplicata munita; foeminae apice rotundata; in utroque sexu paral-
lela. Corpus infra viridi-caerulescens, prosterno, abdomine longitu-
dinaliter medio, ejus segmeutorum marginibus anguste, tibiis anlicis
apice tarsisque anterioribus rufescentibus.

Speciem hanc nomine: M. e.vcisus descripseram , at postinde

Coleopteru hi iusnla Cypro. 67

ab iridicoUi Mars, hauil vel vix diHene mihi compertum: pro sexus
distiDctione uupcr allata valeant.

Ant hocomtis sanguinolenlus Fabr., rarus.

Anlli. efjttes Iris Fabr., sat frequeiis Cypro; varial in Omni-
bus aulcDuis, foeminae praeserlim, paulisper longioribus, elytris
rufo-, sacpius llavo - testaceis , macula communi infra medium plus
minuüve parva, iriterduui oblilerala, sulumniodo notalis; pcdibus e
contra obscurioribus, tibiis mediis apicc parum , femoribus auticis
tibiisque iisdem dimidio apicali cum tarsis testaceis.

Anih. fascialus Lin., rarus.

Ant hocomus crassicornis in.: JViger^ subnilhhis^ fxilvo-
fjubescens, elyiris rii/is, basi lale sinuatim fusciaque transversa po-
slica undutala nigris. — Long 1^ lin.

Mas autennarum articulls lerlio-scxto leviler incrassatis, serra-
lis, seplimo magno, pariter ac duo sequeutes subcyliudrico, crassiu-
sculo, superuc aute apicem foveolato.

Anlh. ec/ueslris statura, niger vel nigro-aeneus, fronle subde-
pressa latcque foveolata, epistouiale labroque apice plus minusve
obscurc rufescentibus; antennac nigrae, maris articulis primo apice,
secundo lerlioque penitus, quaplo basi infra llavescenlibus, primo
obcfoiiico, apice rotundato, secundo minore, obovato, tertio-sexto
triangularibus, scrralis, tertio quartoque crassioribus, scptinio ma-
gno, subcyliudrico, octavo-nono eo sensim minoribus, cylindricis,
Iribus hisce subcompressis, superne foveola excavaiis, penultimo
ultimoquc filiformibus . hoc illo duplo longiore: foeminae in unica
deficiunt. Thorax veluli in equeslri conslructus, paullulum lon-
gior. Elyira paulisper relative angustiora, maris parallela, foemi-
nae apicen» versus paullulum ampliala, rufa, basi omnino atque si-
nuatim, fascia pone medium lala, undulata nigra, apice rufa con-
juncliraquc, in utroque sexu rotuudata; pube brevi tenuiquc
fulva obsita. Corpus infra nigro - subaeneum, griseo - villosum,
mesosterni epimcris flavis, tibiis apice tarsisque piceis. Abdo-
minis in iiiare segmenlum dorsale ulliumm apicem versus parum
allenuatuui, apicc late rolundalo - subtruncalum , foeminae apicem
versus angustatum apicequc roluudalum.

Duo specimina e Syiia.

Mas elyiris apice inlegris, fuemina thorace longiore, lalerilms
magis reclis a fascialo praeter picluram dislinguitur.

Ebaeus flavobullalus Mars. Cypro et Bcrylo frcquens,
verisimiliter in tota Syria.

6*

68 Hnudt a Selve:

Hypebaeus scittihis Er. Cypro sat frequens.

Hypebaeusi cyanipennis m.: Nigro-cyaneus^ ore, antennis
basi, pedibus pro parle Ihoracetjue transversim subelliptico-rufo-te-
sluceis, elylris stibglobosis , cyaneis, subliliter sat profunde crehre-
qua punclalis. — Long. 4 lin. Syria.

Quodam cum dubio unicum foemineum specialen Hypebaeo re-
feram, cui palporum maxillarium aiiiculo ultimo attenuato-sublrun-
cato, tboracis margine ad angulos poslicos haud reflexo, corpore
alato accedit. //. flavicolti potius quam Ebaei minoribus speciebus
structura affinis, elytris veluti in Charopo poslice arapliaiis, valde
convexis, Caput nigro - cyaneum, ore obscure rufescente, palpo-
rum arliculo ultimo fusco: antenuae moniliformes, fuscae, articulis
quinque primis rufescentibus. Thorax transversim subellipticus,
forma fere uti in ßavicolti, evidenter vero brevior, basi cum angu-
lis poslicis aequalius rotundaius tenuissimeque marginatus, subtilis-
sime punclulatus, flavo-rufescens, nitidus. Elytra basi thoracis prope
latiludine, humeris leviter prominulis, a basi ipsa apicem versus
sensim sat ampliata dorsoque convexa, subliliter, sat crebre modi-
ceque profunde punctata, laete nigro-cyanea. Pedcs fusci, quatuor
anferiorum genubus tibiisque rufo-testaceis; abdoinen apice nigrum.
Corporis pubescentia, specimine forlasse delrito. vix perspicua.

A scilulo et ßavicolli elytris convexioribus minus dense et mi-
nus subliliter punctatis prae caeteris discedit, quemadmodum elytro-
rum quoque minus sublili punctura ab a/fini Lucas distinctus videtur.

Hyp. (Anthonomus) vesiculiger Mars. Ex descriplione
vix est quod de specie dubileni; descripto raare foemina paulo ple-
rumque major, antennis aliquantulum gracilioribus, pedibus cum
coxis anierioribus rufo-teslaceis, poslicorum femoribus basi tarsis-
que Omnibus apice infuscatis; elytris apicem versus leniter amplia-
tis, intensius cyaneis, angulo apicali late rufo (in triparlili foemina
ea late flavo-marginata Auclor tradit). lUatione, ni fallor, speciem
Anlhocomo referendam a plaeclari Auctoris sentenlia dissentire li-
ceat, corporis enimvero totius aflinilatibus. palporum maxillarium
arliculo ultimo in mare iatiusculo, subcompresso, apice truncato,
foeminae baud acuminato, elytris in illo apice haud intrusis, callo
apicali appendiceque parum dissimiliter ac in ßavicolli^ scitulo et
mylabrino couformatis, tborace denium flavicolli forma consono Hy-
pebaeo generi tribuendam potius dicerem. Mas segmento dorsalt
ultimo llavo, apice bißdo.

Variat fronte anterius plus minusve rufescente. Cypro et Beryto
haud raius.

Coleoplera in inaitln Cypro. 69

Hypebaeua mylabriiins m.: Niger, vel nigro-virescens, pube
siiblili indulns, anlennis hasi pedibuscjue rufo-testaceis . ehjlris sub-
tilissime punclatis. iiigris, fascia undulaia transversa upicecjue fln-
vis. — Long. 1 lin. Cypro et ßeryto sat frequens.

Mas subparallclus, antennis validiusculis, articulo primo nigro;
palpis maxillaiilms articulo apicali oblongo-ovalo, subconipresso,
apice triincalo; clytris inacula apicali pallida, oblongo-ovala ad trien-
Icm usque in singulo adscendenfe ornalis. anle apiccin aflenuafis,
apice intra callum appendiculalis, appendice cochlearifornii, reflexa;
coxis fcmoribiisque basi plus niiniisve infuscatis.

Focmina anlennis dilutiuribus; palpis maxillaribus articulo ul-
timo subovali, haud conipresso, sublruncalo; elytris apicem versus
scnsim niodicc auipliatis, angulo apicali in singulo rofundato. flavo;
l'enioribus posticis basi leviter. anlerioribus vix infuscatis. //. fla-
vicoUis statura eiquc struclura summa affinitate proximus, subtilis-
sime flavo-pubesccns, uiger, capite Ihoraceque leviter virescentibus,
illo fronte deplanato, hoc disco subaequali leviferque convexo, ni-
tidis, vix pcrspicue j)unctulalis. Os cum palpis fuscum. Thorax
latitudine parum brevior, lateribus ante medium fortiter, apice mi-
nus rolundatus, basi media subrecte truncatus, utrinque cum an-
gulis posticis in mare minus, in focmina latius rotundatus. basi la-
tcribusque marginatus, margine elevatulo, ante scutellum plus rai"
nusve foveolatus. Elytra basi thorace paulisper latiora, humeris
prominulis. suluram secus dorso longitudinaliter, evidentius in mare,
subimpressa, subliliter, sat dense, aoque fcre ac in ßavicoUi pun-
ctata, nigra, fascia lata communi ante medium, anterius oblique,
postice subrecte undulata, ad suturam intcrdum ctiam inlerrupta,
flava ornata. apice, uti dictum, plus minusve pallido- vel flavo-ma-
culata. Corpus infra nigrum, pcdihus testaceis, tarsis anticis in utro-
que sexu simplicibus, quinque-articulatis.

Charopus formicarius Reiche, üna e Syria foemina tho-
racis elytrorumque singulari forma insignis, capitis palporumque
maxillarium struclura, bis articulo ultimo acuminato ad hoc reapsc
gcnus propiu8 conferre videlur; prosternum ci quam in affinibus
magis explicatum.

Uomoeodi pnis obsolelns Er. Cypro frequens: variat ca-
pite thorace([uc rufo-testaceis, illo vcrlicc infuscalo.

Troglops mar ginalns Waltl. Quaedam specimina Cypro.

Cololes {Ant idipnis Mars.) palpalor Mars. Tria speci-
mina Cypro, ex quibus foemina. capite, thoraco. antennis, apice ex-
ccpto piMÜbusque rulo- testaceis. uli ali auclore spccics designata:

70 Baudi a Sehe:

normalis porro iu utroque sexu pictura videtur capitis verticc, tho-
racis vilta longitudinali lata antennarumque dimidio apicali nigris;
femoiibus medio, tibiis posticis basi tarsisque posterioribus apice
fuscis. IMas palponim maxiilarium articulo ultimo maxinio, trigono
fusco-que maculato insignis, al penullimo brevi, inferne retrorsum
fortiter dilatato, dilatalionis apice rotundato: foeniina antennis paul-
lulun) bsevioribus, palponim maxiilarium articulo ultimo compresso,
obovato, apicem versus leviler dilatato apiceque late truncato; ely-
tris nigris, margine laterali tcnui, apicali laliore, longe tamen bre-
vius quam in mare, rufo testaceis; abdominis segmento ultimo dor-
sali et ventrali oblongo-atlenuatis, apice truncatis, flavis; tarsis an-
ticis quinque-articulatis; iisdem in mare quadriarticulatis, articulis
tribus primis longitudine sensim descrescentibus.

Colot es flavocinclus Mars. Cypro et Syria vulgaris vide-
tur, plurimis, quae observavi , ab auctoris descriptione dilutiore pi-
ctura variat: flavo-teslaceus, nempe, capite usque ad oculorum me-
dium in mare. antennas usque in foemina atro, antennis vix apice
infuscatis, lliorace laete rufo - testaceo. litura lata media, distincta,
atra; elytris macula magna basali communi, subtiiangulari, aliaque
pone medium sublransversa vel obovali majore minoreve in singulo
ornatis, sutura, saltem anguste, margine laterali apiceque late nia-
culam poslicam circa in omiiibus flavis. Corpus infra nigrum, tho-
race subtus, mcsosterno pedibusquc cum coxis anlicis rufo-testaceis,
femoribus posticis rarius leviter infuscatis.

Colotes anthicinus m.: Flnvo-pnbescens , niger, ore, anien-
nartini hasi^ pedibus pro parle elylrorumq%ie fasciu media flavo - te-
staceis', elytris suhtiliter^ minus dense punctatis. — Long. ^ lin.
Cypro et Beryto haud rarus.

Mas capite utrinque sub antennis ante oculos valde excavato,
oculis, inferne praeserlim, fortiter prominulis, fronte anterius angu-
gustata, suliquadrata, convexiuscula, cum epislomate oreque tolo
flava; palporum maxiilarium articulo sccundo conico (tarsorum an-
ticorum articuli primi longitudine), tertio magno, sphaerico, quarto
ejusdem margini basall anteriori inserto, aeque magno, at sesqui
longiore, basi crassulo recteque truncato, ab inde compresso, inferne
piano, leviter supra excavato, apicem versus tcnuiter attenuato,
apice late rotundato: foemina capile ab oculis apicem versus sensim
attenuato, atro, epistomate labroque fusco-testaceis; palporum maxii-
larium articulo ultimo elongato, subcompresso, apicem versus haud
dilatato apiceque subfruncato, fusco, C. maculato minor, ei forma
parum dissimilis; corpore in utroque sexu paulisper minus ampliato,

Coleoptern in insula Cypro. 71

tarnen haiid recfe parallele, thoracis margiue antico leviter produ-
cto. elytris longc subtilius miniisque profunde punctatis. callo mar-
ginali tenuiore, palporum niaxillariiiii) structura praeter picturam
distinclus. Caput uli in illo fere constructum. anguslius in marc
ultra oculos flavum. profundius ulrinque ante eos excavatum, ocu-
lis inferne super genas angulatini proniinulis; antennae artirulo
primo elongalo- evideolius in marc subclaviformi, sequentibus tri-
bus (quam in maculalo relative brevioribus) conjunctim longitudine
subaequali, eis pariter flavo - testaceo, reliquis fuscis. Thorax, uti
Caput, omnium sublilissimc alutaceus. liaud perspicue punclaius,
transversim fere ellipticus. lateribus fortiter et late cum basi ro-
tundatus, apice leviter utrinque, oblique medio, producfo-subrotunda-
lus, modice transversim convexus, lateribus posliceque tenuissirae
marginatus. concolor. Elyira humeris leviter proniinulis, apicem
versus tantisper ampliata. margine lateraii tenuitcr breviterque co-
stulata, dorso longitudinaliter parum convexa, apice siugulo late ro-
tundato; subtiliter parum profunde et minus crebre, fere uli in An-
iidipno galbxUa punctata, punclis basi apiceque obsoletis, parum
dense fulvo-pubescentia. nigra, fascia commuiii transversa in eorun-
dem quadrante ante medium flava, integra. quandoque ad suiuram
interdum inlerrupla atque in triangulum transversum ab ea in sin-
gulo elytro rccedenle ornala. Corpus infra nigrum, coxis antcrio-
ribus pedibusque rufo- vel flavo-leslaceis, femoribus anlerioribus pa-
rum, poslicis magis infuscatis: abdominls segmenlis anguste testa-
ceo - marginalis . dorsali ultimo in mare longiusculo, subparallelo,
apice rolundatim truncato. in foemina brcviore, apice medio levi-
ter exciso.

A praecedente thoracis praecipue forma elytrisque subtilius et
minus profunde punctatis praeter picturam nee non capitis in mare
siructuram distinctus.

72 Bücher. Anzeigen.

Berge's Schmetterlingsbuch. Vierte Auflage. Gänzlich um- 1
gearbeitet und vermehrt von H. v. Heine mann. Stutt-
gart. Jul. Hoffmann (H. Thienemann's Verlag). 1870.

Dies vor Kurzem erschienene Buch ist in seiner Art so ausge-
zeichnet, dafs es nicht nur allen Anfängern der Schmetterlingskunde
auf das Wärmste empfohlen werden kann, sondern es enthält auch
für jeden älteren Sammler viel Lehrreiches, und sollte in keiner
lepidoplerologischen Bibliothek fehlen. Es bildet in gewissem Sinne
eine Art von Supplement zu dem in den Händen der meisten deut-
schen Schmetterlingsammler befindlichen Werk: „Oie Schmetter-
linge Deutschlands und der Schweiz, systematisch bearbeitet von
H. v. Heinemann", der auch dies Buch, ich möchte nicht sagen
„gänzlich umgearbeitet" sondern ..ganz neu bearbeitet"" hat. In
der That finden wir hier fast gar nichts mehr von dem vor, was
in den ersten beiden Auflagen des Berge'schen Schmetterlings-Buches
enthalten ist, da bereits in der guten dritten Auflage nicht nur
der Text völlig geändert, sondern auch die ineisten Tafeln ganz
neu waren. Der in der lepidopterologischen Welt rühmlichst be-
kannte Name des jetzigen Bearbeiters, H. v. Heinemann, macht ei-
gentlich eine Empfehlung dieses Buches ganz unnöthig, und will
ich durch eine kurze Besprechung desselben nur darauf aufmerksam
machen, dafs ein solches von vielen Seiten längst gewünschtes Buch
erschienen ist. Dasselbe dürfte vielleicht mit einem Catalog und
einer entomologischen Zeitschrift zusammen die ausschliefsliche lepi-
dopterologische Lilteratur vieler Schmetterlingsfreunde bilden, und
in der That genügt es auch dazu bis zu einem gewissen Punkte
völlig.

Das in grofs Quart-Format erschienene Buch zeigt in dem mir
vorliegenden Exemplar nicht nur einen sehr guten Druck, sondern
auch ein ausgezeichnetes Papier. Es hat, aufser Vorwort und Titel,
290 Seiten, während die dritte Auflage davon nur 194 enthält.
Es führt gleichfalls 50 Tafeln mit 900 gut kolorirten Abbildungen
von Schmetterlingen und Raupen, die zum Theil sogar ausgezeichnet
genannt werden können, und fast ausnahmslos die Thiere auf den
ersten Blick erkennen lassen. Jedenfalls sind diese Abbildungen
meist eben so gut wie in manchen grofsen, sehr theuren Werken,
öfters sogar bedeutend besser. Wie der Verleger ein solches Buch
mit einer solchen Anzahl so gut kolorirter Tafeln für den überaus
billigen Preis von 5 Thir. 18 Sgr. liefern kann, ist kaum begreiflich,

Bücher- Anzeigen. 73

und mufs er da jedenfalls auf einen starken Absatz rechnen, der
auch nicht felilcn kann, wenn die Vorzüglichkeit des Werks erst
in weiteren Kreisen bekannt wird.

In der Einleitung wird zunächst über die Stellung der Schmet-
terlinge im System, und über deren verschiedene Ziislänrle. beson-
ders über die Raupen und das vollkonimene Insekt sehr klar und
ausführlich gesprochen. Auch über die Lebensweise, Lebensdauer.
Verbreitung. Nutzen und Schaden, Feinde und Krankheilen der
Schmellerlinge und Raupen finden wir mehr oder minder ausführ-
liche und belehrende Notizen. Dann folgen einige syslematischc
Bemerkungen, so wie das Anführen der hauptsächlichsten lepidop-
terologischen Litteratur über die Arten Deutschlands und der Schweiz.
Endlich haben wir noch auf 36 Seiten sehr ausführliche Bespre-
chungen über Fang. Zucht, Zubereitung und Aufbewahrung der
Schmetterlinge und Raupen, wonach selbst ein völlig isolirler An-
fänger im Stande ist. sich mit Erfolg eine Schmetterlingssammlung
anzulegen, und woraus selbst alle, bewährte Sammler, die nicht ein-
seitig ihre Methode für die beste halten, manches Nillzliclie lernen
können. Von Seite 62 — 83 wird eine Uebcrsichl der Familien,
Gruppen und Gattungen gegeben, wo jede derselben kurz und deut-
lich diagnosirl wird , so dafs man sich über das Charaktciistische
derselben genau unterrichten kann, was den meisten Sammlern sehr
erwünscht sein wird. Die Systematik ist im Wesentlichen die von
Herrich -SchätTer mit IModifikationen nach Lederer, Speyer und an-
dern neueren Autoren,

Endlich folgt nun von Seite 84 — 275 der specielle Theil. d. h.
die Beschreibung der einzelnen Arten von den meisten Grorsschmet-
lerliugen Deutschlands und der Schweiz, so wie einiger anderer
hervorragender europäischer Arten. Die wenigen Kleinscbmcller-
linge, welche die früheren Auflagen dieses Buchs enthielten, sind
lieber ganz fortgelassen worden, da sie auch nicht annähernd einen
Begriff von dem Umfang derselben, oder eine Orienlirunj^ in dieser
grolseu Gruppe geben konnten. Dafür sind die Grofsschmeltcrlinge
desto ausführlicher behandelt, und linden wir bei jeder Art eine
kuize, aber völlig ausreichende Beschreibung des .Sohmelierlings,
so wie l)esonders auch der l{an|)e desselben, wo solche bekanni war,
mit Angabe der Futlerpflauze der lelzleren. der Erscheinungszeit,
der Fundorte u. s. w. Um nur ein lk'isj)icl anzufühlen, so sind
in diesem Buch von der letzten Gattung. Kupilfteciu. 65 Arien auf-
gezählt und beschrieben, von denen bei 57 Arten Angaben über
die Raupen vorhanden sind. Endlich folgt noch ein alphabetisches

74 Bücher- Anzeigen.

Regisler der im Buch besprochenen Arten, so wie die Erklärung
der Tafeln.

Möge dies für fast jeden Scbmetterlingssammler nützliche Buch
die Grundlage manches tüchtigen lepidopterologischeu Forschers wer-
den ! Möge es für viele andere die Veranlassung sein, dafs sie ihre
freie Zeit den schönen, leichtgeflügelten Geschöpfen in der herrli-
chen Natur widmen, statt dieselbe in dumpfen Räumen mit Bier-
trinken oder andern die Gesundheit und Moral noch mehr schädi-
genden Unterhaltungen zu verbringen! Das ist mein aufrichtiger
Wunsch.

Dresden, 20. December 1870.

Dr. O. Staudinger.

Die mitteleuropäischen Gallen in Wort und Bild von Dr.
Gustav L. Mayr. Erste Hälfte. Wien 1870. (C. Ge-
rold's Sohn.) 34 S. 4 Taf.

Das sehr verdienstliche Werkchen hat sich, wie bereits der
Titel angiebt, zur Aufgabe gestellt, Beschreibungen und Abbildungen
der in Mitteleuropa vorkommenden Gallen zu geben. Die Gallen
werden in Wurzel-, Rinden-, Knospen-, Blatt-, Staubblüten- und Frucht-
Gallen eingetheilt und 45 Gallen aus den 3 ersten Abtheilungen in
der vorliegenden ersten Hälfte (S. 6 — 34) beschrieben, und Tafel
I — IV. recht charakteristisch abgebildet; davon sind 2 Wurzel-.
7 Rinden-, die übrigen Knospen-Gallen; die Abbildungen der beiden
ersleren füllen Taf. I., die Knospen-Gallen Taf. II — IV. Jedenfalls
ist das Studium der Gallen von besonderem Interesse und vorzugs-
weise geeignet den Beobachlungssinn jüngerer Entomologen zu
wecken, und den jungen Sammler schnell und unbewufst zu einem
tüchtigen Beobachter zu erziehen. Aber auch der Fachmann wird
die sorgfältige Zusammenstellung des Materials mit grofsem Interesse
verfolgen und so wenig entbehren können, dafs ein ausführlicheres
Referat hier sehr wohl erspart werden kann. —

Brieflicher Miltheilung zufolge war der fleifsige Verfasser im
Sommer 1870 mit einer Revision der Dufour'schen Belostomiden-
Typen beschäftigt; eine Species war von Dufour als neu aufgestellt,
weil das betreffende Stück ganz mit Schmutz bedeckt war!

Die Formicidae Novogranadenses sollen muthmafsHch bereits
die Presse verlassen haben.

Der Fortsetzung der Synergus - Arbeit stellen sich immer neue
Schwierigkeiten entgegen.

G. Kraatz.

Beiti'äge zur Kenntnifs der Malacodermeu-
Fauna von Corsica, Sardinien und Sicilien

von
//. V. Kieseuivett er in Bautzen.

Di

'ie interessanten Notizen, welche Herr Baudi di Selve in die-
sen BläHern über die Coleopfcrenfauna von Cypern veröffenlliclit,
und in denen er auch zahhciche und werlhvoile Beiträge über italie-
nische Malacodermeu niifgel heilt hat, veranlassen mich, auch meiner-
seits in dem Nachfolgenden eine Aufzählung der neuen oder weniger
bekannten, in meiner Sammlung enthaltenen Vertreter der Malacoder-
men-(Jru|)pe von den in der Ueberschrift genannten giofsen italieni-
schen Inseln zu geben. Von den neuen Arten werden hier nur die
Diagnosen gegeben, die Beschreibungen sind in Küsler's Käf. Europ.
lieft XXIX. enthalten, welches im Frühjahr 1871 ausgegeben wird.
Die Fauna der Inseln, namentlich die von Sardinien, ist nicht
nur sehr reich an ausgezeichneten Formen, sondern sie hat auch
durch Gene's und Erichson's Arbeiten ein besonderes classisches In-
teresse. Uobcrdem füllt die gegenwärtige kleine Arbeit mit den in
dieser Zeilscbrift bereits gegebenen Bearbeilun::^en der Griecliischen
und Spanischen Malacodermen eine in der entomologisciien Kennt-
nifs Südeuropas noch gebliebene Lücke ans. Einzelne dem vSüden
Italiens angehörende Arten sind bei dieser (ielegenheit mit besci)rie-
ben worden, sowie, der Vergleichung wegen, einige der italienischen
Fauna fremde Arten. Das Material haben vorzugsweise Hayniond's
erfolgreiche Sammlungen in Corsica und vSardinien geboten. Die
Arten ans Corsica verdanke ich iaA ohne Ausnahme der nneii:en-
nijtzigen Freigebigkeit der Herren (Jrenier und Ronvonloir. Es ist
mir eine angenehme Pflicht, diesen, auch um die deutsche Entomo-
logie vielfach verdienten Forschern dafür don wärmsten Dank aus-
zusprechen.

76 H, Kiesenwell er : Beiträge

Helodes Tournieri n. sp. (S. 88). Sardinien. (Raymond.)

Cyphon impressus: Elongaio-ovalus , subdepressus, griseo-
pubescens, piceus, anlennis basi, pedibus, prothoraceque iestaceis.
elytris minus dense forlius punclaiis, aequaliter subconvexis, ad su-
turam longitudinaliler depresstis. — Long 2^ — 3 mill.

Femina : ad suturam pone sculellum et ante apicetn utrinque
profunde oblirjue impresso, et subtitissime punctulata.

Von Raymond in Sardinien gesammelt.

Cyphon variabilis. Einige ausehnliclie Ex. von Sardinien.

Lampyris Lusilanica Jacq. Duv. Glan. ent. I. p. 11. fig. 4.
cT 9. Sardinien (Raymond).

Lampyris Lareynii J. Duv. eod. p. 12. (^9- Corsica, Sar-
dinien (Raymond).

Malthinus armipes: ') Tesiaceo-flavus^ capite basivalde atte-
nuato^ mactda magna front ali nigra; prothorace macula longiludinali
ante apicem constricta nigra, vix transverso, anlrorsum magis, po-
stice parum angustato. laleribus leviter rotundatis; elytris apice sid-
phureo-gultatis, slrialo-punctatis, pedibus ferugineo-flavis. — Long.
4 — 4i mill.

Mas: tibiis posticis media curvatis, margine inlerno profunde
erosis.

Von Raymond auf Sardinien entdeckt.

Malthinus sordidtis: Testaceo-flavus , octdis nigris . elytris
injiiscatis, antennis tenuioribus, corporis dimidium stiperantibus, ca-
pite lato, basi modice altenuato; prothorace suhquadralo, antrorsum
magis, basin versus minus anguslalo, canaliculato. — Long. 3 — 3^
millim.

Mas : tibiis posticis margine interna apicem versus leviler an-
gidato-dilatatis.

Von Herrn vom Brück in Toscana entdeckt.

') Die flache Ausrandung des Innenrandes der Schenkel (nicht der
Schienen) theilt M. armipes mit einer Art aus Algier:

Malthinus laesus. Ffavus, capite nigro, basi valde anguslato, an-
Hce alhido; prothorace suhquadrato, antice angustato, vitta magna lata longi-
tudinali nigra; elytris apice sulphureo guttatis, circa scutellum, sittura et
apicem versus infusvatis, slriato-punctatis; pedibus suliferrugineo-ßavi». —
Long 3j mill.

Mas: femoribus posticis suhtus late einarginalis, basin versus angulatis,
tibiis posticis media subeurvatis, Jeviter rotundato-emarginatis.

Ein einzelnes Männchen aus Algerien, Constanline, von Herrn Henon
iTiitgetheilt.

zur Kennini ß tlcr JMnlacoüetinenFannn. 77

Malt/iinus fiUcornis. Von Raymond üichl seltcu in Sar-
dinien gesammelt. Aueli in Millel- und Siiditalien, sowie auf Sici-
iien verbreitet.

ßlallhhius Sicanus: Teslaceo-ßavus, capilis basi allennati
verlice prolhoracetjne lateribus leslaceo, aniennis apicem versus, geni-
culis(jue posterioriljiis nigris: elylris npice aulp/iureo-guil(tlis, snlura
et ante apicem late infuscatis , obsolete pimrtulato-rugulosis , vix
subslriatis., prothorace longitiidine vix latiore. anlire ungiistato. —
Long. 3j — 4 mill.

Mas: tibiis poslicis medio leviler curvatis, tnargine interna vix
emargiiiatis.

Femina: oculis mituis promiriulis^ capite minus lato, fronte
testacea. pedihus simplicibus etc. di^ert.

Von Herrn von Holfenberg auf Sicilieii endeckf.

Malthodes cruciatus. Auf Sardinien, wie es sclieinl, niclit
gerade seilen.

Malthodes Raymondi: Picea - niger . subtiliter pubescens,
ore prothoracecfue testaceis. hoc maculu fuscu cruciuta. transversini
(juadrato. nitidtdo, elytris apice sulphureo - guttatis. — Long.
3 — 3^ mill.

Mas: segmento dorsali anle-penultimo inagno^ apice profunde
rolujidati}n eroso, angtdis aiiticis in laciniam rectum, apice subha-
niatam productis, iiltimis dtiobus parvis sitnplicibus^ ventralibus pen-
ultimo rotundnto, emargijiato, tdtimo stylnm tongiorem, medio leviter
curvalum. apice triangutnriter exrisum formunte.

Sardinien.

Malthodes tenax: Niger^ subtilissime griseo-pidjescens, pro-
thorace testaceo^ maciila fusca criiciulo, cltjlris livido-pellucidis. apice
flavo-guttatis, anteunis maris corpore subaetjualibus. — J^ong. 3^ mill.

Mas: Segment is dorsalibtts ante-penultimo apice late rotundufo-
emarginato. angulis anlicis m lobum linearem^ apice rolundalum
porrectis. ullimis dtiobus parvis simplicibus: ventralibus penultimo
rotunddlo-emargiunto, lobis lateralibus rotundatis. nllitno stylum le-
viter sinuatocurvatum, apice incrassalum, dilatatum et Iriaiigula-
riler e.icisnm exhibente.

Von Raymond auf Corsira gesammelt, von Perris freundlichst
milgelheill.

Malthodes mendax: Subtiliter pxdjescens. antennis maris cor-
pore longioribus. j)rothoracis margine basali et ehjtrorum gutta api-
cali sutphureis. — I.,ong. 2| lin.

IMa.s: Segmentis idtimis dorsnlibus titodi<e elongatis. ttltitno ««-

78 H. fCiesenweller: Beiträge

guslato^ upice iriangulariter inciso, laleribus denle deorsum vergenie
inslructo; ventralibus petmllimo profunde emarginato, laleribus lo-
baio-produclo^ idlimo slylon duos, basi dislantes, ad forcipis instar
ctirvalos, exhibente.

Ein einziges, von Raymond auf Corsica gesammelles, mir von
Herrn von Bouvouloir gütigst mifgellieiltcs Stück.

Mullhodes bifurcalus Ksw. Mon. Sicilien von Schiödte ge-
sammelt.

Mallhodes discicollis Baudi Berliner ent. Zeitschr. 1859.
p. 302 z= meridianus Muls. Key Col. Fr. Mollip. p. 402. 12.

Malthodes spectabilis: Teslaceus, capile prolhoracisque vitta
media nigris. elytris griseis^ apice sulphureis. prolhorace (juadrato,
antennis validioribus^ corpore partim brevioribiis. — Long. 5 mill.

Mas: segmenlo dorsali pemillimo magno, apice pro fluide rottin-
datim eroso, ultimo parvo simplici; ventrali pentiUimo emarginato,
lobis laleralibtis partim prodtictis, tilfimo stylum lotigiorem, valde
curvatum^ apice incrassatum, et emarginatum exhibente.

Von Pirazzoli in Mittel-Italien gefunden und mir als M. dispar'l
mitgetheilt.

Malthodes tnanubrialtis Ksw. Berl. ent. Zeitschr. 1863.
p. 430. Scheint in Mittel-Italien nacii Baudi's und Pirazzoli's Mit-
theilungen eine der häufigeren Arten.

Malthodes cordiger Ksw. eod. p. 429. Von Raymond in
gröfserer Zahl in Sardinien gesammelt.

Mallhodes facetus Ksw. eod. p. 429. Von Haliday bei
Lucca gefunden.

Malthodes siculus Ksw. Mon. Sicilien; Schiödte.

Malt hodes timbrosus: ]\iger, subtilissime pubescens, anten-
nis corpore paulo longioribtis, prolhorace Iransverso. — Long. 2 — 2^
millira.

Mas: segmentis ultimis dorsalibus elongatis^ ultimo profundius
ßsso ^ fiircato, laciniis apice i'ottmdato-acuminatis ; ventralibus pen-
tillimo emarginato, ulrinqiie rottindato-lobalo, ultimo furcam leviter
sinuato-ctirvalam, laciniis apice lolutidatis exhibente.

Von Brück in Toscana bei Valombrosa in Mehrzahl gesammelt,
auch von den Brüdern Emery um Neapel aufgefunden.

Malt hodes parthenias: Niger, subtilissime pubescens, an-
tennis maris corpore vix brevioribus, prolhorace transversim subqua-
drato. — Long. 2 — 3 Hn,

Mas: segmentis ultimis ilorsatibtis elongatis, ultimo profundius
fisso, /'urcato, laciniis brevioribus, apice rolundato-acuminatis, ven-

zur KenntniJ's der JMnlacodermeit-Fatina. 79

tralibus penuliimo emargiriato, ulritirjtte in loöum oLlougiim npice
subacitmiualtim ptodticlo, ultimo J'urcam basi tantum curvulam. la-
ciniis apice rolnndalo-acximiuutis exhibente.

Von den Brüdern Emery bei Neapel entdeckt und mir zur Uu-
teisuchung und Bescbrcibuiig freundlicbsl übeilassen.

Mullhodus tacinialus Ksw. Mou. Von Scbiödtc iiul' Sici-
lien gesammelt.

JMall hodes pinnatus: Griseo-fuscus, sublilissime pubescetis.
anlennarum busi, pedibusyne anlicis ex parte leslnceis, prolhoraris
basi linearfue media longiludiuali et ehjtrorum apice (lavis, anieuiiis
maris corpore paulo breiüoribus. — Long. 2 mill.

iMas: segmenlis dorsalibus duobiis ultimis elongutis, ultimo J^ur-
cato, laciuiis apice iruncalis; veutralibus penultimo utrin^ue »t lo-
bum triangulärem producto. tdtimo stylntn sinuato-cnrvalum. sensim
dilatatum. apice obtuse (juadridentutum exliibente.

Von Seidlitz in Sicilien, von Emery's in Neapel, von Druck in
Toscaua gesammelt.

JMalt hodes corsicus: Niger, subtilissime griseo-pubescens,
protfioracis margine anlico et poslico eliftrorumfjue apice flavis^ an-
tennis maris corpore brevioribus. — Long. 2[ — 3 mill.

Mas: segmentis duobus ultimis dorsalihis valde elongatis, an-
gustat is, ultimo J'urcato. laciniis upicem versus sensim dilatatis. npice
rotundato - acunäiiatis ^ ventralibtts penultimo profunde emarginuto,
utriuffue in lobum valde elongatum. apice angustatuni et subacumi-
natum producto; ultimo slijlum tenuiorem. curvatum, apicem versus
sensim dilatatum, apice etnurginnto-truncutum, angulis aculissimis
exhibente.

Von Raymond auf Corsica gesammelt.

Malt hodes haslulifer: Fusco-niger, subtiliter ptibescens,
unleunis basi lestaceis, maris corpori subaefjualibus — Long. 2 mill.

Alas: segmentis duobus ultimis dorsalibus valde eloiigatis. uliimo
profunde ßsso. furcato^ veniruli penuliimo profunde emarginato,
utriufjue in lobum elongatum acutum producto, tdtimo stylum cur-
vattim. furculuin. apice incrassatum. acute (ptadrispinosum exhibente.

Ein einzelnes miiunliclics Exemplar aus Sicilien.

Mall hodes t etracanthus: Fusco-niger, subtiliter griseo-pu-
bescens, eltjtris apice ßuvo-guttutis , anlennis maris corpore breviori-
biis, pedibus piceis. — Long. 2j — 3 mill.

Mas: segmentis dorsalibus modice elongalis. uliimo tuintis pro-
funde furcato. veutralibus penultimo profunde emarginato, ulrincjue

80 H. Kiesenwetter: Beiträge

lobato- producta ^ ultimo stylnm curvatum apice incrassaium, arigu-
lato-fractnm, bijidum exhibente. — Long.

Von Professor Schreiber zuerst bei Görz entdeckt, aber von
H. V. Brück auch in Toscana gefunden.

Malthodes insular is: Griseo-fuscus., subtilissime pubescens.
prothorace Jlavovariegato^ elytris apice sulphureo-gutlutis, arilennis
jnaris corpore brevioribus. — Long. 2 njill.

Mas: segmenlis duolms nllimis dorsalibus elorigatis, tillimo apice
triangulär Her inciso. subfurcuto^ laciniis aculis divergent ibiis-, ven-
trulibus pemiltimo utrinque triangulariter lohato. ultimo stifhim cur-
vatum, apicem versus se7isim incrassalum et furcatum exhibente.

Von Raymond auf Corsica entdeckt und mir von den Herren
Grenier und Pcrris freundlichst mitgetheilt.

Malthodes pict icoUis: Griseo-fuscus, snbliliter griseo-pu-
bescens, prothorace flavo-variegalo. elytris apice obscure Jlavo-gut-
tatis, vel concoloribus, nttlennis ntaris corpore brevioribus. — Long.
2| lin.

Mas: segmentis dtiobus ultimis dorsalibus modice elongatis, ul-
timo apice profunde emarginato, utrinque in lobiim magnum subpa-
raltelum, apice roiundatum producta, ultimo stylum partim curvatum,
apice ditatulum, minus profunde emarginatum exhibente.

Malthodes ensifer: Griseo-fuscus, nitidulus, subtilissime gri-
seo-pubescens; prothorace ßavo-variegata, elytris apice sulphureo-gtit-
talis, antennis maris corpore brevioribus. — Long. 2^ niill.

Mas: segmejüis dtiobus ultimis dorsalibus modice elongatis, pen-
ultimo apice late truncato, tiltimo stylos duos, tnagnos, leviter cur-
valos, busi late dislantes, apice subacuminatos exhibente; ventralibus
pentiltimo titrinque triangulariter lobato, ultimo stylum parum curva-
tum, apice dilatalum et emarginattim formunle.

Von Raymond auf Sardinien entdeckt und in Mehrzahl gesam-
melt.

Malthodes rectirvus ßaudi. Dieser von mir am M. Viso in
gröfserer Anzahl aufgefundene und durch die Bildung des stark um-
gebogenen Bügels des letzten Bauchsegments beim Männchen sehr
ausgezeichnete Malthodes ist inzwischen von Baudi auch weiterhin
in Italien aufgefunden und in diesen Blättern unter obigem Namen
beschrieben worden.

Malthodes ruralis: Elongatus, niger, ptibe subtilissima gri-
sescens; antennis maris corpore aeqtialibus. — Long 2 mill.

Mas: segmentis dorsalibtis tdlimis elongatis, pentiltimo apicem

zur Kennhiifs der Mnlarodti mm-Fauna. 81

1-prsns deulicnlo parva deße.vo nrmalo, iil/imo furrato, laciniis npire
dilntnds. ohlhfue Irtiiicalis^angulo externo aculis; ventralibus pemiUimo
emarginalo . ttfrhique Iriangulariler lobalo^ ullinio slylum curvalum
laciniis amtninalis exläbenle.

Sicilieii.

Malachins sardous. Auf Corsika und Sardinien häufig.

ßlalac h ius brev ispinn: Viridis, vel roeruleo viridis, chjpeo
labroque Jlavis. elylris apice coccineis. anleiinis ariirulo primo in-
crassalo, — Long. 4^ — 5 mill.

Mas: elylris apice teviler intrusis, breviter unispinosis.

Von Raymond «luf Sardinien in Mein zahl gcsaninicH

A.rinol nrsus rufirollis Oliv. In ganz Italien und auf Si-
oilien verbreitel.

Ax inot arsus rii/H hora.t Ksvv. Berl. cnf. Zeitschr. 1859
p. 5.Q. Diese von Schiödte auf Sicilicn entdeckte und auf dieser Insel
später mehrfach wieder aufgefundene Art findet sieh auch in Ceu-
tral-Ilalien.

Axi nolarsus longirornis Ksw. Berl. enl, Zeitschr. 1859.
p. 34. Wie es scheint in den Sammlungen noch weni;:; verbreitet.
Sicilien.

Anihodyf es ovalis. Der Käfer scheint in Mittel Italien häufig
zu sein, ich habe ihn besonders aus Toscana durch Herrn vom Brück
und aus der Gegend von Imola durch Pirazzoli erhalten. Der in
Südfrankreich und Spanien aufserordentlich verbreitete A. cyani-
petinis scheint bis nach Mittel-Italien nicht hinabzureichen, da er
mir von doil nicht zugekommen ist, oder doch wenigstens selten
vorzukommen.

Anthodyi es longicollis Er. i^ Aico/or Per ris Ann. soc. ent.
Fr. 1864. p. 288.

Weder Erichson noch Perris beschreiben das Männchen dieser
Art und auch mir ist es nicht vorgekommen. Ich vermuthe. dafs
es eine an der Spitze rothe, eingeknilTcnc, mit zipfclförmigen An-
hängen versehene Flügeldecken hat. — Von Raymond in Corsica ge-
sammelt.

Anlhodyles dispar Fairmairc (Charnpns dispar Ann. soc.
cnl. Kr. 1859. p 277). Das Weibchen häufig auf Sardinien gesam-
melt, das Männchen selten.

Altalus ertjlliroderus Er. Sicilien.

Allalus luxur iaus Er. Nach Erichson auf Sardinien. Die
.Art ist mir unbekannt.

Altalus dalmalinus Er. Auch in Sicilien.

Karl. Eotomol. Zeitaclir. XV. f)

82 ' H. Kief^e}iwetler: Beiträge

Altatus sicanus Er. Sicilien. Die Art scheint selten und
ist in den deutschen Sammlungen vielfach mit E. humilis ver-
wechselt.

Attalus lateralis Er. Eine der gemeinsten Arien in ganz
Mittel- und Süditalien sowie auf den Inseln Sardinien und Sicilien.

Attalus aemulus Er. Nach Erichson auf Sardinien.

Da mir von A, sericans Exemplare mit einfarbig rolhem Hals-
schilde vorliegen, auf welche sich Erichson's Beschreibung der gegen-
wärtigen Art ohne Zwang anwenden läfst, so ist es nicht unwahr-
scheinlich, dafs aemulus als Varietät mit sericans zu vereinigen ist.

Attalus sericans Er. Sardinien, Gene (nach Erichson), Cor-
sica, Raymond.

Attalus pariet ariae Er. Die Art ist mir in Natur nicht
bekannt, sie hat aber jedenfalls grofse Aehnlichkeit mit A. Uticis
und ist möglicherweise nicht einmal specifisch von ihr vorschieden.

Attalus lobatus Er. In Mittel-Italien nicht selten. Von Pi-
razzoli mitgetheilt.

Attalus constrictus Ev. Sicilien, Rottenberg; Sardinien,
Gene, nach Erichson.

Attalus apicalis Perris Ann. soc. ent. Fr. 1864. p. 289.
Corsica, Raymond.

Attalus labilis Er. Aus Sardinien, nach Erichson.

Die Art ist mir nicht mit Sicherheit bekannt. In meiner Samm-
lung befindet sich ein kleiner Attalus aus Dalmatien, auf welchem
Erichson's Beschreibung ohne Zwang augewendet weiden könnte,
der aber gewifs als Varietät zu A. lateralis gehört.

Ebaeus thorac irus Ol. Aus Mittel-Italien.

Ebaeus htimilis Er. Sardinien. Neuerdings von Raymond
gesammelt.

Ebaeus collaris Er. Sicilien.

liypebaeus fluvicollis Er. Eine weit verbreitete, in Sardi-
nien srhon von Gene (nach Erichson) gesammelte und hier von Ray-
mond wieder aufgefundene Art. Von den Brüdern Emery bei Nea-
pel entdeckt.

Dasytes commutiimarula Cosla. Ich habe Insekt. Deutschi.
IV. p. 630. not. I. ausgesprochen, dieser Käfer gehöre höchst wahr-
scheinlich als Varietät zu D. yuadripustulatus. Nachdem ich durch
die Güte Pirazzoli's eine grofse Zahl Exemplare habe vergleichen
können, halte ich die Form doch für eine eigene Alt. Sie stimmt
zwar im Baue und den wesentlichsien Merkmalen aufseroidentlich
übeiein, allein die rotheu Flecke auf der vorderen Hälfte der Flu-

»j/r Kenutnifs (hr Mnlucodertnen-Fauna. 83

geldecken fehlen constanl und der Spitzenfleck färbl selbsJ Ha, wo
er sehr klein wird, auch die N.ilil mit. leiclif auch gevvölmlirh bis
zur vSpitze. während ei' hei (jundrijmsluldhis aueli da. wo er sieb
ungewöhnlich ausgebreitet hat, Nath und Flügelspitze dunkel läfst.
Auch ist die Art irn Allgemeinen etwas kleiner und schlanker.

Dnsytes libialis IMuls. e. Rey Floric. Eine zierliche Art,
die von Raymond in gröfserer Anzahl auf Corsica und Sardinien
gesammelt ist. Sie steht der folgenden nahe, besonders gleichen ihr
Stücke, wo die rolhen Flecke sieb in der Längsrichtung beträclit-
lich ausdebnen und zn binilenartigen Zeichnungen zusammenfliefsen,
allein die Anlage der Zeichnung ist eine andere; bei rhictus ist die
I^iängsbinde der Flügeldecken in ihrer ganzen Ausdelinung fast gleich-
breit, indem sie nui' nach der Schulter bin allrnählig schmäler wird
und in eine Spilze ausläuft, bei libialis, wo die rothe Zeichnung
übrigens nicht ganz soweit nacli der Schulter hinauf reicht, ist un-
terhalb der Schulter stets ein viel weiter quer nach der Naht in
die (»rundfarbc der Flügeldecken hineinreichenden Fleck vorhanden,
so dafs da. wo dieser und der Spitzenfleck bindenaitig zusammen-
fliefsen. die Grundfarbe hinler dem Schildchen halsartig eingeschnürt
erscheint.

Dasyles cinrttis Gene. Der Käfer ist früher von Gene und
von Ilandschuch auf Sardinien gesammelt worden, von Raymond
habe ich ihn nicht erhallen.

Dasyles flavescens Gene. Häufig in Sardinien, Raymond.

Dasyles algiricus Luc. Von naiidschuch, Staudinger. Ray-
mond etc auf Sardinien in Mehrzahl gesammelt.

Dasytes drenieri: Oblougus, nigro-aenetis. pitbe detisn grisen-
riuerasrerts. nigro-pilostis. elylris jmuclis ni^ris, glabris, sit^.seriatis.
libiis (arsisfjue ptns tninusve lesiaceis. — Long. 4 mill.

IMas: niodire elongaliis, antennis ßliformibus, lexnter serratis.
sublatiuginosis. segme7ilo ultimo ahdominali apice Iriangnlariler im-
presso.

Fem.: brevinr, convexior, antennia brevioribus, moniliafis, tibii«
larsisque dislincle teslaceis.

Von Raymond auf Corsica gesammelt und mir von Herrn D.
Grcnier in mehreren Exemplaren gütigst überlassen.

Dasyles aeneivenl ris Küst. (Käf. Europ. 2L 7.) Dasyles
elongnlus. cnnrexiusruhis, supra nigro-aeneus, griseo-pttbesrens. ui-
gro-hirlus: snblus. anlennis pedihusfjue nigris. aeneo-niirnulibus. —
Long. 2 lin. Küster.

IMit />. plumbrus IMüller verwandt, aber von ihm und den übri-

ß*

84 H. Kieseuwetlei : Beiträge

gen Arten der plumbeus- Gruppe (Subg. Mesodasyles Muls. et Rey,
Floricolcs) durrh ganx schwarze Fühler und Beine sofort zu unter-
scheiden.

Dasyles pliitnbeiis Müller (Ksw. Ins. Deutschi. IV. p. 6'<8.)
In iVliltel-Ilalieii, wie es scheint, nicht gerade häufig. — Muls. und
Rey nennen diese Art cojialis, indem sie für meinen Dasyles aeiostis
(Berl. ent. Zeitschr. 1867. p. 116.) den Namen phimbeus Oliv, in
Anwendung bringen. Ob Fourcroy's (ao. 1785) und Olivicr's pluvi-
betis wirklich diese Art ist, kann unerörlerl bleiben, da Müller's
Nomenclatur vom Jahre 1776 die ältere ist und seine Beschreibung
fcich offenbar auf die in Deutschland und Scandiuavien gemeine Art
bezieht. Da in den Ins. Dealschi, unter ausdrücklicher Angabe der
Jahreszahl auf diese Priorität aufmerksam gemacht war, so hätte
der Gemniinger-Harold'schc Caialog nicht der irrigen Mulsanfschcn
Nomenclatur folgen sollen. — Die von Muls. und Rey als D. ßa-
vipes beschriebene Art ist mir bisher aus Deutschland noch nicht
vorgekonmien und ebensowenig habe ich sie aus Italien erhalten,
wohl aber aus dem südlichen Fraukreigh.

Dasyles cruralis Muls. e. Rey, -F/orJco/e« p. 1-32. not. !. —
Eine von Raymond in gröfscror Zahl auf Corsica und namentlich
Sardinien gesammelte Art beziehe ich, wenn auch nicht mit völliger
Sicherheit, auf D. cruralis. Mulsanl und Rey sagen von ihrer Art :
neben D. coxalis ordnet sich eine ihm sehr ähnliche afrikanische
Art ein. D.is Halsschild ist ein wenig kürzer, ein wenig gewölbter,
der Kopf des cf ist nicht viel breiter als der Vordoithcil des Hals-
Schildes; die Flügeldecken sind etwas stärkerund runzliger punktirt.
Alle Hüften und Trochanteren sind gelb, ebenso die Vorderschienen,
mit Ausnahme der Spitze und die Basis der Mittel- und Hinler-
schienen. Die Oberseite des Körpers ist etwas länger behaart, und
das 7te bis 9te Fühlerglied sind weniger linear und deutlich nach
der Wurzel hiu verdünnt. — Alles das pafst gut auf die Sardinische
Art, welche sich übrigens auch durch etwas stärkeren Metallglanz
und lebhaftere rothgelbe Färbung der Beine und der Fühlcrbasis von
D. plumbeus unterscheidet.

Haplocnemus pecl inatus Küsl.Käi. Kur. 19.18. D. oblongus,
convexus, nilidus, supra obsctire aeretis^ pimclalus . pitis brevibus
griseis minus dense veslilus, uniennis nigris; injra pedibiisque nigro-
aeneus, subtilissime griseo - pubescens , tarsis rufo-piceis — Long.
41 mill.

Mas: anlennis tongioribus, intus pectinatis.

Fem. : anlennis brevibus serralis. — Küster.

Auf Sardinien, wie es scheint, häufig.

zur Kennini fs fier Mnlnrndervxen-Fmma. 85

Haplocn. cr-enirollis: Obl07}gus, nHidulns. aeneus. nntenuis
pedihuscjue nigris: prolhorare sxibtHins. eUjIris rrehre für liier pnn-
clalis. his linea etevnla siibmarginnli ad apicem producln. prolliorncis
el elylrorum mnrghie crenidalo. — Long. 4^ inill.

Kiesciiw. Ins. Dculsclil. IV. p. 654. not. 3.

V^on Grohniann auf Sicilien gesammelt. Sardiiiisclie Stücke,
von Kaymond gesammelt, bilden mögliehf'rweisc eine besondere Art,
duplirnlits mihi, da sie einen nur undcniliob gekerbten Seitenrand
des Halsscbildes besitzen, wälirend dieser bei den typischen Stücken
zwar fein, aber recbt scharf und dicht gezähnell ist. — Die Art
bildet mit 1/. monlivagus und dem ebenfalls mil verdoppelter Sciten-
randlinie versehenen //. ahlelum Ksvv. eine recht natürliche, durch
gekämmte Fühler der IMännchen und starke VA ölbnng des Körpers
ausgezeichnete kleine Gruppe.

II aplocn. cribricollis Muls. et Rey Floricoles p. 234. —
Nach Dluls. auf Corsica. Eine Arl, die Raymond in IVIehrzalil aus
Sardinien mitgebracht hat, beziehe ich iiierhcr: die kleine, schlanke
Gestalt die vom 4ten Gliedc ab schatf gesägten Fühler, die gelben
Schienen und Tarsen, das ziemlich dicht und stark punktirto Hals-
schild stimmen genau überein. Nur die Weibchen liaben eine mehr
oder weniger deutlich röthliche Fühlerwurzel.

Haplocn. xanl hopns: Oblongus, convexinscnlus, nilidus, ru-
feacente-aeneus. elylrorum limbo, anlennis pedibuscfue leslaceis, forlius
griseo-hiilus. anlennis obtuse serralis. prolhorace parcius snblititts,
eltflris pnrciiis grosse profiindccjne punclutis. — F>ong. 3| mill.

Von Raymond auf Corsica gesammelt, ich kenne nur ein Stück
(^. doch sind mir die Artreciite nicht zweifelhaft.

Dnsylisrtts pexus: *) Aeneus. nilidnliis piibe densa ßuvescens.
deiisins jinnrlutatus . anlennis busi tibii.s larsisrjue teslaceis^ prolho-
race laliludine haud breviore, laleribus leviler rolnndalo, anlrursiim
rix anguslalo, prolhoracls pube media lineum longiludiualent pilo-
rum convergenl ium formunle. — Long. 2 mill.

Ein einzelnes Stück dieses interessanten Käfers wurde mir aus
Sicilien (wenn ich nicht irre von v. Rottenberg) niitgetheilt.

') Verwandt mit dieser Art isf:

Dasytisru» ohems .-tenei/s, nitiduh/n, pube /fensa rirexrms. lipimitit
innirliilntiis, anlenui» picei», h<ni pe.ililni»(pie /rrrus^incin, jirothorace Irnni-
rerto, pube adpressa tiiedio lincnin tongitudinalem piloriim ronners;eiüium
formante. — Long, 'i Will.

Dem D. pexu» durch di« Arl der Behaarung verwandt, aber leicht
von ihm zu unterscheiden durch rothe Schenkel und sehr viel kürzeres
IlaisscIiiM, sowie überhaupt durch kürzere Gestalt.

86 H. V. Kiesenweiler; Bc'fr. z. Kciwtn. d. Malacodermen-Fauna.

Danacaea Corsica: Nigro-aenea. squamutis griseis olivaceo-
plumben; mitennis piceis, tnedio inx dihUioribus, femorum basi, tibiis
(nrsisyne ferrngitieis: prothorace tatiludine longiore^ anttorsiim le-
vifer angusfafo , laleribtis inae(^ualUer rotnndatis. sifUamuUs ante
medium radiatim convergenlibtis. — Long. 3 — 3^ niill.

Von Raymond auf Corsica gesamniell nnd mir von den Herren
flrenier und Bonvouloir freundlichst milgetheilf.

Danacaea imperiatis Gene. Auf Sicilien nicht selten, auch
auf Sardinien und wahrscheinlich auf Corsica einheimisch. — Die
bunte Beschuppung der F"lügeldec.ken , die bei typischen Stücken
die gegenwärtige Art so sehr auszeichnet, wird oft sehr undeutlich
und es giebt Exemplare, an denen kaum noch eine Spur davon
wahrgenommen werden kann.

Danacaea picicornis Küster. — Sardinien, Sicilien.

Danac aea sai^doa: Nigro-aenea. squamtdis griseisJJavescens.
vel cinerascens , anlennis palpistjue piceis, pedibus ferrvgineis. pro-
thorace subquadralo, Intcribns hinter angulato-dilatato. stftiamulis ante
medium radiatim convergent ibtts. coleopteris prothorace sesqui latio-
ribns. — Long. 3^ mill.

Von Raymond in Sardinien in Mehrzahl gesammelt.

Dasytiscus B echeri: Aeneus. nitiduhis, pube densa fortiore
flavescens. punctulattts , antennis pedibusqne piceis^ Ulis basi ferru-
gineis . prothorace subtransverso antrorsum leviter angustato. pvbe
in medio disco longitudinaliter. basi et latera versus oblique vel trans-
versim disposito. elytris setulis subereclis, subseriatis. — Long. 3 mill.

Dasytiscus sqitamatus: Obscure aeneus. minus nitidus^ pube
minus detisa. brevi. adpressa. siibsquamata stibvirescens^ antennis pedi-
husque nigris. Ulis basi ferrugineis^ prothorace subquadrato. antrorsum
leviter angustato, pube medio lineam longitudinalem squamarum con-
vergentium formante. — Long. 2 mill.

Von Lethierry in Algier gesammelt.

Uebersiclit der europäischen Helodes- Arten

von
//. V. /{ iesenwetter in Bautzen.

D,

'a Tournier's Arbeit .,Desciiplion dos Dftscillides du Bassin du
Leman" in Deutscliland wenig bekannt i;ewoiden zu sein sclieint,
so gebe icb hier eine Auseinandersetzung der europäischen Helodes-
Arten meiner Sammlung unter Zugrundelegung der Tournier'scheu
Eintheilung:

iLetzles Bauchsegment des ^ an der Spitze
l.< mit einem deutlichen (Jrübchen .... 2

'Desgl. ohne Grübchen 9

^Das Grübchen auf dem letzten Bauchsegm.
o ) sehr deutlich, länger als breit .... 3

) Desgl. flacher, weniger scharf begienzt. biei-

V ter als lang 5

.Letztes Bauchsegment beim d im Bugen

3. \ ausgerandet minuta

(Desgl. in d. Mitte scharf 3eckig eingeschnitten 4

Flügeldecken fein und dicht punktirt, mit
grober, greiser, seidenschimmernder Behaa-

4. / rung sericea

|Flügeldecken t>tark und mäfsig dicht punk-

\

tirl und greis behaart Genei

llaisschild, Flügeldecken und Beine einfarbig

rothgclb, Bauch schwarz 6

5 .Desgl. mehr oder ueniger angedunkelt, oder
/ einfarbig rotligelb, aber dann auch der

• Bauch lothgeib 7

Käfer ziemlich grofs, langgestreckt, Flügel-
\ decken mit kaum gerundctcu, parallelen

6. , Seilen vlott(^(it(t

iKäfer klein. Flügeldecken, oval mil doullicli

^eruudeten Seilen fiiiititwtllit i

88 H. V. Kiesenwell er: über eii.ro fj. ffetodes- Arien.

i'

10

i'HalsscIiild und Beine einfarbig rosigelb, Flü-
geldecken einfarbig pecbscbwarz . . . nigripennis
Flügeldecken rostgelb, oder doch nur theil-

weise ansedunkelt 8

Käfer grofs, Flügeldecken fein und dicht

punklirt mit Spuren von Längsstreifen . scutellaria
8. -iKäfcr klein, Flügeldecken ziemlich grob und
minder dicht punktirt, ohne Spuren von
Längsstreifen Tournieri n. sp.

! Flügeldecken einfarbig schwarz oder pech-
schwarz 10
Flügeldecken gelblich, mit mehr oder weni-
ger dunkler Zeichnung 12

/'Halsschild und Beine einfarbig rothgelb, drit-

) tes Fülllerglied sehr klein flavicollis

Halsschild u. Beine in gröfserer oder geringe-
rer Ausdehnung dunkel, oder ganz schwarz 11
Bauch nach der Basis zu in der IMitfe gelb,
letztes Bauchsegment des d an der Spitze

11- <f flach ausgerandet marginata var,

Bauch einfarbig schwarz, letztes Bauchseg-
ment bei (^ und § einfach Gredleri

Flügeldecken fein und sehr dicht punktirt,
letztes Bauchsegment des (^ deutlich aus-
gerandet Hausmann*

*2- "Flügeldecken ziemlich grob, raäfsig dicht punk-
/ tirl, letztes Bauchsegment des (^ sehr flach
' ausgerandet marginata

^) Helodes Tournieri: l'arva, oblongo-ovala^ punctata^ fortiler
griseo- pubescens , fusro- nigra, prolhorare elylrisque teslaceis, itto
interdum disco, his circa sculeltum^ sulura. apice marginegue externa
infuscatis. — Long. 3| — 4 mill.

Mas: Segment o ultimo ventrali apice leviter emarginato, et fo-
veola semicirculari profundius impresso.

Fern.: lalet.

Sardinia: Raymond.

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*) Die Byrrhidas, Gibbicollen etc. könoeu auf Vt-rUuL'iii nnrti )>flii'(ert uerUeu.

Kr G. Kraatz.

— ■ — ~^=tf^

Vorstand des Vereins. n

Vorsitzender, Dr. G. Kraatz. Zimmerst raJse 94.

Stellvertreter, Bai'on v. Türckheim, Dorolheenstrafse 52.

Schriftführer, Dr. Friedrich Stein, Köpenick erstrafse 75.

Rechnungsführer, Engen Sy, Jägerstrafse 40.
Bibliothekar. Dr. Friedrich Stein, Köpenickerstralse 75.

Auszug aus den Statuten.

Der Zweck des Berliner entomologischen Vereins ist: durch
die Herausgabe einer periodischen Zeitschrift die wissenschaftliche
Kenntnifs der Entomologie zu fördern und durch wöchentliche Zu-
sammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwischen
denselben zu erhalten. — Die Anlegung einer Vereinssammlung von
Insecten findet nicht statt.

Auswärtiges Mitglied des Vereins kann ein jeder w^erden,
welcher sich für die Förderung der Entomologie interessirt und sich
bereit erklärt die Vercinsschrift zu halten; die Aufnahme Auswärtiger
erfolgt, sobald dieselben dem Vorsitzenden oder einem der Berliner
Mitglieder ihie Geneigtheit zum Beitritt und zum Halten der Vereins-
schrift mitgetheilt haben und alsdann in einer der Sitzungen des
Vereins zum Mitgliede vorgeschlagen sind, ohne Einspruch von Seiten
der Majorität der Versammlung.

Für die Ausfertigung des Diploms sind 10 Sgr. zu entrichten.

Für die auswärtigen Mitglieder des Vereins innerhalb
des deutsch -Österreich. Poslverbandes beträgt der Jahresbeitrag
2 Thlr. 10 Sgr.. wofür die Zeitschrift franco zugesendet wird.

Für die a usw artigen Mi tglieder a ufserhal I) des deutsch-
ösferreieh. Postverhandes beträgt der Beitrag meist 2 Thlr. 15 Sgr.

Für die französischen Mitglieder beträgt von jetzt ab
der Jahresbeitrag 10 fr., welche an Herrn Buquet in Paris (50 rue
St. Placide. Faubourg St. Gcrmain) eingezahlt werden; die Hefte
werden an Herrn Buquet franco eingesendet.

Der Beitrag ist praenumerando einzusenden, durch die Posl-
anstallen des norddeutschen Bundes am bequemsten vermittelst
Posteinzahlung.

Der Preis der durch den Buchhandel zu beziehenden Exem-
plare der Zeitschrift beträgt 3 Thlr. für den Jahrgang; einzelne
Jahrgänge werden vom Vereine an Mitglieder für 2} Thlr. abge-
geben, das Beiheft:

V. Heyden, Entomol. Reise nacii d. südl. Spanien. 1870. für 'Ij Thlr.

Kraatz, Verzeichnifs der Käfer Deutschlands. 18ö9. für Ih Sgr.

Revision der Tenebrionid en. I8f)4. fiir2yThlr.

Seidlitz, die Otior h y n chiden sens. str. 1868. für IJ Thlr.

Stierlin. Revision d. O tiorhynchus - Arte n. 1861. für 1| Thlr.

I (Vergl. aucli die Rückseite des Umscblags.) i

Sa; J^

— ^^"

Berliner

Entomologisehe Zeitschrift.

Herausgeojeben

von dem

Entomologischen Vereine in Berlin.

Fünfzehnter Jahrgang. (1871.)

Zweites und drittes Vierteljahrsheft,
ausgegeben Februar 1872.

Seite I— XII. S. 1 — 16, 89 — 292.
Tafel VIII, III, letztere zum Jahrg. 1870 gehörig.

Preis für Nichtmitjilieder des Vereins 1^ Thlr.

Redacteur: Dr. G. Kraatz.

Sft

Berlin, 1871.

In Commission der Nicolai'scheii Verlagsbuchhandlmif^.

• (A. Ktfert & L. Lindtncr.)

m.

Verkaufs- Anzeigen.

Die Käfersammlung eines bekannten Wiener Entomologen, circa
5500 richtig bestimmte Arten in zahlreichm, ^uten Exemplaren (wovon etwa
5300 Species auf die europäische und 200 auf die aussereuropäische Mittel-
meer-Fauna kommen) in 38 grossen 'Jaitons, soll für 300 fl. in Silber
verkauft werden.

Die Dupla (circa 2200 Arten in etwa 25 — 30,000 Stücken), welche
sehr viele ausgezeichnete Tauscharten enthalten, werden für 150 fl. in
Silber angeboten.

Bezahlung bei Uebernahme der Samm ung etc. loco Wien — Garantie
für den Transport wird nicht übernommen — Auswärtige Käufer wollen
einen Sachverständigen zur Uebernahme bo> ollmächtigen.

Nähere Auskunft in Wien bei Hrn. (i rufen Ferrari im k. k. zoolo-
gischen Kabincte

Die von Hrn Finanzrath v. Keinem an n hinterlassene reiche
Schmetterlings - Sammlung soll für etwa 1000 Thlr. verkauft werden
Näheres so wie Verzeichnisse durch

Frau Finanzrath Theod. v. Heinemann in Braunschweig.

Südrussische Käfer sind in reinen Exemplaren und zu massigen
Preisen zu beziehen von

H. B. Mose hier, Kronförstchen bei Bautzen.
(Königreich Sachsen)
Dieselben stammen von Hrn. Becker aus Sarepta, welcher auch
nach Berlin Sendungen gemacht hat, von welchen noch einige Centurien
abgegeben werden können

G. Kraatz.

Von entomologischen Werken sind abzugeben:
Ueber Lepidoptera.

Buchheister, Aphorismen z. Kennt, d. deutschen Zygaenen. Bresl. 1858.

22 pg. I Taf. 12 Sgr.

Charpcntier, die Zünsler, Wickler u. Geistchen d. Wiener Verg. etc.

1821. (selten.) 178 pg. 1 Thlr.

Frey, die Tineen u. Pterophoren d. Schweiz. Lnwb. l^ Thlr.

. Revis. d. Nepticula. Berl. IHÄ7. 98 pg. «8 Sgr.

d. Tineen Geschl. Elachista. Berlin 1859. 12 Sgr.

d. Tineen Geschl. Ornix. (Linn. E. XV.) 40 pg. 15 Sgr.

Fuchs, Beob. üb. Lepidopt. (Nassauer Jahrb. XIX, XX.) 5 Sgr.

Heine mann, die Schmetterl. Deutschlands u. der Schweiz. 4 Bände,

I. Macro-, II. Micro-Lep.: a. Tortrices, Pyral., b. Tineae, c. Motten,

Federmotten. 8 Thlr.

Bemerk, üb. d. Gatt. Nepticula. Wien. 1862. 5 Sgr.

. Drei neue Phycideen Gatt. Wien 1864. 5 Sgr.

10 neue Microlepid. Breslau I8.58. 5 •'^g'".

System. Verz. d. Grofsschmetterlinge. 5 Sgr.

Jablonskv u. Herbst, Natursyst. aller in- u. ausländischer Schmetterlinge.

11 Bde. mit 327 col. Taf. compl. (97* Thlr.) 30 Thlr.

Europeae et circummediterraneae Famiae
Dascillidum et Malacodermatum specierum,

quae Comes Dejean in suo Catalogo ed. 3" consigiiavit, ex

ejiisdem collectioue in R. Taurinensi Musaeo asservata, cum

auctorum hodierne recepta denominatione, coUatio.

Auetore
Flaminio Baudi a Selve.

I. DASCILLIDAE.

Alopa rervina Fabr. e (iall., Finlandia et Rossia boreali =
DasclUus cervhius Lin. $.

Aiopa cinerea Fabr. Gallia, Nuecia, Volhynia et Aiistria '■^=
DasciUus cervinus Lin. cT; var. elongata Fald. PcMsia occid. =
Dascillus cervitms Lin. var. elons,alus Fald. (^.

Cyphon pallidns Fabr. = n»e/a?mrus Scilh. Gallia, Aiistiia,
Suecia =: Helodes mhiulus Lin.

b) Austria = fiel, minuhis Lin. var. laelus Panzer.

Cyphon l imbalns I)ej. = murginatus var. Gyll- Suecia =
tiel. marginalus Fabr. (^.

Cyphon flavicollis l)ej. Gallia = Hei. minuhis Lin. ,/ ^•'^r.
capile, antennis ab arliciilo quarto, elylrorum sutura, nuugine lafe-
rali apiceque friscis, abdomine niedio iiifuscato, segnienlo veutrali
ultimo cmarginato, fossula longioro exaralo. (Et in Pedeinontio.)
Ab Hei. ßavicolU Kiesw. antenuarum articulo tertio brevissimo prae
caeleris disccdif. ')

') In K. TaurincDsis [Vlusaei collectione H.minuli Lin. conspi-
cua prostat varietas nomine Cyphon nigripennis Gene e Nardinia,
statura pleriim([ue major, elylris penilus nigro-cyanesccnJilnis, (|uae
ex varielate laetus Panz. cum //. mintito, cujus praccipuos cbaracle-
res prae sc fert, ncctilur. Ibidem etiam //. Genei (iuer., varietas
elylris flavis, concoloribus.

90 Baudi a Sehe:

Cyphon marginatus Fabr. Ga\\.'=: JUicrocara testaceahin.^.

b) Lappon. = Helodes Hausmanni Gredler cT.

Cyphon lividus Fabr. Gall., Fioland. = M. teslacea Lin. (^ 2-

b) Suecia = M. Bohemanil Mann. 5 praecedenle minor, ma-
gis convexa; thorace subtilius, elylris paulo fortius punctatis, costis
haud elevatis discedens.

Helodes Gredleri Ksw. pluribus speciminibus a D. Ghiliani in
Valle Forraazza (Alpes Leponliae), loco paludoso inventus, variat
mas thorace penitus atro, foemina eodem modo macula sola antica
nigra, modo etiam disco postico plus minusve lale fusco- umbrato
lisdem locis super abietes plura etiam H. Hausmanni Ksw. speci-
mina relata, normaliter justa auctoris scripta depicta: variat porro
in Pedemontio thorace in utroque sexu penitus testaceo.

Helodes flavicollis Kiesw.: Ovalis^ convexus, nitidtis, fn-
sciis, ore, antennarum hasi^ thorace pedibusque rufo-testaceis\ illo
parce sitbtilissime punctata elytristjue purum crebre punctatis^ nigro-
cyaneis, ftdvo-pnhescentibus. — Long. 1- lin.

H. Gredleri facie similis, at brevior, crassior et convexior, ca-
pite subtiliter parum crebre punctalo, nigro, antice cum oris parti-
bus rufescenle, antennis basi testaceis, vix dimidii corporis longitu-
dine, arliculo 3. minutissimo, quarlo secundo vix ultra dupluni,
quinto parum, praesertim in mare longiore; thorace regulariter he-
raisphaerico, pro genere sat convexo, linea media longifudinali te-
nui exarato, angulis poslicis rectis, lateribus a basi apicem versus
curvatira attenuato, apice late rotundato, lalius utrinque explanato
obsoleteque impresso, basi sat profunde bisinuato, puncto profun-
diusculo, a basi discreto, anle sinuaturam utrinque notato, lobo me-
dio parum producto, distincte emarginato marginatoque; parce sub-
tilissime punctato, nitido, fulvo-pubescente, laete rufo-testaceo: scu-
tello plus minusve obscure rufescente: elytris nigro - cyaneis, uti
scutellum, multo minus dense quam in affinibus punctatis, con-
vexioribus, lateribus magis rotundatis, impressione marginali pone
humeros utrinque magis adhuc quam iu Gredleri profunda; dorso
aequalibus, striola juxla-suturali plus minusve conspicua impressis,
margine lateral! cvidentius canaliculato-elevato, parcius tenuilerque
fusco-pubescentibus. Thorace infra pedibusque rufo-testaceis, femo-
ribus posticis infuscatis; pectore abdomineque fuscis, hoc in mare
parcius quam in foemina punctato, plerumque solo apice, toto in-
terdum rufescente. Mas stafura paulisper minor, minusque crassus,
antennarum arliculis quinlo el scqueutibus quarlo fere longitudine

Dtalacodernidtn Europ. in ('(ilnl. Dejeau. <)|

Cyphon grisens Fahr, Suecia = Cyphon uiiidulus Thoms.
et variabilLs Thuiib. obscurior, ')

6) Callia = C fuscicornis Thoms.

f) Gallia cl Rossia = C. coarclalus Payk.

Cyphon pubescens Fabr. = griseus Sl. Rossia merid. =
C. t^ariaöitis Thuub.

l>) Suecia = C variabllis et fuscicornis Thoms.

c) Austria = C. variabilis, fuscicornis et coarclalus.

d) id.? Callia = C. coarclalus, variabilis et Putoni Bris.

e) id.? Daluiatia = C. variabilis. paltidus Böhm, el labidus Ksw.
/) id.? =^ varius Besser. Austria = C. variabilis,

g) id.? = Paykulti Gallia = C. variabilisl miuus matiirum
specimcn, anteniiis [)cnitus tcstaceis, vix elytris fortius punclatis
diflferre videlur.

A) id.? Gall. merid. = C. coarclalus Payk. et sulcicollis Muls.

Obs. Plurcs ctsi sedulus collector sub eodem nomiue species
commixtas, dubiose saepius, in capsellis suis composuerit, individua
atfamen in singula scctione ita disposita, ul ca, quae coslulas cly-
trorum elevalas oflerunt, pro masculis reliuuisse pracsumendum ;
pracludium ejus quod sagacissimus naturae investigator \). a. Kie-
senwelter jam de C. coarclalo cl fuscicorni admonuit.

Cyphon padi Gyll. Suecia et Dalmatia = padi Lin.

acqualibus, hoc illis in foemina evidenter longiore: abdominis se-
gmento ventrali ultimo in mare apice medio subtruncato, in foe-
mina latius rolundato, medio subacuminatim producto.

In Sardinia D. Prof. Gene et ipse, timi in Liguria, in Pede-
monlio I). Ghiliani.

NB. Dieser Käfer ist zwar schon von mir, Naturg. Ins. Deufschl.
W. p. 404. und von Tournier, Dascillid. d. Bassin d. Leman, be-
schrieben, indessen nach unzureichendem Materiale, so dafs die ge-
naue Baudi'sche Beschreibung nicht überflüssig erscheint. Die Be-
zeichnung der Flügeldecken als nigro-cyanea vermag ich aber an
den mir vorliegenden Exemplaren nicht zu bestätigen, sie erschei-
nen mir liefschvvarz, oder braunschwarz mit kaum merkbarem bläu-
lichen Schimmer. Wahrscheinlich tritt Iclzicrer bei einzelnen Ex-
emplaren deutlicher auf. Es liegen mir Exemplare aus Baudi's Hän-
den vor; die Tournicr'schc Beschreibung ist nach einem Turiner
Stücke ans meiner Sammlung entworfen. v. Kicsw.

*) Cyphon labidus Kicsw. et in Sardinia a Prof. Gene iu-
vcnlu^, pariler ac. C. Vuloni Bris.

92 Baudi a Selve:

Cyphon pusillus Dej. Dalmatia = padi Lin. var. pusillus
Dej., Guerin.

Cyphon nigricans Dej. Dalmat., Gall. mer. et Austr. = Hy-
drocyphon deflexicoilis Müller.

Cyphon iestaceus Dej. Gall. mer., Sardin. = Prionocyphon
serricornis Müller.

Scyrtes hemisphaericus Fabr. = Scyrtes id. Lin. ')

Scyrtes orbicularis Panzer = Scyrtes id.

Exibria palustris Gall. et Ausir. = Eubria palustris Germ.

]\ ictaens haemorrhous Ziegl. Austr., Gallia = Eucinetus
haemorrhoidalis Germ.

Nictaeus hispanicus De], Hisp. = Eubria meridionalis Lap.

Nictaeus testaceus Dej. Lusitania = Eubria meridionalis
var. immatura.

IL MALACODERMATA.
A. Lycini.

Lygistopterus sanguinetts Fabr. Gall, elc. = Dictyoptera
sanguinea Lin.

Dictyopterus Aurora Suecia = Eros Aurora Fabr.

b) Styria et Volhynia = Eros Aurora variat elytrorum relicu-
laiione modo band, modo regulari. Identica prostant specimina ex
America boreali, Carolina et Georgia.

Dict. rubens Gall. mer., Croatia, Styria = E. Aurora Gy II.

Dict. affinis Styriae alpibus = i5. Aurora Payk. Specimen
hisce subjunctum, patria ignota, ab affini longe discedens, antennis
crassioribiis, 10-articulatis, articulo quarto magno atque elongato,

') Sin species propria, pluribus attamen ab hemisphaerico di-
sfinctus Sc. attenuatus (varietas?): statura minor, nitidus tenuiter-
que piibescens, ovalis, antice rotundalus, postice angustius alfenua-
tus; tliorace basi utrinque angustius sinuato, elytra paulo niagis am-
plecteiilc; elytris postice fortius attenuato-acuminatis, subtilius pu-
bescenlibus, paulisper fortius punctatis, punclis apice asperalis; an-
tennis basi, tibiis tarsisque piceo-testaceis: abdominis segmento ven-
trali ultimo in mare crassulo, apice rotundatira emarginato. — Long.
iL lin. Hab. in Pedemontio.

Ich bin geneigt, diese Form als Varietät des Scyrl. hemisphae-
ricus zu betrachten. v. Kiesw.

1

Mulacodermata Europ. in Catal. Dejean. 93

thorace minore, hemispliaerico, aliter exciilpto, elytrorum intcrsli-
tiis inulto obsülctius reticulatis.

Diciyoplerus erythroplerns Dej. Rossia merid. = Eros
erythropterus n. sp. Specimcu unicum thorace abdominequc ab
Aiithrenis corrosis, ex quo super est, ab affinibus plane distinctum;
nieer. clytris sanguineis, anlennarum articulo secundo iniuiuio, ler-
lio quartoque obeonicis, hoc illo quadranle breviore; elytris vix pu-
bescenfibus. band nitidis, quadricoslalis, costis secunda quartaque
apiceni versus intus curvalis siaiulque ante apicein rolundatini con-
junctis, prima tertiaque brevioribus. liberis; interstiliis planis, regu-
lariler a carinulis transvcrsis interruptis, quo areolae singulae pror-
sus quadralae efficiuntur; marginal! apice rotundatim cum sulura
conjuncta; carinulis costulisque longe quam in E. Cosnardi subli-
lioribus: eaedem ex descriplione in alternato Fairm. parum dissimi-
liter ab (ifßni dispositae videnfur.

Dict. rninnins Suecia, Austria, Call. = Eros mimitus Fabr.

Dict. maculicotlis Dej. Styria et Ilungaria = E. Cosnardi
Chevrolat.

Omalisus sanguinipentiis Dej. Dalmalia = I/omalistis id.
Küster. *)

*) Huic proxinia peculiaris spccics Pcdemonlii incola a D. Bo-
ncMi in colleclionc llomalisus t aurinensis designata; pro ejus
a sangnini penni et sultirali distinctionc, Irium diagnoscs tra-
dere, quatenus mihi visum est, jiival.

Homalisiis sanguinipennis Küster: Elongalns^ 7iiger, ni-
tidus, thorace Iransversim sidiffnadral o . snbdeplanato; parce pun-
r'talo. lateris nlrintpie inßexi disco apice subtruncalo; elytris pnn-
rlato-striatis, coccineis. nntennis pedibnsque validitiscxdis . — Long.
^. \:\\. 1 IId. Hab. in Dalmatia.

llomalisus t aur inens is: Elongalus. niger, sttbnilidus, Iho-
rare subfpiadrato. Iramversim convexo, profunde crebreque punctata,
litleri.s ulriiKpte inßexi disco apice angusle rotundnto; elytris parat-
lelis. pimctatoslriatis, coccineis; antennis ftedibusrjue gracilibus. —
F^ong. 3 — -i]. lal. ] * lin. Hab. in Pedcnionlio.

II omalisus aul uralis Fabr.: Elongalus. niger, subnilidus,
thorace transversim subtjuadrato. antice subconvexo, inaequaliter
punrtnto. Interis nlrintptP injJe.ri di.sco apice late rotundnto; elytris
strinlo-punclnlis. ru/is , sutura Intc nigta; antennis pedibustpie me-
diocribus. — Long. 2}, lal. j lin. Kuropa.

//oh», laurinensi.s affinibus diinbus spcciebus cor|)orc .simul an-

94 Bandi a Selve:

Omalisus stittiralis Fabr. Gallia et Styria = Hom. sutu-
ralis Fabr. ')

gustiore atque magis parallele, niger, capite haud raro antice tho-
raceque laleribus postice et basi rufescentibus, iuterdum penitus
rufis, autennis atris, basi rarius rufis, ab illis praeeipue thorace pro
latitudine longiore, antice transversim convexiore, angulis anticis
reclinalis, inargine antico vix elevato, medio haud producto, crebre,
profuudius aeque ac caput puuctato densiusque pubesceute, anlennis
pedibüsque louge gracilioribus disccdit. Caput oblongum, inter ocu-
los transversim late sat profunde impressum, ab inde apicem usque
longitudinaliler anguste canaliculatum, crebre profundeque puncta-
tum: antennis gracilibus, arliculo priino obovato, secuodo terlioque
niitiulis, hoc illo minore, quarto tribus primis simul sumtis longitu-
dine aequali, crassitie sua plus quam triplo longiore, uti sequenics,
subcylindrico, ultimo praecedente vix longiore, apice acuminato.
Thorax subquadratus, apicem versus paulisper altenuatus, lateribus
subrectis, ante basin sinuatis, angulis posticis crassiusculis, exlus
prominulis, ad angulos anticos subrotundatus, hisce deflexis, margine
anlico crassiusculo, late rotundato; dorso antico modice convexus;
margine laterali carinulaque longitudiuali utrinque, uti in affinibus,
modice argutis, nou vero inter se libratis, illo hac inferiore; cana-
licula media longitudiuali subintegra, antice in foveolam latiorem
dilatata, foveis duabus magnis ante basin impressus; aequaliter cre-
bre profundeque puncfalus, sat conspicue rufescente-pubescens:
thoracis latera inflexa disco subaequali, nitidissimo, sat forliter re-
Irorsum attenuata, sensim fere anterius utrinque cum apice ipso ro-
tundalim ampliata, margine eorundem basali ante humeros obsolete
emarginalo: prosterno transversim subquadrato, lateribus leviter
emarginato, obsolete transversim impresso, sat crebre punclato. Scu-
tcllum oblongum, crebre punctulatum. Elytra laete coccinea, valde
clongata, angusta, lateribus in mare rectis, vix levisslme pone me-
dium in foemina sinuatis, seriebus decem e punctis validis striata,
lateralibus quatuor parum minoribus, interstitio sexto integro, ob-
solete poue humeros sinuato, altiu« elevato; margine laterali cras-
siusculo, pone humeros modo brevitcr angusteque explanato. Pe-
ctus et abdomen fere aequaliter parum crebre sat fortiter punctata:
pedes nigri, graciles, femoribus tibiisque sublinearibus, illis vix me-
dio leviter incrassatis, bis rectis, larsorum articulis longiludine sen-
sim valde descrescentibus.

Foemina pleiumque paulo minor, antennis equidem gracilibus,

Malacodermal a Europ. in Calal. DeJean. 95

B. L a m p y r i n i.
Lampyris nuct ilucn Suecia, Gallia, Gallia mer., Styria =
l.atnpyris noclihica Lin.

ö) Pyrenais or. = Lump, noclilucu var. liellieri Reiche.

paullulum vei'O minus longis, verlice medio parcius punclalo, uili-
(lulo, thoracis foveis posticis latioribiis. coiiiiivcntibus, anlciiore me-
dia obsoleliore. ejus spatio gibbiilisijue parcius, profunde equidem
piinclalis; peclore nitido, jiarcius obsoleliusque punctalo; abduminis
stylis analibus tcuuibus, apiccui versus atlenuafis, superue curvafis:
iidem iu mare crassiusculi, inviccm apicein versus incurvi, tcrlio
conspicuo, rccurvato. *)

Passim in Pedeniontio, collibus praesertim Tauiinis. Viburni
ianlanae foliis adpressum interdum 1). Ghiliani et ipse Icgimus.

Homalisus sangniiiipennis ex dalmaticis Dejeanianae colleclio-
nis speciniinibus statura major alqiie latior, aulennis crassioribus,
aiticulo primo obconico. apicem versus dilatalo, apice oblique Irun-
calo. secundo terlioquc parvis, subacqualibus, quarlo tribus primis
simul sumlis longe breviore, ciassilie sua vix ultra dupluni longiore,
nna cum sequcntibus, vix vel paulo longioribus, apicem versus in-
crassatulo, ultimo praeccdenle evidenter longiore: capile anlice ia-
tius canaliculato, vertice punctis obsolelioribus impresso: thorace
laliliidine evidenter breviore, laleribus anle basin lalius emarginalo,
augnlis posticis extrorsum acute prominulis, margine antico elevalo
et rotundatim producto, dorso subdeplanato, angulis anlicis nonni-
liil tantum deflexis, margine laterali cum cariimla inlerioie acque
librato. dorso inlra carinulas sparsim obsoletecpjc punclato, nilido,
foveis parum profundis, posticis lale discretis: thoracic lateribus in-
ilexis laliludine parum longioribus. anlerius subquadralis. basi mi-
nus anguslis profundeque anic hunieros cmaiginalis, prosternuni se-
cus subrectis, ibidem sal profunde foveolalis, paulo minus nilidis:
prosleruo transversim subquadralo, crassiusculo: elytris in ulrocpie
sexu, paulo fortius in foemina, levilcr pone medium anguslatis, ca-
liiiula sexla anle apicem obsolela, marginali anlerius latius expla-
nata longius(iue extrorsum in canaliculam elevala: podibns crassiu-
8culis, femoribus superne evidentius arcuatis, tibiis (lexuosis apicem
versus niagis incrassalis; peclore nilidulo parce obsoielequc punclalo.

') AI» //om. J'icloris IMuh., mihi in natura band cogiiilo. ca-
pile Iboraceque fortiler punclatis, minus tenuilcr, sal dcnsc pubc-
Mcnlibus dilVcrre praecipnc videlur.

9$ Baudi a Selve:

Lampyris noctiluca Italia ^ = L. soror Schaum = Zeiikeri
Duval.

Hom. suturalis praecedentibus plerumque minor, antennis utro-
que brevioribus, fere uli in sanguinipenni validis, earundem articu-
lis basi tenuioribiis, octavum fcre usque apicern versus raagis in-
crassatulis; capite aeque fere ac in eo longitudinaliter sulcato atque
grosse anterius punctato, punctis in vertice crebris, confuse oblon-
gis; tborace fere itidem construeto, at niargine antico minus pro-
ducto, anterius leviter transversim convexo, angulis anticis leviter
deflesis, foveis posticis plerumque conniventibus , obsoletissime me-
dio punctato nitidoque: elytris praeter picturam aliam, minus regu-
lariter plerumque punctatis, punctorum interstitiis transversis minus
elevalis, qno paulo profundius striata videntur; lateribus poue me-
dium circiter angustata, margine laterali subaequaliter tenui; thora-
cis lateribus inflexis fere uti in sanguinipenni, anterius attamen,
potius quam subtruncatis, late rotundatis, prosternum secus leviter
emarginalis; peclore nilidulo, pedibus sat validis, tibiis sat conspi-
cue basi atque dorso arcuatis, apicem versus baud incrassatis, tar-
sis relative crassioribus minusque elongatis.

Haud raro ellam in Pedemontio occurrit.

^) Homaliso affinis vivunt in meridionali Italia duae Lycidum
formae, unica, in utraque specie sistentes ejus generis proinde pro
subdivisionibus bucusque proprie considerandae: Phaeopterus^ uerape,
unicolor Costa *), cujus specimen in Sardinia lectum a D. Prof. Gene
nom. Hotn. spinostis in colleclione inscriptum fuit: palpis maxilla-
ribus articulo ultimo oblongo-ovato, apice acuminato, antennis arti-
culis duobus primis subglobosis, secundo primo sesqui minore et
breviore, tertio minuto praecedente adbue longe minore, reliquis
elongatis, subcylindricis, longius fulvo-hirtis, thorace carinulis dor-
salibus reclis, parallelis, basi inter eas recte truncata, prosterno lon-
gitudinaliter medio carinato, elytris punctato-striatis, interstitio nuUo
cariniformi, femoribus trocbanterum lateri apicali infixis, quapropter
hi apice oblique truncati, slatura denique minuta ab Homalisis
discedit.

Altera pluribus speciminibus a D. Prof. Gene in Sardinia re-
perta atque nomine Thitmanus obscurus in colleclione donata, statura
adbuc minore cum praecedente palporum trochanterumque struclura
convenil: mngni tarnen momcnti notis dislincta.

*) Corrigendum in Cat. Stein nomen Phtoeoplerus in Phoeo-
pterus = fnsca ala sec. auctorem.

Malacodermata Europ. in Catal. Dejean. 91

Lampyris noclihtca Sardinia = i. Lareynü Duval (5*$.

Thllmanus fuscus: ptibescens, cupile ihoracer/ne opacis^ suf/-
riigosis, hoc coiiico-lruncato, aequali; elyiris ruguloso-punctalis, lon-
gUudinalUer snbj-ngalis, fusco - leslaceis , basi apiceque fuscis . —
Long. H— H, lat. \ lin.

Corpore fusco, tegumentis moUibus elytrisque membranaceis,
Uli et stalura minuta alque subparallela Malchini faciem quamdani
exbibct: capite veruutamen anle oculos tuberculis crassiusculis. ca-
rinula tenui divisis, quibus anleiiuae insertae sunt, aucto, anticc vei-
licali, ncc iion femoribus trocbanterum apici inGxis abdomineque
segmentis sex coinposito Homalisis accedens. Caput parvuin, inter
oculos sat profunde inipressum, pariler ac thorax ruguloso-subpun-
ctalum, opacuni, nigrum alque fusco-pubescens, oculis modice pro-
minulis, thoracis angulos anticos haud excedentibus: antenoae cor-
pore sesqui prope breviores, arliculis duobus prirais crassiusculis, ob-
longis, secundo priino pauUulum breviore, terlio conico secundo
valde angusliore et sesqui fere breviore, quarto-quinto elongatis, le-
viler obconicis. seiiueutibus cylindricis, nigrae, fusco - pubescentes.
Palpi ut in Phueuplero. Tiiorax lalitudine baseos sesqui fere bre-
vior, antrorsum angustatus, lateribus oblique subrectis, ante ani;ulos
anticos leviter rotundatis, ante angulos poslicos in raare leviter emar-
ginalis, in foemina reclis, angulis poslicis in bac acutis, in illo te-
nuiter spiniformibus; anlice subarcuatini truncatus . angulis aiiticis
dellexis, basi medio subangulatus, utrinquc oblique truncatus; dorso
subaequalis. transvcrsini plus miuusve perspicue raarginem anticum
seciis canaliculalus; niargine inflexo equidem opaco. Scutelluni ni-
(idulum, oblonguni, apice rotuudatum (in Phoeoptero trianguläre
est). Elytra tborace ultra sextupluin longiora, abdomeu omnino le-
gentia. doiso subplana. apicein versus sensim allcuuata, singulo apice
roltindatu, sublilitcr ruguloso- punctata, costularum longitudinaliun»
rudinientis dorso medio conspicuis; nitidula, griseo-pubescenlia, fusco-
testacea, basiu versus sensim infuscala, plaga apicali rolundala fusca.
Corpus infra nitidulum, prosteino brcvi, Iransverso; pedibus fusco-
piceis, tarsoruni arliculis longitudine sensim decrcsccntibus, quarto
leviter bilobo, femoribus, uli in praeccdcnte, trocbanterum lateri
apicali infixis. Focminae maribns j)aulisper majores minusque gra-
cik's, stylis duobus crassulis aiio cxscrtis.

leb besitze ein einzelnes, nicht ganz gut crballencs Nlück ei-
nes Käfers aus Corsica, der jedenfalls zu dieser Gattung, wahrschein-
lich auch zu derselben Art gehört. v. Kiesw.

Berl. Kiitumul. Zoitsctir. XV. 7

98 iiaudi a Selve:

Lampyr is noct iluca Ross. mer. et Tauria = L. noctiluca
var. thorace paulisper longioie. apice latius rolundato, pygidio uliin-
que paulo obsoletiiis siniialo.

Lamp. maurilaiiica Oliv, e pliiribus Algiiiae regiouibus =
ij. noctiluca Liii.

Lamp. Zenkeril Gall. mer. = /.. Reichei Duv. cTS.

b) cad.? Corsica = L. I.areynii Duv. (^^.

c) ead. ? EtriJiia = /.. soror Schaum $.
ä) ead.? Sicilia = />. Ambigena Duv.

e) Germ., Dalniat. Hiic Iria paria coadunala in colleclione ex-
lanf, quöium dno ad ambigenam Duval. etsi elytiorum rudimcnfa
in foeminis paulo magis quam in saidois et siculis speciminibus ex-
piieata sint, speetare videnlur. Tertium par solummodo verae Zen-
keri Germ, referendiim videlur, mas sfatura lusilanicue aequalis, so-
rore major, latior, thorace etiam relative laliore, macula magna
fusca ante basin nolato, ejus plaga parcius punctata, nitidiore, ely-
tris fusco-testaceis, limbo omni tenui pallido; pygidio apicem ver-
sus sensim rotundatim attenuato, apice utrinque eniarginato, lobo
medio parum producio, subrolundato; segnienlo ventrali ullimo py-
gidio latiludine aequali, apicem versus leviter altenualo, angulis api-
calibus foriiter rotundatls, medio triangulariter exciso, excisuram
utrinque emarginato. proinde bilobo, dorso medio longitudinaliler
canaliculato. Foemina lusilanicue etiam statura proxima, ambigenae
Duv. primo vi-iu summopere atfinis, ab hac porro dift'ert thorace
minus angustalo, subhemispbacrico. lateribus medium usquc paralle-
lis, inde cum apice rolundato; veluti in mare margine laterali pa-
rum, antico sensim altius elevalo, margine basali parum sinuato, an-
gulis posticis reclis. luimlis pellucidis minus quam in mare conspi-
cuis, dorso longitudinaliter , fere recte, obsolete utrinque impresso,
disco antico parum elevato, postice paulisper parcius puncfato,
plaga transversim quadrata, subrubcscente, medio fusca: scutello a1-
que elytrorum rudimentis conspicuis, liberis, fere uti in ambigena
constructis; hisce verumtamen equidom longis, at perspicue laliori-
bus, margine interiore fortifer rotundato, obsolelius apicem versus
sinuato, extus ad humeros rolimdalis, sensim apicem versus oblique
altenuatis, obsolete longitudinaliler sub humeris canaliculafis ibidem-
que infuscatis, fusco -ieslaceis, crebre dislincleque punctatis, costae
mediae rudimento conspicuo. Elytrorum rudimenia in ambigena et
Reichei extus subrecta vel obsolete rolundaia sunt, fortius interne
oblique sinuato-truncato, angulo apicali ad abdominis lalera ternii-
nato; in nuper descripta angulus terminalis supernus est elytrisque

MiilacuJei-mata Europ. in Cafnl. Dejean. 09

singuli auibilus prope coidis forniam exhibet; pygidiuru apice late
i'uliiiidatiiin, vix utriiiquc sinuatum; scgmeiitum ventrale iiltimuiii
;ipice utriiique siiuintu-atleuuatuiu. inediu late triaiigulariter excisum.

Lavipyris Zenker i". duo e Hossia uier. a DD. Faldciin. et
IMenetr. = 7>. orietitalis Fald. d" speeimiui consoua, quod in R. Mu-
saei collectione, olim hoe nomine ex Arnienia a D. Menetries uiis-
«uni, exlal: L. Raymondi = hisilanicae Duv. proxima, corpore paul-
lulum angustiore, apiceni versus sensim magis atteuuato discedif.
Pygidium ejus a basi fere sensim apicem versus rotundato-altenua-
t(mi, apice lale subroluudatini truncatum, utrinque proinde quasi
augulatum; segmentum ventrale ultimum apice subemarginalim truu-
catum, lateribus parum arcuatum, angulis apicalibus utrinque rolun-
datis, ita porro latum, ut bi pygidii latera excedant atque siut su-
perne conspicui. Tboracis forma L. sorori magis propiuqua, eodeni
vero minus crebre, disco postico parcius adbuc, puuctato, nilidiore.
angulis pusticis magis retrorsum productis. In L. sorore segmeu-
tum ventrale ultimum equidem quam in afllnibus latius. pygidium
altamen band excedit: idem in ambigena longe angustius est.

Duo sequunlur e Caucaso a D. Steven specimina = L. soror
Scbaum.

Lainp. Zenker il Syria a D. Lalreille = Lamp, berilensis'l
Fairra. d-

Lamp. splendidula Gall. mer. cT^ = Lamprorhiza Dela-
rouzei Duv.

b) Gall. mer. J* = L. Boieldieui Duv.

c) Styria = L. splendidula Liu. (^^. ^)

*) Lamprorhiza foliacea m.: Elongafa, subparallela. fu-
sra. anletinis. pedibxis anorjue liiride iestaceis , abdominis seginenlis
duobus pcmdtimis albido-mactdatis : thoruce semicircidaii, basi bisi-
nuuto, maculis duabtis antice magnis, pellucidis; elytris tricuslalis.
coslis subintegris rectis. — Long. 4 lin.

Uuicum marem e Sardiuia D. Prof. Gene retulit.

Lamp. splendidula minor, angustior, subparallela, fusca, ore an-
tenui^que luridc teslaccis, bis tboracis longiludine: tborax ejusdeni
lere ul in illa slruclurae, al paulis|)cr brevior, apicem versus pa-
rum, apice latius. rotundalo - atteuuatus, basi aequidem bisinuatus,
angulis posticis modice retrorsum productis, angulis ipsis evidenlius,
subtiliter. etnargiiiato-denliculatis, disco utrinque magis dcplanatus,
tnargine laterali et anlico tenuissime elevatulis, linea longiliidinali
media anlerius teuui posticc argute elevala nolalus. paritcr ulrin-

7'

100 Baudi a Sehe:

Geöpyris hemipt era = Phosphaenus Jiemipl ertis Gcoifroy.

Colophotia mehadiensis Dahl. Hungariae Banatü = Lxi-
ciola mingrelica Mon. = mehadiensis Fald.

b) e Rossia mer. or. nom. mingrelica Maiinb. a D. Meaefries
= Ij. mingrelica Men. hisce addituni spec. (^ = L. lusitanica Charp.

Coloph. italica Gall. mer. = L. lusitanica Charp. J'.

b) Corsica Rambur, Ifalia, Elruria Solier = Z,. /M«i7a»«ca Ctiarp.

c) ead.? Corfu. Caiicas. Lalreille, Mingrelia JVIaniih. = L. min-
grelica Menetr.

Coloph. pedemont ana Bonelli, Italia a D. Bonelli = L. ita-
lica Lin.

b) Lombardia italica Gene = L. italica Lin. var. minnta Motscb.
th. inimaculato.

Coloph. illyrica Dej. Dalmatia (Caltaro) = L. italica var.?
illyrica Küsf. scc. Kicsw. Distincto digna nomine varielas eo quod
ab italica tborace anlerius paulo magis producto (niiuus tarnen qnam
in dispaie Fairm.) anlerius medio profundiiis lale impresso, catiali-
cula media postice obsoleta; elylris sulura angusle, lateribus latius
dilutioribus, costulis duabus primis multo magis elevalis; pioslerno
rufescente, concolore, abdominis segmento quinto apice vix emargi-
nato discedat.

Colophotia bosphorana Dcj. Byzantio = //. (/i«/jar Fairm.

que rugoso-punetatus, plaga triangulari baseos obscuriore, medio ni-
tida atque laeviore, non autem juxla carinnlam mediani, veliili con-
spicue in splendidula ef Delaronzei^ bituberculata; plagis duobus an-
ticis pellucidis, transversim subquadratis. niullo magis, quam in eu-
ropaeis affinibus, margine interiore dilalatis, trientem nsquc ab apice
ibidem productis atque vaide approximatis; elytra lateribus paral-
lela, magis adbuc quam in Delarouzei angustiora, obsolete rugoso-
punctata, fusca, costulis Iribus longitudinalibus subinlegrjs, rectis,
duobus exlimis paulo magis elevalis ornala: pectus cum pedibus
anoque iuride testaceum, abdomine fusco-nigro, segmentis primis im-
maculatis, p'enullimis duobus albido-flavis, margine laterali fusco,

Thoracis structura L. Mulsanti accedit, at multo minor, cor-
pore magis parallcio, thoracis nigrcdine autice medio minus pro-
ducta, elyti'örum costis rectis, aequidistantibus praecipue distincta.
Abdominis plagac phosphorescentes majores in foliacea, quam in
Mulsanti et Boieldieui, minores quam in splendidnia et Bonvouloirii.*)

*) L. Farinesi Villa in natura non vidi, nihil hominus ex pa-
tiia atque elytrorum descriptione haud longe ad L. Delarouzei^ quae
et in Pedemontio atque Etruscis Apenninis vivit, discedere videtur.

Malacodermata Europ. hi Cnlal. Dejea». 101

C. Thele^phorini.

Podabriis alpitiii.s Succia, Finlandia et Styria =z Podabrus
nlpinus Payk.

b) var. mmnUilns Kamschalska et Norvegia = P. nlpinus var.
annularis M:si)iib.

f) var. thoracicus Sibiria =: P. alpinus var. thoracicus Fischer.

Pod. Schön /lerri I)ej. =r P. lappoiiicus Gyll. Suecia.

b) var. (pilosus var. b. Seh.) = P. lappoiäcus Gyll. Norvegia.

Pod. piniphilus Eschschollz ius. Silka.

Cantharis ocnlata Gebier Sibiria, Kossia mer. (Tauria) et
Podolia =: Thelephorus ocnUtius Gebier.

Ciiul/). illyrica I)ej. Dalniat. :=: Thel. aiuiulnris Menc'tr. n:
illyricits Muls. = pupUlatiis Friv. ejusdciii sunt etiain in coli. Mu-
saei e Turcia et Sniyrna speciiuiiia.

Canl/t. anlica IMärkel Gallia. .Aiistria, Succia, Ross. bor. et
nier. = Thel. J'tiscus Lin.

Canth. hispanica Dej. Hispania r= Thel. Reichet Miils.

Canth. fusca Doj. =z rtislica Schb. Gallia, Austria, Dalmat.,
Succia =: Thel. rusdcus Fall.

Canth. varipes Dej. Gall. merid. (Perpignan) = Thel. aan-
Ihoporpn Ks\v. ^ var. major et latior, thorace Irausversim subelly-
pliro. scu basi paulisper magis rotundalo, macula disci paullulum
magis iitiiiKiue dilatata.

Canth. dispar Fabr. Gall., Austr., Dalmal. =: Thel. lividus
Lin. var. dispar Fabr.

b) Rossia (Mosca) =. Thel. rusticus Fallen var. ib. immaculato.

f) Pyrcnacis occid. =i Thel. lividus var. rujipes Herbst, capitc
rufo, immaculato.

Canth. pelhicida Suecia, Germania, Styria, Dalmat. = Thel.
f)ellucidus Fabr.

Canth. f'uscipennis Dej. Dalmalia ■= Thel. peltucidns Fabr.
cf var. minus maturus, rufo - lestacens, thoracis margine pallidiore.
capile modo macula veriicis aira, modo concolore. ely'ris pcclore-
(jiie fuscis, hoc medio, illis basi dilulioribus. Corporis lornia lorigc
a fuscipenni Muls. discedit, a (jua spccic Dejeaniaiii catalogi nomen
in synonymia dclcridtmi.

Canth. rtjanipennis Ziogler, vjo/aceo Ullrich Ausli. = Thel.
(Anciatronycha) violareus Payk. J^.

b) Croalia ==: Thel. lon^icolUs Ksw. $.

102 Bnudi n Selve:

Cantharis data Falderm. Persia =z Thel. (Anc.) violaceus
Payk. 2 var. thorace transverse suborbiculato, lateribus ante angu-
gulos posticos sinuato-elevato, capitis macnla magna in vertice trian-
gulär!; pedibus, tarsis exceptis, rufis,

b) Styria = Thel. longicoUis Kiesw. ScT-

Canth. niolacea Payk. Suec, Austr. = Thel. violaceus cfS.

Canth. collaris Dej. Ross. mer. = Thel. cordicollis Küst, (5^.

Canth. abdominalis Fabr. Gall. mer. et Austr, = Thel. ab-
dominalis Fabr. et var. Passerianns Gredl.

Canth. tristis Fabr. GalHa. Austria, Helvetia, Italia mer. =:
Thel. tristis Fabr.

Canth. nigricans Fabr. Suecia, Finlandia, Germania =r TAc/.
nigricans Müller.

b) Rossia mer. (Tauria) = Thel. xanthoporpa Ksw.

f) IMosca = Thel. nigricans Müller var. elytrorum vitta in sin-
gulo medio pallida a basi medium usque producta: identicum spe-
cimcn infra sub nom. vittigeral And. Dej. memorandum.

d) var. (nigricans St.) Germania = Thel. nigricans var. hos-
pesl Rosenh. $ paulisper brevior et latior, tborace fere concolore,
elytris crehrius rugulosis, pedibus dilutioribus.

e) var. albomarginata St. Germania, Italia := Thel. albomargi-
natus Mark. d9.

f) var. ead. Pyren. or. = Thel. xanthoporpa Ksw. (^ ')

') Thel. xanthoporpae Kiesw. proxima italica, meo visu, di-
stinrta species, cujus foemineum spccimen in R. Musaci Taur. coi-
Icctione ex Italia merid. Prof. Gene versicoloris nomine inscripsit,
cujusque duo sexus in elevatioribus Apenninorum Etruriae jugis,
band procul a nive juxta abietinam sylvam bumi et demissis her-
bis volitantem, etiam in copula, legi.

Thel ep hör US versicolor m.: Elongalus, niger ^ ore anlen-
narum basi pedibusque ex parte rufo-testaceis\ thorace sub(juadrato,
postice canalicnlato; elytris rugulosis, griseo-sericeo-ptibesceniibus;
epistomate triangulariter elevato, apice acute bidentato. nigra -ma-
culato. — Long. 4^ lin.

Mas thorace nigro , limbo laterali medio dilatato, flavescente;
foemina eodem rufo, nigro bimaculaio; ille pictura et stalura pnli-
cario affinis, baec faciem praecocis et ftdvicollis quodammodo refe-
rens; elytrorum sculptura fere veluti in xanthoporpa. ab omnibus
praesertim epistomatis strucfura distinctus.

Corpus sat elongalum alque gracile, capite sat dense, thorace

Malacodermata Europ. in Catal. Dejean. 103

Canl haris obscura Fabr. Gallia, (jeiniaiiin , Slyria , Siiccia
=z Thel. obscurus Lin.

parcc. elytris ii)aef[tialifcr densiiis cinerco-pubcscenlibus. Caput, sat
crebre subtiliier punclulatum, in mare pone oculos anguslius, an-
ticc magis fere quam in pxtlicario consirictum. nee non iuter ocu-
los tiiangularilcr inipressum, partim nilidum. fooniinac inlerdiini
verlicc opaco; cpistomafe tiiangulaiHer clevalo. profundius ulrinqiic
oblique impresso, margine ejus aniico oblique utrinque rede Irun-
cato medioque anguste triangulariter exciso, acute bidentalo, aequo
ac Caput in mare nigro, angustius in foemina disco marginequc te-
nui antico nigro-maculato; anteunarum orbitis, genis, mandibulis pal-
pisque in ulroque testaceis vel rufo - lestaceis, bis apice infuscatis.
Antennae validiusculae. corporis quadranle, magis adhuo in foeniiua,
breviores, articulo terlio secundo sesqui longiorc quartoquc |)aulo
breviore, nigrae, arliculis duobus primis, Icrtio eliam sublus inler-
dum, rufis. Thorax transversus, quam in xanthoporpa brevior, cae-
terum itidcm fere constructus, exculptus atque in mare de|)ictus,
basi attamen utrinque minus siniiatus, anguiis poslicis minus rotun-
dalis, lineola longitudinali media longiore et profundius inipressa,
gibbulis disiinctius circumscriplis, macula in mare atra paulo mi-
nore, anterius ad fiienlem angustiore, margine tenui antice poslice-
que teslaceo relicto, apicem interdum invadenfe: in foemina rufo-
leslaceus, maculis duabus parvis in disco medio alris, iisdem in Ila-
liae mer. speoimine antice junctis lituraquc brevi in canalicula me-
dia auclis. Scutcllum m'grum. Eiyira tborace ultra quadruplum
fere iongioia, obsolelius quam in xanthoporpa ruguloso - verrucosa,
aequidcm inaequalilcr, at paulo minus densc sericeo-pubcsccntia, ni-
gra. Corpus infra nigrum, griseo-sericeo pubesceus, abdouiinis se-
gmentis rufo-limbatis, petiullimo fore tote, ano etiam supernc. rufis:
coxae apice pedesque rufi, troebanteribus, femoribus basi apiccque,
poslicis lalius larsisque plus minusve infuscatis: variaf foemina in-
terdum femoribus (piatuor postcrioribus simima basi et nincula dor-
sali parva fuscis; mas femoribus poslicis totis nigris, tibiis dorso ni-
gro linealis: unguiculi. uti in citata specie, in mare vcro paulo for-
tius. dentati.

Singulari epislomalis struclura, (juod in plcris(pie congcnerihus
minus profunde uirincpie in)pressum, alquc apice lolundalim Irun-
catum insignis; a ptiUcario praclerea et xanthoporpa llioracc bre-
viore. ab boc, verisimiliter el ab instabili Ksw., corpore angustiore
prae caeteris sat discedere videtur.

104 Bmidi a Selve:

Cantharis ohscural Hispania = TAe/. pulicarius Fabr. var.
thoracis nigredine ad marginem anticum extensa.

Canth. discicollis Ziegl. Gallia, Austria, Dalmatia, Hispania
=. Thel. pulicarius Fabr.

b) Austria = Thel. obscurus Lin. $ var. dimidio minor, tbo-
racis raacula multo minore.

c) Hispania et Peloponneso = Thel. pulicaritts F. Ihoracis ma-
cula atra penitus integra. Quaedam hisce adjecta liispanica speci-
mina, quihus, ex unguiculorura structura peculiari Thel. %mgui-
ctilati nonieu tribuam. Modice elongahts, niger, tenuiter griseo-
pubescens., capite antico thoraceque flavis., hoc macula magna, an-
tice posticeque dilatata, nigra, anlennis basi peilibusque pro parle
fusco - tesluceis , elylris granulosis pube parum densa longiore in-
dulis. — Long. 3-^ lin.

Mas capite pone oculos leviter angustato, tarsorum unguiculo
exteriore crassiusculo, apice bifido, spinulis approximalis, longitudine
acqualibus (id est, sec. Marseul, unguiculis duplicibus, spinulis su-
per posiijs), basi minute dentalo: foemina paullulum major, capite
pone oculos crassiore, tarsorum unguiculo exteriore basi edentulo,
crassiore, ante apicem spinula breviore, divaricata munito: unguicu-
lis interioribus in utroque siraplicibus.

Caput nigrum, ante oculos cum ore llavo-ferrugineum. cpisto-
mate apice late rotundato, medio levifer exciso; basi plus minusve
inter antennas, mandibulis palpisque apice infuscatum. Anlennae
nigrae, basi flavescenles, articulo lertio secundo triente longiore at-
que quarto paulo breviore. Thocax transversim orbiculatus, foemi-
nae paullulum lafior, basi apiceque modice, lateribus magis cum an-
gulis Omnibus rotundatus, basi media obsolete emarginatus, sat con-
vexus, nitidus, gibbulis elevatulis fossula postica latiuscula divisis,
niger, margine antico posticoque anguste, laleralibus late, ante api-
cem sensim lalius flavo-testaceis; laterum margine pellucidus, tenui-
ter parceque flavo-pubescens. Scutellum elylraque nigra, haec tbo-
race paullo latiora eodemque quadruplo longiora, basi excepta, sal

Die von dem Beschreiber hervorgehobene Bildung des Vorder-
kopfes findet sich, wenn auch nicht ganz so bestimmt ausgej)rägl,
auch bei C. ptdicaria; doch ist die von Baudi beschriebene Art
durch die sonst noch angegebenen Unterschiede, namentlich durch
die auffallende Verschiedenheit beider Geschlechter, gut zu erken-
nen. C. instabilis hat ein ganz flaches, oder vielmehr in der Mitte
eher etwas eingedrücktes Kopfscbild. Kiesw.

Malacodermaia Enrop. in Calnl. Dejean. 105

forliter paruni crebre granulosn, pube grisco-flavescenle longiuscula.
parutu dcnsa, obtccia. Corpus iiifia cum abdomine pcdibusque ni-
gruiii vel fusco - ni^itim, coxaruin apice. Jioclianlcrum poslicoruin
basi, libiis (jiialuor aulciioiibus inliis. poslicis siininio apice liisco-
teslaccis; abdominis segmeritis fcniiissinie fusco- tcstacco marginalis.
maris septimo apice rotumlalini lale. foeminae sexlo ulriiiquc an-
giistc emapijiiialis, bujus codcm iiicdio proluiide angustissiinu inciso,
inciäurae lal)iis fcrc cariniiormibus, apice productis.

A Thel. pulicario el alfinibus. uec iion versicoloris iiiare, qui-
bus statura tboracisque piciura proxinius; elytris forlius et multo
minus crebre grauulosis, baud verrucosis. Uioracis angulis omiiibus
loluud.ilis praeler uuguiculorum sfructuram discedit: bac porro hae-
morrholdali Fabr. j)ropiiiquus cuuique pone in systemate coUocandus.

Cani fiaris inargiiielln Dcj. Liisifania := Rhagonycha qxiu-
dricollis Ksw. var. niarginella Baudi.

Cantit. uffinis Dcj. His|)an. = Rhag. hesperica Baudi. *)

Canl/i. lateralis Fabr. Gallia, Ausir.. Hispan. zr Tla-l. ovu-
lis Genn. (lateralis Scbrank sec. IMars.)

Canth. thoracica Gyll., nivalis Ullricb, Suecia, Ausiria :=
Thel. ihoracicus Oliv. ^)

^) Anne bujus speciel varietas clyfris testaceis, apice tciiui
fusco, pedibus nigris ad R. oliveli potius quam huc referenda in
BcrI. Ent. Ztcbr. anno X. p. 252, D. Kicscn\velter vablc dubilare
vidcliir: pluribus deiiuo bnjuscc specimiiiibus accuralc examinatis
comperlum mibi ea ab hespericae normalilcr dcpiciis spcciücc baud
disjungi posse. Unicum attamen in R. Musaei collectione foemi-
ueuni bispanicum prostat cxemplar, noiniiic nigriventris a I). De-
FJn'mc inscriplum, quod Iborace niagis Iransvcrso, lalcribiis ante
.»|)icem mai;is ditafalo. clylris paulisper densius punctato-rugosis cl
pubesceiilibus. teslaceis polius quam luleis, apice dollnitc infuscalis
inargiiic([ue concoloribus, corpore infra cum abdomine ioto pcdibus-
([ue intensius nigro, tibiis solis anticis basi apiccquc rufis, ab cjus-
dem sexus hespericae variefalc discrepat. In aliis omnibus, corpus
cisi in quibusdam maribiis levitcr gracilius sit, forma atlamcn ea-
(1cm pcrmanel; vesligium imo dislinclionls in elylrorum piciura du-
[dcx, eis nempo margo bifcralis sal pcrsj)icue, basi praesertim. pal-
lidior, nigredo apicalis minus quam in illa inicnsa, magis obs«)lclius
dilafala; abdominis in fopuiina ninrgo apicalis circnmcircilcr Ictiiii-
trr rufcscotis.

**) Thelephorns tlichr onms Hcicbc cliani in Sardinia a
Prof. Gene invcntus.

106 Bau(ii a Sehe:

Caniharis fnlvicollis Fabr.. thorncirn Oliv. Dej. Cat. 2.
Gallia = Thel. fnlvicollis Fabr.

h) fnlvicollis St.. nivalis Germ. Germania = Thel. fnlvicollis F.
ciii specimen Thel. thoracici Oliv, adjectura.

c) Austria et Volbvnia =: Thel. fnlvicollis F.

d) Ross. mar. l <^ = Thel. edeniulus m.: Thel. ovali Germ, rr
laterali vSchk. simillimus, ejusdem fere staturae atque structurae. iti-
dem fere depictus: antennis vero relati%'e longioribus. articdlo ter-
tio secundo duplo longiore, elvtris concoloribus. paulisper obsole-
tius granulosis. tarsis fuscis, longe gracilioribus. filiformibus. eorun-
dem unguiculis omnibus simplicibus. esternis vix basi leniter cras-
siuseulis. Etsi forma, thoracis praesertim. ovali valde affinis. ob au-
tennarum tarsoruraque structuram longe aliam illi pro varietate sub-
jungere liaereo. Thoraris unguiculorumque structura. uti fere con-
simili anteniiarum proportione tarsali Muls.. ejus saltem iribus. quae
prae oculis sunt, speciminibus etiam propinquus. at tborace iraraa
c.ulato, elvtris concoloribu«:. mullo obsoletius rugulosis. pedibus rufis
tibiis posticis leviter medio tarsisque infuscatis. bis longe gracilio-
ribus distinctus aptenus videtur.

Canth. nitida Ramb. Hispania merid. r= Rhagonycha nitida
Baudi. Duobus Dejeanianae coIlecHonis plurima accedunt a D.
Gbiliani )ecla specimina; mas variat interdum paulo minor, thorare
lateribus ante medium leviter sinuatis; huic fortasse referenda Rhag.
Fairmairei Marseul? Variat foemina capite modo toto rufe, modo
obsolete vertice et pone oculos fusco. elyfris sordide testaceis. mar-
gine laterali vel anguste vel latius apicem versus cum apice ipso
confuse infuscatis; hisce verisimiiiter referenda quae de R. Fair-
mairei varietate D. Kiesenvretter (ßerl. Ent. Ztscbr. X. p. 254) ad-
monuit: mirum mibi insuper band foret hisce Rhag. heteronolam
Pandelle colligandam quoque esse. •

. Cant h. flavilabris Gyll. Suecia et Pyren. or. z=. Thel. fla-
vilabris Fallen.

Canth. rnficollis Fabr. Gall. bor. = Silis rnficollis Fabr. $.

Canth. dist inguenda Dej. Patria ignota a D. Latreille =
Rhag. distingnenda Baudi. ' *).

'") Alterum e speciminibus in collectione R. Musaei hisce ad-
junctis. veluti quaedam a D. Sella in Monte Rosa cum normalibus
lecta benevoleque communicata. slatura paulisper breviora et minus
parallela. elvtris nempe postice latioribus. antennis minus elongatis
atque basi gracilibus. thorace tantisper breviore cum R. laricico-

Mnlarodermntn Enrop. in Cat. Dejean. 107

Canlharis itulicn Dej. Italia = R/iag. (Jenlicollis Sclium-
mel varietas antcnnariim ailiculis duobus primis. tcrtio qiiartoqnc
Itasi nifesrenlibus. clytris medio minus iiitensc iiigris. ' ')

b) Gallia iiicrid. n= fi/iag. pitticlipennis Kiesw. Variat elytris
modio nigro-brunneis. ' ^)

Canth. laetn Fabr. Ifalia =: Rfing. laeta Fabr. ' ')

Canth. vil l igera Andersb. Slyria =:r 77ie/. ilisroidens Abreiis 2

lae Kicsw. descriptione conferre videntiir. rbaractcrislicis aflamcn
nuUis nofis insignia nonnisi quam disliuguemlae pro varictale ba-
benda.

Rhag. sicula !Mars. quam prope Ariniinum. in Apcnninis Um-
hriap et Vulsinam prope legi, elytrorum punctnra minuta, uniform!
Rhag. dislinguendae proxima. stafura atlamen minore, antennis lale
rufescentibus, Iboracis structura elytroruuique punctuatione minus
subtili. crebriore prorsus distincia.

'') Memorafae varielalis specimina in Podemontio qnandoqnc
occurrnnl, maxime vero (pracsertim in Alpinis regionibus, super
llores baud raro Asrlepiadis rincetoxicüm) normalifer dcpicta, an-
lennis nigris. arficulis duobus primis parce rufo-variis, palpis tarsis-
qiic plus minusvc nigricanlibus, mesosterno fere tolo fusco. Elytra
in bacspecie pauiis[)cr fortius quam in punrlipeii7ii , minus quam
in laela punctata, quadrante iorminali snbliiius punetulafo-rugosa.

'') Rhag. punrtipennis Ksw. elytra pauIo minus piofunde,
ipiam in praecedenle. punctata, triente fere tcrminali longc subti-
liiis obsoleteque rnguloso-punclulala, antennac basi lalius rufo-testa-
ceae. palpi tarsisquc plerumqne apice baud. vel laevissime infuscati.

' ') Rhag. laela Fabr. in Pedemontio sat freqnens, variat r»on
modo elytrorum nigredine antica poslicaque plus niinusve elvtroruin
medium versus diiTusa, sed etiam baud raro elytris nigris plus nii-
nusve medio brunneis: in Italia media specimina insuper elytris pe-
nihis nigris legi, palpis tarsis(jije levilcr a[)irc infuscatis: maximam
individua baecce cum denllcoUi sin)ilitu(linem prnebent. atque non-
nisi arcurata observatione distingui (pieunt; tboracis nempe angu-
stioribus forma, elytrorum profundiore subregulari pnnctualionc;
rapite in maribus verlice et inter ociilos plus minusve longilndina-
litcr ranaliculato, foeminis subaequali: epislomalc praecipiie bre-
viore, paulisper angustiore. minus clevalo: mesosterno medio lale
le«laceo.

Qiiibusdam liisce varietalibus niilii invisa Rhag. planiroUis
KsvT., ex descriptione, baud longe abesse videlur.

108 Baudi a Sehe:

var. vitttger: major, llvidi fere statura, vetiistate forsani, sordide
festaceus, capite confuse nigro-niaculato, palpis nigris, extrorsurn
apice testaceis, antennarum ailiculis quinlum usque apice nigro-an-
uulatis; thoracc subquadrato, angulis omnibns rolundatis, medio con-
fuse nigrescenie; elyiris suluia apiceque late, lateribus, antice aii-
gustius, nigricantibus; femoribus dorso nigro-lineatis, tibiis niediis
apice fuscis, unguiculis edentalis.

Cantharis vittigera'^ Parisiis = TAc/. nigricans Müll. var.
elytris plaga basali obloaga sordide flava.

Canlh. coronat a Schb, Hispania et Lusitania = Thel. coro-
nahis Schh.

Canlh. Meneiriesii De]. , femoralis Menetr. Rossia tnerid.
(Caspico inare) = Thet. liviclusl Linn., varielas verisimiliter: sla-
iura et forma, tboracis praesertim, haud dissimilis, picfura varietati
melaspis Cbevr. propius accedens; capite rufe, macula atra verlice
sat magna, Iriangulariler inter oculos, seusim attenuata, producta,
longitudinaliter late sat conspicue canaliculato; antenais basi testa-
ceis: tliorace basi minus recte Jruncato, subrotundato medioque Ic-
viter sinuato, latius transversini arcuato - elevato, gibbulis postice
paulo magis convexis, disco punctis obsolelis dispersis impresso,
medio macula transversa parva unibrato; elytris testaceis, scutello
atro; corpoie infra nigro, abdominis segmcntorum marginibus ano-
que rufis; pedibus rulis, femoribus posticis et quatuor anteriorum
dorso. tibiis mediis dimidio apicali, posticis lotis tarsisque fuscis;
unguiculi uti in liviclo dentatis. Ei licet tiiorax perspicue puncla-
tus sit afque obsolete maculatus, ejus nibilliominus forma, corpore-
que magis elongato ad coronulum referri nequi ceiiseo.

Canlh. livida Fabr. Gallia mer. , Rossia mer. et Caucaso,
nora. laurica Sablb., Parisiis, Hispania, Austria, Dalmatia, et nou).
ianrica Pallas, Sicilia = Thel. lividus Lin.

6) ead.? Dalmatia = Thel. lividus Lin. var. Menetriesi Fald.
sec. Marseul.

Canlh. liunslucida Dej., livida Ullrich. Styria, Illyria, Pa-
risiis? = Rhag. rufescens Letzner.

Canlh. rufa Lin. Gallia, -Illyria, Austr., Germania, Ross. mer.
et Caucaso (nom. foelida Menetr.) nee non Mosca = Thel. rufus
Lin. Caucasicum specimen a D. Menetries ipsomet nom. foelida in-
scriptum, nullomodo, meo visu, a Thel. rufo Lin. 9 distinctum.

Canlh. bicolor Fabr. Gallia, Germania, Suecia, Pyrenaeis or.
== Thel. bicolor Panzer.

Canlh. vicina Dej., pallidipennis Stev. Rossia mer. (Tauria)

Malacndermala Eiirop. in Caial. Dejean. 109

= Rfiagoiiycha vicina: rnfo-testacen, oculis, scutelto basi pe-
ctore(]ue nigris; Ihorace subquudrato. anlrorsum vix angiislalo, la-
leribus subreclo, disco posdco partim elevalo; elylris fluvo-ieslaccis.
sublililer puiuliilati« , longiludinaUler bicostulis. — Long. 5 liii.
FoeiDina.

Rhug. nigricipit is \\[x\\\ slatiiia eique clylromm sculpima
pi'üxima, tlioracis praecipue forma ab ea nee non a rufescenle Lelz-
iior disliiicla. Cajjul ocnlis niodice j)roininiilis, pone cos liaiid al-
tcnuatuni, fronte intcr eostleni foveola obsoleta, uiarginibus iilriu-
(jue subeievatis impressuni, subtilitcr puuctulatum, parum nitiduni,
rufo-teslaceum; oris partibus tcstaceis, mandibulis apice fuseis: an-
teniiae tenues, corpore tricnte breviores, arliculo tertio sccundo
sesqiii longiore, quarto parum breviore, rufae, articuliä ultimis in-
fuscatis. Thorax lafitndine fere brevior, apicem versus levissime
angustatus, apice laie rolundalus. marginc leniter elevafo, angulis
antitls distinclis, obtusis, lalcribus quadranlem posticum usque re-
ciis. iude basin versus levissime dilalalis obsoleliusque ante angu-
los posticos emarginatus, angulis subreclis, margine laterali vix ele-
valo. basali arcuatim truncato, elevalulo; disco posMco gibbulis pa-
rum elevatis, imprcssionibus oninibus parum profundis, imde Uiorax
disro lougc minus inaequalis quam in rufescenle el afßuibus. sub-
nilidus. rufns. Sculcliiim basi nigrun). Elylra Ihorace «piadruph)
fere loiigiora, hunieris subquadrata, snpra d«^planala. paralleh», siib-
tilifcr. vix obsolelius basi, punciulata, inlerstitiis ienuiter rngosis,
costulis duahus in singulo elevaluh's, laeviusciilis, rufo-tcslacea Ca.
pul et pi'osicinum rufa, pecfus abdonieiKpie nigra, iiliiis cpimeris
hiijiisquc segmenlis apice inaoqualifer rufo-variis, ano, pedibus cum
coxis ruiis; unguiculis pariler ac in rufescenle fissis.

Cunlfiaris unicolor Fahl. Persia occidenlali a D. Fahioi-
maiin = Rhug. tmirnlor Fahl. (^ variotas? Ab ejnsdem descriplione
a I). IMarscul tiadita nonnisi quam Iboracis canalicula media sal
h)nga afque profunda, elylris tcstaceis concoloribus discedil. Cor-
poris aulem. thoracis pracsertim, forma et unguicnloriim stiucluia
I{/i(tgoiiijc/iuc subdivüsioni Armidhi Miils. rcferenda H/mg. sidrirol/i
\)V. propius accedcns, a qua corpore riifo- testaceo, ocnlis tarsisqnc
soiis exreptis (anlennarnm aitirnli diio [)ritni ruli. relicpii desnni);
thoracis canalicula media minus lata, gihbniis eam secns minus ele-
vatis elytrisque paulisper obsolelius granulosis discedil.

Cfiyilh. pro.riiiKi Dej., lilurula var'. Hossia mcr. a I). iMcne-
liirs = Hfiag. rillirolli.s (Mnielr. (^ var. iinmalura, thoracis macula
discoidaii vix adnmbrala.

HO Baudi a Selve:

Cantharis binolala Dej. Germania et Finlandia = Thele-
j)horus ßguralus Mannh. varielates dilutiores, capitis vertice paruni
iiifuscalu, tliürace lituris duabus miuulis vel etiam obsoletis signato,
femoribus taiitummodo poslicis leviter fuscis.

Canlh. hnmeralis Sluim (ierniaiiia =^ Thel. disroideus Ah-
rens var. ihoiace iitiinaculato.

/>) var. apicalis Ziegler Auslria = Thet. discuideus thorace li-
neolis duobus nigris signato.

c) var. cincta Megerle Styria = Thel. discoideus elytris apice
solo iufuscalis.

Canth. fumigata Ziegler, signala Geriuar = Rhag. signata
Gerniar. Dalmatia.

Canlh. praeusiu Dej. Dalmatia et Styria = Tel. (Ancislro-
nychu) Erichsonii Bach.

Canlh. melanura Fabr. Parisiis, Gallia mer., Pyrenaeis, Dal-
matia, Ross. mer., Suec, Austr., Helvetia, Tanger! = Rhag. futva
Scopoli = melanura Oliv.

Canlh. consentanea Dej., lerminata Dah], ^ivuiia z=: Rhag.
lerminalis Kedt.

Canth. hilaris Dej. Algiria == Rhag. fossulala Lucas.

Canth. capitata Dej., livida Megerle. Styria =z Rhag. ni-
griceps Waltl.

Canth. pilosa Payk. Fiulandia, Suecia, Norvegia =■ Thel.
(^Absidia) pilosns Payk.

Canth. lapponica Gyll. Suecia = Thel. {Absidia) prolixus
Märkel.

Canth. alpestris Dej., bicolor Ziegl. Styria alp. = Rhag.
nigriceps Wahl; varietas capite anlice antennarumque articulis duo-
bus prirais rufescentibus; thorace paullulum breviore, basi ulrinque
minus rede truucato, sordide rufesceute; sculello femoribusque fu-
scis. (Ejusmodi specimina in Pedemoutio haud rara, et ex Hunga-
ria vidi.)

Canth. fuscicornis Oliv., melanocephala Panz. Gallia, Fiu-
landia, Suecia et Styria = Rhag. fuscicornis Ol.

b) var. praeusla Ziegl. Dalmatia = Rhag. fuscicornis'l Oliv,
var.'.' Mürkeli Kiesw. Statura aliquantulum majore, antenuis totis
fuscis, thorace apice, praesertim in foemina, ionge minus arcuato,
latiore, apicem versus minus attenuato, dislinctius punctato discedit. ' *)

' ■') Rhagonycha fuscicornis forma et statura poenes nos con-
stans, variabilis admodum haud raro pictura; inter varietates ex-

Mularodermala Euro}), in Cntnl. Dejeitn. 111

Cantharis siyriacu Dej. Slyvii)e ä\[)\hus =z Rlutg. ni^ticeps
Walll (^ var. capite aiitenuisque penitus iiigiis. thoiace basi ulriii-
(jue iiiiuiis rede tiuncalo, sciifello pedibu^quc liisco-leslaceis. (Va-
rielus liaecce in Alpibus uustiis frequenlior.)

Cantft. inarginiijejinis Doj. Kossia iner. (Caucaso) 1 cT =
l'hel. termiualus'-. Fald. Speciei descriplioiii ex auclore ipso a I).
Marseul (Monogr. p. 63) allalae sat convenire videtur, illi iioii vero,
((iiain ex collectionis C'oinilis Wiiiszeeli (ibiii. p. XXXV'II) lypico
e.\enij)lari tiadilur: iiiler (Inas dubius praecipuas, quas in Dejeaiiiaiio
speciiiiiue uolas obseivavi, trauscribam. Thet. nigricanlis Müll, sla-
luia paulo minor ci(jue thoracis maculae discoidaiis forma, elylro-
niiii riigositale el pubescenlia summopcre afliiiis. Caput poiie aii-
lennas iiigrum, antice cum ore rulesceiis, mandibulis palpisque apice
luscis; antennae validiusculac, arliculis sccundo-quarto longitudine
iiiviceui lere quadranle adcrcseenlibus, rufae, apice fusculae. Tlio-
rax lere uti in illa coustruclus, paullulum ba»i laiius apiceinque ver-
sus attcnuatus, angulis posticis miuus loluudatis, margiue basali me-
dio ialiuA eriiarginato, canaiicula media sat longa atque prol'undiu-
scula. rul'u-le»laccus , niacula magna discoidali ante medium ulrin-
(jue aiiguslala, margines aulicum posticunupie invadenle. Sculellum
alrum. Elytra rufo-feslacea, margiiie sulurali anguste, laterali cum
parle iuflexa basi lale. apicem versus sensim obsoletius luscis; apice
late roiuudata ievilerquc umbrala, sal crcbre punctulato - rugulosa,
pube flavo-sericca densa adspersa. Corpus inlVa nigrum, griseo-pu-
besceus, abdominis scgnientorum marginibus anoque lale rulis; pe-
des cum coxis rnli, femoribus auticis dorso vix, mediis parum, po-
sticis latius nigro - maculalis, libiis posticis, apice excepto, nigris,
larsis rufis: unguiculis exicrnis, uti in cilala specie, deute valido
armatis. Altcrum liuic subjunclum specialen a D. Steven missum
= Thel. sudeticus Lelaner. ' ')

irema iiisigtiis, nuLila m.^ memoratu digna. cui corpus nigrum, an-
fennis basi, ore anoque luieis. tborace pcdibusque laelc flavo-rul'e-
sccntibus, elylris modo nigris, modo luscis utriuquc lale aj)iceque
nigris. limbo cxtcrno plus minusve lale pallido. Kadern in Liguriae
monlibus a I). (ibiliani. ad IM. Hosa a I). Sella rcperta fuil. Va«
lial etiam (^^liiihcli'. Kies.) foemina [>aulo major, lliorace rufo. ely-
lris lacte testaceis, lilnra bumerali sat longa apiccque late. di»tinclc
prorsus nigra.

' ') (^uibusdani pro speciebus in ('atalogo Dejcan cnumoralis
syuonymiam inier ab aucloribus Iraditam atque observalioncs uieas

112 Baudi a Sehe:

Cantharis assimilis Gyll. Siiecia, Rossia, Austria = Thel.
assimilis Payk. Specitnina pictura plus niinusve variant, ulpote a
DD. Kiesenwetler et Marseul delineata.

Canlh. nigriconiis Megerle, Styria, Austria, Helvetia =:
Thel. ussimitis Payk. varietates profundius coloratae (veluti quae
lere solummodo in Alpibus iiostris occurrunt), thoracis macula ma-
gna pedibusque fere in integrum nigris, elytris interdum apice sub-
infuscatis.

Canth. liturala Gyll. Suecia, Finlandia, Petropoli :=: Thel.
rufus Lin. var. liturahis Fallen.

b) var. c. Gyll. = Tftel. ßgnratns Mannh.

Canth. clypeata 111., nivea Panz. Germania, Slyria, Dalma-
tia =n Thel. liaeinorrhoidalis Fabr.

i) Suecia =: Thel. ßguratus Mannh. var. decipiens. ' ^)

c) var. Styria et Caucaso =::: Thel. sudeticus Letzner.
Canth. Sibirien Fald. Sil)iria z=. Thel. sudeticus Letzn. va-

rietas, nonnisi, nieo visu, quam capitis nigredine inter antennas le-
viterqne ad- epistoma diffusa, Ihorace basi utrinque paulo minus ro-

aliquolies discrimen intercedit, ab inde verisimiliter petendum, quod
auctoribus subjecia speciniina non semper eis, quae in typica col-
lectione adhuc scrvantur, identica, ab ea etenim, e pluribus affinibus
sub eodem nomine a collectore conjunctis, minus frequenliura spe-
cieium excmpla quaedam duplela distracta fuere: sane quidem duo
sub eodem nomine distinctae Imc species coadunatae, tertium abesse
exemplar, quod in alii entomologi dominium iransiit, evidenter ad-
paret.

' ^) Varietatem, et in Pedemontio band raram, hoc nomine in-
dicavi, Thel. haemorrhoidalis facicm summopere exhibentem, quae
thoracis macula majore, integra elytrisque paulisper crebrius granu-
latis ab ea praeter unguicnlorum structuram discedit. A normaliter
Thel. Jigurati depictis variai capilc alro, ab antennarura insertione
antice rufo-teslaceo, geiiis infra, jugula medio, palpis mandibulisque
testaceis: thorace rufo-teslaceo, margine utrinque pallido, macula
atra disci integra, postice latiore, biloba; pectore nigro; pedibus cum
coxis rufo-tcstaceis, femoribus posticis pauUulum dorso, tibiis iisdem
interdum apice tarsisque omnibus fuscis.

Der Käfer ist eine von der echten Canlh. Jlgurata wesentlich
verschiedene Art, welcher der Name decipiens verbleiben kann.

Kiesw.

Malacodermata Europ. in Catal. Dejean. 113

tuiulalo. augulis poslicis levitcr uotatis, pedibus mediis paulisper
inagis iufuscalis distiucta. ' ')

Cantharis datirica Dej. Dauria =:::: T/iet. dauricus IManiili
a 1). IMarseul de hac relalis addere jiivabil: nias tarsoruni aiilico-
ruin unguiculo exlerno interiio brevioie, apicem versus incrassatulo,
apice extus forliler dentato (inedii desuiit), posUcorura fere edentalo.

Canl/i. Itum/tiirii Dej., upiculis RumU. Ilispaii. mer. = /f/ia-
gonijchu s^ilvipeimis Hoseiili. verisiraililer: auctoris descriplioni sal
(•ouveuieus; corporis superne piclura uli a D. Marseul designala.
Iliorace luacula subtransversa, at uiiuus dilatata, oruato; femoribus
omuibus nigio-fuscis. libiis [losticis apice leviler, larsis pcnilus fo-
scis; abdoiniiie iiigro, segnicnlorum margiiiibus auoque plus niiuusve
late rufo- Icstaceis. Uuguiculi onines ei fissi, spioula interiore su-
pcriia breviore: stalura lestacea et pallida major, barbarae Fabr.
tere aequalis.

Cantft. intermedia Dej. Styria rz R. Meistert Gredl. ^'^^

Canth. nigri/'rons Dej. Una c Uossia mer. (Tauria) nein.
rlypeata! a D. Steven, altera absc^uc patriae indicationc a D. La-
treille = li/iag. vHticolUs'i Men. $ an metanosceiis'^. Kolenati. IJuic
posfreniae. ex IMarseulis (p, 65) relatione, statura, forma atque pi-
ctura in pluribus conveniens, ex quibusdam attameu diagnoses vor.
bis dubiosiis. cpioad ei, vcinli in villic(dti. thorax utrinque ante Ita-
sin leuiter ampliatus. margine vero laterali tenui, poslico angiisle
elevalo. Meo caelerum judicio sive proxima Dej., sive nigri/rons
ad Rhag. villicolUs duo sexns refercnda videulur, piclura equidem
disccdenlia, fornia vero valde consona: capitis thoracisque praeser-
lim idonlica in utraqiie structura, illo raagis quam in affinibus con-
vexo, poülice anlennas usque atro vel fusco, auterius rnfescentc;

*') Thel. sudetici insignem varietalem in Pcdemontio D.
Gbiliani reperit, foeminam, stalura validiere, capitis nigredine inter
oculos anterins [jiolunde medio sinuala, maculis tboracis magiiis,
disjunctis; clylris rufo-teslaceis apice cum sutura sat late marginc-
(pie lalerali postice sensim lalius nigris; quae in consociis rufo-te-
sfacea, in hac inlensius rufa sunt.

' ') Rhag. Meisieri var. pedemontana: frequenlioris hujus
paenes nos varictalis perpcram aucloribus menlionem quaesivi: an-
lennis pcdibu8((ue nigris, illarum arliculis duobus primis, boruin li-
biis anlicis et «pialnor poslerioinm basi j)I(is niinnsvc rufis. Iboiace
rufcscentc, laleribus |)aliido, niacula pleruni<iuc minuta media signalo,
specificis caelerum notis plane a lestarea distiucta.

Berl. Kutomol. Zeitschr. XV. U

it4 ßaudi a Selve:

tborace subquadrato, apicem versus haud atleiiualo, ante l)asin le-
niter dilatato, basi iere aiigustioie, gibbulis poslice parum elevalis,
impressione media obsolela. lata disjuncfis; scutello alro. Mas, li-
cet iinmalurus. aufennis nifis, concoloribus, corporis fere longitu-
dine; l'oemina iisdcin i ufo-testaceis, arliciilis a quarlo inde, basi ex-
cepta. fuscis, corpore lriei)te brevioribus: pedibus in illo cum coxis
rufo-testaceis, femoribus mediis in bac minus, posticis lale fuscis.
eorundem basi, coxis, genubus tibiisque omnibus rufo-testaceis; pe-
ctore abdomineque in utroqne nigris vel fuscis, segmentis primis in
niare rufo-marginatis, ultimis anoque rufis; omnibus in foemina apice
tenuissime pallido limbatis; segmenio penultimo in mare lale aequa-
literque rolundatim cmarginalo. ejus limbo nulla impressione signato.

Canth. teslacea Fabr. Gallia, Helvetia. 8uecia. Finlandia =
Rhag. iestavea Lin.

Canth. paltipes Fabr. Volbynia =: Rhag. pallida Fabr. var.
fialtipes Fabr.

Ä) Germania = Rhag. pallida Fabr. var. femoribus dorso ni-.
gro-lituratis.

Canlh. pallida Fabr. Gallia, Suecia el Finlandia zz: Rhag
pallida Fabr.

Canth. sulcicollis Dej. Pcloponneso a l). Solier .^= Rhag.
(^Armidia) sulcicotlis ßrulle.

Canth. algirica Dej. (in Calalogo baud consiguala), Algiria
a D. Mannb. =z Rhag. (Armidia) barbara Fabr. (^.

Canlh. fugax Dej. (ut supra). Finlandia a D. Manncrbeim
= Rhag. pallida Fabr. ^T varictas admodum insignis. majornm in
specie slatura. antennis nigris, aiticulis duobus primis flavis: tbo-
race nitido. paullulnm relative breviore; pedibus nigris, coxis apice,
femorum suuHna basi. genubus libiisque rufis, bis apice plus mi-
nusve infuscaiis, tarsis fuscis, basi diiutinribus: slriictura cneterum
cum normalibus po///f/oe idenlica. tboracis praeseilim forma sal longe
a barbara abscedens, quapropter mibi dubium an rectc buic in Ca-
lalogo Harold pio varietale subjuncla. (Idenlicum foomincum spe-
cimen e Pedemonlio in R. Taur. Musaei collectione extat.)

Canth. fernoral is Zieglcr. Kossia mer.. Dalmat., Gallia mer.,
Pyrenaeis, Hispania, Carniolia, Austria et Pedemonlio nom. trist is
Bonelli = Rhag. femoralis Brülle.

Canth. palli dipennis Dej. Gallia mer. el Germania = R.
nigripes Redt.

Canth. alrata Dej. Galt. mer. {\jy ou) z=z Thel. paludosns Vi\\\.

Canth, opaca Dej. Lusilania =: Rhag. opaca IMuls. variat

Malacodermata Europ. in Catal. Dejean. 115

eliam elytris doiso iiiiicoloribiKs, limbo solo reflexo pallido, aiitcii-
nanim articiilis primis sublus, genis apice inandibulisque llavis: inas
capile pone ociilos aiigustato, liisce magis proiniiienfibus. antcniiis
corpore parmn bievioribus. Ab elougala Ihorace pauiliilum lon-
giore, intra apiceni profuiulius Iransversim impresso, margiue api(!ali
magis elevato, fovcis ulrinquc uli ei fossiila iongiludinali media pro-
fundioribiis. lalcribus pone augulos anlicos evidentius emarginalo
praecipue distinguitur.

Canlhar is elongala Gy"- Suecia. Fiiilandia, Germania =
Hfiag. elongala Fallen.

Canth. alra Fabr. Finlandia, Suecia = Rhag. atra \Ä\\.

Cunth. fjalndosa Gyll., aira Oliv. Suecia = Thel. paludo-
sns Fallen.

6) Styiia et Germania = Rhag. alra Lin.

Caulh. rufitibia Oeskay. Hungaria occid. = Rhag. elon-
gala'^ Fallen. Quatuor specimina, elsi omnes foeminae, corpore re-
lative angusliore anfennisque valde elongalis; anlennaium basi , le-
nioruni anticoruni dimidio apicali, tibiisque penitus lade ilavis; tlio-
race magis quadralo. afilice Iransversim minus convexo, foveis ibi-
dem minus profundis. Localis atlamen nonnisi varietas videlur.

Canlh. varicollis Dej. (iu Catalogo haud consignala), Algi-
ria ::= Rhag. harhara Fabr. $ varietas tborace nigro rul'otiuo vario.

Silis spinicollis Megerlc cT? Volbynia, d" Gallia et Austr.
= Silis nilidula Fabr.

Sil. rubr icollis Dej. Dalmatia, Dania et Parisiis = Sj/. ?'f<^-
coUis Fabr.

Generis Mallhinus {Mallhinus et Mallhodes) coUationem jam
in Bcrl. Fnt. Zeilscbr. a. III. p. 303 exposui: accuralius nuper spe-
cicninibus omnibus cxaminalis, eandem denuo majoribus nuineris re-
sumcre et qiiaedam insuper animadvertere juval.

Mallhinus gral iosus Dej. Algiria (in collcclione extans
non vero in catalogo consignala species) = M. signalns Cbevr.

yi nllh. flavus Lalr., /hiveolns Payk. Gallia et Suec. = M.
jnuiclulns Fourc, ßaveolus Payk.

Mallh. fascialus Oliv. ilaWidi =■ M. fasciatus Fallen alijue
glahellns Kiesw.

b) Austr., imperiatis (iysscien et Tcrgcsto =:: it/. /n«cia/«« Fall.

c) Gallia merid. = M. seriepunclalua Kies.

c) Dalmatia = M. fascialus Fall., balleatus SulTr. et glabel-
lus Kiesw.

8'

116 Bmuli a Sehe:

M allhinus angusticollis Dej. Pyren. oi'. = ili. cincli-
collis Kiesw. videtiir, minus niatunim spccimen, antennis pro ^e-
nere brevinsculis. ' ^).

Malth. ffigutlulus P.iyk. Suec. Finlaiid. =: M.&/g-u//n/««Lin,

Malth. longicornis OesUay. Hiingaria = Mallhodes dispur
Germ.: specimcii allertim § M. prodigioso Kiesw. struclura et
pictura accedere videliir.

Malth. biguilalus Fabr. =: Mallhodes dispar Germ.

b) Äuslria = Mallhodes pelhicidtis Kiesw.; diio insuper mares
variant anali slylo brevjore.

Mallh. marginalns Lalr. Galiia, Suecia , minimus Gyll. =
Mallhodes viarginatus f>alr.

Ä) Gallia mer. = Mallhodes sunguhiolentiis Fall.

c) var. Daimatia = Mallhodes siibseiüceris Kiesw. Mas abdo-
miiiis segmento dorsali peniillimo apice modice elevalo, late rotun-
datim trunrato, ultimo slyliformi. stylo a basi curvato, rede deinde
posterius declivi, apicem versus sensim magis compresso apiccmque
prope verticaliter diiatato aUpie rolundato. inferne basin versus meni-
i)rana sensim laliore medio pellucida, Iriangniari aucto; veniraii pen-
ullimo profunde rolundaliin emarginalo, lobis ulrinqne [)arvis, ro-
tundalis, ullimo in trianguhin) elongatum producto. profunde, non
vero a basi, fisso, laciniis band diveigenlibus, supeine apice leviier
incurvis, singula dorso interiore membrana erecta bemispbaerica
ante medium loiigitudinaliler munita. Eidem antennae paulisper
quam in foemina longiores aique tborax angustior. '")

Malth. rnbricollis Dej. Gallia or. (Lyon) = Mallhodes ru-
brtcotlis ßaudi. ' ').

Mallh. sangnitiicollis Sobb. Gallia, pallidicollis Gysselen
Auslria. Pelropoli Mann., Suecia id nom. macuUcollis. et Gyll. nom.
snnguinolenlus ::=z Mallhodes sanguinolentus Fall, et var. obscurior.

i) var.? Daimatia = Mallhodes subsericens Ksw. $.

' *) Cur, nescio, specics baecce et Maltbodes subduclus Ksw.
in Cafalogo Stein omissa sinl.

* ") In ßerl. Enlom. Ztsclir. III. p. 302 in fine quod scriptum
,.nom. marghiicollis Dej." lege .^marginali Latr.'"

*') ibid. p. -303 in coll.itionis tabula pone ^.rubrirollis Dej."
omissum et contra ..Mallhinns'''' rnbricollis n. sp. alque sequonti li-
nea ante sanguinolentus et varietates nomen generis Mallhodes ad-
deudum.

Matnrndermn/a Euinp. in Ca(af. Dejean. 117

Malt hinus cephalotes l)ej. Daimntia :rr Mallhodes cepha-
loles BaiHÜ. * *)

Dlalth. longiceps Dej. Gallia mcr. = MaUhintis ßlicornis
Ksw. var. scriplns Ksw. *^).

Mnlt/i. nigricotlis Dej. Germania, Ausir., Styria et Ross.
liier. = MuUhodes ilispar Germ.

b) var Dalmatia = Maltlwdes nigricoilis Baudi. Duo bisce
subjuiicla specimina ex Insiibria a \). Gene missa = MuUhodes sub-
ductns Ksw. 2 *)

»») In Beil. Eni. Zlsclir. III, p. 298 Malthodes cephalotes elc.
Mas abdominis segniento venlrali. lege ..dorsali''.

' *) Malthini fUicornis pulciierrimam in ineriiJionali His-
pania vaiictatem I). Gbiliani reperit. fücminani corpore nigro, ca-
pite antice, anlenuainm aiticulis duobus primis subtus, Iboracis la-
icribus inargiiieque [lostico ai)j:nsto liiieolaqne brcvi in media basi
rufeseentibus: eiylris, apice sulphureis, fuscis, plaga oblonga in sin-
gulo basin versus rufescenle; coxis anterioiibus. fonioribus anticis
sublus tibiisque apice (lavo-rufescentibus.

'*) Malthodes snbducttis Kiesw. in superiorc et centrali
Italia, Alpibus niaritimis Apenninisqne sal frequens. in floribus Mes-
pili oxijacanthae interdum numerosus, varial interdum stylo anali.
membraiia media scissa, fisso, ramiilis Icviter divcrgentibus: abdo-
minis segmcnli dorsalis penullinii appendice (iliformi facillime caduca.

Equidem cum M. hexacanlho apud nos aemulus et cyphoiiurus
obvii, uti in Apenninis liguriois atque etruscis minus frequentes spa-
ihifer Gi /acelus. vulgares in Sardinia laciiiintris et hamaiits. band
frequens ibidem in tamarisci (loribus M. cordiger. Duas, minoribus
bisce speciebus afßnes, in Alpibus maritiinis repcrtas fortuas, de-
scribere auserim.

31 allhodes setifer: G'riseo-fusctis, sericeo-pubescens, unten-
narum basi. pedibus pro parte, ihoracis limbo anlico posticocjue te
Jini rufo - testaceis, ehjtris palliihtlis , basi apiccfjne infnscatis: tho-
race antice laleribiisfpie pone medium recte. postice rotnndatim trnn-
cato; antennis corporis prope lougitudine. — Long, vix ultra iin.

[Mas abdominis segmentis ultiniis flavis, dorsali antepennitimo
clevafo, ponullimo subquadrato, apice rede truncato, inferne utrin-
quc a[)|)cndioc iiliformi. unci instar apice antrorsum recurva miinilo.
ultimo pracccdeiilc minore, laliludine sua paulisper longiorc. apici"
emarginalim truncato, angulo singulo spinula teiiuissima sciiformi
relrorsum porrccia. leviler recurva apicequc siipcrnc veigcntc in-

118 Bnudi a Selve:

Malt hinus nigricollis var. Styria =z Malthndes boicns Ksw.
iinicum foeminenm specimen, verisimiliter.

struclo: ventrali penullimo profunde emavglnato. lobls ntrinque liiaii-
gularibus, niediocribus, acuminatis, ultimo slylum fenueiii, valde cur-
vatuni, poiie curvatuiani dilatatum. fissum alque ad angulum recium
fractura, raniulis defiiscentibus exbibente.

Malth. hexacanfhi minoribus specimiuibus staiuia pluribus-
que notis affinis; corpore attamen dilutiore, ihorace minus inlense
nigro. Ineviusculo, marginibus antico posticoque plerumque magis
elevatis dorsoque minus inaequab', nee non elytris medio pallidulis
dignoscitur: antennarum artieuli duo primi sunt ei, pedes antici
fere in integrum rufescentes. posteviores flavo nigroque varii: pe-
«;toiis abdominisque segmentorum basalium lafera suipbureo saepe,
flavo interdum maculata; ventralis styli forma in mare quodammodo
illi quoque accedit, in boc vero nbi fissns crassior est, ad angulum
acutiorem fraclus; dorsalium segmentorum plane slructura inter af-
fines insignis.

Malthinus recurvus: Niger ^ subnitiilus^ ienuiter ftisco-pu-
bescens. elytrorum apice flava; ihorace transversa^ inaequali, utigulis
anticis sttbprominulis. poslicis elevaiulis; antennis in mare corporis
longitndine. — Long. 1| lin.

Mas segmento dorsali penultimo elongato, subquadrato, augulis
posticis rotundalis, ultimo reclinato. parum elongato, apicem versus,
emarginatim ntrinque. dilatato, apire triangulariter exciso . angulis
utrinque acutiusculis, dorso medio longitudinaliter canaliculato ; ven-
trali penultimo a basi rofundatim exciso. in lobum triangulariter
acuminaliim. modice elongatum, utrinque producto, ultimo styluui
tenuem, sinuatum, ante apicem fortiter recurvum. basi crassulum,
apice subito in clavam validam, apice bilobam, quasi bifoliatum, lo-
bis rotundatis, invicem saepe convergentibus exbibente.

Mnlth. hexacantho facie quoque affinis, paulo minor, niger,
anlennis in mare corpore band, in foemina eodem sat brevioribiis :
thorace transverso, basin versus paulisper angustiore, antice subrecte,
ad angulos anticos late oblique truncato. bisce modice prominulis,
basi subrotundatim truncato, angulis posticis obtusis, elevatiilis,
dorso inaequali, obsolete plerumque late longitudinaliter medio, an-
giistius intra angulos omues impresso: elytiis fuscis, longitudinaliter
obsolete striolatis, macula apicali flava: pedum genicnlis tibiisque
anticis fusco - testaceis; abdominis in mare segmentis ultimis apice
styloque anali testaceis, dorsalibus fuscis, basi dilutioribus. Hujus

yiulacodermnla Eurnfi. im Cnlnl. Dejean. 1.19

Mallhinus marginicoll is ]^c']. Dalmatia. et Tergesto nom.
Indcollis Scliii[)[)el = 3/n/r/i/M?/s siiitiaiocolUs Ksw. *')

JMullh. (liscicvUis Dej. Gnllia iner. = Dlalllkodes disricol-
lis ßaudi. Ab hoc haud lonfi;e M. nteiüdianns IMiiIs. discedere e\
(loscriptione videfiir: unico porro Dejeanianac colleclionis mare
piorsiis foro dcstruclo- nomen specici a nie irnposilum delcri magis
coiisiiltiim foreJj quodque a reccntioie gallico scriptorc, icone sup-
peditatiiin. proposituin fuit servari.

Multh. sulcifrons Dej. Styria et Siiecia, sanguinolentiis vai.
Gyll. = Mallhodes maurus Redt.

siructura M. pulicario aliquautulum accedit, in recurvo veio aiite-
peniiltimnm dorsale segmentuni pariini. penullimiim e contra niagis
eloDj^aliiin. hoc ineiiiic. ulliiiuini apiccni versus sciisini emarginaio-
(lilalaliiin, excisurac apicalis lateribus exirorsuin arciiatis: Stylus ana-
lis integer, clavatus, segmenii penultinii lobis ulrinque multo minus
productis. Styli analis forma cordigero Ksw. etiam affinis, eodem
vero apici propius forliusque curvato. clavae apicalis lobis apice ro-
lundatis praecipue discedit.

Speciraen in Pedemontio. plura in Alpibus maritimis prope mi-
nus elevala quercatia caedua invcni.

Sat Irequens praeterea in Alfiibus nostris, praesertim maritimis,
M. tri/urcalus Ksw., in borealibus. praecipue ad M. Rosa, saepius
statura majore variat (var. pennitius) non modo, seil singillatim ab-
(lominalium segmenloruin in mare niodificata foima; scgmenti ncmpe
dorsalis ulllmi parle indexa proi'undius fissa, laeiniis magis curvatis,
traiisversim cumpressis. apice rofundafis; veniralis ultimi laeiniis in-
lerioribus magis elongatis, ilexuosis. vix superne denlatis. apicem
versus sensim attonuatis acuminatisque, externis e contra longe bre-
vioribus.

Malth. h ispanicus Haudi. cujus denuo plura in R. IMusaei
colleclione sprrimina a I). (jliiliani in Flispariia mcridionali lecta
cxaminarc fas fuit, al(iu'..' cum validicorui a !). Scidlitz donato coni-
()arare, antennarum praecipue struclurae liabita ralione, ab co spe-
cificc sejungi netjuil, uti rccte D. Kiesw. (Berl. Ent. Ztscbr. 1866.
p. 260) admoncf; sat vero pictiira. verisimililer constans cjusdem
pro varielatc habendus.

*') Mnlchinun Iniiicalus Kicsw. cujus plura in laurincn-
sibus colleclioiiibus spccimiiia observavi, optime distincta s|)ccics vi-
detur; eam nonnisi quam oblivionis causa in (alalogo Stein omis-
sam suspiror.

120 Baudi a Sehe:

Malthinus atratus De). Pyrenaeis or. = Matlhodes alra-
tus Baudi. Ab omnibus, nuper etiam, descriplis plane distincta
species.

Malth. pallipes Dej. Ausir. et Gernian. = Malthinus fron-
talis Marsham.

Malth. longipennis Dej. Germania, et Suecia Gyll. miiii-
mtts var. b. = Malthodes misellus Ksw.

Malth. pusilhis Diifl. Austr. = Malthodes pulicarius Kedi.

Malth. brevicollis Payk. Succ. el Fiiilandia = Malthodes
nigelhis Ksw.

b) Slyria, Dalmatia el Gallia occidenlali (Calvados), pumilus
Brebisson = Malthodes brevicollis Payk.

c) var. Dalmatia = Malthodes crassicornis Mäklin = helveti-
cus Kiesw.

d) var, Dalaiatia = Malthodes boicusi Kiesw. ciii specimeu e
Gallia merid. adjectum = Malthodes aemidus Kiesw.

C. D r i 1 i n i.

Drihis flavescens Fabr. Parisiis, Gall. mer., Hispaii , Dal-
matia = Drihis flavescens Fabr. (5^$.

Dril. fulvicollis Dej. Dalmat. = Dril. fulvicollis Audoin,

Dril. ater Dej. Germania, Styria, Dalmatia = Dril. conco-
lor Abrens.

Dril. fulvitarsis Steven. Rossia mer. (Caucaso ab auclore)
= Drihis fiilviiarsis n. sp. : Oblongus., niger., antennis serrato-
suhpectinatis apice tarsis(]iiie testaceis; thorace transversim stib(jiia-
drato, convexo. disco aeijtiali, angtilis posticis rectis. Long. 2~- lin.

Dril. concolori Alir. habitu et summa affinitate proximus, au-
tennarum structura thoracisque convexioris an^ulis posticis rectis,
iiullomodo prominenÜbus praecipue distinetus: illius majorum spe-
ciminum sfaUira, niger, fusco-pubescens. Caput parura convexum,
inlor oculos parum prominulos obsolete bifoveolatum, lafe inter an-
tcnnas fronte inipressum, nitidum, subtiliter, parum dense punctu-
laium; labrum et mandibulae apice rufa, palpi raaxiilares validiu-
sculi, articulo tertio apice oblique truncato praecedente plus quam
diniidio breviore, quarto ferlio sesqui longiorc, exfrorsum arcuato
inlus oblique truncalo, acuminato, exlus, utpote in congeneribus
cy|)riis quibusdara, in duos quasi insectalo: antennae nigro-piceae,
arliculis tribus vcl quatuor ultimis testaceis; articulo primo conico?
secundo brevi, tertio quarto triangiiiaribus, quinJo - decimo forliter
serralis, angulo apicali in singulo apicem versus sensini magis te-

Malacodernuüfi Eurnp. in Calal. Dejean. 121

nuiusque longe anterius producto, ultimo elongato, cxlrorsiim obli-
que truncato, ad truncaturac basin lacinia validiuscula. divergente,
medio intus geiiiculata mtinito. Altera ex anlonnis appcndice de-
stitula. veiisiniiliter veluslo spccimini fraota. ejus attamen cicatrix
cvidens. Thorax latitudine sesqui brevior, basi apiceqne truncalus
ejusdcmque prope latitudinis. latoribus ante medium levitcr rolun-
datus. ante angulos poslicos Icviter sinuatus, bisce eallosis, granu-
lojiis, rectis, disco tiansversim sal convexus, utrinque ad aiigulos an-
ticos declivis. latera et basin secus subcanaliculatus, infra angulos
posticos fortius impressus, parce et minus fortiter punctatus, pun-
ctis latera versus et basi summa sublilioiibiis. rugulosc condcusatis.
Scutellum pro gencrc latum. subtriangulate. lateribus rofundatiiui,
subacuminatum, crebre punctulatum. Elytra sculptura, longitudine
et pubescentia fere ul in conrolore. pauHsper attamen apicem ver-
sus angustiora, nigro-picea. capile thoraceque minus nitida. Corpus
infra nigro-piceum, coxarum apice tarsisquc totis testaeeis: abdomi-
nis segmcntum ventrale septimum apice medio levitcr cmarginalum,
ano diluliorc.

Cleuidion thor acicum Dej. Sicilia m ßlalacogasler Pas-
serhiii Bassi.

Cleuid. nigrlpes Dcj. (in Catalogo non consignaluui.) Al-
giria (Oran) =^ jT/. ni'^ripesl Sobaufufs var. ? A M. Passermii €([m-
dem tborace anterius angustiore, angulis [)osticis reflcxis, acutis,
fortius plagis quibusdam punctato, scutello utrinque punctnlato, pe-
dil»us. larsis exccplis. nigris: cum dubio attamen specimina liaccce
Mnlacognsfere Passerinii aliquantuliim majora . nigripedi referau),
quapropter eis tborax iiisupcr ad medium circilcr longitudinis et
ante apicem denuo fransversim leviter subcoiistrictus; larsi basi fusci
apicem versus sensim llavescentcs. Palpi maxillares in bisce validi,
fere ut in M. Passerinii constructi, arliculo tamen ultinio paulisper
longiore longiusque acuminato: mandibulac edentatae.

Specimen c Constantina j)racccdentibus sulijiuiclum = M. Pas-
serinii Bassi var. Ihoracicus Hossi, Redt.

III. MELYRIDAE.

Malnrhiu.s ru/ns Fabr. Gailia mcr., Algiria = Mnlavhins
rnfns Oliv.

Mal. ueneus Fabr. (Jailia, Austria. Styria. Dalmatia. Tauria,
Kossia et Suecia = M. uniciis ]Au.

Mal, o»na/?i,s Fald. (1 Mal. Paldermanni ])t;\.. tlitnidiatus
Fald. ab auriore c Pcrsia occidenlali = M. urnnhis Tald. Ad rjiis-

122 Baudi n Sehe:

dem speciei diio .«exu* meo judicio speclant. praeter sexualia discri-
mina liisce ab aeneo discedentes: antennarum orbitis anlennariis ele-
vatis, corpore panlisper breviore, parallelo, laete cyanescenfe. tbo-
race minus transverso. laferibus longiore, basi minus rofundato. apice
utrinqiie obsolefius eiiiarginato, angulis anticis elytrisque pro[)arte
cocciiieis, capite anferius. antennis subfus basi. iibiis anticis apice
epimerisque mesosterni flavis. Mas: fronte inter oculos sat profunde
impressa, puncto medio profundiore, orbitis antennariis sai elevatis,
inter eas carinata, eas ante in mucronem transversum, validum. mu-
ticum, supcrne refrorsum biparlito- villosnm. antice seniicirculariler
excavatum elerata. baue pone aronatim profunde impressa, nitida.
gl.ibra: epistomate lineari; labro in nnico specimine retracto , iiian-
dibiilis delectis. validis. intus subreclis: capilis colore obscuio inter
antenuas ad niiicronis basin usque ditfuso, niandibuiis apice palpis-
que atris. Autcnuae arliculo primo obconico, seeundo brcvi, infra
subrotuiidatim sat, retrorsum fortius dilatato et subcompresso. illo
sublus apice, boc toto flavo. dorso nigro - maculato: reliqui desunt:
(boiarc aiigulis anticis lale rufo - maculalis: elyiris rufis, niacula
magna triangulari communi, basin omnino per elytrorum longitndi-
nis sexfanfem oblegente. inde suturam versus sinnatim. apice arcna-
tim attenuata, longiludinis dimidium baud cxcedenle, nigro -cyanea
noialis. Foemina ( Faldermanni Dej. = dimidiattis Fald): capite
inter oculos puncto minore impresso, fronte inter antennas postice
leviter, apiccm versus scnsim paulo fortius excavata. margine antico
transversim subrarinalo, buc usque nigro - cyanea; epistomate bre-
viusculo. labro exserlo, mandibulis apice palpisque fuscis: antennis
modice elongatis. articulis quatuor primis validiusculis . infra rufo-
testaceis: tborace lateribus ad angulos anlicos anguste rufo-llmbalo:
elytris cyaneis, limbo niarginali, basi excepta, posticeque aequali-
ter rufis. **)

Species, Syriae quoque incola. ab erylhroptero Er. mucrone
frontali simpb'ci, fovea pone cum glabra antennarumque struetura
alia in mare discedit; foemina fionte laliiis foveolata, profundius
inter antennas excavata; uterque elytris obsoletius corrugatis, basi
nitidioribus.

'*) Nomine M. angustnlus Menelr. masculum specimen e Rossia
meridionali. ab auctore verisimiliter donatum, in collectione R. Mu-
saei extat, quod corporis, capitis praecipue antennarumque struetura
ab aeneo nuliomodo discrepat; ei tarnen eiytra cyaneo - virescentia,
limbo marginali tcnui. apice late rufa, coloribus apice recte limita-
iis, atque omnimodo deünitis.

yialnrodermnln Kurnp. in Calal. Dejenu. 123

Malachins rnbidus Zie^l. Gall. mer., Geim. = M. tnhidu.sKr.

Mal. f)ipiisl utal ns Fabr. Gall. mer., Illyria- <iermon., Siicc,
Austria = ßJ. (jipustulnlns IJii. - ')

Mal. geiiiculatiis I)ej. (iailia mer. = M. parilis Er,

6) Dalnuilia. Slyria (cnlcar et .selosiis Ziegl.). German. = M. (rg.
iiicitlalus Genn.

ßlal. arvieniacus Fald. Persia occMi. = M. geniculaiusCtcrm.
variefas: unicnin mas facic. stalura majoribus, ihoracis praeserlim
striictura conformis. poslopisloiiiatc latins iilrinqiie nigro (genuinis
sp<'ciei aeque ac nostratibiis flaviim, in styriucis soluinmodo minus
'ale nigrum observavi), palpis lesfaceis articiilo ultimo apice ii)fu-
scaio; antonnis arlicnlo primo minus, basi nempe non magis (piam
apice. inferiie dilatiilo. qiiarto quintoque mullo obsoleliiis infra
emarginalis, apice, pariter ac 6 — 7, parum productis; pedum cpia-
tiior anteriorum geniculis libiisque apice latiiis tarsisquc testaceis;
ciylris angustins a[)ice retnsis. parle apicali flexa longiore.

Mal. spinipennis Ziegl. I)aimat.= M. A/jint^eim/« (Jcrm. ^ *)

Ä) Gallia mer. = M. viridis Fabr. 2.

Mal. affin is Dej. Rossia mer = 31. affinis IMcnetr. (^, et
geniculalus 9 var. minor. ' ^)

") Maluchius bipusiulatns Lin., saMem pront a I). IVlul-
sant delinealiis. in Itaiia deesse videlnr; adniodum e contra freqnens
M. atislrali,s 'Miils., hi.si/anici Er. meo jiidicio varielas: at)tennis.
praeserlim in marc. minus inier sc dislanlei' magisqne ab oculis ante
inserlis. thorace plerumque concolore, raro admoduin ad angulos an-
tiros anguste rufo-limbalo. Permnila ejus sive in Pedemonlio, quam
in Ilalia media et Sardinia. oiunia conformia, legi: husHanici Er. gc-
nnini unicum e Sardinia vidi.

'*) Malac/iius spinipennis mas variat in Sardinia sfatura
quando(iuc majore, elylris in piicula apicali inleriore appendice sc-
tiformi admodum brevi miinilis.

*') Malachius affinis Mcn. in Sardinia et Sicilia variat
interdiim (mulicus m.) elylrornm in nuire siructura. Iiisce n(;mpe
angnslius apice inirusis, piicula sim|)lici. band appcndiculala. ncquc
nigro-limbala, angnio apicali rolundalo: fronle cum poste[)islotnate,
labro. ore cum palpis atro, cpislomale, mandibniarum lalcre extcrno
liasi grnisqup aiignslc llavis; atileniiarnm ailiciilo primo forlilcr iii-
rrassalo, hultcjuadralo. roli(piis uli in ajßni gennino consiriicli.». pri.
mis qnatuor snhtus omnino, seqnentibns Iribus a|iirc navi.>i. (\ipite
lliova« (MjMf nilidulis a spitio.<to prac raeleris discedil.

124 Battdi a Sehe:

Malachius affinis Tauria Steven nom. elegans var. = M.
viridis Fabr. cT.

id.? Podolia 9 := M. viridis F. cT. Hisce duo addita e Sibi-
ria a D. Gebier =r M. affmis Menetr.

Mal. spinosus Dej. Gall. iner. et Hisp. = M. spinosus Er.

Mal. macrocephalns Dej. cT Hisp. rr: M. coeruleus Er. —
$ e Gallia mer. =z M. viridis F. cT-

Mal. elegans Oliv. Parisiis, Gall. mer., Styria et Ross. mer.
= elegans Oliv.

Mal. viridis Fabr. Sueoia, Germania, Austria, et \ar. elegans
Gallia = M. viridis Fabr. et var. elylris apice concoloribus. Spe-
ciraiua hisce ex Austria et Rossia meridionali quaedani M. afßnis
Menetr. Q iufermista.

Mal. dilai icornis Dej. Dalmat. =z M, dilaticornis Geini.

Mal. dent ifrons Dej. Gall. mer. = M. dentifrons Er.

Mal. cornntus Gcbl. Sibiria et Caiicaso :=: il/. cornu/ns Gcbl.

Mal. marg inellus Fabr. Parisiis, Germania, Gall. mei'., His-
pania = M. marginellns Oliv.

Mal. immaculatus Dej. Pyren. or. := M, viridis Fabr. foc-
mina , statura validiore, fronte inter oculos Iransversim evidentius
canaliculata, elytris concoloribus. caelerum Galliae nieridionalis ma-
joribiis spcciminibus consenlanea.

Mal. unicolor Dej. Pyr. or. n= M. iiiornahis Küster.

Mal. gracilis Dej. Dalmat. = Anlhodyles ovalis Lap.cT^") .

Mal. lepidus Dej. Gall. mer. et Lusitania :r= Anth. cyanipen
nis Er. cf.

Mal. rolundipennis Dej., ro//ar/.« Ziegler. \)ä\mai. =: Anlh.
ovalis Lap. 2 var. thoracc obsolelius nigro-vittato.

Mal. rufilahris Dej. Gallia mer., Lusitania et Hispania ■=.
Anth. crjanipennis Er. 9.

Mal. concinnus Dej. (sp. in Catalogo haud consignata) Al-
giria =z Anth. angiisticollis Lucas (^ auctoris descriptioni non modo
forma sed et iconi pictura admodum conveniens, cyanescens, tho-
racis margine lateral! toto, antcrius anguste, triente postico lalius

"*) Anthodytes ovalis, passim in Pedemontio obvius. va-
riat interdum thorace macula discoidali confusa, vel minore in disco
antico, margine postico transversim anguste punctisque duobiis pone
medium atris notato: macula c contra discoidali longe majore, po-
stice valde dilatata, basin penitus obfegenfe in Italiae mediae spe-
ciminihiis quibusdam variat.

yialncodermaia Euroji. in Cafnl. Dejertu. 125

llavo: ejusdem auleiii ob convexilainoii inaii^o lateralis anticus. iii-
sccto siipcrne ins|)ccl(), conspici ncquit. Antenuae veluli in Jlavi-
labri \>'alll (ex DI). Kiesenwetler et Kraalz Berl. Entom, Zlschr.
\ III. p. 307. nee non e spcrimiiiibtis ox Hispania a D. Ghiliani re-
hilis) coDsfiuclac alqiic (ic[)iclae, arlirulo attarncn qiiarto paulliiliiin
breviorc prolundiiisiiuc intiis einaii;iiial() , quiiito relalive longiorc,
iiii^iac, ailiciilis qualiior primis rufo-leslaceis, primo secundoque su-
pra maculalis. (jiiailo dorso levifer infiiscalo. 5 — 8 itiferne apice
seiisiin minus ruresceijtibiis. Capnl nigio-cyaneum. ore lolo frontc-
que usqiie pone anlennas trisiiiuatiin rufo -lesiaceis, parlier ac llio-
lax minus nilens: hujus marglnes inflexi cum prosterno rufo-tesla-
cea. Klylra coerulescenlia, macula apicali tlava, villis alris crc.clis
consparsa. Coxae apice larsique qualuor anteriores rufo - testacei,
pf)stici medio fusci; vesciculis mesosternique epimeris flavis. An-
lennae ctiainsi in J/. mauritanico Luc. ex icone parum dissimiles
videanlur. species liaecci' lanicn, pracscrlim ob Iboracis formam ab
a7igu.slicolli saf disccdeie mibi vidclur.

Mnlnchius Rambnri i Dej. Corsica = Anthodtjtes dispnr
Kaiini. $ ^ ').

Mal. sicnlus Dej. Sicilia ::=:: Alfulus sicaniis Er.

J/o/. rufitnr.sls Dej. (jailia merid. r= Alfalus (Antholinns
"Nlnls.) (lislinclus Muls.

Mal. fjiilicarijis Fabr. Parisiis, Gallia mer., Austria :=: ^l.rt-
nolarsus pulicarius Fabr.

Mal. marginalis Alegerle. AusIria, Gallia, Dalmaiia, Germa-
nia =3 A.vhi. vKirgijifilis Er.

Mal. rtihricollis Gyll. Gallia, .Austria, Illyria (Triesle) ■=:
A.rin. rn/icollis Oliv.

Mal cyanipetm is Dej. Hispar). =: Axiu. rujilhf)ra.r Kicsw.
c/"^. Adcloris dcscriplioni sat apie respondcre videinr. tborace
praecipue iransverso, breviorc a rußcoüi Oliv, dislinclus.

Mal. lateralis Dej. Parisiis, Gallia nier., Dalmatia =: Alfa-
lus laletalis Er.: vSpecimen c Pyrcnacis variat macula elytrorum
margiiiali Iriangnlarilor suluram versus dilalnta.

Mal. saugninotenlus Fabr. Paiisiis, Slyria, Illyria =■ An-
(hocomus sanguinolentus Fabr.

'') Malar/iii {Anl hoihjl i s) long irollis ((icne) F.r. qiiae-
dam in H. iMusaei coljecliftne speci?nina vidi; variat lliorace sat lale
büsi Iransversim nigro-maciilalo. disco longiludinalitcr medio obso-
lolr unibialo. $.

126 Baudi a Sehe:

Malachius equeslris Fabr. Parisiis, Austria et Rossia mer.
a D. Menelr. nom. pictus nr Anlh. equeslris Fabr.

Mal. fasciattis Fabr. Parisiis, Austria, Dalniatia = Anth.
fasciaius Lin.

Mal. gullulus Dej. Hispania (Ciudad Rodrigo) rz= Anth. fe-
neslralus Linder. ^.

Mal. coertileus Dej. Dalmat. = Ebaeus coerulescens Er.

Mal. cardiacae Fabr. Suecia =ii Atlalus cardiarae Lin.

Mal, sanguinicollis Dej. Hispan. =. Ebaeus cullaris Er. '^.

Mal. vicinus Dej. Hispan. z=: Ebaeus collaris Er. (S^-^^)

Mal. thoracicus Fabr. Parisiis, Gallia mer. et Hispania =r
Ebaeus t/toracicus Oliv. Variat ex hisce mas elytrorum appendicu-
lis penilus fuscis, focniiua elytris subtiiiler obsoleteque punctatis.

Mal. dalmatinus Dej. Dalmal. ==. Altalus dalinatinus Kr. ^ ^)

^*) Ebaeus collaris variat in Sardinia (flavifrons in.) epi-
sfomate apice, ore cum iabro palpisque, pedibus quatuor anteriori-
bus in integrum, posticis cum trochanteribus, femoribus exceplis,
nee non antennis rufo-teslaceis, bis apice leviter infuscatis; thorace
laliludine sua vix sesqui, non dimidio, breviore; mas abdominis se-
gmento dorsali ultimo apice profunde fisso, laciniis apicem versus
altcnuatis, fulvo-pilosis.

ünum par in R. IMusaei collectione a Prof. Gene Maluchii
Genei Clievrolat nomine inscriphim fuit, at species ab Altalo Genei
Küster plane discedit et praeter memoratas uotas vix a collari di-
slincta.

Ebaeus taeniatus Muls. in superiore et media Italia vere
praesertim Prunus spinosi floribus sat frequens, in insula etiam Me-
lila a D. Truqui repertus, Altalo sicano Er. facie affinis, reapse au-
tem distinclus: mas elytris apicem versus sensim laevioribus, ad su-
inram ante apicem oblique excisis, in excisura a{)pendicula obscure
testacea pliculato, apice summo liguia compressa, subtus canalicu-
lata, deorsum superne directa, concolore instruclis; abdominis se-
gmento dorsali ultimo triangularitor medio profunde exciso, furcato.
Variat tibiis mediis apice pedibusque posticis totis uigris.

^') Atlalus dalmatinus Er. Siciliae eliam incola videtur,
stalura paullulum minore varians, elytris paulo minus fortiter pun-
ctatis, margine laterali obsolelius costulato pedibusque rufis, femo-
ribus superne leviter infuscatis: tborace rufo, concolore, ejusdem
forma, elytris cyaneis, dorso vix sutnram secus impressis, distincte,
parum crebre punctalis a sicano discedit.

Malurodermaln Kino}). in Catal. Dejean. 127

Malachius pe d irnlnr his Fabr. Callia, Pyreiiaeis. Aii>tiia,
Illyria. Finlaiidia (praeusltis Salilb.). Volliynia = Ebaetis ptdiruln-
rius Schrank.

Mal, flnvipes Ziegler. Au.stria, appenJicnlalns Megerle. Illy-
ria cl Daldiatia := Ebaeus flavicoruis Er.

Mal. praeuslus Fabr., prodiictxis Oliv. Slyria el Geniiauia
= Hypeltaeus flavipes Fabr.

Aitali luxxirianl is nomine oinnia sardoa speciinina a Prof.
Gene in colleclionc inscripta , sive tboracis vitia lata inlegraqiie
alra notali, sive rcliqiii corporis forma nullas notas ollcrunt. qui-
bus ea ab A. sicano Er. queani scjungi; omnibus pariter ac in
Dejeaniano sindo, caelerisque a D, Cliiliani in Siciiia rc|)erlis, ijuae
vidi, pedibus obscurius, quam ab Erichsonio designali fiiere, depi-
cHs, nigris nempe, tibiis larsisque quatuor anterioribus plus ininusve
rufesoentibus; abdomine nigro. scgmenlis mediis rufis. Unicum c
Siciiia c5^ variat Iboracis macula minore brevique discoidali, lil»iis
^arsisque onmibus rufo-lestaceis, elytris virescenlibus, minus dislinclc
pnni'talis subnigosis. (ieniiininn lu.vnrianlein. veluti a DD. Erirh-
son et Küsler desciiplns, parulleluin el Geiiei Küslor necdnin vidi.

A. vuril arsis Kr. in Hispania meridionali et a D. (iliiliani
invenlus. parilei ac cyanens Rosh. et gracitis Ksw.

A. Irans fuga Ksw. in ilalia eliam siiperiore, uon vero frc-
qui'ns. reperl ur, maribus Ihorace ut plurimum limbo lalerali pone
medium poslicoquc tenuissime rufescentc. elytris ad latera brcviler
fla\ o-marginalis. in foemina concoloribns. Ejusdem insignem varie-
talcrn, puUialus r»., Prof. Gene e Sardinia retulit. IMas: iinlenna-
rum articulis quinquc primis, thorace antice qnadratim maculato,
pedibus cum coxis rufo- testaceis; elytris margine lalerali angusle,
apice late flavis; fopn)ina tlioracis limbo tcnui postico riifesccnU',
elylris lalerali a summa basi late apicrque lalins ilavis. antcnnis
basi. libiis (piatnor anterioribus, genicnlis posticis iarsisque oinnibns
rufv'scenlibus: elylris in uli oqne sexn longiludinaliter suluram sccus
impressis. stalnra conlinenlalibus minore.

A, anulis Pan/.er in Alpibus iioslris band raro variat in nlro-
quc sexn clytrorum margine lalerali minus angnstc llavescentc, fe-
moribus omnibus mcdio nigris, liorum inicrdum in mare poslicis
tantum fuscis, nee non aiitcnnarum arlicnlis dorso nigro - maculalis,
tboracis macula majore, anterius valde dilatala, fronte angnstins
flava: variat dcmum mas elytris immaculatis; stalnra niliilliominus,
forn)a elytrorunniuc punclura parciorc ab A. labHi Kr. discedcns.

128 Baudi a Selve:

Malachius albifrons Fabr. Parisiis et Gall. occid. z=z Uy-
pebaeus albifrons Oliv.

31 al. Jispar Dej. Dalraatia, Gallia nier. et Tauria {nodipen-
nis Siev.) = Hifp. flavicollis Er. Tarn unico pari e Tauria, quam
dalinaticis gallicoque luillum a nostralibus, sardois et siculis discri-
nieii iutercedere visurii est, Dejeanii propterea nomen in syuoiiimia
a nodipenni Siev. (si distinefa species est) sejungendum.

Mal. amoenus Dej. Dalmal. = Homoeodipnis obsoletus Er.

Mal, siguai icollis Dahl., sinualus Ziegier, Austria := AI-
lalns anulis Pana, 2.

Mal. marginatus Dej. Gall. mer. = Allalus analisPaivL. (^.

b) Gall. or. et Pyren. or. = Altalus amiclus Er. (^.

Mai. venustus Jousselin, Gallia = Anlhoconms (Cerupheles)
ierininalus Meii. cT.

Mal. ulicis Hoffmannsegi;, limbalusl Fabr. var.? Lusitauia =
Allalus ulicis Er.

Mal. linibattis Fabr. Tangeri = Allalus rdicis Er. c^ var.
tborace penitus rufo, veluti in hispanicis quibusdani a D. Ghiliani
relatis.

Mal. suturalis Dej. Gall. mer. = Cololes maculatus Lap.

h) Corsica =: Cololes mnculniiis var. 2 iborace penitus rufo.

Mal. pulchellus Dej. Gall. mer. et Dalraat. = Cololes ma-
cidalus Lap. var. dorsalis Bonelli: statura miuor, thorace omnino
nigro, obsoletius basi marginato, vix ulrinque emargiuato medioquc
truncato, basi tola fere simul late roiundata. mcdio minus elevala;
elytris parcius minusque profunde punctatis, in mare apice saepius
minus distinctc flavomaculatis. (In Alpibus maritimis etiam obvius.)

Mal. ripnrius Dej. Gall. mer. :=r. Anthidipnis pjinclalusüii'. ^
tborace basi rufo-margiualo.

Mal. pygmaeus Dej. Gall. mer. = Anlh. punctahis Er. 9
thorace basi media tantum tenuissime rufo-limbato.

Mal. grainiuicola Anderscb etc. Slyria, Austria, Suocia et
Finlandia = Cliaropiis ßavipes Payk.

Mal. pallipes Oliv. Gall. boreali, c vientali et meridionali =.
Charopus pallipes Oliv. '*)

'*) Charopo pallipedi Ol. in Pedemontio sat raro, Ligu-
ria mediaque Italia frequentiore proximus: Ch. varipes m. : Nigro-
viresccns, subnilidus, pube sublillifna., in elytris apicem versus par-
ciore indutus; thorace subrotundalo, antennis basin versus, geiinbus,
tibiis iarsis(jue ßavis. Long. | lin. Mas: elytris oblongis, apice

Malarotlct iiiiitii liniof) in ('a.'il. Dejeun. 129

Malfichius concolor Fabr. Daliiialia, Auslria = Charoims
concolor Fahr. ^ ')

inirusis, Incinialis; lihiis |)osliris validis. iii{;ri8. Ad Tiasiineiii la-
ciis cirounijpcfos collcs el Sardiiiia.

Corpus uigrü-viiescens, .siibnitidum, pubc sublilissiina brevi. al-
bido - flavesceiitc. modiocriJcr deiisa . iu elytris, inaris pracserliiii,
apiceni versus scnsini una cum punctum obsoleliore parciorcque iu-
dutum. Caput cum oculis vix Ihoracc latius, fronte lato, plus n)i-
nusve pro sexu profunde, impressa; antenuis nigris, articulo primo
apice tribusque sequontibus liavis. Tborax lalitudiue band longior,
latoribus forliler alque cum augulis anlicis apicequc rotundatus, ba-
sin versus leviter attenuatus, basi subtruncatus, ante basiu plus nii-
nusvc obsolete niedio iniprcssus. Elytra iu marc elongata, apiccm
versus paullulum. in foemina paulo a basi inde sat rolundatim am-
pliata. in ulrocpio concfdora, sublilissime punctulata, punctis apicem
versus iu foemina obsolelis. in mare evaiiescentibus; apice in boc
intrusa, angulo supcruo sulurali acuminatim producto, intus laciuia
fdiformi, longiuscula, tcslarea, apice baniala, appendice inferne in-
super subsecuriformi apice lale sulirotuinJala instrucla. Pedes ni-
gri, cosis apice, genubus plus minusve late, libiis tarsisque flavo-
testaceis. un^uiculis fuscis; tibiis poslicis in mare fortiter arcuatis,
crassioribus. nigris.

lisdem collibus et propc ßononiaai Charqpum docilem Kiesw.
inveni.

'') Cliarofjits apiralis Ksw. ctiam rarius in Sardinia roper-
lur, i'lstris in mare equidem apice liavis et appendiculatis, minus
altamen inlru>is, dccli\ibus tanlum atquc foveolalis, apice summo
obtuse cailuso productoque, lacinia ilexuosa erecia suturaoi secus
instruclis.

Ab codcm C. saglnaltis Ksw. r=: trogiodyles Geue in coli, sta-
Iura majore corporeque minus nilido distinctus (fnrcalipennisV'iUa
= concolor Falir. ^ ex lypis): maribus elyiia apice rufo- leslacea
vel llava. ititrusa. singulo margiiic supero plus minusve bimucro-
nalo. iiilus lacinia atra apice sciulae iuslar attenuata instrucio, an-
gulo sulurali inferiore verlicaliter folliculi instar flcxo, apice rotuu-
dalo: foemitiis am[)lis, opacis. abdomine brcvioribus: tliorace in utro-
(pic sexu paulo minus couvcxo. basin versus minus atlonualo.

(J/ifirop. .suffhiulo Ksw. quacdam Authodyli 8 disparis
Fairm. sal iu Sardinia vulgaris niinora facie congruuni s|>ecimina;
anlenuaruni insertiouis loco pluribusque nutis verumlamcn dislincta,

Borl. Eutoiuul. Zcilsclir. \V. (^

130 Baudi a Seh'e: MdUtroderimtla Euroji. in Cahil Dcjean.

Mal. angulalus ¥i\hr. (cf rephaloles OVw.) Parisiis = cT Tro-
glops cephaloles Oliv. (IMuls.) 9 Troglop.s crnenlus Ksvv. 9.

h) Aiislr. cl Gall. mer. = Troglops albicans Liii. (5^9. *^)

Mal. femornlis Ziegl. A.\\sh'\a. ßavicornis Stov. Kossia nior.
= Apalorhriis femoralis Er.

Mal. murginicollis Dcj. Rossia mcr. (Taiiria, Slt'ven iiom.
/lavipes) = Charopus thoracicns Moraw. $.

Mal. lobalus Oliv. Parisiis et Gall. mer. :=" J^/n/m- /oir//«« Oliv.

Mal. t^ennstulns Vte]. Gi\\\. mev.:::z Allalus runslr'ictns ¥.v. 9.

Mal. pusillus Dej. Illyria = AHalns coarctatus Er.

Mal. hemipteni.s Dcj. G^W. mer. :=^Ateleslus örevipeimi.s ]a>\).

elylronun apire inleriore in mare introisnm Irinngulariter eNplanaio,
aouininalo. Uli quoqiie clylroium apicali slruciiira alfinis qiiodam-
modo, ni fallor. Chnrop. mnlticaudis Ksw. in Hispania a I). Ghiliani
lectus; iisdem vero ad iiiliusionis tnarjiinoin longins niucronalis ni-
groque pilosis ne<; uon corpore niagis elongalu nitidioreque prae
caeteris discedens.

Charop. nitida Küsl. iinico sardoo foeniinco specimini (qnae-
dam ei in H. IMusaoi colleotione subjnncla ad Iroglopcni breiiem Er.
9 spectant) ex siniciurae. nitoris ienuiorisqne pubesccnliae affinilale
sardoum marem leferre censui . qiii allalis nolis. Ihoracis structura
elylroiumque appendicil)us aliter disposilis a meinoratis speciehus
distedil: elytra elongata, siil)j)arallela, nitidula, subfilissinic paice
aeqnaliterqne pubescentia, apice flava, inlnisa. singulo supcrne bi-
spinoso. inlns lacinia flava, minus Icnni, parum elongata, villo lon-
giore atciialo minuta insiiucio. inferne rotiindalim leviter rede
piodueto.

3 6^ Trogtops albicans vere inlerdum in Prunus spinnsae
Uoribus apud mos repcitiir. iliorace pIcriinHjne iiiaciila discoidali parva
aira notalo.

Troglops silo in Sardinia et Pedemonlio freqnenlior, oopiose
Kuepins ad sericaria opificia exeunte primovere volitans; mas capile
rufo, vertice plus n)intisve lafe nigro, angusle admodum in Sardois
speeiininibus interdum: bisce diibium mibi exorlum, an Mntachius
bicornis Costa Troglopis silo fortasse in viciniis collocandus?

Neue exotische Toiniciden-Arten

diaguosticirt von
Obeiförsler Eichhoffm Ilocven.

Crtjphalus tVnpler i: Breviler-ovulis sttbdepressns . Ihorare
aeniitircHlnri disro subnodo.sn ii^riiniilis disper.si.s orualo. fjatii ufrin-
fjite (lepresso el suljUlissime jniiiclitio: elijlri.s siiLJepressis a Oasi ad
apirem rotimdatis, luliludine lertiu parte rix longioriftus. striu sn-
lurati Lasi profunde impressa. Cdeieroifuin (sub/itissime) sti/j.slrialis,
inlerstiliis setnrtim serie dislincte ornttlis. — Luiig. 1,5 luilliiii.

Palria: Auslialia.

Crypfiatus itiops: Ureviler ovalis^ sribdepressns . lihleUns,
Ihornce subovnto. disco antice grannlis dispersis ornalo, poslii e mib-
lilissime pnnctnto-^ ehjlris lateribiis leniler rohmdatis. lalilttilinc Itr-
lia parte fere loiigioribns , snhtlliter subpimrlato-striatis, htter.stitiis
setartim serie ornnlis. striu ^tuturati bcisi non impressa. — Long.
2 millim.

Pafria: Cuadeloupe.

Cryphatus pallitlns: Fiisro-t est accus, siibovalis. cylindricus,
ronrexiis. leviter scjuainidatus; Ihorare latitudine vix breviore a basi
ad apicem leniter rntundatitu augustato, apice granulis subarutiii-
iinto. disro sidjnodo.sn , antice i^ratiuti.s dispersis exaspe.rato . postice
et lateribits stdjru^rddso punctato ; el'jiris latitudine dimidio Jere lou-
giori/jus leviter striatis, inlerstitiis setis brevibus obtusis seriulim
ornatis. — Loiij:;. 1.7 millim.

Paliia: iMadaj^ascar.

Cryphalns robitstns: Amplus , obloiigus, cylindricHS. hirtel-
Ins, piceus sipiantulis siditililer adspersn.s, thorace semicircidaii disco
gibboso, antice granulis disposis exasperato, postice et lateribns sub-
liliter <lense puuctato; etytris latitudine duplo fere longioribns for-
titrr punctato-strialis. punctis snbtjuadratis , nitersliliis subtilissiine
inultipunctatis sctis(fue elongatis subtilibus seriatim ornatis. — l^oiig.
2 — 2.5 millim.

Palria: AiiiPi'. l)or. (?)

9*

132 Eichhoff:

Stephanoderes (nov. geiius juxia Ci'yphnlus).

Caput subglobosum^ in thoracem relracluni.

Tarsi articutis iribus primis shnpticibtis subaerjtialibus.

Anlennae funiculo 5-artictd(tto^ capitnto ab titrofpie J'acie nn-
nulato^ stUuris ornato.

Mentum snbovatiivi, liguta ungtista.

Maxiilarum mala spinulis rigidis ciliata.

Die hierher gehörigen Ailoii (zu denen namentlich auch Hy-
poborns (?) setosus m. Berl. Eiiloii), Zlsdir. XL -391. zähll) halien
ganz das Ansehen von Crijfjhalus- Allen, von denen sie jedoch die
5i:;liedrige Fühlergeifsel Irennt; von Hi/poborus weichen sie ab durch
kugeligen Kopf, am Aufsenrand gekrümmte imd mit Sägezähnen
versehene Vorderschienen und an der Basis nicht eriiaben geran
dctc Flügeldecken. Hierher gehören:

Stephanoderes elc phas: Oblongus subovalis., nigro-piceus
nilididus. griseo-pitosns-, Ihorace subgtoboso longitudinc taliore^ la-
teribus a busi et npice rotundato, margine apicali in mcdio granu-
lis 1 prominutis siibmucronuio disco stibnodoso, gramdorum reclina-
torum congerie angns/a exaspernio , postice lateribusque gramdato-
punctuto, ante scidetlum spatio nitido ornato-^ elytris basi et apice
Ksubdepressis, post tnedium rotundatim fingustatis et lenitcr derlivi
bus, (stipra^ distincte punctata - striatis ^ interstitiis transversim rn-
gulosis subtilissime imdfipunctatis setarnmque obtusarum serie orna-
tis. — Long. 2,7 millim.

Patria: Isle de France.

Stephanoderes Chapuisii: Obtongus cylindricus^ piceus
elytris sordide brnniieis, thorace std)globoso longitudine latiori^ late
ribns a busi et apice rolunduto margine apicali in viedio granidis
duubus prominulis submncronato, disco antire stdjnodoso granutorum
reclinatorum congerie angusta exaspernto, postice lateribusc/ue sub-
rtigtdoso-pwitctato'^ elytris cylindricis lateribus a basi ad apicem re-
ctis, dein subito convergentibus praecipilat isfjue profunde puntlnto-
striatis interstitiis disperse scjuamidatis subtiliter multipunctatis se-
tarumcjue serie ornatis. — Long. 2 millim.

Palria : Arnerica lior.

Stephanoderes opacus: Obtongus subcylindricus. opucns, pi-
ceo-brunneus, thorace subgtoboso pxdvinaio lateribus a basi cl apice
rotundato, margine apicali granulis duobus promimdis ornato^ su-
pra antice granulis dispersis exnsperato ^ postice subtiliter subgra-
mdul()-pu7ictafo\ elyliis /.'nrallelis striatis. striis subtiliter punrtatis->

neue exotische l\tiui(iilen- Arten. 133

iuter.stitiis siifiopacis setis ofjtusis et in decUvilate rotnndata granu-
/<A minitnts serinlim oruotis. — Lor)j;. 2 millini.

Palria: Nov. Cranada.

Step/KiHOtlercs as pernhts: Ohlongus subovnlis^ nilidnlus^ ni-
ger^ setis cldvntis aflspersiis . thoruee setnielyptico vej'sns npicem le-
niter rotundalo toiii^Hiidine teriia parte Intiore, margitte opiritli gra-
nulis 4 minutis ornalo. disco rufescente aniice grannlis disperse ex-
nspernto, postice rugiiloso-pnnctnto : elylris snhparallelis profnnde el
dilatate piinrlnto-slriatis, interstitiis nnirustis tenniler frmisversiin
ittgulnsis setisrjue cinvatis seriatim orn<ilis. — Long. 1.7 inilliiii.

lu siliqiiis Cassiac de Kciclic dotoctiis.

Slep/inn. (Crtjp/ialo) Ilumpei Ferrari valdc affinis sed slatura
minore. iDOgis cvlindi'ieo, thoraee setis elavalis dif^iioseilm-.

Step huuoderes piilvemteiit us: Sudalnngatus cijUndricus^
pirens. thornce setnielyptico longitndine vix tatiore setis srptaimdae-
/'ormifjus citiereis adsperso . margiiie upicnli grmmlis fere 6 promi-
nulis oiuato. disi o onticc iuberculis adsperso, postice siditditer gra-
ntdato: elytris parallelis lalitudine dnplo longioribus niinis profunde
et subdilatate ptniclalo-slrialis , inierstitiis angnstis stpiatutdis riiie-
reis seriatim nrnatis. — Long. 1,5 niillim.

Patria: (Mexico.

St ephanoderes seriains: Oblongus , thornce semicirculari
longitudine latiori . sordide brtmneo mnrgitie apicali grannlis 6 vel
S prominxdis nrnato. disco gibboso autice tubercnlis sparsis exaspe-
rato postice grrniulato -pnnctato:, elytris latitudine iertia parte lon-
gioribus profunde et dilatate- jiunctato striatis. interstitiis ungusHs
rugnlosis setisrpic rinereis obtnsis seriiiJiin ornatis. — FjOiig. 1,3 niill.

Patria: Neu Orleans.

St ephanoderes obscurtts: Oblongus nitidus, thorave sordide
brunneo semietyplico laferibus leuiler rotundato. tnnrü;iue apicali grii-
nulis tnnltis ornato et disco sidigibboso aniice i^ranutis sparsis ex-
asperato, postice grauidalo-pnnctato\ elytris piceis subtititer sed sttb-
dilatate siriato-punctatis. interstitiis granulorum serie ornatis; de-
cliuitale poslica u media elytrorum leniter convexa. — Long. 1.7 utill.

Palria: Atilülen.

II yl ocnr US (iiov. gen.)
Caput subgliJtosiiiii in ihoracetn refvai tum.

.Infeunac /uuicidn {]-itvti< uhtto . copHulo oblouL'.o ■ sidiglnbtisn,
siitido.

Ma.i dlarniii uialn iiilii.-, .sv/i.v i;i;/<//,s i ilinlti.

134 Eichhoff'.

Mentum subcordalum, palpi labiales artirulo 1 longUud'me se-
quentilms duobns consiimlis majore.

Tibiae sublinear is ., tarsi arlicidis 3 primis simpticibus, coxae
approximatae.

Ilylocurus elegans: IJytindricus brutineus, antetinis testu-
ceo-ferttigineis, Ihorare anlice fort Her conferleqxie iuberctdalo. po-
stice snbiiliter grannlalo. luleribtis punctalo; elytris apicem versus
leniler dilatatis., fori if er punclalo - slrialis ., interstidis transversim
rugosis. iuleruis oclo apirem iwrsus carinatis et in spinidani seli-
feram produclis, declivitnle poslira disciformi, perfecte circulnri cum
parte horizontali angnluin rectum formante. sulura elevata granu-
lorum Serie ornata et infra in spinam communem vulidam producta,
relusionis fundo subrudinlim punctato. granulisque duobus u sulura
ae<jue remotis ornulo. — Loug. 1,5 millim.

Palria: Teapa.

Xyloctonus (iiov. gen, juxta Crijphalum).

Caput subglobosum, ocnlis biparlitis.

Anlennae funiculo 6-arliculalo, capilulo imbricalo circulari {su
iuris concenlricis vix conspicuis).

Tibiae compressae, lalae, exlus rohmdalae serratae. tarsi arli
culis 3 primis simpliribus.

Abdomen a basi verstts ajdcem ascedens,

Maxillarnm mala intus setis rigidis subhirtella.

Menlum oblongo - (juadratum ^ palpi labiales articulo primo se-
(jucnlibus duohus consiimlis duplo majore.

Xyloctonus scolyloides: Ovalis piceus (elytris immaluris
testaceo-pallidis) opacus, thorace semicirciäari pidvinato, disco con-
gerie tubemdorum exnspcralo marginefpie anlico medio bimucronalo,
lateribus cl busi rugo.so-ptinclalo:, etylris pcstice purum declivibus
subdepressis snlris lalis profundis reticulalo ■ punctatis . interslitiis
angustis coslalis levibus, sultira basi impressu. — Long, 2, 2 — 2,5inill.

Palria: Porl Natal.

Xylocleples tmcinatus: Elongulus cylindricus. thorace la
leribus leniter rolundntis, versus apicem convergentibus, anlice gra-
nulis exasperato. postice rudiler acictdalo-pnnctato ; elytris linealo-
punriaiis inlcrstitüs subae(jue seriato punclatis poslice abrupte relii-
sis. relusionis murgine Interali eleialo, fundo forliler punclalo spi-
nis ulrintfue binis supernis armato, spina secunda majore stdjrcrur-
vala, sulura immuni. — Long. 2,5 niillini.
Paiiia: Bugolü.

iitup exi>l is< lie 'rotnlchli n-Ailen. 135

J' i l yo fi/i l li o ms inffuis: Obloiigus p'tceo-bruniiens. anleiiiiis
ferritghieLs. iftorace brevUer ovalo busi leviter margiiiato, litleriLus
anlrursiint comeigeulibits rolnmialo. atile medium conslriclo , ilisco
(nifire gratiulis trausversis exasperalo. post Ire fort Her rugnlosn-pnn-
rlitlo, liuea media levi ; eUjlris snhrtjVnidricis subliliier liiieato-jnin-
italis pitosis(j}te. inlersliliis punclurum Serie ornalis : dccliviiule po-
slica convexiuscula sublevi. iniegra. snttiru rix elevula. — Long.
1.3 tiiillini.

I^itii.'i: Amcr. bor. (('ivilal. uiiiL)

P il ijop h l h orus curl icali s: Elongalus . brinmetis ^ Ihorace
ovdlo. lalilndine lougiore . lateribiis rotimdalis relrorsiim divergen-
lilnis. (uilice gr<tnulis coHcenli icis exasperalo . postice rudiler gra-
imlalo^ liuea media levi : eltjlris ctftindricis tisijue ad apicem forli-
ler punrlulo-slrialis. puurlis dilalalis. iiittisliliis Irausver.sim riigo-
sis; derliviiale poslira fdaiiiusruta innnitui, pnurlalo-striala. sulura
vix elevala. — I^oiig 2 inillim.

P.-.liia: Chili.

I* i l ijoplil liorns lanlus: Cyiindricus ferrugineus, l/wrare la-
ferifjiis ajihorsnm seusim convergeulibus leniler roluiidalo, disco an-
lire uraunlis mnrenlriris exasperalo. poslire fort Her puuclalo., liuea
media levi: eltjlris forliter piiuclalo - slriulis, inlersliliis fort Her
Irausversim rugulosis^ declivilute relusa, interstiliis biuis primis l(He
sulralu. — Long. 1.3 inilliin. •

Pütria: .Aincr. bor.

Piitjop/il}iorus(^'.)xtjlolrupes: Elongalus iiiceus, antennis
pediljusifue /et ttigineis. lliorace ovalo laleribiis, relrorsutu sensim di-
vergenlibiis, leniler r'otundalo. disco anlice rugnlis subimltrivalis ex-
asperalo postice fortiter punctalo. linea media basali levi; elijlris
linealo-punrlalis. inlersliliis basi punetis raris ornalis^ shia sntu-
»«/«■ (a basi ns(jiic apicem) pro fand iore. relrorsum seiisim sulcala.,
siHura postice vix elevala: fronte acute carinnla. — Long. 2 niill.

Palria : Hnliia.

Die Arl lial. al>\voirli(Mni von den iiltrigcn l'lnjopldhorus-\v-
»(>n, aiil' l>i'i(l(Mi Kl.icIitMi {\v.\ Piililci koulc nni eine, in slaikcin l>o
gen nach vorn gfriMidelc Nalh.

l' i l ijopli t lioiris alienus: Obloitgo-ovalis ^ ferr}igiueus, iho-
race liHHuditie basali nou lougiine . laleribns a basi ad apicem le-
niler convergeulibus rotundatistjue, disco (pmnino) granulnto- exas-
peralo; elijlris rugulosis, laleribns rotundatis. rudiler striata -pun-
( lati > et setis sfjiianiiilae/oriuibitn scriatiin adspeisis, inlersliliis fnr-

|3fi Kid, hoff : neue (Xiifisclir 'S^nrnirldeii- Arien.

titer linealo-punclatis. slria suturali a inedio versus apirem profunde
sulcnlo. — Loiij^. 1,7 inill.

Fatria: Brasilia.

Dryoceles iiielaenus: Siihelongalus, nigrn-piceus. anleimis
pedihis(jue obscure ferrußineis-^ thorace otmlo, confertim grannlalo
pimclnlo. lineu media levi; ehjiris Irnnsversim subrugosis rreherrimc
serinto-punclalis Qnterstitiorum punclis aeque profintdis serialist^ue) ^
declivilute poslica convexitiscula, inlerstiliis internis tUrinf^ne leviler
impressis. — Long. 2 niill.

Palria: Brasilia.

Am iiächslcn wohl mit Bosi. affaher Mann. verwan<ll , aber-
viel kleiner, von duniilerer Färbnnj;, von andeior Form und beson-
ders anderer Scnlplur des Halsschildes.

Araptus (nov. gen.)

Tarsi arlicidis tribtis primis simplicihus, libiae lineares, apice
truncalae.

Caput globosntn, oculis (^sintplivibus) oblongis.

Antennae funiculo 5-articuluto. capilulo inuximo ovuli, solido.

Menlum triungtdare^ ligula lanceolnla acuminalu apice snnimn
subtilissime emargitiata.

Maxdlue mala intus setis rigidis ciliata.

Araptus rufopalliuttis: Oblongus nitidus, glaber piceus.
pedibus rufopiceis, untennis ehjlrisque pallide rußs, his margine ex-
terno scu(ello(jue piceis; thorace, busi lateribuscjue maiginato, ob-
longo, laleribus leuiler rolundalis, versus apicem fort Her convergen-
libus. disco antice rugis subinibricatis asperato. pone medium subti-
liter rarius ptmclato: ehßris rage punctatis., apice roiundatis. de-
clivilate sulura elcvala exlernec/ue granulis et setis serialis ornata,
interstilio secundo subreloso. — Long. 3 mill. Pairia: Nov. Granada.

Xylo t er US unicolor: Elongaltis, cylindricus, piceo-brunnetis,
untennis, pedibus elijtris(jue teslacco subbrimneis; thorace disco trans-
versim subcu/loso. antice exasperuto . postice subtilissime aciculalo-
granulato', ehjtris tmicoloribus. sidjtilissime lineato- punctatis., inter-
stitiis confuse (fere biseriatim) dislincte punctatis; anfennis capi-
tulo circu/ari. — Long. 3 mill. Patria: Amer. bor (Wisconsin.)

Die vorliegende Art pafst zu keiner der von Lecontc (I. c.
pag. 158seq.) gegebenen Beschreibungen; höchstens könnte sie mit
dem X polittis desselben Aujors, von welcher Art mir keine Be-
schreibung vorliegt, zusammenfallen.

Ueber Xijloterus Imeatus Erichs.

Bei dieser Gelegenheit will ich nicht, unerwähnt lassen, dafs
Xyloterus hwillalns Kirby. Mannerheim und X. cavifrons Manu,
nicht nur (wie schon Leconle nacligcvvicsen hal) als verschiedene
Geschlcchler derselben Arl angehören, sondern nach meinem Dafür-
halten auch ganz identisch mit unserem X. lineatus Gyll. sind.

Ueber die Gattung PUyopkthorus sensu Eichhoff.

Bei allen von mir zur Tomiciden- Gattung Pityophlhoriis m.
gezählten Arten zeigen, älinlich wie bei den Cryphabis- Arien, so-
wohl die vordere als aucli die hinlere Fläche der Fühlerkeulc deut-
liche, durch Näthe al)getheillc Hingel, dabei aber ögliedrige Fühler-
geifsel und lineare, au beiden Vorderecken bedornte Schienen mit
fast geradem, bedorntcm Seitenrand. Anlserdem ist das Halsschild
bei allen Arten an der Basis deutlich gerandct. Den beiden Arten
Tomicus bidens F. und chalcograp/nis L., welche Graf Ferrari (Bor-
kenk. p. 34 Note 2) autore Thomson zur Gattung PUyophthoriis ge-
bracht haben will, fehlen diese Charaktere mit Ausnahme der Zahl
der Geifselgliedcr und der Form der Schienen, weshalb diese Arten
zunächst am besten da, wo sie bisher standen, unter Tomicus ver-
bleiben mögen.

Leconte (Syn. of tbe Scolyt. of Amer. North of Mex. p. 153)
rechnet ohne jede Rücksichtnahme auf die (von 1 — 5 abweichende)
Zahl der Fühlergeilselglieder alle Tomiciden mit grofser, zusammen
gedrückter, auf beiden Seiten quer geringelter F'ühlerkeule zu seiner
Gattung Cryphalus. welche also mit der Erichson'schcu Gattung
gleichen Namens gar nichts gemein hat. Alle von mir zur (Gattung
Pilyophlhorus gerechneten Arten würden also zur Gattung Crypha-
lus Lecunte gehören, doch glaube ich nach angestellter sorgfiilliger
Prüfung der von Leconle I. c. neu beschriebenen Arten, dafs nul
alleiniger Ausnahme von (V. (ttratnlus Lee, welcher viellcichl niil
dem früher von mii' beschiiebonen Pilyopfil/turiis criltiipennis iden-
tisch sein dürllc, keine der von mir als neu beschriebenen Arten
mil den Lcconle'schcn zusammenfalle.

Oberförster Eich ho//' in lloevcn.

Zwei neue deutsche Tomicus- Arten

beschrieben vou
Oberförster Eichhoff in Hoeven.

Tomicus amilinus: Elotigulns, niiidtts. ihorace ovato lateri-
Inis versus apicem lenilcr convergentibns rotiinthdisque, posiice pro-
/iindius puncUüo^ linea basali, media levi : elytris forliter linento-
punclniis ^ iiilerslitiis pluHi<i, 7-iigtilosis puncloinm(/ue serie onialis;
(lerlivitale postica oblique excavaln^ fuiulo tiHido, projxmde pun-
ctalo, margine apicali prolongato^ lalerati ulrinfjjue i-dentato, deute
terlio majore^ primo interstilium prlmuni delermiuanle. — Long,
4,3 milliin.

Diese dem T. typographus und cembrae ähnliche Art fand sich
unler Borkenk.'ifeni, die ich vor Jalircn in der Umgegend von Schleu-
singen im Thüringer Wald sammelte. Von den verwandten Arten
unterscheidet sich die vorliegende durch die von hinten nach vorn
gleichmäfsig gerundeten, merklich convcrgirenden Seilen des Brust-
scliildes; die Näthe auf der Inneulläche des eifoiinigen Fühlerknopfes
sind svenig nach voin gekrümmt, fast gerade, die Intervalle der
Punkisireifen auf den Flügeldecken haben eine Reihe deutlicher
Punkte, der Ahsfurx ist glänzend, ziemlich tief punklirt mit stark
verlängeitem Spitzenrand; auf der Stirn befindet sich ein wenig in
die Augen fallendes glattes, kahles Fleckchen.

To niicus omissus: Cylindricus, thorace posiice profundius
punclalo disco uhincjtie leniter oblique impresso; elylris forliter
punctul o-slriutis , intersliliis punclorum serie oruatis, postice abrupte
Iruncalo relusis^ relusiouis spalio circulari^ margiue crenulato den-
tibusque ulrinque quaternis limitalo; autennarum capifutum an-
nulis primo et secundo longiludine aeqiialibus, terlio minuto. —
Long. 3,5 millim.

Auch diese dem T. laricis äufserst nahe stehende Art gehört
unserer deutschen Fauna an, und fand sich unler zahlreichen, bei

FÄchhoff: ulier Tomlrus-.lr/ett. 139

Neustadt -Ebersvvalde gesaramellen Individuen des T. laricis. von
dem sie sicij duroh clwas jjedi'iinj^eneie Form, dmcli die beiden
allerdings scliwaclicn Quoicindiiieke des Bruslsc.liildes. andere
Gröfsenvei'hällnissc an den Hini^eln dei' I' ülileikenic und besonders
durch die FJe/.;dmnng des Flügelab-iliii/.es iinlersebeidct. Während
nämlieh bei Itniris anfser dem obeislen kleinen Z/ibncbeii der er-
sten Intervalle, beiderseits am Seilenrand constanl. rrnr' zwei gr-ös-
sere. etwas von dem gekerbten Seileruand abgerüekte Zähncben
sich befinden, stehen hier in dem gekeiblerr vSeilenrand (also nicht
davon abger iicki) beiderseits drei (b-ritliehc Zähncben. indem der bei
T. laricis leere Uaum zwischen den beiden nnlereri Ziibnen noch
ein drittes Zälinchen Irägl. Die Art sieht dadnreJi dem 7'. proAi-
mits in. und dem 7'. t ei fangiiln.s tu. sehr ähnlich, von deiren sie je-
doch in den Näther» der Kiibleikeule abwcicbl.

A n h a n g.

Bei dieser Gelegenheit will ich auf zwei neue en io|iä is c lic
Cryplni-gns -.\ r\ cn anfnierksam machen.

Cryplxit gns ineclH erraneus: Eloiiga/iis. cylimlrivns, siihni-
lidns, niger. anlennis et tarsis ferrugiiieis. thoruce sti6efonga((K Lasi
Iruuculo. Inleribiifi i-crlis purallclis, ilorso tninns conj'er/hn siibtitis-
sime pu7iclalo, l'mea media tevi; elydis fnrtiter puiiclulo stvhttis,
pnnrlis vulde tUlalalis, inferslitiis angiistis (subcarina/o) elevatis
punclornm Serie ihx conspicna «»nalis. — Long. 1,4 millim.

I)ic .Art ist in >Iclirz;rhl bei St. Tropcz, IJyeies auf Pinris ha-
lepensis von Mv Prrlon erberitel, welcher auch bereits <lie vorsle-
hende, von urir erihvoil'cne I)i:jgnose in derr Petites Nonv. F.nlom.
No. II. ISöy der üeirenilichkeit übeigeben hat.

Crypliirgn.s f/uÄni«: Subelongnhifi . ryliiidrirns . sitbnilidits.
niger finleiinis pedibiistpie ferrugineis . tliorare latiludiiie loiigiore.
bnsi Iruucalo. laier ibu.s ultra medium rectis. dein rolinuhdo aiiuia-
slalis. ilorso tnimis conferlim subtilitcr punclato: ehjtris minus pro-
ftknde sed lule fjunclalo - sirialis. inlerslifiis pluuiu.scnlis. — Long.
1.5 millia).

Palria: l'yreriaei.

Orthoperiis Kluki Wankowitz,

in Deutschland nachgewiesen durch
P. Habelmann mid G. Kraut z.

Di

'ie iiachfoIgemJe Beschreibung des Orthoperus KlukiWank. (Ann.
de la Soc. eiit. de France IS65. p. 300) wurde mir von H. Habel
niaiiii übergeben, welcher die Ar! für unbeschrieben hieil.

Einige mir gleichzeiiig xugeslellte Ex. des Berliner Käfers zeig-
ten grofse Uebereinstimmung mit. meinen typischen Stücken des
Kluki von Minsk. Der Autor sagt in seiner kurzen Beschreibung
des Kluki: cetle espcce ce distingue par Tabsence de ponctualion '),
(pii est remplacee par des iignes extrcmemeut (ines parlant de \-a
basc et formani une petiic reticulation trcs legere; de plus par la
courbure presque reguliere de la basc, de son piouolum et la cou-
h'ur sombre de ses pattes. — Sous les detriius vcgctaux.

Orthoperus Klüki (VVankow. lot;. cit.): Niger, niticlus, an-
tennarum basi rufa, breviler convexus . parce obsolet issimeque pun-
ctatis, pedibus fuscis. — Long. 0.9 mill.

Glänzend schwarz,, mit flacher, wcilläufiger. nur bei starker
Vergröfserung bemerkbarer Punktirung der Flügeldecken; ziemlicb
gewölbt, vor der Mitte am breitesten, von hier nach hinten in
schwachem Bogen zugerundet, in der Gestall demnach kurzeiförmig,
diese Form nur durch die einzeln ahgerundclen Spitzen der Flügel-
decken unterbrochen. Die zwei Wurzelglieder der Füliler sind
roth, die vorderen Beine meist pochbraun.

Bei Berlin am Rande eines Wiesengrabens unter Laub von IL
Fischer und mir gefunden.

Diese Art ist von dem ähnlichen, etwas kleineren O. piceus
durch die tiefschwarz glänzende Farbe, die seitliche Abflachung in
der Form der Flügeldecken und die Struktur derselben unterschie-
den. Auch ist die Lebensweise eine völlig andere. (Habelmann.)

G. Kraalz.

*) In der Diagnose heifst es jedocli. elytris punctulis valde obxolelis,
semilunaribus, irregularibus.

üeber die europäisch -deutschen Throscus-Arten

von
Dr. G. Kraal z.

H,

leir Dr. IJctlio, welcher zur i;en;iuoii Kenntnifs unserer deulsclien
T/iJOArM.s- Arten wosenllicli Itcigclragen hol. war iie»ertlin|^s so
freniidlich mein IVIalerial zu bcslinimcii ; ich erlaube mir hier aui"
cinif;e Fundorte der einzelnen Allen aufmerksam zu machen und
/.uiu Schlufs liir unsere Leser eine kurze Uebersichts- und Bestim-
mungs-Tabclle derselben zu geben.

1. Throscti.s brevicullis Honv. bisiier in Deutschland nur
bei Passau nach lionvouloir aiilj^elundeii. besitze ich in einigen Ex-
emplaren aus Schlesien (Kelch und Roger), Serbien (Zebe) ; jeden-
falls fehlt die Art in Oesterreich nicht,

2. TItroscns dermeslohl es L kommt nach Bonvouloir in
ganz Europa vor, scheint abei' im Süden sparsamer.

3. Throscus rariiii froiis IJonv. erhielt ich aufser aus Sclile-
sien auch aus Deideshciu) (Dr. Epp(dshcim) und He>sen (Scriba).
Aus der Berliner Gegend besitze ich 2 Exemplaie, eins von mir,
eins vom veislorbencn Huthe gesammelt.

4 Thro.srns elnteroiiles fleer. Redicnb., Bonv. besitze ich
von (jpieehenland (Krüpcr), Madrid (selbst gesammelt), Andalusien
(Sjaudingcr). Fiindoilcn, welche noch niclil angegeben sein dürflen.

Von den von mir erwähnten Exemplaren von Ahrwcil(>r und
Thüiingen (vergl. Bethe in der vStcIt. Entom. Z-eitg. lSt'5. S. 236
iNoto) sind die Thüringer auf Throsrns rarhii/'rons zu beziehen, da
nach Kellner's brietl. (Mitlheihmg aufser dem gewöhnlichen derme-
slnidcs nur carinifrimti und ofjlttsiis. letzterer selten, in Thüringen
beobachtet wurde.

5. Von Throscn.s exul liouv., auf den IVIöllenwiesen bei Stet-
tin von Dr. Bethe aufgefunden (vergl. Siett. Ent. Ztg. 1870. S. III),
besitze ich ein Exemplar von Halle und zwei aus Ungarn; das von
V. Heyden bei Frankfurt a. !M. aufgefundene Stück (Beil. Eiiloin.
Zeilg \I. 378) habe ieli niebl geseben.

142 G. Kraal z: über eurnjt.dentsihe Throscus Arten.

6. Throscus Diivalii Conv. besitze ich aus den Pyrenäen
und Toscana (vom Brnck!).

7. Throscus obtusus Curl. (ptisillus Heer, Redtb.) kommt
nach Dr. Bethe in Nord- und IMitleldeiitschl.md vor; eine nähere
Angabe der Fiindorie wäre in faimisliscber Bezieliung wüiischens-
werth; ich besitze aus Deutschhind nur österreichische Stücke (Ull-
rich). In Andahisien sammelte Staudinger die Art in Mehrzahl, bei
Toledo fand ich sie einzeln, in den Pyrenäen sammelte sie vom
Brück. Ein Stück aus dem Caucasiis erhielt ich durch H. v. Maschell,
ein anderes aus Egypien fand sich unter Käfern, welche Schaum
daselbst erbeulet halte.

Zu den vier im 4ten Bande der Naturgcsch. d. Ins Deiitschi.
1863 beschriebenen Arten sind also jetzl die übrigen europäischen
hinzugetreten {carinifrons^ exul)^ aulser Duvatii.

Die Arten lassen sich wohl zur Genüge kurz so übersehen:

Augen ungelheilt, Slirn zweikielig hrevicollis Bonv.

Augen bis zur Hälfte getheilt (gröfste Art) . . dermestoides L.
Augen ganz getheilt:

, erreichend ; Zwischenräume *)

I ., . ,. iunrc£;elmäfsiii; nunklirt: grols carinifrons Bonv.

zweikielig, i

^}^}^ ''^" \n'''l't erreichend; Zwischen-

tT( . " )"'•'''* e''''«^'*"'^*^"'^' Zwischen
"*' ^ /räume vorn zweireihig punk

tirt ; mittelgrofs elateroides Heer.

Slirn <^ /kräftig punk-

Uirt ;schlauke
schwarzbraun, ] Art exul Bonv.

Zwischen- <
ungekielt, \ räume j sehr fein

Flügel- ,' / punktirt;

decken ] 'schlanke Art Duvalii Bonv.

rothbraun, Gestalt untersetzt obltistis Curt.
kleinste Art. (pusillus Heer).

*) der Punkts treifen auf den Flügeldecken.

Uebersicht der deutschen Triplax -Arten

von
Dr. G. Kraut z.

IT.

I err Hcdel, ein eifriger und tal(Milvollcr jinigcr Pariser Entonio-
log, hat im fünfton Bande von de Marseiil's Abcille (S. 1 — öO) eine
IVloiiogra[tliie der europäischen Erotylenen (Eniiiden und Triplaci-
den) gesehen, in welcher zwar nur wenige neue Species besohrie-
hen werden (Etigis punlica. Tripkix Marseiili. AuUicocheihis alge-
rhius). die Zahl der europäischen Arten indessen um einige ver-
mehr! und die Synonvmie sehr sorgfällig geliclilef ist.

Auf die anselndiche und seltene Eiigis suugninicollis wird eine
neue Gattung Coinbocertts gegründet.

Die auf Triplax hicolor und rufipes von Thomson bereits 1S63
im fünften Bande seiner Scandinav. Coleoplera errichtete Gattung
Vlalichna ist von Bedel noch nicht in Betracht gezogen, dürfte
aber bei näherer Prüfung kaum BedeTs Ausspruch: (S. 21) le genre
Triplax est d'une parfait unite, erschüttern.

Von dieser (Jatlung zählen Zehe und Hedlenbacher sechs deui-
sche Arten auf, mein Verzeichnirs der deutschen Käfer giebt sieben
an, welche durch die nachfolgenden Bemerkungen auf neun an-
wachsen, so dafs von den 11 euiopäischcn uns nur zwei fehlen.

Die 7V(;ij/«.i- Species sind Muster- Arien für analytische Tabel-
len, weshalb es mir zweckmäfsig erschien, eine solche für die deut-
schen Alten am Sehlufs zu geben; die BedcTschen Namen der Au-
toren unri seine Synonymie sind bei der kni/.en Besprechung der
einzelnen Arien benutzt, wo auch schlicfslich die beiden nichl deut-
schen Erwähnung finden.

In di-r von mir gegebenen Tabelle habe ich zugleich die na-
tüiliclie Heilienfolge der Arien benirksichiigi , bei welciier die an-
sehnliche elongulu mit dem meisten Holh an der Spitze steht, dann
folgt linsaica mit schwarzer Brust. rußcoUis mit schwarzer Brust
und schwarzem llinleileib. endlich mehinoveph. mit schwarzem Kopf.

144 G. fCiaatz: über

1. Triplax elongata Lac, — Von dieser Art scheinen bis jetzt
nur österreichische Stücke bekannt zu sein.

2. Triplax Russica L. Europa, — Auffallend kleine Wiener
Stücke, darunter ein unausgefärbtes mit röthlicher Brust erhielt ich
vor Jahren von H. Türk,

3. Triplax ruficollis Lac, (uec Steph.) besitzeich aus Süd-
frankreich (vom Brück), Lyon (Rey) so wie ein Ex. aus Oester-
reich ohne nähere Angabe des Gebers,

4. Triplax melanocephala Latr, (nee Lacord.) == riijicollis
Steph,, = nigriceps Lac, Redt. — Nach Redtenbacher in Oester-
reich sehr selten, in Zebe's Synopsis der deutschen Käfer noch nicht
aufgeführt, ist von Herrn Fufs bei Ahrweiler gefunden worden.

5. Triplax aenea Schall, (1783), Payk. (1800). — Europa.

6. Triplax bicolor Gyll, (nee Marsh.) — In Oesterreich nach
Redtenbacher sehr selten; von Zebe bei Glafz in Schwämmeu sel-
ten gefunden; nach Bedel auch in Steiermark, Hierher als var.
scul ellaris Charp.

7. Triplax lepida Fahl. — Li den Sammlungen bisher wohl
mit rujipes verwechselt, bei Paris häufig. Bedel führt noch keinen
deutschen Fundort auf. L^h fand einige Exemplare des Käfers
vor Jahren an Baumschwämmen im Forste bei Damms - Mühle,
einige Meilen von Berlin, erhielt eine Anzahl Stücke aus Oester-
reich, zwei aus Serbien (Zebe).

8. Triplax rufipes Fabr. (clavala Lic) scheint mehr dem
südlichen Frankreich anzugehören.

9. Triplax collaris Schall, (capislrala Lac) wird von Red-
tenbacher noch nicht als österreichische Art aufgezählt, scheint aber
gerade dort vorzugsweise vorzukommen; der Käfer ist übrigens zu-
erst vom Beschreiber bei Halle aufgefunden, dann bei Magdeburg,
in Steiermark, Dalmatien, dem ßanat,

Aufser diesen neun deutschen Arten sind nur noch zwei schwarz,
köpfige, schlanke Arten bekannt, von denen die eine in Spanien, Por-
tugal und Algier einheimisch und durch die dunkelblauen Flügel'
decken leicht kenntlich ist; es ist dies

10. Triplax cyanescens Bedel (melanocephala Lac).

11. Triplax Marseuli Bedel aus Südfrankreich und Algier
hat Kopf, Flügeldecken und Hinterleib, mit Ausnahme der Spitze,
schwarz, rothe, dünnere Fühler als melanocephalus , starke, vorn
wenig dicht stehende Punkte in den Punktstreifen, deren Zwischen-
räume sehr fein punktirt sind; Schildchen herzförmig, eben, Hals-
schild wenig gewölbt.

deutsche Triplax- Arien. 145

Analytische üebersicht der deutschen Trip lax- Arten.

., (und Hinterleib roth elongala 1.

Brust

läng- \
I lieh, )

schwarz,
Kopf

schwarz,/ roth . . russica 2.

Hinter- )
leib (schwarz rii/icollis 3.

l Flügel- j ^schwarz melanocephula 4.

'decken /

Kör- 'blau, Kopf und Unterseite rofb . . aenea 5.
per \.

J /röthlich, Käfer nur mittel-

1 , roth, \ grofs bicolor 6.

f l Schild- <

, .f.. \ eben /^ ,„„ nicht länger als2 lepida 7.

\ eifor- ] 'schwarz,; ° '^

mig, { Fühler- }

" i ° ' (viel länger als 2 rußpes 8.

\schwarz collaris 9.

Während des Drucks geht mir durch H. Dr. Hampe eine durcli
ihre Kleinbeit ausgezeichnete, neue deutsche Art aus St eiermark
zu. Dieselbe ist den mittleren Stücken der Engis hitmeraiis an
Länge gleich, jedoch viel breiter, von der knrzeiförmigen Gestalt
der Tripl. rtt/ipes und lepida, nach vorn und hinten noch etwas
mehr verschmälert, etwas gewölbter, eben so gefärbt wie diese Ar-
ten, also Kopf, Thorax und Beine roth, Hinterleib und Flügeldecken
schwarz, diese mit sehr feinen Punktstreifen und zwischen densel-
ben nur mit einer ziemlich regclmäfsigen Reihe feiner
Punkte. An den Fühlern ist Glied 3 etwas feiner, kaum länger
als 2, (leiitlich länger als 4. Der Kopf ist unregelmäfsig. woilläufig.
fein punktirt, das Halsschild ähnlich, aber kräftiger, nach vorn mehr
verengt als bei lepida. Das Schiidcben zeigt einen Stich ins Roth-
braune. Die Diagnose würde etwa lauten:

Tripla.v pygmaea nov. sp.: Ovalis, nigra, antennis. rapite,
Ihorace pedibnsfjue rußt, elylris subliliter punclato-striatis. intersti-
tiis sublilissime sub(nni)serialim punclalis. — Long. l\ lin.

Bsrl.KDtomol.ZeUicbr.lv. \Q

Ueber einige deutsche Dorcatoma-Arten

von
Dr. G. Kr aal z.

1. Dorcatoma serra Panz., Muls. (Terediles p. 349.)

Ich habe die Art, welche Mulsant ') (Terediles pag. 349) als
üorcaloma serra Panz. (Faun. Germ. XXVl. Fig. 10.) in die fran-
/.ösisclie Fauna einführt, noch nicht in mein Verzeichnifs der deut-
.-chen Käfer aufgenommen, weil Redtenbacher die serra Panz. zu
seiner dresdensis zieht, während vSturm (Deutschlands Insekt. XII.
.S. 13) dieselbe unter seiner Bovislae cilirt. Ersteres ist nur mög-
lich, wenn man Gestalt und Grölse, letzteres wenn man die Gesialt
der Fühler in Panzer's Abbildung als falsch annimmt. Die sieben
Worte der Panzer'schen Beschreibung unterstützen beide Hypothe-
sen wenig.

Nachdem ich unter meinen deutschen Arten die Dorc. serra
iVIuls. herausgefunden habe, mufs ich bemerken, dafs sie immer
deutlich schlanker ist als der von Panzer abgebildete Käfer, so dafs
dessen Abbildung eigentlich nur dazu dient, ein, wenigstens zum
Theil falsches Bild des Käfers zu geben. Da indessen die Gestalt
der Fühlerglieder so ziemlich zutrifft und der Käfer von Mulsant
unter dem Panzer'schen Namen genau beschrieben ist, so will ich
denselben gern acceptiren , und die früheren Bedenken gegen seine
Annahme fallen lassen, nachdem ich die Mulsant'sche Art kenne.
Dieselbe ist jedenfalls hauptsächlich mit der chrtjsomelina verwech-
selt worden, indessen bei einiger Aufmerksamkeit von ihr dadurch
wohl zu unterscheiden, dafs die Flügeldecken glänzender und ziem-
lich gleichmäfsig punktirt sind, während sie bei der chrysomelina

') Der Kürze halber citire ich Mulsant, während auf dem Titel Mul-
sant et Roy als Auloren figurireri, obwohl wahrscheinlich Key, von iletu
die Abbildungen stammen, auch die ganze Arbeit geliefert hat.

G. Kraatz: über ilenl'-che Uotcatoma- Arten. 147

matter, fein gerunzelt, dazwischen mit gröfseren, aber seichten Punk-
ten besetzt erscheinen; ebenso ist die Unterseite des Hinterleibs bei
der serra gieichmärsig dicht punktirt. während dieselbe bei der
chrysomelina (ähnlich ^vie bei der flavicornis) noch aufserdem mit
einzelnen gröfseren Punkten besetzt ist. Die beiden vorletzten
(jiieder der Fühlerkeiile sind noch kräftiger als bei der chrysome-
Ihia gebildet.

Die serra ist wahrscheinlich über ganz Deutsehland verbrei-
tet; ich besitze Exempl. von Berlin (aus Eichenschwämmen, Weise),
('assel (Riehl). Düsseldorf (Förster), Oesterreich (Sartorius) und an-
deren Localitäten.

Dorculoma chrysomelina und flavicornis werden noch oft mit-
einander verwechselt.

Bei Dorcatoma chrysomelina giebt Sturm (Deutschi. Ins. XII.
Taf. CCXLIV. Fig. Ä.) den schlankeren Bau und die viel gröfse-
ren vorletzten Fühlerglieder. bei Dorcat. ßavicornis (a. a. O. Taf.
("CXLV. Fig. A.) die etwas kleinere, untersetztere Gestalt und die
viel schwächeren vorletzten Fühlerglieder sehr gut wieder; bei der
chrysomelina ist das letzte Glied viel, bei dar Jlavicornis das letzte
Glied wenig schmäler als das vorhergehende, alsdann ist diese viel
kräftiger punktirt.

2. Dorcatoma punctulata Muls. (Terediles p. 34G.)
Nach weiblichen Exemplaren von der Grande - Chartreuse be-
schrieben; von der dresdensis hauptsächlich dadurch unterschieden,
dafs nur der Hinterraud des zweiten ßauchsegments hinten in der
Mitte ausgerandet ist. während bei der dresdensis dies auch beim
dritten und vierten Segmente der Fall ist; ferner fehlt der fjumtu-
lala das Rudiment des dritten Streifens an den Seiten der Flügel-
decken, sie ist etwas länglicher, dichter und feiner punktirt, dich-
ter behaart, die vSlirn schmaler und convexcr, die Auj:,en et\vas
gröfser und vorspringender, die Vorderecken des Thorax spilzei',
die llintereckcn stumpfer.

Ich besitze vier weibliche Stüi-ke von Berlin und V> iirlitz,
welche viel gröfser als einige Exemplare von anderen Lociiiiläten
sind; bei diesen gröfs er en Stücken ist der liinterrand des diilten
und vierten Segments kaum ausgerandet, bei den kleineren dage-
gen deutlich; die kleinere Form wurde die dresdensis iMuls. sein;
zu derselben scheinen als iMännrhen noch kleinere Exemplare zu
gehören, welche weniger tief schwarz, etwas weniger glänzend sind
und die vorlelzlcn Fühlerglieder in einen sehr laugen .\st ausgezo-

10*

148 G. Kraalx: über deutsche Dorcalojna- Arten.

gen zeigen. Es wäre zu wünschen, dafs die dresdensis der ver-
schiedenen Sammlungen genauer untersucht würden.

Mulsant's punctulata zeigten keine Erhabenheit (aucun relief)
in der Mitte der Basis des fünften Segments, welche bei einer
von meinen punctulatal vorhanden ist. Während meine punctu-
UHu sämmtlich viel gröfser sind als meine dresdensis Muls., giebl
Mulsant beiden Arten die gleiche Länge von 1| lin.

3. Enneatoma subglobosa Muls. (Tered. p. 377.)
Diese in Deutschland noch nicht nachgewiesene Art kölscherte
ich in einem Exemplare bei Berlin (Tegel) und erhielt sie aus Kö-
nigsberg in Pr. als Bovistue; sie ist noch kleiner (f Lin.) als a/yi-
ni.s Sturm (* Lin). Die drei an den gethellten Augen leicht kennt-
lichen £nneo/omo-Arten lassen sich nach Mulsant leicht so unter-
scheiden:

Iunregelmäfsig punktirt, Behaarung
niederliegend, Seitenstreifen ge-
rinnt subalpina Bon.
(bovislae Ent. H.)
fast reihenweise punktirt. gerinnt . af/inis St.
und behaart. Seiten-)
streifen (gefurcht, subglobosa Muls.

Für Deutschland neue Homalota-Arten

von
Decan fV. Scriba und Dr. G. Kraatx.

In den Transaclious of tlie Enlomological Society of London 1869,
Part II. und III. ist von Herrn David Sharp eine Revision der bri-
tischen x\rten der Gattung Ilomalota erschienen, in welcher der Herr
Verfasser 157 englische Arten mit aulserordenflicher Schärfe und Ce-
nauigi<eil beschrieben hat. Eine sorgfältige Untersuchung unseres
Materials ergab sowohl für meinen Freund vScriha wie für mich, dafs
eine Anzahl der von H. Sharp aufgeführten Arten auch in Deutsch-
land vorkommen. Dieselben werden hier in der Sharp'schen Rei-
henfolge. Uliler zu Grundelegung seiner Beschreibungen, charakteri-
sirt; am Schlüsse der Beschreibung ist jedesmal angegeben, wer von
uns die Art in die deutsche Fauna einführt.

Ich hatte nach Erhall der Sharp'schen Arbeit demselben meh-
rere Hundert deutsche und andere Homalota (Typen etc.), welche
von mir bei meiner Bearbeitung der deutschen Staphylinen grofsen-
Iheils noch nicht untersucht waren, zur Ansicht und Bestimmung
eingeschickt. Leider ist diese Sendung auf dem Rückwege im Herbste
vorigen Jahres verloren gegangen, so dafs nur wenig Hoffnung übrig
bleibt sie noch zu erhallen; ist auch diese verschwunden, so werde
ich eine Anzahl Bemerkungen an die Bestimmungsliste der verlore-
nen Arten anknüpfen.

Aus der Einleitung zu Sharp's Arbeit mag hervorgehoben wer-
den, dafs derselbe Thomson's Eintheilungen nicht benutzen konnte:
jedoch die Originalität, Schärfe und den Eifer hervorhebt, von dem
seine Beschreibungen vielfach Zeugnifs ablegen. Von meiner Ein-
Iheilung sagt er a. a. O. S. 92: Kraatz hat ein Eintheilungs-System
vorgeschlagen, welches sich im Ganzen als sehr brauchbar bewährt.
Ich habe mich daher hauptsächlich daran gehalten, jedoch merkliche
Vereinfachungen vorgenommen. i\(intn es mir in mancher Beziehung
fähig schien. K.'s Eintheilung des Genus in 2 Haupigruppen —
1) Flügeldecken länger als Thorax, 2) Flügeldecken nicht länger als
der Thorax — ist künsilich und imr von unbedeulendem wirklichen
Nutzen, weil die erste Abtheilung l'ifi Species enthält, die zweite
deren nur 6. Daher habe ich diese Eintheilung unbenutzt gelassen

150 W. Scrihn und G. Kraal z:

und die wenigen Arten mif kurzen Flügeldecken unmiltelbar bei
ihren nächsten Verwandten eingereiht.

Kraalz stellt 13 Gruppen auf. Ich schlage vor einige derselbeii
zusammenzuziehen und die Anzahl auf 8 zu reduciren. Ueberdiefs
habe ich die Species der jedesmaligen Seclion in natürliche Gruppen
gestellt in solchen Fällen, in denen ich charakteristische Merkmale
für dieselben fand. Selbstverständlich indefs sind die Sectionen und
Grnppen oft dem Anschein nach wenig natürlich oder charakteri-
stisch mit Bezug auf gewisse eigenthümliche Arten; auch ist diese
Praxis nur angenommen als Erleichterung zum Studium, denn v\irk-
liche Trennungslinien bestehen nicht zwischen den verschiedenen
Gruppen und Sectionen in der Natur. (Sharp.) G. Kraatz.

1. Homalota delicatula Sharp Revis. p. 107.

Linearis, depressa, fusca, elytris dihitiorihus, antennis pedibus-
ritie lestaceis, siipra dense suhtilissime pimctaln: anfeimis elongatis',
apicem versus haud incrassalis; nhdomine supra dense sublilissime
aecjualiter punclato. — Long, f lin.

Der Hom. stibtiUssima sehr ähnli« h in Gröfse und Gestalt, aber
am nächsten der Hom. tongula verwand!, jedoch nur halb so grofs
als diese; bräunlich mit helleren Flügeldecken, Fühler und Beine
braun. Fühler fast so lang als Kopf, Halsschild und Flügeldecken,
nach der Spitze nicht verdickt, die Glieder länger als breit, 2 länger
als 3, 4 kürzer als 3, 5 bis 10 ziemlich gleicl» lang, II länglich.
etwa um ein Drittel länger als das 10. Der Kopf fast quadratisch,
kaum schmäler als das Halsschild, vorn sehr wenig schmäler, dicht
und sehr fein punktirt. Halsschild kaum schmäler als die Flügel-
decken, so lang als breit, nach hinten wenig verengt, dicht und
sehr undeutlich punktirt. Flügeldecken heller als Kopf und Hals-
schild, ein Drittel länger als dasselbe, sehr dicht und fein punktirt.
Alle Hinterleibs-Segmente sind oben gleichmäfsig dicht und sehr fein
punktirt. Beine hellbraun.

Es ist Sharp nicht gelungen das Männchen vom Weibchen zu
unterscheiden; wahrscheinlich ist der Unterschied derselbe wie bei
Hom. longula; bei einigen Exemplaren sind Kopf und Halsschild
gefurcht, bei anderen nicht.

Die Art kann nur mit Hom. snhlilisslma oder mit Hom. lon-
gula Heer, Sharp {thinobioides mihi) verwechselt werden. Von er-
sterer unterscheidet sie sich lei('lit durch die langen Fühler und das
dicht punktirte Halsschild; sie ist nur halb so grofs als longnin Heer,
viel heller und das Halssrhild ist weniger dicht und fein puiditirl.

neue deutsche Homalota- Arten. 151

Aenfscrst selten. Von Sharp am öfer des Nith, bei Thornhill,
gefunden und von Herrn Crolcli lici Rannocli.

Ich erliiolf einzelne Exemplare aus Baiern. Thüringen, Flessen
und niclircrc von Jülich durcli Herrn Oberförster Eiclihoff.

G. Kraal z.

2. Homalota londinensis Sharp Revis. p. 118.

Linearis, nigra, antennnrnm Änsj, elytris, pedibus anomie rufo-
testaceis. confertim snblililer punctata', antennis sat ienuibus. arti-
cido penullimn leviler transversa: capite media canalictilu brevi : (ha-
race snlrjuadratn. longitiidine latitudine band breviore^ abdamine se-
gmentis 2 — i crebre subliliter punctatis. 5" parce punctata, 6'^ yere
laevigato- — Long. 2 lin.

IVlas: nbdnmine segmento 7* ventrali producta, apicem versus
angtislato. apice ipso emarginato Iruncato.

Fein.: abdamine segmento 1" supra et infra apice rotnndato.

V a r. : rufo-testacea. capite abdominerjue cingnlo ante apicem
fuscis.

Sehr ähnlich einer grofsen und hell gefärbten Ilom. elongatula.,
aber noch gröfser als die gröfslen Exemplare dieser Art. Fühler
mäfsig lang und -chlank. nach der Spil/e zu wenig verdickt, pech-
braun mit rolhhrauncn Grundgliedern: Glied 2 und 3 fast gleich
lang, 4 — 10 iillmählig etwas kürzer und breiter. 4 länger als breit,
10 nicht ganz so breit als laug: II mäfsig lang, nicht ganz so lang
als 10. Taster und IVlundtbeile rothgelb. Kopf schmäler als Hals-
schild, abgerundet mit einer deutlichen, kurzen Furche auf dem
Scheitel, fein aber nicht dicht punktirf. Halsschild etwas schmäler
als die Flügeldecken, etwa so breit als lang, nach hinten nicht ver-
schmälert, mil einer F.,ängsfurchp auf der Mitte; dicht und fein punk-
tirl; schwarz gefärbt, gewöhnlich deutlich rothbrauu. Flügel-
decken etwa ein Diiltel länger als das Halsschild, etwas länger als
breit, von röthlicher oder braunröthlicher Farbe, dicht und fein punk-
lirt; Hinterleib schwarz, die S[)itze und die Hinterränder der Seg-
mente mehr oder weniger deutlich rothgelb; Segment 2 und 4 dicht
und fein punktirt, 5 weitläufiger, 6 beinah glatt. Beine rothgelb.

Bei dem Männchen ist die untere Platte des siebenten Hinter-
leibsegments vorgezogen und verschmälert, gegen die Spitze aber
kaum nach oben gebogen; die Sj)ifze selbst ist abgestutzt und ein
wenig ausgerandet; der Hinterrand der oberen Platte ist durchaus
nicht ausgerandel. Das Weibchen hat eine sauft abgerundete obere
und untere Platte des siebenten Segmentes.

152 W^. Scriba nnd G. Kraaiz:

Die Stücke variiren bedeutend in der Färbung.

Hom. londinensis kann leicht verwechselt werden mit luridi-
pennis, elongatula, oder terminalis. Von luridipennis unterscheidet
sich dieselbe durch schmälere Gestalt, hellere Farbe, nicht trans-
versales Halsschild und weniger ausgeprägte männliche Geschlechts-
unterscheidungszeichen. Von elongatula durch die Gröfse, hellere
Färbung, mehr transversales vorletztes Fühlerglied und männliche
Charak ter e(ähnlich wie luridipennis). Die Art ist ähnlich gefärbt
wie terminalis (welche Art noch nicht in Grofsbritannien gefunden
ist), hat aber schlankere und dunkler gefärbte Fühler; sie ist gröfser
und die Geschlechtsauszeichnungen des cf sind anderer Art.

Nicht selten an sumpfigen Orten in der Nähe von London.
Die Art kömmt nach Sharp zwar auch an anderen Orten vor, aber
anscheinend seltener; er besitzt ein Exemplar von Inverness-shire
und hat deren auch aus Deutschland gesehen; ich besitze nur ein
von mir als Student bei Boim gesammeltes Stück, auf welches ich
keine eigene Art aufzustellen wagte.

G. Kraatz.

3. Homalota subglabra Sharp Revis. p. 149.

Nitidula, nigra, elylris pedibuscjue piceo-testaceis, subliliter haud
confertim punctata, subtililer pubescens; antennis apicem versus le-
viter incrassatis, articuUs 7 — 10 transversis: thorace transversim
subunadrato; abdomine basi parce obsolete punctato, apice laevigato.
— Long. 1^ lin.

Mas.: structura abdominali feniina vix distinguilur.

Etwas breiter als Hom. palustris, kräftiger gebaut und glänzen-
der. Die Fühler sind schwarz, derb, im Verhältnifs zur Gröfse des
Insekts aber wenig länger als Kopf und Halsschild, deutlich aber
nicht stark nach der Spitze zu verdickt; die 3 Basalglieder etwas
schlank und länglich, 2 länger als 3; 4 bis 10 allmählig deutlich
breiter, 7 bis 10 transversal, 11 allmählig zugespitzt, mäfsig lang.
etwa doppelt so lang als 10. Kopf schwarz und glänzend, schmäler
als der Thorax, etwas schmäler hinter den Augen, welche ziemlich
vorstehen; fein behaart und kaum punktirt. Das Halsschild ist
schmäler als die Flügeldecken, gut ein Drittel breiter als lang, die
Hinterecken sanft gerundet, die Seiten fast gerade, nach hinten nicht
verengt, die Punktirung äufserst fein und nicht dicht, oben ohne
Furche oder Grube. Flügeldecken dunkelbraun, am Grunde und an
den Ecken dunkler, halb so lang als das Halsschild, glänzend, fein
lederarlig gerunzelt. Der Hinterleib ist schwari und glänzend, die

neue deutsche Homaloia- Arten. 153

Segmente am Grunde sparsam und undeutlich punklirt. diejenigen
der Spit7,e nicht punktiif. Die Beine pechbraun.

Das Mäiiuclieii ist kaum vom Weibchen zu unterscheiden, nur
die obere und untere Platte des siobenfon llinlerleibssegmenis ist
»chmäler beim Weibchen.

Ein Exem[)Iar, welches Herr Crotch an Herrn Thomson sandte,
wurde von diesem: y^uvibonaiae affinis" bezettelt. Sharp glaubt
indofs. dafs die Art besser neben monlicoln steht, da sie sich durch
geiingere Gröfse, feinere Punkliiung und durch den Mangel dei
männlichen Geschlechtsunterschiede unterscheidet.

Diese seltene Art ist nur in den schottischen Gebirgen gefunden.
Hannoch, Strath Cannicli. Arr.ui, Tbornhill.

Mein einziges deutsches Exemplar, welches ich hierher ziehe,
stammt von Cassel (Rielil). G. Kraatz.

4. Homalota cavifrons Sharp Revis. p. 177.

JVigra. ihorace ettjtriscfue piceis. anlennis. nno pedibiisijue testa-
ceis\ capiie subtrkiua;iiUtrix Ihorace basi foveolato; ehjlris thoracis
lungitudine ; abdomine sitpra conferlim sxibtilUer punctato. segmento
7" apice media in ulroque sexu triangulär Her emarginalo. — Long,
vix 1 lin.

Mas: capite medio lale impresso, abdomine segmento 7' ven-
Irali elongalo.

Den schmalen Exemplaren der aiialis so ähnlich, dafs es ge-
nügt die Charaktere hervorzuheben, welche sie von dieser Art un-
lerscheiden; dieselben sind fast ausschliefslich Geschlechtsunter-
scliiede. Die Oberseile des Kopfes vom Mfinnchen ist breit und
sehr deutlich eingedrückt, während sie bei allen Exemplaren der
Hoin. analis convex ist; beim Männchen von Hom. cavifrons ist
flie Bauchpl.'illc des siobenten Hinlcrlcibsegmcnts bedeutend hervor-
ragend (wie bei Hom. .soro?), und der Hinterrarid ist in d<'r Mitte
mit einem Büschel von 5 oder 6 deutlich schwarzen Haaien ver-
selu-o. Beim VVeibcheii von flom. cavifrons ist die Ausbuchtung
des siebenirn Segments breiter und tiefer als bei Exemplaren der
lloin. analis von derselben Gröfse; bei beiden Geschlechlern sind
die Flügeldecken kürzer, da sie nur von der Länge des ILilsschil-
des sind.

Sharp hat diese Art nur in den hügeligen Distrikten Schottlands
in der Nähe von Edinburgh und Thomhill gefunden. Ich besitze
ein von mir bei Bcrlit) gefur)tlen<s Slück. welches ich friilirr nicht
speriti.sch von der analis /,u trciirien wngte. G. Kraatz,

154 IV. Scriba und G. fCrnntt:

Eine zweite, der Unmnlola analis ') selir nahe verwandte,
wahrscheinlich auch nicht in Deutschland fehlende Art ist:

5. Homalota simillima Sharp Revis. p. 177.

Picea., aniennis, ano pedilnisque teslaceis; capite snbtriangulari:
thorace basi obsolete foveohito:, elylris hoc paulo longioribus ; nbdo-
mine snpra undiqtie confertim punctalo. segmenlo 7° apice medio
in ntroqne sexu emaiginalo. — Long, vix 1 iin.

Mas: capHe impresso, abdom. segrn. 1'^ ventrali elongafo.

Der fJom. analis sel)r ähnlich, so grofs wie kleijie Exemplare
diesei' Art. aher von parallelerer Gestalt, flarher, einfarhiger. feiner
und dichter punktirt, deshalb weniger glänzend; das Brustschild ist
flacher und transversaler, und atn Grunde weniger deutlich einge-
drückt.

Das Männchen ist vom Weibchen leicht zu unterscheiden; die
Oberfläche des Kopfes ist stark eingedrückt und am Hinferleibe ist
das siebente Segment deutlich vorrogend, die Spitze mit 5 oder 6
deutlich schwarzen Haaren besetzt.

Auch der Hum. cavifrons sehr nahe stehend, mit ähnlichen
Geschlechtscharakteren. aber einfarbiger, von parallelerer Gestalt,
dichter und feiner punktirt, mit flacherem und querem Brnstschild,
die Flügeldecken länger als das Brustschild, an den Schultern nicht
verengert.

Diese Art hat Sharp nur an den Ufern des Nith gefunden so-
wie an dessen! Zuflufs, dem Cairn Water, in Gesellschaft mit Sco-
paeus Erichsoni unter Steinen. G. Kraatz.

6. Homalota subaenea Sharp Revis. p. 187.

Nigra, capite thoracecjue subaeneis, antennarum arliculo prima
pedibusfjue testaceis, elytris sordide brttnneis: thorace iransverso, basi
impresso; elytris confertim distincliiis granuloso-punctatis', abdomine
segmentis 2 — 4 parce punctatis. 5 st 6 fere laevigatis. — Long.
H — If Iin.

Mas: abdomine segm. 7° dorsali apice truncato et crenulato.

') Sharp's Diagnose der Homalota analis lautet:

Nigra, thorace ehjtrisque piceis, antennis, ano pedihusque testaceis;
capite SHbtriajigulari; thorace basi foveolafo; abdomine supra confertim
subtililer punctnto, segmento 1" apice medio in nlroque sexu triangulari-
ter emarginato. — Long. 1 ün.

Var. — ■ Major, colore obscuriore, antennis longioribus thorace magis
transversa.

Var. — Thorace elytrisqut rufis.

neue deutsche Unninlota- Arien. IS5

Eine dunkel gefärbte, etwas breite Art. der Vorderleib matt,
der Hinterleib glänzend. Fiililer mäfsig lang. dünn, gegen die Spitze
kaum dicker werdend, scliwarz. an der Basis gelblicli. Glied 2 und

3 etwas schlank, ungefäbr gleich lang, 3 ein wenig länger als 2,

4 kürzer und dünner .ils 5. 5 — 10 beinahe eiiiaiidcr gleich, alle et-
was länger als breit, II länglich, ztigespilzt, nicht ganz so lang als
die beiden vorhergehenden zusammen. Kopf schmäler als das Hals-
schild, schwärzlich mit etwas nialtem metalli'schem Scliimnior. fein
und undeutlich puriklirt. Das Halsschild von gleicher Farbe wie
der Kopf, schmäler als die Flügeldecken, ungefähr um ein Drittel
breiter als lang, die Seiten sanfl gerundet, nach der Basis sehr we-
nig schmäler werdend, sehr fein und nicht dicht punklirt, und mit
einem breiten, flachen Eindrucke in der Mitte. Die Flügeldecken
sind ungefähr um ein Drittel länger als das Halsschild, von schmutzig-
brauner oder gelblichbrauner Farbe, um das Schildchen etwas dunk-
ler, dicht und deutlich piinktirt. Die Sculptnr besteht aus rauhen
Erhebungen; die Behaarung ist niedergedrückt und sehr deutlich.
Der Hinlerleib ist schwarz und sehr glänzend; Segment 2 — 4 ein-
zeln und deutlich punktirt , 5 und 6 fast glatt. Die Beine sind
schmutzig h raun I ichgelb.

Das 7te Segment ist beim Männchen oben abgestutzt und cre-
nulirt. die Zähnchen sind etwas breit und ihre Zahl besteht ans
ungefähr acht; die äufserstcn an beiden Seiten sind die deutlichsten.

Diese .Art unterscheidet sich von H. merdaria Thoms. durch
kürzere Fühler mit kürzerem Endgliedc. die dunkle Erzfarbe von
Kopf und Halsschild und durch stark und rauh puuktirte und dun-
kel gefärbte Flügeldecken.

Bei Elberfeld von H. Cornelius aufgefunden.

W. Scriba.

7. flomalota ignobilis Sharp. Revis. p. 200.

Sat ronvexu, nigra, elylris ^uscis. pedibus pireis; ihorme Irunx-
ver/io: ahdomine segmentis 2 — 1 disliiicle hand rrebre jnmrlutis. 5°
parre punctnto. 6" fere lupiiga/o. — Long, j lin.

Mas: nhdamine spgmenlo 7° dor.sitti apice trnnrato el obsolete
rrennlnlo\ venfrnli (ipiiPin versus paulo n»^«.v/«/o, apirp ipse rn-
tmidafn

Fem.: nbdominc segturnlo 1" ventrali murgiue pnslpvini e dcuse
evidenter cilialo. mpdio sat profunde exciso.

Der Hont, fungiroln Thoms. aufserordenilich ähnlich, doch cl-
vTas gewölbter und dunkler gefärbt, besonders aber durch die Ge-

156 W. Scriba und G. Kraal z:

schlechtsauszeichnung bei beiden Geschlechtern bestimmt unterschie-
den. Diese sind bei H. fungicola folgende:

Mas: antennis articulo 3" incrassalo \ abdomine segmento 1"
dorsall apice trnncalo el creniilato: vetUrali prodttclo, apicem ver-
sus paulo anguslato.

Fem.: abdomine segmento 7" venlrali haxid producta^ apice
lato^ leviter rotundato.

Während also bei dem cT der //. ignobilis die obere Platte
des Tten Abdominalsegraents ganz wie bei dem (^ der H. fungicola
gebildet ist, ist die untere Platte desselben Segments weniger vor-
gezogen und das dritte Glied der Fühler nicht verdickt. Beim 2
von H. ig7iobilis ist die untere Platle des Tten Segments am hin-
teren Rande mit dichten Börsiclien befranzt und in der Mitle deut-
lich ausgeschnitten, während bei dem 9 von //. fungicola dioses
Segment nicht ausgeschnitten und nur mit ganz kurzen, feinen und
hellgefärbten, kaum sichtbaren Börstchen befranzt ist.

Von dieser Art, welche gewifs bisher vielfach mit H. fungi-
cola verwechselt worden ist, besitze ich von mir im Vogelsberg ge-
sammelte Exemplare und solche, die von Cornelius in Elberfeld ge-
funden wurden; auch Dr. Eppelsheim hat den Käfer bei Deidesheim
in der bayrischen Rheinpfalz gesammelt. W. Scriba.

8. Homalota angusticollis Thoms. Sharp. Revis. p. 210.

JVigra, etylris nigro-Jtiscis, pedibus fuscis; thorace subquadralo
basi canaticulafo; elylris hoc sesijni lo7igioribus; abdomine supra
segmenlis 2 — 4 parce suhtiliter punctalis, 5 el Q fere laevigalis. —
Long. IJ lin.

Mas: anlennis arliculis haud vel vix Iransversis', abdomine se-
gmenlo 1" dorsali apice obsolelissime emarginalo.

Fem.: antennis arlicnlis 7 — 10 leviter Iransversis ; abdomine
segmento 7* dorsali apice rotundato.

Thoms. Ofv. Vet. Ac. Förh. 1856. p. 100. - Sk. Col. III. 87.

Mit H. nigricornis Thoms. sehr nahe verwandt, jedoch schmä-
ler, glänzender, spärlicher behaart und mit schlankeren Fühlern;
auch der //. ravilla Er. nahe stehend, aber glänzender mit durch-
aus gleichbreitem Hinterleib und mit viel kürzerem Endgliede der
Fühler.

Der Kopf ist kaum schmäler als das Halsschild, beim Weib-
chen gewölbt, beim Männchen ziemlich flach, fein punktirt, glän-
zend. Die Fühler sind schwarz, Glied 2 und 3 gleichlang, die übri-
gen beim Männchen viel schlanker als beim W^eibchen, das letzte

/ neue deutsche Homalota- Arten, 157

Älied kaum anderthalb IMal so lang als das vorhergehende. Das
llalsschild ist um die Hälfte schmäler als die Flügeldecken, und die
lläifle breiter als lang, an den Seiten vor der Mille leicht gerun-
det mit stumpfen Hinferecken; oben etwas gewölbt, an der Basis
in der IMitle mit einem deulliclien Grübchen, sehr fein pnnktirt.
glänzend schwarz. Die Flügeldecken sind um die Hälfte länger als
das llalsschild, braunschwarz, sehr fein punktirt. Der Hinterleib
ist gleichbreit, oben Segment 2 — 4 nicht dicht und fein punktirt.
5 und 6 fast glatt.

Ich habe den Käfer einmal in [\lehntahl in einem Baumschwamm
gesammelt. Im Berliner Catalog von 1868 ist diese Art als syno-
nym mit ravilla Er. verbunden (vergl. Berliner Ztschr. III. p. 89)
und auch zwischen divisa Märkel und nigricornis Ihoms. einge-
schaltet. Letzterer Name hat au verbleiben und erstercr ist zu
streichen. W. Scriba.

9. Homalota indubia Sharp. Revis. p. 230.

Nigra ^ sat niiidu. tenuiler pubescens . parce punctata, pedibus
piceis\ aniennis ariicnlis 5 — 10 minus forliler Iransversis-^ Ihorace
Iransverso:, nbdomine stipra segmentis 2 — 4 parce subliliter pxinctu-
tis. 5* et 6* fere laevigalis. — Long. -^ lin.

Mas: nbdomine segmenlo 1" dorsati margine posteriore sat
fortiter crenulato.

Diese Art, welche im männlichen (lescblecht durch die mit
sechs Zähnchen versehene obere Platte des siebenten Hinterleibs-
segments nicht zu verkennen ist, unterscheidet sich von //. sericea
durch dunklere Färbung, stärkere und weniger dichte Punklirung,
namenilich der Flügeldecken; die vorletzten Glieder der ganz schwar-
zen Fühler sind weniger transversal als bei sericea. Von //. siib-
tilis durch stärkeren Glanz, kräfligore und einzelnere Punktirung
unterschieden.

Ich habe einige Exemplare bei VVimpfen gefunden.

W. Scriba.

10. Homalota atricolor Sharp. Revis. p. 230.

Linearis, subdepressu; ihx nitida, nigra, elytris pedibus(/ue ni-
gro-fuscis, confertim subtiliter punctata et tenuiter pubescens, iho-
race tranaverso. basin versus snbangustnlo: nbdomine suprn segmeyitis
2 — 4 crebre subtiliter punctatis, Ö" parce punctata. — Lor)g. ' lin.

Var. : Elytris pedibusfjue nigris, concoloribus.

Mas: abdomine segmento septimo dorsati apice truncato.

158 tV. Scriba und G. Kroate:

Eine sehr kleine, schwarze, itienilich parallele und flache Ait
mit dichter und feiner, aber deutlicher Punktirung und Pubescenz.
Die Fühler sind schwarz, gegen die Spitze breiter werdend; Glied
2 und 3 kurz und kräftig, 2 etwas länger als 3, 4 fast quadratisch,
5 — 16 transversal, 11 fast so lang als die beiden vorletzten zusam-
niengenonimen. Der Kopf ist nur wenig schmäler als das Hals-
schild, beinahe quadratisch, eher länger als breit, die Augen ein we-
nig vorstehend, fein und dicht punktirt; die Punktirung besteht aus
feinen Erhöhungen, so dafs die Oberfläche rauh erscheint; in der
Mitte des Kopfes befindet sich ein deutlicher Eindruck. Das Hals-
schild ist wenig schmäler als die Flügeldecken, um die Hälfte brei-
ter als lang, nach hinten etwas verschmälert, fein und dicht punk-
tirt. Die Flügeldecken sind schwarz oder pechschwarz, um ein
Drittel länger als das Halsschild, dicht und fein punktirt. Der Hin-
terleib ist schwarz und glänzend, Segment 2 — 4 dicht und fein,
aber etwas rauh punktirt, 5 spärlich, 6 fast unpunktirt. Die Beine
sind schwarz oder pechschwarz.

Bei dem Männchen ist der Hiuterrand des siebenten oberen
Abdominalsegments abgestutzt.

Diese Art steht in der Mitte zwischen //. tnortuorum und in-
^uinula, etwas kleiner und beträchtlich schmäler als die erstere und
nicht so dicht und fein punktirt, so dafs sie weniger matt erschein!:
sie ist viel gröl'ser als H. in<juinulu und viel dunkler. Die Punk-
tirung ist dadurch eigenthümlich, dafs sie etwas rauh ist.

Ich habe das Käferchen bei VVimpfen an Aas gefunden.

W. Scriba.

11. Homalota germana Sharp. Revis. p. 235.

Nigra, vix nitida, pedibus Juscis, con/erlim evidenter punctata
et ienuiter pubescens; thorace transversa; abdomine apiceni versus
subanguatato, siipra tolo confertim punctata. — Long, -f- lin.

Mas: abdomine segmento 7" dorsali apice obsolet issime quadri-
dentalo.

Kaum kleiner als H. nigra, aber im Verhällnifs deutlich brei-
ter, mit einem kürzeren und mehr queren Halsschild und mit einer
deutlicheren und rauheren Punktirung. Die Fühler sind wie bei
H. nigra gebildet, nur etwas kürzer. Der Kopf ist schwarz, matt,
spärlich aber deutlich und rauh punktirt; bei den Männchen besitzt
er einen deutlichen Eindruck. Das Halsschild ist ein wenig schmä-
ler als die Flügeldecken, mehr als um die Hälfte breiter als lang,
dicht und fein, aber deutlich punktirt, manchmal mit einem undeut-

neue deutsche Homalotti-Arten. 159

icheil Läagseiudruck. Die Flügeldecken sind etwa um ein Drittel
iänger als das Ilalsscliild, dicht und fein punktiil. Der llinleileih
ist schwarz, etwas glänzend, diclil und lein, aber deutlicli punktirl ;
die Punklirung nicht dichlei'. aber deutlicher als bei //. nigra. Die
Beine sind peclifarbig.

Beim Männchen ist der hintere Rand der Hückenplatte des
siebenten Abdoniinalseginents wie bei //. nigra mit vier schwachen
Zälinchcn versehen, doch sind dieselben noch undeiil lieber, kaum
zu unterscheiden.

Diese mit //. nigra häufig verwechselte Art wurde von mir
bei Über-Lais aufgefunden, von Oberförster Eichhoff bei Jülich und
von Dr. Eppclsheim in der bayiischcn Pfalz, und hat gewifs eine
weitere Verbreitung in Deutschhmd. W. Scriba.

12. Homalota setige ra Sharp. Kevis. p. 251.

Nigra, yiiliduln. elijlris nigro - pireis , crebre sat fori Her pun.
data; nnleunis upirem versus levHer iHcrassnlis, articutis 7 — 10
Iramversis; thorace levifer (ran-sverso. anlice haud compresso : ab-
domine apicein versus subauguslato. supra segineiiiis 2 — 4 sat parce
punrtalis, (juinio parcius punctuto, sexto fere Inevigato. Long. I lin.

Mas: abdomine segmento 1" ventrali murgine posteriore ro-
tutidalo.

Fem.: abdomine segmento 7" ventrali apice medio exriso.

Kleiner als IJom. atramentaria, der Vorderleib schwäizer und
glänzender, die Fühler kürzer und gegen die Spitze mehr verdickt.
Die Fühler sind schwarz, das erste Glied pechfarbig, sie sind deut-
lich gcj^en die Spitze dicker werdend und mit abstehenden Här-
chen bekleidet, wie bei //. atramentaria. Glied 2 und 3 ziemlich
schlank, 3 kaum so lang als 2, von Glied 4 — 10 ist jedes ein wo-
nig breiter als das vorhergehende. Die vorlelzlen deullich trans-
versal; Glieil 11 so lang als die beiden vorhergehenden zusammen.
Der Kopf ist mäfsig grofs, ein weni^ sclunäler als das Halsschild,
ziemlich dicht und etwas rauh punktirt. Das HaKsscbild ist etwas
schmäler als die Flügeldecken, ungefähr um ein Drilfel breiler als
lang; seine Seilen sind vom sanll gerundet, nach hinten ist es
leicht verscbmälerl. ziemlich dicht und stark puiiklirl, an den Sei-
teu mit wenigen abstehenden Härchen bescizl. Die Flügeldecken
sind nn^elähr ein Drillel länger als das Ilalsscliild . pechschwarz
oder braun, ziemlich dicht und stark punklirl. Der Hintorleib ist
schwüi'z und glänzend, gegen die Spitze eivvas verschmälert. Seg-
ment l~A deutlich, aber nielil dicdit, 5 >pärlicliei, 6" fasi gar nicht

160 W. Scriha %md G. Kraatz:

punklirt; die Seiten und die Spitze sind deutlich mit abstehendtn
Härchen besetzt. Die Beine sind pechfarbig, die 4 hinleren Schie-
nen mit zwei feinen Börstchen versehen, welche sich auch bei den
verwandten H. alramentarla und parva finden.

Bei dem Männchen ist die obere Platte des siebenten Abdomi-
nalsegmenls oline besondere Atiszeichnung, der hintere Rand der
unteren Platte dieses Segments ist sanft gerundet, während beim
Weibchen diese Platte in der Mitte deutlich ausgeschnitten und der
hintere Rand beborstet ist.

Diese Art unterscheidet sich von H. parva durch die nach der
Spitze zu verdickten Fühler, breiteren Kopf, weniger queres Hals-
schild, spärlichere Punktirung und durch die kürzeren Börstchen an
den hinteren Schienen.

Ich besitze Ex., welche bei Travemünde gesammelt worden
sind; auch ein Stück aus Kärnthen habe ich gesehen. W. Scriba.

13. Homalota picipes Thoms. Sharp. Rev. p. 145.

Nigra, antice ahilacea, anlennis elytrisqxie nigro-piceis , pedi-
bus ftisco-testaceis\ anlennis sut crassis, apicem versus vix incrus-
saiisi thorace transversim snhcjuadruto, busin versus hatid angustato,
poslice foveolalo; elytris hoc tcrlia parte longioribus; abdomine basi
parce puncluto^ apice fere laevigaio. — Long, ly lin.

Mas: anlennis articulo 3' incrassalo^ abdomine segmenlo 1°
dorsali, apice medio, lale, fere triangulär Her, emarginato. margine
posteriore subtiliter incrassato. venfrali, paulo produclo. apice ro-
tundalo.

Fem.: abdomine segmenlo 7" dorsali, apice medio triangulari-
ier exciso ventrali, apice obhise acuminalo.

Thoms. Ofv. Vet. Ac Förli. 1856. p. 99. - Sk. Col. III. 81.

Zur Gruppe der Homalota occulta , angustula etc. gehörend.
Die Fühler sind kurz und dick, ungefähr so lang als Kopf und Hals-
schild, nach der Spitze zu kaum dicker werdend, pechschwarz, au
der Basis etwas heller; Glied 1 kräftig, 2 und 3 kurz, gleich lang.
4 ein wenig dünner als 5, so lang als breit, 5 — 10 unter sich we-
nig verschieden, deutlich transversal, 11 beinahe so lang als die bei-
den vorhergehenden zusammen. Der Kopf ist schmäler als das Hals-
schild, malt, bei dem Männchen breit und flach niedergedrückt, bei
dem Weibchen sehr wenig niedergedrückt. Das Halsschild nur we-
nig schmäler als die Flügeldecken, um ein Drittel breiter als lang,
nach hinten nicht schmäler, in der Mitte an der Basis mit einem
kurzen Längseindruck, welcher bei dem Männchen deutlicher ist,

nene (icitlsclw llomalold- Arten. 161

lein lind sein- dicht punktirt. malt iedcrarlii; glänzend. Die Fliii^cl-
decken sind um ein Viertel l;ine;er ;»ls das Ilalsschild. xiemlicii dielil
und dcullicli j)unkliil. wie das Ilalsschild nialfglänzond. Der Ilin-
Icrleih ist schwarz und glän/,eiid. an der Spitze znweilen bräuidich;
.Seginenl 2 — 4 sparsam |)iinkiirt, 5 und 6 last glall. Die lieine sind
gelbbraun. — Beim Männchen ist das drille (»lied der Fühler etwas
verdickt, der Kopf deutlich eingedrückf. Die obere Platte i\os 7len
Abdoniinalsegnients hat den äiilsern IJand ein wenig veidickt. in
der IMitte ansgcrandel ; der Aulsenrand, der durch die Ausrandnng
gebildet wird, ist abgerundet. Die untere Platte desselben Segments
tritt mehr hervor als beim Weibehen und ist an der Spitze gerun-
det. Heim Weibehen ist das Tic Segment oben deutlich dreieckig
ausgerandet. der äiifserc Hand der nnleren Platte ist ein wenig zu-
gespitzt.

Von Herrn Slark mehrere Ex. im Allgäu gesammelt und mir
mitgelheilt. W. Scriba.

14. Homalota muscorum Bris. Sharp. Revis. p. 259.

Nigia, partim nitida^ elyiris nigro-fuscis, pecUbus iestareis, fe-
mnril/HS obscnriorifms , crehre snlifiliier punclnla-^ antennis articulis
7 — 10 levller Iransversis : (horace leviler hatisverso, cont^exinscnlo,
aecjttali; abdomine apicem versjis a7igus(alo. snpra crehre^ apice rix
fxircius pnnc(alo. — I^ong. 1 lin.

ßrisout Ann. Soc. Eiit. Fr. 1860. p. 314.

Die Fühler sind von mäfsiger Länge und Stärke, ein wenig ge-
gen die Spitze verdickt; Glied 2 und 'i ziemlich schlank, fast gleich
lang, 4 etwas kräftig, 4 — 6 ungefähr so lang als bieit, 7 — 10 deut-
lich transversal, 11 so lang als die beiden vorhergehenden zusam-
men. Der Ko[)f ist schmäler als das IJalsschild, rundlich, gewölbt,
fein und mäfsig dicht punktirt. Das Ilalsschild ist am (irundc et-
was schmäler als die Flügeldecken, um ein Drittel breiter als lang,
nach vorn deutlich verschmälert, quer gewölbt, ohne Findruck,
(liiht und sehr fein punktirt. zart behaart. Die Flügeldecken sind
cl\%as länger als das Ilalsschild. von duiikelltraimer oder schwärz-
licher Farbe, dicht und fein punktirt. Dei- Ilinlerleib ist gegen die
Spitze deutlich verschmälert, lein, dichl und gleichmäfsig punktirt,
das siebente Segment etwas spärlicher. !)it' I>ehaarur)g ist lang,
niederliegend und deutlich, die abstellenden IJorsten an den Seilen
und der Spitze von mittelmäfsigcr Länge. Die Heine sind gelblich,
die Schenkel bräunlich.

//. slercoracUi Kraatz (pilosirejitris Thoins.) i>t kleiner, hat ein
kürzeres Ilalsschild mit einem leincM Findruck an der Basis, kür-
zere l'ühler und einen kleineren Kopf.

Ich besitze Fx. von mir bei Ober-Lais und von v. Meiller bei
Triesl gesammelt; das Käferchen scheint demnach eine sehr w-eite
Vcrbrcituns zu haben. W. Scriba.

Ucrl. K.nloiMf.l Zoit-.lir. XV H

Eine neue deutsche Criocerinen-Art

beschrieben von
Dr. G. Kr aal X.

Zeugophora rufo-testacea.

Oblonga, convexa. n'tlida. teimiter pnöescens, antennis^ capUe.
thorace, elylris peJiötisqiie rufo-leslaceis, peclore abclommecpie ni-
gris sett piceo-nigiis ^ Ihorace stipra crelre minus fori Her pun-
ctalo. luberciilo lalerall magno , obluso, angtilis anlicis siibproduclis^
fere aculis^ elijlris minns crebre punctalis. — Long, li — l|^ lin.

IVlit Ausnahme von Hrust und Hinterleib ganz rüthlicli gelb-
braun, daher sehr leicht von den bisher bekannten Arten zu unter-
scheiden, durch den Bau des Halsschildes der srcbspinosa zunächst
stehend, der seitliche Höcker noch stärker, die Vordereckeu weni-
ger herabgebogen, scharf rechtwinklig vorlretend, die Oberseile we-
niger grob und dichter als bei den übrigen Arten punktirt, so
dafs eine glatte Mittellinie nur theilweise deutlich hervortritt (na-
mentlich beitn (^ , dessen Punklirung überhaupt dichlei- ist). Die
Behaarung auf den ebenfalls clwas dichter punktirlen Flügeldecken
ist etwas kräftiger als bei subspinosa; die Flügeldecken sind deut-
lich länger als hei dieser Art, der ganze Käfer ist schlanker. Füh-
ler und Beine sind einfarbig rölhlich gelb. Die schwarze Unter-
seite zeigt bisweilen einen Slicli ins Pechbraune.

Die angegebenen Merkmale lassen in dem Käfer unzweifelhaft
eine neue Art, nicht etwa unausgefärhle Exemplare von einer der
4 bisher aufgestellten deutschen Arten erkennen.

H. Rittergutsbesitzer Kram er fand die Z. rufo-leslacea im
Walde von Ijudwigsdorf (bei Gilgenbnrg in Osfpreufsen) Anfangs
Mai 1870 unter trockenem Laube auf einem kleinen Terrain von
etwa 20 Quadralfufs; bei mehrtägigem lleifsigen Sammeln wurden
im Ganzen 14 Stück erbeutet , von denen ich einige zur Beschrei-
bung in unserer Zeitschrift erhielt.

Die Mittheilung von deutschen Stücken der:
Zeug, fronlatis Sullr. (Sfelt. Eut. Ztg. 1840. S. 101) würde
mir augenehm sein, um entscheiden zu können, ob der Käfer eigene
Art oder Var. der sculelluris ist, bei welcher die Stirn bis zur Aus-
randung der Augen und der ganze Oberkopf schwarz sind. Nach
Thomson ist in Schweden bis jetzt nur fronlatis aufgefunden.

Drei neue europäische Hydroporus

beschrieben von
E. Wehncke in Harburg.

il ijdrofiorus corsirjis: OLlongus . niger , niliclnlus. tiense
pnnrlalus, elylris parcitis pubescentihus, anlennartim basi pedibiiscfue
rujis. — Loiii,'. 1^ liii.

Dem //. longiiliis verwandt, aber ohvas kleiner, durcb duiik-
Icre Fühler und dichtere Punklirung unterschieden.

Kopf am Hinlerrande röthlich, fein aber dcullirh punklirt. Füh-
b'r bräunlich mit rotber Basis. Ualsschild nach vorn etwas verengt,
überall dicht punktirt. Flügeldecken mit dem Halsscbilde einen
stumpfen Winkel bildend, in der IMillc ein wenig crweilerl, dicht,
punktirt, mit zwei Reiben gröfserer Punkte durchzogen, dünn be-
haart. Unterseite schwarz, Beine roth, die Schenkel etwas bräunlich.
Corsica.

flydraporiis op actis: Oblongn - ovalis ^ niger. opacus ., par-
rius puiiclnluins. eUjlris fnscis. anlennis pedibnscfue ferrttgineis. —
F.,ong. Ij lin.

Von (loslall des //. getiirulnlu.i. aber etwas kleiner nnd durch
die helleren Mügcldeekcn iinri Beine unterschieden.

Kopf pechbraun, sehr fein und sparsam punktirt, Fühler roth-
braun. Ualsschild schwarz, die Seiten fein und nicht sehr dicht,
auf der vScheibe nur einzeln |)unktirl. Flügeldecken dunkelbraun,
noeh den Seiten zu heller fein punklirl. Beine lolhbraun.
Lap|)lanii.

tlydjnponis pyrenneiis: O/doiigo -ovalis . iiiger, nilUhdus,
spdrsim fiimrldlus. clijhi.'i fiarre pidtp.scenlilnis. nnleunariivi bnsi pe-
dibiisffue ferriigineis. — Long, l.^ lin.

//. nivalis ;ihnlifh. durcb die sparsamere Punklirung. nament-
lich durch die fast glatlc Scheibe des Ilalsschildes unterschieden.

ir

164 Wehnche: über europ. Hydroporus. — Ilybius Badenii.

Kopf sehr fein und sparsam punkiirt, Fühler hräunlich mit hel-
ler Basis. Halsschild nach vorn etwas verengt, an den Seiten spar-
sam punktirt, die Scheibe fast glatt. Die Flügeldecken ziemlich
weitläufig punktirt, dünn behaart. Unterseite schwarz. Beine
rothbraun.

Von Herrn vom Brück in den Pyrenäen gesammelt.

Ilybius Badenii nov. spec.

beschrieben von
E. Wehncke in Harburg.

Oblongo-ovaliis, convexus, sttpra piceo-aeneus, margine brunneo.
— Long. 5 lin.

Zur Gruppe mit bogenförmigem Vorderrande der Hinterhüften,
ziemlich breiten, fast dreieckigen Seitenflügeln des Mefasternums ge-
hörend und dem /. subaeneiis am ähnlichsten, doch durch eine ge-
wölbtere Form und die Farbe untersciiieden. Die Oberseite ist
dunkel erzfarben mit deutlichen Fensterflecken, der Seitenrand des
Halsschildes der Flügeldecken sowie die ganze Unterseite mit den
Beineu rothbraun.

Es liegen mir einige Exemplare aus der Umgegend von Ham-
burg vor, und erlaube ich mir die Art nach meinem Freunde Ba-
den in Altona zu benennen.

Synonymische Bemerkungen über deutsche
Hydroporus-Arten

von
E. Wehncke iu Harburg.

Die nachfolgende» Bemerkungen stülzcn sich aul' <len sorgläi-
tig-en Vergleich typischer Exemplare, welche Herr Thomson und
Herr Uegierungsralh v. Kicscnwetler auf meine Bitte so freundlich
waren mir /uzusendcn.

Htjdroporus iiigrita Gyll., Thoms.=/JMÄe5cen«Aubc, Schaum.
Uebcr ganz Europa verbreitet.

Ilijdr. fusclpennis Schaum = piceits Er., Sturm. Die Arl
scheint seilen zu sein; es liegen mir nur einige, von Ericlison wohl
bei Berlin gefangene Exemplare vor.

Hydr. ptibescens Gyll., Thoms. = discrelus Fairm,, Schaum
= nigrita Sturm, Bedt. Ueber Schweden, Deutschland, Frankreich
und Spanien verbrcilcl.

Hydr. aculangulus Thoms. = brevis Sahlb., Aubc, Schaum.
Selten in Schweden und Finnland.

Hydr. breiis Thoms. = nigrila Fabr., Aube, Er., Schaume:
nivalis Bedl. Ueber ganz Europa verbreitet; im Süden in Gebirgs-
gegenden.

Hydr. glnbellns Thoms. üeberall in Deutschland, in den
Sanunlungcn unter der vorigen Art.

Hydr. melanoceplialus Marsh., Gyll., Thoms. Mir imr aus
dem Norden und dem Biesengebirge bekannt.

Hydr. glahriusculus Aubc scheint dasselbe Thicr zu sein,
da die Bcsclireibung gut auf ein von Thomson erhaltenes Stück
pafst, während melanocephaltis Aubc besser mit der folgenden Arl
stimmt. Was mir aus Finnland als glabriuscidus zuging, war mc-
Uinocep/talu.s IMarsli.

Hydr. geniculatus Thoms. Mir nur aus Lappland bekannt
(ob mit iiigeltus Marsh, identisch, weifs ich nicht), und nicht im
Biesengebirge, wo nur die vorhergenaunte Arl vorkommt.

An merk. In Stein's Cat. Col. Europ. sijid bei den Hydropo
reu einige Alten als zweifelhafle aufgeführt, davon ist

//. affmin Aube bei Sansi Aube. //. slrinlu Gyll. bei villnla Er.,
//. 6-gullalHs Aubr bei t^arius Aubr. H ferrugiucus bei iu<ie-
fjualis Fbr. einzuschalten.

Einige für Deutschland neue Wasserkäfer

besprochen von
Dr. G. Kraal z.

1. Eine von mir bisher unter dem Namen:

Ilyblus Kiesenwctleri in litt, verschiedenen meiner Cor-
respondenten mitgetheilte, von mir bei Berlin aufgefundene und
auch in Ostprenfsen (ich habe nicht erfahren von wem) gesam-
melte, in Deutschland bisher noch unbekannte Art ist inzwischen
nach brieflicher Mittheilung von H. Thomson in seinen Opuscula
entomologica 1869 — 1870 als Ilyh'ms aenescens Thoms. be-
schrieben.

Der Käfer steht dem angusiior am nächsten, ist jedoch weni-
ger metallisch glänzend (wenn auch nicht so schwarz als der merk-
lich gröfsere guttiger)^ in der Regel etwas kleiner, stets an den
einfarbig braunrothen Fühlern leicht zu erkennen.

Seine Diagnose würde etwa lauten:

Ilyblus aenescens: Obtongn-ovalis, siipra nigro-subaeneus,
sublus piceus, ore untennisque ferrugineis ; elytris giitltiUs diiabus
albidis. — Long. 3\ lin.

Ich fand den Käfer schon vor 20 Jahren bei Berlin am Rande
des Grunewalds in der Nälie von Wilmersdorf im Frühjahr un-
ter dem Moose in Erdlöchern. Aus dem Wasser habe ich ihn nie
gekötschcrt. In Schaum's Sammlung steckte 1 Exemplar aus Eng-
land, wo der angusiior indessen viel häufiger zu sein scheint. Ein
Exemplar aus Danzig aus Zebe's Sammlung stammt muthmafslich
von H. V. Dommer. Der Käfer hat also eine weite geographische
Verbreitung und ist bisher wohl immer mit angusiior verwechselt
worden. //. gültiger ist gröfser und dunkler als die beiden bespro-
chenen Arten und hat ebenfalls einfarbig braunrothe Fühler, üebri-
gens sind beim angusiior eigentlich nicht die Spitzen der Fühler,
sondern nur der letzten Fühlerglicder schwärzlich.

2. Agabus (Eriglenus) ungnicularis Thoms. (Scand.
Col. IX. p. 101): Oblongo-ovalis^ aeneo-niger, snpi^a leviler^ aequa-
liler convexus, pedibus ferrugineis, femoribus sublus prolhoraciscjue
ialeribus piceis; elylris lineolis 2 pellucidis, poslice sublilissime parce
punclalis.

Mas: unguicido anleriori pedum anticorum denle valido aculo
infra medium armalo.

Ab Erigl. fcmorali corpore magis oblongo. pedum colore, fe-

fi. Kraal z: einige für Deulsc/iland neue fVitsscr/iä/'er. 167

iiioribus anlicis siiblu.s haud longo cilialis. elylris vix iiisi poslicc
obsuleto cl parce piiiiolaiis, liiiculis 2 pclluciilis uriguiculisquc anli-
cis maris mox (listiiiclus; Gaurodyli uflini siniiilimns, scd
corpore latciibus band parallelis, proüioracc lalcribus piccis. api-
cem versus niagis nngiislalo, capilc niinori inoiaslcrnicpie laciniis
lateralibus anguslioribns disredcns. (Tlionis. I. c.)

Agabiis (tjjinis Scliauui iXalurg. d. Ins, Ueulschl. I. Zweite
Hallte S. 110.

Diese, dem affinis äbnliche, dnrcli die angegebenen IMcrk-
niale von ihm xu unlcrsclieidcnilc Ar! ist bei Slelfin in Dlchrzalil
und auch bei Danzig aufgefunden. Da die Exemplare des ufßuis
der Scliauni'sclien Sammlung sämmllicli aus Siel tili slammen, so
ist, wie auch aus der Besciireibung licrvorgehl '), der jlgabus afjinis
Schaun) - Kiesonweltcr unzweifelhaft niil dem Eiigl. nnf^uiciiluris
Thoms. idonliscb. Der echte Agabna (G'mirodytes) ufßnis Payk.,
Thoms., welcher gestreckter, glänzender etc. isl, wurde einzeln von
mir bei llerlin. von IMink in Crefcld und. wenn ich nicht irre, auch
von (Gerhard in Schlesien in Mehrzahl gesammelt.

Der unguicularis hat als Er iglenus- All: melaslerni laciniae la-
terales ongns/ae, linearen, der affinis als Ganrodyles-\i[: mel. lac
lal. lalae. snl/lriangidares.

3. llydalir.ns cinerens und zonalus.

Diese bekannlen beiden deutschen Arten werden von v. Kiesen-
wclter (Nalurgesrh. d. Ins, Deutschi. I, 2, S, 125) in den Diagno
scn durch das einzige VVörtchen snh unterschieden:

//, einer eus: ihorare /asciis 2 Iransversis marginalibus.

tl. zonal ns: - - - - snbmarginalibtis.

Thomson (Scand. Co). I(, p. 38 u. 39) nennt den zonalus obo-
vulo ovalis. /luins. den rinerens subovalis. ferriigineus ^). Bis jclzt
scheint noch nicht auf Slückc aufmerksam gemacht worden zusein,
welche zwischen beiden Arien gewissermalsen in der Mille sieben,
indem die vordere scli\\arze Binde den Vordeirand frei läfsl , die
hintere dagegen nicht; solcher Stücke liegen mir vier ans der
Berliner Gegend vor; sie sind nach den bisherigen kurzen Beschrei-
bungen allein nicht mit Sicherheit zu einer von beiden Arien /u
stellen; meine Versuche, dies zu Ihun, scheiterten an der Möglich

*) Scbainns Angabe, dafs jeih? VorderUaiie der j^ iiiilen mit eiiicin
Z.iliiie verseilen sei, liniilit wolil aiil einen Scbreibleliler, da nur die äus-
sere liewalTnet ist.

') In der zweiten /eile dei- Diagnnse folg! das Wort flunis, welelie.s
vermulldicli irrlliündlcli sleliiii geblieben isl und wohl dem firruf^ineita
hat wi'itlien solleci.

168 G. Kraalz: über Hydaiicus cinereus tmcl zonalus.

keit einen scliarfen Unlerscliied in der Bindenzeichnnng der bei-
den Species aufzufinden, obwoiil dies anfänglich nicht schwer
schien. Beim genaueren Vergleich der Binden des zonatiis machte
icli zuerst die Bemerkung, dafs die bisherigen Beschreibungen der
Binden nicht immer vollständig zutreffen. Sollten die schwarzen
Binden des zonattis sttbmai-ghiules sein, so müfsle der Rand gelb
sein. In der That ist aber der äufsersle, namentlich Ilinterrand
nicht selten biaun oder schwarz, und nur eine schmale Linie zwi-
schen ihm und der schwarzen Binde gelb. Diese Linie ist am Hin-
terrande stets schmaler als am Vorderrande. Der äufscrste Ilinter-
rand kann auch gelblich sein, er ist es aber- wie erwähnt, sehr
häufig nicht. Nimmt nun die schwarze Färbung mehr Ueberhnnd,
so wird zunächst die gelbe Linie am Hinlerrande verschwinden,
später auch die am Vorderrandc, d. h. der zonalus wird in einen
cinei'eus verwandelt werden. ')

Folgen wir dieser Annahme nicht, so müssen neue Grenzen
zwischen beiden Arten gezogen werden, da die bisherigen nicht
mehr genügen. Genauere Beobachtungen über das Vorkommen bei-
der Arten sind daher wünschenswerth.

Jedenfalls sind mit cinereus noch oft die Weibchen des au-
striacus *) verwechselt und nur die kleinen J* des letzteren (an
den nicht erweiterten drei ersten Glieder der Mittelfüfse leicht
kenntlich) richtig bestimmt. Die echlen cinereus $ werden eben
die in Gesellschaft von cinereus (^ gesammeilen sein; sie sind grös-
ser, glänzender und namentlich gewölbter als ausiriacus 2.

Bei einzelnen sehr dunklen Stücken, deren Unterseite zum
Theil bräunlich und pechbraun wird, können die Ränder des Ilals-
schildcs doch noch rothbraun durchschimmern und die Stellung zu
zonalus bedingen; solche erhielt ich aus Lappland; eins auch aus
Ostpreufsen (Gilgenburg, Kramer).

IJijdalicus verrucifer, die auffallende angebliche Form des 2
von zonalus, scheint noch immer nicht in Deutschland nachgewi-
esen zu sein.

*) Dabei bleibt jedoch aufTallend, dafs Stücke, bei denen der Vorder-
rand allein gelb bleibt, so selten vorkommen.

*) bei Breslau von Dr. Schneider in Mehrzahl gesammelt.

Bagoits n/gritarsis Thoms. Scand. Col. VII. 191.

Zwei lypisclie Stücke dieses Käfers wurden von mir Flerrii
Hrisoul de l>.'iriie\ illc zur Aiisiclif niitgelheilt und von ihm für iden-
tiscli mit liihilenliis Gyll. erkliirl. Ich vermag jedoch nach Thom-
son's Beschreiimng den nii^rilarsis sicher aus einer gröfseren Zahl
von Stücken herauszufinden, welche mir II. Brisoul als luitdenlus
heslimml hat. Diese iiigrilarsis variircn ähnlich in der Gröfse wie
luiuientits. und slammen von Berlin, Crefeld , Schlesien, Mähren,
Hessen.

Der Jiigrilarsis unterscheidet sich vom lutulenlus hauptsäch-
lich: ..ihorace paxillo breviore, laterihus suhdilalalo, öasi aiigusiatis^
cntguHs poslicis obliisiiisciilis, disco fortius siibrugoso-pun-
rlato, elijlrorxim striis aliernis. mimis evidenter elevalis, aidennis
tarsisque nigris. füs arlictdo secundo sublransverso roslrorjue apice
punctalo.'"

Brisoul citiit in seiner Monographie der JJag'O?/«- Arien (Ann.
soc. ent. France IS63. pag. 513) unter hdidenlus den CoUigiiensis
Herbst; da der letztere im Jahre 17i>7 beschrieben ist, der Inliden- .
tns aber erst 1820, so mufs nach den Prioritälsgeselzen dem Ilerbst-
schen Namen der Vor/.ug gegeben werden.

Sollte nicht die gröfserc Form des bdidenlus mit schlankeren
Tarsen eine eigene .^rt bilden?

Barjous muticus Thoms. Scand. Ool. X. 184.

Typische Exemplare erklärte H. Brisont für eine, dem frit
verwandle Art; ich finde dieselbe dem subcarinalns habituell recht
ähnlich, jedoch sind die Tarsen deutlich kürzer; die Art dürfte iu
Deutschland kaum feiilcn. G. Kraatz.

Als neue deutsche Rüsselkäfer-Art aus dem Elsafs ist zu beachten:
Grouops seminiger Allard (in v. Ilcyden Heise nach dem
südl. Spanien S. 205; Hevis. des Byrsopsides p. 23). Etwas schma-
ler als hnudiis, die Flügeldecken schwarz mit einer weifslichcn
Querbinde vor dem abschüssigen Thcile der Flügeldecken; die Spitze
derselben ist wcilslirh, ebenso ein (^)uerlleck iu der Mitte jeder ein-
zelnen, welcher an der Nath beginnt und nicht über die 2te Ri|)pe
hinausreicht. Koj)f, Halsschild und Unterseite des Körpers grau be-
schuppt, ebenso die Beine, mit Ausnahme der Hintersclienkel. wel-
che schwärzliche Ringe zeigen. Aus dem Elsafs; von Jekel inilgc-
Iheilt; a. a. O. von Allard beschrieben, mii unbekannt.

<i. Kraatz.

lieber die schlesischen Hypera-Aiten

von
Dr. G. Kraut z.

K.

achdcm Capiomotil (Aniial. de la Soc. Eni. de France 1867 cl
1868) die Ilypcriden monograpliiscli bearbeitet bat, scbeinl es mir
an der Zeit die ansebnlicben Arten aus unsern deutseben Gebirgen
genauer als bislier zu untersuebeu, wobei dem Nordländer die scble-
siseben am näcbsteu liegen dürften.

1. Ilypera oxalis Herbst (2 Viennensis llerhsi). Cap. Ann.
Fr. 1867. p. 512. Nacbdem aiicb Capiomont das gegenwärtig mir
gebörige typiscbe Exemplar der flyp. monlicola Bacb für ein cT
des oxulis erklärt bal, ist das Vorkommen dieser Art auf dem All-
vater mit Sicbeibeit conslatirt; die bei Ratibor unter Moos und
Gemülle von Kcicb selten beobacbtele Ilypera oxalis (vgl. Roger
der ii) Obersclilcsien gefundenen Käferarten S. 98) könnte leicbt
falscb bcsliinml gewesen und mit comata Bob. S. idenliscb sein.

2. Ilypera ovnlis Bob. S. Cap. Ann. Fr. 1867. pag. 515.
Diese Art ist meines Wissens noeb nicbt als deutscbc aufgeführt
und mag bisweilen als oxalis bestimmt worden sein; ieb besitze
einige von Capiomont bestiminlc Exenij)lare, wclcbe ieb früber in
der Grafscbaft Glalz gesammelt. Mit denselben stimmen genau eine
Anzabl Stücke aus der Scbneider'scben Sammlung uberein, welcbe
der früiiere Besitzer im August 1859 bei Reinerz gesammelt. Ein
von Sciimidl aus Laybacb stammendes Stück bestimmte Capiomont
ebenfalls als ovalis: die grofscntbeils abgeriebene Bebaarung dessel-
ben ist grünlicb grau, die der seblesisciien Stücke in der Regel vor-
lierrscbend goldig kupferglänzend, mit einzelnen länglieben grau-
grünen und dunklen, fast nackten, mebr quadratiscben Flecken.

Von oxalis unterscbeidet sieb ovalis nacb Capiomont nament-
licb durcb geringere GröfoC, kürzere Fübler, bei denen das vierte
Glied stets kürzer als das dritte ist etc. leb möcbte binzufügen,
dafs ovalis dünner bebaart ist als die verwandten Arten, vvodurcb
namentlich das Halsschild einen eigenlhüralicben leichten Feltglanz
erhält, auch bei ganz frischen Stücken etwas abgerieben, erkennbar
puiiktirt erscheint. Auf den Flügeldecken zeigen sich zablreicbe,

(i. A'raalz: ühvr schlesiscfte /Ii/peraArlen. 171

kleine, schwaclie Erliabenliciton. u eiche flncher als die bei oxalis
vorliandencii Körnchen sind, hei comula, paliimharia. velulhia feh-
len. Der siebente Zwischenraunj, welcher bei oxalis und co-
viata mehr oder \venii:;er deutlich schwielig hervortritt, zeigt sich
bei ovulis kaum orliaben. wodurch die Flügeldecken hier an den
Seiten mehr abgerundet erscheinen. Der fünfte Zwischenraum
ist bei ovalis kaum, bei coinala meist dcullich. nach der Spitze zu
schwielig eihabcn.

3. Hypera comula Boh. S. — ' Cap. Ann. Fr. 1867. p. 538.
Von Schönherr nach einem männlichen Ex. beschrieben, nach Ca-
piomont .,an denselben Orten wie die vorherbeschriebene'' segnis
Cap. vorkommend. Da diese Art aber nur in Tyrol aufgefunden
ist, so vermuthe ich, dafs Capiomont hat sagen wollen, an densel-
ben Orten wie hei palnmburia. d. h. in Krain, Kärnthen, Istrien,
Banat, Dalmatieo.

Roger fand nach Angabe seines Verzeichnisses einige Exem-
plare im Altvater-Gebirge auf dem Peferstein unter Steinen. Die
Bestimmung der Stücke rührte von mir her; sie fanden sich aber
in seiner Sannnlung nicht mehr vor und konnte in früheier Zeit
auch ovalis von mir als comala bestimm! worden sein. Pfeil fand
die Art nach Gerhard (Berl. Ent. Zeitg. X. 298) im Kreppelwalde
von Landeshut.

Drei Exemplare der echten comala wurden von mir vor Jah-
ren in dei' Grafschaft Glalz gesammelt, zwei davon an Capiomont
zur Ansicht gesendet, welcher das wolilerhaltene für comala. das
etwas abgeriebene für ovalis erklärte; jedenfalls ist die Bestimmung
des guten Excmplaies die richlige. Während die Flügeldecken bei
comala kurz vor der Spitze gleichsan) eingedrückt und dann deut-
lich etwas schwielig verdickt und vorgezogen erscheinen, ist dies
bei ovalis fast gar nicht der Fall, so dafs die Flügeldecken bei die-
ser Art hinlen deutlicher zugciundel sind; der Unterschied trill
sehr deutlich hervor, wenn man beide Arten nicht von oben, son-
dern von der Seite gesehen mit einander vergleicht.

Die Beine der ovalis sind länger und kräftiger, die einzelnen,
längeren Ilaare an den Ilinterschienen bei den [Männehen mehr
dornartig, bei comala merklich schwächer; ebenso sind die Dorn-
eben an der Spitze der Vorderschienen bei der comala feiner und
gelblich, bei der ovalis stärker- und brännlich.

4. Hypcra paliimbaria (ierin., Cap. Ann. Vv. Ibö7. p. 535,
wurde von II. Pfeil im Lomnilz-Thal im Riesengebirge ,,zusauimcn
mit Oxalidts- von l'arrenlaäulern gekölscherl (BcrI. Eni. Zischr.
X. p. 2.30).

172 G. Kruatz: über sclilesische Ilypera- Arien.

Die Art ist durch ihre kurze, gedrungene Gestalt, breite
Schultern und die abgeflachten, deutlich gefleckten, bis hinter die
Mitte erweiterten, dann plötzlich verschmälerten Flügeldecken ziem-
lich aullallend, nach Redtenhacher in Gebirgsgegenden nicht selten,
doch besitze ich bis jetzt nur wenige Stücke: eins aus der Samm-
lung des Herrn Grafen v. Ferrari als Phyton, costulalus Meg. typ.
(Austria?) mitgetheilt, ein anderes von Dahl stammend, und von
ihm als Donus carinthiacus eingesendet; ein von mir in der Graf-
schaft Glatz gefangenes Stück; einige von Märkel als Phyl. ele-
guns mitgetheilte Exemplttrc aus der sächsischen Schweiz; in Folge
irriger Bestimmung Märkel's ist der Käfer wahrscheinlich meist mit
der sehr seltenen echten elegans aus dem Banat verwechselt
worden.

5. Hypera velutina Bob. S., Cap. Ann. France 1867. p. 539.
Nach Capiomont in einem grofsen Theile Deutschlands und Oester-
reich, in Schlesien noch nicht nachgewiesen. Ich besitze nur we-
nige Stücke, welche ich nicht recht von comala zu unterscheiden
vermag, und mufs daher auf Capiomont's Beschreibung verweisen.

A n h a u g.

Hypera intermedia Boh. S., Cap. Ann. Fr. 1867. p. 518.
Meine drei von Capiomont bcslimmteu Exemplare stammen aus Pie-
mont, Serbien und Steiermark; die Art ist also als deutsche auf-
zuführen, sie ist kleiner als ovalis, wenig kürzer als comala, aber
merklich schmäler, das (^ ungefähr von der Gestalt der tessellata,
aber doppelt so grofs, das 2 mit viel stärker bauchigen Flügel
decken.

Hypera marmorala Cap. Ann. France 1869. p. 590. Nach
Capiomont in Krain (vom Brück oder v. üeyden). Meine beiden
Exemplare stammen aus Ungarn von Dahl, welcher sie als huden-
sis Dalli bestimmte; vielleicht trägt diese Angabe zur schnelleren
Erkennung von Exemplaren der nicht leicht zu bestimmenden Art
in älteren Sammlungen bei; sie wird von Capiomont nur durch un-
bedeutende Merkmale von der intermedia, hauptsächlich durch die
.,couleur nrdoisee de ses marbrures'* uut erschieden. Ich vermag in
meinen Stücken nur kräftige, schön behaarte Stücke der intermedia
zu erkennen, deren feine Behaarung sich selten gut erhält.

Zur Kenntnifs der deutschen Hyperiden

von
Th. Kirsch in Dresden.

II. Jekcl versuchte zuerst in seiner Classification naturelle des
Curculionidcs die von Schönherr in der Gattung Phxjtonomns ver-
einigten Arten in mehrere Gattungen zu theilen. Er scliicd sie in
zwei Gruppen: Phylonomides und IJyperides. Die Plujlonomides
brachte er in die Section der Vlatygmi homorhini, deren wesent-
liclier Cliarakler darin besteht, dafs der Rüssel in beiden Geschlech-
tern ähnlich, bei dem ^-j^ etwas dünner und länger, bei dem 9 et-
was kürzer und dicker ist, und dals die Fühler bei beiden Ge-
schlechtern in gleichem Ahstande von der Spitze sich befinden.
Hierher stellte er unter die Gattung Donus die Arten: p/tilanl/nts,
pfdumharius, oxalis etc., und unter die Gattung Phyloiwmns die
Arten : pimctatus^ iscdjellinus, fasciculaltis etc.

Die andere (iruj)pe, die IJijperides, stellte er unter seine Pla-
lygini hrlerorhhii, bei denen der Rüssel in beiden Geschlechtern
verschieden, beim (^ kürzer und dicker, beim 9 dünner und län-
ger und deren Fühler beim 9 entfernter von der Sj)itze des Rüs-
sels eingefügt, als beim (^. Hierher wurden elongulus, arundinis,
rumicis, suspiciostis eUi. gestellt.

Pafst nun auch auf die Gruppe des puncialus der Charakter
der flomor/ilni und auf die des pollnx und rumiris der der Ifele-
rhorinl, so steht doch genau zwischen beiden die Grup[)e des phi-
tanlhus. oxalis, fuscatus etc., denn bei denselben ist der Rüssel bei
^ und 2 wenig verschieden, und doch ist der Thell desselben vor
der Einfügung der Fühler beim ? entscbicdcn länger als beim cT.
die Fühler also, wie hei den lleferorhinis , beim $ weiter von der
•Spitze entfernt als beim f^. Es erscheint daher eine Treimung der
Arten der Gattung Ilypera in 2 Gruppen und Unterbringung der-
selben in 2 verschiedene Flaiiptscctioncn eines Systems wolil kaum
zulässig.

174 Th. Kirsch: zur Kennlnijs

Auch die von Jckcl vorj^csclilagene Theiiiing der Galtunp Do-
niis in 2 Unlcrgalliingeii : Donns s. sfr. und Glanus ^ auf die rela-
tive. Länge des 2len bis 4fen Abdoniinalsegmenls basirf, ist nicht
durchführbar, wie eine Vergleichung von oxalis und velutlnus und
von iniermedhis und cijrtus beweist.

Lacordaire (Gen. d. Col. 401 Note 4) empfiehlt der Form
des Mesosternums Aufmerksamkeit zu schenken, da es sehr ver-
schieden gebildet sei. Es kann dasselbe jedoch auch nicht zur Tren-
nung in Gruppen benutzt werden, da sich zwischen den vor den
Hüften steil und zwiscben den Hüften ganz scbräg abfallenden For-
men die mannigfaltigsten üebergänge finden.

Capiomont hat in den Ann. d. 1. Soc. enl. d. France 1867
et 1868 eine Monographie über die Ilyperiden veröffentlicht, deren
Verdienst gewifs von jedem Coleopterologen, der sich einmal mit
dem Studium dieser so schwierigen Gattung beschäftigte, anerkannt
wird. Es werden darin die von den älteren Autoren meist unzu-
reichend beschriebenen Arten genauer charakterisirt und ein reiches
Material an neuen Arten bekannt gemacht, Capiomont unterschei-
det die Galtungen Hypera und Phytonomns folgendormafsen:

Uypera: Brauches des cpimeres niesolhoraciqucs formant ä
leur point de reunion un angle tres-ouverf; femelles toujours ventrues.

Phylonomus: Br. des epim. mesoth. form, a 1. p. de reun.
un angle se rapprochant de Pangle droit; femelles plus developpees
quc los mäies, niais pas ventrues.

Es ist nun aber dieses von dem Epimerenwinkel hergenommene
Merkmal niclit durcligreifend und daher wohl kaum recht brauch-
bar, da nicht allein bei nahe verwand len Arten der Winkel ein
sehr verschiedener ist (rumicis und pollux), sondern auch bei Phy-
to7iomus- Arten stumpfer vorkommt als bei Uypera- Arten, z. B. bei
Phyton, punctalus und variabilis stumpfer als bei Hypera Cypris
und Saidcyi.

Es erscheint daher wohl am zvveckmäfsigsten, die sämmtlichen
Arten unter dem älteren Gattungsnamen Hypera Germ, zusammen-
zufassen und vielleicht die uugeflügellen Arten als Subgen. Hypera,
die geflügelten als Subgen. Phytonomus zu bezcicbnen.

Die nachstehende Tabelle ist nur entworfen worden, um den
Coleopterologen das Erkennen der deutschen Arten zu erleichtern.
Seit dem Erscheinen von Redtenbacher's Faun, austr.. der es wohl
hauptsächlich mit zu verdanken ist, dafs sich die Anzahl der Kä-
fersanuiiler in Deutschland so bedeutend vermehrt hat, sind meh-

der (Icufsr/icii ttifporiilen. 175

rero iioiio Aiicii aiiri^ofmidon worden. mihI mnlsic ilosli.'tlh «'ine ;iii-
(Icic Anordniiiii; j;t'tronen werdoii.

Icli holl'c. da ich aus eigener und den im Tauseli j^cinaelilen
Erfaliningcn weifs. wie oft bei der Hestiinmimg der Uypera- Avicu
fcliIi;('i:rilVeii wird, mil dieser Arhcil (ioii Coleopleroiojjeii eine will-
kommene (iabe zu bieten.

Uebersicht der II i/pera- Arten.

A. Käfer ungeflügelt; die Flügeldecken mil kaum angedeutetem
Schullerhöcker, an den Seiten mehr oder weniger stark gerundet.
Ilypera s. slr.

a. Ohne abstehende Behaarung, das Iste Geifselglicd nicht länger
als das 2te.
b. Die Flügeldecken mit einfachen Schuppenhaaren,
c. Umrifs kurz, eiförmig.
(l. Ilalsschild von der vSeite gesehen vorn stark nach abwärts

gebogen 1. cyrla Germ.

(/(/. Halsscbild v. d. vS. ges. sehr wenig nach abwärts gewölbt.
e. Die Flügeldecken an (\cn Seilen gleiclimiifsig grrundet, in
der Mitte am breitesten. . . . *2. in/crmedin Boli., Schh.
ee. Die Flügeldecken hinter der Milte an» breilesicn.
f. Die inneren Zwischenräimie <ler Flügeldecken eben, die äus-
seren leicht gewölbt .3. palnmbarla Germ.

ff. AllcZwischenräumcd. Flügcld. gewölbt, 4. eZc^//jKs Bob. .Schh.
///■. Der Zwiscbenrauni 3, 5 und 7 stark, die übrigen kaum

gewöU)t 5. se^nis Cap.

cc. Umrifs länglich eiförmig. ')

g. Die Zwischenräume der Flügeldecken mil Querrun/.cin.
deren höchste Stellen als kleine sehwarzglänzendc Fleck-
chen zwischen den Sclmppenhaarcn hervorstehen. ^)

6. oxctlis-ovali.i llibsl.
pg. Die Zwischenräume der Flügeldecken ohne Qiierriinzelii
und nacklc. schwarze Fleckchen.

') Zwar scheinen die Weibchen mancher Arien dieser Gruppe
auch zietniich kurz eilörmig, doch ist da.s Ilalsschild im Veihällnifs
zu den Flügeldecken inmier schmäler als in der vorigen (iruj)pe.
inid erhallen die Thieie dadnrcli ein s(hlai)keic> .Nnsclirn.

') Unter allen mir bekanni gewordenen Kxcmplaren linde ich
ein einziges 9 von oxa/is, br-i dem diese Fleckrhen auf diu Inne-
ren Zwischenräumen bis zum "len fehlen.

176 ~ Tli. Kirsch: zur Kennlnijs

h. Das rialsscliild von der Basis bis zu \ der Länge gleicli-
breif, dann bis weit vor der Miüe beim cf weniger, beim

$ stark erweitert 7. //. velutina Bob., Sclib.

hh. Das Halsscbild von der Basis an bis vor die Mitte fast
geradlinig u-äufscrst wenig erweitert. 8. como/a Bob. ,Scbb.
hb. Die Flügeid. mit tief gespaltenen Scbuppen. i). iessellala Hrbst.
aa. Mit abstehender, langer Behaarung, das Iste Geifselglied ent-
schieden länger als das 2le 10. crmi/a Bob., Schb.

B. Käfer geflügelt; die Flügeldecken mit deutlicher vorsprin-
genden Schultcrccken, an den Seiten weniger gerundet, mehr ge-
radlinig. Phytonomus Schh.

a. DcrKüsselknrzu.dick, etwal^mal solangalsbreit. 1 l.;j?tnc/o/nFab.
aa. Der Rüssel wenigstens doppelt so lang als breit.
ß. Die Flügeid. mit einer sciiicf von den Schulterecken nach der
Nath gerichteten, helleren Binde. . . . 12. fasciculata Hrbst.
ß^. Ohne schiefe Binde von den Schultern nach der Nath.
y. Die inneren Zwischenräume in ihrer ganzen Länge abwechselnd
weifslich und schwarz beschuppt.
* 8. Die hellen und dunkeln Streifen scharf abgcgiänzt, auch der
8te und lOlc Zwischenraum scharf abgegränzi . schwarz; die
Schuppen länglicb, am Ende zweispitzig. 13. Kunzei hhvaws.
dd. Die hellen u. dunkeln Streifen nicht scbarf begräuzl. namenll.
die äufseren ind. Fäibung wenig verschieden; die Scbuppen
länglicb, an der Spitze ausgerandct. . . 14. Jidhiii Sahlb.
yy. Keiner der inneren Zwischenräume in der ganzen Länge
schwarz.
E. Die Zwiscbenräume tlieilweise und scharf abgegränzi schwarz
liniirl.
f. Die Vorderschieuen am Innenrande in der Mitte nicht ge-
zähnt 15. Rogenhnferi Ferrari

4^. Die Vorderschienen am Innenrande in der Mitte gezähnt.

16. pulijgoni Fab.
es. Die Zwiscbenräume ohne schwarze Linien.

7j. Die Flügeldecken mit einem gemeinschaftlichen, von der
Basis bis über die Hälfte ihrer Länge reichenden, dunkle-
ren Fleck auf der Nath. Die Scbuppen gegabelt.
■d- Das Iste Geifselgl. der Fühler wenig länger als das 2te.
i. Das Halssciiild um ein Drittel breiter als lang, an den
Seiten stark gerundet, in der Mitte oder dicht hinter
dersell)en am breitesten 17. murinn Fab.

der deutschen llij^erlden. 177

u Das Halsschild wenig breiter als lang, an den Seilen
schwach gerundet, in oder vor der Mitte am breitesten.

IS. variaüilis Hrbst.
&& Das erste Geii'selglied der Fühler doppelt so lang als

das /.weile 19. bulleala Cbevr.

rii] Die Kliigeldeckeii ohne geineinscharilicheu dunkleren Fleck
auf der vorderen Hälfte der Naht.

X Die Flügeldecken mit einem brauneu Fleck auf der
hinteren Scheibe.
X Das Halsschild über anderthalb Mal so breit als laug.

20. fjlunlaginis de Gecr.
XX Das Halsschild wenig breiter als lang.

21. Ir'dineata Marsh.
XK Ohne einen braunen Fleck auf der hinteren Scheibe
der Flügeldecken.

jw Das Halsschild auilallend schmal, von der Mitte nach
hinten kaum vereng!, beim cT so lang als breit, beim
9 wenig breiter als lang.
V Die Flügeldecken an den Schultern schmäler als

hinter der Mitte 22. arund'aiis Fab.

vv Die Flügeldecken an den Schultern so breit als
hinler der Mitte.
^ Der Küssel nach der Spitze zu nicht erweitert.

23. fjoUtix Fab.
ü Der Rüssel nach der Spitze zu etwas erweitert,
beim ^-f aulTalleuder als beim $. 24. rumicis L.
(ifi Das Halsschild selbst beim cf viel breiter als lang,
an den Seilen gerundel, nach der Basis zu deutlich
verengt.
0 Das Halsschild queroval, doppelt so breit als lang,
an den Seilen sehr stark gerundel. ')
71 Das Halsschild vor der Mitte am breitesten, au
den Seilen nach vorn sehr steil verengt, vor den
lliiilerecken leicht geschwungen. Die Schuppen
länglich mit 2 kurzen Spitzen am Ende.

25. conluminutn Hrbst.
nn Das Halsschild in dei IMilte am brei testen.

') Bei den drei hierher gehörenden Arten ist der Rüssel lang,
niindealens so lang als das Halsschild, und verhallnifsmäfsig weni-
ger dick.

Berl. Kntomol. Zaiticlir. XV. 12

178 Th. Kirsch: zur Kenntnifs

Q Die Flügeldecken mit zarten helleren Längslinien, stets
ohne dunklere Flecken. Die Schuppen mit 2 langen klaf-
fenden Haarspitzen 26. striata ßoli. Schh.

QQ Die Flügeldecken ohne hellere Längslinien, oder wenn
dieselben auf der Nath und den abwechselnden Zwischen-
räumen vorhanden sind, auch dunkler gefleckt. Die
Schuppen von der Basis an in 2 lange Haarspilzen ge-

theilt 27. meles Fab.

00 Das Halsschild nur wenig breiter als lang, an den Seifen
mäfsig gerundet, nach hinlen deutlich verengt.
a Das erste und zweite Geifselglicd der Fühler an Länge
wenig verschieden. ')

T Mit bis an die Basis gespaltenen Schuppen bedeckt, de-
ren beide Aeste sehr fein haarförmig sind und ausein-
ander klaflfen 28. elongutu Payk.

TT Mit länglichen, am Ende abgestutzten oder schwach
ausgerandeten und jederseits in eine Haarspifze ausge-
zogenen Schuppen bedeckt. . . 29. suspiciosa Hrbst.
(T(T Das Iste Geifselglicd doppelt so lang als das 2le. *)
V Die Schenkel und Schienen schwarz, die Tarsen pech-
braun 30. viciae Gyllh.

vv Die ganzen Beine rosiroth, die Schenkel bisweilen
dunkel 31. nigrilarsis Fab.

1. Hypera cyrta Germ. 5 — 8 Mill. lang, 3 — 4i Mill. breit.
Dicht mit starken grauen Schuppenhaaren bedeckt, die Nath und
die abwechselnden Zwischenräume mehr oder weniger dunkel ge-
fleckt. Das kurze Halsschild beim Weibchen nahe vor der Mitle,
beim Männchen näher dem Vorderrande am breitesten, also hei
letzterem steiler nach vorn verengt. Die Vorderschenkel nach der
Basis hin wenig verdünnt, die Vorderschienen an der Äufsenseite
geradlinig.

Illyrien.

') Bei beiden hierher gehörenden Arten ist der Rüssel etwas
kürzer als das Halsschild. Die Männchen sind aufTallend schlanker
als die Weibchen.

^) Männchen und Weibchen in der Form nicht sehr verschic-
deo; Rüssel so lang als das Halsschild.

der deulsclten Hijperidrn. \ 179

2. Hypera intermedia Roh.. Sclih. G — 10 Mill. lang. ^^ 2| —
3. 2 3 — 4 IMill. breit. Dünn mit feinen grauen, feucrrolh spiegeln-
den Scliuppenhaaren bedeckt, die Fliigoldecken verloschen und un-
regclmäfsig dunkler gefleckt. Das Halsschild vor der Mitte am
brcilcslen und hier so breit als lang, nach hinten weniger, nach
vorn mehr verschmälert, dicht hinter dem Vorderrande leicht ein-
geschnürt, gedrängt fein punktirt und an den Seiten entfernt ge-
körnclt, vor dem Schildchen eine seichte, kaum bis zur Mitte rei-
chende Längslinie. Die Flügeldecken beim cT gröber und tiefer,
beim $ feiner und seichter punktirt gestreift, daher die Zwischen-
räume beim (^ leicht gewölbt, beim 9 ziemlich eben. Die Vorder-
larsen des cT deutlich breiler als die Mitteltarsen.

Steiermark, Tyrol (Bozen Rosh., Passeier Gredler).

Hierhergehört auch //. rnarmorafa Cap. Als Haiiptunterschiede
gicbt Capiomont an: bedeutendere Gröfse, 9 — 10 Millim., an der
Basis breiteres, an den Seiten weniger gerundetes Halsschild, rela-
tiv kürzere, breitere Flügeldecken mit seichteren Streifen und fast
ebenen, breileren Zwischenräumen in beiden Geschlechtern, nur
heim cT die abwechselnden an der Basis und Spilze gewölbt.

Alle diese Merkmale aber erweisen sich an den mir vorliegen-
den 18 Exemplaren als variabel, ich kann daher in der marmorata
Cap. nur eine etwas robustere Form der intermedia erkennen , die
übrigens von Capiomont selbst bei Kraatz als marmorata und bei
Kiesenwetter als intermedia bestimmt wurde. Dafs die Art sehr
in der Gröfse variirt, beweisen 6 von Kiesen wetter in der Talra
gesammelte Exemplare von nur 6 Mill. F.,änge, die zwar etwas dün-
ner beschuppt und daher glänzender sind, sich abei- durch kein be-
sonderes Merkmal abtrennen lassen.

Die PI. 2. Fig. 8. von Capiomont gegebene Abbildung der im-
lermedia entspricht der breiteren Form.

II. marmorata soll nach Capiomont's Angabe in Krain, nach
Heyden's auch bei Meiningen vorkommen; die mir vorliegenden Ex-
emplare stammen aus Ungarn und kamen unter Steinen vor, in deren
Nähe eine Ranunculus-Art wuchs (Ksw. Berl. Ent. Ztschr, XHf. 312).

3. Hypera palnmharia Germ. 7 — 10 Mill. lang, cT 3 — 3^,
2 4| — 5| Mill. breit. Nicht sehr dicht mit bräunlich rothen oder
bräunlich grauen Schuppenhaarrn bekleidet , die Naih und die ab-
wechselnden Zwischenräume schwarz und gelblich oder schwarz
und grünlich gefleckt. Das Halsschild kaum aulTallend vor der Mitte
breiter als an der Basis, nach vorn verengt, mil einer feinen Längs-

12*

180 - TA. Kirsch: zur Kenntnifs

linie über die Mitte. Die Flügeldecken auf dem Rücken flach,
raäfsig tief punktirt gestreift.

Sächsische Schweiz, Riesengebirge (von Tussilago farfara ge-
klopft, Schwab), Krain, Kärnthen, Tyrol (Rosh. und Gredler).

4. Hypera elegans ßoh., Schh. 8—9 Mill. lang, cT 3, 9 4
Will, breit. Auf dem Halsschilde mit gelblichen oder grauen, auf
den Flügeldecken mit dunkleren Schuppenhaaren bekleidet, die letz-
teren mit unregelmäfsig vertheilten gelblichen oder grünlich grauen
Flecken. Das Halsschild nach hinten etwas mehr verengt als beim
vorigen, vor der Mitte am breitesten, die Mittellinie weniger deut-
lich, die Flügeldecken sehr grob und tief punktirt gestreift, der 3te,
5te und 7te Zwischenraum auf der vorderen Hälfte bemerkbar brei-
ter und gewölbter als die zwischenliegenden.

Ungarn (Banat Kiesw.).

Die Art ist zwar in Deutschland noch nicht aufgefunden, aber
der häufigen Verwechselung mit palumbaria wegen mit aufgeführt
worden.

5. Hypera seg7iis Cap. 6 Mill. lang, 2\ — 3 Mill. breit. Ziem-
lich dicht mit grauen oder bräunlichen Schuppenhaaren bekleidet,
die Flügeldecken auf der Nath und den abwechselnden Zwischen-
räumen schwarz und grünlich grau gefleckt. Das Halsschild kür-
zer als bei den beiden vorigen, vor der Mitte breiter als lang, mit
schwacher Mittellinie. Die Flügeldecken mit Punktstreifen, etwa
von der Stärke wie bei palumbaria^ der 3te imd 7te Zwischenraum
an der Basis schwielenartig verdickt, der 5te und 7te nach hinten
kielartig erhöht.

Tyrol (Kiesw.).

6. Hypera oxalis Hrbst. Die gröfste Art der ganzen Gat-
tung, bei vvelclier auch der Unterschied in der Form zwischen cT
und V am auffallendsten ist. 9 — 15 Mill. lang, ^4, $5 — 5iMill.
breit. Ziemlich dicht mit bräunlichen, hellkupferglänzenden oder
auch grauen oder grünlich grauen Schuppenhaaren bekleidet, die
Naih und die abwechselnden Zwisehonräunie der Flügeldecken
häufig, voriüglich auf der hinleren Hälfte, mit abwechselnd grauen
und dunkleren Makeln. Das Halsschild vor der Mitte sehr wenig
breiter als lang und von da aus nach hinten allmählig verschmä-
lert, nach vorn in kurzem Bogen verengt und hinter dem Vorder-
raude jcderseils sehr leicht eingeschnürt, mit seichter, meist nur

der deutschen Hyperiden. 181

auf der liinlorcn Ilälflc bemerkbarer Mittellinie. Die Flügeldecken
beim Männchen lang, beim Weibchen kurz oval, 3^ Mal so lang
alt; das Halsschild beim Weiheben fast anderthalb Mal so breit als
beim Männchen, an den Seiten beim Männchen in fladiem, aber
fast ganz regclinärslgem, beim W^eibchen in stärkerem Bogen gernn
dct, die abwechselnden Zwischenräume oft etwas erhaben, nament-
lich die Vereinignngsstelle des 3ten und 9teu , von wo aus dann
eine Schwiele nach der Spitze der Naih hinläuft und dadurch den
2len Zwischenraum hinten abkürzt und die Spitze selbst meist vor-
gezogen erscheinen läfst.

Oesterreich, Schlesien, Cassel (Bach), Wetterau, Elsafs.

IJypera ovalis Scbh. 8—12 Mill. lang, cf 3—31, $ 4— 5 Mill.
breit. Ganz ebenso dicht wie der vorige mit Schuppenhaaren be.
kleidet und in der Färbung ebenso variirend. Das Halsschild des
ö von der Basis an bis vor die Mitte, wie bei oxnlis , allmählich
verbreitert, von da an aber plötzlicher nach vorn verengt und hin-
ter dein Vorderrande etwas deullicher eingeschnürt, des $ von der
gröfstcn Breite an nach hinten zeitiger und mehr verengt, die Mit-
tellinie gewöhnlich bis zum Vorderrande reichend. Die Flügel-
decken relativ kürzer als bei oxnlis, an der Spitze mehr abgerun-
det, an den Seiten beim d" hinter den Schultern zeiliger verbrei-
tert, beim 9 von der Form wie bei intermedius, hinler den Schul-
tern weniger schnell, aber hinter der Mitte mehr verbreitert und
bauchiger als bei oxalis $. die abwechselnden Zwischenräume sel-
ten etwas erhabener als die übrigen.

Schlesien (Kiesw., Kraalz), Vogesen.

H. oxalis und ovalis können nur durch relative Unterschiede
auseinander gehalten werden. Das von Capiomont angegebene po-
sitive Unlerscheidungsmeikmal, dals das 4te Geifselglied bei ovalis
breiter als lang und kürzer als das 3le sein soll, fällt wenig in die
Augen, IritVt auch nicht immer zu und bleibt wohl besser ganz un-
berück^ichligt.

7. Hypera velntina Bob., Schh. 8 — 11 Mill. lang. cT 3— 3|,
2 4 — 5 Mill. breit. Dicht mit starken und ziemlich langen, röth-
licli gelben, grauen oder grünen, kupferroth oder goldglänzenden
vSchuppenhaaren bedeckt, die Nath und die abwechselnden Zwi-
schenräume bisweilen braun und grau gedeckt. Das Halsschild des
c? fast so lang als breit, des $ anderthalb Mal so breit als lang,
die seichte Millcllinie wenigstens in der hinteren Hälfte deutlich.
Die Flügcldcrkou des (^ fa^t von der Form wie bei oxalis, aber

182 ' Th. Kirsch: zur Kennt ni/s

nach der Spitze etwas breiter zugerundet, beim 9 gleicbmäfsig breit
oval, die Zwischenräume leicht gewölbt, die abwechselnden etwas
erhabener, vorzüglich der 5te und 7te nach hinten zu, dieNalh an
der Spitze stark aufgeworfen und etwas klaffend.

Von comata, mit welcher velutina oft grofse Aehnlichkeit hat,
durch folgende Merkmale zu trennen: die Beschuppung dichterund
länger, die Fühlerkeule verhällnifsmäfsig länger, das Halsschild im
vordersten Drittheil breiter gerundet, die Flügeldecken beim Männ-
chen kaum bemerkbar, beim Weibchen oft sehr deutlich hinier den
Schultern und vor der Spitze von der Seite her seicht eingedrückt.

Capiomont hat die Art aus einem grofsen Theile von Deulsch-
iand gesehen, ich hatte nur einige Stücke aus Oesterreich, die übri-
gen aus Ungarn (Babia Gora auf Aconitum Napellus, Kiesw.) und
der Schweiz (Kiesw.).

8. Hypera comata Bob., Schh. 7 — 9Mill. lang, .3— 4 Mill.
breit. Ziemlich dicht mit feineren und kürzeren, seidenglänzeudeu,
bräunlichen, grauen oder grünlichen Schuppenhaaren bekleidet, die
Flügeldecken auf der Nath und den abwechselnden Zwischenräu-
men weniger auffallend gefleckt, in der Begel nur auf dem 5ten und
7ten mit einigen helleren, grauen oder grünlichen Fleckchen, selten
auch schwärzlich gefleckt. Das Halsschild mit kurzer Rinne vor
dem Schildchen. Die Flügeldecken mit ebenen Zwischenräumen.
An den rothen Fühlern nur die Basis der Keule schwarz.

Riesengebirge, Altvater, Roger (auf Rumex arifolius, Kolenati),
Beskiden, Brunn, Darmstadt, München, Tyrol.

Anmerk. 1. Bei ßeurtheilung der Convexität der Zwischen-
räume müssen dieselben in der Längsrichtung untersucht werden,
da der Blick durch die heller beschuppten Stellen, z. B. am Ende
des 5ten Zwischenraumes bei der Untersuchung von oben aufseror-
dcntlich leicht getäuscht wird.

Anmerk. 2. Was Capiomont bei der Beschreibung der Flü-
geldecken dieser Art mit dem Ausdrucke „medio subangulatim am-
pliatis" sagen will, ist mir nach dem von ihm selbst bestimmten
Material nicht recht verständlich, eher wäre dieser Ausdruck für
velutina $ passend.

9. Hypera tessellata Hrbst. 4— 6 Mill. lang, 2i— 3|MiIl.
breit. Dicht mit dunkelgrauen Schuppen bekleidet, die Nath und
die abwechselnden Zwischenräume schwarz und weifslich gefleckt
und auf der hinleren Hälfte mit zerstreuten, kurzen, nach hinten

der deutschen Hyperiden. 183

iiiederliogcndeii, weifscn Börsteben besetzt. Das Ilaisscliild etwas
kürzer als breil, au den Seilen beim !M;iniicben wenig, beim Wcib-
cbcn stärker gerundet, die gröfsle Breite nabe vor der Mitte, die
eingedrückte Mittellinie sebr variirend, bald kaum vor dem Scbild-
eben angedoulel. bald durcblaufend. Die P^lügeldecken I^ Mal so
breit und 2i- Mal so lang als das Ilalsscbild, mälsig tief punklirl
gestreift, die Zwiscbenräume leicbt gewölbt.

Oesterreicb (auf Verbascum-Arten, Uedt.), Olmülz (Klug), Tbü-
riugen (Kellner).

10. Hypera crinila Bob., Scbb. 5—8 Mill. lang, d 2^, $
3 — 3i Millim. breit. Dicbt mit länglicben, concavcn. grauen oder
bräuulicbeu Scbuppeu bekleidet und auf der ganzen Oberseite mit
langen, abstebenden, je nacb der Grundfarbe bellcren oder dunkle-
ren Borsten besetzt.

Nacb Capiomont nur in den Mitielmeerländern, aber nacb Fufs
(Berl. Ent. Ztscbr. IX. 412.) auch bei Andernach in mehreren Ex-
em[)laren gesammelt. Derselbe hatte während des Drucks dieser
Arbeit die Freundlichkeit, mir 1 Exemplar seines H. visnagae zur
Ansicht zu senden. Da diese Art nun nicht die //. crinita Scbb.
=z visnagae Ol. i. litt., sondern pastinacae Kossi ist, auch wohl an-
zunehmen ist, dafs Zebe's Angabe sich auf diese Art bezieht, so
muls crinita in dem Catalog deutscher Käfer und in der Tabelle
fortfallen. In letzterer ist:

//. pastinacae Rossi, 3^ — 6 Mill. lang, 2i — 2f Mill. breit,
hinter contaminala Urbst. einzureihen. Der Rüssel so lang als Kopf

H. Salviae Schrank ist im Verzeichnifs der Käfer Deutsch-
lands von Kraatz wohl in Folge der Angabe Schünherr's aufgenom-
men worden. Da Capiomont aber nur italienische Stücke gesehen
hat, und weder Hedtenbacher noch der in der Feststellung der Kä-
Icrfauna Tyrols so eifrige Gredler diese Art erwähnen, Dr. Berlo-
lini in Tricnt auf meine deshalb an ihn gerichtete Anfrage versi-
chert, dafs die Art dort nicht vorkomme, ist sie unter den vorste-
henden nicht mit aufgenommen worden. Sie unterscheidet sich
übrigens von allen anderen Arten leicht durch die in Form eines
stumpfen Zahnes nach innen erweiterte Schenkelkeule.

//. oblonga Bob., Schh. ist aus dem deutschen Catalog zu
streichen, da sie bisher nur in Sicilien aufgebinden und Zebe's .An-
gabe, dafs sie am Hhein vorkomme, wohl in Folge eines Verken-
ncns der Art gemacht worden ist.

184 TA, Kirsch: xur Kennini/s

und Halsschild, dieses über doppelt so breit als lang, vor der Milte
an den Seiten stark gerundet, die Schuppen auf den Flügel-
decken länglich mit '2 Spitzen am Ende. Heller oder dun-
keler braunlich gelb oder grau beschuppt und mit sehr langen,
abstehenden, auf den Zwischenräumen der Flügeldek-
ken einreihigen Borsten besetzt, häufig die Naih und die
abwechselnden Zwischenräume heller beschuppt und schwarz ge-
fleckt. H. tigrina Schh., sejugala Schh., Olivieri Cap. und albi-
catis Cap. halte ich nur für Varietäten von pasthiacae Rossi.

Bei H. tlgrhia Schh. sind die Zwischenräume der Flügeldecken
abwechselnd silberweifs und hellbraun, die Nath, der 3te. 5te und
7le Zwischenraum mit grofsen. scharf abgegränzten, fast viereckigen
schwarzen Flecken, der 6le dunkler als der 2te und 4te. die hellen
Zwischenräume an der Basis schwarz, die dunkleren ^vei^slich. Die
Beine pechschwarz. Sind die dunkleren Flecke nur nach der Spitze
hin vorhanden und die Schienen und Fühler hellroslroth, so ist es
sejiigata Schh. Werden die dunkleren Flecke kleiner und ver-
schwommener, stehen sie entfernter und sind die Schienen und der
Rüssel, mit Ausnahme der Spitze, rostroth, so ist es Olivieri Cap.
Einfarbig graue oder nur mit äufserst kleinen bräunlichen Flecken
besetzte Exemplare bilden den albicans Cap.

11. Hypera punctata Fab. 7 — 10 Mill. lang, 3 — 5^111.
breit. Eine allgemein bekannte und über ganz Deutschland verbrei-
tete Art.

12. Hypera fasciculatu Hrbst. 5 — 7 Mill. lang, ^ — ^
Mill. breit. Das Schuppenkleid besteht aus länglichen, vorn abge-
rundeten, oben ausgehöhlten, sich dachziegelartig deckenden Schup-
pen. Gut gezeichnete Exemplare dieser zwischen dunkelbraun, reh-
braun und grau variirenden .Art haben auf den Flügeldecken eine
hellere, an der Basis den 4 — 6ten Zwischenraum einnehmende, schräg
nach der Nath gerichtete Binde, und an den Seifen einen grofsen
dreieckigen, mit der Spitze nach der Mitte der Nafh gerichtete Fleck
von gleicher hellerer F'ärbung, dessen dunkle Einfassung selbst bei
solchen Exemplaren noch deutlich ist, die von der hellen Schräg-
binde nur noch eine schwache Andeutung haben. Mir sind wenig-
stens unter allen deutschen Exemplaren noch keine ganz eiiifaibi-
gen vorgekommen, wie sie Capiomont erwähnt. Die kleinen
schwarzen Flecke an der Basis des Isten und 3fen Zwischenraums,
auf der Nath und den abwechselnden Zwischenräumen, so wie un-

der fleiil sehen Hyperideu. 185

tpii vor der Schullrrcrkc vpischwindeu bisAvcilcn ganz, die Natli und
die Spitze des 5ten Zwisclienraums sind meist lielloi' gefiiibt.

Durch panx Dentscliland (Roveredo Grcdler. Hamburg Prcller.
Gilgenburg Kramer).

13. Hypera Kunzei Abrcns, 4^ — 7 Mill. lang, 3 -'H IMill.
breit. Eine in ihrer Färbung sehr constante und leicht kenntliche
Art. Das Halsschild auch beim IMännclien breiter als lang, an den
Ncilen etwas vor der iMille gerundet, hinler dem Vorderrande
scharf eingeschnürt. Der 3fe, 7te und 9te Zwischenraum der Flü-
geldecken fast reinweifs. der 5fe entweder nur an der Basis oder
auch bis zur Mitte von derselben Farbe, nach hinten sowie die
ganze Nath bräunlich überflogen, die übrigen Zwischenräume schar!
abgcgränzt tiefschwarz. Die Borstcnbekloidung ganz anliegend und
zwischen den vSchuppen kaum unterscheidbar.

Ich habe davon eine gröfsero Anzahl wohl in den 30ger Jah-
ren bei Leipzig gefangene Exemplare gesehen, die constant dieselbe
Färbung zeigten; seitdem ist die Art merkwürdiger Weise nicht
wieder aufgefunden worden.

Durch die Güte des Herrn Dr. Sachse in Leipzig erhielt ich
ein Paar Cocons zur Ansicht, in deren einem noch die Puppe vor-
handen und die auf Blättern von Peucedanum offic. befestigt wa-
ren. Es ist also wohl anzunehmen, dafs diese Dolde die Nahrungs-
pflanze der so seltenen Art ist.

14. Hypera Julinii Sahlb. 4— 6 Mill. lang. 3 Mill. breit. In
der Form mehr pollux als Kunzei gleichend. Das Halsschild beim
Männchen fast cylindriscb. vor der IMille kaum breiter als lang,
von da nach der Basis äufserst wenig, nach vorn sehr steil verengt,
beim Weibchen etwas kürzer und an den Seifen etwas mehr gc-
riindol, bei beiden hinter dem Vorderrande kaum ben)erkbar einge-
schnürt. Die Flügeldecken 1^ Mal breiter und 3 Mal so lang als
das Halsschild, die Naib, der 8te und lOle Zwischenraum biäunlich
gelb, der 3te . 7te und 9te weifslich. der 5te auf der vorderen
llälfie mehr wrifslich. auf der binleicn mehr gelblich, der '2te. 4le
und b'te dunkclbiauii bis schwarz; auf diesen dunkleren Zwischen-
räumen oft. namentlich von der Seile her, hellere Schuppen einge-
mischt, daher die Begrän/.ung keine so scharfe, wie bei Knnxei.
Die Borstenbekleidur)g zwar sehr kurz und niedorlicgend, aficr doch
mit den Spitzen, wenigstens auf der hinteren Hälfte, über die
Srhii[)pen emporgehoben.

186 Th. Kirsch: zur Kennlnijs

Soll nach Capiomont in ganz Mittel- und Nordeuropa vorkom-
men, wird also wohl auch in Deutschland nicht fehlen; nach Kraatz
hei Berlin. Ich hahe nur Exemplare aus Frankreich und England,
wo die Art besonders häufig ist, vor mir.

15. liijpera Rogenhoferi Ferrari, 5^ Millm. lang, 2^ Millni.
breit. Der Rüssel viel dünner als bei polygoni; das Halsschild vor
der Mitte stark gerundet erweitert; die Flügeldecken um die Hälfte
breiter und fast 3 Mal länger als das Halsschild. Nach Ferrari's
Beschreibung (Verh. der Zool. bot. Ges. Wien 1866, 369) nach ei-
nem aus der Larve gezogenen Stück sind „die Flügeldecken schwarz-
braun, die Mitte des ersten Zwischenraums auf dem hintersten Dritt-
theil, der '2te von der Basis bis über die Mitte, der 3te von der
Spitze bis über die Mitte, der 4te nur eine kdrze Strecke von der
Basis aus, der 5te und 7te von dieser bis fast zur Spitze, der 9te
sich mit dem 3ten kurz vor der Spitze verbindende ganz, sowie
der umgeschlagene Seitenrand und die äufserste Flügeldeckenspitze
gelblich fahl, auf dem 7ten und 9ten Zwischenraum etwas goldig
schimmernd." Capiomont sagt, dafs die Färbung bis zum 5ten Zwi-
schenraum ganz der von polygoni, in den äufseren Zwischenräumen
der von Kunzei ähnlich sei; die Art ist also jedenfalls an dieser Fär-
bung leicht zu erkennen.

Nieder-Oesterreich (Lunz,Rogenhofer, die Larve auf Daucus Carola).

16. Hypera potygoni Fab. 5— 6 Mill. lang, 3— 4 Mill. breit.
Eine allgemein bekannte Art. Unter den vielen mir zur Ansicht
gekommenen Exemplaren war ein einziges, bei dem die charakte-
ristischen schwarzen Linien grau überlaufen waren. Die Schuppen
sind aus breiter Basis lang gegabelt.

Ueber ganz Deutschland verbreitet (unter wildem Beifufs Ro-
senhauer, die Larve auf verschiedenen Caryophyllaceen Cap.).

17. Hypera murina Fab. 4^—7 Mill. lang, 2| — 3i Mill.
breit. Die Art variirt ebenso wie die folgende sowohl in der Farbe
des allgemeinen Schuppenkleides in den Nuancen von Braun und
Grau, als auch in den Zeichnungen; aufser dem dunklen Scutellar-
fleck, der zuweilen nur durch einen Schatten angedeutet ist, finden
sich manchmal noch auf dem hinteren Theile der Nath und den
abwechselnden Zwischenräumen dunklere Flecke, der 6le ist häufig
in gröfserer oder geringerer Ausdehnung braun. Der Rüssel bei
beiden Geschlechtern gleichlang, kürzer als das Halsschild; die Zwi-

der denlsc/ien IJyperiden. 187

scheniüunic der Flügeldecken leicht gewölbt, mit slaikeii, langen,
nach hinten gerichteten Bnrslen reihenweise besetzt.

Uebcr ganx Deutschland verbreitet, die Larve auf IMedicago
sativa (Capiom.)

18. IJypera varialjiUs Ilrbst. 4 — 5 Mill. lang, 2—3 Mill.
breit. Nur mit kleinen Stücken des vorigen zu verwechseln, aber
an dem kürzeren, nach der Spitze zu etwas dickeren Rüssel , dem
schmäleren, nach hinten weniger verengten Halsschild, den flache-
ren Zwischenräumen der Flügeldecken und der verhällnifsmäfsig
weniger gestreckten Form immer zu erkennen.

In ganz Deutschland (auf Medicago, Gredler).

19. Hijpera balteala Chcvr. 4i Mill. lang, 2 Mill. breit. Der
Hüssel beim Weibchen so lang als Kopf und Halsschild, beim Männ-
chen etwas kürzer; das Halsschild ähnlich dem von murinus, viel
kürzer als breit, an den Seiten in der Mitte gerundet. Die Flügel-
decken stark punktirt gestreift, dicht mit bräunlich gelben Schup-
pen bekleidet, der Scntellarlleck dunkelbraim, die Nath hinten und
die abwechselnden Zwischenräume weifs nnd dunkelbraun gelleckt,
die dunkeln Flecke etwas entfernt stehend. Die in einer Reihe
auf den Zwischenräumen stehenden Borsten lang und wenig nach
hinten gebogen.

Tyrol (Judicarien, Gredler),

20. Hypera planiaginis de Geer, 3—4 Mill. lang, H— 2^
Mill. breit. Mit tief gespaltenen Schuppen von bräunlicher, gelb-
licher, grauer oder grünlicher Färbung dicht bekleidet; das Hals-
schild vor der Mitte sehr stark gerundet erweitert; die Flügeldek-
kcn in der Regel mit einem grofsen, den 4ten bis 7ten Zwischen-
raum auf der hinleren Scheibe einnehmenden, nach der Schuller
hin zugespitzten, nur behaarten, nicht beschuppten Fleck; Exem-
plare, bei denen auch dieser Raum mit der übrigen Obernächc
gleichfarbig beschuppt ist, sind durch den viel kürzeren Rüssel und
das nach hinten bei VVeilem mehr verengte Halsschild leicht von
dem etwas ähnlichen meles zu (rennen.

In ganz Deutschland (an Weidenbäumeu, Rosb.).

21. Hypera trilineata Marsh. 2i — 3^ Mill. lang, 1] — U
Mill. breit. Mit bis zur Basis gespaltenen, weifslichen, grauen oder
bräunlich gelben Schuppen und ziemlich langen, nicderlicgcndcn.

188 Th. Kirsch: zur Kenntnifs

auf den Zwischenräumen einreihigen Borsten besetzt. Das Hals-
srhild an den Seiten schwach gernudel. Die Flügeldecken auf dem
4ten bis 6len Zwischenraum hinter der Milte mit einem unbesctuipp-
ten braunen Fleck, der sich auf dem 6len Zwischenraum häußg
nach der Schulter hin verlängert; nicht selten ist auch die Nath
und der 3te Zwischenraum an der Basis braun. Die Beine rostrolh.
In Mittel- und Süddeutschland.

22. Hypera arundinis Fab. 6 — 8Mill. lang, 2^ — 3^ Mill.
breit. Dicht mit sehr kleinen, rundlichen, steingrauen, gelblich-
grauen oder goldgelben Schuppen und wenig abstehenden, blassen,
dünnen Börstchen reichlich und zerstreut besetzt. Die Färbung ge-
wöhnlich auf der Nath und dem 4ten bis 7ten Zwischenraum et-
was dunkler.

IVlit Ausnahme der südlichsten Theile überall in Deutschland
aufgefunden, aber von fast allen Faunisten als ziemlich selten an-
gezeigt. Die Larve lebt auf Sium latifolium (Capiom.),

23. Hypera pollux Fab. 4 — 6 Mill. lang, 2 — 3 Mill. breit.
Dicht mit rundlichen, verschieden grau und braun nüancirlen Schup-
pen und kurzen, sehr zerstreuten Börstchen besetzt, die Schuppen
gröfser, die Börstchen dicker als beim vorigen. Die Färbung ist
meist braun oder grau mit einem schwarzen Fleck an der Basis,
der den 2ten bis 4ten Zwischenraum einnimmt und vielen kleinen
schwarzen Flecken auf allen Zwischenräumen, nur auf dem meist
heller gefärbten 3ten etwas entfernter stehend; oft auch ist die
Naih und der 4te bis 7te Zwischenraum grofsentheils so dunkel,
dafs die schwarzen Fleckchen sich kaum noch davon abheben.

Der H. histrio Bob., Schh. ist von Capiomont als eine Varie-
tät des poUux, deren Halsschild und F'lügeldecken runzlig punktirt
sind, erkannt worden.

In ganz Deutschland. Die Larve auf Cucubalus Beben und
wahrscheinlich auch auf anderen Caryophyllaceen (Cap). Die Berl.
Ent. Ztschr. X. 299. gemachte Angabe des Vorkommens von histrio
in Thüringen ist dahin zu berichtigen, dafs der dafür angesehene
Küfer ein nicht giil erhaltenes Stück von contaminata ist.

24. Hypera rumiris L. 4 — 5 Mill. lang, 2 — 2^ Mill. breit.
Dicht mit gröfseren, rundlichen, braunen oder grauen Schuppen und
auf den Zwischenräumen der Flügeldecken fast einreihig stehenden
kurzen Börstchen besetzt. Die Flügeldecken gewöhnlich um das

der ileiitschen Hyperiden. 169

Scbildcheu herum und auf der iiiueren Scheibe, mit Ausnahme ei-
nes queren, den 2ten bis 4len Zwischenraum einneljmenden Flecks
hiiifer der Mille, dunkler, die Nalh immer, die Zwischenräume sehr
häulig mit kleinea, schwarzen Flecken bestreut. Exemplare, bei
denen der lichtere Fleck neben der Natb ganz fehlt, könnten nur
mit gewissen Varietälen des pollnx verwechselt werden, sind je-
doch bei einer Vergleichung mit demselben durch den nach der
SpiUe iu deutlich breiteren Rüssel und die feinere Punktirunj; des
Halsschildes zu erkennen.

Im nördlichen Dculschland häufiger als im südlichen, in Tyrol
noch nicht aufgefunden. Die Larve lebt auf verschiedenen Huniex-
Arlen, namentlich R. Palientia (Cap.).

25. Hxjpera conlam inala Hrbst. 4 — 6 Mill. lang, 2| — 3^
Mill. breit. Dicht mit heller oder dunkler grauen oder bräunlich
gelben Schuppen und kurzen niederliegenden, auf den Zwischeinäu-
inen einieihigen IJorslen bcselzl. Das llalsschild ohne deutliche
hellere Zeichnungen, die Natb und die abwechselnden Zwischen-
läume schwarz gefleckl. Die Flügeldecken oval, um ein Drillheil
bieiler und mehr als -3 Mal so lang als das llalsschild. Die Beine
bis auf die Klauen ganz schwarz.

Scheint in Deutschland nicht häulig zu sein, da er weder in
den Käfern Tyrols, noch in der Käferfauna von Mähren und Sclile-
.sieii. noch auch in den Käfern von Hamburg und Umgegend aufge-
führt wird. Bach glebt Preui'sen , Hanau, Cassel, Thüringen an,
Redlenbacher Oesterreich. In der Lausilz von Kiesenweller, bei
Dresden von mir gesammelt.

26. Hypera striata Bob., Schh. 6 Mill. lang, 3—4 Mill. breil.
Etwas gröfser als meles und in der Form dem conlaminatns sehr
ähnlich. Das Schuppenkicid hellbräunlich, in gewisser Richtung
kupfcrglänzcnd. die Mitlellinie und die Seilen des Halsschildes nieisl
weifslich oder grünlich, auf den Flügeldecken die ISalb, der 3le und
5tc Zwischenraum hinten, der "ile. 4te und 6te an der Basis, der
Tic ganz und die Ränder der Streifen mehr oder weniger weils-
lirh. Iieligiiin oder goMgoib beschuppt.

Nach Redlenbacher bei VN icn von Dr. Krakowil/er gesamniell.

27. Ilypera meles Fab. 4 — 5 Mill. lang, 2— 2^ Mill. breit.
Durch die bis zur Basis gelheilten Schuppen erscheint die BcticcUnrjg
weniger dicht; die Färbung in allen iNüancen von Braun und Grau,

190 Tli. Kirsch: zur Kenntnifs

bald einfarbig, bald die abwechselnden Zwischenräume heller, bald
auch, namentlich auf der Naht, dem 5ten und 7ten Zwischenraum
dunkel gefleckt: die auf den Zwischenräumen in einer Reihe stehen-
den, niederliegenden Borsten länger als beim vorigen. Das Hals-
schild meist mit einer hellen Mittellinie und jederseits einer hel-
len, wenigstens auf der hintern Hälfte angedeuteten Längshinde.
Die Flügeldecken kürzer und breiter als bei contaminafns. andert-
halb Mal so breit und noch nicht 3 Mal so lang als das Halsschild.
Die Beine entweder ganz röthlich oder die Schenkel bis zu den
Knicen dunkel.

In ganz Deutschland. Die Larve auf Trifolium pratense (Capiom.).

28. Hypera elongata Payk. 5 — 7| Mill. Ig.. 2i — 3^ Mill. br.
Die graue oder bräunliche Schuppenbekleidung zwar sehr dicht,
aber wegen ihrer Feinheit die schwarze Färbung des Grundes wenig
alterirend, die Naht und die abwechselnden Zwischenräume häufig
heller gefärbt und (namentlich auf der hintern Hälfle) schwarz gefleckt.
Die Flügeldecken etwa 4 Mal so lang als das Halsschild, gewöhnlich
beim $ hinten breiter gerundet als beim Folgenden, tief gestreift
und in den Streifen stark punktirt, die Zwischenräume stark ge-
wölbt, die Börstchen derselben häufig ganz zwischen dem Schuppen-
kleide versteckt und nur nach hinten zu deutlicher, auf dem 2len,
4ten und 6ten Zwischenraum in einer Reihe, auf den übrigen zer-
streut.

In den mittleren und nördlichen Theilen des Gebietes bis nach
Ostpi-eufsen (Gilgenburg, Kramer).

29. Hypera suspiciosa Hbst. 4 — 7 Mill. lg., 2|— 4 Mill. br.
Dicht mit graulich weifsen, selten bräunlichen Schuppen bekleidet,
die Naht und die abwechselnden Zwischenräume schwarz gefleckt.
Die Flügeldecken etwas mehr als 3 Mal so lang als das Halsschild,
tief gestreift, in den Streifen feiner punktirt und die Zwischenräume
weniger gewölbt als beim vorigen, die Börstchen derselben wie
bei diesem.

In ganz Deutschland.

30. Hypera viciae Gyllh. 4 — 5 Mill. lg., 2 Mill. br. Dicht
mit länglichen, am Ende zweispitzigen, grauen Schuppen und kurzen,
niederliegenden, dicklichen, auf den Zwischenräumen einreihigen
Börstchen bekleidet, die Naht und die abwechselnden Zwischen-
räume häufig mit rundlichen, dunkleren Flecken besetzt. Das Hals-

der (leiiisc/ien Ilyperiden. 191

Schild anderthalb IM.iI so breil als lang, an den Seilen kurz gernndeli
die Flügeldecken von der Form wie bei plautaghiis, fein punklirl-
gcsfrein, mit fast ganz ebenen Zwisclienriinraen.

Im Gebiete weit verbreitet, aber selten. Die Larve ist von
Pcrris auf Ilelosciadium nodilloriuni gefunden worden (Capioni.).

31. Ilypera nigrirostris Fab. 2 — 3 Mill. lang, Ij — 1| I^^'"-
breit. Dicht mit feinen bis an die Basis in 2 lange haarförmige,
klaffende Aeste gespaltenen, grünen Schuppen und ziemlich langen
Börstchen besetzt, die Nath und der Scilcnrand der F'lügcldccken
häufig rölhlich. Die häufig vorkommenden bräunlich gelben Stücke
sind wohl nicht als Varietät, sondern als unreif anzusehen, da sie
auf der Unterseite nie die dunkle Aiislärbnng der Normalform haben.

Im ganzen Gebiet häufig. Auf Ononis- Arten und namentlich
O. spinosa (Capiom.).

In Ilypera Stierlini Cap. 3 — 3^ Mill. lang, Ij — If Mill.
breit kann ich nach einem mir von Herrn Dr. Slierlin gütigst zur
Ansicht gesendeten Exemplare nur eine ein Wenig gröfscre Form
des nigrirostris erkennen. Das Schuppenkleid ist ganz so wie bei
nicht vollständig ausgefärbten Exemplaren des vorigen, durchaus
nicht plus grossierc, das llalsschild nur um so viel breiter als die
Gröfse des Exemplars bedingt, auch nicht stärker punktirt, die Flügel-
decken nicht stärker punktirt gestreift wie bei nigrirostris. Die
einzige Abweichung von der Normalform besteht darin, dafs die
Flügeldecken ein klein Wenig länger sind, eine Variation, die ja
auch bei anderen Arten dieser Gattung vorkömmt.

Die Art wurde von ('apiomont nach 3 von Stierlin bei SchaiT-
hausen gesammeilen Exemplaren aufgestellt; es könnte daher diese
Form wohl in dem angrenzenden deutschen Gebiete vorkommen.

Rhynchites uncinatus Thoms. (Scand. Col. VII. p. 36).

Coerulescens^ lenuissime piibescens. nano simillimus, libiis apice
imrinafis, fronte roslro(/ue punclulalis ^ prol/iorace niagis concinne
punclulato, media obsolete canaliculato mox distitictus.

Auf diese Art möclite ich ein von mir bei Berlin gesammeltes
Exemplar (c^) beziehen, welches mir die tibiae praesertim anterio-
res apice uuco armalae zu besitzen scheint. Beim nanus cT sind
nur die Miftelsrhienen au der Spitze gekrümmt. Beim nanus 9 ist
der Rüssel nach Thomson etwas, beim tmciuatus $ fast um die
Hälfte länger als der Thorax. Die elyira des uncinatus werden sat
regulariter punctato-striato, ihre interstitia nur beim nanus trans-
versim substrigosa genannt. Eine genauere Untersuchung der deut
scheu namis wäre wünschenswerth, da der uncinatus unter ihnen
kaum fehlen dürfte.

Hister succicola Thoms. (Scand. Col. IV. p. 224).

Diese Art ist dem cadaverinus nahe verwandt, aber kleiner,
die Mittelbrust vorn nicht sanft ausgerandet, sondern fast winke-
lig ausgeschnitten, das Pygidium dichter und feiner punktirt,
die Stirnlinie nicht einfach, sondern doppelt gebogen, also in der
Mitte einen einspringenden Winkel bildend; nach Thomson's mei-
sterhafter Beschreibung eine sehr leicht zu erkennende Ait. welche
sich hauptsächlich oder ausschliefslich am ausfliefsenden Baumsafte
findet.

Sämmlliche Stücke des cadaverinus der Roger'schen Sammlung
(bei Randen in Oberschlesien gesammelt) gehörten zum succicotar,
ebenso einige muthmafslich auch aus Schlesien stammende Exem-
plare der Kelch'schen Sammlung. Herr Szwalina hat (vergl. Lentz
dritter Nachtrag zum Verzeichnifs der preufs. Käfer S. 8) den Kä-
fer in Ost-Preufsen bei Schrombehnen an Eichen-Stubben gefnnden.
Der Käfer ist somit wahrscheinlich weit verbreitet. 2 Exemplare
desselben steckten in der Germar-Schaum'schen Sammlung als ca-
daverinus var. b. impressus Fabr. Diese Art citirt auch Marseul
unter cadaverinus, und sagt, dafs Fabricius Stücke des cadaverinus
mit zwei kleinen Eindrücken auf dem Thorax impressus benannt
habe. Fabricius spricht alter nicht nur in dem von Marseul citir-
ten Syst. El. I. 85. 6. (1801). sondern auch in der Ent. Syst. Supj)l.
'41. 2 — 3 (1798) von zwei Eindrücken auf der Stirn. Wenn
de Marseul den impressus Fabr. vom Jahre 1798—1801 mit Sicher-
heit auf den cadaverinus der Eiilomol. Hefte (1803) bezog, weshalb
führte er denn für die Art nicht den älteren Fabricius'scheu Na-
men ein?

G. Kraatz.

lieber die Zahl und Beneniiniig der
deutschen Dorcadion- Arten

von
Dr. G. Kraatx.

mJa CS mir leider mehr an Zeit als an Malerial fehlt eine mono-
graphische Bearbeitung der arireichen und zierlichen Bockkäfer-Gat-
tung Dorcadion zu geben, so will ich wenigstens kurz auf die (»e-
scliichte unserer deutschen Arten zurückgehen, und auf ciin'gc nolh-
wendige Aenderungen in der Benennung einzelner aufmerksam ma-
chen, auch meine Bedenken gegen die Haltbarkeit einiger bisher für
selbsisländig gehaltenen Arten aussprechen.

1. Dorcadion fuliginuior (Fabr. Syst. El. II. p. 299., Spec.
Ins. I. p. 222. (1775) ist von Linnc nach Schönherr (Syn. Ins. III.
p. 399.) zuerst im Syst. Natur. I. u. p. 629. 43. (=: ed. XII.) be-
schrieben. Es findet sich aber bereits in der cd. XI. (einem Ab-
druck der ed. X., die ich nicht besitze) I. p. 393. No. 28. ein Cer.
fuliginalor, welcher unzweifelhaft der bekannte deulschc Käfer ist,
dessen erste Beschreibung somit von 1758 datiren würde.

Dorcadion viltigerum ') Fabr. (Syst. El. II. 303. 1801.)
aus dem südlichen Deutschland (,,elytra minus atra, sive fusca, mar-
ginc vel potius villa ante marginem aliaque media abbreviata albis;
sutura albicat*') ist jedenfalls auf die Form des Dorc. fuliginator
Linnr. mit zwei weifsen Längsliuien auf den bräunlichen Flügel-
decken, zu bezichen: es ist dies dieselbe, von der ich schon früher
vermulhot habe, dafs sie zu der Angabe des \'orkommens des linea-
Inm in Deutschland Anlals gegeben haben könne.

Uedtenbacher erwähnt nur die Form des /uligiualor mit gair^
Weifsgrauen Flügeldecken. Die Varietäten des geographisch weil

') Ueber vittigerum P;iii7. sieiH' iinUr arenariiim Sc(»|). S JO'J.

Bnrl. Kiitomol Zeitarhr. XV. | .'{

194 G. Kraaiz: über

»

verbreiteten Käfers habe ich zum Theil bereits besprochen (Berl.
Ent. Zeitschr. VI. S. 351 — 55); meine längst gehegte Vermulhung,
dafs das haupisächlich ') im Harzgebirge und Thüringer Walde vor-
kommende Dorc. alrum (III.) Bach Käfer III. S. 32. nur eine Form
des fuliginalor sei, wird mir von Hrn. Forstrath Kellner brieflich
folgendermafsen auf das Bestimmteste bestätigt. Derselbe sagt:
„schon vor länger als 40 Jahren habe ich genau beobachtet, dafs
die schwarzen Stücke (alrnm Bach) nur mehr oder weniger abge-
riebene Exemplare \on f tili ginalor sind; ich habe vou dieser Art,
welche stellenweise durch ganz Thüringen vorkommt, Stücke, wel-
che am Seitenrande oder auf der hinteren Hälfte der Flügeldecken
noch mehr oder weniger grau behaart waren, angetroffen; ebenso
eine schöne Varietät mit dunkler grauen Flügeldecken und bell-
grauen Streifen, welche auch von einem anderen Sammler in zwei
ganz gleichen Stücken aufgefunden ist."

Mit dieser Mittheilung, obwohl sie von einem unserer tüchtig-
sten Enlomologcn herrührt, scheint mir indessen der Gegenstand
doch nicht ganz erledigt. Denn erstens ist es auilallend, dafs Dorc.
atrtim nicht auch anderwärts aufgefunden, sondern, um mich so
auszudrücken, so gut wie ausschllefslich aus den genannten ßerg-
gegcndcn bezogen wird; zweitens scheinen die Miltclformen zwi-
schen den beliaai len und angeblich abgeriebenen Slücken doch sehr
sparsam vorzukommen, sonst würde die Zusammengehörigkeil bei-
der wohl schon eher erkannt und würden mir selbst auch wohl
mehr solcher Stücke zugekommen sein. Ich besitze eigentlich nur
ein einziges, und dieses zeigt eine so eigenthüraliche Behaarung,
dafs es eher ein behaartes atrum als ein abgeriebenes fuliginalor ge-
nannt werden niufs. Die Stellen, wo beim ftdiginalor die heller
weifsen Streifen stehen, sind bei dem erwähnten Exemplar unbe-
haart, abgerieben nach unserer gewöhnlichen Auffassung. Hieraus
möchte iih nun folgende Schlüsse ziehen:

Dorc. alrum wird nicht aus abgeriebenen Exemplaren des
fuliginalor gebildet, sondern es besitzt die letztere Art die Eigen-
thümlichkeit, dafs sie auch fast oder ganz unbehaart vorkom-
men kann. —

Auch unter den behaarten Stücken kommen verschiedene Sfärke-
grade der Behaarung vor, und zwar ist die Behaarung bei den ganz
gleichmäfsig weifslichen schwächer als bei den Exemplaren, bei wel-

') Bei Niort von EcolTct nach Wulsant (Longio. cd. II. p. 271) aii-
g«'blicli gefangen.

(leulscfie Dorcadion- Arten. 195

eben die weifse Behaarung einen bräimliclien Anflug zeigt; solche
Slückc kommen gerade in Thüringen, wo das nackte atrnm so
liäufig ist. nur sehr seilen vor. während sie im siidliclien Deulscli-
land weniger selten sind; liier wird die weifse Behaarung häufig
din-ch eine schwarze ersetzt und nur zwei Binden bleiben weifslicb.

Kigenlhümllch ist es, dafs in Deutschland noch nicht k>lücke
([es. fnliü:inalor beobachte! zu sein scheinen, bei denen zwischen
<ier weirslichen Schuller und Hückenlinic eine dritte ganz schmale
Linie hervortritt; solche kommen einzeln um Paris vor, sind von
Chevrolat 4-ihiealiim gelauft, von Mulsant jetzt zu seinem jnenclax
gestellt worden, und finden sich nach Chevrolat erst gegen den
Monat IMai hin, während yu/Zg-mn/or schon viel früher auftritt; in
den Pyrenäen scheinen die 3 Streifen vorzuherrschen und verwan-
deln fuUginalor in pyrenaeum. — Es wäre nun recht wünschens-
werth genau zu eonstaliren, wo und wann alrum und Jtiliginalor
neben oder untereinander oder gelrennt vorkommen, damit wir all-
mählich erkennen lernen, womit der Mangel der Behaarung im Zu-
sanunenhange steht? ob näher mit dem Orte oder der Zeit des Er-
scheinens etc.? ,,Des observations locales sont necessaires pour re-
soudres la difficulte" sagt IMulsant (Fjongicornes ed. II. p. 256 oben).
Diese Schwierigkeit besteht bei ihm darin, dafs er in meiner Kri-
tiklosigkeit so weit geht, eine neue Art in solchen Stücken zu ver-
muthen, deren Behaarung ni la tcinte cendree du fuliginator, ni la
Couleur foncee du mendax. sondern la couleur du chocolat au lait
hat; zur Sicherheit wird die fragliche Species (p. 255 unten) hypo-
crild benannt; ähnlich gefärbte Stücke kommen auch in Deutsch-
land vor und bilden eben die Millelformen zwischen den weifs und
schwarz behaarten fulightator., ich glaube mit Sicherheit auf die-
selben den schon 1776 von Sulzer (.Abgek. Gesch. der Inseklon
Taf. V. Fig. 11.) abgebildeten Cernmhyx ovatus aus dem Würlem-
bergischen beziehen zu können, dessen Gröfse und Bindenzeichnung
genau stimmt, dessen bräuidiche Farbe nicht füglich viel anders an-
gedeutet werden konnte, als in Sulzer's Abbildung geschieht. Schön-
herr (Syn. Ins. III. p. 399) deutet den Käfer fraglich auf D. linen.
ium F.ibr.. auf den wir allgemein eine ungarische Arl beziehen, de-
ren angebliches Vorkommen in Süddeulschland wohl jedenfalls auf
falschen Bestimmungen beruht. (Vergl. auch S. 204.)

Der Bearbeiter 6{'v Coh'-opteres de France unterscheidet neben
/uligiufilor nicht nur die früheren meiidax, unrariruju ^ immlicold.
mcrididtmlc. pyreiiueuvi. sondern er fügt noch eine sech.sle. slriohi
(Loiigic. cd. II. p. 25S) hinzu, welche iiiehls als eine unbedeutende

13'

196 G. Kraal z: über

Varietät des meridionale mit kürzeren Streifen ist, insofern von In-
leresse, als sie ein deullicbes Verbindungsglied zwischen ihm und
dem fuliginalor bildet.

Eine aufmerksame Betracblung lehrt uns nämlich, dafs die Be-
haarung des fuliginalor nach dem Süden zu sich auf das Halsschild
ausdehnen kann ; am stärksten ist dies der Fall beim meridionale,
bei welchem daher auch die weifsen Streifen auf den
Flügeldecken hinten am stärksten und längsten wer-
den, so dafs sie sich mit dem Randstreifen verbinden. Beim striata
nun, mit dem prothorax garni d'un duvet moins long et moins epais,
bleibt die Schulterlinie kürzer etc. Die neue Art ist nach einem
Stück aus den Pyrenäen beschrieben, gefangen bei Narbonne, ge-
sehen in I Exemplar bei Chevrolat, der auch, wie gewöhnlich, ei-
nen eigenen Namen siriola Dej. für dasselbe zur Hand gehabt hat.

Dafs übrigens noch in unseren Tagen von einem Mulsant eine
solche Artfabrikalion gelrieben weiden kann, ist eigentlich unglaub-
lich. Ich habe geglaubt mir diese Abschweifung um so mehr er-
lauben zu müssen, weil ich die übrigen Varietäten Acs fuliginalor
bereits in dieser Zeitschrift besprochen habe, striata aber noch nicht;
auch handelt es sich hier ja hauptsächlich darum, die Variations-
fähigkeit des fuliginalor weiter zu prüfen. Es ist dies die einzige
Art, welche vom mittleren Deutschland bis zum nördlichen hinauf
und bis zum südlichen Frankreich hinabgeht, während die meisten
Dorcadion nur einen mehr oder minder beschränkten Verbreitungs-
bezirk zu besitzen scheinen.

Das österreichische futvum ist nur einn)al im Departement Lo-
zere (vergl. Mulsant Longic. ed. H. p. 269) aufgefunden worden,
aelliiops in Frankreich noch nie.

2. Dorcadion pedestre Poda (non Fabr.), rufipes Fabr.

Dorcadion pedestre Fahr, Syst. El. II. p. 302. 115. ist nach
Schönherr (Syn. Ins. HI. p. 400.) zuerst von Poda (Ins. Mus. Graec.
p. 34.) als Cerumbyx pedeslris beschrieben, Poda's Beschreibung aber
nicht von Schönherr verglichen worden. Aus den cursiv gedruck-
ten Angaben Poda's: ,,Anlennae busi rtibrae. Elytra ad apicem
lineola alba. Pedes rubri,'"'' geht unzweifelhaft hervor, dafs Poda
nicht das Dorc. pedestre Fabr.. sondern die Art beschrieben hat
die wir gegenwärtig rufipes Fabr. benennen. Da nun die Beschrei-
bung Poda's 1761 erschienen ist, während Fabricius erst im Jahre
1775 überhaupt zu publiciren anfing, so sind wir gezwungen fortan
für Dorc. rufipes Fabr. den Namen pedestre Poda einzuführen.

(lettische üorcudion- Arten. li)7

Halle Scliöulicir seiner Zeit Poda veiglciclicii kütiiioii, so würde
er walirscheinlieh nicht Scopoli's Cilat wiedergegeben, sondern das
Hicliligc erkannt haben.

Cerambijx peJestris Linne wird in Schauni's Calalog citirt, aber
erst im Syst. nat. ed. XII. (1766) beschrieben, und ist eine spa-
nisch-französische Art, deren sichere ßeslimniiing insofern nicht
möglich ist, da in Frankreich kein schwarzes Durcailion mit einer
iinea alba ab apice capitis per suturas elytroruin ad anum excur-
reus und einem weilsen Aufsenrand der Flügeldecken vorkommt.

Dafs das Weibchen des in Oeslcrreich so häufigen mßpes Fabr.
in der zweiten Auflage von Hedtenbacher's Fauna austr. S, 863 als
eine eigene Art uuter molilor Fabi'.? ligurirt, sei hier nur beiläufig
wieder erwähnt; es zeigt in der Regel zwei deutliche graue Längs-
streifen (eine Schulter- und eine Rückenbindc) auf den Flügeldecken.

3. Dorcadion arenurhim Scopol], pedestre Fabr., pedc-
stre Linn.

Welcher Name hat nun für die Art einzutreten, die wii- bis-
her Dorc. pedestre Linn. genannt haben?

Zwei Jahre später als Poda, also bereits 1763. beschreibt Sco-
pol i (Kniom. Carn. p. 53) einen Ceramhijx arenariiis, welcher auch
Fig. 166. abgebildet ist. ') Schönherr (Syn. Ins. III. p. 401) citirt
var. 1. dieses Käfers richtig unter ni/ipes Fabr., var. 2. richtig (I. c.
p. 400) unter pedesiris Fabr. Da nun Scopoli in der Art-Diagnose
allein Dorc. pedestre Fabr. ins Auge fafst, so mufs für die Art, die
wir bi>lier pedestre Linne genannt haben, der Name arenurhim Scop.
eintreten.

Scopoli bemerkt ausdrücklich: Ceramb. uplerxis Linn. in litt.
(|ucm ex Hispaiiia et (iallia habui. a[)ud nos non visus. Dieser Ce-
ramb. apterus Linn. in litt, ist aber wohl nicht der ('eramb. arena-
riiis iJnn. Syst. El. od. XIII. Gmel. I. iv. p. 1863, unter welchem
der arenurius Scop. cilirt wird, sondern der Cer. pedestris Linn.
ed. XII. (p. 631) aus Hisp. und Gallia.

Im Folgenden werde ich mich noch des bislierigen N.imcns pe-
destre für diese Art bedienen, da es die Darstellung vereinfacht.

Dorc. ubruptum Germ. (Faun. Ins. Eur. XXI. 18.) ist neuer-

') Da nur wenige Ex. des Scupuli iiiil KupiVrii fxislir«ii , so iliirllr
ilie.s Cilat von lnter<;sse sein; Fi^. itJJ). ist Dun. aclhiop» Sr.it[>., 1 ig. ITO.
fulcuin Scop. Meines Wissens sind (lif Citale der Fi;;iiren nocli nir^mti.s
gegeben

198 G. Kraatz: über

dings als fragliche Varieläl des pedestre aiil'gefühit worden, ich
glaube zuerst, auf Anregung von Schaum. Die meisten deutschen
Sammlungen hcsilzen als abrnplum Germ, die kleine, von Kahr in
Steiermark gesammelte Form des pedeslre mit einer hinten getheil-
ten weifslichen Schulterinakel auf dem ersten Drittel der Flügel-
decken; dieselbe ist jedenfalls eine Varietät des Dorc. pedeslre und
dem abruplum Germ, am nächsten verwandt, nur bleibt sie in der
Regel merklich kleiner und der Fleck an der Schulter etwas kür-
zer; männliche Stücke, bei denen sich der hinten getheilte Fleck
in zwei bis zur Spitze verlaufende Binden verlängert, sind mir aus
Steiermark nicht zugekommen; über die $ vergl, weiter hinten.

Küster (Käf. Eur. V. 91.) beschreibt das echte abruplum Germ,
sehr ausführlich und giebt an, dafs es in ganz Dalmatien, aber
überall nur einzeln vorkomme; dasselbe ist ebenfalls nur eine Va-
rietät des pedeslre. —

Die meisten Weibchen des pedestre vom Karst sind in der Fär-
bung den Männchen ähnlich, und zeigen nur, wie gewöhnlich, eine
breitere Gestalt, kürzere Fühler etc. Während bei den Männchen
in der Regel ein weiises Schulterfleckchcn vorhanden ist, findet
sich bei ihnen mehr der Anfang zu einer grauen Sehulterbinde an-
gedeutet.

Auf dem Karst kommen unter vielen männlichen pedestre
mit kleiner weifslicher Scbulleiinakel einzelne mit gröfserer (wie
beim abruplum von Kahr), noch seltener solche vor, welche mit
den dalmatiner abrjtplum übereinstimmen, noch seltener (ich besitze
nur eins) solche, bei denen die hinten gelheilte Makel sich iu zwei
Binden auflöst, von denen die äufsere fast bis zur Spitze der Flü-
geldecken verläuft, die innere deutlich bis über die Mitte hinaus.

Bei den Weibchen vom Karst findet sich die eben geschil-
derte Zeichnung ebenso selten als bei den Männchen, ja die Binden
verlöschen iu der Mitte fast ganz.

In den erwähnten Exemplaren vom Karst mit zwei deutlichen
Längsbinden erkennen wir unzweifelhaft das

Dorcadion lemniscutum Küst.,
von dem mir auch typische Exemplare vorgelegen haben. Das-
selbe kommt aufser bei Trient nach Küster auch bei Fiume iu
Istrien und oberen Dalmatien vor, und wird an den letztgenannten
Localitäten häufiger als auf dem Karst sein, da es als eine südliche
climatische Varietät zu betrachten ist.

Von dem unter lemniscatum Küst. citirten axillare Sturm Cat.
besitze ich ein typisches Stück, welches ein Weibchen mit bräun-
lichem Anlluge ist, bei welchem die äufsere Binde bis zur Spitze

(lettische Dorcadion- Arten. 199

vcrläuK . die innere etwas kurzer bleibt; die ßindcii »ind nicht
scliarf, sondern melir leicht angedeutet.

Mit den bis jetzt besprochenen Dorcadion ahruplum und lemni-
scalum ist aber die Reibe der beschriebenen Varietäten des pedeslre
noch iiicbt erledigt, da die Vaiialionsfahigkeit des Weibchens die-
ser Art bisher viel zu wenig Bcachliiug gefunden hat. Wir haben
unter den Weibchen etwa folgende Formen zu unterscheiden:

Dorc. pedestre 2 var. A.

Die oben besj)rochcnen Weibchen vom Karst, dem Männchen
ganz ähnlich gefärbt, selten ohne, meist mit einem kleinen grauen
Fleckchen an der Schulter, ohne Binden.

Dorc. pedestre 2 var. ß.

Auf dem dunklen Grunde schimmert eine breitere Schuller- und
innerhalb derselben eine schmalere, kürzere Binde mehr oder we-
niger deutlich bräunlich durch; ist ersleres der Fall, so haben wir
die Weibchen des lemniscalum Küsl. vor uns; die anderen Slijcke
schildert Küster als ,. schlecht gefärbte weibliche Exemplare des
lemniscalum. bei denen die beiden weifsgrauen Längsslreifen, die
bei pedestre fehlen, fast erloschen sind." Betrachtet man sie als
pedestre mit allniäbiig hervortretenden Streifen, so kommt man nicht
zur Aufstellung des ganz unhaltbaren lemniscaliim. Diese Form ist
auf dem Karst jedenfalls viel seltener als in Dalmaticn etc., von wo
mir aber nur wenig Material vorliegt.

Dorc. pedestre var. abruptum 9.

Die Weibchen des abruptum in Dalmatien haben entweder

rt) einen Schullerlleck, der dem des Männchen ganz ähnlich
ist, d. b. hinten vor der Mitte getiieilt und dann plötzlich fast ganz
verschwindend, oder

b) zwei Binden, welche sich mehr oder weniger deutlich bis
ziM- S[)itze verfolgen lassen; dies ist im Allgemeinen um so mehr
der Fall, je mehr die schwärzliche Grundfarbe der Flüj^eldecken
(d. h. die Behaarung derselben) in eine bräunliche übergebt.

Dorc. pedestre $ var. C.

Während die pedestre cf aus Obcr-Ilalien kaum eine andere
Verschiedenbeil von denen vom Kar>l zeigen, als dals sie im All-
gemeinen etwas kleiner, und meist ohne deulliches graues Schuller-
llcckchen sind, haben die Weibchen von dort fast ohne Ausnahme
eine schmalere, gleichbreitere, llachcre Gestalt , iiichl schwärzliche,
sondern mehr granbraune Fliigeldecken, auf welchen zwei graue
vStreilt'ii den Mich i)emcrkli;ir. nicht durchschimmernd sind, breiler
als bei der var. li, der iiul'serc; von einer deulli«;beren Kaule be-
gränzt. welche bei den K>cemplaren vom Karst fast gar nicht her

'JOO 6'. Kraalx: über

vortritt. Hätte man mur Weibchen vom Karst und Weibchen von
Ober-Ilalien vor sich, so könnte man leicht versucht sein, dieselben
für zwei verschiedene Arten zu halten, während die angeführten
Unterschiede auf das bessere Gedeihen der Art auf dem Karst und
locale Einflüsse zurückgeführt werden müssen.

Ein eigenthümliches Ansehen erhalten die obcr-italiänischen pe-
destre $ aufserdem noch dadurch, dafs namentlich neben der Natb,
aber auch auf dem übrigen Theile der Flügeldecken schwarzsam-
metne Flecken hervortreten, welche auch beim illyrischen pedeslre
2 namentlich an der Nath nicht fehlen, aber auf dem schwärzlichen
Grunde kaum bemerkbar hervortreten. Der weifse Streifen auf dem
Halsschilde ist bei den ober-ilaliänisclien Stücken meist deutlich
breiter.

Die bisher beschriebenen Formen sind in den Sammlungen noch
meist als Weibchen des pedeslre erkannt worden, dagegen sind die
folgenden meist unbestimmt geblieben, oder von den Autoren völlig
verkannt worden.

Dorc. pedeslre ^ var. D.

Siipra rimbrino-tomenlosuni, elylris jtixla suturam nigro-macu-
lalis Villa humcrali grisea vix ulla.

Dorc. seductor (Dahl.) Dej. Cat. ed. III. p. 373.
Dorc. dispar (Ziegl.) Dej. Cat. ed. III. p. 373.

Diese F(jrm des Weibchens enisicht dadurch, dafs der Toment
auf Ilalsschild und Flügeldecken eine umbrabraune Färbung annimmt,
welche bald mehr ins Röthliche, bald mehr ins Graue sticht, ohne
dafs eine graue Bindenzeichnung deutlich hervortritt.

Stücke aus Dalmatien aus älteren Sammlungen unter dem an-
gegebenen Namen. Ein hierher zu ziehendes Stück erhielt ich von
Uovigno und dürfte die Korm bei Triest nicht ganz fehlen. Ober-
italiänische Stücke würden hierher zu ziehen sein, wenn die Flü-
geldecken umbrabraun und die Binden undeuilich werden.

Dorc. pedeslre $ var. E.

Stiprn dilulius umbrino-lomenlosiim^ Ihorace fusco linea media
alba laleribusfjue exceplis, elylris juxla suluram nigro-maculalis.
sutura vilta marginali., fmmerali, dorsalirjue albis.
Dorc. cinerarium Küster §•

Das Umbrabraun meist heller als bei var. D, der umgeschla-
gene Seilenrand der Flügeldecken mit einer deutlichen weifsen
Binde, eine breitere Schulterbinde und eine schmalere Rückenlinie
weifsgrau, scharf gezeichnet; neben der Naili eine Reihe schwarzer
Sammclflccken. Diese Form beschreibt Küster unverkennbar als

deulsche Dorcudion- Alien. 201

cinerariuui $, von dem mir seine Jypisclien Sliicke vorgelegen ha-
ben, und gicbl an. (sie Ivoniine seilen bei l);ilnialieii. Spalalo. Mo-
karska und Hagusa vor, laulcr Localiläten wo pedeslre nicht seilen
sein dürft (>. Für denjenigen, der sich mit den Dorcodion- Ar\en ein-
gehend beschäfligt hat, ist nicht der gciingsle Zweifel, dafs wir es
hier mit pedeslre Q zu timn haben. Erschwert wird das Erkennen
«ier Zusamniengehörigkeit dadurch, dafs deutliche Zwischenformen
zwischen var. D und E selten sind. F)ies hat indessen nichts Auf-
fallendes, wenn wir das unter axillare Küster § weiterhin Gesagte
vergleichen.

Küster war weit davon entfernt in dieser Form das Weibchen
von pedeslre zu vermulhen, vieiraehr stempelte er, getäuscht durch
die Aehnlichkeit in der Zeichnung, zu Männchen derselben südrus-
sische Weibchen des declpiens (Böb.) Germ, (welche in älteren
Sammlungen als vUiatum ßöb. stecken); letztere haben nicht sel-
ten rolhbraune Beine etc., daher hat cinerurhim Küster (^ die Beine
und das erste Kühlerglied roth, während sie beim 2 ausdrücklich
gelblich erdgrau, resp. schwarz genannt werden. Dafs diese Deu-
tung die richtige ist, wurde mir durch typische Exemplare von Kü-
ster bestätigt. Die decipiens 2 sind zwar dem pedeslre 2 var. D.
recht ähnlich gc/.cirhnet, aber von merklich flacherer Gestalt als
der dalmatiner Käfer, mehr gleichbreit etc., da ja decipiens über-
haupt eine schmalere Art ist.

Ob Küster das decipiens $ (sein cinerarinm (^) mit Hecht auf
die Lumia cineraria Fabr. bezieht, ist schwer zu entscheiden; Fa-
bricius's Beschreibung derselben (Ent. Syst. 1. u. p. 286) lautet: tho-
race spinoso, cinerascens, antennis brevibus, praecedente (fuligina-
torc) duplo minor et tota cinerascens: habilat in Hussia meridionali,
Dom. Uybner. Dazu sind Pallas Icones Tab. F. Fig. 11. cilirf, wo
ein Käfer mit Streifen dargestellt ist. Küster's Deutung empfiehlt
sich dabei in mancher Beziehung, nur mul's dann decipiens (Böb.)
Germ.. Küst. als cf zum cjijerarJMm Fabr. gestellt werden; ich habe
cinerarinm Fabi'. (Berl. Ent. Ztschr. XII. S. 421) als mulhmafsliches
pusillnm gedeutet, weil mir die Gröfse besser zu passen schien.
Die 9 von decip. und pxis. sind sich übrigens sehr ähnlich, Schaum
hat sie mit Unrecht zusammengezogen (Calal. Col. Europ. ed. I.).
Cinerarinm Küst. $ (=i pedeslre 9 var.) kann unmöglicii auf cine-
rarinm Fabr. bezogen werden, da Fabririus einen siidrussischen Kä-
fer besohl eibl. Thomson giebt stall l{nl'sland Dalmalien. ('onslan-
tinopcl. .\niasia als Vaterland des rinerariiiin in. ddch ist seinen An-
gaben Weiler kein Weilh beizulegen.

202 G. Kraal z: über

üorc. pedeslre 9 var. F.

Supra tUlurnts utnbrino- griseo- lomenlosum^ thorace concolore,
cltjtris jtixla sutiti'am nigro-inaculnlis , sulura, vilta marginali^ hu-
merali dorsalique albis. anlennarum basi pedibusque rufescentibus.
Lainia vittigera Panz. Faun. Ins. Germ. XLVIII. 24. — Krit.
Rev. d. Ins. Fn. I, p. 111.

Frische Stücke mit liellcD Beinen elc. , bei denen die Unibra-
farbe in ein lichtes Graubraun übergebt; nach einem solciien ist un-
zweifelhaft die Lamia lüttigera Panz. beschrieben, welche von Schön-
herr Syn. Ins. III. p. 309 als Varietät des lineahim aufgeführt wird,
ebenso von Thomson Physis I. 69, der sich indessen meist begnügt,
Schönherr's Citate wiederzugeben. Ich habe bereits früher (Berl.
Ent. Ztschr. XII. S. 421) angegeben, dafs vitligerum Panz. das $
von abruplum sei, halte es aber jetzt für noch correcter, es als eine
besondere, dem abruplum $ nebengeordnele Varietät zu betrachten,
ausgezeichnet, durch scharf gezeichnele Binden und die lichte Fär-
bur)g der Oberseite, welche das typische abruplum, von welchem
allerdings nur das cT beschrieben ist, nicht zeigt. An welchen Or-
ten var. F. in Deutschland vorkommt, bleibt noch näher zu ermit-
teln, meine Exemplare stammen muthmafslich aus Dalmatien (vgl-
var. E. minor).

üorc. pedeslre var. A. minor.

Dorc. neayolitanum Dej. Cat. ed. III. p. 372. (?)

Während die pedeslre vom Karst und aus Dalmatien in der Re-
gel 6 — 7 lin. lang zu sein pflegen und nur ausnahmsweise fünf, sind
sie an anderen Orten nur 5 — 6 lin. lang und ausnahmsweise 7 lin.,
so z. B. bei Neapel. Diese kleinen Exemplare erscheinen zugleich
flacher, und vielleicht ist nach ihnen das neapolitanum Dej. be-
nannt; Stenz hat solche kleine Exemplare unter diesem Namen ver-
sendet, Flerr vom Brück hat pedeslre bei Neapel gesammelt.

Dorc. pedeslre var. E. iniuor.

Die bereits unter abruplum erwähnten Exemplare des pedeslre
aus Steiermark , welche dem dalmaliner abruplum, zunächst stehen,
sind in der Regel nur 5 lin. lang; die Weibchen nehmen hier fast
nie die Färbung der obcr-ilaliänischen (var. C.) an, wohl aber die
von var. E. und F., und zwar sind die der var. E. entsprechenden
die häufigeren.

deutsche IJorcudion- Arten. 203

Uorc. pedeslre var.

Antennarum basi pedibusfjne rufulis, elylris ntaniUt Ininierali
iniiudu (lUin.

nur,'. a.xiUar€ Küster Kiif Eur. VIII. 88. Balkan.

Ich vermai; in dem auf dem Balkan vorkommcndeii. dem pe-
deslre äufsersl älinliclicn und von ihm nur durch nieisl rölhliehc
Fühlcrwurxel und Beine ') veischiedcnen axilluie Küst. nur eine
östliclie Ra^e des pedestre zu erkennen, welclie durchschnittlich
die Giöfsc der miltlcrcn Stücke dieser Art hat, etwas flacher, sonst
aher ganz ähnlicli ist.

Varietäten linden sich hei den IMännchen sehr schwach ausge-
sprochen; die grölseren Exemplare hahen meist ein kleines, wcifses
Scliulterfleckchen, die kleineren oft nicht. Dagei;en kommt das
^Veibchen in zwei Formen vor, zwischen denen Uehcrgänge fast
vollständig fehlen. Die eine ist dem Männchen in der Färbung
ganz ähnlich und zeigt nur bisweilen eine ganz schwach durch-
schimmernde hriiunlichc Schulter- und Hückenlinie, die andere ist
oben bräunlicligrau mit scharf gezeichneter Schuller- und Rückeu-
binde und einer breiten weifslichen Seitenrandlinie, welche biswei-
len auf der hinteren Hälfte den ganzen Seitenraud bis zur Rücken-
binde einnimmt; längs der Nath eine Reihe von schwärzlichen
Sammcinecken. Obwohl ich eine grofse Anzahl von Exemplaren
verglichen habe und auswählen konnte, ist es mir nicht möglich
gewesen Uebcrgangsformen, d. h. andromorphe Weibchen zu fin-
den, bei denen die Bindcnzeichnimgen alimälilig släiker wurden;
die androujorpbcn Weibchen mit schwach durchsciieinenden Binden
und die graubraunen Weibchen mit scharf gezeichneten weifslichen
Binden stehen unvcrmitlelt nebeneinander.

Lederer hat die graubraiicn \Neibcben, weiche den Weibchen
des decipiens ungemein ähnlich sehen , aber etwas kürzer und ge-
wölbter sind, au einige Correspoiidcnten als ollomanum versendet.

Die sclicinbare Ver.schiedcnheit beider Formen wird noch da-
durch erhöhl, dafs die Schultcrkante bei den andromorphen wenig
ins Auge fällt, wodurch sie gewölbter erscheinen, während bei den
hellen Weibchen die braune Schulterkanic zwischen der weifsli-
chen Schulter- und Seitenrandbindc sich scharf markirt und die

') Stürk«- inil .'ilinliili iiiiil noili lii-lln- ^crürblcn l'ciiitii sit
in Slciprinark ln-i drr (Irm ahriiißtu//i ;ilinli(liin Karr iiiclit .srhni

204 G. Kraut z: über

hellen Weibchen breiter und flacher erscheinen lälst, obwohl sie
ganz vso gebaut sind wie die dunklen.

Meine Ansicht, dafs beide Formen des Weibchens sicher zu
axilkne gehören, findet ihre sichere Stütze darin, dafs die Thiere
in Menge nebeneinander vorkommen und keine irgendwie ähnliche
Art mit ihnen zugleich auftritt. Bei anderen Dorcfuieon-Arten kön-
nen die Weibchen noch viel verschiedener untereinander sein, aber
die Uebergänge fehlen dann nicht so gänzlich wie hier. Ein helles
Weibchen von Stenz, dem der Kopf eines Männchens eingesetzt war,
ersetzte bei einem Bekannten die Stelle des fehlenden ähnlichen
Männchens scheinbar ganz vortrefflich.

lieber die Verbreitung des pedeslre in Ungarn fehlen mir noch
zuverlässige Angaben; dagegen kommt es sicher bei Rom vor (vom
Brück!, Dr. Thieme) und weiter bis nach Sicilien, auch besitze
ich ansehnliche Exemplare von dort, welche von Dahl als humerale
Dalli (? pedestre) eingesendet sind.

4. 5. Dorcadion aelhiops Scop. (mor/o Fabr.) und /"«/uu?«
Scop. (cancdiculalum Fisch.) sind so bekannte und gewöhnliche
österreichische Käfer, dafs Weiteres über dieselben hier nicht zu
sagen ist.

6. Dorcadion Scopoli Herbst, lineatum Fabr.

Bereits Schönherr (Syn. Ins. I. in. p. 399.) citirt unter seiner
Lamia lineata Fabr. den Ikrambyx Scopoli Herbst in Füefsly Ar-
chiv Heft 5. (1784.) p. 91. 12. t. 25. f. 11. Mulsant citirt diesen
Käfer nur fragweise unter seinem linealum Fabr., indessen wird von
Herbst ganz unzweifelhaft der ungarische Käfer, der gegen-
wärtig allgemein linealum Fabr. benannt wird , beschrieben , wäh-
rend umgekehrt Fabricius' Beschreibung auf die ungarische Art nur
gezwungen gedeutet werden kann, insofern als Fabricius eine deut-
sche Alt als linealum beschreibt. Herbst giebt ausdrücklich an,
seinen Käfer aus Ungarn erhalten zu haben, und Abbildung und Be-
schreibung passen in jedem Punkt auf die ungarische Art.

Die Herbst'sche Beschreibung vom Jahre 1784 verdient dem-
nach in jeder Beziehung den Vorzug vor der F'abricius'schen vom
Jahre 1787, auf welche im Laufe der Zeit die verschiedensten Ar-
ten als Synonyme oder Varietäten bezogen sind.

Dafs Scopoli in Deutschland vorkomme, bezweifele ich nach
wie vor eben so sehr, als mir andererseits Fabricius Beschreibung

(leulschc Dorcadion-Arlett .

205

auf die ungarische Arl l>c/.oi;on künneii zu werden sclicinl; auci»
Panzer bildet unverkennbar die nngariscbe vSpccies ab.

Auf die Auloritäl des seliarfsioliligen Illiger bin (Magazin iiir
Inseklenk. V. S. '238) werden von Scbönliei-r Aam/a i'*7/<geia Panz.,
hohsericen (!Mfg.). siriala Lepeeb., decipiens (Hob), vialicu (Böb.),
vittala (Hob.) niil lineala spcfifiscb vereinigt. Aus der Zusam-
menziebung der erwähnten Arten gebt aber mit Sicherheit hervor,
dafs llliger das Weib des deciplens (Böb.) Germ, für Ihiealum Fabr.
gehallen liat; für die Richtigkeit dieser Bestinunuug spricht aber
weder' Fabricius Bcsclireibung noch der Usus, nach welchem bis jetzt
allgemein die ungarische Arl mit zwei scharfen weifsen Linien in
beiden Geschlechlern auf linealum bezogen wurde.

Küster hat das Imealitm III. (= decipiens Germ. $) als Männ-
chen seines cinerarium beschrieben.

Dorc. linealttm wird von Mulsant als französischer Käfer auf-
geführt, weil die Art nach Herrn EcofTet um Beziers vorkommen
soll. Das scheint n)ir äufserst zweifelhaft, und Prof. Mulsant halle
sich in einem solchen Falle wohl ein Exemplar zur Ansicht schicken
lassen sollen.

7. Dorcadion molitor Fabr. (lineola 111., Muls.)

Bach (Käfer- Fauna der Hbeinprovinz III. p. 32. 5.) führt diese

Art als eine südliche auf. Darin bat er gewifs Hecht, wenn er das

südliche Europa im Auge hat; im südlichen Deutschland

dürfte der Käfer sicher fehlen.

Die besprochenen .Arten sind also, soweit sie als deutsche zu

belrachten, übersichtlich dargestelll, folgende:

aelhiops Scop.

morio Fabr.
fulvum vScop.

caualicnlalum Fisch.
pedesire Poda.

rti/ipes Fabr.

9 var. molilor Kcdlenb.

fuliginator Liim.
villigertim Fabr.
V. ovdliini Sulz.

hijpocrUa Muls.
V. fitrum Bach.

arenaritnn Scop.
pedesire Fabr.
v. lemniscalum Küst.
v. abruplum Germ.
$ V. cinerarium Küst.
$ v. vitligerum Panz.

Scopoli Herbst.

linenhim Fabr.
(?? deutsche Arl).

Synonymische Bemerkungen.

Ilydroporus ferrugineus Luc. (Jiyphydroldes Perris) ist inif
dem in Afrika weit verbreiteten turgidus Er. ideutisch.

E, Wehncke in Flarburg.

Die sehr sorgfältig von FI. John Sahlbeig neuerdings beschrie-
bene Käfergaltung Oihlsmopt eryx carinalus von Ylänc (pag.
441 — 444. tab. 1. fig. 9.) ist mit Bitomal Jelskü Wancovvicz (Ann.
de la Soc. Ent. de France IS67. p. 248) idenliscli, für welche Wan-
cowicz a. a. O. bereits den Galtutigsnanien Lado vorgeschlagen hat.
Der Käfer sieht einer hellbraunen Bitoma ähnlich, weicht aber durch
dreigliedrige Fühlerkeule und in anderen Punkten erheblich ab.

G. Kraatz.

Slrophosomus baeticus Schaufufs (Silzb. d. Isis 1S6I, 50.)
ist gleich Mylacus Rhinoloplms Seidlilz (Otiorh. s. str. 1868, 22.).
Obgleich Schaufufs die Gattung verfehlt hat und obgleich es um
den dem Thiere von Seidiitz, beigelegten, so kennzeichnenden Na-
men schade ist, so wird doch wohl der ältere Name baelicus dem
Thiere verbleiben müssen, wenn er sich auch nicht auf eine die
Art genau charaklerisirende Beschreibung stützt.

Th. Kirsch.

In der Uebersichts-Tabellc über die europäischen und algier-
schen Baridius. welche Henry ßrisout in seiner verdienstvollen Mo-
nographie dieser Gattung giebt (bis jetzt ist nur der erste Tlieil
Annal. Soc. Ent. de France 1870. I. S. 31 — Gß erschienen), wird
unter No. 24. der Buriditis opiparis Duval aufgeführt. Diese
Art wurde in den Annal. de France 1852. p. 715 nach südfranzö-
sischen Ex. aufgestellt; ich erhielt sie auch in Mehrzahl aus Tanger;
sie ist bereits 1848 im zweiten Theile des Menelries'schen Calaloguc
des Insectes recueillis par feu Lehmann als Bar idiiis picliirattis
(Schönh.) ausführlich nach einem einzelnen Ex. von Hatkak Koum
heschiieben und auf Taf. V. fig. 13. sehr hübsch abgebildet.

G. Kraatz.

Notoxus impexus Ksw. (in v. Heyden Heise S. 148) scheint
nicht von Not. lohicornis Reiche (Ann. France 1864. p. 244) aus
Algier verschieden zu !<cin.

V. Solsky in Petersburg (briefl. Mitlheilung.)

Hylasles glahratn.s Zetterst. (Faun. Ins. Läpp. p. 343. 5.)
ist bereits im Jahre 1828, Ifyl. decumaniis Erichs. (Wiegm. Ar-
chiv) erst 1836 beschrieben, folglich gebührt dem ersteren die Prio-
rität, und nicht dem letzteren, wie in neueren Catalogen angegeben.

J. Sahlberg (briefl. Mitlheilung).

Piirpnricenus Haiissknechti=

oino neue Bockkäfer- Art

beschrieben von

Stadiirerichls-Ralb Witte in Berlin.

Niger. Jtt/»</us; prolhorax siiöglohosus, lateribus (juasi inermis.
riifu.s. limbo anlico et poslico nigra angnsln; eltjtra elongala, pro-
t/ionice 171 tnedin fiautl Iniiora. thiplo lalUmlinis longiora, npicc ro-
liiudula. (juarla parle anteriore versus suturain ilescendente, lertia
posteriore versus suluram ascendenle nigra ^ media rufa, fort Her
punctata. — Long. 14 — 16 niill.. Lal. 4^ niill.
Palria: Kurdistan.

Dieser schöne Käfer zeichnet sich vor seinen Gatlungsgenosscn
der Medifcrranfanna zunächst duich sein ganz rothcs Ilalsschiid aus.
dessen NOrder- und Hinicirand schmal schwarz umrändcil sind.
Der Vorderrand ist glciciimäfsig breit; auf dem Hinterrande zeigen
sich in der Mitlc eine feine schwarze Ausstrahhing nacli oben und
an jeder Seife zwei kleine rundliche sch\varzc Flecken. Die Sei-
len des Ilalsschildes erweitern sich zwar, haben aber keine dorn-
förmige .Spitze. Die Flügeldecken sind im obern , fast ein Viertel
ihrer Länge betragenden Theile von den Schultern an schwarz;
ebenso ist der untere drille Theil schwarz, in ähnlicher .Ausdehnung
und von glcicliem seidenartigen Schimmer wie beim P. Desfontai-
nei. Der umgeschlagene Rand an (\c\^ Vorderecken ist roth. Dei-
Ilintcrrand der oberen und der obere Rand der nnleren schwarzen
Klächc erweilorn sich nach der Naih zu herunter resp. aufwärts,
ohne sich zu berühren. Die Natli in dem minieren lolhen Theile
ist an zwei E\cni|)laren schwarz, an einem rolh. Das ilalsschiid
und die obere llältle der Klügeldecken sind stark runzelig pnnkliri.
— Im Uebrigcn sind keine Hesonderheilcn wahrnelimit.ir.

Der Käfer ist zu Khren seines Knideckcrs. iW^ llcirn Piolcssor

208 IVille: über Purpur icenns llaussknechti.

Hausskneclil in Weimar, benannt, dessen reger wissenschafllicher
Eifer xunächsl auf die Botanik i^eriehlel ist. welcher sicli indessen
auf meine Veranlassung auch der Entomologie zugewendet hat; er
brachte von seiner Reise durch den Kaukasus, Armenien und Per-
sien zwar nur wenige, aber darunter einige liöchst interessante In-
sekten mit, welche jedenfalls die Reichhaltigkeit der dortigen Fauna
und die grofsen Schätze andeuten, die eine sachverständige Ausbeu-
tung daselbst haben müfste. Vielleicht komme ich noch auf einige
von ihm mitgebrachte Sachen in diesen Blättern zurück.

Purp. Haussknechti var. aleppensis.
Unverkennbare Aehulichkeit mit dem eben beschriebenen Käfer
hat ein Purpuricenus., den Herr Bischoff in Augsburg aus der Um-
gegend von Aleppo erhielt und mir überüefs. Doch sind bei die-
sem die schwarzen Ränder des Halsschildes und eine schwarze Mit-
tellinie auf demselben dermaafsen erweitert, dafs von der rothen
Farbe nur zwei oblonge Flecken hervortreten. Ferner zieht sich
die schwarze Binde auf dem oberen Tlieile der Flügeldecken an der
Nath so weit herunter, dafs sie mit der etvvas spitz nach oben aus-
strahlenden hinteren schwarzen Binde sich vereinigt. In Berück-
sichtigung der grofsen Veränderlichkeit der Ausdehnung der sciiwar-
zen Flecke auf dem Halsschilde und den Flügeldecken der Purpu-
ricenus möchte ich dies Exemplar, ein c? (die drei mir zugestellten
Stücke des P. Haussknechti sind sämmtlich $), zu der oben be-
schriebenen Art vorläufig zählen. Näheres mufs bis zur Einsicht
eines gröfseren Materials vorbehalten bleiben. — Weil besonders
ausgezeichnet, mag ihm indessen auch ein besonderer Name verlie-
hen sein.

Nachtrag zu den Bemerkungen über die Arten
der Gattung Nepticula

(Wiener entom. Monatsschrift VI. p. 237)

von

H. V. Heinemann, Finanzrath in ßraiinschweig.

^eit der Publicaliou des in der Ueberschrift erwähnten Aufsatzes
habe icl) den Neptikelii auch ferner meine Aufmerksamkeit geschenkt
und ciiiii^e neue Arten gefunden, welche ich zur Vervollständigung
jener früheren Arbeit publicire, indem ich zugleich einige Berichti-
gungen und weitere Heobachiungen nachtrage.

Zu den Arten, welche nur in einer Generation vorkommen, ge-
hören aufser den I. c. p. 237. aufgeführten sicher noch Aucupariae,
Paradoxa, Pomella, Sorbi, Argenlipedella, Ttirbidella, Argyropeza,
Pnlverosella und Arciialella. Die Kaupen von Aucnpariae, Para-
doxa, Sorbi und Pulverosella leben im Juli und geben die Falter
im nächsten Frühjahr. Die Haupen der übrigen Arten linden sich
im October, die Schmetterlinge kommen erst spät im Frühjahr,
wohl nicht vor dem Juni aus der Puppe, und nie fand ich Haupen
von einer Soniniergeneralion, obgleich dieselben im Herbste biswei-
len sehr häufig waren, Aceris hat so zu sagen fast eine fortlaufende
Generütion, man findet die Haupen vom Juni an bis zum October,
und so mag es kommen, dafs bcselzic Minen im Verhällnifs zu der
grofsen Anzahl leerer iMinen im Herbste, die von dem ganzen Som-
mer herstammen, so selten gefunden werden. Von Oxyacanlhella,
von welcher ich früher nur eine Generation vermulhcle, habe ich'
auch im Juli die Hanpen gefunden, aber viel seltener.

Die Haupe von Prunelorum kommt einzeln auch an Crataegus
oxyacantha, die der GralioseUa an Sorbus aiicuparia und die der
Malella an Prunus spinosa vor.

Berl. Kiiloiiiol. ZeilBclir. XV. 14

210 ?'. Ileinemann: über

Gruppe I.
Nepticiila Stettinensis n. sp. (?)

Capittis atris, penicillis et antennarum conchula albis; alis an-
lerioribtis nilidis, aeneo-plumbeis ^ apice violaceis^ ciliis alisque po-
slerioribus griseis. — Long. 3 lin.

In den weifsen Nackenschöpfen mit Samialella übereinslim-
niend und auch im Ucbrigcn dieser Art selir ähnlich. Kleiner, die
Kopfhaare auch im Gesicht rein schwarz, während sie bei Samia-
tella über dem Munde mehr oder weniger rostgelb sind, die Vor-
derflügel sehr glänzend, bleigrau, schwach in Grün ziehend, gegen
die Spitze braun und dann schwach violeltblau, die Franzen an
der Spitze hellgrau. Die Hinlerflügel reiner hellgrau (bei Samia-
lella mehr bräunlich). Auch die Unterseite der Flügel ist reiner
und heller grau als bei der letzteren Art. Gleichfalls der Tiliella
ähnlich, von dieser durch kleinere Augendeckel, breitere Vorder-
flügel, die weniger erzgrün und vor der Spitze nicht lichter sind,
unterschieden.

Dr. Schleich erzog ein $ aus Blättern des wilden Apfelbaumes

Nepticnla uniformis n. sp. (?)

Capillis ferrugineis^ penicillis et antennarum conchida Inteo-
albidis; alis anterioribus niticlis, obscure olivaceis, apice brnnneis,
ciliis apice alisque poslerioribtis griseis, lihiis mediis lutescentibus.
— Long. 2| lin.

Der Rußcapitella äufserst ähnlich, ich kann nur folgende Un-
terschiede finden. Die Vorderflügel sind glatter und glänzender,
weniger erzfarben. mehr dunkel olivengrün mit hellerem gelblichen
Schimmer, die Spitze fast ohne Violett, purpurbraun. Die Hinler-
flügel und die Unterseite aller Flügel reiner grau, die Schienen und
Füfse der Mittelbeine sind entschieden lehmgelb, bei Rußcapitella
hellgrau. Das letztere Merkmal unterscheidet sie auch von Aeneella^
mit der sie in dem Glänze und der Farbe der Vorderflügel über-
einstimmt, nur dafs die Farbe reiner grün ist.
** Die Raupe fand Dr. Schleich an Salix caprea.

Neplictda- Arten. 211

Gruppe n.
li) diese Cruppc gehören Rhamnella H.-S., Saugnisorbae Wck..
Viscerella St., Paradoxa Fr., Pyri Cl.

Nepticula Rhamnella H.-S.

Ccipillis ferrngineis. pcnicillis aniennarumqiie conchulis ochra-
reu-nlbidis. al'is anterloribns grosse sfjuamatis . ?u7tV/«//s, olivaceO'
griseis, apice perpartim violaceis^ ciliis griseis. — Long. 1^ — 2 lin.
Herrich-SchälTer Corresp.-Blalt 1860. p. 60.

Die Vorderflügel grau, schwach in Olivengrün ziehend, ziem-
lich hüb, nur in gewisser Richtung schwach glänzend, mit kaum
merklichem violelten Schimmer, der nur in der Spilze etwas stär-
ker wird, die Franzen hellgrau, an der Wurzel mit einigen dunklen
Schuppen, die aber keine zusammenhängende Linie bilden, auch die
llintornügel mit ihren Franzen hellgrau, die Kopfiiaare rosigelb,
l)ci dem ^ vorn in der iMitle etwas trüber, die Nackenschöpfe und
Augendeckel gelblich weifs, die erstcren etwas trüber. Die Fühler
bei dem VVcibe halb so lang wie die Vorderflü^el, bei dem IMannc
etwas länger. Der Leib oben schwarzgrün, unten mit den Beinen
silbergrau, die Füfsc weifslich, der After nicht lichter.

Kleiner als Rnßcapilella und Poniella, mit kürzeren Fühlern,
von ihnen sowie von allen ähnlichen Arten durch die stark in Grün
ziehende Farbe der Vordcrflügol verschieden. Aucnpariue hat glän-
zendere, mehr in Erzgrüu ziehende, in der Spitze stärker violette,
feinschuppige Vorderflügel, auch sind die Fühler etwas kürzer.

Näher steht Smtguisorfjae (VVocke Entoui. Zeit. 1865. p. 26.0)
der Rltavmella. sie unterscheidet sich durch dunklere braungraiie
Vorderflügel, die auf der ganzen Fläche einen gleichmäfsigcn schwa-
chen erzfarbeneii oder bläulich violetten Schimmer haben.

Bei Hcgcnsburg, Breslau. Braunschweig gefunden, die Hau|)e in
den Bliillern von lihamnus calbarliciis, die [Mine ist von dem brei-
ten Koihslreif fast ganz ausgefüllt und bildet durch ihre starken
Krümmungen gewöhnlich einen zusammenhängenden Fleck am Hände.

Nepticula Paradoxa Fr. (Intell. IX. p. 14.)

Ich habe diese Art in einigen Stücken erzogen. Die H.iupe
findet sich in der ersten llälllc des .Fuli an Crataegus oxyaranlha
in Wäldern, der Scbmellcriing crscheinl aber erst in dem lolgeu-
den IMai. Die Mine ist blallerarlig, mit angehäuftem dunklen Koth
in der IMille. sie liegt regchuäfsig am Blallrandc. Der Selimelter-

ir

212 I'. Heinemann: über

ling ist von Anomalella kaum zu unterscheiden. Im Allgemeinen
sind die Vorderflügel bis zur Wurzel glänzender und heller, mes-
singgrün, die Aufhellung vor der Spitze, welche aber bei Anoma-
lella auch oft schon sehr wenig merklich ist, fehlt, in gewisser
Richtung erscheint die ganze Fläche mehr oder vveniger rolhgolden
angelaufen. Die Spitze ist purpurbraun, oft stahlblau schimmernd.
Die Hinlerfüfsc, bei Anomalella wcifslich, sind bei Paradoxa grau,
kaum lichter als der übrige Theil des Beines.

Nylandriella Tngstr. (No. 7. 1. c.)
Herr Glitz hat die Raupen dieser Art bei Hannover in den
Blättern von Sorbus aucuparia gefunden.

Gruppe IV.
Nepticula Aetieofasciella H.-Sch. (No. 10. I.e.)
Ich habe die Art auch aus Raupen erzogen, welche in den
Blättern von Tormentilla erecta lebten. Dieselben verzehren das
Chorophyll des Blattes vollständig, so dafs die Mine von der der
OccuUella nicht zu unterscheiden ist. Die Raupe ist bernsteingelb
und war sowohl an jener Pflanze als an Agrimonia eupatoria nur im
October zu finden, alles Suchen nach ihr im Sommer war vergeb-
lich. Obgleich dies auf nur eine Generation hinzudeuten scheint,
so steht doch mit einer solchen der Umstand in Widerspruch, dafs
der Schmetterling schon sehr zeitig im P'rühjahre sich entwickelt.

Nepticula Fragarieila Heyd. (No. 11.)

Die Farbe der Kopfhaare ist bei beiden Geschlechtern nicht
beständig, ich habe Männer und Weiber erzogen, bei denen sie rost-
roth und nur im Nacken etwas verdunkelt ist. Bei andern ist sie
nur zum Theil, besonders im Gesicht, heller oder dunkler rostfar-
ben. Der Wur/.eltheil der Vordcrflügel ist bisweilen schwach gold-
braun angelaufen, doch bleibt der grünlich gelbe Grund deutlich
sichtbar.

Ich fand die Raupe auch bei Braunschweig, Harzburg, Lutter
am Barenberge u. s. w., aber meist nur einzeln und an solchen Stel-
len, wo die Futterpflanze im Schatten unter Buschwerk steht.

Einige ganz gleiche Raupen in ähnlicher Mine fand ich an Geum
urbanum bei Wolfenbüttel nahe bei dem Orte, wo die Raupe an
Erdbeeren vorkommt. Ich erhielt daraus nur einen Falter, der der
gewöhnlichen braunköpfigen Fragariella sehr ähnlich ist. Der ein-

Neptkula-Arten. 213

lige Unterschied, den ich sehe, besieht darin, dafs die Wurzel der
Vordorflii^el bis an die dunkle IMillclbiiide nicht giünlich, sondern
trüb rolhj;oldcii und die Fliigclspilxe nebst der dunklen IMittelbinde
bläulich schwarz ist; aurserdem ist die IMefallbinde so breit, wie
keine meiner Fragnriella sie hat. Das Cocon ist nicht, wie bei
dieser, bräunlich {^elb. sondern blafs olivcn^rün. Voilänfii; ziehe
ich dies Sliick noch zu Fiaiiatiella. da die abweichende' Farbe des
Cocons in der verschiedenen Fnlterpflanze ihren Grund haben kann.
Bei Gel Wck. (Calal. p. 336 No. 3005) ist die Wurzel der Vorder-
flügel sehr glänzend, nllidissima aurea, bei iiieinoni Thiere daf^egen
stark j^elrübt und rölhlich anj;elaulen; auf die Farbe der Kopfhaare
lege ich weniger Werth. da die^e bei der nächst verwandten Fra-
garieUu auch abändert.

Nepticula tormentillella H.-S.

Cafjillis iiigrifi. antennarum conchnlu argenlea ; alis anferiori-
bu.s vlridi .orichalrcis , ante et posl yasrium argenleam valde posli-
cam olivaceo- vel purjniren-hrxinne'ts. c'diis apice griseis; pedibus nie-
diis cinereis. — F^ong. 2 lin.

Herr.-Scliäffer Corresp.-Bl. 1860. p. 60.

Die Kopfhaare tief schwarz, die Nackenschöpfe nicht lichter.
Die Vordcillügel schmal und lang, fast noch gestreckter als bei
Fragarietla, voilkoninien gleichbreit, von einer grünlichen Messing-
farbe, stark glänzend, wie polirt, von der Mille bis zur Binde pur-
purbraun oder olivenbraun verdunkelt, das dadurch entstehende
Band aber wenig ab>fecliend , schmal und vorn verwaschen. Die
Binde steht weit nach hinten, zwischen J und J, vertikal, sie ist
nicht sehr breil, silberglänzend, bisweilen mit mallem Goldschim-
mer, ihr Glanz ist matter als bei FragmieUn. Die F'lügelspilze bis
in die Franzen hinein ist wieder purpur- oder olivenbraun; die letz-
teren gehen ailmählig in Grau über. Die Hinterflügel hellgrau, die
Franzen an der Flügelspilze dunkelgrau. Der Hinterleib glänzend
dunkelgrau, der Aflcrl'usch bei dem (^ etwas lichter; die [Mittel,
beine viel hellei als die übrigen Beine, hellgrau. Die männlichen
F'ühler sind sehr lang, sie reichen fast über die Melallbinde hinaus.

Der iV. Fragnriella nahe, diese hat aber nicht so lief schwarze,
sondern braune oder rosifarbene Kopfhaare, mehr trüben, nichl po-
lirlen («rund, das IJand vor der Melallbinde und die Flügelspilze
siud dunkler und stechen meiir ab, die Metallbinde steht ein klein
wenig schräger und glänzl stärker, die Fühler sind kürzer n. s. w.

Bisher nur bei Hegensburg gefunden, wo die Haupe in dichten

214 V. Heinemann: über

Fichtenwald uDgen in Tornientilla erecia minirt. Vielleicht gehören
die von mir auf dem Oberharze gefundenen , bei N. occuUella er-
wähnten Minen hierher.

Gruppe V.
Nepticula Ulmivora Fr. (No. 12.)

Das Ex. von Frey, welches der Beschreibung zum Grunde gele-
gen, hat besonders schmale und sehr wenig lebhaft gefärbte Vordcr-
flügel. Gewöhnlich haben die lelzteren bis zur Binde einen ziem-
lich glänzenden, rofbgoldeuen, fast kupferrötblichcn Grund, der
schwach, am Vorderrande stärker veilcbenrolh oder veilchenblau an-
getlogen ist, die Binde ist mäfsig breit, sehr glänzend silbern, bisweilen
schwach goldig, mitunter aber auch verlosciien; die Flügelspitze dun-
kelbraun, mit veilchenblauem Anfluge. Die Franzen an der Wurzel
dunkelgrau, am Ende hellgrau, auch die Hinterflügel haben eher die
letzlere Farbe.

Auch bei Breslau, Prag, Wiesbaden, auf der Insel Oesal.

Nepticula Marginico lella St.
Ich besitze zwei gezogene Männer, bei denen die Augen-
deckel in ihrem hinteren Theile, doch nicht in gleicher Weise,
schwarz sind. Bei dem einen Stücke ist die vordere Hälfte bis
über die Stelle hinaus, wo die Geifsel ihren Anfang nimmt, weifs,
die hintere Hälfte hlauschwarz, bei dem andern ist das Weifs auf
den vordem Rand beschränkt. Aufserdcm sind beide Stücke auf
den Vorderflügeln etwas trüber, die Silberbinde schmaler und un-
bestimmter, gewissermafsen verschleiert. In allem Uebrigen stim-
men sie mit der gewöhnlichen Margmlcolella überein, von der ich
sie besonders deshalb nicht trenne, weil die Vertheilung der Farbe
der Augendeckel bei beiden Stücken nicht gleichmäfsig ist.

Gruppe VI.
Acetosae St. und Polerii St. gehören in diese Gruppe.

Nepticula Alnetella St. — Rubescens.

Meine Atnelella ist nicht die gleichnamige Art Staiuton's, ich
nenne sie deshalb jetzt Rubescens . Die wahre Atnelella St. und Fi*.
habe ich von Herrn Prof. Frilschke in Freiberg und Herrn Baron
Nolcken auf Oesal in gezogenen Stücken erhalten, nach welchen
ich Diagnose und Beschreibung gebe.

Nepliculu-Arlen. 215

Ncpticnla Alnetella St.
Capillis J'errugineis, antennatuin conchula alöulu; alis anlerio-
rlLiis basi iiilUhilis orirhalceis. deinde purjnireo-brtinncis, npicc atro
piirpureis, Jascin posl medium nrgeiilea, nilkiissima, citii^ tipice ci-
nereis. — Long. 1| lin.

Die Kopfliaare roslfi;elb, die Augendcckel klein, mall silbcr-
weifs, die Füliler kurz, bei dem cT nur wenig über die IMitle des
Vorderrandes reicliend, lichte Nackenschöpfe sehe ich nicht. Die
Vorderflügel schmal, nach hinten elwas erweitert, zwischen der
Falle und dem Innenrandc bis in die Mille des lelzicren goldig oli-
vengrÜD, darüber und daliinler bis an die Hinde ziemlich gleich-
niäfsig purpurbraun bedeck! und in gewisser Hichlung mit schwa-
cliem veilchenblauen Schimmer, binler der IMitle dunkler, gleichfalls
uiil veilchenblauem Schimmer. Der Grund ist trüb, nur an der
llchleu Stelle an der VVury.cl des Innenrandes etwas glänzender.
Die Binde sieht lolhrccht, merklich hinter der Mitte, ist rein silbern
und äufsersl stark glänzend (wie Slainlon mit Recht sagt: exlre-
mely brilüant). Die Franzcn haben an der Basis die Farbe der
Flügelspilze, an ihrem Ende sind sie hellgrau, in gewisser Richtung
fast weifslich. Die Ilinlerflügel mit den Franzen mäusegrau. Der
Hinterleib mit dem After und die Beine schwärzlich grau, die Mit-
ielschienen oben und die Fufsspilzen hellgrau.

Im Glanz der Binde mit dulcella und continuella übereinstim-
mend, aber kleiner, srlimalflügliger und von anderer Färbung der
Vorderilügcl, aufserdem aber von beiden noch dadurch verschiedcu,
dals die Silberbinde weiter nach hinten steht und der Grund vor
derselben nicht bindenartig verdunkelt und an der Wurzelfläche
des Innenrandes aufgehellt irt. Alle andern ähnlichen Arten ha-
ben die Binde viel weniger glänzend.

In England, bei Freiberg in Sachsen, bei Zürich, auf der In
sei Oesal.

Nepticula Occultella.

Capillis Jerrugineis^ unlennurum conchula ulbida; ulis unleiiu-
riltus obsctcro-violaceis, ueneo-micanlibus , upice bruniiescenlibus, J'u-
.scia vAilde poslica. lala, ditule atirea. iiilida. ciliis apicc cinereis. —
Long, ij — 2 lin.

Der belulicola nahe und in der Grun(lfari)c der Vordcrdügcl
bisweilen ganz mit dles(;r übereinslImmeMd. meist indessen von
mehr grünlicher Färbung. Die Binde sieht eben so w<'il nach hin-

216 V. Heinemann: über

ten, ist oben breiter und goldiger; die Kopfhaare sind bei dem ^
nicht so hell, meist dunkler als bei dem Weibe.

In der Gröfse sehr wechselnd. Die Kopfhaare rosfgelb oder
hell rostrolh, mitunter bräunlich verdunkelt, besonders bei dem ^,
die Nackenschöpfe wenig Hehler als der Thorax, die Augendeckel
klein, malt silbern, die Fühler etwas länger als bei belulicola^ doch
nicht so lang wie bei plagicolelta. Der Grund der Vorderflügel hat
mäfsigen Glanz und ist ziemlieh dunkel erzfarbig, mehr oder we-
niger in Olivengrun übergehend, selten mit schwachem veilehenrothen
Schimmer, die Spitze mehr braun, ohne violetten Glanz. Die Binde
steht hinter zwei Drittel des Flügels, ganz lothrecht, sie ist breit
und blafs golden, selten in Silber ziehend, mit ziemlich lebhaftem
Glänze. Die Franzen dunkelgrau, mit hellgrauer Spilze. Die Hin-
terflügel sind gegen die Wurzel hellgrau, nach aufsen dunkler, mit
dunkelgrauen Franzen. Der Hinterleib scliwarzgrau mit Erzschim-
mer, die Beine dunkelgrau, in gewisser Richtung lichlgrau.

Die Raupe rainirt in den Blättern von Tormenlilla erecla an
schattigen Waldstellen im October und ist bei Braunschweig und
Wolfenbüttel beobachtet. Aehnlicbe Minen, die ich auf dem Ober-
harze unter Fichten fand, waren bereits verlassen, und es ist daher
ungewifs, ob sie hierher oder zu N. iormentillella oder aeneofascietla
gehören. Die Raupe ist grünlichweifs mit grünem Rückenstreif.
Die Mine beginnt als eine feine Linie mit dunklem Kotbslreif, die
am Rande des Blattes läuft, später ist das ganze Blatt ausgefressen
und von den Kothstreifen unregelmäfsig durchzogen. Eine Somnier-
generation habe ich nicht gefunden.

Gruppe IX.
Nepticula Sorbi St.

Capitlis pallide ochraceis, conchula parva, albida; alis anlerio-
ribus fusco-griseis, apice parum violaceis, fascia post medium lata
recta albida, sericeo-micanle, ciliis griseis. — Long. 2^ — 3 lin.

Die Kopfhaare blafs ockergelb, bei dem (^ in der Mitte bräun-
lich verdunkelt, die Nackenschöpfe klein, noch blasser und von der
Farbe des Thorax wenig absiechend. Die Fühler des Männchens
bis -i, bei dem Weibchen bis in die Mitte des Vorderrands reichend,
die Augendeckel klein, weifs. Die Vorderflügel sind ziemlich ge-
streckt, bei dem Manne etwas breiter, die Grundfarbe ist wie bei
Argeniipedella braungrau mit einem Stich in Olivenfarbe, aber blei-
cher als bei jener Art, die Fläche ziemlich glatt, etwas glänzend.

Nepticula- Arien. 217

mit äiifsersl schwachem violellcn Schimmer, vor der Binde uicht
verdunkelt. Diese sieht deutlich hinter der Mitte, nicht oder nur
ganz wenig schriig, sie ist breit, von Farbe matt wcils. mit schwa-
chem Ghm/.e. Die Flügelspitze ist wenig dunkler als die übrige
Fläche, mit etwas slärkercm, doch immer noch schwachem violet-
tem Schimmer. Die Franzen hellgrau, nur an der Wurzel schmal
dunkler. Die Hinterllügel mit den Franzen hellgrau. Der Körper
hat die Farbe der Vorderflügel, Bauch und Beine sind silbergrau.

Diese Art unterscheidet sich von Argentipedella durch schma-
lere und etwas licbfere. sowie glattere Vorderflügel, durch die brei-
tere, hinter der Alilte stehende Binde, hellere llinterflügel und durch
die lätigeien Fühler des Mannes, von Txiricella und Uemargyrella
durch bedeutendere Gröfse, die vor der Binde nicht verdunkelten
Vorderflügel, die breitere und nicht so schräge Binde, von erslerer
auch durch hellere, von lelzlerer durch dunklere Grundfarbe. Die
Arten der Gruppe XIII. haben gröbere Bestäubung und eine mehr
oder weniger deutliche Theilungslinie oder eine scharf abgeschnit-
tene dunkle Wurzelhälfle der Franzen, während bei Sorhl die dun-
klere Farbe der Wurzel allmählig und ohne deutliche Grenze in
die lichtere Färbung der Spitze übergeht. Am ähnlichsten ist un-
serer Art N. Lappouica Wok. (Eni. Zischr. 1862. p. 251), diese un-
terscheidet sich aber durch noch bleichere F^irbung, gröbere Be-
schuppung, die schmalere und schrägere Binde, sowie durch die
schwache, aber deutliche Theilungslinie der Franzen.

Die Raupe miniit die Blätter von Sorbus aucuparia. Die Mine
zielit anfänglich meist an den Händern, nach der letzten Häutung
erweitert sie sich zu einem grofsen rundlichen Fleck, in welchem
der Kolh eine Wolke bildet, in ähnlicher Weise wie bei plagicol-
lella. Die Raupe ist grünlich weifs mit grüner Hückcnliiiic und
etwas dunklerem Kopfe. Sic verpuppt sich in einem gelbbraunen
ovalen Cocon. Es kommt nur eine Generalion vor, wovon die
Raupe im Juli zu finden ist. Die Erziehung ist äufserst schwierig,
der Falter ist im Herbste schon völlig ausgebildet, erscheint aber
erst im FVühjahr und vcilrocknet sehr leicht.

Zuerst in vScholtlajid aufgefunden. Ich tr;if die Raupe im Som-
mer IS61 in tMenge auf dem Oberharzc. ohne den Falter zu ziehen,
1862 trug ich an 500 Minen ein und erhielt einige Scbmellerlinge,
in den beiden folgenden Jahren war die R.'iupe seltener, ich fand
sie meist lodt in halber Gröfse. wahrscheinlich in Folge der kalten
Witterung. vSpäterhin im Sommer fand ich auch zwei Stück bei
Braunschweig in der Ebene. Frey hat im Engadin auch Raupen

218 V. Ileinetnann: über

auf Soibiis nuciiparia gefunden, die mulbmafslicli bierher geliören,
den Faller aber nicbt erzogen.

Nepticula Argentipedella Zell.

Die Raupe ist bisweilen im Spätberbst in grofser Menge vor-
banden. Sie lebt an Birken in blalteiförmigen, gelbbräunlicben Mi-
nen, die in der Mille durcb angebäuflen Kolb fleckig verdunkeli
sind, mit dem Afler bleibt sie immer an derselben Stelle und frifst
so im Kreise um dieselbe berum. Der Falter ist ziemlicb scbwer
zu zieben, icb babe ibn erst einmal in MebrzabI erbalten. Gezo-
gene Slücke baben eine schwärzlicbe, veilcbenblau angeflogene Farbe,
die binter der ßinde ins Slablblaue ziebt und gegen die Wurzel ei-
nen etwas biäunlicben Scbimmer bat. Die Binde ist silbcrweifs,
scbwacb glänzend, und in ibrer Form veränderlicb, bisweilen grade
und gleicbbreit, öfters an den Gegenrändern wurzelwärts etwas er-
weitert, so dafs sie auf der Wurzelseite scbwacb concav wird, oder
es tritt auf der Saumseite dicbt über der Mille die Grundfarbe
eckig binein, bisweilen die Binde völlig unterbrocben und in zwei
Gegenflecke zerlegt. Aucb in der Breite und Deutlicbkeit ändert
die Binde ab, bisweilen ist sie sebr scbmal und so getrübt, dafs sie
Ikaum nocb zu sehen ist.

Ein bei Vorsfelde in einer sumpfigen Gegend am 17. Juli ge-
fangenes männlicbes Stück läfst mich in Zweifel, ob es zu dieser
Art gebort, die Vorderflügel sind merklieb gestreckter und scbma-
1er, bräunlicb scbwarz, obne blauen Scbimmer, die Binde stebt et-
was weiter saumwärts, ist scbmal aber deutlicb, nicbl so glänzend
wie bei gezogenen Stücken der Argenlipeilella: der Kopf scbwärz-
licb, die Augendeckel weifs.

Nepticula Helianthemella H.-S.

Capillis nigro-fuscis^ anlennarum conchula parva, albida.^ alis
anterior'tbns griseo-olivaceis , albido pulverosis, fascia post mediutn
alb'ula, ciliis pullklis. — Long. 2 lin.

He rr.-Scb äffer Corresp.-Bl. 1860. p. 60.

Klein, die Kopfhaare schwärzlich olivenbraun, die Fühler des
cT lang, ziemlich bis -j des Vorderrands der Vorderflügel reichend,
die Augendeckel klein, schmutzig weifs, an der Wurzel dunkler.
Die Vorderflügel sind kurz, ziemlich breit, hinten eher etwas zu-
gespitzt als abgerundet, ihr Grund graulich olivenfarben, überall mit
länglichen weifsen Schuppen bestreut, die sich hinter der Mitte zu
einer weifslichen, von grade abgeschnittenen, hinten meist etw--«!

Neplicula Arien. 219

cono.'ivon lolhrcclilcu Binde luiiifcn; die Flügelspitzc hat zalilrciclicrc
wcifsc Scliiippon als der 'J'heil bis zur Biiido. Die Fläche ist aus-
seist schwach scideiiglän/.end, in der Binde etwas stärker, dabei
aber niclit rauh, die Scliiippen sind schmaler und länger als bei den
übrigen grobschuppigcn Arten. Die Kränzen haben keine Theilungs-
linic. sie sind hell gclblichgrau , an der Wurzel mit weilscn feinen
Ilaarscliuppcn gemischt, die kaum dicker sind als die einzelnen
Franzenfasern. Der Hinterleib und der obere Theil der Beine dun-
kelgraii, die Schienen gegen das Ende und die Füfse silbcrgran.
Leicht kenntlich an den eingesprengten weifsen Schuppen.

Die Ixaupe in den Blättern von Ilelianlhcninn vulgare im Sep-
tember. I5ci Regensburg, Prag, Blankenburg am Harz.

Gruppe XV.
Nepticula SericopezaZW. — Nepticula DecetitellaH.-S.

Zu der Beschreibung Zeller's in der Linn. enlom. HI. 325. füge
ich nur hinzu, dafs Binde Tmd Gegcntlccke in Breite und Gröfse
sehr variircn. So besitze ich ein Stück, bei welchem die Binde
schmal ist und am lonenrande einen schmalen Streifen bis an den
Innenrandsfleck sendet, letzterer ist sehr klein und durch eine
schwache Erweiterung des Streifs am Inneurande kaum angedeutet,
der Vorderrandsfleck fehlt ganz.

Die Raupe lebt an Acer pscudo plalanus und platanoidcs, und
zwar nach einer Herrn Stainton aus Frankreich gewordenen Olit-
tbeilung an den Früchten. Diese Angabe wurde von dem Prof. Har-
iig in Ncustadf-Eberswalde bestätigt, von welchem ich halbreife
Früchte mit den dunklon Minen erhielt, nebsl den Cocons und den
daraus erscliienenen Schmetterlingen. Die besetzten Früchte waren
vor der Zeit abgefallen. Ich habe bis jetzt vergeblich nach solchen
Früchten gesucht. Dagegen fand ich im Anfang [Mai und im Juli
die Cocons an den Stämmen jener Bäume, und zog daraus den
Schmetterling. Die Corons waren oval, in der Regel gelbbraun, sie
variirten aber sehi- in der Farbe und es kamen einzelne vor, die fast
rein weifs. andere die schön rosenroth waren. Bei mehreren war
durch das noch diiiine (iespinnst die Raupe deutlich zu erkennen,
eine Raupe fand ich Mitte Mai, die eben erst wenige Fäden gezo-
gen hatte. Sie war lebhaft bernsteingelb. Ich licfs sie sitzen, um
sie nicht zu stören, als ich nach einigen Tagen wieder nachsah,
halle sie ein eingelrelcnor helliger Regen gelödfef. Wocke hat die
Cocons im Herbste gesucht und daraus den Faller erhallen, auch

2*20 V. Ueinemunn: über

ich hatte im Spätherbst doch nur wenige davon gefunden, ohne ei-
nen Falter daraus zu bekommen. Wocke fand die Cocons auch an
Stämmen von Acer campestris, und zog daraus auffallend kleine,
sonst aber nicht verschiedene Schmetterlinge, sie kommen aber ein-
zeln eben so klein aus Gespinnsten von Acer pseudoplatanus.

An jenen Ahornbäumen finden sich auch die Cocons einer an-
dern Art, nämlich der Decenlella Ilerrich-SchäfT. (Syst. Bearb. 5.
358. fig. 815.). und zwar gehörten zu dieser im Allgemeinen die aus
den gesammelten Cocons zuletzt, gegen Ende Mai, ausgekommenen
Stücke. Die Cocons waren gelbbraun und den gleichfarbigen der
Sericopeza ganz gleich. Combiniit man alle die vorhin erwähnten
Thatsachen, so ist es möglich, dafs die Raupe der Sericopeza schon
im Herbste sich einspinnt, während die der Decenlella^ die im Herbst
auch schon ausgewachsen sein mufs, erst im Frühjahr ihr Cocon
anfertigt. Auf welche Weise letztere den Winter zubringt und sich
gegen die Witterung schützt, vermag ich nicht anzugeben, in den
Blättern oder Früchten kann sie so lange nicht bleiben, denn die
Bäume, an denen ich die Cocons fand, stehen auf der hiesigen Pro-
menade mindestens "25 Fufs vom Hasen oder andern Pflanzen ent-
fernt, und die abgefallenen Blätter u. s. w. werden täglich beseitigt,
so dafs der Boden darunter stets rein bleibt. Es drängt sich dabei
der Gedanke auf, ob Decenlella nicht blofs eine, vielleicht durch die
spätere Verwandlung bewirkte Abänderung der Sericopeza ist. Ihre
Zeichnung läfst sich auf die der letzteren zurückführen, die helle
Farbe ist bei ihr ausgedehnter und verbindet am Innenrande die
lichte Wurzel mit der breiten Binde, so dafs das Schwarz im Wur-
zelfeidc nur als ein schräger Vorderrandsfleck übrig bleibt, die Ge-
genflecke sind breiter und der am Innenrande insbesondere tritt
weiter in die Frauzen am Innenwinkel hinaus. Gegen die Vereini-
gung scheint mir besonders die Bezeichnung der Franzen und die
Farbe des Körpers zu sprechen. Die Franzen sind an ihrer Spitze
breiler und reiner weifs, in der Mitte gegen die dunklern Schup-
pen bestimmter abgesetzt, Kopf und Halskragen sind tief schwarz
(erslerer bei Sericopeza rostfaiben mit lichteren Nackenschöpfen), der
Thorax von derselben Farbe wie die lichten Stellen der Vorderflü-
gel, weifs, etwas ins Fleischroth ziehend, die Hinterflügel und der
Hinlerleib heller grau, die Unterseite silbergrau, die Schenkel und
Schienen aufsen nur wenig dunkelgrau (bei Sericopeza ist die Un-
terseite nebst den Beinen dunkelgrau und nur die Innenseite der
letzteren und die Füfse sind lichter).

NeplicuUi- Arien. 221

Gruppe XVI.
JVeplicula QuiiK/iccIla (Ins. Britl. 301.) pcliorf wegen der
kurzen Fühler in diese Gruppe. Sic ist von Slainton I. c. f;ut und
vollkommen konntlicli hoschriebcn, und unferscheidct sich von den
ül)rigen Arien der Gruppe durch die stark silberglänzenden Flecke
und Franzcn der Vorderflügel.

Gruppe XVII.

Oh Apicella und Argyropeza St. verschiedene Arien sind,
ist mir zweifelhaft. Nach der Beschreibung und Abbildung des Fal-
ters der lelAteren Art in der Nat. bist, of Ihc Tincina VII. p. 190.
laf. 9. fig. -. sollte man annehmen, dafs der bei dieser der \\ urzel
näher stehende ^'orderrand^;fleck der Vorderflügel ein gutes Merk-
mal sei, um die Art von Apicella, bei welcher beide Gegenflecke
hinter der IMitte und einander gerade gegenüber stehen, zu unler-
sclicidcn. IMeine Bedenken entstehen aus der Glcicliheit der Hau-
pen beider Arien und der Veränderlichkeit der Apicella. Ich habe
diese öfters in IMebrzahl aus einer Raupe eizogen, welche mit Stain-
ton's Raupe der Argi/ropeza genau übereinstimmt, dieselbe Futter-
pflanze und dieselbe Lebensweise hat. Die daraus gezogenen Thiere,
obgleich sie in der Gröfse und Deutlichkeit der Flecke sehr varii-
ren. gehören alle zu Apicella. und es ist kein Stück darunter, wel-
ches mit der Abbildung der ylrg-i/ro/jes« bei Slainlon übereinstimmt,
indem der Vorderrandsflcek nie, wie bei dieser, in der IMilte des
Vorderrands, sondern immer etwas, wenn auch bisweilen nur we-
nig dahinter liegt. Die Flecke sind in der Regel von glciclicr
Gröfse. doch kommen Stücke vor, bei denen der Vorderrandsfleck
kleiner ist als der Fleck am Innenrande, und wenn dies dadurch
entsteht, dafs der Thcil des Flecks gegen die Spitze verschwindet,
der gegen die Wurzel aber bleibt, so scheint es. dafs der Fleck
weifer vviirzelwiirls gerückt ist als der am Innenrande. Ucbcrdies
liegen bisweilen beide Flecke, bisweilen nur der Voiderrandsflcck
etwas schräg, und wenn dies mit der Verengerung des letzteren zu-
sammentrilTt, so entsteht eine P'orm, auf welche die Beschreibung
Stainton's vollkommen pafsl , wogegen die Abbildung dadurch ab-
weicht, dafs der Vorderrandsfleck fast eben so grofs ist als der In-
nenrandsfleck, und doch noch etwas weiter wurzelwärts liegt als
bei den erwähnten Stücken. F^in gefangenes Stück meiner Samm-
lung gleicht dem Bilde Stainton's vollkommen, doch sind die Flecke
etwas kleiner und nicht so scharf begränzt.

222 V. Heinemann: über

Die Entscheidung der Frage über die Verschiedenheit beider
Arten wird davon abhängen, ob beide Formen bei einer gröfseren
Anzahl erzogener Stücke sich beständig erweisen.

Stainton liat Stücke der von mir von Espen gezogenen Art ge-
sehen und sie für seine Apicella erklärt. In Deutschland hat man
sie unter dem Zellcr'schcn Namen Argyropeza. Wocke in der neuen
Auflage des Staudinger- Wocke'schen Calalogs führt Apicella St. als
eine ihm unbekannte Art auf. Zeller's Beschreibung in der Linnaea
Enlomologica III. p. 321. var. a. läfst sich auch auf die Stainlon-
sche Argyropeza deuten, indem er sagt, dafs der vordere Fleck in
der iMitte des Vorderrandes liegt.

Nepticula Albifasciella n. sp.

Capillis yerriigineis, penicillis pallide ochraceis, anlennarum
conchula alba; ulis anteriorihus rolundatis^ grosse s(^uanmlis. gri-
seo-nigrlcmiliöus , fascia pone meditim oblUfiia alöUla^ in Jorso di-
lalata, ciliis post lincam nigravi albidis. — Long. 2| — 2| lin. ($)

Vom Aussehen der Apicella, die Vorderllügel von derselben
breiten, an der Spitze gerundeten Form, mit eben so groben, an ih-
rer Basis iichleii, am Ende schwarz,grauen Schuppen, vor der Spitze
sehr schwach blau schimmernd. Die Binde weifslich, matt seiden-
glänzend, sie besteht eigentlich aus zwei Gegenflecken, von denen
der am Vorderrando noch fast vor der Mitte steht, schmal und ge-
gen den Innenwinkel gerichtet ist, am Vorderrande selbst zieht er
sich etwas wurzelvvärts, der Fleck am Innenrande steht weiter hin-
ten, am Anfange der Franzen, ist dreieckig und reicht bis in die
Mitte der Flügelbreite, wo er mit dem Vorderrandsfleck zusammen-
stöfst, in der VS'eise. dafs der hintei-e Hand beider Flecke eine
schräge, ziemlich gerade Linie, der vordere Rand einen, gegen die
Wurzel schwach concaveu Bogen oder einen wurzelwärls offenen
Winkel bildet. Die Franzen sind bis zur Milte bläulich hellgrau
mit schwarzen Schuppenenden, die eine ziemlich deutliche Thei-
lungslinie bilden, dahinter weifslich, am Innenwinkel grau. Die
Kopfhaare sind lebhafter rostgelb als bei dem 9 von Apicella, die
Nackenschöpfe blafs oder gelb, alles andere wie bei dieser Art.

Ich zog zwei Weiber aus Eichenraupen, die ich nicht näher
beachtet hatte, auch Dr. Schleich hat von Eichen ein Stück erzo-
gen. Dies widerspricht einer Verbindung mit Argyropeza St.,
auch hat diese in der Abbildung schmalere Vorderflügel und den
Vorderrandsfleck gröfser. Subbimacidella^ an welche man wegen der
Nahrungspflanzc denken könnte, hat gleichmäfsiger schwarze Vor-

Nei>lirul(i- Allen. 223

(Icilliii^cl. die Flo»>kc (Jerselbeii i^Iänzcnder und j^olblichor. soliäil'er,
der Vorderraiidslleck sieht der Wurzel iiähci'. Aiich sind mir von
dieser Art nie Slückc vorgekommen, denen die wcifsliclic VVnrzcl
gefeiill Lälte. wie dies bei AlhifascleUa der F'all ist.

Gruppe XVIII.
Nepticula Wockeella,

Capillis rtt/is. anfennaritm conrlnila pnllicle flavida. (ilis anle-
rioribus roliniclftfis , densc et grosse 7iigro-sr/iiamnlis, basin versus
jHinllo diUitioribus. ciliis Jlavescentlbtis, in angulo posteriore griseis,
linen e sc/tiamis obsctiris composila divisis. — Long. 2 — 'i\ lin.

Der Crijptelld sehr ähnlich, die Vordcrfliigel kürzer nnd nacli
hitjfen breiter, ihre Spitze mehr gerundet. Die Fühler (bei zwei
Weibchen) kürzer, nur bis zur Mitte des Vorderrands reichend, die
Augendeckel gelblich vvcifs, ziemlich klein, lichte Nackenschöpfe
sinil nicht vorhanden. Die Vorderllügel etwas heller als bei Cryp-
fella, besonders gegen die Wurzel, giau mit Ichmgclblichcni Schim-
mer, von bläulich schwarzbraunen Schuppen dicht bedeckt, beson-
ders gegen die Spitze, die Kränzen bleich graugelb, am Innenwinkel
dunkler grau, an ihrer \^l^rzcl mit dunklen Schuppen, die eine deut-
liche gebogene Theilungslinie in der Mitte bilden. Die Hinterllügel
mit den Franzen hellgrau, mit ganz schwachem gelblichen Schim-
mer, die letzteren um die Flügelspitzc dunkler grau, die Ilintcr-
schienen mit sparsamen Borstenhaaren.

Cryplella hat längere Fühler, weifsere Augendeckel, längere,
mehr gleich breitere, nicht so abgerundete Vorderflügel, die Farbe
der letztern ist gleichmäfsig dunkler, wurzelwärts nicht lichter, die
Franzen sind an der Spitze mehr wcifslich und haben keine so deut-
liche Theilungslinie; die Ilinlerschicnen njil zahlreicheren und län-
geren Borstenhaaren auf der Rückseite.

Die Raupe im Herbst auf Salix alba, die Mine und Raupe der
der Salicis ganz gleich, das Cocon eiförmig, wcifslich schwe-
felgelb.

Von Wockc bei Breslau aufgefunden.

Sammelbericht vom Karst.

Marolia variegala F. Diese selteDe Galtung klopfte ich im
Tarnowatierwalde (nördl. Karst) einige Male von F'ichteri.

Stenoria apicatis Latr. Ein einzelnes Ex. vor einigen Jahren
im Hochsommer auf Eryngium ainethysliuum L. gefangen.

Bruchus perparvulus Schh. Auf Blülhen allenthalben nicht s.

Brachycerus unJalus F. Ein Stück in der Nähe des Lustschlos-
ses Miramare bei Triest,

Brachycerus lulosus Schh. Seifen um Görz; das Fragezeichen
im Kraatz'sclicn Vcizeichnifs kann also wegfallen.

Canstropims Delarouxei Fairni. Diese dem Süden Europas an-
gehörende Art findet sich im ersten Frühjahr nicht selten auf eben
ausschlagenden, jungen Eichen; doch tritll man das Thier auch im
Winter unter Eichenrinde.

Anisorhxjnchus monaclnis Germ, ist im südlichen Karst unter
Steinen nicht besonders selten.

Olior/iynchus ulutaceus Germ, im nördl. Karst aufGesträuchen, a.s.

Lixus sanguineus Rossi findet sich auf sonnigen Wegen krie-
chend besonders im ersten Frühjahr eben nicht sehr seilen.

Larintts ferrugaitis Schh. Im nördl. Karste auf den Hlülhen-
köpfen von Centaurea rupestris L.

Lurhins crinitiis Schh. Diese niedliche Art findet man im Hoch-
sommer in den durch die Bahnarheilen entstandenen IMaterialgräben
auf Buphthalmiini salicifolium L.

Chaerorliinus squalidus Fairm. Unter der Rinde verschiedener
Laubhölzer besonders im Winter und ersten Frühjahr nicht selten.

Amorphocephalus coronaliis Germ, war vor einigen Jahren im
Stadtwäldchen von Triest nicht sehr selten; ich selbst besitze ein
Paar von dieser Localilät. Das Fragezeichen im Kraatz'schen Ver-
zeichnifs ist demnach zu streichen.

Hamnuillcherus IVelens'ii Küst. Ziemlich selten um Görz und
auch um Triest.

Gracilin fasciolala Kryn. 1 Ex. bei Görz auf einem Holzlager.

Phyloecia ruflpes Ol. Um Görz, namentlich im nördl. Karst,
auf Ferulago galbanifera Koch nicht selten.

Xylosteus Spinolue Friv. Von diesem äufserst seltenen Thier
erhielt ich .3 cT aus dem nördl. Karst. Eins klopfte ich von blü-
hendem Unterholz, zwei fing ich im Grase kriechend. Das einzige
2 meiner Sammlung wurde von einem meiner Bekannten ähnlich
in Kärnihen gefangen.

Crioceris paracdnlhesis L. Um Görz, besonders in den nördl.
Isonzoschluchlen, auf Asparagus aculifolius L. sehr häufig.

Timarcha niceensis Villa. Nicht selten in den südlichen Aus-
läufen der julischen Alpen.

llispa lestacea L. kommt um Trient vor; Grimmer versicherte
mir den Käfer wiederholt in Steiermark gefangen zu haben.

Coptocephala chalybea Germ. Auf trockenen Grasplätzen im
nördlichen Karste häufig.

Prof. Schreiber gegenw. in Salzburg.

Beiträge zur Coleopteren-Fauna von Sicilien

A. Baron v. Rot tenberg.

(Drittes Stück.)

(Hierzu Tafel VIII.)

Olhiorhynchtts Rhncuseiisis Germ. Unlerhalb Nico!, auf Eiclien-
gesträiich z. s.

Othiorh. anrifer Boh. S. In der Favorifa bei Pal. am Fufs und
unter der Kinde von Eiclien im Winterquartier. Unterhall) Nicol.
mit vorigem.

Othiorh. nffuher Boh. S. bei Pal. und Cat. einzeln auf lehmigen
Triften unter Steinen.

Olhiorhynchus phasma m.: Elongnlns.ferrtiginens.parre an-
reo-pilosns. rostro minus crasso impressioiie longititdiiiali pariim forti.
capile subtilUer rugiiloso • punclalo , onilis mimitis. prolhoriK c Inli-
Itidini aequilongo. fori Her nnibilirato-punclalo, elylris longis. Iriptici
fere prolhoraris lotigitiicliiie. ilepressiusculis, lateribus subpdrallelis.
iimbiticaio-ptiuctato-s(ria(is . inlersliliis subtililer selosis, pili.s hhir
inde macutose conformatis., ano abdominisque segmentis forlUer pun-
Cialis, femoribus debilibus . edentalis. — Long. 7 IMill. Tab. VIII.
Fig. 1. und I a.

Von sehr gestreckter und zugleich flacher Gestalt; rosi braun,
matt, mit kurzer und spärlicher, gelber Behaarung. Die Fühler nicht
sehr lang und niäfsig kräftig. Das zweite Glied der Geil'scl etwas
länger als das erste, die folgenden fünf perlschnurartig. Der Fiib-
lerknopf klein, länglich - oval , zugespitzt. Der Rüssel mit slaiken
Pterygien. oben vor den Fühlern breit eingedrückt, mit flacher und
breiler Längsfurche, welche beiderseits durch schwache iSeitenkiele
begrenzt ist. Die Auger) zicinlich weit nach oben gerückt, sehr
klein und flach, mit einer spiegelnden, nach vorn abwärts an d;i8

Bari. Entomol. Zeitschr. XV. 15

22(> V. Rollenberg: Beilrüge

Auge anscliliefsenden Fläche. Zwischen den Augen ein Stirngrüh-
chen. Der Rüssel ist ziemlich grob runzelig-, der Kopf feiner punk-
tirt. Das Haisschild ist so breit als lang, von der Länge des Rüs-
sels und Kopfes zusammen, oben etwas abgeflacht, an den Seilen
gcriindel, nach vorn mehr als nach hinten verengt, die gröfste Breite
hinlor der Mitte liegend, mit groben, nach den Rändern zu kleine-
len Nabelpunkten dicht bedeckt. Die Decken sind mehr als ein
halb Mal so breit als das Halsschild, lang gestreckt, abgeflacht, an
den Seiten sehr wenig erweitert, mit zehn von grofsen, ziemlich
flachen, dicht stehenden Augenpunkten gebildeten Streifen, deren
dritter sich mit dem sechsten verbindet. Die Zwischenräume der
Fiinktstreifen sind sehr wenig gewölbt und tragen nach hinten
kurze, gelbliche Borsienreihen. Aulserdem zeigen die Decken ei-
nige schwache, aus etwas schüppchenartigen Börstchen gebildete,
gelbliche Makeln. Die Hinlerleibs-, zumal das After-Segment grob
punktirl. Die Schenkel sind schwach und ungezähnt. Die Schie-
nen gerade.

Diese interessante Species scheint mir das verwandlschafiliche
Band von Troglorhynchus und Olhiorhynchus noch enger zu knüpfen,
und dürfte vielleicht mit für die Aufhebung des ersten Genus plai-
diren, besonders wenn, woran ich nicht zweifeie, noch andere Binde-
glieder aus der mediterranischen Fauna aufgefunden werden sollten.
Der in der Beschreibung erwähnte Spiegelfleck scheint mir durch
die Verkümmerung des Auges bedingt, welches auch dadurch noch
eine morphologische Eigenthümlichkeit erhält, dafs der äufserste
Rand desselben zum Theil nicht facettirt und ein wenig wulstig er-
höht ist. Es würde diese Augenbildung mithin einen Uebergang zu
dem nur durch einen Spiegelfleck repräseulirten Auge der Troglo-
rhynchen bilden, zu welchen der Käfer auch noch durch seine sehr
schlanke Gestalt, die roslrothe Färbung und eine gewisse Pellucidi-
lät des Hautskelettes äufserliche Beziehungen erhält. Nach dem
Slierlin'schen Clavis würde der Käfer iu die Gruppe des perdix
Germ, fallen, mit dem er aber natürliche Verwandtschaft gar nicht
besitzt. Ich fand nur 1 Ex. in der Höhlung am Fufse einer alten
Eiche am Etna oberhalb Nicol.

Othior liynclius h el eromorphus m.: Piceo-niger, elonga-
lus, planiusciihis, sublililer sparsim<jue flavo-selosus, capile punctalo,,
prulhorace longlludtne modice laliore^ forliler densetjue umhilicaio-
punctalo. elylris etongalis, seit forliler unibilicalo-punclalo-slrialis,
inlersliliis serialim selosis. femoribns clavalis. posliris denti/eris.
alidominis segmentis rüde punclulis. — Long. 61 Mill.

zur Käferfauna von Sicitien. 227

Der Käfer würde in die 18te Sflerlin'scbe Rotte fallen (piri-
pes Fabr.), in welcher er jedoch keine natürliche Verwandten lin-
def. Er hat einige Aehnlichkeit in der gestreckten und flachen Ge-
stalt niil ajfnber Boh. S.. von dem or aber schon duieh das gona-
belt-punktirte. nicht körnige llalsschild bedeutend abweicht. Fecii-
schwarz, ziemlich matt, gestreckt und etwas niedergedrückt, mit
kurzen, wenig dichten, gelblichen Börsichen. Der Hüssel kurz, auf
der Oberseite kaum verlieft. Pterygien breit vortretend. Die Küh-
ler kräftig und kurz. Der Schaft etwas gebogen. Das zweite Glied
der Geifsel etwas länger als das erste. Der Knopf mäfsig stark,
lang eiförmig. Die ganzen Fühler ziemlich stark beborslel. Die
Augen etwas nach oben gerückt, klein und wenig gewölbt. Der
Kopf ziemlich fein runzelig punktirt. Das Halsschild ungefäiir so
lang als breit, an den Seiten gerundet, am Vorder- und Ilinlcirand
gleich breit, die gröfste Breite etwas hinter der IMilte liegend, mit
groben und dichten Nabclpunklen. Die Decken gestreckt, zwei ein
halb Alal so lang als das llalsschild. ein halb Mal so breit als die-
ses, abgeflacht, mit starken Streifen aus ziemlich grofsen Augen-
punkten, die Zwischenräume schmal, etwas gewölbt und mil Rei-
hen gelber, rückwärts gekrümmter ßörstchen besetzt. Dicsellien
sieben an einigen Stellen zahlreicher und dichter und bilden einige
schwache Spuren von Makeln. Die Schenkel sind kräftig, dit- hin-
teren deutlich gezähnt, die vorderen eckig ausgeschnitlen. Alle
Schienen etwas geschwungen, J)ie Abdominalsegraente kräftig-, das
letzte dicht punktirt.

Unter einem Steine am Fufs einer Eiche oberhalb Nicol. I Ex.

OlhiorU. armalus Boh. S. Unterhalb Nicol. auf Eichcngestiiiuch
in stark beschuppten Stücken, während sich bei Neapel und i{om
nur die var. y Stierlin's fand.

Olfiiorh. liigens Germ. Bei Catan. an Ackerrändern unlei- Stei-
nen n. s. Eine kleinere gedrungenere Form fand sich bei Nicol.
auf dem Gesträuch der Genista aetnensis.

Olhioih. cril/ticollis Schh. N. s. unter Kinde besonders der Oel-
bäumc. In der Gröl'se und Sciilptin- dos Kopfes und Ualsschildes
sehr variabel. Von 6^ — 9 Mill. Länge.

Olhiur/i. ijulc/tellus Slierl. Bei Mondello und bei ('at. im Dü-
nensande.

l'erilelus exiguus Slierl. S. b. auf dem M. Pcllegriiio an der
Unterseite von Sieinen, zusammen mit /Vi«u.s-Arlen.

Peril. Vfisteri Sticrl. Nur 2 Ex. in der Umgebung von l*al.,
das eine unler (Jelbaumrinde.

15*

228 V. Roltenberg: Beiträge

Barypeilhes maurulns ru.; Ovatus ^ niger, nitidus^ sublili-
(er griseo-pilosinsculits, capile prolhoracec/iie longiludine laliore, for-
fiter punctatis, elylris ovatis, postice acuminatis, stibtiliter pnnctalo-
stria/is, strinrum interstitiis planis, femoribns edeiitulis, tibiis rectis.
— Long. 2f — 3 Mill.

vSr.liwarz, glänzend mit etwas Bleischimmer, sehr kurz und spär-
lich grauweifs behaart. Der Rüssel ist viel schmäler als der Kopf,
seiner Länge nach ein wenig gebogen. Die Füliier miflelständig,
die Fühlergruben weit, nach oben scharf, nach unten undeutlich be-
grenzt und nicht sehr entschieden nach unten gekrümmt. Stirn-
grübchen stark. Kopf mit Rüssel so lang als das Halsschild, stark
und dicht punktirt. Das Halsschild bedeutend breiter als lang, in
der Mitte slark erweitert, nach vorn mehr als nach hinten verengt,
seine Punklirung gleichfalls stark und dicht. Die Flügeldecken
schlank eiförmig, nach hinten ziemlich zugespitzt, über die Milte
am breitesten, sehr fein punktirt-gestieift, mit breiten, ganz flachen
Zwischenräumen.

Bei Pal. 2 Ex. am Orelo im Angeschwemmten.

Cneor/iiuus''. Sicutus m.: Globoso - ovattis , brunneus, sqna-
mulis cou fertig alhescentibus undique ohtectiis^ rostro modice atle-
nuato, capiti contimio, oculis prominulis prolhorace tongitudine di-
■midia parle laliore^ lateribus ampliatis, elytris lulituäine sut lon-
giorihus prothoracis plus dupla longiludine. subtililer punctato-slria-
tis. — Long. 5— 7f Mill. Tab. VHl. Fig. 2, 2a, 2b, 2c.

Von rosi bräunlicher Färbung, die aber wegen des dichten Schup-
pcnkleides nur an den Extremitäten oder an abgeriebenen Stellen
hervortritt. Oval, hoch gewölbt. Der Rüssel ist fast nur halb so
breit als der Kopf, nach vorn ein wenig verschmälerl , oben ganz
eben, vom Kopf durch keinen Eindruck getrennt, die Seitenkanten
stumpf. Die Augen sind mäfsig grofs und wenig hervorspringend.
Die Fühler ziemlich dünn und schlank. Der Schaft gut bis zur
Mitte des Auges reichend. Die Geifsel und der Knopf ziemlich
locker gegliedert. Die Fühlerfurchen kurz, eng, stark gekrümmt,
mit dem uulcrn Ende die unteren Vorderecken des Auges nicht er-
reichend. Das Halsscbild viel breiler als lang, an den Seiten ge-
rundet, nach vorn bedeutend melir als nach hinten verengt. Die
Flügeldecken oval, hoch gewölbt mit ganz abgerundeten Schultern,
ein halb Mal so lang als breit, ihre gröfste Breite fast die doppelle
des Halsschildes, etwas vor der Mitte liegend, mit feinen und schar-
fen Punk Istreifen. Die Schenkel sind ziemlich kurz und dick, be-
sonders die hinteren. Die Vorderschienen schlank, alle Klauen bis

, zur Käferfmma von Sicilien. 229

fast zur Spilze vn wachsen. Die graulichweifsc TJcsrhnppiing ist
besonders auf der Obeiseile ganz dicht und auf dein l{iicken der
Decken etwas ins Biäunliche gehend und mit einigen undeutlichen
helleren und dunkleren Sprenkeln inelirt. Dieser Käfer, den ich in
einiger Anzahl auf den Dünen von Catania um Pflanzcnwur/.eln im
Sande fand, wiid ein eigenes Genus bilden müssen, mit dessen Auf-
stellung aber die Trennung der Galtung Cncorhinus Sohh. in zwei
Gattungen Hand in Hand gehen müfste. Da zur erschöpfenden Aus-
einandersetzung der beiden aus Cnenrh'miis zu bildenden Gattungen
das mir vorliegende Material nicht ausreicht, so unterlasse ich auch
vorläufig die Aufstellung einer neuen Gattung für Cneorhinus Sicu-
tus «»., und begnüge mich, auf die Unterschiede der drei zukünfti-
gen Genera aufmerksam zu machen. Sieht man als Typus der ei-
nen der beiden in Cneorhinus aul. celer. vorhandenen Gattungen
den geminalus Fabr., als den der anderen den prodigus Fabr. an,
so zeigt sich bei beiden Species eine sehr verschiedene Bildung der
Fühlerfurclie, die bei gemiualus kurz, stark gekrümmt unter das
Auge zieht und in bedeutender Entfernung von demselben endet,
bei proJigus länger, in sanfter Krümmung fast an den Vordeirand
des Auges anstöfsl; bei eisterem ist das Auge kreisrund, stark con-
vex, bei letzterem flach oval. Der stark sculptirte Kopf des pro-
iligus trägt eine sehr tiefe, kurze Längsfurche, während der des ge-
minalus bis auf den auch bei prodigus vorhandenen Quereindruck
vor den Augen eben ist. Die charakteristische Bildung der Fühler-
furche und des Auges des geminuius zeigen auch die beiden ande-
ren mir vorliegenden Arten von kurzem, plumpem Körper und Ex-
tremitäten, nämlich di.spar (iraells und exaratus Marsh., wählend
piriformis Boh. S., ludificulor Gyll., Barcelonicus Gyll. eine dem
prodigus gleiche oder sehr ähnliche Bildung der Fühlerfurche, des
Auges und der Oberseite des Kopfes zeigen. Cneorhinus Sicxdus
würde nun generisch vor Allem durch die Fühlerfurche von jenen
beiden Gruppen abweichen. Dieselben sitid kurz und wie bei ge-
minalus und Verwandten unter das Auge gekrümmt, aber ihre Hän-
der sind abgerundet und nach ihrem Ende zu erscheint sie ollen,
während bei jenem die Bänder scharf und sie selbst in ihrem Ver-
lauf fast gleichmäfsig tief eingesenkt ist. Die Augen des Sicidus
.sind ganz flach und nähert sich darin der Käfer dem prodigus und
Verwandten, so weicht er durch ganz ebene Oberseite des Kopfes
und Küsseis ab, die nicht eiumal einen beide scheidenden Querein-
druck zeigt. Charakteristisch scheint auch die Bildung der Vorder-
schieiien /.u sein, welche dün?i und an ihren» Ende plöl/.lich nach

230 V. RoUenberfc: Beiträge

innen und aufsen, sporoartig erweitert, und vorn gerade abgeschnit-
ten sind, und ein entschieden generisches Merkmal liegt in der Stel-
lung der Milt<lhüften, die sich fast berühren und nur einen äufserst
schmalen, tief versenkten Fortsatz der IVlittelbriist erkennen lassen,
während sie bei prodigiis durch einen mäfsig breiten, bei gemina-
Ins durch einen schmalen, aber immerhin deutlichen Fortsatz ge-
lrennt sind, der mit ihnen bei beiden Arten in gleichem Niveau
liegt. (Hierzu Taf. VIII. Fig. 2. d, e, f, g, h, i.)

Sirofj/tosotnus hispidus Boh. S. Auf dem M. Pellegrino s. s.
Sciaphilus Siculus Bob. S. Zwischen den Blättern einer Scilla-
Art recht li., besonders bei Pal.

Sciaphilus procerus m.: Elongaltis niger , an/ennis, tibiis
petUbusoue piceis. griseo ptiberulus, rosiro capile niodice loiigiore,
vage rtiguloso-pnnrtnto^ piano, capile convexo^ sublililer punctnlatn,
prolhorace globoso, longitucline lalioi'e, pnnctalo sublilissitnei^ne ru-
guloso-piinrtnlat o. caritia mediana sublili, elylris elongatis, sat for-
liier punclalo-slriatis, griseo maculosis nigrisqiie selis obsilis^ femo-
ribus Omnibus validis, denlalis. — Long. 7 Mill.

Von Siculus Boh. S. durch viel gestreckteren Bau, das kuge-
lige Ilalsschild und die gezähnten Schenkel bedeutend abweichend.
Von schmaler und gestreckter Gestalt. vSchwarz, wenig glänzend,
mit feiner, niederliegender, grauer Behaarung. Die Fühler rolh, die
Schienen und Füfse pechbraun. Der Rüssel etwas länger als der
Kopf, ganz eben, unregelmäfsig und etwas rissig punktirt. Der Kopf
gewölbt, feiner als der Rüssel punktirt. Das Halsschild kugelig ge-
wölbt, breiter als lang, über die Mitte am breitesten, am Vorder-
und Iliiiterrand gleich breit, unregelmäfsig, ziemlich grob punktirt
und zwischen den Punktstreifen mit ganz feiner, etwas runzliger
Punktirung; matt. Die Decken gestreckt, am Grunde wenig brei-
ter als die Basis des Halsschildes, nach der Mitte erweitert, über
2\ Mal so lang als das Halsschild, ziemlich kräftig punktirt gestreift,
mit etwas gewölbten Zwischenräumen. Die graue Behaarung ist
unregelmäfsig und etwas verwischt schwarz gewürfelt. F)ie Beine,
besonders die vorderen, sind lang und kräftig, alle Schenkel kräf-
tig — , die hinteren etwas stumpf-gezähnt.
l Exemplar am Oreto bei Pal.
Silones gressorius Fabr. Nicol., Cat., Pal.
Sil. griseus Fabr. Pal.

Sil. sehdifer Fabr. S. Pal. an Mauern sitzend.
Sil. ßavescens Marsh. Girg.
Sil. ambtdans Gyll. S Pal.

zur Kiiferfnuna von Sicilien. 2'Jl

Melallilfs inofiestus Slierl. Seifen auf Eicliengeslräi]<*ii iiiilor-
hall> Nicol.

Polydrnsjis fraler m.: Niger, nnfennis pcdihusrpte flavo-
ferrugineis, sufjltts sr/uamiilis laete virhlibns ohlecttis, rosiro capite
dimidio angHslio7-e , ociilis prominenl ibus , prol/iornce lougiludiue
finullo lalxore^ laleribus rolundatis, antice posl iceffue nnguslalo, for-
titer puncla(o, elytrts elongalis punrtalo- slrhilis , femoribtis auticis
integris. — IjOn?;. 6^ — S\ IMill,

Dem serireus Schall, so älinlicb, dafs es genügen wird die un-
lersclieidenden IMerkinalc hervorzuheben. Der Rüssel ist schmäler,
als bei sericeiis , die Augen, besonders bein) IMänDchen, viel con-
vexer. das kräftiger punklirle Halsschild etwas kürzer als bei je-
nem, an den Seiten stärker gerundet und nach hinten enlsehioden,
bei serireus sehr schwach, oder gar nicht verengt. Dasselbe zeigt
keine Spur einer erhöhten [Mittellinie, die bei sericeus miluiitor
deutlich, immer aber vorhanden ist. Die Beine des fraler sind et-
was länger. Die Vorderschenkel sind ohne Ausschnitt verdickt, bei
sericeus hingegen derart ausgekehlt, dafs die Auskehlung fast ein
kleines Zäbneheu bildet. Der Käfer ist im Durchschnitt etwas
gröfser als sericeus.

Mit vorigem bei Nicol.

Polydrusus Kahrii Kirsch. Bei Calau. auf Eichen.

Thanymecus griseus w.: Elougatus , subparatlelns, tiigcr.
anlennis piceis. Sfjuamulis minulis gri.seis obduclus ^ rosiro brevi.
Inlo. medio sxibtiliter cariualo. orulis promimdis , profhorace depla-
nalo, Inliludine longiore^ laleribus paidlo rolnndntis. cottfcrliin gia-
nuloso-punclalo. elytris longis depressiusculis , laleribus subpardlU-
lis. punclalo-slriatis, griseo- s^namosis et macutosis. — Long. 5 —
6} >lill.

Von schlanker, gloichbreiter und niedergedrückter (Jestall,
schwarz mit kleinen, grauen Schüppchen dun-ligehends bekleidet.
Fühler röthlichbraun. Der Rüssel ist kürzer als der Kopf, breit,
mit einem feinen bis ziemlich zwischen die Augen reichenden iMil-
telkiel. Die Augen grofs und stark vortrelerul. Kopf und Rüssel
gleicbmäfsig, körnig gerunzelt. Das llalsschild ganz dicht körnig
punktirt, länger als breit, an den Seiteti wenig geiiindet, mit etwas
herabgedrücklen Vordereckeu, die grölste Breite am Ende des er
sten Drittels der Länge liegend. Der llinterrand etwas breiter als
der vordere. Die Decken (lach, gestreckt, mit ziemlich vortreten-
den Schultern und graden und paiallel bis zum letzten V'iertibeil
der Länge verlaufenden vSeiten, ziemlich staik pnr)l<iirl-gestreilt. mil

232 V. Roitenberg: Beiträge

mit grauer, slellenweis dünoerer und darum fleckig erscheinender
Beschuppung, die um das Schildchen und auf den Schultern am
dichtesten ist, und äufserst kuizen, brännliohen Börslchen. Die für
das Genus charakteristischen, vom Vorderrand des Halsschildcs nach
den Augen gerichteten Wimperhaare sind hei der vorliegenden Spe-
cies kurz und nur in der Zahl von 4 — 5 vorhanden.

Der Käfer fand sich selten bei Cat. am Fufs von Weifspappeln.

Brachycertis albidenlalus Gyll. S. Catan. , Pal, Girg. , Syrac.
auf Wegen und an Mauern.

Brachyc. Mauritanicus Oliv. Wie der vorige.

Brachyc. Sicutus Gyll. S. Catan., Syrac, Mess. einzeln.

Brachyc. Algirus Fabr. S. Catan., Girg., Ficarazzi hei Pal.

Minyops sciobiciduhis Boh. S. Bei Syrac. auf einer Trift un-
ter Steinen.

Anisoi'hyncfms barbarus Boh. S. Bei Girg. und Pal. einzeln
unter Steinen.

Anisorh. monachus Germ. Auf der Acracina hei Syr. 1 Ex.

Liosomtis scrohifer in,'. Niger, tiitichis. pedibus antennis-
rjue piceis, oblongus , angustus, roslro Invgo, curvalo, pimcluluto.
capile minus crebre punclato, prolhorace latitudini fere aecjuilongo.,
laleribus paullo rolundatis, antice angustaio , grosse punclato, ely-
tris angustis, latitudinein duplo fere superanle longitudine, humeris
prolhorace iiix, postice paullo lalioribus , ad apicetn acumiiialis,
striatis, striis fortiter punclatis, intersliliis sublililer vix serialim
inier piinctatis. — Long. 3^ iMill.

Die schlankeste der mir bekannten Arten des Genus: schwarz,
glänzend, von gestreckter und ziemlich gleichbreiter Gestalt. Füh-
ler und Beine pechbraun. Der Rüssel ist lang und stark gekrümmt,
oberhalb der Einlenkungsstelle der Fühler etwas beulig verdickt,
mäfsig fein und dicht, der Kopf stärker und weitläufiger punktirt.
Das Halsschild eher etwas länger als breit, an den Seiten wenig
gerundet, der Hinterrand nach den Decken zu ausgerundet, viel brei-
ter als der Vorderrand, die Oberfläche mäfsig dicht, grob und grüb-
chenartig punktirt, mit der Andeutung einer eihöhten Mittellinie.
Die Decken an den Schultern kaum breiter als die Basis des Hals-
schildes und an dieses anschliefsend, gestreckt oblong, über doppelt
so lang als das Halsschild, nach hinten sehr wenig erweitert und
nach ihrem Ende gemeinsam zugespitzt. Die schwachen Streifen
mit groben Punkten besetzt. Die Zwischenräume ein wenig ge-
wölbt und mit wenigen, sehr feinen, kaum gereihlen Punkten. Die

zur Kiij'erftiuiia von Sicilien. 233

Oheijoile mit kurzen, äufsersl spärlichen, gelblicheu Härchen. Alle
Schenkel ungezähnt.

1 Kx. heim Kloslcr St, Rlarlino hei Pal. am Fufs eines Nul's-
haiimes.

Ilrjperii philant/nts Ol. Nirgends s.

IJtjfi. lunala Woll. (.'at., Pal. N. s. am p'ufs aller Eichen ul)er-
halh Nicol.

IIij/j. Visnagae Ol. = porcellus Schh. Pal., Cat.

Uyp. muruia Fabr. Pal.

Limobius disshnllis Ilrbst. Unter Ahorn- und Oelhaumrindc
n. s. bei Pal.

Conialus Tamaricis Fabr. Bei Mondello, Syrac, Cirg. , iMesJS.
h. auf Tainarix.

Cleonns morhillosus Fabr. S. Cat., Pal.

Cleoti. ociilaris Fabr. Syr., Pal., Cat. an Wegen.

Cleon. scutellatus Bob. S. An Disteln bei Syr.

Cieou oblicfmis Fabi'. Ueberall.

Cleon. cinereus Schrank. Cat., Pal., Girg.

Cleon. caenobUa Faiiin. Bei Cat. und Syr. je l Ex.

Cleon. Siculus Fab. S. Girg., Pal. s.

Cleon. ßavicans Fabr. S. In den Sahsümpfen bei Syr.

Cleon. mendicus Gyll. S. Wenige Ex. bei Syr. und (iirg.

Cleon. segnis Fab. S. Mess., Girg., Pal. einzeln.

R/iinorythis Olivieri Gyll. S. .\uf der Acradina bei vSyr. auf
Diälclri. ^unst auch unter Binden.

Rhinoc. Lareynii I)uv. Cat. unter Binden.

Larinns buccinalor Ol. Cat.

Lnr. Scolymi Ol. Cat., Girg, untei Binden und Steinen.

Lar. ßavescens Germ. Girg., Cat.. Lenlini.

Lur. Jareae Fabr. Bei Syr. auf Disteln.

/.(ir. (f'enei Boli. S. Syr., ('at.

Lixus Iridis Ol. Lentini, Syr.

Lix. mnrronnlus Ol. Bei Syr. auf Dolden an einem Wasser-
graben .s. II.

Li.v. nngninus L. .Allenthalben an liockenen Stellen um (.'las-
büsrhel und Pnanzenwurzeln.

Lix. Ascanii L. Syr.. Girg , Cat.

Lix. tiiigustaliis Fabr. Auf einem Biimex allenthalben.

iji.v rriOrirollis Bob. S. VN ie vuriger bei Syr.. .Adcrut).

I.ix. bicolor Ol. An fast allen berührten l*uuklen eiu/.ciri.
Lix. fioUiniisMs <,'ciin. Auf d. Acr:Mliii:i bei Syr. .'iiil c. I)i>l<'I.

234 I). Rollenberg : Beiträge

Lixus rufilarsis ßoli. S. Auf der Acradina bei Syr. Ii. auf ei-
ner Centaurea.

Lix. srolopax Boh. S. Cat. s.

Lix. Bardanae Fabr. Syr, Girg., Cai. sehr einzeln,

Uijlobhis fatuus Rossi. Bei Caf. am Fufs von Weiden u. Weifs-
pappeln z. s.

Erirrhinus vorax Fabr. An Pappeln in der F'iumare von Fi-
carazzi bei Pal,

Mecinus selosus Kiesw, Pal,

Mec. circulntus Marsh. Girg.

Bagons liilulenius Gyll, und hitulosus Gyll. Cal.

Balaninus glandium Marsh. Cat., auf Eichen 2 Ex,

Bai. Ittrbalns Gyll. S. Mit vorigem h., auch bei Nicol.

Anthonomus ornalns Reiche. Scheint hauptsächlich auf Man-
delbäumen zu leben. In gröfserer Zahl fand ich den Käfer in einer
grotlenarti^en Felsspalte bei Girg., wohin derselbe wahrscheinlich
vor einem Regen geflüchtet war.

Tychius scjuamulahis Gyll, Cat.

Tych. Ihoracicus Boh. S. Lentini.

Tych. ampticollis Aube. Ich fand das schöne Thier in einer
Anz.ahl von Ex, in einer lehmigen Lache im Beff des Fiume Drago
unterhalb Girg. schwimmend. Der eigentliche Aufenthalt konnte
nicht entdeckt werden.

Tych. bicolor Bris, Syrac.

Tych. Schaumii Stierl, M, Pellegrino 1 Ex.

Tychiiis gentitis m. : Niger, antennis pedibusifue ferrugi-
neis, densissime brunneo scfnamo.sus, linea mediana prothoracis ad
marginem posteriorem ter alho- signati diluliore, elytrorum sulura,
ac scutello pectoreque albescenlibtis; rostro longo curvato , snbcari-
nato, ad basin punctulnto et dilnte longitndinaliter slriolato, ad api-
cem nitido, rtifescenti, prothorace longitndine latiore, laleribns for-
tiier rotnndatis, basi bisinnala, elytris prothoracis latitndine ejus-
tfXie plus diipla longitndine, laleribns rectis, femoribns dentalis. —
Long. 4 Mill.

Schwarz, mit röthlichen Beinen, Fühlern und Rüsselspitze und
ganz dichtem Schuppenkleid. Der Rüssel länger als Kopf und Hals-
schild, ziemlich gleichstark, nach dem Ende glänzend und fein — ,
nach der Basis zu stärker punklirt, ein wenig längsgeslrichelt und
mit einem wenig scharfen Mitlelkiel. Das Halsschild viel breiter
als lang, die vSeifenränder stark, nach vorn mehr, gerundet. Der
Hinterrand beiderseits ausgebuchfet, die Hinterecken stumpfwinklig

s«r Kiiferfamm van Sirilien. 235

.'ibgoniiidcl. Die Decken iiichf breiter als das Ilalssctiild, ehvas
mehr als von seiner doppellen Länge, ihr Seilenrand grade veilan-
fend. körnig ptinktirl nnd niil schwach punklirlcn Sireifen. Die
(iiehle. braune, durch kurze, gclbiichp, übersiebende Härchen etwas
lauh erscheinende Iiesclin[»pnng zeigt am Ilinlerrande dos llalsschil-
des drei weiisliehe Flecken, von denen ans ant demselben drei hel-
lere Rinden verlaufen, von denen die mittlere besonders hervorstiebt.
Anfserdem ist das Schildcben. die Nath. nnd von der Unterseile die
Brust mit weilslicben Schuppen bekleidet. Auf der zweiten Ilälfle
der Decken finden 8icb einzelne, etwas gröfsere, nach hinten häu-
liger werdende, eingesprengte, weifslicbe Schuppen. Alle Schenkel
sind ziemlich kräftig gezähnt. Das Aftersegmenl trägt ein tiefes,
last halbkreisförmiges (irübcben.

l Ex dieser schönen Art vom IM. Pollegrino.

Tychius argenlatus Chevr. Pal., Cat.

Tijrti. Ilordei BruU. Cat., Syr., frirg.

7'iyr/i. piciroslri^ Fabr. Cat.

.S/7>iy?»jrt Atlalica Gyll. S. Bei Cat. im Sande l Ex.

Sif). primHa Ilrbst. IMess.

Sif}. sellala Luc. Dieser schöne, für die europäische Fauna
neue, von fjucas Expl. d'AIger. tom. IL p. 450. beschriebene und
reclil kenntlich, nur mit etwas zu grellen Farben abgebildete Kä-
fer wurde Itei l*al. in I Ex. unter einen» Stein gefunden, in einem
andern in den Salzsiimpfen bei Syr. von einem Scirpiis geklopft.

Cionus horliitmius Marsh. Bei Cat. und iNicol. auf einer Scro-
|)lnilaria.

Cion. lildUdriae Fabr. [Mit voiigem in einer Var. mit schwa-
cher Pubescenz und schwindendem Sammelllcck. welche in» Süden
verbreitet zu sein scheint, da ich ähnliche vSlückc aus Andalusien
bei Herrn v. Kiesenwelter sah.

IWnio/ihyes gto/nformis Kiesw. Lenlini auf Sumpfpflanzen.

Nmwph. Chevrierii Bob. Seil. Bei Belvedere bei Syi. an Was-
serleitungen auf einem Lythrum.

ISnnoph. pnllititts Cl. Syr. ; u ie alle folgenden Arten auf Tamarix.

Nanoph. Tiimnrids (iyll- Seh. (Mess.

IS'auoph. langnidus Bob. Seh. Syrac , IMess.

Nnnophtjes Irisligma m.: Ovalns^ pfiUiite teslaceus. c(tpili\
mslro (nfsis nfjsruriorifjii.s . migitittilis iiiu^rdlis . plcntiiupie .siiliirtt
poslire rnfuln ehjlronnnif^ie ejtisdem roloris uxtcnla npiccin vei\sH.s,
niilcrnuirmit f^mitulo rptitifpie nrdrulatn. itnguirulis liheri.i, fvmori-
l)\ts mttiri.s uito.ipitiD.sis — Loni;. I ^ — I ' !Mill

236 V. Roltenberg: Beiträge

Länglich- oval, mit liochj^ewölbten , etwas gestreckten Decken,
mit sehr geringer weifslicher Behaarung, hellgelb. Rüssel, Kopf und
Tarsen dunkler, Klauen scliwärxlich. Der Rüssel an der Basis kaum
gestrichelt und undeutlich punktirt. Das Halsschild stark conisch,
vorn gerade abgesclinitten, am Hinterrand etwas ausgeschweift, mit
sehr undeutlicher Punklirung. Die Decken länglich-oval, gestreift,
mit gewölbten Zwischenräumen. Meist ist der hintere Theil der
Nath und je ein Längswisch gegen die Spitzen der Decken hell zie-
gelröthlich. Doch verschwindet (vielleicht bei älteren Exemplaren)
diese Färbung bisweilen, und es findet sich dann die Nath vorn et-
was gebräunt, oder ein dunkles Pünktchen auf der Mitte jeder
Decke. Die Fühlergeifsel ist fünfglicdrig. Die Klauen ganz frei.
Die Vorderschenkel verdickt mit einem sehr dünnen, spitzen Zähn-
chen. Girg., Mess., Syr.

Nanophyes paltidulus Grav. Syr.

Qtjmnetron villosulus Gyll. Seh. Syr., auf Sumpfpflanzen.

Gtjmn. spilotus Germ. Catan., Syrac, Nicol. n. s. auf einer
Scrophularia.

Gymnetron depressus m.: Depressiusculus , nlger , griseo-
setosus^ rostro perbrevi^ curvaio, basi pwiclalo, apice nilido, suf>-
glabro^ prothorace longiludine duplo latiore^ lateiibus rolundatis,
linen mediana elevalulu. eUjlrls prothorace pantlo latioribus . pim-
ctato-striatis^ apice singulal im roltmdatis, segmentum anale detegen-
tibuSf femorihus omnibus edentniis. — Long. 4 Mill.

Durch die niedergedrückte Gestalt leicht kenntlich, Schwarz,,
mit dichter, langer und etwas zottiger, weifsgrauer Behaarung, die
auf dem Halsschilde nach der Mittellinie zu convergirf. Der Rüs-
sel des einzigen Exemplais ist sehr kurz, gekrümmt, gleich stark,
am Grunde punktirt, nach der Spitze zu glänzend und fast glatt.
Das wenig gewölbte Halsschild ist doppelt so breit als lang, nach
vorn verengt, an den Seiten stark gerundet, mit abgerundeten Ecken
und einer schwach erhabenen Mittellinie. Die flachen Decken punk-
tirt-gestreift, etwas breiter als das Halsschild, an den Seiten fast gar
nicht erweitert, hinten einzeln abgerundet und die Afferdecke frei
lassend. Die Schenkel sind ungezähnt und nur mäfsig verdickt.

1 Ex. bei Cat. vom Meere angespült.

Acalles variegalus Bob. Seh. Beim Kloster S. Martino bei Pal.
am Fufs von Nufsbäumen.

Acall. Dioctetiantis Germ, in gröl'serer Zahl auf dem M. Pel-
legrino um die jungen Stauden einer Distelart.

Acall. fasciculattis Bob. Seh. 1 Ex. mit variegalus.

zur K (i fer ftmiui von Sicilieu. 237

Monomjchns Salviae (ierm. Hei Syr. n. s. in den Blüthen ei-
ner gelben Composite.

Coeliodes pridiciis in.: Ni^er^ vel rufo-piceus. pedibus an-
lennisijue piceis . roslro. cnpile, elijtroriim siiltu^a peclorecfXie niu^io.
prolftoracis talerihus eltjlroruinr/iie iriius vUlis dihttis transversis.
pectore abdouihieijue alltido-sf/uamosis. roslro forti. longo, pnnciiito.
protiwrace lalitndini aeqniloyigo . conico. aniice coarclalo. iilrint/ue
imoluhcrrulalo. niargine anteriore eletnilo., posteriore utrinfjue ad-
viodiim sinunlo. elijlris Intilndine longioribus humeris prominent ibus^
libiis Omnibus e.rtns tuiaspinosis. — Long. 3 — 3~ Mill.

Liinglicl), von ver.indeiliclier Färbnng. Kopf und Rüssel. IMil-
lel- niid Ilinleibrust. so wie die Nalh immer sch^varx. Füliler,
Beine, Vordeibrust und Abdomen immer rölblicbbraun. Die Ober-
seite des Haisscbildes bald ganz rotb, bald am Hinterrand, bald über
und über gescliwärzt. Die Decken ganz röthlich mit sclivvarzer
Naib, oder nocb die Scbildcben- und Scliullergegend sobwärzlicli
oder gnnx schwärzlicb . mil rötbliclicn Seiten- und Ilinf ernindern
und auf der binteren Hüfte mit einigen helleren, verwaschenen, vom
Kaiid auf die Scheibe ziehenden Ouerbinden. Der Rüssel ist lang
und Uräflig und ziemlich stark punklirl, das Halsschild wenigstens
so lang als breit, nach vorn stark verengt. Hinter dem ein wenig
anfgcl)0gcnen und oben vorgezoj;enen Vordcrrand zusammengezo-
gen, vor der [Milte jederseits mit einem seitwärts stehenden, ziem-
lich scharfen Höckereben. Die Oberseite mit starken Funkten und
einer weilen und flachen IMittelrinne. Der Hinterrand jederseits
kräftig einwärts gesciiwungen , in der Mitte gegen das Scbildcben
vors[)ringend. Die Decken über die vortretenden Schnllern an» brci-
lesten. länger als breit, nach hinten ein wenig verschmälert, ein-
zeln abgerundet, scharf gestreift und in den Streifen dicht punklirt.
Die Zwischenräume flach, matt und dicht gekörnt. Die ganze Un-
leiscile, die Seitenränder des Halsschildes und der Flügeldecken, so
wie zwei oder drei unbestimmte, vom Seitenrand etwas schräg nach
hinleti anf die vScheibe ziehende Binden weifslich beschuppt, (.rctz-
leie freien nur bei den Kxemplaren mit dunkleren Decken deullich
hervor. .\lle Schienen tragen am Anfsenrand nach ihrer Spitze zu
einen ziemlich kräftigen Zahn und von diesem bis zur Spitze kräf-
tige Borsten.

In einiger Zahl bei Catan. von Eichen geklopft.

i'eulhorhijnchns nanns Gyli- Scb. ^irg- an (/rncüeren.

deulhorh. Esrhii Fab. Caf.. Pal.

Cent/ior/i. Iritiuirnlalns l'.ibr. Syr., Pal.

238 t). Rotlenberg: Beiträge

Ceulhorhynclnis melanoslicltis Marsh. Girg. , Leutini.

Ceulhorh. picitarsis Gyll. Seil. Pal.

Ceuthorh. sulcicuHis Gyll. Seh. Girg., Syr'. h. an Cniciferen.

Ceulhorh. aetieicoUis Germ. Girg., ebenso.

Ceul hör hyn chus vocifer m.: IViger, opacus, scjuatmilis al-
bidis infra haud dense obsitus^ roslro longo, curvalo, basi Irilinealo
et rugoso apicem versus punclalo, anlennis gracilibus^ longis^ primo
secundoque funiculi articulis suhaecfiiali longilndine, capite poslice
carinalo prolhoraceqiie grosse pimctalo, hoc conice^ anlice coarclalo,
longiludinem latiludine pauHo superanle^ canaticutalo, canalicula
anlice poslicecjue pro/tindiore. ulrinque elevatione taleraria; elylris
elongalulis, hiinieris subroltmdalis, punctalo-slrialis. inlerslitiis pla-
«*■«. subtililer granidosis , Iribus laleratibus, etylrornmqiie apice tu-
berculiferis^i femoribus omnibus denliculalis, pygidio impressione pro-
funda verliculi^ citiala. segrnetito anali impresso. — Long. 4 — 5^ Mill-

Eine ansehnliche Art, fast von der Giöfse des Echii Fab.
Schwarz., ganx malt, auf der Unterseite wenig dicht mil schmalen,
weifsen Schüppchen bekleidet. Die Oberseife mit sehr sparsamen,
anliegenden, bräunlichen Härchen beselz,t. Der Rüssel lang, ge-
krümmt und bei beiden Geschlechtern wenig verschieden. Vom
Grund bis zur Einlenkung der P'ühler mil einem kräftigen Millel-
und zwei schwächeren Seilenkielen, zwischen diesen gerunzelt. Von
der EinIcnUungsstelle an punklirl. Die Fühler lang und dünn,
das zweite Glied der Geifsel kaum länger als das erste. Die Glie-
der vom zweiten an an Länge abnehmend. Der Knopf gestreckt,
spitz oval. Die Augen vorlretend, mit erhobenem Oberrand. Die
Stirn darum etwas eingesenkt, längsrunzlig punktirt. Der Kopf
kräftig punklirl und nach hinten mit einem deutlichen Längskiel.
Das Halsschild nicht viel breiler als lang, nach vorn von der Mitte
ab schnell verengt und hinter dem Vorderrand eingeschnürt. Die-
ser mäfsig aufgebogen. Die seitlich stehenden Höckerchen sind
stumpf. Die Miltelfurche ziemlich weit, durchgehend und am vor-
deren und hinteren Ende ziemlich stark vertieft. Der Hinterraud
des Halsschildes etwas wulstig, beiderseits einwärts geschwungen,
in der Mitte nach dem Schildchen stark und etwas spitz vortretend.
Die Decken viel länger als breit, nach hinten allmählig verschmä-
lert, die Schultern mäfsig vorspringend und ziemlich abgerundet.
Die Punktstreifen scharf, dicht punktirt. Die Zwischenräume flach,
dicht und fein gekörnt. Die drei äufsern so wie die Spitzen der
Decken tragen glänzende, scharfe, nach hinten ein wenig stachlige
Höckerchen. Die Beine sind mäfsig stark und ziemlich lang. Alle

zur hä/er/auiKt von Sicilien. 239

Sciienkel tragen ein wenig kräftiges Zähnchen. Die Aiterdeckc des
einen Geschlecbts, wie ich annehme des $. ist der Länge nacli breit
nnii sehr tief cingcdrücki, fast gethoill. Die Kändei' des Kindrucks
hfl! gewinipcrl. Das iclzle Ahdoniinalsegnienl trägt eine runde
Ginhc. IJeiu) ^5^ ist die Aflerdccke Iciclit eingesenkt, das IoIaIc Ah-
doininalseguicnt mit einem Längssirichei versehen. Bei beiden (ie-
sciilcehtern ist der Zusainmenslofs der oberen und unteren Ilalb-
riiigc der Abdoniinalseginenic durch eine glänzende Kanle inarkiil,
welclic sich besonders kenntlich und vvulslartig auf den Oberrand
der Aflerdecke forlsetÄl.

Ich fand diesen Käfer' bei Nicol. und Cat. zusammen mit l'sijl-
liodes Diiipi E II. auf einer Thhtspis- oder Draba-Art, naciidem icli
ilin im Juli des vorhergehenden Jahres auf derselben Pflanze in (ie-
sellscbaft des Psylliodes Tfilasfiis Fondi". bei Sion im Wallis ent-
deckt hatte. Das Thicr zeichnet sich noch dadurch aus, dal's es
heiinrrihigt ein ziemlich starkes und helles (jcräusch. gleich den
Leinn-. \riei\ hören läfst, welches es vermuthlich durch Heiben der
llinlerränder der Decken an der Kanle der Aftcrplalte hervorbringt.

Ii/iino7icus topiarins (ierm. Cal , an einem Echirrm.

Ainalus horridxis Fabr. Syr. air Disteln.

Am. terminalus Urbsf. Cat.

Bnruihts uilens Fabr. An einer [Malvenart. allenl halben h.

Bnrid. spotiafns Bob. S. Auf einer Trift bei Cat. s.

Barid. opiparis Duval. Cat. und besonders bei Girg. an Cru-
cifer en.

Barid. Siculus Bob. S. Selten, bei Gir-g. an Crucifcrcn.

Barid. chlorodiiis Bob. wS. («irg., Cal., Syr.

Sphenophorus piceiis Pall. Cal. u. Syr. ziemlich zahlreich auf
Triften unter Steinen.

Spftenop/i. abbrevialus Fabr. Einzeln bei Cal.. Syr'., Pal, V^a-
riirl in der (iröfse von 11 — 16 Mill.

Spfienoph. meridionulifi Seh. 4 Ex. auf den Dünen von Clal.
vom Meere an(i;espülf. Von 2 französischen Ex., die ich vor mir
habe, weichen dieselben durch feinere Puuklirung auf dem llals-
scbild und besonders auf den Decken, noch mehr aber durch ali-
wechselnd breitere rrnd dann sparsamer pnnktirle Z,\vischenräume
der Punkistreiferi nicht unerheblich ab. 1 Exemplar hat gelhhrauc
Decken.

Cnlandra Oryzae E. Air Korspeichen in Pal. in urrgehenrer Zahl.

C/inerorhinns stputlidus Fairin. ('.«lan . I*al. im morschen Fei-
genholz.

240 V. Rottenberg: Beiträge

Crypharis Rosaliae m.: Elongala, fulva. subopaca, parce
aureo-pitosiuscula, rostro forti, incurvo, carinaio, ruguloso-punctato,
capite sublilius punctato^ prothoruce latiludine longiore, antice at-
tenuato ^ laleribus amptiato^ undique gramtlnto, elytris catenulato-
striatis, interstitiis planis, gramdatis. — Long. 2| — 3 Mill.

Von gestreckter, oben etwas abgeflachter Gestalt, röthlich gelb,
ziemlich matt. Der Rüssel gekrümmt, kräftig, mit einem starken
Mittelkiel, runzelig — nach der Spitze zu sparsamer — , der Kopf
etwas feiner, ziemlich diclit punklirt. Das Halsschild länger als
breit, nach vorn mehr als nach hinten zusammengezogen, die Sei-
ten gerundet, die gröfste Breite etwas hinler der Mitle. Die Ober-
seite gleichmäfsig, flach gekörnt. Die Decken an den Seiten wenig
erweitert, mit wenig tiefen und schmalen Kerbstreifen, von denen
der neben der Nath stärker eingedrückt ist. Die Zwischenräume
flach granulirt. Jeder mit einer Reihe sehr feiner, kurzer, gelblicher
Härchen, die sich sparsam auch auf Kopf und Halsschild finden.

3 Ex. dieses Käfers sammelte ich auf dem M. Pellegrino in der
Nähe des Heiligthums der St. Rosalia, au der Unterseite eines Kalk-
blockes sitzend. Von den beiden mir vorliegenden sardinischen Ar-
ten (Raymondi und planidorsis Perris) durch Gröfse und ganz an-
dere Punklirung unterschieden.

Rnymondia Sicula m.: Elongata, ruftila, glabra, nitidis-
sima. roslro reclo^ longiliidinaliler slriuto ^ fronte snblaevi ^ protho-
ruce latiludine longiore, deplanntulo, minus forliter punctalo, linea
mediana laevi, lateribus rotiindatis, angulis anlicis subrectis, posticis
nullis, elytris elongato-ovatis , seriepimctatis , interstitiis latis, sub-
planis, stria$'um pimctis ad apicem snbevanescentibus. — Long. 2 Mill.

Röthlich, stark glänzend, von schlanker Gestalt. Der grade
Rüssel der Länge nach regelmälsig gestrichelt. Die Stirn mit nur
wenigen und sehr schwachen Pünktchen. Das Halsschild wohl um
die Hälfte länger als breit. An den Seiten ziemlich sanft gerundet,
nach vorn etwas stärker zusammengezogen. Die Hinterwinkel ganz
abgerundet, die vorderen stumpf. Die Oberseite ist bis auf die
glatte Mittellinie mälsig stark, nicht lief und nicht dicht punktirt.
Die Mittellinie ist jederseits durch reilienartig gestellte Punkte abge-
grenzt; nach den Seiten zu stehen die Punkte etwas dichter. Die
Decken sind gestreckt-, regelmäfsig-oval, mit etwas weil stehenden
Punktreilien und ziemlich flachen Zwischenräumen; die Punkte der
Reihen sind mäfsig grofs, wenig tief und ziemlich zahlreich; die der
drei Dorsalreihen verschwinden beinahe gegen die Spitze zu.

An einem lehmigen Abhang am Oreto bei Pal. unter einem
Stein 1 Ex.

zur Käferfauna von Sicitien. 241

Rhyncolus reflexus Oliv. Nico).; gracilis Hosb. Syr., Pal.

Apion Pomonae Fabr. Nicol. von Eicben.

Ap. Carduorum Kirby. Syrac. auf Distelo.

Ap. Slolidum Germ. Pal.

Ap. cioceifeinoratum Gyll. S. Cat. von Eichen.

Ap. aeiieum Fabr. Cat.; Ashagali Payk. Nico!.: Trlfolii L.
Cat.; Pi*i Fabr. Giig.; gracilicolte Gyll. S. Cat.; üoraa' Hrbst. Cat..
Nicol. von Eicben; Malvae Fabr. Cal.; viotuceum Kirby. Syr.

P hloeotribns Oleae Fabr. Nicol.

Hypoborus Ficus Er. Pal., in altem Feigenbolz.

Thamnurgus Euphorbuie Küst. Syr., auf Disteln.

Allelabus atricornis IMuls. et Guill. Häufig bei Nie. auf Eiclien.

Rhynchiles rriber Fairra. Am M. Corvo bei Girg. von blüben-
dem Crataegus.

Rhynch. sericeus Hrbst. Bei Nie. von Eiebengesträueb.

Callidium variabile L. Cat. Das Ex. ist schwarz mit gelben
Decken und rötblicber Scheibe des Halsscbildes.

Clylus speciosus Adam v. scalaris BruU. Syr., Girg.

Cl. Rhamni Germ. Messina.

CarlaUum ebuUnum L. Vom April ab häufig auf Cruciferen und
Syngenesislen.

Deilus fugax Fabr. Cat., auf einer blühenden Genista.

Parinena Solieri Muls. Auf dem M. Pellegrino unter Steinen,
bei Cat. unter Oelbaumrinde, bei Syrac. im Gemülle am Fufs von
Bäumen n. s.

Morimus lugubris Fabr. An Eichen oberhalb Nie., an Pappeln
bei Syr. und Messina.

Morimus funereus Muls. An Ackerräudern unter Steinen bei
Cat. und Syr.

Agupanlhia irrorata Fabr. Bei Lenlini auf Schilf,

Agap. aculipenuis Muls. Auf der Acradina bei Syr. n. s. auf
Disteln.

Agap. CarJui L. Syr.. Girg. auf Disteln und Cruciferen.

Agap. micans Panz. Girg., Nicol.

Pliyloecia virgula Cbarp. Cat., Girg., Lentini.

Phyl. rußmana Schrank. Girg. an Cruciferen.

P/iyl. virescens Fabr. Girg., Lentini.

Calatnohins gracilis Creutz. (^at.

ünlocerufi Reirhei Muls. Bei Belvedere bfi Syr. zahlreich auf
einem blühenden Obstbaum.

Berl. Kntomol. ZeitRchr. XV. |g

242 V. Rollenberg: Beiträge

Grammof)lera praeusla Fabr. Oberhalb Nico!, von einer blü-
henden Eiche.

Urodon conformis Suffr. Bei Girg. h. auf Cruciferen.

Spermophagus Cardui Gyll. S. Girg., Syr., Cat.

Bruchus variegalus Germ. Syr.

Bruch, dispar Germ., Syr.; inspergatus Gyll. S. Cat.

Bruch, basalis Gyll. S. Syr., Pal.; uniformis Bris. Cal.

Bruch, nanua Germ. Cat.; tibialis Bob. S. Cat.

Bruch. Pisi L. Cat. Pal.

Bruch, rußmantis Boli. S. Girg., Pal., Cal., Mcssina.

Bruch, trislis Bob. S. Cal., Girg., Syr.

Bruch, longicornis Germ. Bei Cal , auf blühenden Erbsen und
Taraxaeum.

Bruch, meleagrinus Gene. Auf Taraxacumbliithe bei Cat.

Bruch, murinus Bob. S. Syr., Cat.

Donacia linearis Hoppe. Syr.

Lenia melanopa L. Cat.

Crioceris merdigera L. Cat.

Crioc. Vlpunclala L. v. dodecasligmu Suffr. Cal.

Crioc. Dahin Luc. Cat.; catnpeslris L. Cal.

Clylhra laxicornis Fabr. Lentini, Syr., Girg., Nico!.

Ctylh. ruficollis Fabr. Cat., Nie; dispar Luc. Cat.

Clylh. tripunclala Fabr. Syr., Cat., Girg., NicoL

Clylh. concolor Fabr. Lentini, Syr.

Pachnephorus viUosus Duft. Cat.; impressus Rosh. Syr.

Pachneph. cylindricus Küst. Pal., Cat., Syr., auf Triften mit
schwerem Lehmboden b.

Colaspidea sphaeroides Fairm. Cat.

Cryplocephalus rugicollis Oliv., von dem virgalus Suffr, jeden-
falls nur Varietät. Allenthalben h., mitunter ganz schwarz, oder
schwarz mit gelber Spitze der Decken.

Cryptoceph. Ilicis Ol. Cat., Nie, von Eichen.

Cryptoceph. albosculellalus Suffr. Bei Cat. mit vorigem; die 9
meist ganz gelb.

Cryploceph. Pistaciae SuftV. Nie, von Eichen.

Crypthoceph. signaticollis Suffr. Cat.; macellus Suffr., Nie.

Cryptoceph. potilus Suffr. Moss.; geminus Gyll. Lentini.

Cryptoceph. scapularis Suffr. Lentini.

Pachybrachys hieroglyphicus Fabr. Nie, von Eichengesträuch.

Stylosomus Tamaricis Suffr. Syrac. Messina, Lentini. von Ta-
marix.

zur Ka/erfauna von Sicilieii. 243

Timarcha pimelioiJes H.-Scli. Im Winter allenthalben gemein.

Tim. Prunneri II. -Seil. Aul' Casleltlaccio hei I'al , 1 Ex.

Chrysomela alra II. -Soll. Cat., Lenlini, Pal.. Girg., einzeln.

Chrysom. Sparshalti Curtis. Pal., Girg., 8. h. oherhalh Nie. um
alle Eichen.

Chrysotil, bicolor Fabr. (rirg. s.

Chrysotil. Biitiksii Fabr. Allenthalben h.

Chrysom. Srholtii SiilIV, Lenütii. 8\ r., Girg. h.

Chrifsomela dierylhra tu.: Ovala. obscure-viridi-aenea, an
iennuruin triLus arlicuiis basaliüus elyfris(^ne rufesceniibus, prolho-
race äupia longiltulhiis taliluiliiie. lateribus roiundalis, atitice nngii-
stalo, in discu snblUiler- et jinrce- ad Inlera fortiler-pxmrtnto. pun-
ctis forliuribus viarginem lateralem elevatiihun a d'isco separattlibus.
elytris eloti^alidiSy prolhorace latioribiis. pimctoruiiKjue seriebtis irre-
gulär ibus allertiis approximalis, ad apicetii conj^usis^ sublitibustfue.
— Long. 7j iMill.

In Gestalt und Punktirung (\(ir marginal a L. verwandl, ziemlich
gestreckt, nur mäfsig glänzend, erzgrün. Die ersten drei Fühler-
glieder dunkler-, die Decken heller-, etwas verwaschen - rölhlich,
letifere mit aiigedunkelter Naili. Der Kopf und die Scheibe des
Ilalsschildes fein und sparsam punktirt, letzleres kurz, wenigslens
doppelt so breit als lang, nach vorn nicht imbedeutend verengt, au
den Seilen gerundet, am Ilinterrand stark auswärts gebuchtet. Die
\ urderecken bilden mäfsig spitze Winkel; diese selbst sind abge-
stumpft, die hinteren sind etwas kleiner als rechte Winkel und
scharf. Die parallel dem Seitenrand ziehende Punktirung ist stark,
setzt denselben etwas wulstig ah und entspringt jederseits ;in der
Basis aus einem Eindruck, der durch besonders grobe Punkte inar-
kiit ist. Die Decken sind gestreckt, an den Schultern hreitei' als
die IlaUschildbasis, über drei IVIal so lang als das Ilalssehild. Sie
tragen unregelmäiVige, aus kräftigen, nicht zahlreichen Punkten be-
stehende Keihrn. die paarweise einander genähert und von viel
feineren Punkten begleitet sind. Hinter der Mitte werden sie viel
unregelmäfsiger und schwächer.

Ein Ex. fand ich am Etna oberhalb Nicol. am Fufs einer al-
ten Eiche.

Chrysom. fucaln Fabr. Syr., Cat.; graminis L. Syr.

Chrysom. viridatia Küsl. IVlessina. Syrac, Girg.

Chrysom. grossa Fabr. Allenthalben h.

Chrysom. chloromuura (yharp. Messina. Syr.
Lina Popnli L. Syr., Nie.

16*

244 V. Rollenberg: Beiträge

Plagtodera Armoraciue L. Lentini.

Prasocuris marginicoUis Sullr, Bei Syrac. sehr zahlreich auf
Wasserpflanzen.

Prasoc. vicina Luc. Bei Syr. in der Blüthe eines Ranunculus
auf einer sumpfigen Trift 3 Ex,

Adimonia florenlina Redt. Syr., Girg., Cat., Pal.

Hfiaphidopalpa ahdominalis Fabr. Cat.

Malacosoma Lnsilanicum L. Häufig um Syr. und Girg.

JLuperus aelnensis m.: Niger ^ elytris viridihus, anlennurum
Irihus ailiculis primis, pedibus , prolhoracefjue teslaceis, capile in
mare (jtiam prolhorace paullo laliore, carinalo, carinu depressa, pro-
ihorace longitudine laliore, angidis acutiuacidis, laleribus subreclis.
subglabro, postice paulhdo angustalo ^ elytris prolhorace lalioribns,
longis, crebre punctatis, cT antennis corpori aequilongis^ 2 brevio-
ribtis, in ulroque sexu articulo lertio quam secundo longiore. —
Long. 3i — 4 Miil.

Die Art steht dem viridipennis Germ, äufserst nahe , und es
wird genügen die unterscheidenden Merkmale anzuführen: der Kopf
ist mit den Augen beim cf etwas breiter als das Halsschild; der
Kiel auf der Vorderseite des Kopfes ist abgeplattet, hinler demsel-
ben findet sich nur ein schmales Grübchen; das Halsschild ist grös-
ser als bei viridipennis: sowohl im Verhältnifs zu den Decken brei-
ter als auch etwas länger; dasselbe ist an den Seiten noch grader^
nach hinten vor den spitzen und etwas ausspringenden Hinlerecken
ein wenig eingezogen, und darum hinten etwas schmäler als vorn.
Die Decken sind feiner als bei viridipennis punktirt.

Oberhalb Nicol. von Eichen geklopft.

Hulticu Coryli All. Nicol. 1 Ex.

Halt, ampelophaga Guer. Syr., auf Wasserpflanzen.

Halt Carduorum Guer. Auf der Acradina bei Syr. auf Disteln.

Hall, impresso Fabr. Lentini.

Halt, semirufa Küst. Syrac, Lentini.

Halt, fuacicornis L. Allenthalben auf Malven.

Halt, obsctirella Kutsch. Pal.; procera Redt. Cat., Pal.

Halt, ßaviceps All. Pal.; semicyanea All. Syr., auf einer Iris.

Halt, venustula Kutsch. Cat.

LonisHarsus Echii E. H. Pal.

Longit. slragulatus Foudr. Pal.; Verbasci Panz. Syr.

Longil. juncicola Foudr. Syr.; ochroleucus Marsh. Girg.

Plectroscelis chlorophana Dnft. Bei Pal. einige IVIal an Mauern.

Plectrosc. aridella Payk. Pal.

snr Käferfauna von Sicilien. 946

Psylliodes cfialcnmerus 111. Bei Syr. auf Disteln.

Psijll. tlyoscyami L. Pal.

Psyll. nxtcexis III. Girg. s. an Cruciferen.

Psylliodes Cat inensis m.: Elongalo-ovalus, convextis, ni-
lidus, capile, prolhorace, elytris, pectore obsctire viridi- ueneis, an-
iennis, ore^ pedibus abdominec/ue piceis , fronte anlice sublaein. po-
stice sparsim subtiliter punciaio, prothorace subliliter-, crebre- pun-
ctata^ mnrgine laterali angnloso, angulis posticis subrectis, elytris
elongatis, sat fortiter punciato-slrialis, interstitiia sxibtilissime pun-
ciulatis, tibiis posticis subrectis, Spina ierminali debili. — Long.
3i_4i- Mill.

Dem chrysocephalus ]j. verwandt, doch durch convexere, ge-
strecktere Gestalt, die stark winkligen Seilen des Halsscliildes, an-
dere Punktirung u. s. w. unterschieden. Glänzend, gestreckt eiför-
mig, stark gewölbt. l)er Kopf nach hinten, das Halsschild, die
Decken, die ganze Brust und die ersten Hinlerleibssegmente düsler
erzgrün. Die nach dem Ende zu dunkleren Fühler, der Mund und
vordere Theil des Kopfes, die Beine und die letzten Segmente röth-
lich pcclihraun. Die Hinterschenkel etwas aiigedunkelt. Die Decken
hei dem einen der beiden Ex. nach dem Ende zu und auf den Schul-
tern pechbraun durchschimmernd. Der Kopf ist vorn fast glatt,
rückwärts fein und sparsam punktirt. Das Halsschild nach vorn
mäfsig verengt, etwas breiter als Inng, convex, der Hinterrand stark
hcransgebuchtet, der Seitenrand fein, leislenartig abgesetzt, am er-
sten Drittel seines Verlaufs einen wohlmarkirten stumpfen Winkel
bildend und bis dahin etwas wulstig aufgebogen. Die Obertläche
fein und dicht, nach den Seiten zu stärker und ein wenig runzelig
punktirt. Das Schildchen äufserst fein puuktirt. Die gewölbten
Decken sind gestreckt, ziemlich stark, regelmäfsig punktirt gestreift,
die Punkireihen nach hinten schwächer werdend, mit äufserst fein
punktirter), ein wenig gewölbten Zwischenräumen. Die Hinlerschie-
nen sind fast grade. Der Enddorn ist kurz und schwach. Die
vScliiencnfurchc an beiden Rändern mit kurzen Stachelborslen be-
setzt. Das erste Tarsenglied etwas länger als die übrigen zusam-
men mit der Klaue.

Zwei Ex. sammelte ich bei ('al. auf einer Trift,

Psylliod. T/daspis Foudr. Girg., Syr. auf Cruciferen.

Psylliod. JSapi E. H. Nie. ebenfalls.

Psylliod. laticollis Kutsch. Syr. auf Disteln.

Psylliod. fuaiformis III. Bei Girg. h. an Cruciferen.

Psylliod. pyrilosus Kutsch. Wie voiiger bei Girg, Cat., Pal.

246 »'. Rotfenberg: Beiträge

Psylliochs marcidus [II. Auf den Dünen von Mondella.
Psylliod. paUidipennis Hosli. Auf den Dünen von Cat.
Psylliod. gibbosus All. P;<1.

Psylliodes iientricosus m.: OiHitoglobosus, obscuro-aeiieus^
capite non obtecto^ ore antennis pedibns ferrugineis . femoribns po-
sticis nigrads, cnpile inier antennus foveolalo. fronte fortiter liaud
crebre pnnctalo^ prolhorace valde convexo, conico, antice fortiter
angnstato, medio subtiliter-. Intern versus forlms-pnncfato, margine
laterali nngnstnto, elylris gtobosis, punctuto-striatis. interstitiis la-
liusculis ^ planis , ptmctatis, tibiis postiris modice curvalis, spina
finali pnrva^ cnnati marginibus crenulatis, selidosis. — Long. 2^ —
2| Mi 11.

Von der hochgewölbten Gestalt des gluber Duft., aber an den
Seiten noch etwas gerundeter. Von dunkler Erzfarbe, glänzend,
Mund, Fühler und Beine rostroth, die Hintcfschenkel dunkel. Der
vorn Halsschild nicht bedeckte Kopf stark und etwas weitläufig
punkfirt mit einem deutlichen Grübchen zwischen den Fühlern und
jederseits mit einem undeutlichen hart an deren Ursprung. Das
Halsschild mit stark heruntergebogenen Seilen, der Vorderrand viel
schmäler als der hintere, die Seitenränder vor der Mitte stark wink-
lig, mit dem Hinterrand in flachem Winkel zusammenstofsend. Oben
ist dasselbe zifmlich fein, nach den Seiten zu viel stärker punktirt.
Die oval -kugeligen Decken erweitern sich sofort von ihrer Basis
und sind hier schon breiter als das Halsschild, welches im Verhält-
nifs klein ist. Die Punktstreifen der Decken sind mäfsig fein. Die
Zwischenräume vorn breit, flach und ziemlich deutlich punktirt.
Die Hinterschenkel sind sehr verdickt, die Hinterschienen nicht stark
gebogen; der Enddorn klein; die Ränder der Rinne beiderseits cre-
nulirt und nach dem Ende zu mit Börstchen besetzt.

Wenige Ex. bei Syr. und Cat. auf jungen Disteln.

Sphaeroderma rubidum Graells. Girg., Cat., Nicol., einzeln.

Triplax rußcolUs Steph. In der Favorita bei Pal.

Ancylopus melanocephnlus Ol. Cat. auf den Dünen.

Lycoperdinn Bovistae Fabr. Cat., unter einem Stein.

Coccinella mutnbilis Scriba. Cat., Aderno.

Coccin. bipunrtata L., Girg.; impustulata L., Pal., Mess.

Coccin. Wputictata L., Nicol.; Ipunctota L., Cat.

Hnlyzin 22punrtnta L. Syr. ; conglobnia L., Syr. Cat.

Micrnspis phalernta Luc. In grofser Zahl bei Cat.

Chitocorus bipustiduttis L. Allenthalben h.

Exochomus 4pustidatus L. Ebenfalls.

zur Käferfuuna von Sicilien. 247

Uypernsfiis Ilojfmanusegsfii Miils. ^»irg.

Epilacfmn r/iry.soritelina Fabr. Taormiiia, (al., Crirg.

Plafyiinspis villosa Foucr. Pal.. Cat.

Scymnus Apeliii Muls. Pal., Girg,

Srymn. margijialis Rossi. Nirgends selten.

Scymn. disroiclens III. Cat., Pal.

Srynm. Kiesenwelteri Miils., Syr., Ging.; minimus Payk. Pal.

Srymu. rapHatus Fahr. Cal.; pygmaeus Fourc. Cat.

Rhizobitis i!iscimaciila IMuls. Pal, Cat., Girg., Syr.

Sacium rliscedeua Diivai. Cat.

Moronittus rußcoUis Duval. Pal.

Nachzutragen wäre noch:
Nebria complanaia L. .Auf den Dünen von IVlondello.
Amara anthobia Villa. 1 Ex. oberhalb Nicol.

Synonymische Bemerkungen

von

A. Baron v. Rottenb erg.

Pogonus fulvHs Baudi Berl. Enf. Ztschr. 1864 S. 206 = Cnr-
diadertts chloroticus Fisch, nach zwei von Baudi eingesandten Ex.
die nur etwas kleiner sind, als sicilianisclie.

Tarhys dilalatus Rottenb. Berl. Ent. Ztschr. 1870 S. 18 = Tn-
chys Algiricus Luc.

Mnll/iinus Sicnnu.s Ksw. Berl. Ent. Ztschr. 1871 S. 77 = Mal.
Ihinus dryocoeles Roflenb. Berl. Ent. Ztschr. 1S70 S. 232.

Daxytiscns pexus Ksw. Berl. E. Ztschr. 1871 S. H5 = Da^syliscus
medius Rottenb. Berl. Ent. Ztschr. 1870 S. 244.

Cryptocephalus princeps n. sp.

beschrieben von
A. Baron v. Rottenberg.

Longulus , niger^ nitidus, antennarum corpori sub aequilonga-
tum primis articulis 4, tibiis pedibusque anticis ferrugineis, prolho-
race longitudine laliore nitidissimo, subtilissime spaisim punctutato,
antice modice angustalo, lateribus paullo rotundatis, marginibus ta-
ieralibus delei^minatis, aculis, elytris subparaltetis, irregulariter pun-
Cialis et transtersim rugulosis, ciini humerati, prope marginem la-
teralem atque apicali arcuata macula utroque sulfurea. — Long.
6 Mill. Tab. VIII. Fig. 4.

Eine statlllche, durch lange Fühler ausgezeichnete Art. Glän-
zend, ziemlich gestreckt und gleichbreit, schwarz, die vier ersten
P'ühlerglieder, Vorderschienen und -Füfse röthlichgelb. Auf jeder
Decke eine schmale, seitliche, auf der Schulterbeule beginnende und
noch nicht bis zur Hälfte reichende, etwas aufwärts ziehende, und
eine breitere, gebogene, übrigens nirgends den Rand der Decken
berührende Makel an der S[)itz,e schwefelgelb. Die Stirn ist run-
zelig punktirt, zwischen den Augen mit einer Mittelfurche. Die
Fühler des einzigen Exemplars, jedenfalls cT, von der Länge des
Körpers, dünn, Glied 8, 9, 10 sehr schief abgeschnitten, Glied 2
knopfförmig, 4 ein wenig länger als 3. Das convexe, sehr stark
glänzende Halsschild breiter als lang, nach vorn mäfsig verengt, an
den Seiten schwach gerundet. Die Seitenränder scharf abgesetzt
und nach hinten zu etwas breiter werdend. Oben ist es äufserst
fein und zerstreut, nach den Seiten, besonders nach den Vorder-
winkeln zu etwas deutlicher punktirt. Diese sind scharf rechtwink-
lig, die hinteren stumpf, aber nicht abgerundet. Der Hinterrand ist
jederseits ziemlich stark gebuchtet. Das Schildchen ist glatt. Die
Decken sind wenig breiter als das Halsschild, ziemlich gestreckt und
ziemlich gleichbreit, am Ende einzeln in flachem Bogen abgerundet.
Die Punktirung ist kräftig, nach hinten etwas schwächer, zeigt eine
geringe Neigung zur Reihenbildung und fliefst besonders auf der vor-
deren Hälfte in Querrunzeln zusammen.

Ein Ex. dieser schönen Art klopfte ich bei Cava im Neapoli-
tanischen von Eichengesträucb.

Beiträge zur Keimtnifs einiger coprophagen
Lamellicornien

von
E. V. Uarold in München.

(Siebentes Stock.)

l.Jic lange Unlerbiechung , welche diese Beiträge erfahren haben
(das lelite Stück datirt aus dem Jahrgange 1866 dieser Zeitscinift),
entsprang nicht nur aus meinen vielen anderweitigen Beschäftigun-
gen, sondern zum guten Theile auch aus dem Un)sfande. dafs mit
der Zunahme meines Materials in vielen Fällen die Schwierigkei-
len der Arlenuntcrscheidung eher um ein Erhebliches sich gestei-
gert als abgemindert fanden. Ich kam wiederholt in die Lage Un-
terscheidungsmerkmale, die mir bei Prüfung von nur wenigen In-
dividuen als ganz vorzügliche und unzweifelhafte erschienen waren,
gerade da wieder sich enlwerlhen zu sehen, wo ich durch Zuhilfe-
nahme einer gröfseren Stückzahl eher eine Bestätigung als eine Ab.
Schwächung meiner Trennungskennzeichen erwarten durfte.

Wenn ich gegenwärtig diese lang unterbrochenen Beiträge fort-
setze, so geschieht dies nicht, weil mir alle Zweifel jetzt endgiltig
beseitigt erscheinen, sondern es veranlafsl mich hierzu die Ueber-
zeugung, mit längerem Zuwarten doch nichts zu gewinnen, ebenso
auch der Wunsch, die einmal begonnene Revision sämmtlicher Apho-
*/«»jÄ- Arten zu Ende zu führen. Bevor ich jedoch in der Aufzäh-
lung der noch zu erörternden Arten foitlahre, gebe ich einige

'250 V. Harald:

Zusätze und Bemerkungen

über schon fiiibpr abgehandelte ^joAof/iMs- Arien. Die synonymi-
schen Emi'ridafioncn, die inzwischen in meinem Cataloge oder in
den Colcopterologisclien Heften veröffentlicht wurden, sind hier über-
gangen.

Aphodius Howilli Hope. (No. l.) Mit dieser Art fällt als
Weibchen der habiluell sehr verschiedene A. Tasmaniae zusammen.
Das IVlännchen unterscheidet sich durch viel breiteres Halsschild
sowie durch schmälere Vorderschienen, deren f^nddorn ziemlich
breit und am Ende abgestutzt ist. A. Australasiae Blanch. ist eben-
falls nur auf das Männchen gegründet, welches aufserdem als dila-
licollis Dupont in den Sammlungen erscheint.

In die Gruppe der Aphodien mit frei auslaufenden, am Ende
unter sich nicht verbundenen Längsstreifen der Flügeldecken (No.
14 — 24.) gehört noch nachstehende kleine Art, die mir jetzt erst
bekannt geworden und auch von Dr. Gustav Fritsch aus Südafrika
mitgebracht wurde.

A. nigrita Fabr.: Leviler convexus, subpnrallebts , nilidus,
piceits vel rufo-piceus: capite dense at sttbtilissime pttnctutäto, fronte
in ^ trituhercidata, txiherculis lateralibtis parnm conspictiis ^ clypeo
rotundalo medio sublrunrato, genis rotundatis ; Ihorace foriiter pa-
riim dense punciato, lateribus sublaevi. basi non marginalo; elytris
profunde crenalo-slriatis, interstiliis laevibus. convexis; corpore sub-
ttis cum pedibus rufo-piceo, metatarso articulis sequenlibus duobus
simul sumlis longiore. — Long. 4 Mill.

A. nigrita Fabr. Syst. El. I. p. 73. — Klug- Abhandl. d. Berl-
Acad. 1832. L p. 164.

A. tenehrosus Dej. Cat. .3 ed. p. 162.

Die kleinste Art dieser Gruppe, einem A. granarius nicht un-
ähnlich, doch minder gewölbt, glänzend, ziemlich gleichbreit, pech-
schwaiz oder pechbraun, die Flügeldecken zuweilen gegen die vSpilze
rothbraun. Der Kopf dicht aber äufserst fein punktirt, die Stirn
beim Männchen deutlich gehöckert, die Nebenhöcker jedoch klein;
das Kopfschild abgerundet, von schwach abgestutzt, von oben be-
sehen leicht ausgerandet, vor den Wangen sehr seicht ausgebuch-
tet, diese abgerundet und nur wenig markirt. Das Halsschild mit
leicht gerundeten Seiten, hier fast glatl, auf der Scheibe mit ziem-
lich groben Punkten weitläufig besetzt; die Randlinie setzt sich
noch um die stumpf abgerundeten Hinlereckon fort und erlischt

(•()in(if)/i(iij;p Ijfitnellicornien. 28«

dann. Das Scliildclien klein. länglich, ziigespitxl. Die Flügeldecken
ziemlich geradseilig, lief gekerbl-gestreifl, mir der Sie und 9le Streif
vor der S[)ilze abgekürzt, die Zwischenräume leicht gcwöjl»». glall.
T.ister und Fühler rothgell). Die Unterseite rolhbraun, die IJcine
kastanienbraun ; die V^orderschienen oberhalb der Randzühne mit ein
paar stumpfen Kerbungen; das erste Glied der Hinterfüfsc länger
wie die Fuddoriien und wie die beiden folgenden Glieder zusam-
mengenommen; der Hinterleib punktirl und abstehend gelb behaart;
die Borsienkränze der Hinlerfüfse aus gleiclilangen Härchen gebildet.

Vaterland: Südafrika, Kuruman, auch in Madagascar und auf
lle de France.

Die Art steht in nächster Verwandtschaft mit A. disrolor und
A. hnptirus, aufser ihrer viel geringeren Körpergröfse unterscheidet
sie sich von ersterem leichl durch das nicht gczahnle Kopfschild,
von Iclzlerem durch das mehr kugelige, an den Seiten stärker ge-
iiiiidclc Halsschild und das kaum ausgebuchlele Kopfschild.

A. cnpicola Harold (No. -16.) ist weiter nichts als ein hell-
gefärbter A. rii/tpes mit falscher Vatcrlandsangabe, den Schätzen des
Hrn. Tarnier in Dijon entstammend.

Neben A. rostalis (A. sifiiricus Har.), also in die Gru[)pc iler
Arten mit hinten schräg abgestutzten Halsschildecken, ist folgende
neue Art einzuschalten:

A. Solskyi: Convexus, nitidus, niger. elytris plerumque brun-
neo-teslaceis. sulurn ptaifOf/ue taleriili inftiscalis; capite punrlnlo,
fronte trilubercidnta. vertice media transversim obsolete rugato. cUj-
peo leviler emargimtio ulrincjue rolnndnlo; thorace irregxdarder for-
liter punctata, linen mnrginali baseas ad angidum posteriorem inte-
riarem inlerruptm elytris profunde crenato-striatis, inierstiliis Ine-
vibus vix convexis., antennis piceis; corpore snbtns cum pedibus pi-
cea, larsis rufescentibus. — F>ong. 6 — 7 IMill.

Vom Aussehen des A. scybalnrins, aber von schmalerer Gestalt,
elw.is flacher gewölbt, glänzend, schwarz, die Flügeldecken entwe-
der ganz schwarz,, oder biäunlichgelb mit einem schwarzen Wisch,
der an der vSchuIler beginnt und allmählig breiler werdend schräg
gegen die Naht hinzieht ohne diese zu erreichen, die Naht selbst,
l)esondnrs im letzten Drittel ihrer Länge rolhbraun oder schwärz-
lich. Der Kopf punktirt, die Stirn deutlich gehöckcrl . vor dem
nnflleren Höcker auf dem Scheitel eine mitunter undeutliche Quer-
wulst; der Aufsenrand in der Mitte leicht ausgebuchlcl . die VVan-
gen .'il)f:ciun(lol. jedoch elwas deutlicher voificfcnd ;iis bei A. scy-

252 V. Hnrold:

balar'ms. Das Halsschild wie bei diesem mit groben Punkten nn-
regelmäfsig und weitläufig besetzt, der Seitenrand mehr gerade, die
Hintereckeu schief abgestutzt, das äufsere dieser beiden Ecken stum-
pfer als bei A. scyhalarius^ das innere abgerundet und dadurch aus-
gezeichnet, dafs die Randlinie hier den Schultern gegenüber unter-
brochen ist. Das Schildchen schwarz, glatt. Die Flügeldecken ge-
kerbt-gestreift, die Streifen weniger tief als bei A. scybalarius, die
glatten Zwischenräume kaum gewölbt. Die Fühler schwarzbraun
mit schwarzgrau behaarter Keule; die Unterseite sammt den Beinen
schwarz, die Füfse röthlich, das erste Glied der Hinterfüfse so lang
wie die folgenden drei zusammengenommen: die IVletasternalplatte
glatt.

Vaterland: Japan und das östliche Amurgebiet.

Diese von Dr. Grünwald gesammelte Art wurde mir von Hrn.
V. Solsky freundlichst mitgetheilt, dem zu Ehren ich sie hiermit
benenne. Ihr nächster Verwandter ist der A. coslalis ; dieser hat
aber tiefer gestreifte Flügeldecken mit deutlich gewölbten Zwischen-
räumen, die namentlich gegen die Spitze sehr kenntlich punktirt
sind, ihre Färbung ist ein helleres Gelb, der schwarze Fleck nimmt
den Aufsenrand ein, und zwar gerade da, wo bei A. Solskyi das
Schwarz gegen die Scheibe der Flügeldecken sich wendet; aiifser-
deui weicht sie von ihm wie von allen Gruppenverwandten durch
die sehr eigenfliümliche Unterbrechung der Halsscbildrandlinie ab,
die den Schultern gegenüber unterbrochen ist, so dafs der innere
der beiden durch die schiefe Abstulzung der Hinterecken erzeugte
Winkel ungerandet bleibt.

A. azleca Har. (No. 82.) Bei dem Männchen dieser Art. wel-
ches einem schwarzgefärbten A. foelidus ungemein ähnlich ist, sind
die beiden Ecken neben der mittleren Ausbuchtung des Kopfschil-
des abgerundet und nicht winkelig gestaltet, wie beim anderen Ge-
schlechte. Ich habe die Art auch unter dem Namen A. coracinus
Klug erhalten und von Deyrolle als den A. encaustus seiner Cata-
loge bekommen.

Neben A. granarius (No. 63.) ist der von mir erst kürzlich
(Berl. Ent. Ztschr. 1870. Beih. p. 113) beschriebene A. Perezi ein-
zus(;haIton. Bei Benutzung der synoptischen Tabelle (Berl. Ztschr.
1863. p. 332) kommt man bis zu No. 60, wo man aber in Zweifel
bleibt, wohin weiter diese Art unterzubringen, da das Längenver-
hältnifs des ersten Tarsengliedes der Hinterfüfse genau in die Mitte
zwischen die beiden dort aufgestellten Gegensätze fällt. Es ist näm-

coprophage hamellicornien. 263

lieh der Metatarsus bei A. Perezi fast gerade so lang wie die bei-
den folgenden Glieder zusammengenommen, er weicht also hierdurch
sowohl von A. granarius und A. Iruciilatus ab. bei denen dieses
Glied immer merklich kürzer ist, als auch von den folgenden, wie
A. constans ii. s. w.. bei welchen dasselbe immer länger ist. Diese
Art scheint noch weiter im Gebiete des IMitlelländiscIien IMeores
verbreitet zu sein, denn ich habe auch sicilianisclie und syrische
Stucke vor mir. Offenbar wird sie bisher mit A. granarius ver-
mengt worden sein, der sich doch, aufser dem schon erwähnten
Längen Verhältnisse des Metatarsus, noch leicht an dem blankeren,
viel weitläufiger punklirten Halsschilde, dem minder runzligen Kopfe
und den geradseiligen, im letzten Drittel ihrer Länge kaum erwei-
terten, daher nicht verkehrt -eiförmigen Flügeldecken unterscheiden
läfst. Der ebenfalls nicht unähnliche A. constans ist immer leicht
an seinem trüben Schildchen zu erkennen, welches viel minderen
Glanz als die übrige Oberseife zeigt.

A. Irucidatus Ilar. (No. 64.) Auch diese Art, die ich da-
mals nach einem einzelnen Exemplare aus Kurdistan beschrieben
habe, hat einen weiten Verbreitungsbezirk; Hr. Baudi weist sie
(Berl. Zeitschr. 1870. p. 66) aus Kleiuasicn und von der Insel Cy-
prus aus; Dieck hat sie in Andalusien gesammelt und ich habe sie
seither auch aus Syrien und Algier erbalten. Sie steht dem A. gra-
narius ungemein nahe, das Halsschild ist aber mit grofsen und kleinen
Punkten viel dichter besetzt, die feine Punktirung auf den Zwischen-
räumen der Flügeldeckenslreifeu ist deutlich, der Metatarsus ist noch
kürzer als bei A. granarius. die Enddornen sind etwas geschwun-
gen, besonders der obere in der Mitte verdickt und dann wieder
zugespitzt. Der A. rulilipennis Helfer i. litt., den Erichsou als An-
gehörigen seiner Divis, i"'. erwähnt (Nat. Ins. IH. p. 808.), fällt mit
dieser Art zusammen.

Neben A. nitidulus (No. 102.) kommt der mir damals noch
unbekannte A. lucidus Klug zu stehen, von dem ich hier eine
neue Beschreibung gebe:

A. lucidus Klug: Convexus, elongatulus. stihcylindricus, nili'
dus , obacure rufo- piceus^ elytris iesluceis^ sulura cum primo inier-
alilio marginecfue angusle infuscatis; capile punclalo, fronie bene
inhcrrxUala^ clypeo anlice (runcalo, ulrinr/ue oblnsalo^ genis pnrnm
j)romintdis\ Ihorare lalerihus rnlnndalis parce iuacfpialiler jinnvlalo',
ficuttlln rufo-pireOj Inevi; elytris sublililer punctalo-slrialis , inier-
stiliis omuino ptanis , sublitissime punclulatis; palpis antennisque

254 V. Harold:

rufo-teslaceis', corpore subtiis cum pedihus rtifo-castaneo, melaslerno
niedio tuevi. — Long. 5 — 5^ Mill.

A. lucidus Klug Symbol, phys. V. No. 2. t. 42. f. I. (184.>).
A. taeniatus Wollast. Cat. Canar. Col. 1864. p. 189; Col. At-
lant. 186.5. p. 177.
A. confortnis Dejean i. litt.

Vom Körperbau des A. nilidulus, gewölbt, länglich nnd ziemlich
schmal, glänzend, schwarzbraun oder dunkler rothbraun, die Halsschild-
seiten, besonders die Vorderecken röthlicli, die Flügeldecken strohgelb,
die Naht bis zum ersten Längsstreif und der Aufsenrand, letzterer aber
nur sehr schmal, dunkelbraun oder lothbraun. Der Kopf hinten fein^
vorn gröber puuktirt, die Sliin deutlich gehöckert, besonders der mitt-
lere Höcker markirt und auch nach vom gegen die Scheitelmitte et-
was fortgesetzt; das Kopfschild vorn abgestutzt und in der Mitte sanft
ausgerandet, jederseils am Rande etwas röthlich durchscheinend, die
Wangen abgerundet, nicht nach aufsen gelichtet. Das Halsschild
mit gerundeten Seilen, die Vorderecken noch deutlich gerandet, da
sich die Seitenrandlinie um dieselben fortsetzt, gleichmäfsig wenig
dicht pnnktirl, neben den gröfseren Punkten eine sehr feine Zwi-
schenpnnklirung. Da.s Schildchen glatt, dunkelbraun. Die Flügel-
decken hinter der Mitte nur schwach erweitert, fein punktirt-ge-
streift, die Zwischenräume flach, äufserst fein punklirt. Die Taster
und Fühler gelb. Die Unterseite sammt den Beinen kastanienbraun,
die Melasternalplatle glatt, das erste Glied der Hinterfüfse länger
wie die Enddornen und reichlich so lang w^ie die beiden folgenden
Glieder zusammengenommen, der obere Enddorn unmerklich ge-
krümmt.

Vaterland: Die afrikanische Nordküste, Algier, Tunis; östlich
bis nach Arabien, westlich bis über die canarischen Inseln ver-
breitet.

Ich habe die Klug'schen Typen im Berliner Museum verglichen
und auch von H. Wollaston seinen A. taeniatus erhalten, aufserdem
durch H. Poupillier die Art aus Algier bekommen. Sie steht dem
A. nitidulus in der Körpergesfall recht nah, in der Färbung aber
gleicht sie mehr einem grofsen A. merdarius-, von ersterem unter-
scheidet sie sich leicht durch die vollkommen flachen , höchst fein
punktirten Zwischenräume der Flügeldeckenstreifen, von letzterem
durch das hellere Gelb der Flügeldecken, die gehöckerte Stirn, das
weitläuGger punktirie Halsschild und die gleichlangen Randborsten
der hinteren Schienen. Eine täuschende Aehulichkeit im Farbenkleide,
wenn auch sonst eine geringere Verwandtschaft, bietet ein capensi-

copropftage humellicornieu . 2S5

scher Aphodius, von dem icli hier unten ') eine kurze Beschreibung
gebe, da derselbe erst in einer später folgenden Abiheilung seinen
Plalz findet. Derselbe ist ganz so gefäibt wie A. lucitlus, nur ist
die braune Färbung auf die eigentliche Naht beschränkt und füllt
also nicht den ganzen ersten Zwischenraum aus; seine Wangen sind
viel spitzer, die Hinterschenkel ' sind scheibcnarlig erweitert, die
längeren und mehr wolligen Borsten am hinteren Schienenraude
sind von ungleicher Länge.

In die nämliche (iruppe wie die vorige Art, nämlich zu den
.Aphodien von gelber, rother oder rolhbrauner Grundfarbe, die in
meiner Synopsis durch die No. 80 — 96 zusammengefafst sind, ge-
hört auch noch der von mir in der Abeille beschriebene A. sor-
(lescens ^ von dem ich hier, da die genannte Zeitschrift wohl nur
wenig verbreitet ist. nochmals eine kurze Beschreibung mitt heile.

A. sordescens Ilar. : Simillinms A. sordido et onmino iil ille
coloralus. al aiigustior t/toraciscjue linea basali mimis dislhicln digno-
srendiis. Nilidus, eloiigalo-ovalis. capite puncltilato, fronte obsolete
ttifjerculata, clijpeo trimcato rix emargiyiato\ thorace sublü'iter pun-
(lato, angulis poslicis obluse rolundatis; elytris punclato-striatiS}
interslltiis convexis. dorso laevibus. laleribus juxta strias subseriutim
puurtalis; tnesoslerno non cnrinalo. abdämme luleoteslaceo^ tibiis
njilicis mnrgine superiore serrulato. — Long. 5 — 6 mill.
A. sordescens Ilarold Abeille V. 1869. p. 431.

Ganz wie A. sordidus gefärbt, abei' schmäler wie dieser, dabei
nach hinlen etwas bauchiger erweitert, in der Körpergestalt also
mehr einem kleinen A. Itigens oder dem A. f^Voltastoni vergleichbar.
Von A. sordidus unterscheidet er sich durch das breitere Kopfschild,
da die Seitenränder minder nach vorn convergiren, die Wangen

') A. buxeipennis: Convexiis^ nitidus^ piceus vel obscure
rufopiceus, titoracis angulis anlicis et interdum lateribus rufescen-
tibtts, elytris testaceis, sutura infuscuta-^ capite dense punctalo. su-
Iura frontali subelevata, non tnberculata^ clypeo subtrnncnlo, genis
prominulis ; thorace subtiliter, laleribus fortitis punctalo^ basi margi-
nato: scutello basi punctato; elytris subtiliter pnnrtalosfriatis, inler-
stitiis planis, laevibus; palpis autennisijue rufotestareis; corpore
aubtua cum pedibus castaneo, femoribus poslicis rufo-testaceis, dila-
tatis, metatarso calraribus breviore , mcsosterno non carinato. —
Long. 5~ mill.

//. huxeipennis (lerniar i. litt.

I^alria: Cap hon. spei.

256 V. Harald:

sind etwas spitzer, die Punkfirung des Halsscbildes ist feiner, die
Punkte sind an Gröfsc unter sich wenig verschieden, die Hiuter-
ecken sind stumpfer, die Randlinie der Basis minder deutlich, der
Spitzenrand der Flügeldecken ist nicht lederartig matt, die Streifen
sind schmal und bilden keine Rinnen. Die gröfseren und ausge-
färbten Stücke des A. lugens unterscheiden sich leicht durch ihre
Färbung, bei den kleineren, unreifen Exemplaren aber ist eine Ver-
wechslung eher möglich. Bei A. sordescens ist aber das Kopfschild
vorn kaum ausgebuchtet, besonders vor den Wangen nicht geschweift,
diese daher nach vorn viel minder abgesetzt, die Vorderschienen
zeigen oberhalb der Randzähne einen sehr deutlich gesägten Rand,
der bei A. lugens ungezahnt ist. A. fVollasloni weicht durch seine
charakteristischen langen Endborsten an den Hinterbeinen ab, auch
ist bei ihm die Punktirung des Kopfes viel gröber und die der
Flügeldecken auf den viel flacheren Zwischenräumen deutlicher,
endlich ist die Mittelbrust bei ihm recht deutlich gekielt.
Vaterland: Kjachta.

A. immtindus (No. 98.) Eine merkwürdige Abänderung die-
ser Art theilte mir Herr ßates von der Insel Jesso mit.

Sie ist etwas dunkler gefärbt als unsere europäischen Stücke,
aufserdem zeigt sich auf der Scheibe jeder Flügeldecke ein schwärz-
licher Längswisch.

A. lineellus Harold (No. 93.) = sirigilatus Roth. Da
Roth seine Art der Divis I. von Erichson zuweist, wonach sie ein
an der Basis ungerandetes Halsschild haben müfste, hatte ich sie
bei Bearbeitung meiner Gruppe nicht mit in Betracht gezogen.
Das Halsschild ist zwar fein, jedoch recht deutlich an der ganzen
Wurzel gerandet. Vielleicht ist Erichson's A. ftagrans dieselbe Art.

Indem ich jetzt zur Fortsetzung der synoptischen Artenaufzäh-
lung übergehe, bemerke ich, dafs der Rest der noch nicht behan-
delten Arten schon gegensätzlich zu den bisher erörterten ausge-
schieden ist (Berl. Zeitschr. 1863. p. 330.) und dafs wir es daher
nur mehr mit solchen zu thun haben, deren Borstenkränze an den
hinteren Schienen aus langen und kurzen Borsten, zuweilen aber
auch aus gleichlangen Borsten gebildet sind, in welchem Falle aber
die Halsschildwurzel ungerandet bleibt. Heute soll uns nur die
letztere, weitaus kleinere Abtheilung beschäftigen; anknüpfend an
die im Jahrgange 1866 dieser Zeitschrift abgebrochene analytische
Tabelle, fahre ich in der Artenunterscbeidung wie folgt, fort:

coprophage Ijnmellicornien. 9S7

97. Selae apic-iles tibiarum poslicarum longitudine

aequales. Iliorax b;isi iion niarginatus 98
Setae opicales longitudine inuequales. tborax

basi marginalus vel non marginatus ... 118

98. Clypeus angulatus vel dentatus 99

Clypeus aiiguÜs ulrinqtie roluudaiis .... 100

99. Corpus rufum. capnt rugose piinctatuni . rulilus
Corpus piceiim armiger

100. Corpus piceuni, nigrum vel elyJris ex nigro

rubris 101

Corpus testaceum vel rufum 109

101. Mesosternum carinalum 102

Mesoslernum non carinafuin 107

102. Ovalus. scufello triangulari oleosus '' ^^

Cylindricus, scutello basi angusialo .... 103

103 Frons tuberculala 104

Frons mutica 105

104. Nigro -brunneus, stria 5 cum 6, et 8 cum 9

longe ante apicem connexis ielricus

Niger, sfriis apice irregulariter terminatis . . varians.

105. Corpus parallelum, elyfra sat profunde striata Krnafzi
Corpus cylindricum. postice subampliatum,

elytra subtiiiler striata 106

106. Melatarsus calcari apicali tibiarum posticarum

longitudine acqualis plagialus

[VIelalarsus calcari apicali longior, metasternum

laeve vel subfilissime punclulalum . niger

107. Sculellum basi anguslatum, tliorax remote pun-

ctatus 108

Sculellum trianguläre, tborax dense punctatus alpinus

108. Elytra intcrslitiis planis, striis minus profundis innexus
Elytra interstitiis convexis, striis profundis,

corpus parvulum cunic^dus

109. Tarsorum anticorum articulus priraus sequenti

longior brasiliensis

Corpus minutum, larsoriim anticorum articu-
lus primus sequenti brevior 110

110. Frons dislincte tuberculala 111

Frons mutica vel obsoletissime tuberculata . 115

111. Tolus rufus vel ferrugineus ll*'^

Elytris teslaceis 113

Berl. EDtomol. Zeltschr. XV. 17

258 V. Harald:

112. Scutellum trianguläre ferrugineus

Scutellum anguslatum calidus

113. Tibiae anlioae calcari apicali in d" apice truii- ^

cato et hamato digitalus

Calcari apicaii in utroque sexu sensini acumi-

nato 114

114. Sculellum anguslatum, metatarsus caleari api-

cali longitiidine aequalis tividus

Scutellum trianguläre, metatarsus calcari api-
cali longior dolosus

115. Metatarsus calcari apicali tibinrum posticarum

brevior fallax

Metatarsus calcari apicali longior 116

116. Elytra interstiliis distincte convexis .... vilellinus
Elytra interstiliis omnino planis 117

117. Metatarsus tibiarum posticarum articulis tribus

sequentibus simul sumtis longiludine aequa-
lis. thorax basi distincte non marginatus . Slurmi
Metatarsus articulis tribus sequentibus simul

sumtis brevior, thorax basi submarginatus . brunneus

104. A. rutilus Klug: Elongatus, sttbangiislaius, nitidus, ob-
scure ruftis, elytris rufo-testaceis^ sulura interdum mfuscata; ca-
pite irregulariter , antice subnigose punclaio, stttura frontali di-
slincla non luberculalu, vertice medio leviler gibbxdo . clypeo media
etnarginato utrinque acute dentato; thorace forliter punctalo, me-
dia baseos immarginata', scutetlo angustata^ taevi; elytris punclato-
strialis. interstiliis leviler convexis, laevibus; corpore subtus cttm
pedibus rufo, mesosterno carinulata, — Long. 4 Miil.

A. rutilus Klug Symb. pbys. V. t. 42. F. 9. (1845).
A. punclicollis VValtl i. litt.

Von länglicher und schmaler Gestalt, mäfsig gewölbt, glänzend,
bräunlichrotb, die Flügeldecken gelblicbrotb, die Naht zuweilen et-
was angedunkelt. Der Kopf hinten mit gröfseren Punkten mäfsig
dicht besetzt, vorn etwas uneben und mit fast runzliger Puutirung.
die Stirnnaht deutlich, ungeliöckert, der Scheitel in der Mitte eine
kleine Beule bildend, das Kopfschild ausgerandel , die Ecken dane-
ben mit einem kurzen, aber schaifen Zähnchen, die Wangen deut-
lich auch vorn . vom Kopfschilde abgesetzt. Das Halsschild kurz,
breiter als lang, mit groben Punkten ziemlich dicht besetzt, die

coprophage hameUicornien.

Seitenrandlinie selzt sich um die abgerundeten Ilinterecken noch
fori, erlischt aber dann. Das Scbildchcn schmal, glatt, meist gelb-
rotb mit dunkleren Kändern. Die Flügeldecken nach hinten sehr
leicht erweitert, mälsig tief punktirt -gestreift . die Zwischenräume
leicht gewölbt, glatt. Taster und Kühler rothgelb. Die Unterseite
sammt den Beinen heller oder dunkler bräunlichroth, die Mittel-
brusl zwischen den IVIiltelhüften fein gekielt, die IVIetasternalplattc
glatt, beim Männchen leicht eingedrückt; der Hinterleib gegen die
Spitze mehr gelblich; die Vorderschienen oberhalb der Randzähne
gekerbt, der Melalarsus der Hintcrfüfse etwas länger wie der obere
Knddorn und so lang wie die beiden folgenden Glieder zusammeu-
gcnommen.

Vaterland: Nubien, Aegyptcn und Arabien.

Mit den typischen Stücken im Berliner Museum verglichen, un-
ter dem Namen A. punclicoUis von Dr. Wahl vor mehreren Jah-
ren erhalfen. Diese Art ist in den Sammlungen seilen, sie ist sehr
leicht an den kleinen aber spitzen Zähnchen des Clypeus zu erken-
nen. Erichson erwähnt sie in seiner Note zur Divis, /if. (Nat. d.
Ins. Deutschi. III. p. 832). und ich folge ihm darin, dafs ich die
Borsienkränze der hinteren Schienen als gleichkurz betrachte; an
den minieren Füfsen sind dieselben jedoch entschieden von unglei-
cher Länge, auch am hintersten Paare stehen an der Aufsenecke
einzelne längere Haare.

105. A. armiger: Eloiigaltis, atignslatns. snblineaiis. pariitii
convexus, nitidus, obscure rufo-piceus; capile dense^ aniice stibrti-
gose pnnclnlalo. sttlura fronlali ttirinrpie juxta ocutos obsolete frans-
versim tuberculaia, vertire inedio teviler subgibbulo. clypeo eniargi-
nnto uirinque acute dentato^ genis rotundalis : thorace paruni dense
punrtato, medio buseos immarginaio; srulello parvulo^ cordato. basi
obsolete pnnctulato\ elytris sat profunde punrtato • striatis ^ int erst i-
tiis leviter convexis. laevibus-, palpis antennistjue luteo-testaceis; cor-
pore snbtus cum pedibns rufo-rastaneo^ mesosterno carinnto. abdo-
mine longe luteo-piloso. — Long. 5 Mill.

Von verlängerter, schmaler und fast paralleler Gestall, nur we-
nig gewölbt, glänzend, sehr dunkel röthlichbraun. Der Kopf hin-
ten fein und dicht, vorn gröber und etwas runzlig punktirt. die
Slirnnaht deutlich, jcdcrseits neiicn den .Augen der Queic nach et-
was erhaben, der .Scheitel in der Mille etwas beulig, das Kopfschild
vorn ausgebuchlet. daneben jcderseils scharf gezahnt, von da bis 'lu
den abgciuridclcii und tiadi vorn iiii lif ab^(•s(;lzlen Wangen leichl

17'

260 t). Harald:

bogig gerundet. Das Halsschild viel breiter als lang, mil ziemlich
gleich grofsen Piinklen mäfsig besetzt; die Seitenrandlinie setzt sich
um die abgerundeten Ilinterecken noch eine vStrecke weit fort und
erlischt dann. Das kleine Schildchen herzförmig, an der Wurzel
einzeln sehr fein punklirt. Die Flügeldecken fast geradseilig, ziem-
lich tief punktirt-gestreift, die Punkte in den Slreifon sehr fein und
die Ränder der Zwischenräume nicht angreifend, diese leicht ge-
wölbt, glatt; der erste Zwischenraum bis zum letzten Drittel sei-
ner Länge fast gleichbreit, dann ziemlich schnell verengt. Die
Taster und Fühler bräunlichgelb. Die Unterseite sammt den Bei-
nen hell kastanienbraun; die Mittelbrust zwischen den Mittelhüften
gekielt; die Vorderschienen oberhalb der Randzähne gekerbt, der
Metatarsus der Hinlerfüfse etwas länger wie der obere Enddorn und
auch W'ie die beiden folgenden Glieder zusammengenommen; die
Borsten am Schienenrande der Hinlerfüfse deutlich von gleicher
Länge; die Hinterleibsspitze mit langen gelblichen Haaren.

Vaterland: Griechenland.

Von der vorigen .Art , mit der sie die Zahnung des Kopfschil-
des gemein hat, weicht sie durch die Färbung, den längeren Meta-
tarsus und die vorn vom Kopfschilde nicht abgesetzten Wangen ab.
Wahrscheinlich stehen die von Herrn Reiche in den Aim. Soc. ent.
de Fr. 1856. p. 394 — 96 beschriebenen, mir übrigens unbekannten
A. linearis und A. cylinclricus in naher Verwandtschaft damit; da
jedoch die Borsienkränze der Hinterschienen dort ausdrücklich als
von ungleich langen Borsten gebildet erwähnt werden, so scheinen
sie einer anderen Abtheilung anzugehören.

106. A. oleosus: Slaluru A. brasiliensis, al aliter coloratus
et mesosterno carinato valde distinclus. Convexus, ovatus. fusco-
piceus, clypeo rufescenle, subopacus : capile suLtilissime ptinctulato.
fronte obtuse tt ilubercnlula, tubercnlo media cum verlicis gibbasilaie
connexo, clypeo margine deplanalo et subreßexa. media emarginalo,
genis praminulis, oblusis : tharace parce sublilissime, basi lateribus-
(jue distinctius punctalo, basi media obtuse sublabato-^ scutello Irian-
gulari. laevi; elyiris poslice dilatatis ^ crenala ■ slriatis, striis apire
multo profund iar ibus . rix inier se connexis, inlersliliis laevibus.
planis^ apice autem anguslalis et convexis ; palpis antennisque fer-
rugineis; corpore subttcs cum pedibus rufo- picea, melasterno laevi.
— Long. 8 Mill.

Ganz vom Körperbau des A. brasiliensis, ziemlich gewölbt,
verkehrt-eiförmig, schwarzbraun, der Kopf am Aufsenrande und auch

coprophage Lamellicornien. 261

die Vorderrckcn des Halsscliildes mehr rötlil'ch, nur wenig glän-
zend, mit fettigem Oelscheine. Der Kopf mäfsig dicht aber äufscrst
fein punktirt. die Stirn mit drei kleinen Beulen, von denen die
mittlere mit der Sclieitelbeulo zusammenhängt, der Aufserrand vorn
flach abgesetzt und etwas aufgebogen, in der Milte leicht ausge-
buchtel, die Ecken daneben im stumpfen Winkel abgerundet, die
Wanden bei den Augen vorspringend, nach vorn aber vom Kopf-
schilde kaum abgesetzt. Das llalsschild flachi^ewölbt. äufserst fein
punktirt. an den Seiten und hinten mit etwas gröfseren Punkten,
die Seitenrandlinie erlischt gleich hinter den abgerundeten Ecken,
die Büsis in der IVIittc gegen das Schildchen etwas vorgezogen, da-
neben jederseits leicht ausgebuchtet. Das Schildchen herzförmig,
nur an der Wurzel fein punktirt. Die Flügeldecken nach hinten
etwas bauchig erweitert, gekerbt -gestreift, die Streifen gegen die
Spitze allmählich liefer werdend und zuletzt furchenartig erweitert,
die Punkte in ihnen an der Basis gedrängt, von da allmählich ge-
gen das Ende weitläufiger und seichter, die Zwischenräume flach,
im letzten Drittel ihrer Länge aber veiengt und gewölbt, der 6te
und der 8te etwas kürzer wie die übrigen. Die Taster und Füh-
ler rostroth, letztere mit gelblich behaarter Keule. Die Unterseite
.-ammt den Beinen dunkel rothbraun; die IMittelbrust zwischen den
Mittelhüften sehr deutlich gekielt, die Hinterbrust mit glatter Flä-
che; die Vorderscbienen oberhalb der Raudzähne gekerbt, der Me-
tatarsus so lang wie der obere Enddorn und fast so lang wie die
folgenden drei (ilieder zusammengenommen.

Vaterland: [Mexico.

V^)n Herrn Dr. Haag in Frankfurt mir freundlichst aus seiner
Sammlung überlassen. Durch' seinen trüben Fettglanz erinnert die-
ser Aphodins sogleich an seine mexicauischen Verwandten A. pin-
guesrens. fulighiosus und grnridus. in nächster Beziehung steht er
jedoch zu A. brasiliensis. der dieselbe (iröfsp, Gestalt, Kopfbildung
und auch ein sehr ähnliches Streifensystem auf den Flügeldecken
zeigt. Die brasilianische Art kann al)er selbst in ganz dunklen Va-
rietäten mit der gegenwärtigen nicht verwechselt werden, weil bei
ihr das Schildchen an der Basis viel schmäler und die IMittelbrust
ungekicit ist; auch sind die Längsslreifen der Flügeldecken glcich-
mäfsig tief, von der Wurzel bis zum Ende, das erste Glied der Vor-
dertarsen bedeutend länger als das zweite, während es bei der mexi-
kanischen Ar! umgekehrt kürzer ist; endlich hat diese glatte. A.
firaailiensis dagegen punktiite Vorderschienen.

262 V. Harold:

107. A. varians Duft.: Leviter convexus, elongatus, paralle-
/us, nitidus^ 7iiger, elylris int er dum macula humerali magna rufa\
capile dense, antice subrugose punclalo. fronte in utro^ue sexti di-
stincle tuherculata^ vertice medio obsolete iumidiilo ^ clypeo antice-
emarginato, angulis ulrinque obiuse roltmdatis, genis rotundatis vix
prominulis; thorace punctis majoribus irregulär it er . lateribus non-
nihil densius adsperso, immixtis punctis minimis; scutello basi un-
gustato; elytris sat profunde crenalostriatis. interstitiis planis, po-
stice convexis. vix perspicue vage punclulatis; antennis rufo-testa-
ceis, clavd' nigro-cinerea\ corpore subtus cum pedibus picea vel rufo-
piceo, melatarso articulis sequenlibus duobus simul sumtis \longiln-
dine aequali. — Long. 4^ — 5^ Mill.

A. varians Duftschm. Faun. Austr. I. p. 93. (1805).

Scarab. bimaculatus Fabr. Mantiss. 1787. p. 3. — Oliv. Ent.

I. 3. p. 85. t. 9. f. 72. a. b. — Panz. Naturf. XXIV. pag. 3.

l. 1. f. 2.
A. terrestris var. ß. II Hg. Käf. Preuss. p. 24.
A. bimaculatus Sturm Verz. p. 51. — Fabr. Syst. El. I. p. 71.

— Erichs. Nat. Ins. III. p. 832. - Thoms. Skand. Co). V.

pag. 53.
A. niger Sturm Faun. 1. p. 127.

Vaterland: Ganz Europa, von Schweden bis Italien und von
Frankreich bis Rufsland und Vorderasien; aufserdem auf der Nord-
küste Afrikas.

Eine ausführliche Beschreibung dieser bekannten und auch leicht
kenntlichen Art halte ich für unnöthig. Sie findet sich bei uns und
zwar schon frühzeitig am liebsten unter Aas, besonders wo solches
an sandigen oder kiesigen Flufsufern anfliegt; zu vielen Tausenden
traf ich einmal diesen Aphodius in Straubing an der Donau unter
einem gestrandeten F'ischcadaver, unter gleichen Umständen am
Rheinufer bei Sfrafsburg. Im Mist dagegen findet er sich seltener,
doch erscheint er darin um Lyon nach Mulsant's Angabe. Die rothge-
fleckte Form kommt minder häufig vor als die einfarbig sch%varze.

Was die Benennung der Art betrifft, so habe ich schon im Mün-
chener Cataloge (p. 1062) den Duftschmid'schen iNamen anstatt des
Fabricius'scben bimaculatus eingeführt, da schon lange vorher von
Fiaxmann in den Nov. Comment. Pelrop. 1770 ein Aphodius bima-
culatus bet^clirieben war, derselbe, welcher später von Pallas coc-
cinelloides und von Fabricius bipunctatus benannt wurde.

coprophage LatneUicornien. MS

108. A. telricus: Etongatus. paralleltts, leviler convextts, ni"
iidus. brunneo-piceus vel obscure riifo-piceus; capile postice subtili-
ter. media et antice forliiis punctata, fronte trituberculala^ clypeo
leviler emarginata. angnlis 7ttrin(/ite rottinJatis, genis rotnndatis sai
promintilis; tliorace irreguluriter partim dense punctuto. lateribns
praecipue aiigulis anticis rnfescentibtis; scutello laevi. basi itngu-
stato; elytris crenato -siriatis . stria 5 et 6 lotige ante apicem con-
fluentibus a 4 et 1 , item apice ipso catinexis. inclusis. interstitiis
ptanis, laevibtis; corpore subtus cum pedibus obscure castaneo, iibiis
anlicis margine superiore serrulato. — Long. 7 Mill. »v?

Von der verlängerten, geradseitigen und leicbtgewölbten Ge-
stalt des A. varians, pechbraun oder dunkel röthlichbraun glänzend*
Der Kopf binten fein, vorn gröber und fast runzlig punktirt, die
Stirn in beiden Geschlechtern mit drei deullichen Stirnböckern, der
mittlere beim Männchen nach vorn etwas gegen den Scheitel er-
weitert, der Aulsenrand fein aufgebogen, in der Mitte sehr sanft
ausgebucbtet , daneben abgerundet, die Wangen als stumpfe Läpp-
chen vortretend, auch nach vorn vom Kopfschilde abgesetzt. Das
Halsschild mit gröfseren Punkten zersireiit und unregelmäfsig be-
setzt, ohne feinere Zwischenpunktirung. der Seitenrand und beson-
ders die Vorderecken dunkel rothbraun, die Seitenrandlinie erlischt
sehr bestimmt den Schultern gegenüber. Das Schildchen hinter
der Basis eingeschnürt, glatt, nur an der Wurzel undeutlich punk-
tirt. Die Flügeldecken hinter der Mitte kaum erweitert, mäfsig
tief gekerbt - gestreift, die Streifen verlaufen sehr regelmäfsig auf
folgende Weise: 1 mit dem lOten oder Randstreifen in der Spitze
der Flügeldecke vereinigt, 2 und 3 hart vor der Spitze vereint. 4
und 6 etwas weiter davon entfernt, ebenfalls vereint und in sich
die viel früher vereinten 4 und 5 cinscbliefsend, 8 mit 9 ebenfalls
weit vor der Spitze zusammenlaufend; die Zwischenräume (lach,
glatt. Taster und Fühler rostroth. Die Unterseite sammt den Bei-
nen dunkel kastanienbraun, die Mittclbrust fein und wenig scharf
gekielt, die Metasternalpl.ifte glatt; die Vorderschienen oberhalb der
Randzähne gekerbt , so dafs fast ein allerdings sehr kleines viertes
Randzähnchen entsteht; der Metatarsus länger wie der obere End-
dorn und auch länger wie die beiden folgenden Glieder zusammen-
geeommen.

Vaterland: Abyssinien.

Von Herrn Reiche und aus der Samiiiliing des Jardin des plan-
te». Von dem in der Gcslall nahverwandten A. varians durch die

264 V. Harold:

Färbung, den längeren Metatarsus und durch die eigentbümlicbe
und sehr constante Verbindung der Längsstreifen leicht in unter-
scheiden.

109. A. plagiatus L.: Etongahis, sultcylindricus^ nitidus, ni-
ger^ iriierdum leviter subaeneus , raritis elytris obscure rubroplagia-
iis', capile leviler convexo^ punclulalo . praecipue laleribtts ante ge-
nas, fronte mutica, verlice media lumidulo, clypeo medio subemar-
ginato, utrinque rotundalo, genis roiundatis leviter prominutis : tho.
race punctis major ibus et rninimis, tateribus sat dense adsperso\ ely-
tris subtiliter subcrenato-strialis, interstiliis planis, laevibus vel vix
perspicue punctulaiis; antennis piceo-riifis, clava infuscata; corpore
subtus picea, pedibus rufo-piceis, metalarso calcari apicali superiore
longiludine aequali. — Long. 4 — 5| Mill.

Mas: Melasterno medio leviter impresso, distincte dense pun-
ctata et pubescente.

Fem.: Metast erno piano, parcius punctulato, brevissime vixqne
perspicue pubescente.

Scarah. plagiatus L. Syst. Nat. Ed. XII. p. 559. 55. (1767). -

Fabr. Syst. Ent. p. 19. 71. (1775). — Oliv. Eni. I. 3. p. 92.

t. 25. f. 215. (1789).
A. plagiatus Fabr. Syst El. I. p. 79. (1801). — Sturm Faun. I.

p. I.i2. (1805). - Erichs. Nat. Ins. III. p. 835. (1848). -

Tho ms. Skand. Col. V. p. 52. (1863).
A. longulus Menetr. »lern. Ac. Petr. VI. p. 60. t. 2. f. 11. (1849).

Von länglicher, etwas walzig gewölbter Gestalt, nach hinten
aber doch leicht erweitert, glänzend, schwarz, zuweilen mit recht
deutlichem Erzglanze, selten auf den Flügeldecken mit einem un-
bestimmten, dunkelrothen Längswiscli. Der Kopf leicht gewölbt,
mehr oder minder stark punktirt, die Punkte aber immer jederseits
vor den Wangen gedrängter, keine Stirnböcker, die Scheitelmitle
aber zu einer kleinen Beule aufgetrieben, der Aufsenrand in der
Mitte leicht ausgebucbtet, daneben abgerundet, die Wangen als
kleine runde Läppchen auch nach vorn vom Kopfschilde abgesetzt.
Das Halsscbild mit ziemlich grofsen Punkten mäl'sig dicht, an den
Seilen aber gedrängter punktirt, dazwischen äufserst feine, mitun-
ter schwer wahrnehmbare Pünktchen; die Seitenrandlinie setzt sich
noch um die Hinterecken herum fort und erlischt dann allmählich.
Das schmale Schildchen an der Wurzel punktirt. Die Flügeldecken
fein gestreift, in den Streifen mit eben so feinen Punkten, welche
die Ränder der Zwischenräume kaum angreifen, diese flach, kaum

coprophage Lamellicornien. «TO

wabrneliinbar oder gar niihl piinkliil; der Saum des Aufsenrandes
nieisl rötlilich durchscheinend. Die Fühiiiörner rotiihrann mit
schwärzlicher Keule. Die Unlerseite pech-schwar/,, die Beine dun-
kel röthlirhbraun mit helleren FülVen; die Vorderscliienen oberhalb
der Randiähiie gekerbt; das erste Glied der Hinlerfiifse so lang wie
der obere Knddorn und wie die beiden folgenden Glieder zusammen-
genommen; die Hinlerbrust in der Mitlc bei beiden Gesclilechtern
deutlich punklirt.

Bei dem Männchen ist das llalsschild etwas weilläufiger und
feiner punklirt; die Melaslernalplatle ist leicht concav, mit vertief-
ter, besonders oben deutlicher Längslinic, dicht punktirt, sehr deut-
lich gelblich behaart.

Bei dem Weibchen ist das llalsschild gröber und dichter
punktirt, die Mctasternalplattc ist eben, höchstens an der Wurzel
mit einer leicht eingegrabenen Längslinie, sie ist fein punktirt. aber
auch diese Punkte tragen ein äufserst feines, nur bei starker Ver-
gröfserung wahrnehmbares Härchen.

Vaterland: Ganz Europa, aufserdem in Vorderasien und bis ins
östliche Sibirien verbreitet, von wo mir Herr v. Motschulsky ein
Stück einsandte.

In hiesiger Gegend ziemlich häufig, ich habe ihn aber nie in
IMist, sondern fast immer im Fluge erhascht , wenn er an schönen
Tagen im Mai oder Anfangs Juni Nachmittags und gegen Abend
über Wiesengründe schwärmt. Die rothgefleckte Form scheint
recht selten und findet sich unter füiifzii; Stücken kaum erst eines.

Die höchst kritischen Unterscheidungsmerkmale, welche diesen
Aphodius von dem folgenden A. niger trennen, erörtere ich bei
diesem; hier bemerke ich nur noch, dafs A. plagiatus, wie schon
aus der Gröfsenaogabe hervorgeht, in mehrfacher Beziehung etwas
veränderlich ist; der leichte Erzgianz, besonders der Flügeldecken,
ist mitunter nicht vorhanden, so namentlich nicht bei aufTallend
grofsen Stücken, die ich Herrn Dommer verdanke und die derselbe
auf Corsica gesammelt hat; sehr merklich ist er dagegen bei auf-
fallend kleinen Exemplaien, wie ich sie von Professor Schaum aus
Griechenland erhielt; diese sind zugleich feiner gestreift, die Zwi-
echenräiinie der Deckensircifen entschieden glatt und vollkommen
flai'h, die Punktirung der iMelasteinalplatte sowie die Behaarung
ist schon beim Männchen sehr .•^uhfil, beim Weibchen fast nicht inclir
wahrzunehmen.

266 V. Harold:

HO. A. niger Paii/.. : Praecedenti similUmus, magis cylindri-
cus, poslice iHX ampliatus. nigei\ nunquam aetieo-micans nee rubro-
plogialus-^ Ihorace suhlilhis puncialo, pnnctis magniludine minus
innequalibus : elytris forsnn nonnihil forl'ms strialis; melasterno in
xdroque sexii laevi el melntarso longiore Cjuam calcar apicate prae-
cipue dignoscendus. — Long. 4i — 5i Mill.

Scarab. niger Panz. Faun. Genn. 37. I. (1796).

Scarab. terrestris Payk. Faun, Suec. I. p. 22.

.4. niger Illig. Käf. Preuss. p. 24. (1798). — Gyll. Ins. Suec.

I. p.30. — Erichs. Nat. Ins. III. p. 833. — Redtb. Faun.

Austr. 2. ed. p. 429. — Thoms Skand. Col. V. p. 52.
A, limnophilus Motsch. i. litt.

Vaterland: Bei der Schwierigkeit der Unterscheidung dieser
Art von der vorhergehenden, beschränke ich mich hier auf die An-
gabe jener Localitälen. wo ihr Vorkommen unzweifelhaft nachge-
wiesen ist. In Deutschland: Braunschweig und Baiern, wo ich sie
selbst bei München und Straubing gesammelt habe; Oesterreich,
Wien (Ulrich, Schäffler!), Schweden (Gyllenhal, Thomson!), Rufs-
land, St. Petersburg (Motschulsky !).

Eine besondere Beschreibung dieses Aphod'ms tu geben, halte
ich für überflüssig, da er dem A. plagiatus täuschend gleicht und
es daher genügen wird, die Unterscheidungsmerkmale hervorzuhe-
ben , welche die Selbstständigkeit der .Art zu begründen scheinen.
Zu diesem Vergleiche steht mir von A. plagiatus eine grofse Reihe
von mehr als 60 Stücken zu Gebote, von A. niger glaube ich nur
5 Stücke mit Bestimmt heit als solche anspiechen zu können, die
übrigens wieder unter sich ziemlich dilTeriren.

Als das hauptsächlichste, ja vielleicht als das einzige sichere
Kennzeichen, an dem sich beide Arten unterscheiden lassen, mufs
ich die Verschiedenheit im Längenverhältnisse des ersten Tarsen-
gliedes der Hinterfüfse zum oberen Enddorn der Schienen bezeich-
nen. Auf diesen kostbaren, den früheren Beobachtern gänzlich un-
bemerkt gebliebenen Unterschied hat zuerst der scharfsichtige Thom-
son in seinen Skand. Col. V. aufmerksam gemacht, eine Arbeit, die
überhaupt reich an neuen, selbstsländigen und grofsentheils glück-
lichen Beobachtungen ist. Es ist nämlich bei A. niger der Meta-
tarsus entschieden länger als der obere oder äufsere Enddorn
der Schienen, bei A. plagiatus dagegen ist er höchstens eben so
lang, ohne dafs ich gerade mit Thomson mich zu behaupten ge-
traute, er sei kürzer als dieser Enddorn. Da man beim Verglei-
chen dieser Längenverhältnisse, wozu man die Loupe gebrauchen

coprop/iae^e Lnmetlicornien. 287

mufs, leicht je nacLi der Lat;e und der Richtung der Objekte in
Täuschung verfällt, so enipfiehll es sich, das Hinterbein mit Schie-
nen und Tarsen zwischen Auoi CJIasblätlchen zu legen, um den Dorn
und den IMclalarsus möglichst in eine Khcnc und in parallele Rich-
tung zu bringen. Da ich nun diesen Unterschied in der Länge des
Metalarsus — meine 5 A. niger zeigen dieses Glied deutlich län-
ger als der Enddorn, die siimmtlichen A. plagialus dagegen eben
so deullicb nur gerade so lang — unmöglich auf Kosten individuel-
ler Verschiedenheit oder gar als (ieschlechlsunlerschied deuten kann
(ich habe wenigstens von A. plagiatns ganz bestimmt beide Ge-
schlechter vor mir), so bleibt nichts übrig, als die Gültigkeil der
Art anzuerkennen, wenn auch alle anderen Unterscheidungsmerk-
male, deien sich noch mehrere zu bieten scheinen, beim Vergleiche
zahlreicher Exemplare als imverlässig sich erweisen, wie ich jetzt
ausführen will.

Ericbson, der die beiden Arten a. a. O. sehr sorgfältig be-
schreibt und ohne Zweifel auch wirklich vor sich hatte, ist doch
in der Begründung der Unterschiede nicht recht glücklich gewesen,
denn fürs Erste läfst sich schon einmal der von der Gröfse abge-
leitete Charakter nicht aufrecht halten. Von meinen 5 P^xemplaren
des A. niger ist allerdings eines, welches ich überhaupt für ein
ganz typisches halle, gröfser als die Mehrzahl meiner A. plagiatus,
aber unter diesen finden sich besonders die Stücke ans Corsica mit
stark punktirter und dicht haariger IMelasternalplatte, also ächte
plagialus auch im Erichson'schcn Sinne, die noch um ein Kennt-
liches gröfser als dieser A. niger sind. V on den übrigen 4 Stücken
meines A. niger sinkt allerdings keines bis zu dem Minimalmaafs
herunter, welches die griechischen plagialus zeigen, die ich von
Prof, Schaum habe. Die dichtere Punktirung des Kopfes, die Erich-
8on für den A, niger beansprucht, kann ich wieder nicht festhal-
ten, da die schon erwähnten Stücke aus Corsica bei überhaupt der-
berer Sculptur, auch einen merklicher punktirten Kopf zeigen, als
mein A. niger. f)en Unterschied in der VV^angenbildung endlich,
wonach dem A. plagialus deul lieber vorspringende Wangen zukä-
men, kann ich wieder nicht bestätigen, da ich diese bei allen mei-
nen Stücken von t)eiden Arien dinchaus gleiohgeforint finde. Wich-
tiger seheint der ferner von Ericbson in der Pnnktirung des Hals-
schildes wahrgenommene Unterschied zu sein, welches bei A. niger
feiner puuktirt >ein soll, indeu) nan)entiich die gröfseren Punkte
kleiner als die ents[>rechenden bei A. plagialus sein sollen. Es
pafst dies allerdings rechl gul auf meinen grofsen A. niger. hei dem

268 V. Harold:

der Thorax wirklich mit nur auffallend feinen Punkten ziemlich
spärlich besetzt ist, aber schon das nächste, gleichfalls in München
gefangene Stück, welches, wie ich wiederholt erwähne, wegen sei-
nes entschieden längeren Mctatarsus, ebenfalls für einen typischen
A. niger zu erachten ist, zeigt genau dieselbe Puuktirung, was die
Gröfse und Dichtigkeit der Punktirung betrifft, wie die Mehrzahl
von A. plagiaius. Wenn Erichson endlich von der leicht metalli-
schen Färbung spricht, die beiden Arten gemeinsam sein soll, so
glaube ich dem widei sprechen zu müssen, indem meine plagiatits
zwar mehr oder minder erzfarben. meine niger dagegen entschieden
ohne Metallschein sind, was auch Thomson's Ansicht ist, der
vom A. niger „haud aeneo-micans'" sagt.

Ein wichtiges Moment scheint noch die Metasternalplatte ab-
zugeben, nämlich die Punktirung und Behaarung derselben. Hier
mufs ich vorerst bemerken, dafs ich mit Erichson nicht überein-
stimmen kann, wenn er diese Platte beim Weibchen des A. pla-
giaius unbehaart nennt. Bei sehr ausgebildeten Stücken meiner
A. plagiaius, nicht nur bei den grofsen corsischen , sondern auch
hei Wiener und Münchener Exemplaren, sieht man in den aller-
dings feinen Punkten der flachen weiblichen Platte äufserst kurze
Härchen, entweder mit Zuhülfenahme stärkerer Vergröfserung, oder
auch mittelst einer gewöhnlichen l^oupe, wenn nur die Platte in
eine so schiefe Lage gebracht ist, dafs der Grund im Schatten bleibt,
die Härchen dagegen vom Lichte gestreift werden, wo sie sich dann
als helle Pünktchen deutlich abheben. Diese Metasternalplatte soll
nun sowohl nach Erichson als auch nach Thomson bei A. plagia-
ius dicht und deutlich, bei A. niger dagegen nur fein und sehr
subtil punktirt sein. Ich würde sogar, angenommen, dafs ich z. B.
nur meine corsischen Stücke des A. plagiaius mit zweien meiner
Münchener Exemplare des A. niger vergliche, noch weiter gehen
können, und sagen, die Platte ist hei A. plagiaius dicht, bei A,
niger dagegen gar nicht punktirt, sondern vollkommen blank. Ge-
gen eine solche Definition sprechen aber nicht nur kleinere, nament-
lich griechische A. plagiaius, sondern auch die beiden anderen
Stücke meines A. niger, eines aus Wien, das andere aus Straubing.
Bei ihnen ist nämlich die Hinterbrustplafte zwar fein, aber doch
deutlich punktirt, gerade so beschaffen also, wie bei den kleinsten
erwähnten Weibchen des plagiaius, wo die Punktirung nur müh-
sam zu erkennen ist. Es wird also, aufser dem relativen Unter-
schiede zwischen einer stärkeren Punktirung bei plagiaius, die bis
zu einer gewissen Dichtigkeit gelangen kann, und einer im Allge-

coprophage Lumellirornien. 269

meinen viel schwächeren bei A. niger. die bis zin' absoluten Glätte
schwinden kann, ein bestinimleior Nuficn fiir die Unlerscbcidung
aus diesem Merkmale nicht abz-ulciten sein.

Ich erwähne noch, dafs meine A. niger, wie auch schon Thom-
son hervorhebt, etwas dunklere Beine zu haben scheinen, aiicfi eine
maikirtere Sculptur der Flügeldorken. namentlich liefere I.ängsstrei-
fen aufzuweisen scheinen, ein recht durcligreifendes Merkmal liegt
aber auch in diesen Nuancen nicht, so dals der längeie Meta-
tarsus des A. niger vorläufig als das beste und sicherste Kenn-
zeichen gegenüber dem A. plagialus betrachtet werden muls.

Was das Vorkommen der Art belrilTt. so erwähnt Erichson,
dafs Herr Ulrich einmal dieselbe zu Millionen im Frühjahr im Grase
herumkriechend angetroffen habe. Nach Redtenbacher soll er um
Wien häufig sein. Meine beiden Stücke traf ich hier und in Strau-
bing unter ganz gleichen Umständen, bei Sonnenuntergang über Wie-
sen schwärmend; n)it ihnen aber gleichzeitig flog auch A. plagia-
ttis. Herr v. Motschulsky sandle mir vor Jahren ein Exemplar,
welches in St. Petersburg gefunden worden war, unler dem Mamen
A. limnophilus Motsch.

111. A. Kraut zi Har. : Elnngaius ^ parallelus , leviler con-
vexiis, nitidus, niger vet nigro-piceus\ rapite punctulato, Jionte viu-
tica, vertice medio tumidido, rlypeo obscure rufescenie, apice sub-
trunculo et late leviter emarginato; thorace sat dense pnuclalo ;
aciilello angustato, laevi; elytris pnnctuto-striatis , inlerstitiis laevi-
6ua, leviter subconvexis, antennis testaceis. clnva subcinerea; corpore
subtus piceo. pedibus rufo-piceis. metatarso catcari snperiore et ar-
iicutis duobtts aequentibus simiil stimtis longiore. — Long. 4 — 5 Mill.

.4. Kraatxi Harold Col. lieft. Hl. p. 84. (1868).

A. Haagi Becker i litt.

Liothurax graecui Motsch i. litt.

Ganz vom Körperbau eines kleinen A. varians . pechschwarz
oder schwarzbraun, glänzend, sehr leicht gewölbl, parallel. Der
Kopf fein und ziemlich dicht punklirt, keine Stirnhücker, die Schei-
telmilte beulij;. der Aufsenrand sehr fein aufgebogen, schwach röth-
lich dort hscheincnd , in der Mille abgeslul/.t und sehr sanlt ausge-
buchlet, daneben abgerundet, die Wangen nur schwach vortretend.
Das Hahschild mit n)äfsig grofscn Pniiklen ziemlich dicht, beson-
ders an den Seilen, besetzt; am vSeilenrande gegen die Vorderecken
bin zuweilen etwas röthlich durchscheinend; das Schildchen schmal
und glatt; die Flügeldecken geradseilig. hinter der Mille durchaus

270 t.. Harold:

nicht erweitert, mäfsig tief punktirt- gestreift, die Zwischenräume
glatt, sehr leicht gevvöib!. Taster und Fühler gelb, letztere mit
grau behaarter Keule. Die Unterseite dunkelrothbraun, die Beine
heller; der Metatarsus länger als der obere Enddorn und fast so lang
wie die folgenden drei Glieder zusammengenommen.

Vaterland: Es liegen mir Stücke aus Kreta, Griechenland, Sa-
repta und den jonischen Inseln vor.

Den A. flaagi habe ich im Münchener Cataloge als Synonym
zu A. grminrhts gestellt, weil ein von Becker an Herrn v. Heyden
eingesendetes und mir von diesem mitgelheiltes Stück einfach ein
grunarhis war. Unferdefs habe ich bei Dr. Haag in Frankfurt,
ebenfalls von Becker eingeschickte Exemplare gesehen, die meinem
A. Kraulzi entsprechen, den Becker wohl auch gemeint und nur
gelegentlich den A. granmhis damit verwechselt haben wird. Der
genannte Aphodhis entfernt sich aber bedeutend durch sein an der
Basis gerandetes Halsschild, seine gehöckerle Stirn und den viel
kürzeren Metatarsus. Die nächsten Verwandten der gegenwärtigen
Art sind A. vnrians und nigei-, zwischen welchen er so genau in
der Mitte steht, dafs Liebhaber von Bastarden sich daran vergnü-
gen können, ihn für einen solchen zu hallen. Mit dem A. varians
hat er die gestreckte und gleichseitige Gestalt gemein, er ist aber
noch schmäler wie dieser, von geringerer Gröfse, und kann wegen
der ungehöckei ten Stirn nicht damit verwechselt werden. Von A.
nigei' w^eicht er auf den ersten Blick durch die nicht cylindrische.
parallele und hinten nicht bauchig erweiterte Gestalt, ferner durch
die tiefer gestreiften Flügeldecken und den längeren Metatarsus ab.

112. A. iniiexus Say: Subelongalus. parallelus^ leviler con-
vexus, nitidus, piceus, ihorace tateribus uniice rufescente, elylris
htimeris. mat^gine et apice lalius luteis; capite Inevi, ad marginem
iiinlum puncluto, fronte obsolete triltiberculata^ verlice tnedio frenis-
versim gibbulo, clypeo tnedio leviter emarginato, ulrinque roltmdulo,
genis minutis vix proinirmiis; ihorace parce punrtato, disco laevi;
sculello laevi: elytris paruni profunde crenato • striatis . interstitiis
planis. Ineiübus', palpis anlenniscjue fusco-luteis; corpore subtus cum
pedibus piceo-rufo^ melatarso <irlicidis secfuentibxis tribus sitntil sum-
tis longitudine fere aequali. — Long. 5 — 6 Mill.

A. innexus Say Rost. Journ. I p. 177. (1837).

A. ßavocinctiis Har. Ann. Soc. France 1860. p. 614.

A. circumcinctus Germar i. litt.

Von länglicher, nur leichlgewölbter, fast geradseitiger Gestalt,

coprophage Ijamellironiieti. 271

glänzend, schwarz, oder schwarzbraun, die Halsschildseilon und be-
sonders die Vorderecken heller oder dunkler rolhbraiin. die Flügel-
decken meist schwarzbraun, die Schultern. <ler Aulsonrand und die
Spitze, letztere in ziemlicher Ausdehnung röthlichgclb, unter der
Schulterbeule, ganz am Aufsenrande, im zehnten Zwischcnrautne.
meist noch ein dunkles Fleckchen. Der Kopf glatt, nur am Rande,
hier aber leicht runzlig punkiirt, die Stirn mit drei nachen. wenig
erhabenen Ilöckerchen, vor der schwach gewölbten Scheitelinilte
eine Querwulst; der Aulsenrand ilacli abgesetzt, rölhlieh durch-
scheinend, in der Mitte leicht au>gebuchtet , daneben abgerundet,
die Wangen klein, vom Kopfschilde nach vorn kaum abgesetzt. Das
Halsschild zerstreut und regelmiifsig punktirt, auf der Scheibe fast
glatt, die Seitenrandlinie setzt sich noch um die Ilintereckeii herum
fort und erlischt den Schultern gegenüber. Die F'lügeldecken etwas
breiter wie das Halsschild, n)äfsig tief gekerbt-gestreift, die Punkte
greifen die Känder der Zwischenräume leicht an. diese flach, glatt,
nur der Spitzenrand elwas punktirt. Die Taster und Fühler rölh-
lieh gelb oder bräunlich gelb. Die Unterseite sammt den Beinen
heller oder dunkler röthiichbraun, die Metaslernalplalle glatt, beim
Männchen der Länge nach leicht verlieft; die Vorderschienen ober-
halb der Handzähne gekerbt, der Melatarsus reichlich so lang wie
der obere Enddorn und fast so lang wie die folgenden drei (Glieder
zusammengenommen.

Vaterland: Mexico.

Von den Herren Bonvouloir und Salle. Eine an ihrer Färbung
sehr leicht kenntliche Art.

113. A. ctmiculus Chevr.: Convexns, abbrevialo • cylintliirui.
nilidus, piceus vet rufo-piceus; capile sultliliter pnnclulalo. poslice
media leviter impresso, fronte Iriluberculala, luberculis luteralibus
transversis. verlice anlire Iratisversim elevato . ctypeo untirc leviler
entarginalo, ulriiKjue rotundalo. geiiis partim prominulis, impreftsis;
Ihorace punclis majoribus remote adsperso, laleribus fere taevi; scu-
lello Afi.se auguslnlo. laevi; elytris l/iorace vix dnplo luuii^'ioribus,
forliter slrialis . slriis bnsi densius , apice obsolet ins puiirldlis . hi-
terstitiis convexis. taevibua; corpore .subtus rum pedibns oOsrure fer-
ntgineo; metatur.so ralcari apicali et ort iridis dnobus se(jucntilns
simul sumtis longiore. — Long. I Mill.

A. cuniculut Chevrol. Ann. Soc. Eni. France IH()1 p. 411.

Von gewölbter, kurz walzenfünniger (»cslall, glänzend, heller

272 V. Harold:

oder dunkler rothbraun, mitunter schwarzbraun. Der Kopf am Hin-
terrande in der Milte leicht eingedrückt, fein und nur oberflächlich
punklirt, die Stirn mit drei kleinen Höckerchen. die seitlichen et-
was in die Quere gezogen, vor der Scheitelmitfe eine leichte Quer-
erhöhung, das Kopfschild vorn leicht ausgel)uchtet, daneben abge-
rundet; die Wangen als runde Läppchen nur wenig vortretend,
napfförmig um die Augen herum verlieft. Das Halsschild mit et-
was heller röthlichen Seiten, ziemlich grob aber nur wenig dicht
punklirt, an den Seiten fast glalt. Das Schildchen glatt, an der
Basis eingeengt. Die Flügeldecken nicht ganz doppelt so lang wie
das Halsschild, tief gestreift, in den Streifen dicht, gegen die Spitze
aber nur seicht punklirt, die Zwischenräume gewölbt, glalt. Die
Taster und Fühler gelbrolh. Die Unterseite sammt den Beinen
dunkel rostfarben; der Melalarsus länger wie der obere Enddorn
und auch wie die beiden folgenden Glieder zusammengenommen.

Vaterland: Cuba, Santo Domingo.

Von Herrn Chevrolat und auch von Herrn Salle erhalten. In
der Körpergcstalt. aber nicht in der Färbung, isl dieser Aphodius
einem kleinen A. livklus nicht unähnlich. Chevrolat hat a. a. O.
die Stellung desselben neben A. alpinus richtig erkannt, bezeichnet
aber in der Beschreibung den vollkommen an der VVurzel ungeran-
deten Thorax als efroitement sillone ä la base; auch die Gröfsen-
angabe zu 5 Mill. isl irrig; meine Stücke und die ich bei Chevro-
lat selbst gesehen sind höchstens 4 Mill. lang.

114. A. atpinus Scop.: Levifer obovalus^ convexua, nitidus^
niger, elylris vel nigris vel ruöris-, rapite dense, rttgose punclalo^
fronte trituberctilata^ clypeo margine re/lexo , anlice leviler tantum
subemarginalo, aurictdis promimdis, oLluse rotundalis ; ihorace in.
aequaliter dense punclato. antice leviler subanguslalo; sculello pun-
clato apice laevi; elylris crenalo-slrialis , slriis 5 el 6 tonge anle
apicem conncxis, iniersliliis punrhdatis , planmsculis ; corpore srib-
lus ctim pedibus piceo, larsis poslicis, urliculo primo basi obscuriore
excepto^ ferrugineis-^ melalarso calcari apicali longiore; melasterno
laleribns cilialo. — Long. 6 — 7 Mill.

Var. : Elylris inlerdum indislincle mactdalis, slriis sublilioribtis,
iniersliliis plus minusve dense punclidalis.

Scarab alpinus Scop. Erit. Garn. p. 9 21. (176-3).
A. alpinut Erichs. Nat. Ins. III. p, 829. (1818).
A. rubtm Muls. Col. Laraeil. pag. 189. (1842). — Dej. Catal.
3. ed. p. 160.

(•Ofirnf/lidnc J^aniellii innleu. 273

.-/. ru/jens Sclimidt Germ. Ztschr il p. 104. (1840).

A. coiistans Schmidt I. c. j>. — Heer Faun. Helv. F. p. 515.

.-/. dilatattit Schmidt I. c. p. 105 — Heer 1. c. p. 514.

.4. rhcnonitm Zettcrst. Faun. Läpp. p. 114. — Harold Berl.

Ent. Zlschr. 1863. p. 371.
A. Scfii/iidti Ilctr 1. c. p. 514.

Von Iciclit veikehrl - eiförmiger (»ps(alt. gewölbt, gläiizcnd-
.<rhvvarz, das llalsschild nur seilen mit rüllilich sclicinciider Rand,
beule, die riiigeldecken gana scbwarz oder ganz rotb, liier und da
schwärzliche Flecke oder ein unbestimmter Längsfleck auf rothem
(»runde., oder die Seiten nnd die Spilze röthlich bei schwarzem
Grunde. Der Kopf dicht, vorn runzlig punktirt. die Sliru gchöckert,
der .Aufsenrand flach abgesetzt und fein aufgebogen, in der Mitte
nur schwach aiisgebuchtef, die Wangen voitrelend, der Augenwin-
kel stinnpf abgerundet Das Halsschild dicht punktirt. die Punkte
von ungk'irher Gröfse, der Seitenrand zuweilen voi- den llinlerecken
sehr leicht ausgebuchtet. Das Schildchen punktirt. nur die Spilze
glall. Die Flügeldecken mäfsig lief gekerbt-gestreift, die Zwischen-
räume flach, mehr oder weniger deutlich fein punktirt. die Punk-
tirung am vSpilzenrande immer kräftiger, der ote mit dem 6ten
Längssl reif weil vor der Spitze vereint. Die Fühler heller oder
dunkler hrann. mit schwarzer Keule. Die Unterseite pechschwarz,
ebenso die Heine, die vSchienen milunler dunkel rothbraun, die Füfse
immer hell brannroth oder gelbroth, der Metalarsiis aber immer an
der V\ urzel noch dunkler gefärbt; er ist länger als der obere End-
dorn und auch läni:er als die beiden folgenden zusan)mengeuommen;
an den Vorderschienen zeigt die untere Leiste in der Mitte ein klei-
nes, spitzes Zälincheii; die Melasternalplatle an den Händern mil
haarlraiienden Punkten.

|}ei dem Männchen ist das ILilsschild etwas feiner puiikliit
und nach vorn minder verschmälert, der Enddorn der Vorderschie-
nen ist etwas kräftiger, aber ebenso spitz wie beim Weibchen, die
Melasternalplatle ist leichl concav.

V^alerland: Ein Gebirgskäfer. der die ganze .Mpcnkellc bewohnt.
aufserdem in .Schottland, Lappland und Island, aber auch in den
A|)Ciininei). den I*yrenäen und den Bergen von .Asturien; von letz-
lerer Localiläl, Kloster Sanlas Albas. Iheille mir Herr v. Ileydcn
ein einzelnes Weibchen zur Ansicht mit.

V\ ie manche Gcbirgsformen , z. H. /I. nter, depres.sus, mi.iius.
moulanus u. 8. w. variirl auch diese Art in der Färbung und in der
feineren oder gröberen Sculptiir der Flügeldecken, deren Strcilru

B^r . i;nt..ii.ul. /eiiHTlr XV. ] k^

274 V. Haruld:

bald mehr oder minder tief sind, wobei die Zwischenräume feiner
oder stärker punktirl sein können. Immer isl sie aber leicht kennt-
lich an dem verhäitnifsmärsig lanj^en Melatarsus, der an der Wurzel
dunkel, gegen die Spitze heller gefärbt ist. wälirend die übrigen
Fufsglieder aullailend hell, zuweilen g;inz gelb sind. Der rothbraune
Punkt am Halsschilde, den Schmidt a. a. O. bei Beschreibung sei-
nes rubens angiebt. ist sehr unmerklich, in der Regel gar nicht vor-
handen, mir wenigstens noch bei keinem Stücke aufgefallen. Schmidt
hat diesen Aphodius unter drei verschiedenen Namen, jedesmal un-
verkennbar beschrieben. Die im Berliner IVIuseum als A. rhenonnm
Zellersl. bestimmten Exemplare gehören allerdings nicht zu dieser
Art, sondern zu A. lappomim; die Gründe aber, die mich veranlas-
sen, nach wie vor, die Zetterstedt'sche Art hierher zu ziehen, habe
ich in dieser Zeitschrift a. a. O. (mau sehe auch 1866. p. 127) er-
örtert.

115. A. brasilietisis Gast.: Oblongus, convexus ^ niliduhis,
riifo-teslaceus, elylris luleo-teslaceis^ disco leviler iiifuscalis. nnle
apicem indeterminale fttsco-inactilafis ; capile sublaevi, sulura fron-
tali poslice nrcuala^ fronte leviler Irituberculaln, clypeo rolunduto
via: emarginalo^ genis prominulis; ihornce parce, lateribus iiomühil
densius punclalis. ad angtdos poslicos oblicjue truncato: sculeUo
laevi, elongolo-lriangutari, apice subelevato; elytris profunde slria-
lis, slriis leviler^ basi dislinclius punclalifi, inlerstiliis leviler con-
vexis, laevibns; corpore subhis cum pedibus luleo-testaceo vel brun-
neo-leslaceo: mesoslerno non carinalo, melntarso elongalo. — Long.
7—8 Mill.

A. brasiliensis Ca stein. Hist. nat. II. p. 9.^. (1840).

A. caHginosui Dej. Cat. 3. ed. p, 161.

A. nubilut III ig- i. litt.

A. submaculatus Slurm Cat. 184'?. p. 110.

Von gewölbter, länglich ovaler Gestalt, nicht ganz voll glän-
zend, namentlich die Plügeldecken zuweilen etwas mattscheinend,
bräunlich rotb, die Halsschildrander heller roth, die Flügeldecken
bräunlichgelb, fast die ganze Scheibe dunkel braun, so dafs nur der
erste Zwischenraum und die Wurzel des zweiten so wie des drit-
ten heller bleiben; dieser dunkle Wisch endigt hinter der Mitte?
und zwar so, dafs im dritten und vierten Zwischenraum, dann et-
was weiter unten im fünften und sechsten eine unbestimmte dunk-
lere Makel entsteht, auf welche im zweiten und dritten vor der
Spitze wieder eine sehr verwaschene folgt, so dafs die gelbe Grund.

roprophage Lamellicornien. 27

färbe iiier ziemlich lleckenartig bekränzt ist. Der Kopf fast glatt,
die Slirnnahl winkelig gpg<^'i die Milte des Hinlerkopfes gebogen,
vor diesen» Winkel nnd joderseits neben und vor den Augen deut-
liche, aber wenig erhabene Höckerchen, der Aiifsenraud abgesetzt
und niifgebogen. in der IMitle kaum ansgcbuchlet, die Wangen als
abgernndele (Rippchen recht deutlich vorspringend. Das Hnisschild
auf der Scheibe besonders beira Männchen fast glall. an den Seiten
piinktirt. an den llinterecken sehr ieielil scliief abgestutzt, die Basis
in der iMifte sehr deullich gegen das Sehildchen vortretend, dane-
ben jederseils leichl ausgebuchtet. Das Sehildchen glatt, länglich-
dreieckig, leicht convex, besonders gegen die Spitze. Die Flügel-
decken in der Mitte leicht erweitert, tief gestreift, die Streifen nur
schwarb punktirl. besonders an der Spitze fast glalt, ihre Vereini-
gung hier ziemlich unregelmäfsig, doch der siebente immer länger
als seine Nachbarn, die Zwischenräume gewölbl, glatt. Taster und
Fühler rolhgelb odci' bräunlichgelb. Die Unterseite samml den Bei-
nen heller oder dunkler gelblnaiiri. die Schenkel meist heller röfh-
lichgelb; die Miltelbrust zwischen den Vorderhüften sehr schmal,
aber nngekielt: die Melasternalplatte glalt; die Vorderschienen ober-
halb iler Handzälme fein gekerbt, auch ihre untere Längsleiste fein
gekerbt ohne gröfseres Zähnchen; an den Vordertarscn das erste
Glied zugleich das längste, so lang wie die beiden folgenden zusam-
mengenommen; der Metatarsus viel länger wie der obere Enddorn
und auch noch länger wie die folgenden drei Glieder zusammen-
gekommen; die Oberseite der Vorderschienen fein punktirt.

Das Männchen hat ein auf der Scheibe glattes, dabei vorn
leichl der Oiiere nach eingedrücktes Halssebild; der Enddorn der
Vorderschieneu ist ziemlich dick, mit slntnpler Spitze, die Metaster-
nalplatte leicht concav.

Bei dem V\'eibchcn ist das Halsschild dichter [>unktirt, die
Flügeldecken sind mehr bauchig erweitert; der Enddoin der Vor-
drrschicnen ist allmählig zugespitzt, die Metasternalplatte flach,

Vaterland: Brasilien: unteres Gebiet des Amazonenstromes,
Para (Bäte-;!).

Nach den Sammlungen zu schliefsen. eine sehr häufige Alt. die
leicht kennilich ist und ain-h vorläufig keinen näheren Verwandten
hat, mit dem sie verwechselt werden könnte. Das erste Glied der
Vordertarscn. bei der weitaus giofsten Mehrzahl derAphodien sehr
kurz und höchstens eben so lang wie das foIgen<le zweite, ist hier
das längste und fast so lang wie der Ijiddorn. Es kommen auch

IS*

276 f. Harald:

ziemlich dunkel gefärbte Varietäten vor, die dann zugleich einen
trüberen Glanz der Flügeldecken zeigen.

116. A. ferrtiginens Muls.: Eloiigatulus, cylindricus, niti-
dus, totus /errugineus; capiie poslice sullilms, antice rugose ptin-
dato, fronte triluberculata, vertice antice tiscftie ad clypei marginem
leviter longittidinalit er impresso, clypeo sitbemarginato, genis rolnn-
datis. partim promintttis: thorace globoso, parce punclato. ad cutlum
lateralem laevi; scutello hast punctata', elyiris leviter punctato-stria-
tis, interstitiis planis, suhlilissime vixcfue perspicue punctulatis;
mesosterno leviter carinidato, metusterno laevi; mitaturso calcari
apicali breviore. — Long. 5 — 6 Mill.

A. fernigineus Muls. Co). Fr. Lamell. p. 243. — Dej. Catal.
3. ed. p. 161.

A. cognatus Fair in. Ann. Soc. Ent. Fr. 1860. p 172. (pars.)

Von ländlicher, stark gewölbter und cylindrischer Gestalt, gb'iu-
zend, einfaibig heller oder dunkler rothbraun, die Naht zuweilen
etwas angedunkelt. Der Kopf hinten ziemlich fein, vorn runzlig
punklirt, die Stirn mit drei recht deutlichen Höckercheu, der Schei-
tel vor dem mittleren sehr schwach beulig, dann mit einer mehr
oder minder deutlichen Längsrinno, die bis zum Aufsenrande reicht,
das Kopfschild vorn sehr sanft ausgehuchlet, die abgerundeten Wan-
gen nur wenig vortretend. Das Halsschild stark, fast kugelig ge-
wölbt, ungleich und spärlich punktirt, doch die Punktirung vorn
neben den Vordorecken etwas dichter, auf der Seitenrandbeule da-
gegen gänzlich fehlend; die Randlinie setzt sich nicht nur um die
Hinterecken fort, sondern sie ist mitunter auch deutlich, wenngleich
sehr fein, längs des ganzen Hinlerrandes zu erkennen. Das Schild-
chen länglich dreieckig, mit gerundeten Seiten, an der Wurzel
punktirt. Die Flügeldecken fein gestreift, eben so fein punktirt in
den Streifen, die Zwischenräume flach, äufserst fein und nur schwer
erkennbar punktirt. Taster und Fühler rolhgelb, letzlere mit weifs-
lich gelber Keule. Die (Vlittelbrust zwischen den Vordeihüflen ge-
kielt, die Metasternalplalle glatt, mit vertiefter Längslinie. Die
Hinterschenkel breit, ihr Vorderrand fein goldgelb gewimpert; die
Vorderschienen oberhalb der Randzäline stumpf gekerbt; die End-
dornen der Hinterschienen fast gleichlang, dabei etwas geschwun-
gen; der ftletalarsus kürzer als der obere Enddorn und nur wenig
länger wie das folgende zweite Glied.

Vaterland: Südfrankreich: Älontpellier; Spanien: Andalusien und
Madrid; Algier.

coprophage LameUicornien. 277

Mulsant beschreibt a. a. O. diesen Aphodius sehr genau und
sehr riebtig, nur sind die beiden Anfangsworte seiner Diagnose: —
Court ^ faiblemeni convexe — wenn auch noch so relativ aufgefafsf,
doch sehr unglücklich gewählt und vielleicht die Ursache, warum
diese Art in den Sammlungen meist unhosliinml oder gar als vi.
hrunneus Klug verzeichnef ist. In der analytischen Tabelle, die ich
am Schlüsse meiner Arbeit bringe, werde ich übrigens diesen Apho-
dius. der eine zwar selir feine, aber doch erkennbare Handlinie an
der Thoraxbasis hat, aus dieser Abllieiliing weg und neben A. ^ra-
narius stellen, mit dem er in der That im Körperbau, in der vSculp-
tur, ja selbst in der eigentliüinlicben Verkürzung des IMefalarsus die
gröfste Aehnlichkcit hat. Einfach rolh gelärbte Stücke des yl. gro-
naritis, wie sie übrigens nur höchst selten vorkommen, unterschei-
den sich nur bei genauester Bcirachtnng durch die deullichore Quer-
wiilst des Kopfschildes, den [Mangel der feinen Zwischetipunktirung
auf dem Unlsscbilde. dessen viel t ie fer e Ba sa 11 ini e und die stär-
kere Punklirung der Fvängssli eilen. Die kleine, schon erwähnte
Längsvertiefung auf dem Koplschilde. die zuweilen sogar die schwach
angedeutete Scheilolbeiile halbiit. ist nicht immer ganz dputli(;h, sie
scheint übrigens für die Art charakteristisch zu sein. Als A. cogna-
tus habe ich in Fairmaire's eigener Sammlung Weibchen dieser Art
mit A. lirnnuens Klug vermengt getroffen; die Beschreibung pafst
natürlich auf beide.

117. A. cnlidns: Simillinuis A. ferrugineo^ a tjuo pruecipue
disdnclns srutello ayiguslnfo. Ferrtighieiis. efongalus. stihpnrcdlelus,
nilidus; capite jmnclala, fronte trilubercukitu. inbercufo media cum
verlicis Itimore connexo, rlypeo media taevi, stibemarginulo . geiiis
rolundalis leviler prominulis', Ihorace punctis mnjoribus irregulari-
ter ndsperso, Lasi media non mnrgiiiala; scutello atigiisfnlo . basi
longiludinaliler impresso: elylris creiialo-slrialis. interslidis subpla-
nis. fix perspicue pnnclulalis; melatarso calcnri apicali longilxidine
aetjuali. — Long 5 (Vlill.

fJanz vom Aussehen des A. ferrugineus und eben so gefärbt
wie dieser, doch etwas leichler gewölbt und schmaler. Der Kopf
hinten punktirt. die Stirn deutlich gchöckcrf, die Seitenliöckei aber
mehr (^iiercrhabcnheiten. der mittlere Höcker dagegen mit der Srhei-
telbeuic vereint eine merkliche Jiängserhabenlieit bildend, das Kopf
Schild immiffclbai- vor derselben glatt, überhaupt nur leicht punk-
tirt, in der Mitte sanft ausgebuchtcl, die abgerundeten Wangen nur
leicht voilrelcnd. Das Ilalsschild mit gröfseren Punkten wenig

278 V. Hurold'.

dicht beselzt, ohne feinere Zwischenpunktirung, die Seitenrandlinie
setzt sich um die Hinterecken noch fort und erlischt dann allmäh-
iig. Das Schildchen lang und schmal, an der Basis mit einem leich-
ten Längseindruck, wie er sich off bei A. Uvidus zeigt. Die Flü-
geldecken leicht gekerbt -gestreift, die Zwischenräume aufseist fein
und kaum wahrnehmbar zerstreut-punktirt, die Zwischenräume sehr
leicht gewölbt. Taster und Fühler sowie die ganze Unterseite hell
rotlibraun-, die Mittelbrust fein gekielt, die Hinterbrustplatte glatt,
mit vertiefter Längslinie; die Vorderschienen oberhalb der Randzäline
nicht gekerbt, der Metatarsus so lang wie der obere Enddorn, aber
doch kürzer als die beiden folgenden Glieder zusammengenommen.

Vaterland: Senegal.

Von Herrn Grandin erhalten, zwei Stücke. Bei aller Aehnlich-
keit mit A. ferrugineus unterscheidet sich die Art doch leicht durch
die Längsbeule des Kopfes, das hinten in der Mitte ungerandete
Halsschild, die tiefer gestreiften Flügeldecken, den etwas längeren
Mefatarsus und das längliche, verschmälerte Schildchen. In letzte-
rer Beziehung nähert sie sich dem A. Uvidus, der aber, abgesehen
von der ganz verschiedenen Färbung einen spitzen Stirnhöcker, ge-
runzeltes Kopfschild, längere Flügeldecken und hinten frei auslau-
fende Längsstreifen hat, während bei A. calidus schon der 5te mit
dem 6ten vor der Spitze zusammenlaufen.

118. A. digitatus: Afßnis A. livido, obscure J'erruglnetts,
cupil'ts parte anteriore, thoracisque margine laterali et LasuU, ely-
trisfjtie rufo- festaceis, his sutura leviler iiifuscalu; capile leviter
punctiilatu, ud marginem anticnm pmictis majorihus et confluenti-
bus. fronte trituberculata. tuberculis lateralibus obsoletis, viedio cum
verticis tuinore connexo, clypeo einarginato, geiiis rotundatis partim
prontinulis; tfiOrace siibtilissime punctidalo. immixtis punctis majo-
ribiis versus lutera; scutetlo angtistnto; elytris leviter crenato-stria-
tis, interstiliis planis, sat de?ise subtiliter punctulatis; pedibus anti-
cis insuper rufo-piceis^ subtus cum femoribus posticorni rufo -testa-
ceis ; calcari libiurum anticarum vatido, lato, apice truncato et in-
tus ungulato. (5). — Long. 5 Mill.

Vom Aussehen des A. Uvidus, wie dieser mäfsig gewölbt, ziem-
lich geradseitig und glänzend i dunkel rolhbraun, der Vordertheil
des Kopfes, das Halsscliild rotligi'lb mit einem braunen Fleck, der
herzförmig n)it der Spit/,e gegen das Schildchen heianiritt, die Flü-
geldecken rothgelb, der Nahtsanm etwas angedunkelt. Der Kopf
hinten sehr fein punktirt, die Punktirung nach vorn etwas gröber,

roprophagc /.(imetlicornien. 279

die Slirniiaht dj-ullicli, mit drei Höckerclien. von denen aber die
seif liehen nur scliujicli anf;edeiilcl sind; der n)iHlere ist mit der
Solx'ilelbeiilo verein! und bild'-t niif dieser eine L.'ingscrliabcidioit ;
das Kopfscliild vorn deutlieij aus^erandel, die Wangen gerundef und
nur scliwacli vortretend. Das Halsscbild äufscrst fein punktirl. mit
eingesireuien, an den Seilen etwas dioliteren, grölseren aber wenig
liefen Punkten Das Scbildehen sciinial, an der Basis leiebt der
[.än£;e naeb eingedrückt, gelbbraun mit dunkleren Rändern. Die
Fliigeidecken fein gekerbf-gesireifl . der 7le und 8te Streif vor der
Spitze vereinigt, die Zwischenräume sehr fein, al>er recht deutlich
und ziemlich dicht punktirl. Taster und Fühler gelb, lelztere mit
dunkel behaarter Keule. Die Unterseile sammt den Beinen biäun-
iichgelb, die Vorderbeine jedoch auf der Oberseite dunkel roth-
braun, auch die Hinlerschienen mehr röthlichbraun; der (Metataisus
so lang wie der obere Enddorn; der Enddorn der V^orderschienen
beim Männchen sehr kräftig, an der Spitze abgeschnitten und liacken-
föiniig nach innen verlängert.

Vaterland: .Aegypt^n.

Ich habe nur ein einzelnes !Männclien von dieser ausgezeichne-
ten Art. das ich vor mehreren Jahren von einem Insektenhändlcr
erstanden, wo es sich nnler A. lividus vermengt fand. Es unler-
scheidct sich aber dieser Ajihodius bei aller Aelinlichkeit mit der
genannten Art doch leicht durch den vorn ganz rotben Kopf, die
feine Zwischenpunktirung des Ilalsschildcs, die recht deutliche auf
den IMügelilecken und die eigenthümliche P'orm des Euddoins der
Vordersebienen. der bei den Männchen von A. tiviJns einfach zu-
gespitzt ist.

119. yi. tividus Oliv.: Suhelougalus, convexus, nilnlus\ capite
punctulalo. fronte IrUuberculata, clypeo stibemarginalo. genis roltin-
datis vix promiuulis ; obscnre ferrugineo ^ utrintjue anlice riifo-ma-
cnlnlo: ihorare puiicds majnribus vage et irregulariter ^ hderlbus
nonnihil densius adspersn. hnmixtis pimctis minimis vix discernendis;
rufo ■ testareo. plaga magna postice pterunujue acuininatu obscnre
rnfw, srutello angn.stato. bn.si tongitndinaliter leviter impresso, rufo-
lestaceo. marginibus fnscis: elijiris fort it er crennto-striatis , int er-
st itiis fvre planis. vix perspicne obsolete punctnlntis:, rii/o-testareis,
interstitio primo cum sntiira praeripne postice pUigatpie iliscoidnli
in/iisculis : metasterno laevi. metalurso tibiarum posticaruin calcari
npicali et (trliculis dunbns setjuentibus simid .sumtis longitndine fere
aer/uati. — Long. 1 — (J Mill.

280 V. IlaroUh

Scarab. lividus Oliv. Ent. I. 3. p. 86. t. 26. f. 222. (1789).
A. anackoreta Fabr. Syst. El. I. p. 74. (1801).
(Synoriymia ex Cat. Monach. p. 1051. constat.)

Valeriana: Ueber alle Welttheile verbreitet, aber docb mehr
in den wärmeren Ländern zu Hause und wabrscheinlicb nicht doil
bin von Europa aus eingeschleppt, sondern umgel<ehrt, vielleichl
ans Aegj'pten, wo er sehr häufig ist, zu uns gekommen. In Deutsch-
land ist nur Schlesien. d.Tnn Beilin und Wien als Fundort nachge-
wiesen; ich habe das Thier hier nicht auffinden können, obwohl es
Gemmingei' in seinem Vcrzcichnifs aufführt. Nach Creutzer fliegt
er im Frühjahr hei Sonnenuntergang über Haufen alter Gerberlohe
am Donauufer bei Wien. Am zahlreichsten erhielt ich ihn aus
Aegypten und Südafrika.

Eine neue Beschreibung dieser Art glaube ich nicht geben zu
müssen, da sie sehr bekannt und trotz ihrer ungeheueren Verbrei-
tung doch sehr beständig in ihrer Färbung ist. Der A. sculellaris
Roth, von dem ich die Typen vor mir habe, ist auf sehr kräftig
gebaute Individuen gegründet, die Furche an der Wurzel des Schild-
chens ist natüilich etwas deutlicher als bei kleineren Stücken. Die
von Erichson erwähnte hellere Abänderung besitze ich ebenfalls aus
Aegypten, der dunkle Fleck der Flügeldecken fehlt vollständig, die
Naht ist aber immer angedunkeli und auch der erste Zwischenraum
gegen die Spitze allmählig dunkler.

Für die Synonymie verweise ich auf den Münchener Kalalog
p. 1051.

120. A. clolosus: Simitlimns A. livido, al nonnihil laiior et
snitello iriajigulari, non anguslato. bene dislinrtiis : capile ptuiclu-
lato, fronte luberculis Irihns transversis , vertice media obsolete gib-
bulo. clypeo (tnlice medio leviter impresso, vix emarginato. genis ro-
ttindnlis parum promimdis; obscnre ferrtigineo, iitrincfxie luteraliter
nifo-muculato ; ihorace obsolete et vix perspiciie subtiliter punctu-
lato, pnnctis majoribtis raris, lateribus nonnihil densius adsperso\
obscure rufo , lateribus basicjtie rvfo - teslareo; scutello triangnlari.
basi non angnstato, laevi. riijo-piceo\ elytris luteo-testaceis . sutura
angtiste infuscatis, crennto-striatis. inlerstitiis planis, vix perspicue
punctulafis; corpore snbtiis cum pedibns Int eo - lest aceo . metalarso
calcari apicali mnllo longiore, seqnentibus articulis Iribtts simul sum-
tis longilndine fere aeqnali. — Long. 5 Mill.

Dem A. lividvs höchst ähnlich, der Kopf dunkelbraun mil zwei
rolhen Makeln jcderseils, das llalsschild dunkel loliibraun, die Sei-

roftrofiliai^^e L(ttn('Uiiornifii. 281

teil und die Wurzel lotligelb. die Flügeldecken röthlicligelb, die
Naht rolhbiaiiii. [)cr Kopt fein putiklirl, vorn nicht runzlig, die
Stirn mit drei Ilöckorchen . siiranilliihc etwas in die Quere gezo-
gen, der Scheitel in der IMitle leicht benlig, der Aufsenrand vor
dieser Beule vertieft, in der iMilte sehr sehwacii ansgebuchtet, die
abgerundeten V\ angen nur %venig. aber doch deutlicher als bei A,
liviilus ausspringend. Das Flalsschild äufserst fein und kaum wahr-
nelinibar, beim Weibchen jedoch etwas deutlicher punktirt. mit grös-
seren Punkten spärlich, längs der Seilen etwas dichter besetzt.
Das Scbildchen dunkel rothbraun, dreieckig, an der Basis nicht
verschmälert, glalt. an der Wurzel mit einzelnen Pünktchen. Die
Flügeldecken et\vas feiner gekeibt -gestreift als bei A. lividus. die
Zwischenräume flach, kaum wahrnehmbar punktirt. Taster und
F'ühler roibgelb, letztere mit schwärzliclier Keule. F)ie Unterseite
samml den Beinen rothgelb oder lehmgelb: die Metasternalpiatte
ghift. mit vertiefter [.ängslinie; der Enddorn der Vorderschienen in
beiden Geschlechtern zugespitzt, der Melatarsus bedeutend länger
als der obere Enddorn und so lang wie die folgenden drei (Glieder
zusn in mengen ommen.

Vaterland : Südafrika.

Unter einer gröfseren Anzahl von A. livifliis. die ich seinerzeit
von (iraf Castelnau erhielt, befanden sich vier Stücke dieser Art,
die sich recht leicht an ihrem breiteren Scbildchen. und namentlich
an dem autVallend langen Metatarsus erkennen läfst.

121. A. fallax: Elongnlo-ovatus. pnrum convexus, nilidus^
ferrugineiis. elyiris rnfo-leslncris: rnpite dense puncttdalo , siihtra
fronlati eleialn al uon lufjerrulala , vcrtire media leviler iiimidulo.
clypeo sat profunde emnrginato, ulrin(/ne rotundalo. geuis obtuse
rnfuuddtis sai promhinlis ; thorare brevi . aecjitaliler dense pnnclu-
Idlci. laier ihns rdialo: .sculello Iriungulnri laevi; elytris leviler cre-
nalo-slrialis, inlersliliis convexia . obsolete pnnchilalis, versns vtor-
ginem pnfjesrenl iöus ; mesosterno non carinulo, metuslerno medio vage
pnnrlalo. melalarso calcari apicali nonnihit breviore. — Long. 5 Mill.
A. fallax Gcrmar i litt.

Von flachgewölbter. länglicher, nach hinten leicht erweiterter
Gestalt, glänzend, gelbrolh. die Flügeldecken mehr rothgelb. Der
Kopf dicht und fein punktirt. die Sfirnnaht fein leislcnartig crha.
beil. aber ohne Höcker, die Schcilclmille schwach beulig. der Aus-
genrand vorn merklich ausgebuchtet, daneben gerundet, die Wan-
gen .'■llIlllpi\^ iiikclig abgerundet, zieinlieli vdrlrelend mit einem V\ in)-

282 V. Harald:

pernbüschel. Das Halsscliiid kurz, gleichmäfsig fein und ziemlich
dicht |)uiiktirt. der Seitenrand mit gelben Winiperhaaien, die Basis
gegen das Sfhildrhen etwas vorgezogen. Dieses von dreieckiger
Gestalt, an der Wurzel fein punktiit. Die Flügeldecken am Aus-
senrande und auch an den Seiten fein gelb behaart, die Längsslrei-
fen wenig tief, sehr fein gckeibt-puuktirl , die Zwischenräume ge-
wölbt, fein punktirt, die Punkte theilweise neben den Streifen in
Reihen geordnet. Taster und Fühler gelb. Die Unterseile sammt
den Beinen rothgelb; die Miftelbrust zwischen den Hüften nnge-
kielt, die IVIelasternalplatte mit einzelnen haarlragendeu Punkten und
einer vertieften Längslinie, die gegen das Ende ein leichtes Grüb-
chen bildet; die Hinterschenkel mit borstentragenden Punkten, der
IMetatarsus etwas kürzer als der obere Enddorn, aber länger wie die
beiden folgenden Glieder zusammengenommen.

Vaterland: Cap der guten Hoffnung.

Aus der Germar'schen Sammlung, auch von Thorey in Ham-
burg erhallen. Von den übrigen roth gefärbten Arten ohne Stirn-
höcker durch das kürzere erste Tarsenglied und die leine, gleich-
mäfsige Punktirung des Halsschildes leicht zu unterscheiden.

122. A. vil ellinus Klug: E minimis, leviter conveJius, elon-
guto-ovatis. niliclus; capile rufo-piceo^ aecjualiter sublÜiter pitnclato,
verlice convexo, clifpeo antice leviter parnin late emarginalo ^ genis
(lislinclis , at oculos non superanlibus; thorace nifo-ieslareo, dorso
leviter infuscato^ suhtiliter sat dense puncttdalo, basi fere rede
truncato; scutello triangulär i. laevi, nifo - testaceo^ marginibus fu-
scis; elylris rufo-testaceis , leviter st rialis , striis vix punctatis^ in-
terstitiis leviter convexis^ seriatim juxta strias punctulaiis •, meta-
tarso calcari apicali longiore at arliculis tribus sequentibus simtil
sttintis breviore. — Long. 3 — 3j Mill.

A. vitellinus Klug Symbol, phys. V. t. 42. f. 7. (1845).

Eine der kleinsten Arten, von länglich-ovaler Gestalt, nur mas-
sig gewölbt, glänzend, röthlichgelb, der Kopf jedoch dunkler rolh-
^ braun, auch die Mitte des Haisschildes etwas kräftiger roth, zuwei-
len noch die Naht etwas angedunkelt. Der Kopf nur wenig brei-
ter als lang und namentlich deshalb schmal aussehend, weil er bei
den Augen, die ziemlich grofs sind, auch am breitesten ist, denn
die Wangen überragen dieselben durchaus nicht, sondern sie bilden
nur unmillelbar vor den Augen einen kleinen Winkel, von dem an
sich das Kopfscliild sogleich verschmälert; sehr fein und gleichmäs-
sig, vorn also nicht runzlig punktirt, die Stirnnaht deutlich, keine

cupiüfj/iage l.umcUuoi nien. 283

eigentücbe Scheitelbeule, wohl i>t aber die ganze Kopfinilte leichl
gewölbt; das Kopfscbüd vorn loiobt ausgebuchlct. die Ausbuchtung
isl aber sciunal, und siebt, von oben besehen, mehr wie ein Ein-
srhnilt zwischen zwei abgerundete Lappen aus. Das Halsschild
sehr fein, ziemlich dicht und glcichniälsig. höchstens auf der Scheibe
etwas spärlicher punklirt, hinten last gerade abgeschnillen. Das
Schildchcn dreieckig, glatt, rothgelb, die Ränder braun. Die Flü-
geldecken niälsig tief gesircifl, die Streifen fast glall. die Zwischen-
räume leichl gewölbt, neben den Sireil'en fein reihens^eise punk-
lirt. Taster und Fühler gelb. Die Unterseite samnit den Beinen
I iilhlich gell), die Schienen, besonders der Vorderfüfse. dunkler rolb-
braun; der iVletalarsus länger als die kurzen Enddornen, aber kür-
zer als die folgenden drei Glieder zusamniengenonunen.

Vaterland: Aegypien und Südfrankieich.

Von Dr. Waltl und von Jacquelin Duval erhalten, daher in
Südeuropa wahrscheinlich noch weiter verbreitet, aber wegen sei-
ner unansehnlichen Gröfse wohl bisher übersehen oder mit A. Slnrmi
verwechselt. Er uulerscheidel sich aber von diesem leicht durch
gewölblere, minder Hache Gestalt, den längeren Kopf, an dem die
Wangen durchaus nirlit die Augen überragen, die fast unpunklirten
Längsstreilen der Flügeldecken und deren deutlich gewölbte Zwi-
schenräume.

12.3. yi. Sturnti Har.: Parum ronvexus , paraUebis , nitidus,
ferrvgineus, capite pustice iiifusialu, htlerdum autem omitino cum
thorace piceo-rxi/o; cupile pone sulurum frontalem subtilissime dense
piinduUito. antue suOlaevi, vertice tnedio dislincte tumidulo, clypeo
lule leviler emarginutu, genis aUuse rotundalis. oculos distincle su-
peranliöus; Iftoruce dense, disco nonnihil purcius punctulato: scti-
Icllo tt iauguturi. /jusi punclidalu; elijtris leviter crenato-slriutis, in-
terstiliis plunis. suOtilissiine et vix peispicue punctulatis; mesosterno
carinulalo, melaslerno sulftitiasime punctulato; femoribus posticis an-
gustis, metalurso calcuri upiculi longiore , articulis tribtis setfuenli-
l/us simul sumtis luiigitudine uecpiuti. — Long. -3^ — 4 IVIill.
A. Sluriiti Um. Colepl. Helle VL p. Ktti. (IhTÜ).
A. rufu» Sturm F;iun. I p. IJl. (l«0.^) — Kedl Faun. Ausir.

j). 4'29. (IH58).
A. rufu» Illig. (non Fabr.) Mag. II p. \S)^. (1W03.) — Dufl.
Faun. Auslr. \. p. 127. (1805). — Sctiinidt Germ. Zlsclir.
II. p. 142. (ih40). _ Erichs. Nat. Iii.s. III p H'iS. (18 IH).
4. ritiiireti» S f u rm Cit. IH"2ti. p. 96.
■i. furriif^iiieiiK l)alil i lill

284 V. HaroUl:

Von schwachgewölbter, ziemlich geradseitiger Gestalt, glänzend,
heller oder dunkler rothbraun, der Kopf meist dunkler, zuweilen
auch die Scheibe des Halsschildes, mitunter aber auch fast ganz
bräunlich. Der Kopf hinter der deutlichen Slirnnaht, dicht aber
aufseist fein |)unktirt, vorn fast glatt, nur mehr neben der deutli-
chen Scheifelbeule jederseits dichter punktirt; der Aufsenrand vorn
leicht abgestutzt, sehr flach ausgerandel, die Wangen als kleine ab-
gerundete Lä|)prhen nusspringend, die Augen also merklich überra-
gend. Das Halsschild fein aber ziemlich dicht punktirt, unter den
gröfseren Punkten äufserst feine eingestreut. Das Schildchen drei-
eckig, an der Wurzel einzeln punktirt, meist rothbraun gefärbt.
Die Flügeldecken niäfsig tief gestreifl, in den Streifen eng punktirt,
die Punkte greifen die Ränder der Zwischenräume leicht an. diese
flach, äufserst fein und kaum wahrnehmbar punktirt; der Spitzen-
rand meist deutlicher, wenngleich höchst fein punkliit, hier der 2te
Längsstreif mit dem 3ten. und der 4te mit dem 7t en vereint, letz-
tere beide die vereinigten 5 und 6 in sich einschliefsend Taster
und Fühler röthlich gelb. Die Unterseite sammt den Beinen heller
oder dunkler kastanienbraun, die Mittelhrust zwischen den Hüften
gekielt, die IVletastcrnalplatte höchst fein zerstreut punktirt, mit ver-
tiefter Mittellinie; die Vorderschienen oberhalb der Randzähne stumpf
gekerbt; die Hinterschcnkel verhältnifsmäfsig schmal; der Metatar-
sus viel länger als die kurzen, unter sich an Länge fast gleichen
Enddornen, so lang wie die folgenden drei Glieder zusammenge-
nommen.

Vaterland: Wien (Duftschmid! Dahl! Redtenbacher!); Tyrol:
Nago in der Nähe von Torbole (Rosenhauer!); Gries bei Bozen
(Hausmann!): Corsika (Doramer!); Algier (Puton'); Insel Sardinien
(Raymond!); Griechenland (Krüper!); Portugal (HofTmannsegg!).

Von kleineren Stücken des A. brunnetis, durch die mehr win-
kelig ausspringenden Wangen, die dichte Punktirung des Hinter-
kopfes, die gekerbt-punktirten Längsstreifen der Flügeldecken, von
denen der zweite vor der Spitze regelmäfsig mit dem dritten ver-
eint ist, so wie durch den viel längeren Metatarsus leicht zu un-
terscheiden. Von A. vitellinus entfernt er sich durch kürzeren
Kopf, deutlichere Wangen, vollkommen flache, nicht reihenweise
neben den Längsstreifen punktirte Zwischenräume,

Was die Benennung der Art betiitTt, so ist die Bezeichnung
rufus Illig, wie sie noch im Stein'schen Catalog von 1868 sich
findet, ganz unzulässig, da Illiger auf den A. rufus Fabr. verweist,

coprophn^e l.atnellicornieti. 285

der bekanutlicli eine Art dei' GalluDg Aegialia ist; es müfste da-
her wenigstens rufus Sturm cilirt werden, der seine Art selbst-
stäudig beschreibt, xulällig dabei den nämlichen Spcciesnamen ge-
brauchend. Es kann aber dieser Name ruftis in der Gattung Apho-
dius nicht mehr gebraucht werden, nachdem schon im Jahre 1782
Moll in Füssly's Neuem iMagazin I. 2. p. 372. unter diesem Namen
den später (ISUI) von Faliririus als rufescens beschriebenen Apha-
dius sehr kenntlich publicirl hat.

124. A. br rinne US Klug: Ehtugalus. subconvcius, nilidus. io-
liis ru/escens vel riifo ieslaceus, capite plerumtjue ad marginem po-
slicum el Ihorace disco leviler hifuscutis; capite unguslo. sublilis-
sime obsolete pnnctulalo , vertice media leviter tumidulo, clypeo an-
lice emurgitKito , genis vi.v aitgidalis , oodos extus non .superanti-
bus\ Ihorace snbtiiissitne parnm dense puncttdalo ^ margine basali
acuta, ita ut marginutus appareal-, sculello elongalo - triangtdari^
basi punctulato: elytris tongis, snbfiliter punctata -strialis, intersti-
tiis planis^ plus viinusve distiude subtilifer punclulalis : corpore snb-
lus cum pedibus ru/o-testaceo, metatarso calcuri ofiiiali lougiore, at
articuiis duobus simul sumtis breviore. — Long. 5 — 6 IMill.

A hrunneus Klus; Symbol, pliys. V. t. 42. f. 6. (1845).

A. unicolur Luc. Explor. Al^. Eni. p. 264. (1819).

A. cognatus Fairiii. Ann. Soc. Eni. France 1860. p. 172. (pars).
— Dej. Cat. .3. »d. p. lül.

A. politus Klug i. litl

Von schmaler und gestreckter Gestalt, nur wenig gewölbt,
glänzend, rothbraun odei- rothgelb, meistens der Hinterrand des
Kopfes dunkler, zuweilen auch das Halsschild und die Naht. Der
Kopf viel schmaler als das Halsschild , äufsersl fein [)uiiklirt, die
vStirnnalit deutlich, in der iMille winkelig nacii hinten gebogen, die
Scheitelmitte zu einer sehr (lachen Beule aufgetrieben, das Kopf-
sciiild vorn abgestutzt und merklich ausgerandet, daneben gerundet,
die sehr kleinen Wangen geiundel und hinten bei den Augen nicht
über dieselben hervortretend. Das Halsschild äufserst fein, an den
Seiten etwas dichter |)unktirt. aber ohne gröfsere Punkte; der Flin-
terrand kantig, daher scheinbar geraiidet. Das Schildchcn länglich
dreieckig, an der VVurzel fein piinklirt, meist mit etwas dunkleren
Uändern. Die Flügeldecken fast dreimal so lang wie das Hals-
schild, sehr fein gestreift, die Streifen eben so fein pimktirt, die
Zwischenräume vollkommen flach, sehr fein, zuweilen ziemlich dicht

286 V. Uarold:

punktirt. Taster und Fühler gelb. Die Unterseite sammt den Bei-
nen rolligelb; die [Vlitfelbrust gekielt, die Metaslernalplatte äufserst
fein punktirt, mit verlieller Mittellinie; die Vorderschienen oberhalb
der Randzähne gekerbt; der Melatarsiis kürzer als die an Länge un-
ter sich wenig verschiedenen Enddornen, aber kaum so lang wie
die beiden folgenden Glieder zusamniengenommon.

Bei einzelnen Stücken aus Aegypten sind die Flügeldecken
ziemlich dicht und sehr deutlich punktirt.

Vaterland: Das Küsleiigebiet des mittelländischen Meeres; Por-
tugal, Andalusien (Rosenhaucr! Dieck!), Syrien, Türkei, Algier;
Arabien und Aegypten.

Diese Art, die mehr als irgend eine andere in den Sammlungen
unter irrigen Bestimmungen, meist als A. femigineus. figurirt, va-
riirt etwas in der Gröfse, der helleren oder dunkleren Färbung, so
wie in der mehr oder minder deutlichen Punklirung der Flügel-
decken. Sie läfst sich aber leicht an den langen Hinterfüfsen er-
kennen, bei denen jedoch das erste Glied kaum so lang wie die
beiden folgenden zusammengenommen ist. In der Kopfbildung er-
innert sie sehr au A. vilellinus^ indem der Aufsenrand der verhällnifs-
mäfsig grofsen Augen auch zugleich der Aufsenrand des Kopfum-
rissps isl, da die VV'angenecken dieselben nicht überragen. Erich-
son hat diesen Aphodms unter seiner Division //. aufgeführt, in-
dem er die Halsschildbasis als gerandet betrachtete; eine eigentliche
verliefle Randlinie kann ich jedoch nicht annehmen, da die Basis
scharfkantig abgesetzt ist, wodurch nur eine scheinbare Schatten-
linie unmittelbar vor derselben entsteht.

Die eben abgehandelte Gruppe entspricht den Abtheilungen J
und K der Erichson'schen Eintheilung, wobei jedoch aus letzterer
schon säramt liehe Arten früher ausgeschieden wurden, welche frei
auslaufende, am Spitzenrande nicht unter sich verbundene Längs-
streifen aufweisen. Aphodius corvinus^ den Erichson neben A. al-
pinus in seine Abtheilung J bringt, gehört zur Gattung Ammoechts-,
er hat mit einigen Arten dieser Gattung die eigenlhümliche Ver-
flachung der Trochanteren der Hiuterbeine im männlichen Ge-
schlechte gemein. A. anguslalus Klug gehört nach Erichson eben-
falls in die Gruppe K; mir ist derselbe unbekannt geblieben; doch
vermuthe ich, dafs er neben meinem A. armiger zu stehen kommt,
mit dem er sogar vielleicht identisch ist. Nach meinen Notizen
ist auch A. aduslus Klug in diese Abtheilung zu bringen, und zwar
zu den Arten mit gezähnten Kopfschilddecken ; ich habe denselben

cnprophn^e Lnmcllirnruieu. 287

jedoch niclil in iKiliir;i vor mir, und kann ihn daher von den niich»l-
veiwandlcn Arten nicht analytisch diireicn'iiren. Die von Buhe-
ninn bcschriehenen A. Inridnlus und coiisimilis (Ins. CalTr. II. pag,
340 — -MI.) gehören höchst wahrscheinlich ehenfalls hierher, und
der eine oder der andere fällt \iellcichl mit meinem A. dolosus
/.usammen; ich kann aber mit Bohcman's Beschreibungen unmög-
lich zurecht kommen. Die Insecia CafTrariae, die ich öfter als ir-
getid ein anderes Buch cousnifirt habe, mnfslc ich noch allemal
unbefriedigt aus den Händen legen. A. rhinoceros Reiche (inmn-
ins Kolh). (Ion Hohcmau zu Erichson's Division K bringt, wonach
er gleich lange Borsten am hinteren Schienenende haben sollte,
zeigt dieselben höchst deutlich von ungleicher Länge und gehört da-
her zu Division M.

Zwei Worte über das Tödten der Insekten

von
IVatdemar Fucha.

Seit geraumer Zeil tödtc ich die von mir gesammelten Insekten
(Käfer) schnell, sicher und sauber dadurch, dafs ich die P^ipicrstreif-
chen im Sammelfläschchen mit etwa 6 Tropfen starken Spiritus an-
feuchte. Die Wirkung dieses Spiriius ist viel stärker als die Mei-
sten vermuthen dürften; die Käfer sterben sohneil und erwachen
ebensowenig als bei der Anwendung von Aetlier oder Chloroform.
Cyankalium bleibt immerhin ein gefährliches Mittel.

Das Tödtco der Insekten mit Benzin, vorzugsweise in Frank-
reich in (Gebrauch, verwerte ich ganz. Abgesehen davon, dafs Ben-
zin unangenehm riecht, macht es bekanntlich die Insekten auch
spröde.

Neuere Literatur.

Catalog der europäischen Cicadinen, nach Originalien mit
Benutzung der neuesten Literatur, von Dr. F. X. Fieber.
Wien 1872 bei C. Gerold's Sohn. 8. 20 S.

Der auf dem (iebiete der Hemipterologie ausgezeichnete und
feine Beobachter hat unicr obigem Titel ein Veiveichnifs der bis
jetzt beschriebenen Honiopleren herausgegeben, weiches Allen, die
sich mit dieser Insektenonlnung beschäftigen, von grofsem Nutzen
sein dürfte.

Wenn man im Allgemeinen mit der Gliederung des Stolfes nur
einverstanden sein kann, so scheinen doch einige Bezeichnungen der
Familien nicht ganz richtig; z. !>. die Pentfnmiae, Telli^oniae^ Ty-
phlocybae — , welche nur den Plural der gleichnamigen Galtungen
bilden, keineswegs al)er z. B. mit Bylhoscopidae^ Errhomenidae elc.
gleichwerthig zu betrachten sind Dafs bei den Delphacini und
Delpharidae unter den ersteren die Galtung Delphucinxis Fieb. fehlt,
ist antlallend; es würde zweifelsohne die Familie Delphacidae aus-
reichend sein. Kelisia Fieb., M£ormtts Fieb. und JKybns Fieb.
contrastiren eigenthümlich gegen Coriosimus Muls. und Conomelas
Fieb. Statt Dictyophara lies -phora Germ., statt Bohemann (mehr-
mals) Boheman.

Im Uebrigen ist anzuerkennen, dafs Fieber's Gattungsnamen
fast immer der griechischen Sprache richtig nachgebildet sind, im
Gegensatz zu den leidigen Stäl'schen Buchslaben-Compositionen.

J. P. E. Frdr. Stein.

Die Zeitschrift des Ferdinandeum für Tyrol und Vorarlberg, dritte
Folge, Heft XV. S. 293—330 enthält:

Beiträge zur Kenntnifs der Hymen opferen -Fauna
Tyrols von Valentin v. Äichinger, welche aus einem Vor-
zeichnifs der vom Autor, seinen Freunden und anderweit gesam-
melten Tenthrediniden, Uroceriden und Spheciformes Dahlb. nebst
Helerogyna Klug bestehen; am Schlüsse sind Crabro {Thyreopus)
rhaeticus und Tachyles rußpes als neue Arten beschrieben.

G. Kraatz.

Neuere Literatur. 289

Uebcrsicht der Cetoniden der Sunda- Inseln und Molukken
nebst der Beschreibung von 22 neuen Arten. Von Dr.
Otto Mohniko, dirigirendem Sanitäts-Ofticier der ersten
Klasse in der Niederländisch - Ostindischen Armee a. D.
Mit 3 Tafeln. Berlin 1872. (Separat -Abdruck aus dem
Archiv für Naturgeschichte 1871.) Preis 1 Thlr. 10 Sgr.,
mit col. Tafeln 1 Thlr. 20 Sgr. *)

Da (las Archiv für Nalurgescliiclile nur von wenigen unserer
Leser gehall eu werden dürfte, wollen wir dieselben auf die Ueber-
siclil der Cetoniden besonders aufmerksam machen. Dieselbe ent-
hält auf 96 Seiten im Gauien 174 Arten, von denen die 22 neuen
auf 3 Tafeln sorgfältig und charakteristisch abgebildet sind. Der
Autor besitzt die meisten Arten scll)sl, viele in Mehrzahl, hat die
öftentlichen Sammlungen in Leiden und Amsterdam sorgfältig ver-
glichen, vieles von Wallace Gesaiimielle durchgesehen und mit ihm
persönlich verkehrl. Die Arbeit bildet um so mehr eineu werth-
vollcn Beitrag zur Kcnnlnils der lierrlichen Cetoniden aus jenen
Gegenden, als viele zweil'elhafle einer kritischen Untersuchung un-
terworfen sind, und es ist interessant mit dem Verfasser die typi-
schen Varietäten einzelner Arten zu verfolgen, welche über ver-
schiedene Inselgrup|)en weil veibreitet und zum Theil bisher noch
als verschiedene -Species aufgefafst sind.

An Berichtigungen falscher Vaterlandsangahen u. s. w. fehlt es
nicht. G. Kraatz.

*) Exfniplaro Act Arbeit sind beim Vereine deponirt und werden
gegen Einsendung des Betrages unseren deutschen Mitgliedern IVanco zu-
gesendet; auswärtige haben das geringe Kreuzband-Porto für etwa 7 Bo-
gen praenuraerando zu vergüten.

Bei J. C. Frenckell <fe Son in Ilelsingfors ist 1871 erschienen;

Öfversigt af Finlands och den Skandinaviska halföns Cica-
dariae af John Reinhold Sahlberg. Pars I. med 2
taflor. 8. p. 155. Pars IL

*) Exemplare a 1^ Thlr. sind vom Autor beim Verein deponirt und
auch von ihm direkt zu beziehen.

U«rl. Eotomol. Zeltschr. XV. 19

290 Neuere LUerahtr.

Anteckningar tili Lapplands Coleopter-Fauna af John Sahl-
berg. Helsingfors 1870. 8. 52 Seiten. *)

Eine wichtige und sehr sorgfältige Aufziihluiig lappläiidisciier
Käfer in laleinischei' Sprache mit exacten Beschieihungen von neuen
Alten: Argulor boreellus (neben strenuns) , Gaurodtfies '/'/iomisou»
(zwischen ronfinis Gyll. und t.apponinis Kraalz), G. augnaUcolUs
(neben fVasasfjeruae) , boreellus (neben afßnis) ^ Stenus bilineatus
(neben longtlarsis), St. ripaecola (neben prodilor). Calodera luppo-
nica (neben uliginosa). Albein (^Hotii) nivicotu (neben circelluris),
Tachyportis cenlrimaailatus (neben chrijsotnelintis). Lordiihon Mä-
klini (neben piceum) . Arpedium brunnesrens. Anlhobium granuli-
pcnne (neben taj'ponintm), Omaliuni lagopinum (neben caeswn). Ca-
iops brunneipennis (neben trifilis). Ernobms inicrototuns (neben tii-
grinus). Podnbrus obscuripes (neben nigrinus) ^ Donacia viridula
(neben linearis). G. Kraatz.

*) Exemplare von dieser und den folgenden Arbeilen sind durch den
Verein zu beziehen.

Entomologiska anteckningar frän en resa i sydöstra Karelen
sommaren 1866 af John Sahlberg. IL Coleoptera. Hel-
singfors 1870. 8. 56 p.

Eine wichtige Aufzählnng von 557 Arten (hiteinisch), unter
denen 4 neue: Siemes fasciculalus (neben argenleltus), Ityocara
(Calod.) laticoUis Tlionis. n. sp. (neben rnbens), Corlirarin tatipen-
nis (neben y»i6cu/a). Cunlltdris angularis (neben pilosa). — Am
Schlüsse sind die häufigeren Allen besonders zusammengestellt.

G. Kraatt.

Othismopteryx , ett nytt genus bland Finlands Coleoptera at
familjen Colydiidae bescrifvet af John Sahlberg. 8.
4 pag. 1 tab.

Hemiptera Heteroptera saralade under an resa i ryska Kare-
len sommaren 1869 af John Sahlberg. Helsingfors 1870.
8. 29 pag. 1 tab.

190 Arten, darunter eine nicht unbedeutende Anzahl neuer.

G. Kraatz.

Neuere Lileralur. 291

In Laakmann's Vorl.ig in Dorpaf 1872 erscliien:
Fauna Baltica. Die Käfer der Ostseeprovinzen Russlands
von Dr. G. Seidlitz.

Lieferung 1. eiitliält die Käfer (Cmabicidue. Dyliscidae . Gyri-
niilne, l'alpicornia. Heteroceriilae . l'artiidne , Georyssidne^ Ijurani-
<lae. Scarabaeidae. Biipreslidae , Kxicuemidae . Klnteridae . Dertnesti-
dae) der Ostsecproviuieu Russlaiids, mit HinAiuichung säauiilliclier
im Fauneugebiel des Oslseebeckens und in Nord -Europa vorkom-
menden Arien, nacli syntlietischer Melliode (in Thesen und Anlithe-
sen) bearbeite}. Das VVeik liat, neben der Feststellung der inländischen
Fauna, den Zweck, den nordischen Enfomologeu ein ähnliches Hand-
buch zu sein, wie die Fauna austriaca von Dr. Redlenbacher für
Mitteleuropa, und zugleich Anfänger ins Studium der Insektenkunde
eiuiufiihren. Um den Umfang und den Preis möglichst zu
beschränken, ist der Druck mit Abkürzungen ausge-
führt.

1. Lieferung p. 1—24 u. 1 — 128. 130 Cop. = 40 Sgr. (Für
die Subscribenten 100 Cop. = 30 Sgr., bei Empfang zahlbar.)

Die 2. Lief, (circa 10 Bogen) wird die 14. — 45. Fan), enthal-
ten und erscheint bis Ostern 1872.

Die 3. Lief, (circa 10 Bogen) enthält die 46. — 59. Farn., eine
Tabelle zur Bestimmung aller in Europa vertretenen Familien, eine
kurze Erörterung der äufseren Körpertheile der Käfer und eine hier-
auf Bezug habende lifhographirte Tafel; erscheint bis zum Sommer
1872.

Subscripfionen direct bei der Vcriagshandlung oder bei den En-
tomolog. Vereinen zu St. Petersburg, zu Berlin und zu Stet-
tin (zu 10 Cop. = 3 Sgr. pr. Bogen) werden bis zum Erscheinen
der 2. Lieferung entgegengenommen. G. Kraatz.

Die Theilnahme, welclic die Kleine'sche Uebersetzunp; und Bearbei-
tung der Neuen Beobachtungen an den Bienen von Franz Iluber uiclit
nur in Deufscliland, sondern auch im Auslande gefunden hat, wofür die
verschiedenen günstigen Bcurtlieilungcn und Uebertragungen in fremde
Sprachen genugsam Zeugniss ablegen, verpflichtete die unterzeichnete Ver-
lagsliandlung, das Werk durch eine zweite Auflage auf den Standpunkt
zu erheben, den die wissenschaftliclie Bienenzucht im Verlaufe der Zeit,
seit welcher die erste Auflage erschienen ist, gewonnen liat.

Der Uebersetzer und Bearbeiter des Huber'schen Werkes, unterzeich-
neter Pastor G, Kleine zu Lüethorst, hat diese Verpflichtung ebenfalls

^

v-

p

292 ' Neuere Literatur.

erkannt und darum eine strenge Durchsicht und Weiterführung seiner An-
merkungen gern übernommen und die grössere Brauchbarkeit des Ganzen
durch Hinzufügung eines sorgfältig bearbeiteten und ausführliclien Re-
gisters vermehrt.

Huber's Beobachtungen sind seit langem schon als die Grundlage der
wissenschaftlichen Untersuchungen des Bienenlebeus angesehen worden,
und gewiss mit vollem Rechte. Es sollte billig in keines streb-
samen Bienenzüchters Hand fehlen.

Wenn wir den ürtheilen Glauben beilegen dürfen, die allseitig über
Uebersetzung und Bearbeitung der Huber^schen Beobachtung gefällt sind,
so kann vielleicht kein anderes Werk mehr als der Huber in sei-
ner deutschen Bearbeitung empfohlen werden, um seinen Zweck,
eine tiefere Einsicht in das geheimnissvolle Bienenleben zu verschaffen,
zu erfüllen.

G. Kleine, H. Ehlers,

Pastor zu Lüethorst. Verleger zu Einbeck.

Berge's Schmetterlingsbuch. 4. Aufl. Gänzlich umgearbeitet und ver-
mehrt von H. v. Heinemaun. 50 prachtvoll colorirte Tafeln mit 900
Abbildungen. Gr. Quart. Preis: eleg. cart. 5 Thlr., in Prachtband 6Thlr.*)

Der einleitende Theil beginnt mit der allgemeinen Naturgeschichte der Schmet-
terlinge und behandelt das Leben, die Entwickeliing, die wunderbaren Metaraorphusen
(Ei, Raupe, Puppe) und die Verbreitung derselben. Ausführlich werden sodann beüandelt
wesentliche für den Sammler wichtige Dinge: Einsammeln von Raupen, Puppen und Schmet-
terlingen — Raupenzucht — Puppenaufbewahrung — Tödten, Spannen und Aufbewahren
der Schmetterlinge etc. — Der specielle Theil, welchem eine Charakteristik der vielen in
Mittel - Europa beimischen Schmetterlinge (mit Ausnahme der Kleinschmetterlinge) nebst
üeberaicht der Familien und Gattungen vorausgehen wird, giebt eine Besehreibung der
Raupe, Angabe der Futterpflanze und Flugzeit des Falters. Die Zahl der beschriebenen
Arten beläuft sich auf circa Eintausend iweihundert.

üeber den Werth dieses ausgezeicLneten Werkes spricht sieb Herr Dr. 0. Standiiiger
auf pag. 72 und 73 dieser Zeitung aus und erlaubt sich die Verlagsbandlung hiermit auf
die glänzende Recension aufmerksam zu machen.

Stuttgart. Jul. Hoffmann (K. Thienemann''s Verlag),

*) Auch durch den Verein zu beziehen.

Von der
Revision der europäischen Meligethes- Arten von Edm. Reitter
(Separat- Abdruck aus dem IX. Bande der Verhandlungen des na-
turforscbenden Vereines in Brunn) Brunn 1871. 135 S. gr. 8. und
6 Taf. können Exemplare durch den Verein (Preis 2 Tblr.) bezo-
gen werden. Es sind Q9 Arien, darunter viele neue, ausführlich
beschrieben. G. Kraatz.

A.W. Schado's Buchdruckerei (L. Sobado) in Berlin, Stallsehreiberttr. 47.

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/-/,/,. r . h.'lii-nli

Koch, die Schmetterl. d. südwestl. Deutschi. 1856. (3^ Thir.) geb. 2 Thlr.
Ledercr, Beitr. z. Kenntn. d. Pyralidinen mit 17 Taf. 2f ThIr.

Dasselbe Velinpapier mit colorirten Taf. 6 Thlr.

Die Noctiiinen Europas m. 4 Taf. 1^ Thlr.

Nohr, d. Macrolep. d. Trebnitzer Gebirges. Bresl. I8!>8. 32 pg. 10 Sgr.
Nolcken, Lepidopterol. Fauna von Est-, Liv- u. Kurland. 3 Thle. Riga

1868—71. gr. 8. I. Macro-, II. HI. Micro- Lepidopt. 3} Thfr.

Pfützner, Verzeichn. d. Schmetterl, um Berlin. IH67. -^ ^Sgr.

Röfsler, Verz. d. Schmetterl. [Nassaus. 1866. 345 pg. I 'ililr.^

Kleinschmetterl. in Gärten. .t Sgr.

Scriba, Beitr. z. Insekt. Geschichte. 3 Hefte. 1790—93. 4. mit 18 col.

Taf. If Thlr.

Snellen, MicrolepidopteraFaunaeNeeriandicae. rov.8. 774pg. c.4tab. 6Thlr.
Schenk, Verz. d. Macrolep. v. Wied-Selters (Nafs. Jahrb. XVI) 26 pg. 8 Sgr.
Speyer, d. geogr. Verbreit. d. Schmetterl. 2 Thle. 4j Thlr.

Stainton, Zeller etc. Natural history of the Tineina vol. I — X. London

1858 — 67 mit 7H col. Taf. 4«t Thlr.
The Tineina of Syria and Asia minor. Lond. 1868. 1* Thlr.

On the Eur. Sp. of Cosmopteryx. Lond. 1863. 19 pg. 8 Sgr.

Verz. d. Raup. d. Tincinen abgeb. u. beschr. in d. Naturgesch. der

Tineinen. 186.i. 5 Sgr.
Staudinger u. Wocke, Catal. d. eur. Lepidopt. 1871. gr. 8. 2^ Thlr.
Beitr. z. Lep.- Fauna Griechenlands. Petersb. 1869 — 71. gr. 8.

304 pg. u. 3 col. Taf. 5^ Thlr.

Rcsclireil). iieiirr Lep. d. europ. Faunen-Geli. Beri. 1870. 100 pg. I Tlilr.
\V iencr Eiilornol. .'Monat.^isclirirt (J. Led'-rer, J. 7>\ iller) I— VIII 1H.S7 — H4.

m. 60 Taf. 22 Thlr.

Daraus einzelne Band»- 2. 2| u. 4 Thlr.
Wocke, Reise nacli Finmaiken, iMicrolafiidoptcra. 1861. 2 St. 60 pg. 20 Siri,
Zeller. C. d. Arten d. Lithocolletis Berl. 1846. 1.S3 pg. et pl. 1 Thlr.

d. Argyrcstliien beschrieben. Herl. 1847. 148 pg. et pl. 20 Sgr.

d. Gattgn. d. mit Augendeckeln versehen, hiattminirend. Schaben.

Berl. 1N4^<. 97 pg. et pl. 20 Sgr.

Beitr. z. Kennt, d. Coleophoren. Berl. 1S19. 226 pg. 1^ Thlr.

drei Schabengattungen. Incurvaria, Micropteryx ii. Nemophora.

Berl. 1H5I. 62 pg. et |.l. " 12 Sgr.

d. Schaben m. langen Kieferntastern. Berl. l8iS2. 117 pg. 24 Sgr.

Revi.sion d. Pterophoiiden. Berl. 18.S2. f)8 pg. 20 Sgr.

d. Tineaceen-Gattimgeri Adela ii. Nemniois. Berlin. I^.>2. I.^Sgr.

Lepidoptera tiiicrnptera (|Uae J. A. Walilberg in CaiFrornm terra

coli. Slockh. \sf,i. 120 pg. I J Thlr.

Depressarien u. einige ihnen nahesteliende Gattungen. 2 Stcke Berl.

I8.S4 .S.S. 239 pg. u. Taf. 2 Thlr.

d. Arten d. Gattung Biitalis Berl. I8.S5. lOl pg. 20 Sgr.

Chilonidarum et (rambid. genera. Berl. 1H63. 4. 6(J pg. 1 Thlr.

Drei javanische Nachtfalter. Moscau 1853 m. I Taf. 15 Sgr.

Localitäten an d. Ostküste Siciliens in lep. Hinsicht, !Vlosc. 1HS4.

52 pg. 20 Sgr.

Lepidopt. Fauna vcm Railil in Oberkärnthen. Wien. IHtjS. 66 p<s. 20 Sgr.

Die le p i d op t e ro log. Aufsätze aus der schlesischen entomol. Zeitung,
aus meiireren Jahrg. der Annal. Soc. Ent. de France etc.

^

Vorstand des Berliner Entomologischen Vereins,

Vorsitzender. Dr. G. Kraatz. ZimmerstraJse 94.

•tellvertreter. Baron v. Türckheim, Dorotheenstrafse 52.

Schriftführer, Dr. Friedrich Stein, Brandenburgstrafse 34.

Rechnungsführer, Engen Sy, Jägerstrafse 40. "
Bibliothekar, Dr. Friedrich Stein, Biandenburgslrafse -M.

Auszug aus den Statuten.

Der Zweck des Berliner entomologischen Vereins ist: durch
die Herausgabe einer periodischen Zeitschrift die wissenschaftliche
Kenntnifs der Entomologie zu fördern und durch wöchentliche Zu-
sammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwischen
denselben zu erhalten. — Die Anlegung einer Vereinssammlnng von
Insecten findet nicht statt.

Auswärtiges Mitglied des Vereins kann ein jeder werden,
welcher sich für die Förderung der Entomologie interessirt und sich
bereit erklärt die Vereinsschrift zu halten; die Aufnahme Auswärtiger
erfolgt, sobald dieselben dem Vorsitzenden oder einem der Berliner
Mitglieder ihre Geneigtheit zum Beitritt und zum Halten der Vereins-
schrift miCgetheilt haben und alsdann in einer der Sitzungen des
Vereins zum iMitgliede vorgeschlagen sind, ohne Einspiuch von Seiten
der Majorität der Versammlung.

Für die Ausfertigung des Diploms sind 10 Sgr. zu entrichten.

Für die auswärtigen Mitglieder des Vereins innerhalb
des deutsch - Österreich. Postverbandes beträgt der Jahresbeitrag
2 Thlr. 10 Sgr., wofür die Zeitschrift franco zugesendet wird.

Für die auswärtigen Mitglieder au fserhalh des deutsch-
öslerreich. Postverbandes beträgt der Beitrag meist 2 Thlr. 15 Sgr.

Für die französischen Mitglieder beträgt von jetzt ab
der Jahresbeitrag 10 fr,, welche an Herrn ßuquet in Paris (52 rue
St. Placide . Faubourg St. Germain) eingezahlt werden; die Hefte
werden an Herrn Buquet franco eingesendet.

Der Beilrag ist praenumerando einzusenden, durch die Post-
anstallen des norddeutschen Bundes am bequemsten vermittelst
Postein Zahlung.

Der Preis der durch den Buchh-'indel zu beziehenden Exem-
plare der Zeitschrift beträgt meist 3 Thlr. für den Jahrgang; einzelne
Jahrgänge werden vom Vereine an Mitglieder für 2| Thlr. abge-
geben, das Beiheft:

V. Heyden , Entomol. Reise nach d. südi. Spanien. 1870. für'i^Thlr.

Kraatz, Verzeichnifs der Käfer Deutschlands. 1869. für \h Sgr.

Revision der Tenebrionid en. 1864. für 2^- Thlr.

Seidlitz, die Otiorhynchiden sens. str. 1868. für Ij Thlr.

Stierlin, Revision d. 0 tiorhy nchus - A rte n. 1861. für If Thlr.

I (Vergl. auch die Rückseite des Umschlags.) ^^

ä^ J^

Monographie

der

Pa^^alideii

Dr. J. J. Kaiip

in Darmstadt.

l!»rl KiitoiiK.I Zeitsrlir. XV.

Vorwort.

l_/ic vorliei;eii(lc Aibeil j^rniidel sicli auf den in v. Ilarold's Coli^op-
leroloi^isclicii Ileficii j)iil)licirlcii Prodromns. der hier vollsläiidii; iini-
i^earbcilel. inil neuen Arten versehen, dem entomologisciien l^nbli-
knm zur I^rüfung vorj^clcgl wird.

Schon im I'rodiomus ncii;le ich zur Fünfzahl in der Annahme
von 5 Suhfainilicn, ohne diese Zahl durch alle Abiheilungen durch-
führen zu wollen: bei vielfacher Revision kam ich indessen nach
und nach zu der rcberzeiigung. dafs alle Unterablhei hingen sich in
5 auflösen lassen. Im I^aufc weilerer Unlersuchungen stell le es
sich heraus, dafs die Unlcrfamilicn I., III. und V. sich in 5 Galtun-
gen, jede mit 5 Arten, auflösen, und dafs die zahlreicheren Unler-
faniilien II und IV in Gruppen, jede mil 5 Gallungen, sich zer-
Iheiicn lassen.

Wer ohne Vorurlheil meine Unlersuchungen prüfen will, wird
mir das Zeiignifs niclit versagen können, dafs ich keiner Ail. Gal-
liing oder Gruppe, noch Unlerfamilic Gewalt angelhan habe, si(;h
meiner Idee zu fügen.

Nach meinen Unlersuchungen müfslc die Familie der Passaliden
aus 325 Arten beslehen, von denen 171 Arten beschrieben sind; es
fehlen demnach noch 154 Arien. Von diesen befinden sich sicher-
lich noch einige Dutzend in europäischen Sanmilungen und Maga-
zinen von Naluralienhändlern, die sich ein grofses Verdienst um die
\\ issonschaft erwerben könnten, wenn sie mir alles fiaglichc Male-
lial zukonmien lassen wollten, denn es handelt sich um eine mich
lebhaft inleressirendc Frage, deren Tragweite nichl zu berechnen
ist. Nalüilich werden, sobald das Material zu dieser Faniilie sich
vermehren wird, maucborlei Modifikationen in meinen Uebersichtcn
eintreten müssen.

Meinen lieben Freunden, die so grofsmülhig mir das Material zu
dieser Arbeit iheils geschenkt. Iheils geliehen haben, zolle ich mei-
nen innigsten Dank. Den Herren II. Dey rolle, van Dniven
ImxIc. Dr. Ilaack, Dr. Ilagen. Ilille, Mr. Janson in London,
Kir.Mli. (iraf Mniszech, Moore. Major Parry. v. Hosenberg
(dem IteriihmtcM Hci-cnden). Leo Stein, T h o rcy, sowie dem IJril-
lisclien. Dubliner, Miinchener und Oxforder IMnscnni bin
ich yjnn gröfslen Dank vci pilichlel.

Der \ »Erfasser.

A2

Einleitung.

Burmeister's Charakleristik (}es Genus Passalus ist noch im-
mer so vorlrelTlicli, dafs nur Unbedeutendes zuzufügen ist. Wer
daher iil)cr diese scliarf hcgränzle Familie eine weitere Belehrung
wünscht, niufs diese in dem Handbuch V. Band, p. 443 — 460 suchen.
Da bei einigen Gattungen die Zähne des Kiefers verwendet sind,
so mufs bemerkt werden, dafs die Zähne an der Spitze — End-
oder Vorderzähne genannt sind. Es sind deren 3, wovon der Isle
der gröfserc, und der folgende nach hinten und am oberen Kande
an Gröfse abnehmen, so einige Gattungen der Aulacücyclhuie., bei
andern ist der 3te Zahn am unlern Rande nach den Mundllieilen
herabgesunken nnd die schlanke Kiefernspitze zeigt nur 2 Zähne,
wie alle (Aulacocijclinae ausgenommen) Gallungen der östlichen nnd
mehrere der westlichen Halbkugel. Bei der Mehrzahl der ameri-
kanischen Gallungen stehen die drei Zähne in einer Ebene unler-
einander; nur der Plichopus angulalus weicht dadurch ab, dafs die
2 Endzähne in eine Spitze verschmolzen sind. Unter diesen End-
zähneu steht vor dem beweglichen ein 4ter Zahn (Mittelzahn). Der
bewegliche Zahn ist der Schroizahn. nnd der folgende grofse, mil
dcutliclien Querhöckern, der Kauzahn genannl. Ob letzlerer und
der Schroizahn Charaktere in der Folge darbieten werden, um Gal-
tungen danach unlerscheideu zu können, kann aus Mangel an Prä-
paraten weder verneint noch bejaht werden. Bei vielen Arten ist
am Ende der Slirnleiste und der innein Wand der Augen eine mehr
oder minder entwickelte Querleiste, welche die Brücke genannt isl.

Was die Systematik der Passaliden betrilft, so stimme ich mit
Burmeister vollkommen überein, dafs die Arien der östlichen von
der westlichen Halbkugel zu trennen sind; nur mufs man sich wun-
dern, dafs Burmeister 5 Arten der östlichen Halbkugel an den
Sclilufs seiner amerikanischen Formen gestellt hat. Es ist möglicli.
dafs er diesen Fehler gegen seine eigene Ansicht beging, weil er
niclil wufsle, wohin er dieselbe bringen sollle.

Eine gewisse Achnlichkeit zwischen diesen 5 angehängten (Aii-
lurvcijrlinae) und den eigenllichen Passulirme (disthiclus , siriato-
jmnctutus et*'.) ist nicht zu läugnen, und stellt man nach den rich-
tigen Grundsäl/,en von Mac Leay die 5 Siibfamilien der Passaliden
in einen Kreis zll^ammen, so berühren sieh die Aulucocyrlinae und

Einteilung. 5

Pussalinue. Dabei kann jedoch nicht behauptet werden, dal's die
AucalonjcliiKie die iiiiciislen Vcrwiindlen der fassaUnae sind. Dincli
die vollsländigc Kaiidfunlic des I*roll)oi;ix, durch den iti derlMillc
versteckten Proslernalstiel und (hircii die cylindiische (ieslail eiin-
ncin die Aulacochjvlinne an nianciie Liuaniilen. Diese, obj^leieh sie
als Säftesauj^er ein anderes Princip darsi eilen, sind unstreitbar hö-
iier organisirte Formen, und .da mit diesen die Aulucocyrlinae einige
Analogien anftuweisen haben, so gehören die Aulutocyclinue nicht
an das Ende, sondern an die Spitze der Passaliden.

IJiumeister sagt p. Ib'l in einer Note; ..Alle Passali der öst-
lichen Halbkugel haben nur 2 Endzäbnc am Oberkieler und einen
•ilen, mehr zurückgezogenen, vor der Spitze; bei den Passalis der
westlichen Halbkugel bilden -i kleinere stiimpleie Zäline den End
rand. Hiernach lielsen sieb ebenfalls Hauptgrnppen in den (jaitungen
lestslellen; indet's da der Bau des Vorderrückens augenfälliger ist.
so habe ich ihm bei der (Jruppirung den Vorrang eingeräumt."

Diese Charakteristik leidet an mebreren Unrichligkeiten, denn
bei den östlichen Gattungen Aulacocyctus (eilenl utns ., leres etc.),
Taenioccros und Cindifcr sind die Zähne der Kiefernspilze von vorn
nach oben und hinten gericlitel. und nehmen nach hinten zu an (jiröisc
ab. liei i'eratii/tes fronlicornis (hi/ia.sialus) sieben die 'S Zähne un-
tereinander und der mittlere ist der gröfsle und längste; bei Coma-
ctipes tasatis ist der breite Kieler nach innen ausgebuehtet und ge-
lichtet, und der 3te Zahn, kürzer als der mittlere, ist der kräftigste;
dafs diese '.i Zäline fast in gleicher Ebene endigen, ist eine Aehn-
lichkeit mit denen der westlichen Halbkugel.

Obiger Charakter von nurmeisler pafsl nur auf die zweite Sub-
faniilie Eriocneminue ^ allein er ist kein Unteischeidungsmerkmal,
indem die amerikanische (iattung Procrilus, von welcher IJurmcister
den Pr. G'oryi kannte, exakt die nämliche Stellung der Zähne wie
Iriilens und gramlis zeigt. Alle Proculejus zeigen 3 Sjiitzen am
Kiefcreiidi;, allein bei Pr. Surtorii ist als Art das Kieferende wie
bei Proculus Goryi, Iridens und giandis gestaltet. Publitts crusstis
variirt mit 2 und 3 Zäckchen an dem Ende des Kiefers. Milrorhi-
nus jinnctifrons (^cujor sen rayoi) zeigt ebenfalls nur 2 Spitzen am
Ende des Kielers, wie die der alten \\elt, und bei l'tic/io/ius sind
die '2 Spitzen in eine \erselinJolzen.

Was nun die IMitlelfurclic dos V^ordeirückens betrillt, so ist
diese, ob vorhanden als tiefe Furche oder als Madeliitz, oder als
gar nicht vorhanden, ein äufserst \ erwerflicbes Kennzeichen, iiidem
durch die An- oder .Abwesenheit dieser Mittelfiirtlie die Aitiii aiil

6 Einleitung.

die iinnatürlicliste Weise getrennt werden, weil dasselbe kein
Gruppenmerkmal, sondern nur ein Artkennzeiclien ist. Ein
Vergleich von Ei'locnemis (ridens und Mniszechi^ Maslachllus po-
lyphtjllus und australasicus etc. zeigt dies zur Evidenz. Bei den)
Anfang der amerikanischen Arten giebt Burmeister noch einen Cha-
rakter, von der Gestalt der Stirnleisten hergenommen, der ehenl'alls
ohne alle Bedeutung ist.

Burmeister stellt an die Spitze, sowohl hei denen der östlichen
als westlichen Halbkugel, die gröfsereu Formen, was fast alle
Systematiker in fast allen Klassen des Thierreichs sehr häufig ge-
ihan haben, ohne sich Kechenschaft zu geben, warum die gröfse-
ren Formen die vollkommeneren Gestalten sein sollten. Es war
einmal hergebracht und so bequem. Consequenz ist jedoch l)ei die-
ser Maxime nicht zu finden, sonst hätte man dem Elephauten die
Ehre angethan, ihn. an die Spitxe der Säugelhiere zu stellen.

Obgleich ich als Monographist und mit gröfserem Material ei-
nem unserer gröfsten Entomologen nicht beistimmen kann, so ge-
stehe ich olfen. dafs ich bis jetzt kein festes Kennzeichen aufgefiin-
den habe, welches die amerikanischen F'ormen auf den ersten Blick
unterscheidet; folgende Kennzeichen können nur schützen vor Ver-
wechselung:

1) Keine amerikanische Form zeigt eine Furche am Vorderrand
des Prothorax, die bis zur Mittelfurche gehl, wie bei Aulaco-
cyclinae und Soletiocychis.

2) Der Prothorax ist niemals glatt oder mit nadelritzarliger Mit-
telfurche, sondern diese ist stets tief und theilf den Prothorax
in 2 gleiche Hälften.

3) Keine Asymmetrie am Clypeus, weder auf der rechten noch
linken Seite.

4) Keine 6 zählbare Läppchen an der Fahne.

5) Auf der Mitte der Unlerlippe kein durch Furchen abgegränztes
Schild oder Schildchcn.

6) Die Mehrzahl der Amerikaner haben die 3 Endzähne des Kie-
fers senkrecht untereinander stehend , während bei denen der
alten Well (Anlacocyclinue nus^enommcu) die gestrecklere Kie-
ferspitze nur 2 Endzähue zeigt.

7) Viele Amerikaner zeigen Dornen an den Mittel- und Hintei-
schicnen. während keine Art (Anlacocyclinne und Leptaulux
ilmoriensis ausgenommen) der alten Welt Dornen an diesen
zeigt.

8) Kein Amerikaner zeigt so ausgebildete Quorstähchcn in den so

Einteilutig. 7

breiten Fiirclicn der seitlichen Flügeldecken, wie wir sie bei
Iridens, I^Iniszcc/ii und Cuiicrus sehen.
9) Bei keiner Form der östlichen Halbkugel kunnnt ein so enor-
mer Prolhorax und ein solcher eiförmiger und verkürzter Ilin-
lerkörper voi'. ^vie wir namentlich bei Früctilus Goryi etc.
sehen.

Gröfse und Körpermassc können niemals ein Zeichen ersten
Jiangcs sein. Es ist stets ein [Merkmal des dritten Ranges, was am
deutlichsten »lurch die Rangordnung der 5 Klassen des Islen und
'itcn Unlerreichs der Thiere wird. Die Radiaia als 3les Unter-
icich können füglich unberücksichtigt bleiben. Obgleich Systeme,
nach nai urphilosophischen Crundsätzcn aufgebaut, namentlich durch
Okcn •) einen harten Stofs erlitten, so kann meinen Lesern doch
nicht erspart werden, sich zu fragen, welches anatomische System,
welches Sinnesorgan, welche Körperregion die Klassen zu dem ma-
chen, was sie sind:

I. Unterreich.
I. Die Säugelhierc sind: Nerven-, Augen- und Kopflhiere.

II. - Vögel - Athmungs-, Ohr- und Biuslthiere,

III. - Amphibien - Knochen-, Nase- und Rumpfthierc.

IV. - Fische - Muskel-, Zungen- und ßauchthiere.
V. - Mollusken - Hau!-, Sexual- und ßeckeuthiere.

II. ü nierreich.
I. Die Spinnen sind: Nerven-, Augen- und Kopflhiere.

II. - Insekten - Athrimngs-, Ohr- und Bruslthiere.

III. - Krebse - Knochen-, Nase- und Rumpfthierc.

IV. - Würmer . Muskel-, Zungen- und Bauchthiere.
V. - Rankenfüfscr - Haut-, Sexual- und IJeckenIhiere.

Stellt man sich jede der 5 Klassen in eine Reihe, so zeigen
sich die Verwandtschaften, die ich die überspringenden gc
nannt habe.

( — \

I. Säugelhierc, II. Vögel, Ili. Amphibien, IV. Fische, V. Mollusken.

I I 1 I

durch das Auge der Cephalo[)odcn. das, was Vollkommenheil
betrilll. nur mit dem der S;iui:el liiere sich veri;leiehen liifsl.

*) Ok«-n Iflillt;, dafs er alle Klass«:ii drr -3 Liilfir«;ic!ir lin Tiiinc
miltr c'iiu-n llul bringen wollte, und diese in Nerven-, Rtspiraliinis-, Krm-
chen , Dluski'l- und llaultliit rt' liiitiicilte.

S tJinli'ilintg.

I ' 1

I. Spinnen, II. Insekten, III. Krebse, IV. Würmer, V. Rankerfiifser.

I'— -=^ ^ ^ I

Wolllc man nach deiu Muster der Ciivicr-Lalreille'acheii An-
Ordnung der Insekten:

I. Rankenfüfser '), II. Würmer, III. Krebse, IV. Spinnen, V.Inscklen
den liöhcren Thieren paroliol stellen, so würde folgende Rangord-
nung zum Vorschein kommen, die confuser nicht gedacht wer-
den kann.

I. Insekten, II. Fische, III. Amphibien, IV. Säugelhierc, V. Vögel.
Nur die Klasse der Krebse corrcspondirt mit der der Aujphibicn.

Die Klassen der zwei Unierreiche zeigen niemals Verwandt-
schaften, sondern nur Analogien. Die Insekten könnten richtig ge-
ordnet werden, wenn auch aufser dem ordnenden Menschen kein
Glied des ersten Untcrrciclis oxistiren würde.

Vergleichen wir alle Klassen der zwei Unterrciche — wahre
Thiere und Insekten — , so werden wir finden, dafs nur die dritte
Klasse der Amphibien und die dritte Klasse der Krebse, was Kör-
permasse und Länge bctrilfl, sich auszeichnen. Nach der Körperniasse,
dem enormen Knochengebände und der grofsen Zahl rippenl ragen-
der Wirbel haben wir bei den Säugethieren den Elep/ianlidae als Fami-
lie und durch sie der Ordnung den 3ten Rang gegeben; ebenso bei
den Vögeln den Brevipennes durch die Dinorniden und Slrufhio.

Es liegt demnach sehr nahe, bei den Spinnen den grofsen kru-
stenhäutigen Scorpioniden den 3len Rang, als den Repräsentanten
der Krebse, zu geben; ebenso den längsten, vielgliederigen und viel-
füfsigen Scolopendern den 3lcn Rang als Ordnung, den Phasmen
als 3te Familie der Orthoplercn etc. Bei letzteren um so mehr,
als bei den Phasmen und bei den Scolopendern Körpertheile, wie
bei den Krebsen und einigen Amphibien, sich reproduciren.

Die Crustaceen, welche, wie die Amphilnen, amphibischer Na-
tur sind, stellen in ihrem zweiten Unlerrciche die Giganten vor, die,
wie die Amphibien im ersten Unteirciche. die gröfstcn und längsten
Formen repräsentiren.

Die von den Crustaceen abstrahirten Kennzeichen sind: unge-
wöhnliche Körpermasse und Länge, und enorm entwickelte Anten-
nen als Geruchsorgane. Wenden wir diese Kennzeichen auf die

') Scclislo Ordnung der Mollusken; obgleich Burnieisler sie zu den
Crustüceen herüber zu ziehen sucht, wogegen aber doch ihre übrige Aehn-
lichkeit mit den Bivalven spricht.

Aninerk. d. Uebers. Voigt.

Einleitung. 9

Fiimilic der Pussulidcii an. so wcrdoii wir keine Jindcic Gallunj; lin
(Ion, als die (lalluni; Proculn.s . auf welche diese Cliaraklere pas-
.--CM. Wir sehen in der' All Proruttts Coryi den i^röfslen aller
bekannten l^assaliden mit langen Antennen, die sclir verlän-
gerte Erullä|)|)«'lien an der Fahne besiUen.

Wie die ("riistaoeen als Klasse nur den 'Jten Hang einnehmen
können. eb(;nso n)üssen die Proctili das Cenliiini der Passalidcn bil-
d(Mi; d. h, l'iucnliis Goitji ist die 'ile Art der (jattiiiii; I'ioculu.s,
und l'roruhts ist die 3le (lallnng der .Sten Unlorraniille l'rocnlinae.
Vroculus (woryi ist demnach einer der fünf Grundformen der Fa-
milie Passalidae. Man kann wohl dieser Behauptung entgegenstel-
len, dafs sie eine willkürliche sei, und dafs es wohl Arten geben
könne, sowohl auf der östlichen als westlichen Halbkugel unseiei'
l.rde. die an F^änge und Masse dem Praculus G'oryi übertrcll'en
ki'inncn. Wer in den Geist meiner Schemas eingedrungen ist, wird
jedoch eine .Ahnung. 7,u weilen bosser als halbe (Jewifsheit, erhal-
ten, d a Is in k ein er U n t e rfa in i I i c der Passa I i d en eine mas-
scnhafteie Form als Pr. O'oryi auftreten kann.

Die von l'rocuhis (i!oryi abslrahirl<'n Merkmale, um andern
(irn[)|t('n, (jattiingcn und Arien den ."ilen Rang /u geben, sind fol-
gende: 1) enorme Körj)ormasse und Länge; 2) nngcwöhnlich brei-
ter Ko|)f mit zngeschärflem CIvpcns und nenig entwickelten Slirn-
leisten; 'X) lange Antennen mit 'angen Lä[>p('hen dei' Fahne: 4) sehr
grofscr Prothorax, in keinem V^-rhältnifs 't\\\n kürzeren eiförmigen
llinlerkörper stehend; 5) feine Punklirung dei' Rippen und Furchen
der Seilen der Flügeldecke, die öfters ganz oder nur Iheilweis be-
haart sind.

Wo eine kleinere oder gröfsere Summe von genannten Kenn,
zeichen anfliitt. eiballen die Gruppen, Genera und Arten den 3len
Hang, wie Proinhts f,'oiyi als Art. Genus und Snbfamilie.

Die iNaliir li(;bl die augenf/illigslen Gegensätze, und siellte die
Klasse der Vögel, als Hes[)iralions . Ohr- und Hrustlhicrc, zwischen
Säiigethierc und .Am|ihibicn. .Aus gleichem Grunde ordnete dieselbe
die Insekten, als Respiralions-. Ohi- ui\(\ Brusithiere, zwischen Spin-
m-ii und Krebse.

Die Vögel, verglichen mit Säugelhieren und Amphibien, darf
man im Ganzen klein nennen, ebenso die Insekten, verglichen mit
Spinnen und Krebsen.

Wie enorme <jröl>e und IMasse ein Mcikmal des "iliMi Hanges
ist, so giebl autTallendc Kleinheit ein sicheres Kennzeichen des 'ilen
Hanges ab.

10 Kinleitung.

Dtiicli die Uehergangsform Solenocyclus exaraius Klug haben
die Eriocncminae als Siibfaniilie den 2ten Rang erhallen. In dieser
Subfamilie sind oircnbar die Lepluulaceae die kleinsten, weshalb
diesen als Gruppe der 2te Rang gegeben ist. Nur wenige, wie
(juadrifrons, limoriensis und Pallnü, machen eine Ausnahme, indem
sie millelgrofs sind und den 3ten Typus in ihren Galtungen vor-
stellen.

Bei den Leptaulaceen ist DUlimns punclipectus die 2le Stelle
gegeben. Die von dieser Art und von den Leptaulaceen abslrahir-
tcn Kennzeichen sind folgende: 1) ungewöhnliche Kleinheit, 2) de-
primirle Gestalt, 3) aufgerichlcle Stacheln am Rande des Clypeus,
4) Kreispiinklc auf den Kopfflächen, 5) Punkte auf der IMetaster-
nalplatle, 6) ausgeprägte Sculptur des Prothorax und Flügeldecke,
7) dürftige Behaarung.

Am augenfälligsten ist dieser Typus bei den Ameiikanern in
der Gattung Miirorhhms puncli frans (Passalus cayor seu cajor)
ausgeprägt. Diese Art wiederholt der Didimtis taevis Klug so frap-
pant, dafs ein geübtes Auge dazu gehört, beide Arien, geographisch
so weit von einander getrennt , von einander auf den ersten Blick
zu unterscheiden.

Den Aulacocyclinne ist aus angegebenen Gründen der erste Rang
als Subfamilie gegeben. Vergleicht man die 5 Gattungen dersel-
ben: I. Aulacocyclns, 11. Ceracupes front icornis (bihaslatus), III. Co-
macupes, IV. Taenioceros, V. Caulifer, so kann man nur Aulaco-
cyclus mit den 5 Arten eflenlulus, perlalus, leres, Parryi und Ro-
senbergii den ersten Rang geben, weil die übrigen Genera mehr
oder weniger deutlich niedere Typen wiederholen. Unter diesen
gebe ich dem mittelgrofsen A. edenhilus Mac Leay den ersten Rang.
Die von diesem abstrahirlen Kennzeichen sind folgende: 1) gera-
der, durch eine Furche abgetrennter Rand des Clypeus, 2) glatte,
flache Stirn ohne Stirnleisten, 3) hohes, an der Wurzel breites,
weit nach hinten gerichtetes Kopfhoin, welches nach der Spitze
umgebogen, am Rücken gefurcht und an der Spitze gegabelt ist und
keine Nebenhöcker besitzt, 4) hohe Augen wände. 5) stark behaarte
Unterlippe mit undeutlichen Narben, fi) vollständige Ringfurchc am
vorderen Rand des Prothorax und kleiner Narbe, 7) dicke Taille
ohne Narbe, 8) geringe Sculptur der Flügeldecken, 9) miltelgrofse
cylindrische Körperform und dürftige Behaarung.

Am augenfälligsten zeigt Ragonoceros armatus Perty in der
4ten Subfamilie Neleinae, Sic Gruppe, den ^^w/acocj/c^men-Typus,
durch das auf dem Rücken gefurchte, an der Spitze gegabelte Kopf-

Einleitung. 1 1

lioiii. In licr ölen Subfainilie isl das Kopflioin von Passalus «iclir
wie bei Cumacupes fjnsalis sjobildcl. Die abwciclieiidslc Form iiii-
lor ;illen (JO Arten der Ifni Subfaniilic Neleinae ist unslicilig i'/i-
rhopus cm^utalits Pcicb. Dafs die zwei oI)eren Endz,ähne in eine
Spitze vcrsebniolzon sind, lindel sieb bei keiner anderen Art, nnd
stbeini deaiuacb Genus- Cbarakter zu sein. Die ibtn eigenliiünili-
eben breiten Vorderscbienen mit gerunzelten Sohlen obne MitUd-
eaiine wiederbolen sieb jedoeb sclir deullieb in Taenioceros plalijiiuti
Kaiij) der Aidacocyclinae. wo die Vordoisebienen noeli breiier und
am äufseren Rand die Zähnclung einen stärkeren Bogen bilden.

In der 5teii und letzten Subfamilie Passalinae^ welebe, im
Kieise aulgeslelit. sich an die AulacocijcliiKie anseblielscn, halte ich
die f'erres furcilabris iiir die Grundform der Pdssalinae. Ein llaupt-
kennzeiehen der Subfamilie Passalinae isl die Küizc der Fabneii-
läppeben. Verres furcilabris Esel), zeigt noch als Gattung folgende
Kennzeichen: 1) bieiler Kopf, lief ausgeschnillciie Oberlippe, .3faeh
gczäbuellcr [Mittelzabn, 2) abfallende Stirn und dem Clypensrand
parallel laufende Stirnlcisten etc. Wo sich ein Tbeil dieser Cha-
raktere zeigt, siellt sich die Art, (ialluiig und Grupj)c an die 5ie
Stelle.

Kci der Stellung dei' fünf Unterfamilirn bin ich Burmeisler im
Ganzen gefolgt, nur dafs ich dem Anhang der Passalinae , nämlich
den Aulniocyclinae. den ersten Hang gab. ')

I. Aidacoryclinae, II. Eriocneminae. III. Proculinae. IV. Nelei-
nae. V. Passalinae.

I. III. nnd V. stehen in überspringender Verwandtschaft nnd
lösen sieb jede in 5 Gattungen auf.

II. und IV., Eriocnemiiiae und Neleinne , an .Arten fast gleich
reirli. /.erfüllen jede in 5 (Gruppen und diese in 5 Gallungeu.

II. Eriocneminne : \ . Solenoryrlene. 2. l^eptnulnceae, S. Eriocne-
nihiar. I. Macrolinae, 5. Acerniae.

2 und 4 stehen ebenfalls in überspringender Verwandlscliall zu
einander.

Aehnlichcs tritt bei der Subfamilie IS'cleinuc auf.

I. Pseudocnnlhcae. 2. Stcp/ianoceplialeae , 'J. Neleae. '1. Pcrti-
iHiccae, 5. P/ioronrae,

') Dir H.-in^oidnimi; dir Griii>|trn in dir Jtrii Snldiiinilir imilsle je-
di)ili. iliircli Sulenijcijrlus (r.Kirtilits) briliii;;!. cliir ;inilrrr \MTdtn.

12 Einleitung.

Bei alleu Subfainilien, Gruppen, Gatlungeu und Arten ist uacl»
bestem Wissen das Gcsetx im Auge behallen, niciit die scbeinbar
nah verwandten Formell beisammen zu lassen, sondern sie durch
weniger verwandte Formen zu unterbrechen.

So sind die Autacocijclhine durch die Eriocnemhiue von den
ProcuUnue und diese von den Passalinae durch die ISeleinae un-
terbrochen etc.

Es liegt dieser Anordnung ein tiefer Gedanke der Schöpftmg
zu (»runde, die im grofsen Ganzen niemals das scheinbar Verwandte
zusanmienstellt, sondern alle Klassen durch wahre Dissonanzen un-
terbliebt. Unsere Urzoologen stellten die meist vicrfüfsigen Mam-
maticn nächst den meist vicrfüfsigen Amphibien auf, und handelten
die V^ögcl, mit Hinzuziehung der Chiropteren, von diesen isolirt ab.
Erst spätere Zoologen versetzten diese Dissonanz, Vögel genannt,
auf 2 Füfsen aufgerichtet und meist fliegend, richtig und der Natur
gemäfs zwischen Mammalien und Amphibien.

Die zweite Dissonanz ist die Klasse der Fische, die in über-
springender Verwandtschaft zur Klasse der Vögel steht. Diese unter-
bricht die Klasse der Amphibien und Mollusken.

Wie lange es noch währen wird, die Mollusken nicht als Un-
terreich, sondern als tiefstehendste Klasse des ersten Unterreichs zu
betrachten, das allein wissen die Götter!

Erst wenn der Glaube, dnfs die Cirripeden keine Mollusken
sind, durchgcgriften hal , sondern das nämliche Princip (.Anfänge
ihres Unterreichs) bei den Insekten darstellen, was die Mollusken
bei dem Wirbelthiere sind. Gilt denn das primitive Knorpelskelelt
der Ccphalopoden und das vollkommene Auge derselben gar nichts,
was Systematik betrifft?

Schliefslich darf wohl bemerkt werden, dafs es die allcr-
leichtesie Aufgabe ist, der hier gegebenen Fünfzahl den Stab
zu brechen und diese Fünfzahl in das Reich der Phantasie zu-
rückzuwerfen, wenn irgend ein Entomolog eine 6le Species in ei-
nem der 15 vollzähligen Gattungen auffinden wird. Da es mir nur
um Wahrheit zu thun ist, will ich der Erste sein, das Quinarysy-
stem umzustofsen, wenn dieser Fall eintreten sollte. Nur um Eins
mufs dringend gebeten werden, dafs mau keine Lokalvarietät oder
zufällige Zwergform für eine ächte, wahre Art ausgiebt.

Zu ilcii von Biirmcislcr ciliilcn Autoren kommen noch fol-
gende:

1847. Erichson bat in Wicgm. Arcli. in seiner Faniin peruana
4 Arten beschrieben, wovon 3 neu sind.

1852. Fr. Smith Cat. of the bril. IMns. (Passnlidue.) in diesem
sind einiire von Trn(|ni und mir üliersehonc Arien be-
schrieben.

1857. Trnqni Enuni. des csp. mcx. du Genre /'fissn/us. IMag. d.
Zool. 2. Serie. Tom. IX. p. 258 u. 308. 26 Arten werden
erwähnt und beschrieben, von welcl)en 12 neu sind.

1857. Thomson in seinem Arcb. ent. Vol. 1. p. 420. pl. 21. f. 4.
hat den Proculus opacipennis beschrieben und vortrelllicb
abgebildet.

1867. Hedlenbacber in d. Heise d. Nov. Zool. p. 49 bat den
Passalus nicobaricus beschrieben. Die Diagnose ist leider
KU kurz. Zu Macrolinns gehört er nicbl. wie lieir v. Ha-
rold meint, aber in die INäbo von Citulori.

186s. Kaup's Prodromus in einer IMonogiapbie der Passaliden
in den Colcoplcrol. Heften von E. v. Harold III. Ilcfl und
folgende.

14 fCaup: Passulidae.

A. Arten der östlichen Halbkugel.

'^ Erste ünterfamilie : Aulacocycünae.

Clypeus mit geradem, glaüem oder gramilirtem gefiirchfem Rand.
Prosternalstiel zwischen den Hüften der Vorderfüfse versteckl mit
verkümmerlen vorderen und hinteren Scheiben. Prolhorax mit
voll s I äudiger Randfurche. Fahne mit 3 kurzen Läppchen.
Vorderschienen zuweilen sehr breit; an den Mitlei- und Hinleisciiie-
nen mit kurzen Dornen. Körperform cylindrisch.

Sie gehören dem östlichen Asien, seinem Archipel und Neu-
holiand an, und zerfallen in 5 Gallungen:
I. Aulacocyclus, U,C€racnpcs,lU.Coinacupes,l\ .Tacniocerus,\. Canlifer.

1) edenlnlus, cylhuhaceus. Deyroltei

2) perlalus liicuspis. pygmaeus

3) leres. front icornis. basalis. bicanlhalus. Mac Leayi.

4) l'arryi. platypns.

5) Rosenbergii cavicornis. öicuspis.

16 Arten.
I., III. und V., sowie II. und IV. sieben in überspringender Ver-
wandtschaft.

Erste Gattung. Aulacocyclus.

Die drei Zäckchen des Kiefers nehmen von vorn nach hinlen
und oben an Länge ab. Kopfhoru cylindrisch, hoch, weit nach
hinten gelegen, hängt hinten schwach, vorn stärker über; sein
Rücken ist gefurcht und seine beiden Leisten divergi-
ren vorn und bilden eine kleine Gabel. Kopfflächen glall
und glänzend. Prothorax glatt mit schmälerer Hucht und kleiner
Narbe. Flügeldecke mit schwachen Furchen und Punkten. Behaa-
rung dürftig.

1. Aulacocyclus edentulus Mac Lcay. In Kings narr. T. II. 439.
— Perch. suppl. 39. — Hurm. 515. Kp. 9.

I'ass. cijlindraceus Perch. Monogr. 103. pl. 7. f. 8.

Pass. fiircicornis Boisd. Aslr 242.
Major: lobis antennarutn brevibus. — Long. 27 — 30 Mm.

Breite zwischen den Augen 7, Breite des Prolhorax und Schnl-
terdecke 9—10, Länge der Flügeldecke 16^ — 18 Mm. Diese Art
zeigt einen breileren Kopf. Die Läppchen der Oberlippe springen
scillich etwas vor, allein niciil so ulriil als bei (eres. Die Rand-

Attlacocyclinae : Aulacocyclus. 15

leiste des Clypeus ist granulirl; Narbe des Prolliorax deutlich, halb-
mondförniig und pnnklirt. Prollioiax und Fliigoldcrkc convexer
als hei leres und leixicre dculliclior gofiirrhl und punkiiil Aurh
die llinlerschienen mit siclilharoin Dorn.

Neuliollnnd. Sehr gemein in Sammlungen.

2. Aulacocyclus jjcrtaius Kj). Proilr. 7.

iMinulxis : cornu hreve^ crassum el uLrufAiuu ^ lobia onlennaiinn
rlougalis; cltjlrorum slriis forlius pnnclutis. — Long. "21 [\Im.

Augenbreifc ') 5^, Breile des Pro(li<)rnN und Schullern 7; I-ängc
der Flügeldecke 14 IMm.

Die kleinsic und kürzesle All; gleichl no(-h nm meisicii Ro
senlergii, allein iinlersclieidct sich iladiirch, dais das Koplhorn hö-
her, kräfliger. die Endspilzen knolli^<M" und nicln i-hei hängend .sind.
Oberlippe schwach bogig mit wenig vorspringenden äiifseren Läpp-
chen. Die Läppchen der Fahne etwas länger. Clypeusleisle schwach
hogig und glall. Mitte der Unterlippe glaü. glänzend, convex, hin-
ten breit, voin zugespilzt. Vordere Prolhoraxecke mehr abgerun-
det mit punktiriem Furchenrand bis zur IMitlelfurche. Narbe tiefer
und entwickelter. Alle Furchen der Flügeldecken deutlich pindvtirl;
die der Seilen hängen wie Perlsclinüre zusammen. Bei günstigem
Fiicht siebt man bei einigen Punkten der Seilen feine Kreischen inn
dieselbe, was an Phileurus erinnert. Mitlel- und Hinlerschiene niil
Dürnchen.

Neu Guinea. Mniszech's Sammlung.

3. Aulacocyclus leres Percli. suppl. .'Jf)I — ßurm. 515.
Kp. Prodr. 9.

Maxituus: cornu gracili, apice adunco. — Long. 39 — 43 Mm.

Augenbreile 9, Breite des Prolliorax und Schullern L3, Fjäiige
der P'lügcldeckc 25 Mm.

Bis jdzt die gröfsle .\r\ unler allen AiildcnryclitKie. Oberlippe
ausgcsclmillen und die Seilen ung(;wölinlicti vorslehend. Läppchen
der Fahne kurz. Der Millel/.alin ungewöhnlich entwickelt und
zackig. Kandleislc des Clypius wie bei edenttilus granulirl. Das
nach hinten geneigte Kopfboiii zeigt vorn die bieitesle d'abel.
Narbe des Prolhorax aidVallend klein und glatt, und der Prothorax
selbst nicht so stark gewölbt als bei cilenlnlus. I)ie llachere Flü-
geldecke mil seichten, fast piinkllosen Furchen. Hiiilci.srhiciic ohne

•" ) Aupii'iibrillo nenne ieli die Lnirernmi.: \ iiieni AiiRe ^uni .iiKleni.

16 Kaup: Passalidae.

oder nur mit der Spur eines Doms. Behaarung etwas stärker;
liciit auf den Schultern,

Neuholland. Etwas weniger gemein als edentulus.

4. Aulacocy clus Parryi Kp. Prodr. 8.

Medius; cornu mediocri superpendenie ; lobis aniennarum gm-
cillimis aequalibits. — Long. 26 Mm.

Augeiibrcile 6, Breite des Prothorax und der Schultern 8,
Länge der Flügeldecken 15 Mm.

Aehnell Rosenbergii, allein die Läppchen der Fahne sind merk-
lich länger. Clypcusrand glatter und weniger scharf ausgeprägt-
Kopfhorn höher, hängt vorn wie hinten stärker über, und die Spitze
ist sogar etwas hakig herabgebogen. Vordere Ecke des gewölbte-
ren Prolliorax etwas mehr abgerundet und die Bucht etwas stärker
und tiefer. Narbe klein, halbmondförmig und punktirt. Flügel-
decke mit deutlich punklirleo Furchen, allein weniger deutlich als
bei perlalus. Mittel- und Ilinlerschienen mit Dorn.

Ceram (? Neuholland), durch Herrn, v. Rosenberg.

5. Aulucocyclus Rosenbergii Kp. Prodr. 7.
(^Percheronii Kp. Prodr. 8.)

Gracilis , leptocephalus; lobis aniennarum elongalis: slriis in-
termediis elytrorum impunclulis. — Long. 24 — 25^^ Mm.

Augcnbreite 5, Breite des Prothorax und Schultern 8. Länge
der Flügeldecken 15 — 16^ Mm. •

Clypeusleiste fein granulirt. Das steile Kopfhorn ist kürzer und
hängt am wenigsten über, wodurch die Stirn, von oben gesehen,
viel breiter erscheint. Augenwand mit hoher Spilvce. Vordere Ecke
des Piothorax spitzer, Bucht weniger tief; Narbe schief nach vorn
gerichtet und punktirt. Flügeldecke nur mit Spuren von Punkten
an den Seilen. Mittel- und Hinterschiene gedornt.

Niasinsel durch v. Rosenberg; Neuholland durch Dey rolle.

Zweite Gattung. Ceracupes.
Die Spitze der Kiefern ist nach innen gerichtet und zeigt in
gleicher Ebene übereinander 3 Spitzen, wovon die mittlere die län-
gere. Der Mittelzahn mit 2 Spitzen. Der hinlere obere Zahn
an der Wurzel gedreht und lanzenförmig, fast so hoch
als das Kopfhorn. Oberlippe schmal, fast quadratisch, vorn ge-
rade und sperrig behaart. Das hohe Kopfhorn nimmt die
Längsbasis des Kopfes ein, steigt von hinten schief, vorn steil

Aulacocyclinue: Ceractipes. Cumarupes. 17

in die Höhe und i>t vou vuru nach liiDten flach gedrückt. Auf der
Hioterseitc granulirl mit 2 Leisien, die an der Spitze gabclig sind.
Auf der V^)rdcrseite t|uer gerippt mit glatten Spitzen, Clypeus fast
null. Sculptur und Puuktiiung der Flügeldecken grob und deutlich.
IMittelschieue mit 2 — 3 Dornen.

Ceractipes /ronlicornis Westw. 1842. Ent. Mag. und

in Ilope's Coli.
Pass. ftihastatiis PercL. 2. siippl. pl. 135. — Burm. 571. — Kaup 5.
Pass. tricornis Burm. Msc.

Länge 2'i Mm. oder 10 Lin. Der Clypeus geht von der zacki-
gen Aufsenkante des Kupfhorns in etwas geschwungener Linie nach
hinten zum Auge hin, wo er einen kleinen Vorsprung bildet. Die
niedrige, kurze Augeuwand bildet nach liiuten zu eine Spitze. Pro-
Ihorax ungewöhnlich ('onvex, zeigt vorn eine runde, vorspringende
Ecke, tiefe Bucht, die wie der Furchenrand punktirt ist. Narbe
grofs, schief nach vorn gerichtet und punktirt; vor ihr 1 bis 2
Punkte. Schildchen fast glatt. Taille punktirt. Flügeldecken tief
gefurcht und grob punktirt. Vorderschiene breit, mittlere mit 2 —
3 Dornen, hintere ohne Dornen. Behaarung dürftig.

Ich habe kein Stück von 13'" gesehen, wie Burmeister augiebt.

Thibet. Gemein in englischen Sammlungen.

Diese Art steht in üherspiingender Verwandtschaft mit T. bi-
c(inili(itti8, bei der ebenfalls der Rücken des Kopfhorns granulirt ist.

In dieser Gattung werden sich die kleinsten .\rtcn finden.

Dritte Gattung. Comacupes.

Die kräftiiccn Kiefern zeigen 3 starke Zähne, die mehr nach
vorn und innen gerichtet sind, und durch ihre Stellung mehr an
die Arten der weltlichen Halbkugel erinnern. Die Zähne am Mit-
lelzahn stehen nicht unter-, sondern nebeneinander. Das Kopfliorn
hängt hinten schwach, und vorn wie bei Aulacocycltis stärker über.
Prothorax mit unhedcutendei- Narbe. Kopfflächen und Thäler meist
rauh punktirt und kurz behaart. Der obere Theil der Hippen an
den Seiten der Flügeldecken ist meist fein punktirt und be-
haart; überhaupt die Behaarung stärker als bei allen übrigen. Mit-
tel- und Ilinlersrhienc bedornt.

IMan kennt 4 Arten; die Art, welche mit tricuspis in übersprin-
gender Verwandtschaft stehen würde, fehlt bis jetzt.

Berl. Entomol. Zeiucbr. XV.

ft

18 FCattp: Passalidae.

1. Comactipes cy lindracetis Perty obs. in col. ind. or. pl. 36.
f. 3. — Burm. 516. — Perch. suppl. 40. t. 79. f. 4. Kp. Prodr. 4.
Fast. punctifro7is Hope Cat. of. Lac. 29.

Magus; capite fortiter pimclalo et breviter hirsuio. — L. 27iMm.

Augenbreite 7, Prothorax 9, Flügeldecken 25^ Mm. lang.

Der Clypeus ist wulstig, ohne abgränzende Furche. Kopf und
Seitenflächen des Kopfhorns rauh punklirt uud kurz behaart. Kopf-
horn variirt. Die gewöhnliche Form ist eine schneidende Leiste,
die hinten wie vorn überhängt und vorn abgestutzt ist. Die 2te
Form zeigt auf dem schneidendem Sockel des Kopfhorns eine an
den Seiten überhängende Walze, die an der Spitze abwärts gebo-
gen ist. Die grofse, in die Länge gezogene Unterlippe hat in der
Mitte eine scharfe Carine und ist mit den kurzen Seitenlappen dicht
beliaart. Protiiorax vorn stark abgerundet mit breiter, punktirter
Randfurche und tiefer Bucht. Vor der mäfsig rundlichen Narbe ein
Punkt. Schildchen und Taille'^grob puuktirt; letztere behaart. Flü-
geldecken fein punktirl, nur die Schaltern und der obere Theil der
äufseren Rippen punktirt und kurz behaart. Seitlicher Theil der
Bauchringe grob punktirt und kurz behaart.

Malacca. Germar. Coli, Geschenke von Deyrolle. Die Angabe
Molukken ist irrig.

2. Comactipes tricuspis Kp. Prodr 7.

Minor; Cornu tricuspidalo. — Long. 23 — 25 Min.

Augenbreite 6, Prothorax 8, F'lügeldecken 14 Mm. lang.

Das kurze Kopf hörn mit 2 kurzen divergirenden Leisten, die
als Knötchen endigen und zwischen welchen eine dreieckige
Spitze herabhängt. Von der vordem Seite des Kopfhorns eine
feine Querleiste, die zum Rand der Innern Augen wand geht. Die
sehr schmale Clypeusleiste wie die Kopfflächen glatt. Die Mitte
der Unterlippe springt als oblonges, gekerbtes Knötchen vor. Der
stark gewölbte Prothorax vorn mit spitzeren Ecken (wie T. pyg-
maeus), mit schmaler, unregelmäfsiger Bucht und feinen Pünktchen
auf der Oberfläche. Flügeldecken stark gewölbt , deutlich punktirt.
Schildchen glatt. Taille nächst dem Schildchen zerstreut punktirl.
Behaarung mäfsig; an den Schultern licht behaart.

Neu Caledonia. Geschenke des Grafen Mniszech.

Aulacocyclinae : Comacupes. 19

3. Comacupes hasalis Fr. Smith Cat. of. Pass. p. 18. pl. 1. f. 5.
Aulacocycfus comatus Kp. Vrodr. 9.

Maximtis: Corim rotundato apice adunco-^ capite fortiter pnn-
dato et breviter hirstilo. — Long. 30 — 37 Mm.

Augeubreite 9, Protliorax 12, Flügeldecken 21 Mm. lang.

Clypeusrand sehr wulstig; auf der Mitte der Sliin mit glänzen-
der Warze, sonst grob punktirt nnd kurz behaart. Das Kopfhorn
variirt wie bei cylindracetis. Es zeigt entweder eine einfache Spitze,
oder diese zeigt eine feine Furchung, in die sich die Spitze einsetzt.
Unterlippe weniger lang als bei cylhulr accus, mit scharfer Carine in
der Mitte. Prothorax wie bei cylindracetts gestaltet. Schildchen
und Taille grob punktirt. Schultern, Rippen der Flügel-
decken am obern Theil wie die Furchen am Ende fein
punktirt nnd behaart. Rücken und Flügeldecken ohne deutliche
Punktirung. Bauchringe seitlich punktirt.

Philippinen. Nicht selten.

No. 4., welche Art in überspringender Verwandtschaft zu No. 2.,
Comacupes /rtcuspt«, stehen würde — fehlt bis jetzt.

5. Comacupes cavicornis ßurm. Germ. Collectio.
(laevicornis Kp. Prodr. 6.)

Gracilis; verticis tuberculo oblongo , bicarinato, inier carinas
laevi, apice adujico. — Long. 26 — 29 Mm.

Augenbreite 6, Prothorax 9, Flügeldecken 17 Mm. lang.

Clypeus sehr dick und wulstig. Kopfiläche glatt (laevicornis)
oder punktirt (cavicornis). Die 2 langen Leisten des Kopfhorns ver-
einigen sich hinten und steigen als kleiner Höcker etwas in die Höhe;
vorn bilden sie 2 Höcker, zwischen welchen sich wie bei tricuspis
eine abwärts geneigte Spitze ansetzt. Der Augenrand bildet eine
gerade niedere Leiste, wie bei cylindraceus, die vorn wie hinten in
einem Winkel abfällt. Unterlippe in der Mitte mit zugeschärftem
Höcker und dichter Behaarung wie cylindraceus. Oberfläche des Pro-
thorax äufsersl fein punktirt mit llieferer Bucht als cylindraceits.
Schildchen und Taille grob punktirt. Flügeldecken deutlich punk-
tirt. Behaarung wie cylindraceus. Variirt etwas iu der Breite der
Flügeldecken.

Malacca-Penang. Nicht selten.

Denkt man sich die Arten in einem Kreis aufgestellt, so schliefst
sich diese Art zunächst dem cylindraceus au.

B2

20 Kmip: Passalidue.

Vierte Galtung. Taeniocerus.

Zähne des Kiefers wie bei CauUfer und Aulacocijclus. Das
Kopfhorn sehr niedrig und kräftig, mit 2 fast horizontal liegenden
Leisten, die vorn sich zu kurzen Spitzen erhohen, sieil abfallen und
hinten hufeisenförmig sich vereinigen. Prolhorax sehr convex, mit
meist greiser, punklirler Seitennarbe, die häufig nach vorn zu ver-
ästelt ist. Vorderschiene breit; mittlere mit scharfem Dorn, selten
einer an der hintern. Flügeldecken deutlich gefurcht und punUlirt.
Behaarung dürftig.

1. Taeniocerus DeyroUei Kp. Prodr. 7.

GracUis-^ prolhoraci fossulis minniissimis. — Long. 24 — 26 Mm.

Augenbreite 5, Prothorax 8, Flügeldecken 15 Mm. lang.

Oberlippe bogig ausgeschnitten mit abgerundeten, etwas vor-
springenden Seiten. Clypeusrand gerade und fein granulirl. Stirn
glatt oder fein punktirt. Das an der Wurzel starke und kurze
Kopfhoru mit 2 stumpfen Leisten und Spitzen, von welchen seit-
wärts abfallend eine feine Kante zur vorderen Ecke der Augenwand
zieht; letztere zeigt vorn eine stumpfe Spitze und biegt sich hinter
dem Kopfhorn nach innen; an sie schliefst sich die runde Augen-
blase an. Hinter den Augen punktirt und hiiiler dem Kopfhorn eine
kleine glatte Fläche. Die Unterlippe in der Mitte mit kleinem, ge-
kerbtem Sciiildchen und flachen, undeutlichen Narben in den behaar-
ten Seilenlappen. Prothorax mit mäfsig stumpfen vordem Ecken,
schwacher Bucht und kleiner Narbe. Hintere Platte des Proster-
nalstiels lederartig, in der Mitte vertieft und vierkantig, mit sehr
schlanker Spitze. Flügeldecken nur an den Seiten unregelmäfsig ge-
furcht und theilweise punktirt; Rücken derselben ohne Punkte;
Mittelschiene mit spitzem Dorn. Variirt in gestrecklereu und kür-
zeren Formen.

St. Denis. Mehrere Ex. als Geschenke von H. Deyrolle.

Diese Art repräsentirt Aulacocyclus Rosenbergii.

2. Taeniocerus pygmaeus Kp. Prodr. 5.

Minimus. — Long. IG Mm. Augenbreite 3, Profhorax 5, Flü-
geldecken 10 Mm. lang.

Die kleinste Art. Clypeusleiste sehr schmal, geht am Ende in
kurzem, aufspringendem Bogen in die Höhe und verbindet sich mit
dem Kiel der niedrigen Augen wand; diese auf der Mitte mit schwa-
cher Erhöhung. Stirn und Kopfflächeu graniilirt. Mitte der Unter-

Aulacocyciinae : Taeiiiocerus. 21

lippc glänzend, wal/onföimii; mit icliefen Soifcnrändcrn. Protliorax
fein punklirt. vorn mit grolscr JJurlil. breitem Fiirchenrand und lan-
ger, nach vorn gerichteter Narbe. Scliildchen glatl. Millelscliiene
u)if Dorn.

[\Ialacca. Geschenk von Hrn. Deyrolle.

3. Taeniocerus bicant hnlus Gucr. in Perch. snp(il.41. pl.79.5.
— Burm. 516. — Kp. Prodi: 6.

Maximus; verticis ttiberculo crasso, bicarinalo. int er carinas
punclalo. — F^ong. '29 !Mm.

Aiigenbreile 7. Prolhorax 9. Länge der Fliigeld. 17 Mm.

Die gröfste Art mit schmalem Clypeus, der sich an den Enden
verflacht und erweitert, und in einem Haken aufwärts steigt. Au-
genwand in der Rlitle mit einer Spilze. Zwischen Koj)fhorn und
Augenblase schrunnig. Unterlippe nach vorn concav mit einer S{)itze,
die mit den Conlureu der Seilenlappeu einen Winkel bildcl. Pro-
thoiax vorn mit ziemlich scharfen Ecken, mäl'sig breiter Kandfurche,
bedeulender Bucht und nach vom gerichleter grofser Narbe, die am
Grunde punklirt ist. Schildchen an den Seilen punktirt. Meso-
sternum der Länge nach verlieft. Ueber und unter der Nafh grob
punktirt. Furchen der Flügeldecken seicht, jedoch deutlich punktirt.

Malacca. Gemein.

4. Taeniocerus ptaiypns Kp. Prodr. 5.
.Medius; iibiis anlicis extits rolundatis et spatulato-dilatalis. —

Long. 21 >Im. Augenbr. 5, Proth. 7, Länge d. Flügeid. 13 Mm.

Clypeusleiste ziemlich breit und granuliit. Stirn mit Qucrrun-
zeln. Die stumpfen Leisten des niedern Kopfhorns bilden ein brei-
tes, glattes Thal. Prothorax mit wulstigem Hand, tiefer Bucht und
sehr grofser, punktirter Narbe, die fast bis zur Bucht des vorderen
Randes reicht. Schildchen glatt. Flügeldecken mit deutlichen Fur-
chen und feinen Punkten.

Borneo. Geschenk von Hrn, Thorey; 19 Ex. im britt. Museum,
demnach gemein.

5. Taeniocerus bicuspis Kp. Prodr. 5.
Patit. llftrditirhii II op«- Oxiordcr Museum.

Medins; lorim carini.s bidenlalis. — Ijong. "21 IMm.
Augenbreile I. Piothorax 6", Länge der Flügeid. 13 Mu).
Am näcbslen mit plalyptts verwandt. Oberlip[)e weniger aus-
gescbnillen und vscitlicli nicht .10 ^lark vorspringend. Die schwach

22 - Kmip: Passalidae.

bogige Clypeusleiste springt in der Mitte etwas vor. Die beiden
Leisten des Kopfhorns erheben sich am Ende zn deutliclien Spitzen,
ehe sie steil abfallen. Protborax mit starker Bucht und grofser
verästelter Narbe. Furchen der Flügeldecken tief und grob punk-
tirt. Die Vorderschienen nicht so breit und weniger bogenförmig
als bei plalypus. Mitlelscbiene mit scharfem Dorn, hintere ohne
oder nur mit der Spitze eines Dorns.

Assam und IMalacca. Ex. aus der Germar'schen Sammlung und
Geschenke von Hrn. DeyroUe.

Fünfte Gattung. Caulifer.

Die Zähne der Kiefernspitze verjüngen sich von vorn nach oben
und liinten zu wie bei Autacoryctus. Die Augen wände umge-
ben den ganzen Hinterkopf, und in der Mitle, wo sie
sich vereinigen, bilden sie eine nach vorn gerichtete
Spitze. Unter dieser, mitten auf der vertieften Stirn ein
an der Wurzel breites, dickes, rundes, langes, vorn kol-
biges, nach unten geneigtes Hörn, welches über den
Clypeusrand hinausragt. Dieses Hörn läfst sich nur mit der
Stirnwarze von Comacnpes basalis und Veturius cephalotes ver-
gleichen.

Caulifer Mac Leayi Kp. n. sp.

Länge 27 Mm. Augenbreite 6, Prothorax 9, Flügeldecken 17 Mm.
lang. Clypeusleiste granulirt, die stark vertiefte Stirn glatt. Jlin-
ter den Augen und am Rand des Hinterkopfes punktirt. Nur hin-
ter der Spitze der Augen wände nach vorn in der Mitte vorspringend
mit behaarten Punkten. Prothorax vorn abgerundet, mit schmaler,
unregelmäfsiger Bucht, und schmaler, schief nach vora gerichteter
punktirter Narbe. Schildchen und Taille glatt. Flügeldecken, na-
mentlich an den Seiten, deutlich punktirt. Vorderschiene mäfsig
breit. Mittel- nnd Hinterschiene gedornt. Behaarung dürftig.

Sidney. Geschenk meines grofsmüthigen Freundes Major Parry.
Nach diesem war diese seltene Art wenigstens 15 Jahre in dem
Magazin des Herrn Stevens.

Eriocneminae.

23

Zweite Unterfamilie: Eriocneminae.
Uebersicht der Gruppen, Gattungen und Arten.

Call. I ! Gatt. II
Solenocyclus. Pleurostylus.

1. exuratus. 1. trapezoides.

I. Solenocycleae.

I Cm. III. I
Erionomus.

(Jall.IV.

Pleurarius.

\\. planiceps. Vi.pilipes.

Call V.

Semicyclus.

1. Grayi.

Ciceronius.

l. morhillosus.

Veliejus.

l, moluccanus.
l. compergus.
). gigas.
\

II. Leptaulaceae.

Didimus. Trichostigmus. Leptaulax. j Pentalobus.

Laches.

. infantilis.
I. puerilis.
\. Comptonii.

1. laevis.

2.pun tipectus.

3.fjuadriß-ons.

A.parastictus.

\5.Klugii.

I Pelops.

|1. australis.
2. Salomonis.

Gonatas.

naviculator.

pumilio.

G>irmari.

1. Thoreyi.

1. iipproxiiiiatus.

2. Eschscholtzii.

3. timoriensis.

4. bicolor.

5. dentatus.

III. Eriocnemiae.

Labienus.

l.Ptox.

PiestheHus.

1. gnadriconiis.

IV. Macrolineae.

Macrobius. Episphenus.

1. Jjuivenhodei. jl. Mooiei.

2. lat.ipennis.

3. Waterhousei.

4. Weheri.

5. roludifrons,

V. Aceraiae.
Aceraius.

1. borneanus.

2. Kaupü.

3. graudis.

60 Arten.

Cetejus.

1. virginalis.

2. pellostictns.

3. Ha/inaheirae.

4. sodalis.

1. barbatus.

2. Savagei.

3. Palinii.

Eriocnemis.

1. monticulosus.

2. dorsalis.

3. Mniszechi,

4. Burmeisteri.

5. tridens.

I Mastachlius.

11

2. dilatatus.
'3. polyphyÜHs.
\^. politus.
5. australastcus-

Basiiianus.

1. neelgheriensts.

2. inaegualis.

3. canaus.

4

5. Cantori.

24 Kaup: Passalidae.

Der Prosternalstiel deutlich zwischen den Hüften der Vorder-
fiifse als scharfe Leiste vorragend; vordere und hintere Endscheibe
entwickelt. Das Ende des Kiefers mit 2 Zäckchen; das untere 3te
nach dem Mittelzahn hin zurücktretend. In dieser Unterfamilie sehen
wir 3, 4, 5 und 6 entwickelte Läppchen an der Fahne auftreten;
der Clypeus ist niemals am Rande so glatt wie es bei den Aulaco-
cyclinae der Fall ist. Nur in dieser Unterfamilie sehen wir einen
asymmetrischen Clypeus, der entweder auf der linken oder rechten
Seite mehr entwickelt ist. Stirnleisten, die bei den Aulacocyclinen
nur angedeutet waren, kommen zum Vorschein und endigen meist
in einem aufspringenden Knötchen. Ein an der Spitze gegabeltes
Kopfhorn ist bis jetzt bei keiner Art gefunden. Auf der Unterlippe
sehen wir bei manchen Arten in der Mitte ein Schildchen, das von
den Seitenlippen durch eine Furche getrennt ist. Narben längs der
Nath treten auf der Taille auf, ebenso tiefe Punkte an den hinleren
Ecken der Sternalplatte. Der Prothorax steht im Verhältuifs zum
hinteren Körper, welcher die Flügeldecken bedeckt. Bei einigen Arten
fehlt die mittlere Längsfurche des Prothorax, oder ist als Nadelritz
mit bewaffnetem Auge und bei günstiger Beleuchtung nur erkennbar.
Dornen au den Mittel- und Hinterschienen gehören zu den Ausnah-
men, und 1 — 2 Dörnchen an der Mittelschiene sind Seltenheiten.

Die zahlreichen Arten finden sich nur in den heifsen Zonen
von Afrika, Asien und Neuholland und deren Inseln.

Erste Gruppe. Solenocycleae.

Mehr convexe Formen , die einen symmetrischen Clypeus be-
sitzen, dessen Ränder ohne stark vorspringende Stacheln sind. Ihre
Fahne zeigt nur 3 entwickelte Läppchen.

Erste Gattung. Solenocyclus Kp.

Pronoti sulco anteriori perfecta. Clypeo 6-dentalo, verticis tu-
berculo nmcronato.

Der kleine Kopf mit geradem Clypeus und 6 kurzen Zacken,
wovon 4 über der Oberlippe sich befinden. Die seitliche Zacke
entfernter stehend, ist mit einer Leiste verbunden, die vor der inne-
ren Augenwand abfällt. Das an der Wurzel gefurchte Kopfhorn
steigt sehr schief aufwärts und ist an der Spitze frei. Seitlich
mit 2 unregelmäfsigen Queihügelu begi'än/.t. Stiinleisten kaum an

Eriocneminae: Solenocycleae. Solenocyclus. 25

der vorderen Wurzel des Kopfborns angedeutet. Unterlippe nach
vorn in der Mitte vorspringend, wie die langen Seifcnlnppcn ijrob
punktirl und dicht behaart, wodurch die Narben undeutlicli werden.
Zunge schmal, mit 4 [)unktirten Streifen und etwas verbieiterlem
Ende, mit 3 Zäckchcn. Ohne Behaarung an der Schul tcr-
ecke; keine Dornen an den IMittel- und llinlerschienen. Durch die
Randfur<;he des Prothorax. welche vorn bis zur coniplctlen IMiltel-
furche reicht, erinnert diese Form an die Aulavocijdinae, weshalb
ich sie an die Spitze der 21 cü Familie stelle. Man kennt leider nur
eine Art bis jelzt.

Solenocyclus exaratiis Klug Ins. von Madagascar 117. —
Perch. 1. Suppl. 18. 28. — Burra. 472, — Kp. 10. — Manouffi,
Per eh. 62. 24. pl. 4. f. 7.
Länge 30 — 37 iMm. Oberlippe dick, punklirt, am vorderen
Hand schwach bogig ausgcschnitlen Fahne mit 3 millelkurzen dik-
ken Läppchen; 2tes uod 3les Glied mit kurzen, stumpfen Spitzen.
Prothorax ziemlich gewölbt und äufscrsi fein punktirt, an der vor-
deren Ecke abgerundet. Furchenrand jjunktirt mit schAvacher Bucht
Narbe mäfsig punktirt mit einzelnen Punkten um dieselbe. Schild-
eben flach, herzförmig, nach hinten zugespitzt, an den Seitenrändern
etwas gekremj)) mit punktirlem Mittelstreifen. .'\uf der Mitte der
Taille ein flaches Längsband, welches seitlich mit einem granulirten
Streifen begränzt wird, der oben tiefer und breiter ist. Au diesen
schliefst sich die lange Narbe an und bildet einen Ilaken. Flügel-
decken an den Schultern etwas knopfartig vorspringend und nament-
lich an den Seilen grob punktirl. An der hinleren Ecke der Sler-
nal|)lalte grob punklirt. Narben der Bauchringe granulirt; letzterer
vollständig. Behaarung, namentlich auf der Unterlippe so wie auf
den Vorderhüfteu sehr stark, allein kurz.

Madagascar. Aus der Germar'schen Sammlung; bis jelzt noch
selten.

Zweite Gattung. Pleurostylus Kp.
Der Clypeusrand gerade, glall. von der Mille seitlich etwas ab-
fallend, ohne Vors[)rung am Band der ()l)crlij)pe.
Ovale, kleine N.iiben an der Unterlippe.

Narbe des Prolhorax kaum duich einen Eindruck angedeutet.
Unterer Band desselben mit vorstehendem, dünnem Ilaaikianz.
Oben' SrliullerccUe nichl hehaarl.

26 Kanp: Pussalidue.

P leuroslylus Irapezoides Kp. n. sp.

Länge 37 Mm. Gleicht Erionomus planiceps, allein der Hinler-
körper ist weniger gestreckt. Oberli|)pe stumpfwinkelig, am vorde-
ren Rand ausgesclinitlen, grob punktirt und grob am Rande behaart.
, Das nicht freie Kopfhorn an der Wurzel gewölbt und punktirt und
nach der Spitze zu seitlich comprimirt; von seiner Spitze gehen im
starkem Winkel die geraden Stirnleisten; an diese schliefst sich eine
kurze Leiste in gerader Richtung an, die sich vor dem Clypeus
als stumpfer Dorn erhebt. Zwischen diesen ein unregelmäfsiger
Höcker mit einer Furche am Ende. Wo beide Leisten sich verbin-
den, geht eine scharf ausgeprägte Querleiste zur Augenleiste, die
am vorderen abfallendem Ende gefurcht ist. Kopffläche glänzend
glatt, äufserst fein punktirt.

Unterlippe in der IVlitle gewölbt, mit kleinen, schiefgeslellten,
ovalen Narben.

Prosternalstiel am hinteren Ende Irapezoidförmig abfallend, am
Ende mit einem Längswulst, der in der Mitte gespalten ist.

Taille in der IVlitle punktirt, seillich stark behaart, so dafs an
der Nalh keine Narbe sichtbar ist. Sternalschild ohne Punkte au
den hinterm Ecken, Seiten jedoch fein punktirt und behaart.

Schildchen gestrichelt, an den Ecken glatt.

Furchen der Flügeldecken nur an den Seiten deutlich punktirt.

Mittel- und Hiaterschienen behaart; erstere mit 2 kurzen Dörn-
chen.

?Afrika. Britisch Museum.

Dritte Gattung Erionomus.

Der wulstige, rauhe, zuweilen aufgestülpte Clypeusrand ohne
alle Zähne oder mit einem mittleren Vorsprung, der ausgezakt ist.
Die flach liegenden Stiruleisten erheben sich am Ende zu stumpfen
Höckern und die von ihnen fortgesetzten Leisten erheben sich vor
oder in dem Clypeusrand zu stumpfen Erhöhungen. Zwischen den
Sfirnleisten unregelmäfsige Längsstreifen. Das flach anliegende Kopf-
horn mit der Spur einer Spitze hat seitlich undeutliche Nebenhök-
ker. Der obere äufscre Schulterflügelrand fein punktirt und be-
haart.

Man kennt bis jetzt nur eine Art von der Goldküste.

Eriocneminae: Pleuroslylus. Erionomus. Pleurnrius. 27

Erionomus plnniceps Escli. Diss. No. 11. —
Percli. I. suppl. 78. f. 3.
Pass. dasypleurus Imli. Vcrliandl. d. nal. Ges. zu B;istl V. 171. —

Burni. 471.
Pass. humeralis Fr. Sniilli iNoni. of the ßrit. Mus. p. 19. j»l. I. 1. 6.

Long. 32 — 40 Mm. Fächer mit 3 kurzen Läppchen. Ober-
lippe gerade, punktirf. am vorderen Rand kurz behaart. Kopfiläche
mehr oder weniger uneben. Die äufsere Ecke des Clypeus steigt
aufwärts und verbindet sich mit der inneren Wand der vorn abge-
stulAtcn Augenwand. Diese wird nach hinten zu einem dicken
Wulst, der sich mit einer feinen Furche verbindet, welche in 2 klei-
nen Bogen das breite Kopfhorn umgiebt. Die Unterlippe fast glän-
zend, zeigt grobe Punkte und giofse und tiefe Narben. Ende des
Prosternalsliels Icderarlig. der Länge nach concav, zinveilcn punktirt
mit glänzendem Endrand 5 Prothorax an der vorderen Ecke abgerundet
mit schmaler Bucht, die bis zu dem Augenwulst hineinreicht; hin-
ter der Bucht mit einigen Punkten. Narbe klein nnd punktirt.
Schildchcn glatt. Taille nächst der Nath mit einer Vertiefung, ohne
eine Narbe zu bilden. Mesosterualseilen fein punktirt und behaart.
Hintere Ecke der Platte ohne Punkte. Flügeldecken nur an den Sei-
ten deutlich punktirt.

Variirl in der Gröfse. Nach Burmeisler soll sie 2" lang werden.

Germar's Coli. Geschenke von H. Deyrolle.

Vierte Gattung. Pleurarius.

Pronoli sulco anteriori imperfecio. Ctypeo exciso bidenlato.

Der gröfsere Kopf mit bogig ausgeschnittenem Clypeus zeigt
einen Vorsprung über dem Hand der Oberlippe. Diese ist am vor-
deren Rand schwach ausgeschnitten. Das hinten flache, an der
Wuizel gefurchte Kopfhorn hat 2 breite, quere, etwas herabgehende
Seilenhügel . steigt schief auf und zeigt eine stumpfe Spitze.
Von dieser gehen im kleinen Bogen die Stirnleisten, die sich am
Ende vor den \'or.<prüngen des Clypeus zu einem Knötchen erhe-
ben und sich mit diesem verbinden. Die schiefe, unebene Stirn hat
im VVinkel eine flache Convexitäl. V'on beiden Flöckern geht eine
breite, hinten rund abfallende Brücke zur inneren Augenwand.
Diese ist vorn breit gefurcht und hat auf der Mitte ein Dörnchen.
Hintere Kopffläche fein punktirt. Unterlippe in der Mitte einge-
buchtet, rauh, grubig ohne Narben. Seileolappeu so lang wie die
Zunge; diese längs der Mille scharf gekielt, mit scharfen Rändern,
oben breiter und abgestutzt.

28 Kaup: Passalidae.

Piothorax mit ab^erundclen vorfielen Ecken, und die Rand-
furclie gehl vorn nur bis zum Augenwulst. Narbe grofs, schief
nach oben und vorn gerichlel.

Taille ohne Narbe, concav, in der Mitfe mit einem Wulst ge-
gen die Hüften hin.

Schildchen in der Mitte und an der Spitze glatt, sonst gestrichelt.

Flügeldecken an den Schultern knopfartig vorspringend, mit
schwach punktirten Furchen; sie sind etwas convexer als ptaniceps.
Unterer Rand des Protliorax, die Melasternalseiten, Mittel- und Hin-
terschienen, namentlich die mittleren, dicht behaart. Letztere un-
gewöhnlich lang und fahnenartig.

P leurarius pilipes Kp. Prodr. Tab. I. p. 1.

Long. 24, Elytr. 26 Mm. Beschreibung: siebe das (ienus. Erst,
wenn mehr Arten gefunden sind, können sich die Species- Kennzei-
chen herausstellen.

Fort Mangala; Sumatra. Unicum des Münchener Museums.

Fünfte Gattung. Semicyclus.

Pronoti sulco imperfeclo -^ clypeo bidentalo; verticis iubercido
mucronato.

Der Clypeus fast gerade, mit 2 kleinen stumpfen, etwas auf-
gerichteten Spitzen. Kopf hörn grofs, schief aufsteigend, vorn frei;
seine Querhügel schief aufsteigend und zugescbärft. Unterlippe flach
convex mit grofsen Seitengruben. Zunge und Scitenlappen grob
punktirt, erstere oben erweitert.

Semicyclus Grayi Kp.

Länge 39 Mm. Gröfser und breiter als exaralns. Oberlippe
halbmondförmig, dick und fein punktirt. Clypeus und Stirn vorn
und seitlich glänzend, mit groben Punkten. Keine Spur von Stirn-
leisten. Augenrand vorn grubig, hinten abgerundet. Prothorax mit
kleiner Narbe. Seiten der Elytren schwach punktirt; auf dem Rücken
fast punktlos.

Vaterland? Britisch Museum.

Zweite Gruppe. Leptaulaceae.
Ohne freies Kopf hörn, von dessen Ende die kurzen Stirnlei-
sten entspringen. Antennen meist mit .3, seltener mit 4 und 5
Läppchen an der Fahne. Clypeusrand mit Stacheln, die etwas auf-
gerichtet sind. Es sind meist flache Formen. In Südamerika wer-

Eriocneminae : Semicycltts. Leiifaulaceae. Cicei'07iius. Didhnus. 29

tlou sie bis jelzl diiiili die Genera Mitrorhhius (punrli/'roiis) und
Slephceanophnhis {hustilis niul slcUaris) repriisonlirl.

Eistf Gatiuns;. Ciceroiiius.

Von den Knölclieu der Stirnlcisten gehen die Leisten des Cly-
peiis, welclie als lange, glänzende vSpitzen weil über den Rand des
Clypeiis hinaus reichen und einen liefen, runden Ausschnill Itilden.
die einen i;lallen. \vulsligen Kaiid zeigen. An dem iibrallendon Thcil
über den Kiefern und nächst der Augenwand 2 kleine, iVino Döin-
chen. Auf der Mille der Stirn eine runde Warze. IVlille der Un-
terlippe convex und punklirt mit eckigen Narben.

I. Ciceronius viorbillosus Klug Ins. v. IMadagascar 87. 119. —
Perch. suppl. 18. pl. 77. f. 6. — Bnrni. 474. — Kp. 11.

Clypei margine argute bidenlalu.

Ijong. 24 — 26, Elylren 15 Min. Eine schlanke Form mit ge-
streckteren» Prolhorax und glän/.euden Kopfflächen. Hinter den Au-
gen dicht behaart.

Der Frosternalsliel fällt stumpfwinkelig ab und seine hintere
l*lalie ist llach. grob, grabscheidlörmig mit relielen Händern. Narbe
der Taille grofs, grob punklirt, nach oben erweitert.

Siernalschild schrunnig, an den Ecken {)unklirl

Prothorax, namentlich die Seiten, grob j)unktirt. niil grolser
Narbe und Bucht, die bis zur IMilte des Augeuwandwulsles reicht.
Flügeldecken punklirt. an den Seiten mit sehr kleinen (^)uerleislen.
Die 2 lelzlen ßauchriuge ehagriniit.

Madagascar.

Zweite Gattung. Didimus.

Von der Spitze des Kopfhorns geht eine kurze Leiste herab,
die sich am Ende gabelt und die Slirnleiste mit Knötchen bildet.
Von diesem gehl die Leiste zum Ilaupldorn des Clypeus. Zwischen
beiden Dornen 2, seilen 1 kleinei- Tuberkel oder S[)ilze. Im Win-
kel der Slirn weder Warze noch Leiste, lieber den Kiefern ein
niedrig stehender Dorn. Sie haben demnach fi Vorsprünge, seilen
6 am Rand des Clypeus. An den Seiten der Flügeldecken haben
sie eher Oiierleisichen in den Furchen, als I^inkte.

Es sind laiilci' ahikanisrhe l'Ornien.

30 ICmip: Passalidae.

1. Didimtts laevis Klug All. Erman's Reise 39. 105. —
Burm. 474. — Kp. 12.

Prothorace laevi.

Long. 21—24, Flügeldecken 12 Mm. Kopfflüche glatt und glän-
zend, mit vvenigen grofsen Kreispünktclien. Die Stiinleislen diver-
giren und die Leiste zum Hauptdorn ist undeullich. Die 2 kleinen
Höcker auf der Mitte des Clypeusrandes springen etwas vor. Der
ganze Prothorax ist vollständig glatt mit kleiner, glatter Narbe.
Taille mit grofser Narbe, deren äufserer Rand einen Zirkelabschnitt
bildet. Sternalschild mit der hinteren Ecke glatt. 1 — 2 Dörnchen
an der Mittelschiene. Zeigt täuschende Aehnlichkeit mit Milro
rhimis punctifrons Dej. (cayor seit cajor) aus ßrasilien.

Von Isle de Prince.

2. Didimus punctipectus Kp. Prodr. 11.

Prothoracis limbo externa punclato. — Long. 19 Mm.

Flügeldecken 12 lang, 6 Millm. breit. Kopffläche mehr mit
Punkten bestreut. Der kleinere und gewölbtere Prothorax an der
vorderen Ecke vorspringend. Die ganze Sternalplatte und die hin-
teren Ecken zerstreut punktirt. Die hintere Platte des Prosternal-
stiels lederfarbig, fast viereckig mit schwachen Rändern. An der
Miltelschiene mit der Spur eines Dörnchens.

Guinea. Geschenke des Grafen Mniszech.

3. Didimus (juadrifrons Perch. Mon. 64. pl. 4. f. 8. —

Burm. 472.
Convexitisctdus ^ laevis \ vertice luberculo brevi, abrupte elevalo
duobusque parvis lateralibus; carinis fronlis^ e medio tuberculo pro-
cedentihus^ circumflexis, mox parallelis; clypeo valde punctato^ den-
tibus quatuor parvis mediis approximatis •, elylris fort Her puticta-
tis. — Long. 33 Mm.

Cap. Pariser Museum. Ich konnte diese Art bis jetzt nicht
erhalten.

4. Didimus parasticl us Imh. Verhandl. der naturf. Ges. zu
Basel V. 171. 2. — Burm. 476. — Kp. Prodr. 11.
Pass. africanui Perch. 2. suppl. pl. 135. f. 2.
Prothoracis limbo externo punctato. — Long. 22 — 24 Mm.
Flügeldecken 13 lang, 7 Millm. breit. Gleicht dem punctipe-
ctus, allein er ist gröfser und breiter. Die Clypeusdornen sind schär-
fer ausgeprägt, die Leisten zu den Clypeusdornen sind gerader und

Eriocneminae: Trichosligmus. 31

die Kopffläcbe ist reicher punklirl. Nur das Ende des Metaslernal-
schildes und die hinteren Ecken punktirl.
Guinea. Germar's Sammlung.

5. Ditli Ullis fClngii Kp. Prodr. 12.
• Prnlhorace punrlnlo. — Long. 24 [Mm.

Flügehleckcn 14 lang, 8 Mm. breit. Die Kopffliiche rauh, die
hintere mit einzelnen Härchen. Der Clypcus zeigt nur 5 Spilzen.
indem die Leisten des ( lypeus in der IVIitte in einem stumpfen Win-
kel zusammenstofsen und eine höchst unbedeutende Spitze bilden.
Die Stirnleisten divergiren und die Leiste von dem Knötchen zum
Clypeusdorn geht etwas schief. Der total mit Punkten tiestreute
Prothorax gröfser und convexer als ge^\öhnlich. Hintere Platte des
Prosternalstiels flach löil'elförmig mit reliefem Hand, der mit einem
tiefer liegenden, zackigen, wulstigen Rand umgeben ist. IMctaster-
njilscliild glatt, nur am Ende mit einigen Punkten; hintere Ecken glatt.

? VVestafrika. Geschenk vom ftlajor Parry.

Dritte Gattung. Trichostigmus.

Der Clypeus mit 4 Dornen; die mittleren stehen sehr weit aus-
einander, während die seitlichen, die Hauptdornen, sehr nahe stehen
und etwas tiefer gestellt sind. In der Mitte des Clypeus zeigt sich
kaum eine Andeutung eines Vorsprungs. Die Stirnieisten divergi-
ren sehr und laufen mit dem Clypeusrand fast parallel. Die Narbe
der Taille ist doppelt, indem eine schmale Zunge der Taille in sie
hineinzieht. Die 3 unteren sei fliehen Kippen der Flügel-
decken fein punktirt und kurz und licht behaart.

Trichost igmus Thoreyi Kp. Prodr. 13.

Long. 25, Flügeid. 15 Mm. Eine schlanke Form. Stirn breit,
mit wenigen tiefen Strichpunkten. Kopffhäler glänzend, grob j)unk-
tirl. Prothorax mit grofser punktirter und behaarter Narbe; über
um! hinler ihr, sowie an der vorderen Ecke Gruppen von Punkten.
Bnchl klein, bis zum vorderen Kand des Augenwulstes reichend.
Unterlippe in der Mitte lang, vorn schwach vorspringend, hinten
fl;ich abfallend mit unregelmäfsigcn punktirlen Narben. Vordere
Platte des Prosternaistiels zugespitzt mit Spuren von l{ip[)chen, hin-
tere schief abfallend, glänzend, oben gefurcht, nach unten zerrissen
gestreift. Hand des Sternalschildes grob punktirt. Hauchringe glatt,
nur die äufsersten Ecken chagrinirt. Schienen sperrig n. licht behaart.

Pliili[)pinen. Geschenk von Hrn. Thorey, welchem ich so viele
Arten verdanke.

32 Kaup: Passaluiae.

Vierte Gattung. Leptaulax.

Clypeus mit 5 Dornen, indem die Leiste auf der Mitte
der Stirn als kleiner Dorn vortritt. Antennen mit 3 Läpp-
chen. Rippen der Flügeldeckenseife ohne Punkte noch Härchen.
Dnrch die 5 Clypeusdornen mit einer Längsleiste auf der Mitte der
Stirn unterscheiden sie sich von Ciceronius. Durch die Leiste auf
der Mitle der Stirn, und dafs die Mitte des CIvpeusrandes nie 2
kleine Spitzen zeigt, sind sie von Didimus zu trennen.

Yon Pentalobus, welchem sie am nächsten kommen, unterschei-
den sie sich leicht durch die 3 Läppchen der Fahne. Von Tricho-
stigmus trennt sie die Punklirung und Behaarung der seitlichen
Flügeldeckenrippen.

Die Arten kommen in x\frika, Asien und Neuholland vor. Ar-
ten wie fiinoriensis, bicolor und dentalus haben eine sehr weile
Verbreitung.

I. Leptaulax approximatus Klug Ins. v. Madag. 86. 13. —
Perch. 2. suppl. 16. 29. pl. 72. f. 2. — ßurm. 477. - K p. 13.

Metasterni medio ahitaceo. — Long. 2S — 30 Mm.

Flügeldecken 16 Mm. lang. Ganze Figur mäfsig convex. Ober-
lippe schwach bogenförmig ausgeschnitten. Läppchen der Fahne
mäfsig lang. Kopffliiche scliruiinig und uneben, namentlich die Brücke.
Von der Spitze des niedrigen Kopfhorns gehen bogig divergirend
die Stirnleisten. Von den Endknötchen derselben gehen in fast ge-
rader Richtung die Leisten zu den Hauptdornen des Clypeus. Der
Prothorax seitlich grob punktirt. Prothoraxstiel lederfarbig, grab-
scheidförmig, in der Mitte schwach convex. Die seitliche Punkti-
rung der Flügeldecken hält die Mitte zwischen Punkte und Quer-
stäbchen. Ohne Dornen an den Mittel- und Hinterschieneu. Be-
haarung dürftig. Quernarben der ßauchringe raub; Iclzlere chagriniit.

Madagascar. Germar's Sammlung.

2. Leptaulax Eschscholtzii Kp. Prodr. 14.

Depressus, 7iitidiis; prothorace laevi; elytrorum striis punctatis.
— Long. 25 Mm.

Prothorax 6, Flügeid. 14 Mm. lang. Noch flacher als der gleich
grofse dentatus. Oberlippe winkelig ausgeschnitten. Vom Kopfhorn
geht eine kurze Leiste, an der sich die sehr divergirenden Stirulei-
sten anscbliefsen. Von den Knötchen derselben gehen fast gerade
die Leisten zu den starken Clypeusdornen; von der mittleren Stirn-

Eriocneminae : I.eplaulax. 33

leisten fällt die Stirn zu beiden Seiten etwas dachförmig ab. Stirn
und zwiscbcn Stirnlciste und Hinterkopf vertiefte Stricli[)unkte.
Brücke concav und glatt. Prolhorax scbr flacli, wenige Punkte
über der Narbe und an der vorderen Ecke. An den Schultern der
Flügeldecken wenige Härchen. Weder Dornen an den Mittel- noch
Hinlerschienen. Qnernaiben an den Batichringen kaum angedeutet.
An dem letzten und vorletzten Härchen an den äufseren Kändern.
Insel Nias; durch H. v. Rosenberg.

3. Lepl aulax t hnoriensis Perch. 1. suppl. 19. 32. pl. 78. f. l.
— Burm. 473.

Aniennurum lobis elongafis. — Long. 28 — 35 IMm.

Die gröfste Art dieser Gattung. Oberlippe schwach bogenför-
mig ausgeschnitten. Die Slirnleistcn kommen von der Spitze des
Kopfhorns und divergiren sehr. Ganze Kopfdäche mit runden
Punkten. Protborax sehr flach; seitlich mehr oder weniger reich
punktirt. Seitenfurchen der Elylren mit Querstäbcben. Mittel-
scbiene mit Dörnchen.

Festland von Asien, Timor und Neuholland.

4. Leplaulax hicolor Fbr. S. E. H. 256. 6. etc.

Minor ^ depressus; elyfrorum siriis pnnrlalis seu crenalis; fo-
li'is mUennarutn brev'ibtis. — Long. 14 — 25 !Mm.

Von den undeutlichen Querleisten des Kopfhorns geht aus ih-
rer IMitlc eine kurze Leiste, an die sich die sehr divcrgirenden Stirn-
leisten ansetzen und hierdurch eine breitere Stirn und Clypeus als
bei (lenlalus zu Wege bringen, Seiten des Prothorax mit reiche-
rer oder ärmerer Pnnktirung. Seitenfurchen der Flügel-
decken meist punktirt. Mitlelschiene mit Dorn.

Steht in überspringender Verwandtschaft zu Eschscholtzi.

Vicinus seu ijiocmis sind weiter nichts als die Zwergformen
(iiesi-r Art. die im reifen Zustand wie alle übrigen schwarz sind.

5. Lept aulax den latus Fbr. S. E. 256. 6. etc.

Minor, depressus;' elytrorum siriis crenaiis; antennarum ßahello
elongalo. — Long. 21 — 26') Mm.

Die Stirnleistcn beginnen von der Spitze des Kopfhorns, di-
vergiren weniger, und bilden deshalb eine weniger breite Stirn.

') Burmeister gichl ilir eine Länge von 'J.J Ulm. (I t Lin.), und ich
iiufs j;laul)en, dafs er bei diesem Maafs einen timuricnsis vor sich linlte.
Berl. Cutomol. Z eitscbr. XV. Q

34 Kaup : Passalidae.

Die Läppchen der Fahne etwas, jedoch kaum mefsbar länger als
bei hicolor.

Sie hat die nämliche Verbreitung über das Festland von Asien,
Sundainseln und Philippinen.

Fünfte Gattung. Pentalobus.
Sehr flach gedrückte Formen mit 4 — 5 langen Läppchen an
der Fahne.

Sie scheinen auf Westafrika beschränkt zu sein.

1. Pentalobus barhatus Fbr. S. El. IL 256. 4. —
Per eh. pl. 2. f. 8. — Burm. 475. — Kp. Prodr. 18.

CapUe punctalissimo, clypei margine 6-dentaiu; anlennarum fla-
hello pentaphyllo. — Long. 2-3 — 32 Mm.

Die Läppchen der Fahne von fast gleicher Länge, nur ist das
2te unbedeutend kürzer als die übrigen. Die Stirnleisten divergi-
ren weniger als bei der folgenden Art und haben auf der Mitte der
Stirn eine Läugsleiste, die vor sich 2 eng beisammenstehende, kleine,
stumpfe Zähnchen zeigt. Hinter der Brücke, nächst den Endknöt-
chen der Stirnleisten, ist die Kopffläche versenkt. Der Wulst der
Augenwand geht im Bogen fast bis zu den Querhöckern des Kopf-
horns. Unterlippe in der Mitte breit und flach mit kreisrunden
Narben und wenigen Punkten auf den Seitenlappen. Seiten des
Prothorax reicher punktirt als bei den folgenden. Die 5 seitli-
chen Pur eben der Flügeldecken mit Querleistchen. Narbe
der Taille nach oben erweitert. Hintere Ecke des Sternalscbildes
punktirt. Behaarung am Prothorax, Schultern und Mittelschiene
wie bei Palinii.

Eine in Guinea sehr gemeine Art.

2. Pentalobus Savagei Perch. 2. suppl. 6. H.a. pl. 134. f. 4,
— Burm. 476.

Capite punctatissimo, clypei margine h-dentato\ antennartun fln-
hello pentaphyllo. — Long. 19 Mm.

Gleicht barbatus in allen Stücken, allein unterscheidet sich durch
seine geringe Gröfse. Bis jetzt hat man noch keine vermittelnde
Individuen gefunden, um mit Sicherheit sagen zu können, dafs es
Zwergformen von barbatus seien,

1 Ex. Geschenk des Grafen Mniszech. In Sammlungen noch
selten.

Eriocneminae: Vellejus. 36

3. Pentalobus Palinii Fcicli. 2. suppl. p. 8. pl. 135. f. 1. —
Burm. 475. — K p. Prodr. 18.

Antennarum flabello telraphyllo i clypeo quadridentalo.

Länge 38 Mm. Anteuiieii mit 4 langen Läppchen; die 2 ersten
seiir vcrküiz). Dir 4 Zähne des Clypciis sind gleich weit von ein-
ander entfernt. Die Slirnleislen mehr divergiiend und die Stirn mit
einer kleinen Warze auf der IMilte. Kopfilächen nicht punktirt,
sondern schrunnig und sehr uneben. Unterlippe mit verflossenen
Narben und gröber puuktirlen Lappen. Seiten des Prothorax fei-
ner und weniger dicht punktirt. Narbe der Taille schmal und fast
von gleicher Breite. Die Seiten der Flügeldecken grob
punktirt. Die Furchen des Rückens ohne Punkte, wie barbattis.
In der Behaarung und sonstigen Kennzeichen wie barbutua.

Guinea. Weniger gemein in Sammlungen als barbalus.

Nach Analogien von andern Genera fehlen hier die convexeren
Formen.

Drifte Gruppe Ei'iocnemiae.

Sie zeigen 6 Läppchen an der Fahne, wovon die 3 bis 4 obe-
ren die längeren sind. Rechter Clypeusvorsprung asymmetrisch, je-
doch nicht immer so auifalleud als bei den Aceraiae. Die ganze
Mille der Unterlippe nimmt ein Schild auf, das von den
SeitenL'ippen durch eine deutliche Furche getrennt ist.
Ohne Dorn an der Miüelschiene, wie alle nun folgenden Gruppen
der östlichen Halbkugel.

Es sind meist grofse, selten miftelgrofse Formen, und gehören
meist dem indischen Archipel und Australien an.

Man kennt L3 Arten.

Erste Gattung. Vellejus.

Meist grofse, stark gewölbte Formen, deren Flügeldecken breite
Rippen und schmale punktirte Furchen besitzen. Die Läppchen der
Fahne von normaler Länge; die 3 oberen die längsten. Clypeus
fast syinmctrisch, dessen Vorsprünge nicht als einfache, verlängerte
Lappen voi>lelien. Schildchen auf der Mille der Unterlippe breit
und walzenförmig. Prothorax mit sehr kurzen vorderen Raudfur-
chen und kleiner normaler, nicht behaai-ter Narbe. Behaarung sehr
stark, namentlich am untern Rand des Prothorax. Bei allen eine
mehr oder minder entwickelte Millclfurche auf dem Piolhorax.

Inselbewohner. Neu »Guinea und seine Inseln. Seltener auf
den Molukken.

C2

36 Kanp: Passalidae.

1. Vellejus moluccanns Guer. Perch. 31. pl. 2. f. 7. —
Burm. 470. — Kp. Prodr. 23.
Länge 51, Flügeldecken 29 Mm. Die Oberlippe grob punk-
tirt und beborstet, ist am vorderen Rand höchst schwach ausge-
schnitten. Das Kopfhorn erhebt sich schief aus den breiten, flügel-
förmigen Neh«nhöckern, ist seitlich zusammengedrückt und fällt vorn
schief ab. Die Stirnleisten undeutlich mit Endknölchen, die durch
eine Querleiste verbunden sind. Von diesen geht in schiefer Rich-
trmg eine scharfe Leiste zu den Vorsprüngen des Clypeus. Von
der Spitze derselben geht eine Leiste rückwärts und seitlich zu der
breiten vorderen Augenwand, die vorn schief abfällt und mit 2 gro-
ben Leisten begränzt wird. Die äufsere Leiste hat nach hinten zu
auf ihrem höchsten Punkt ein Höckerchen. Kopfflächen ziemlich
glatt. Die Mittelfurche des Prothorax geht nicht mit voller Deut-
lichkeit bis an den vorderen Rand. Narbe weniger deutlich als bei
rompergus. Hintere Ecke des Metasternalschildes ohne Punkte.

Meine Ex. waren alle durch Herm. v. Rosenberg mil Neu-Gui-
nea bezeichnet. In andern Sammlungen wird Amboina und Ceram
angegeben.

2. Vellejus comperg?*« Boisd. Alstrol. 244. — Burm. 519et530.
— Kp. Prodr. 24.

Prolhoracis linea media integra. — Long. 35 Mm.

Flügeldecken 21 Mm. Die kleinste Art. Das Kopfhorn ist auf
dem Rücken deutlicher gefurcht als bei voriger. Die Stirnleisten
an der Wurzel des Kopfhorns deutlicher und divergirend. Der linke
wie rechte Clypeusvorsprung gabelt sich vorn in 2 Leistchen, wo-
von die innere nach dem mittleren schmaleu und halbkreisförmigen
Clypeusrand geht, die bei moluccanus breiter, schiefer und mehr
zugeschärft ist. Die Leiste, welche nach der Augen wand vom Cly-
peusvorsprung rückwärts zieht, hilft eine Vertiefung begränzen, die
auf der linken Seite bestimmter als auf der rechten Seite ist. Diese
Vertiefung erinnert an die Arten der folgenden Gattung, bei der
sie noch tiefer und abgeschlossen ist. Das Dörnchen auf der Höhe
der deutlicher punktirten Augenwand ist nicht so hoch als bei mo-
luccanus. Die Leiste des Auges ist länger, an beiden Enden spitzer
und in der Mitte carinirt. Die Mittelfurche des Prothorax vollstän-
dig, mäfsig vertieft, ohne die seitlichen Theile zu sich herabzuzie-
hen. Hintere Ecke des Metasternalschildes wie bei voriger, glatt.

Neu-Guinea. Hafen von Dorey, durch Herm. v. Rosenberg. Von
demselben Ort waren die Exemplare, welche Hr. Boisduval so un-
genügend beschrieben hat.

Eriocneminae : Pelops. 37

3. V eile jus gigas Kp. Prodr. 23.

Mesoslerno bifoveolalo. — Long. 6Q Mm.

Oberlippe winkelig, am vorderen Rand etwas aiisgesclinitten,
mit etwas längerem linken Laj)pen, Kopf hörn wie bei vorigem.
Die nndeulliehen Siirnlcislen mit (^)uerleiste verbinden sich mit ei-
nem Wulst , der zum vorderen Ende der Augeuwand geht. Am
rechten Vorsprung des Clypeus mit 3 Höckern, am linken mit ei-
nem längeren, spitzen, mehr aufgeschwungenen Dorn. Prothorax mit
tiefer Mitlelfurche, die vorn wie bei moluccanns zum Nadelrilz wird.
Narbe der Taille sehr deutlich, divergirend, klein, länglich oval und
rauh. Rücken der Flügeldecke mehr concav als bei crassus. Be-
haarung eher ockergelb als braunroth.

Ternate. iMniszech'sche Colleclion.

4. Vellejtis

Diese Art würde, wenn bekannt, compergus entsprechen.

5. Vellejus crassus Kp. Prodr. 23,

Mesoslerno laevi. — Long. 57 — 63 Mm.

Oberlippe am äufseren vorderen Rand herzförmig ausgeschnit-
ten. Gleicht mvluccamis und gigas, allein nicht blos die Stirn,
sondern auch die Querleiste ist sehr undeutlich. Linker wie rech-
ter Vorsprung des Clypeus mit 3 Dornen, wovon der hochgelegene
der Enddorn der Stirnleistc ist. Der äufsere rechte vordere Dorn
des Clypeus fällt steil und schief abwärts, und geht von da im Win-
kel zum inneren Theil der Augenwand. Auf der linken Seite ist
die Leiste, zur Augenwand gehend, bedeutend länger. Prothorax
mit tiefer Furche, die die Seiten mit herabzieht und vorn in einen
Nadelritz ausläuft. Taille ohne Narbe. Hintere Ecke der
Melastcrnalplat te punktirt. Prothorax wie Flügeldecken noch
stärker gewölbt als moluccanns.

Balchian. Geschenk des Hrn. Grafen Mniszech.

1. molnccanus., 3. gigas, 5. crassus stehen in überspringender
Verwandtschaft und haben keine glcichmäfsige Mitlelfurche; 2. und
die unbekannte 4. werden gleichmäfsige zeigen.

Zweite Gattung. Pelops.

Sie zeigen gestrecktere Kiefern mit einem sehr kleinen Mitlel-
zalm, der zuweilen mit den» unteren Vorderzahn ganz verschmol-
zen und in diesem F'all auf der rechten Seite noch zu erkennen
ist. Die beiden Clypeusvorsprüuge bilden mehr einfache, von oben

38 Kaup: Passalidae.

nach unten zusammengedrückte Dornen. Die Leisten, welche von
ihnen zur inneren Augenwand gehen, bilden mit der Wand, welche
sich von dem Ende der Stirniciste erstreckt, eine tiefe Grube, die
auf der linken Seite stärker entvvickelt ist. Flügeldecken mit fei-
nen Furchen und deutlichen Pünktchen. Die Läppchen der Fahne
kurz. Behaarung m.nfsig. Der vorsiehende Haarwulst am unleren
Rand des Prothorax fehlt.

1. Pelops anst-r nlis Boisd. As trol. 24(>. pl. 6. f. 21. (schlecht). —
Burm. 519 et 531. — Kp. Prodr. 24.

Long. 30—38. Prothorax 7-8, lat. 10 — 12, Flügeldecken
18 — 22 IVIm.

Oberlippe etwas dachförmig, tief winklig ausgeschnitten, grob
punktirt, am Rand licht behaart; linker Lappen etwas länger.
Aus der Mitte der stark entwickelten Qucrhügel entspringt das
schiefe, nach vorn comprimirte Kopf hörn, welches vorn schief ab-
fällt. Am vorderen Fufs des Kopfhorns ein Querwulst, der mit der
Clypeusfläche und der Brücke verschmilzt. Vor diesem Wulst zu-
weilen eine bogenförn)ige Leiste mit den Spuren von Knötchen am
Ende. Zwischen den Clypeusvorsprüngen fällt die Stirn schief ab-
wärts. Die Kopfthäler sind uneben und höckerig. Das grofse Mit-
telschildchen der Unterlippe ist vorn abgestutzt und bildet nach
hinten einen Halbkreis. Die Seitenlappen grob punktirt mit ein-
zelnen Borsthaaren. Der stark gewölbte Prothorax hat eine punk-
tirle Randfurche; seine Narbe ist schmal, tief, schief nach vorn ge-
richtet, punktirt oder glatt. Zuweilen mit einigen Punkten nach
hinten zu. Viele Ex. zeigen die Seiten des Prolhorax mit unregel-
mäfsigeu Eindrücken. Das stark gewölbte Schildchcn in der Mitte
nach oben vertieft und punktirt, und kurz behaart. Narbe und Taille
hoch gelegen und deutlich. Der Prostcrnalstiel fällt nach hinten steil
ab, bildet eine divergirende Gabel, breitet sich aus und ist am Ende
abgestutzt. Sternalschild schaif getrennt mit groben Punkten an den
hinteren Ecken. Vorderschienen schlank. Behaarung dürftig, nur
die Mittelschienen deutlich behaart.

Nur mit Mühe konnte ich diese Art nach der Beschreibung von
Boisduval erkennen. Herrn Burmeisler erging es nicht besser mit
dieser Art wie hei compergus.

Viele Exemplare. Geschenke von Roseuberg. Gemein in der
Nähe des Hafens von Dorey, woher auch die Stücke stammen,
welche Boisduval beschrieben hat.

Eriocneminae: Lahienus. 39

2. Pelops Salomonix Kp.

Oberlippe wie bei der vorigen Art. Der linke Vorsprung ist
an der Spitze flach und abgestutzt, während der rechte einen stum-
pfen Dorn bildet. Hinter diesem die bei anslralis beschriebenen
Gruben. Das Kopfhorn steigt steil auf- und abwärts. Die Stirn-
leisten sind nur durch die Endknötchen erkennbar. Vor der Quer-
leiste fällt die Stirn steil abwärts. Der Prothorax wie bei voriger
mit nadelritzartiger [Mittelfurche; Narbe schief nach vorn in die Höhe
gerichtet mit einzelnen Punkten in einer Reihe. Das Schildchen
aut der Unterlippe in der Mitte mehr oder weniger convex und zu
beiden Seifen nach unten narbenartig vertieft. Narbe der Taille
nächst der iNath ist oval, jedoch undeutlich. Die Furchen der Flü-
geldecken gröber als bei mobtccanns punklirt. Flügeldecken auf
dem Rücken flacher als bei australi,s.

Saloraons-Inseln. 3 Ex. im britt. Mus., 1 Ex. in Janson's Coli.

Zu dieser Beschreibung fehlte mir die Vergleichung von au-
slralis, und sie ist deshalb ungenügend.

Dritte Gattung. Labienus.

Die Fahne zeigt 4 lange, schmale Läppchen. Die Narbe des
Prolhorax steht weit nach hinten, ist ungewöhnlich grofs. flach,
fein punktirt und behaart. Die Furchen der Flügeldecken ohne Punkte.

Labienus Ptox Kp. Prodr. 25.

Länge 53 Mm. Oberlippe breit, vorn schwach ausgeschnitten.
Die Stirnleisten von der Spitze des Kopf horns sind als divergirende
Furchen angedeutet, in die sich eine breite pfcilförmige Figur mit
langer Spitze hineinzieht. Die Querleiste bildet einen Bogen mit
einem Knötchen an den Enden. Von diesen gebt eine Leiste sehr
divergircnd zum rechten Clypeusvorsprung, der, vorn abgestutzt, zu-
weilen 2 Knötchen zeigt und als breite Brücke zur innern Augen-
wand geht. Auf der linken Seite ist die Leiste kürzer, mehr ge-
rade, ebenfalls abgestutzt mit 2 Dornen. Schildchcn auf der Mitte
der Unterlippe vorn bogig ausgeschnitten, in der Mitte convex mit
groben, behaarten Punkten. Narbe der Taille schwer erkennbar,
zeigt zuweilen längs der Mille einige grobe Punkte. Hintere Ecke
der Sternalplatte mit einzelnen groben Punkten.

Aru-Inseln. Mniszoch's. Haag's und Brit tische Colleclion.

Erinnert etwas an Proculus der westlichen Halbkugel.

40 Kaup: Passalidae.

Vierte Gattung. Plesthenus.
Fächer von gewöhnlicher Bildung. Die rechte Kopf hälfte sehr
asymmetrisch, indem namentlich der rechte Clypeusvorsprung als
flacher, abgestutzter Dorn weit über den sehr verkürzten linken
vorragt. Die Furchen der Flügeldecken kaum angedeutet und zu-
weilen unter sich verschmolzen.

P lesthenus quadricornis Kp. Prodr. 46.

Länge 51 Mm. Oberlippe ausgeschnitten. Kopf hörn bildet ein
kleines Knötchen, ohne Spur von Querhöckern. Von dem Kopf-
horu gehen die undeutlichen Stirnleisten, die an den Enden als
Dornen erkennbar sind und sich mit einer starken Querleiste ver-
binden. Von dem rechten Dorn der Stirnleiste geht zum Clypeus-
vorsprung eine schwache divergirende Leiste.

Neuholland.

In der Mniszech'schen Sammlung unter dem Namen Passalus
Lottinii Boisd. Astrol. 243. 4. Von diesem wird gesagt, dafs die
Flügeldecken tief gefurcht sind. Nach der zu kurzen Beschreibung
ist es unmöglich zu sagen, ob quadricornis identisch mit Lottinii
ist oder nicht; auf jeden Fall hätte die abnorme Kopfbildung be-
schrieben sein müssen. Burmeister, der ihn in Dupont's Sammlung
gesehen haben mufs, giebt die Länge von 2 Zoll (55 Mm.) an.

Fünfte Gattung. Eriocnemis.

Oberlippe am vorderen Rand schwach ausgeschnitten mit ei-
nem kleinen Zäckchen auf der linken Hälfte. Der rechte Vorsprung
des Clypeus zeigt einen Complex von 3 — 4 Dornen, wovon der
hinterste den Stirnleisten angehört. Der linke Vorsprung ist schmä-
ler und weniger complicirt. Das Unterlippenschild ist klein,
schwach convex, vorn breiter, am Ende schmäler und
unregelmäfsig vierseitig. Auf der rechten Seite fehlt der
Mitlelzahn, während das 3te Zähnchen und die Endzähne sehr ent-
wickelt sind; auf der linken Seite ist der 3te mit dem kleinen
Miltelzahn an der Wurzel verschmolzen und nicht gröfser als die-
ser. Es sind meist Inselbewohner und stets grofse Formen.

Die Unterscheidung der Arien beruht namentlich auf der Sculptur
des Prothorax und den Seiten der Flügeldecken.

Eriocneminae : Plesthentis. Eriocnemis. 41

1. Eriocnemis monticrilosus Fr. Smitb Cat. of Passalidae.

Prolhorace linea media distincla.

Ist stets etwas kleiner als tridens, der die mittlere Furclic auf
dem Prolhorax uur als Nadelrilz auf dem liinfcren Theile zei;;!.
Die 3 oberen Furchen der Flügeldecken sind schmäler und mit
kürzeren Querstäbchen versehen.

Borneo. Das brittische Museum besilzl durch IMr. Bowring
15 Exemplare, und es scheint demnach, dafs diese Art daselbst sehr
gemein ist.

2. Eriocnemis dorsalis Kp. nov. spec.

Medius;, yossulis dorsalibus punchdatis.

Länge 35, Flügeldecken 26 Mm. Die kleinste Art. Das kurze,
Hache und breite, vorn und hinten zugespitzte Kopfhorn ist nichl
mit den Seitenhöckern verschmolzen, sondern ist diesen gleichsam
aufgesetzt. Die Stirn fällt nicht steil, sondern schief ab, und die
Enddornen der Stirnleisten zeigen zwischen sich keine Quer-
leiste. Prothorax auf der [Mitle kaum die Spur eines Na-
delrilzes. Alle Furchen der Flügeldecken punklirt, die Seilen
natürlich stärker. Die Schulferecke etwas knolliger. Hintere Ecke
des Mesosternalschildes glatt, ohne Punkte.

Java, durch Herm. v. Rosenberg.

3. Eriocnemis Mniszechi Kp. Prodr. 22.

Prolhorace profunde sxdcalo; elytrornm slriis laferatibus cre-
nalis.

Länge 50, Flügeldecken 29 Mm. Von der scharfen Querleiste
fällt der Clypeus steil ab. Das Kopfhorn steigt unbedeutend aus
dem Querhügel vor, ohne geschieden zu sein. Die Mittelfurchc des
Prolhorax sehr tief, und zieht bis auf einen kleinen vordem Theil
die benai^libai ten Ränder des Prolhorax zu sich herab. Die 4 obe-
ren seitlichen breiten Furchen mit Querstäbchen. Ecke des Meso-
stcrnalschildes grob punklirt.

Insel Nias. Ein Exemplar durch Herrn, v. Rosenberg; vielleicht
auch auf Sumatra.

4. Eriocnemis liurmeisteri Kp. Prodr. 22.
Prolhorace laevissimo; ehjlrorum slriis laler(dibns puncluhtlis.
— Long. 45 — 16 Mm.

Kopf schmäler als bei Mniszechi und Iridens {\\\ IMm). I'io-
llioiax weniger breit und lang als bei diesen. Millollurche kauui

42 Kaup: Passalidae.

als Nadelritz angedeutet. Seifen und Flügeldecken punktirt, auf
dem Rücken kaum angedeutet.

Java, durch Herrn, v. Rosenberg.

5. Eriocnemis tridens Wied. Mag. II. 1. 109. 168. etc.

Prolhorace laevissimo; elylrorum strils laleralibus crenalis. —
Long. 42 — 97 Mm.

Nur bei günstigem Licht erkennt man auf der Mitte des Pro-
thorax die Spur eines Nadclritzes. Nur die 3 oberen seillichen Fur-
chen der Flügeldecken mit deutlichen Querstäbchen. Diese Stäb-
ohcn sind am deutlichsten bei Exemplaren von Java, während sie
bei Individuen von Siam und Malacca es weniger sind.

1. vio7iticulosus. 3. Mniszechi und 5.4ridens stehen durch Quer-
stäbchen der breiten Furchen der Flügeldecken, wie 2. dorsalis und
4. Burmeisteri durch die punktirten Flügeldecken in überspringen-
der Verwandtschaft.

Nach Analogien von andern Gattungen zu schliefsen wird Mnis-
zechi noch gröfsere Individuen später zeigen, als tridens.

Vierte Gruppe. Macrolineae.

Clypeus symmetrisch. Antennen mit 6 zählbaren, deutli-
chen, meist langen Läppchen. Ohne Dörnchen an den Mittel- und
Hinferschienen. Taille mit Narbe und Ecke des Metasternalschildes
fast stets punktirt.

Die Mehrzahl sind Inselbewohner.

Man kennt bis jetzt erst 10 — 11 Arten.

Dritte Gattung. Macrolinus.

Keine Querleiste zwischen den Stirnleisten und ohne
Schildchen zwischen Unterlippe und Zunge. Die etwas
vorspringende Schulterecke der Flügeldecken mit Haarbüscheln.

Es sind Formen von mittlerer Gröfse mit kleinem, rauh punk-
tirlem Kopf'). Das Kopf hörn ist meist klein, selten an der Spitze
frei. Von seiner Spitze gehen die Stirnleisten und endigen als Knöt-
chen am Rand des Clypeus. Bei M. Duivenbodei und fVeberi sind
diese erloschen oder kaum angedeutet.

Es sind meist Inselbewohner des indischen Archipels; alle 5 Ar-
ten sind nun vorhanden.

') Spuren von sehr kurzen Härchen auf den Kopfflächen; vielleicht
bei frisch entwickelten Individuen stärker.

Eriocneminae : Macrolhius. 43

1. Macrolinns Duivenboilei Kp. Prodr. 19.

Verticis luberculo libero. — Long. 29 Mm.

Die Fahncnliippchen wie bei IValerhousei und rolundi frons
sind kürzer, uanientlicl) die 2 unteren. Koplhorn an der V\ tirz,el
grob punl<tirt und zerrissen gestreift, mit 2 unbedeutenden Spilz,en
als Nebeuhügel. Die Stirnleisten nächst dem Kopfliorn kaum an-
gedeutet. Der mittlere Clypeusrand scljwacli bogig mit knollig
glänzenden, seitlichen Vorspi ün<;en. die ans der Verschmelzung; des
Vorsprungs des Clypeus mit dem Endhöcker der Slirnleistc entstan-
den sind. Protborax mit deutlicher, jedoch unvollständiger Miltel-
furche und grofser punktirter, kurz behaarter Narbe
welche die hintere Hälfte der Seile einnimmt, was an
Labienus Ptox erinnert.

Es ist eine etwas breitere Form als alle übrigen. VValnhonsei
ausgenommen.

Celebes. Geschenk des Hrn. Kenesant van Duivenbode. Darm-
städter und Mniszech'scbe Collection.

2. Macrotinus laiipennis Percb. 1. suppl. 8. 10. pl. 77. i. 'S.
— Burm. 464. — Kp. 19.

Anlennariim lobis longissimis aetjualibiis ; carinis frontis aiigu-
siis. acuiis. — Long. 26 — 28 Mm.

Die Läppchen der Fahne von gleicher Länge und
schmal. Das kurze unfreie Kopf hörn entspringt aus der Mitte
der Querhöcker. Von seiner Spitze gehen im Bogen die
scharfen Stirnleisten zu dem Clypeus, der in der Mitte et-
was vorspringt. Am Ende der Stirnleiste verbindet sich diese mit
dem äufseren Vorsprung des Clypeus. Protborax an der vorderen
Ecke und vor der grofsen Narbe mit Punktgruppon und einei' Mil-
telfurche, die in der Mitte kaum anj;edentct ist. Die Hip[)en ilcs
seitlirhen Theils der Flügeldecken mit schwachen Querfällchen.

.Achnelt am meisten M. VVeberi, niit dem er in überspringen-
der Verwandtschaft steht.

Java und Malacca.

3. Macrolinus Waterhousel Kp. nov. spec.
Long. .35. E!ylren2l, lal. II Mm. Die grüfsle .Art. Die Fah-
nenläp[)rhcn kurz, namentlich die 3 unleren. Das Kopflii»rn erhebt
sich aus den schief liegenden, grob punklirlen Querhügeln. Von
seinem Ende gehen die Slirnleisli-n im spitzen Winkel bis zur Slirn,
wo sie stark divergiren und dann in gerader Linie zum Clypeus

44 Kaup: Passalidae.

gehen, wo sie sich als Dorn erheben. Von letzterem eine Leiste
zum äufseren Vorsprung des Clypeus, der in seiner Mitte fast ge-
rade ist. Die Kopfthäler zwar zerstreut punktirt, sind am wenig-
stens rauh und uneben. Prothorax mit completter Mittel-
furche, glatt, ohne Seiten punkte, mit kleiner Narbe, die
nur auf den Grund etwas schrunnig ist. Rücken der Flügel-
decken seicht gefurcht, kaum punktirt.

Ceylon. Germar'sche Collection ohne Angabe woher. Einige
Exemplare im brittischen Museum.

Steht durch die Mittelfurche des Prothorax und durch die kür-
zeren Fahnenläppchen in überspringender Verwandtschaft mit M.
Duivenbodei und rotundi/rons.

Diese Art ist nach Herrn Waterhouse jun. genannt, welcher
durch seine Gefälligkeiten sich allen Zoologen zu verbinden versteht.

4. Macrolinus Weberi Kp. Prodr. 19.

Pronolo stibconvexo laevissimo. — Long. 28 Mm.

Die Läppchen der Fahne wie bei tatipennis, nur sind die un-
teren etwas kürzer. Sämmtliche Kopfleisten und der Clypeus
wie bei lalipennls, nur stumpfer. Prothorax etwas gröfser und ge-
wölbter, und kaum mit der Spur einer Mittelfurche. Die
Punkte von der Narbe erstrecken sich nach vorn und hinten wie
bei latipennis in der Randfurcbe fort, lieber der Narbe und an
der vorderen Ecke wie bei latipennis eine Gruppe von Punkten.
Die hinlere Ecke des Metasternalschildes ohne Punkte.

Philippinen. Geschenk des Hrn. Thorey.

5. Macrolinus rotundifrons Kp. nov. spec.

Carinis frontis in orbent simiatis,

Länge 31—32, Flügeldecken 18 lang, 9 Mm. breit. Zierlicher
und schlanker als M. Waterhousei. Die Läppchen der Fahne kür-
zer als bei Weberi und latipennis, und ähnlich wie bei Waterhousei
und Duivenbodei. Die sämmtlichen Kopfleisten sehr bestimmt aus-
gebildet, und die der Stirn bilden mit dem aufgestülpten
Clypeusrand einen kleinen Kreis. Die Kopfflächen und Thä-
1er sind gröber punktirt als bei Waterhousei. Prothorax mit
vollständiger deutlicher Mittelfurche und Gruppen von
Punkten, an der oberen Ecke mit deutlicher Bucht und um die grob
punktirte grofse Narbe. Mittelschiene stärker und fahnig behaart.

M. Duivenbodei, Waterhousei und rotundifrons stehen durch
kürzere Fahneuläppchen und durch deutliche Mittelfurche des Pro-

Erioctieminae: Episphenns. Maslachilus. 45

iliorox in überspringender Vervvandtscliafl: ebenso lalipennis und
VVeberi durch kürzere Fabiienliippelien iiiid nndciilliche oder gänz-
lich fehlende IMitlelfurchc auf dem Prolliorax.

Diese Andeuliiiigen jcdorli beiuiizen zu wollen, um zwei Sec-
tionen in dieser Galfnng zu begründen, würde den Beweis liefern,
dafs meine Anordnnng nicht verslandcn worden ist.

Ceylon. Geschenk des Hrn. IMoore. China, nacl» Dr. Cantor
im brillischen Museum.

Vierte Gattung. Episphenus.
Der deutliche, breite, schief anfsicigende Qiieihügel des Kopf-
horns verbinden sich mit den ziemlich scharfen \A lilsten
der A n gen wände. In ihrer Mitte ist das flach coiivcxe
Kopfhorn eingesetzt und durch F^'nrchen getrennt. Von
seiner Spitze geheu im spitzen Winkel die kurzen Stirnb'islen
herab, die an ihren Knötchen mit einer Querleiste, wie JMnsturhi-
lus, verbunden sind. Von den Knötchen der Slirnleiste geht eine
Leiste in schiefer Richtung nach aufsen zu den kleinen Knötchen
des Clypeus. Unterlippe punktirt, in der Mitte nach vorn
etwas vorspringend, ohne Schildchen und Narben. Läpp-
chen der Fahne von niäfsiger Länge. Ecke der Flügeldecken ohne
Haarbüschel, wie Mastachilus.

Episphenus Moor ei Kp. nov. spec.

Proiiolo laevissimo, litiea media impresso.

Länge 36. Flügeldecken 21 Mm. Oberlippe am vorderen Rand
fast gerade. Die Stirn und Clypeus fällt vom Kopfhorn schief al)-,
Stirn und Clypeus runzelig, die übrigen Kopfflächen fast glatt mit
wenigen Punkten. Nächst der Leiste, zum Dorn des Clypeus füh-
rend, eine Furche, zuweilen die Slirnleislen durchfurchend. Pro-
lliorax mit deutlicher Narbe, uni diese zuweilen wenige Punkte.
Auf der Mitte eine vollständige deutliche Fjängsfurche. Seilen der
Flügeldecken etwas gröber, Rücken feiner punktiH.

Ceylon. Geschenke des Cambridger Museum und Hrn. Moore.

Fünfte Gruppe. Mastachilus.
Clypeusrand bogig ausgeschnitten. Kopfhorn niedrig, unfiei.
seitlich comprimirt; von seiner Spitze gehen, äufserst divergirend,
die Stirnleistcn abwärts und endigen als Knötchen, die durch
eine Querleiste, eine äufserst schmale Stirn abschnei-
dend, verbunden sind. Un)rrlij)pe in der Mitte mit ei-

46 Kaup: Passalidae.

ncm gröfseren oder kleinem Schildchen vor der Zunge.
Prolhorax mit kleiner, runder, unbedeutender Narbe. DeuUicIie
Narbe auf der Taille und grobe Punkte auf den hinteren Ecken des
IVIetasternalschildes.

Es sind meist ziemlich grofse Formen; auf Neuholland beschränkt.

2. Metachilus dilalatus Dalm. Schönh. Syn. Ins. I. .3. 34' 11.

— Burm. 465. — Kp. Prodr. 21.
Pass. crenistritis Boisd. Astr. 244.

Fass. Chevrolatii Percli. 26. pl. 2. f. 4.

Elylrorum sfriis lateralibus dilatis, dilaialis crenaiis.

Länge 32, Flügeldecken 18 Mm, Läppchen der Antennen kurz.
Leisten des Kopfes sehr stark entwickelt, ebenso die Dornen der
Stirnleisten und des Clypeus. Das Kopfhorn aus breiten Qiiorlin-
geln entspringend. Von seiner Spitze gehen als Leiste die Stirn-
leisten , die auf der Stirn sich spalten und als Dornen in die Höhe
geben. Die Stirnfläche, welche sie begränzen. ist klein. Alle Kopf-
thäler höckerig. Auf der Unterlippe 2 verschmolzene runde Höcker,
die die Gestalt einer liegenden X) annehmen. Prothorax nur mit
der Spur eines Nadelritzes, statt Mittelfurche.

Die kleinste Art mit den kürzesten Flügeldecken.

3. Mustachilus p olyphyllus Mac Leay. In Kings nar. II. 439.

— Burm. 469. — Kp. Prodv. 20.

Pass. sexdentatus Eschh. I. p. 23. — Perch. 28. pl. 2. f 5.
Pass. hexaphyllus D ej. Boisd. Astr. 24.

Pronoto laevissimo, linea media impressa.

Länge 40, Flügeldecken 24 Mm. Kopfflächen und Thäler mehr
glatt; die feine Querleiste zwischen den Höckern der Stirnlei-
sten schliefst einen gröfseren, fast dreieckigen Raum ab. Läppchen
der Fahne lang, die 2te kürzer als die Iste und 3te. Vorn auf
der Mitte der Unterlippe ein kleiner dreieckiger, scharf
begränzter Zwickel, der an den von Eriocnemis Mniszechi er-
innert. Seitliche Flügeldecken wie fast alle übrigen, nur punktirt.

Aufser dem Zwickel der Unterlippe erinnert die Mittelfurche
an Eriocnemis Mniszechi und an Macrolinus Waterhousei.

4. Mastachilus politus Klug.
Pass. politus Kl. in Burm. Handb. 466. — Kp. Prvdr. 21,
Pass. dilatatus Perch, 29. pl. 2. f, 6.

liohis aniennarum brevissimis.

Länge 38, Flügeldecken 23 Mm. Kopfflächen sehr rauh. Cly-

Eriocneminae: Aceraiae. 47

peus von der Querleiste sehr abschüssig. Sfirn gröfser als bei di-
latatus. Schildchen auf der Unterlippe sehr breit, in der Mitte am
Rande gekerbt. Rand der Lappen der Unterlippe breiter matt, am
Aufsenrand wie düalalus gesäumt. Prothorax glatt mit Nadelrilz
auf der Mitte. Wenige Punkte an den vorderen Ecken und um
die Narbe. Seiten der Flügeldecken mehr mit Leistchen als Punkten.
Furchen des Rückens seicht, fast puuktlos. Lichte ßehaarung auf
den Flügeldecken, sonstige dürftiger als bei polyphyUiis.

5. Mastachittis australasictis Perch. 6. suppl. 6. pl. 77. f. 2.
— Burm. 466. — M. Mac Leayi Kp. Prodr. 20.

Pronolo laevissimo^ aniennarum lobis longissirnis.

Länge 41. Flügeldecken 24 Mm. Fächerglieder laug und schmal,
die zwei unteren am kürzesten. Die wellige Querleiste zwi-
schen den Knötchen der sehr dlivergirenden Slirnleisten
schliefst eine sehr schmale Stirn ein. Der grofse Clypeus-
raum runzelig und die übrigen Thäler höckerig. Das Schildchen
zwischen Zunge und der Unterlippe weniger scharf geschieden. Sei
tenlappen durchaus punktirl. Nur auf der un 1 cren Half I e des
Prothorax eine na delritzartige Furche, die nur bei gün-
stigem Licht mit bewaffnetem Auge zu erkennen ist. Flü-
geldecken seitlich grob, auf dem Rücken fein punktirt.

Ich vermuthe, dafs Passahis rugiceps Reiche die erste Stelle
einnimmt. In dieser V^oraussetzuug würde M. rugiceps, potyphyl-
lus und australasicus. ebenso dilalalus und polilus in überspringen-
der Verwandtschaft sich befinden.

Fünfte Gruppe. Aceraiae.
Es sind weniger gewölbtere Formen als die der 3ten Gruppe,
und die Asymmetrie des Clypeus ist viel mehr in die Augen fallend.
Während bei der Eriocnemiae der rechte Clypeusvorsprung theils in
der Gestalt, theils durch Länge sich rasymmelrisch darstellt, ist in
dieser Gruppe der der linken Seite der bevorzugte. Dieser
stellt sich entweder auf die schmale Kante (nuvictdalor). oder zieht
als breiter Lappen nach innen zu (graiidis). An dieser Asymmetrie
niranit ebenfalls die Oberlippe theil, und die linke Hälfte ist meist
länger und spitzer. Seltener ist, wie bei grandis, die linke Aiigeu-
wand asymmetrisch dornälinlich verlängert. Die normale Zahl der
Läppchen au der Fahne ist 6, wovon die 3 uuleren zuweilen kürzer
sind. Die einzige Ausnahme bildet inaec/ualis Burm., die deutlich
nur 4 Läppchen zeigt und bei welcher Art nur zuweilen äufserst

48 Kaiip: Passalidae.

kurze, anliegende Zäckchen auftieien, die als Läppchen gar nicht
gezählt werden können. Wenn auch in dieser Gruppe Schildchen
auf dem obern Rand der Unterlippe auftreten, so findet sich jedoch
keine Art, wo dieses die ganze Mitte derselben durchsetzt, wie es
bei den Erlocnemiae der Fall ist.

In dieser Gruppe tritt wie bei den Eriocnemiae kein freies
Kopfhorn auf, denn dieses ist kurz, wenig vorstehend und entspringt
aus der Mitte von zwei queren, niedrigen Seifenhügeln, die sehr
beslimmt und scharf entwickelt sind. An seiner vordem Spitze be-
ginnen die Stirnleisten, die im Verlauf divergiren und als Dörnchen
sich erheben. Vor diesen beginnen die Clypeusfortsätze, zwischen
welchen der mittlere Theil steil abfällt.

Wie bei der Eriocnemiae zeigt keine Art auch nicht die
Spur von einem Dorn an der Mitte 1 schiene, die jedoch wie
die hinlere mehr oder weniger behaart ist. Die Mehrzahl der Arten
ist klein.

Sie sind auf Asien und seine Inseln und Neuholland beschränkt.

Erste Gattung. Laches.

Der Clypeus und die Oberlippe sind am wenigsten asymme-
trisch. Der vordere Theil der Augenwand ist zugeschärft und der
linke Clypeusvorsprung ist nicht auf die schmale Kante gestellt;
zwischen Zunge und Mitte der Unterlippe ein Höcker oder queres
Schildchen. Die Seitenlappen grob punktirt, ohne Spur von Nar-
ben. Prothorax mit erkennbarer Mittelfurche. Seiten der Flügel-
decken fein punktirt, nicht behaart.

1. Laches infantilis Kp. Prodr. 4.

Prothorace laleribtis laevis. — Long. 27 Mm.

Die schmale Unterlippe springt in der Mitte vor und zeigt zwi-
schen sich und der Zunge vertieft, liegende Körner. Prothorax mit
deutlicher Mitlelfurche. Narbe der Taille grofs, lang, breit und ver-
tieft; von oben begränzt sie eine Spitze, welche von der Mitte der
Taille längs der Nath hinzieht. Hintere Ecke und Seiten der Ster-
nalplatte grubig punktirt, Inseln bildend.

Vanicoro. Mniszech's Sammlung.

2. Laches puerilis Kp. Prodr. 6.
Prothorace laleribtis puncialis. — Long. 23 Mm.
Das kleine Kopfhorn springt etwas aus den breiten, zugeschärf-
ten Querhügeln vor und fällt vorn schief ab. An der Spitze setzen

JBriocneminae : Aceraiae. 49

sich die höchst uudeutlichcu Slirnleisten, ohne deutliche Endknoten
zu bilden; an diese setzen sich zwei grobe Höcker, zwischen denen
sich eine grobe Querleiste zeigt. Von dem linken Dorn der Augen-
wand geht eine scharfe Leiste zum linken Clypeusvorsprung, der schiel"
von vorn nach innen gerichtet und kräftiger als der rechte ist.
Zwischen der schmalen 31eistigen Zunge und der Mille der Unter-
lippe 2 gebogene Leistchen, und nächst diesen ein Schildchen. Die
ganze Unterlippe grob punktirl mit einer Quernath, Prothorax mit
weit nach hinten liegender Narbe und Punklgruppen au den Seilen.
Schildchen mit glattem Millelkiel und Punkten au den Seiten.
Narbe der Taille grofs und deutlich; Slernalschild beslimmt geschie-
den, mit Punkten an den Ecken. Behaarung dürftig.

Aru-Insel. Geschenk von Herrn, v. Rosenberg. Darmstädler und
Muiszecirs Colleclion.

3. Luches Compl onii Kp. Prodi- . 28.

Maximus; capile dense punciato. — Long. 29 — 40 Mm.

Das ziemlich kräftige Kopfhorn erhebt sich aus 2 niedrigen,
scharfkantigen Seitenhügeln, die fast den ganzen breiten Hinterkopf
einnehmen, und fällt vorn ziemlich steil ab. Von seiner Spitze be-
ginnen die Stirnleisten, die im Anfang spitzwinklig sind, alle nach
vorn sehr stark divcrgiren und am Ende mit einem Knötchen ver-
sehen sind. Zwischen diesen eine feine Querleiste, die eine sehr
schmale Stirn einschliefst. Von den Knötchen der Stirnleiste geht
eine Leiste zu den sich erhebenden Clypeusvorsprüugen. Die linke
ist etwas kräftiger als die rechte. Zwischen diesen der breite, grob
grannlirte, schwach behaarte Clypeusraud. Die Oberlippe in der
Mitte deutlich ausgeschnitlcn. Die Angenwand zeigt über dem Auge
eine stumpfe, kurze Spitze, und von dieser ist der vordere Theil
zugeschärft, eine stumpfe Spitze am Ende bildend. Der hintere
Augen wand wulst fällt nach innen steil ab und ist nur nach aufsen
etwas gewölbt. Hinter diesem grob punktirl und behaart. Vor
und hinler den Querhügeln des Kopfhorns Punkte mit kurzen Här-
chen. Die Scitcnlappen, durch eine Eurche gelrennt, endigen nächst
diesem Vorsprung als runde Knöpfe. Zwischen diesen Leisten ist
die Zunge mit scharf gcrandcten Punkten. Vorn ist dieselbe abge-
stutzt. Prothorax mit unvollständigem Nadelritz als Mittclfurchc.
Narbe schief und zuweilen punktirl; über und vor ihr mit zerstreu-
ten Punkten, die an den oberen Ecken zuweilen ganz fehlen. Der
Proslornalstiel. zwisrlicu den Hüfleu behnail. auf der l'ii >le gcluiclit .
breitet schwach convcx sich aus, zeigt gerade Scitenränder und ist

Berl. Katomol. Zeitscbr. XV. ]}

so Kaup: Passalidae.

am Ende abgestutzt; er ist !ederfart)i'g. Schildcben glalt, äiifserst
fein gestrichelt mit schwachem Längseindruck in der Mitte. Narbe
der Taille flach längs der ganzen Nath. Flügeldecken an den Schul-
tern mit wenigen Härchen. Furchen fein mit deutlichen Pünktchen.
Sternalplatte scharf begräuzt, an den hinteren Ecken mehr oder
minder stark punktirt. Behaarung an den Mittel- und Hinterschie-
nen; unterer Rand des Prothorax stärker als gewöhnlich.

Ceylon. Germar's Samml. und Geschenke von Hrn. Major Parry.

Scheint auf Ceylon nicht selten zu sein. Ich habe die Art nach
Hrn. Theodor Compfon genannt, dessen Güte ich alle meine Zeich-
nungen verdanke.

Zweite Gattung. Gonatas.

Der linke Kiefer ist gestreckter und der Miltelzahn nicht, oder
sehr unbedeutend entwickelt. Die Oberlippe meist tief ausgeschnit-
ten. Die Äugenwaud vorn abgestutzt mit seitlichen Leistchen, die
in gleicher Ebene liegen und in ihrer Mitte eine kleine Verliefung
begränzen. Die Unterlippe lang, breit und flach; die untere Con-
tur bildet mit der Furche, die sie seitlich von den Nebenlappen
trennt, ein lateinisches 00- Prothorax mit deutlicher Mitlelfurche.
Behaarung dürftig. Punkte an der hinteren Ecke der scharf ge-
schiedenen Sterualplalte.

1. Gonatas pumilio Kp. Prodr. 6.

Proihorace lateribus punctads. — Long. 20 — 22 Mm.

Die kleinste Art. Kiefern kürzer und mehr gebogen. Ober-
lippe bogig ausgeschnitten mit abgerundeten seitlichen Läppchen.
Der linke Clypeusvorspi ung bildet einen stumpfen Dorn, während
der rechte spitzer ist. Die Enddörnchen der Stirnleislen wenig er-
kennbar und ziemlich weit auseinanderstehend. Von der scharfen
Querleiste fällt der Clypeus schief ab. Die seitlichen Furchen der
Unterlippe mondförmig verlieft, wodurch die Mitte eine kelchför-
mige Gestalt erhält. Prothorax mit grofser, rauher Narbe und
Punktgruppen über ihr und an der vorderen Ecke.

Amboina. 3 Exemplare durch Herm. v. Rosenberg.

2. Gonatas navictilator Perch. 2. suppl. 1. 2. pl. 134. f. 1. —
Burm. 467. — Kp. Prodr. 3L
Mandihula sinistra porrecta. — Long. 26 Mm.
Zeigt den linken Kiefer am meisten gestreckt. Oberlippe dach-
förmig gewölbt, tief am vorderen Rand ausgeschnitten mit linkem

Eriocneminae : Oounfns. Aceriilris. 51

Läppchen, das schmäler. Iäi)^er und mehr 7,u4;cs|)itzl ist. Der linke
Clypeusvorsprnns;, nacli innen gerichtet, stellt anf der schmalen
Kante niid ist an der vorderen abgestiit'Alen Kante ansi^esclmitten.
Der rechte hildel einen mehr einfaclieren Dorn. Das Kopfhorn ent-
springt aus der [Mitte der flachen, schief aufgerichteten, vorn zuge-
schärflen, hrciten Qnerhiigel. An der Spitze des Kopfhorns setzen
sich die divergiienden Slirnleistcn an. die in der Mitte in gerader
Richtung nach vorn gehen und hier in aufgerichteten Dörnchen en-
digen. Zvvisclien diesen eine Querleiste, von welcher ans der Cly-
peus steil abfällt. Auf der Mitte der Stirn eine mehr oder weni-
ger entwickelte Läugscarine. Die Mitte der Unterlippe sehr grol's,
sehr flach, und zieht sich seitlich sehr lief herab, so dals der Aus-
schnitt für die Kohle ein viel lieferer und schmälerer wird. Die
eigentliche INIitte der Unterlippe schwach relief und an dem unte-
ren Rand nächst den Seiteidappcn stark verlieft. Prothorax glatt
oder mit 2 oder mehreren Punkten an der Ecke.

[Meine Ex. kommen von Amboina. J)a diese Art mit mehreren
Arten verwechselt wird, so ist die vermeintliche weile Verbreitung
dieser Art zu beschränken.

3. Goualas Qermari Kp. ProJr. .30.

Aiilennarum lobis longissimis uei/tiatibus. — Long. *27 — .30 Mm.

Der linke Kiefer ist weniger gestreckt und mehr gekrümmt als
bei iiaviciilalor, von dem er sich wesentlich durch schlankere und
längere Läppchen der Fahne unteischeidef. Die Oberlippe ist am
vordem Rand mehr rund als winklig ausgeschnitten, und beide Läpp-
chen raehr symmetrisch gestaltet. Der linke Vorsprung des Cly-
peus ist weniger lang und grader. Sonst ist die Kopfhildung ziem-
lich dieselbe wie bei nnviculator. Das Schild, welches die Mille
der Unterlippe bildet, isl nicht so ausgedehnt als bei naviculalor,
und bildet mehr an seinen Coninren ein lateinisches VV. Prothorax
glatt; zuweilen ein Punkt über der Narbe und einer oder mehrere
aii der obern Ecke. Die Behaarung scheint starker als bei navicu-
Inlor zu sein.

Nach dem britt. Museum kommt sie auf den Lizards-Inseln vor.

Drille Gaiiuiig. Aceraius.

Die Rippen der seillichen Flügeldecken sind punklirl und licht
behaart; die Furchen meist ohne Punkte. Der Rücken der Klügel-
deckcn etwas flach. Das Kopfhorn fällt vorn als sclineidende Leiste
schief ab und au seinem Ende setzen sich die divcrgirendeu Stim-

D2

6.2 tCaup: Passalidae.

leisten mehr in der Form von Furchen an. Der linke Clypeusvor-
sprung neigt sich als Dorn oder auf der Kante stehender Lappen
nach innen. Die Kopfflächen sind punktirl und kurz behaart. Un-
terlippe in der Mitte glatt, etwas nach vorn vorspringend mit punk-
tirten Seitenlappen ohne Spur von Narben. Prolhorax mit behaar-
ter Narbe.

Variiren meist sehr in der Gröfse und kommen meist von Java
und Borneo.

1. Aceraius borneanus Kp. nov. sp.

Prothorace linea media disfincla. — Loug. 29 Mm.

Linke Augenwand vorn al»gestulzt und gefurcht. Prothorax
mit deutlicher Mittelfurche.

Borneo. Das brittische Museum besitzt durch Mr. Bowring
15 Ex., und es scheint demnach, dals derselbe auf Borneo sehr ge-
mein ist. Er repräsentirt in seiner Gattung Eriocnemis monticulo-
sus Fr. Smith, der ebenfalls von Borneo kommt.

2. Aceraius Kattpii Kirsch nov. sp.

Anlennarum lobis longissimis aeqtialibus. — Long. 27 Mm.

Linke Augenwand vorn abgestutzt mit 2 einfachen Leistchen;
linker Clypeusvorsprung kurz, knollig, nach innen gerichtet und mit
der Spitze in die Höhe gebogen; rechter Clypeusvorsprung kürzer
und knollig. Stirn- und Querleisten am Kopf hörn unbestimmter
als bei Percherouii. Die Läppchen der Fahne lang, schmal
und von gleicher Länge. Der Prolhorax mit grofser Narbe und
punktirten Seiten, die bis zum Ende der vorderen Furchenwand rei-
chen, und in welche nur ein glatter, gewölbter Theil des Protho-
rax hineinragt. Mittellinie als Nadelritz. Die Furchen der Flügel-
decken fein und deutlich punktirt. Behaarung am vordem und hin-
tern Theil am deutlichsten.

Java. Ein Ex., Geschenk von Herrn Apotheker Kirsch.

3. Aceraius grandis Burm. 463., etnarginahis Perch. 21.

pi. n. f. 1.

Superciliis elongalis. — Long. 35 — 62 Mm.

Oberlippe lief und abgerundet ausgeschnitten, mit längerem lin-
ken Lappen. I^äppchen der Antennen kurz, namentlich die 3 un-
teren. Die äufsere Leiste der sonst abgestutzten vorde-
ren Augen wand dornförmig verlängert. Der linke Dorn-
vorsprring des Clypeus nach innen gerichtet, mehr auf die schmale

Eriocneminae : Celejus. 63

Kante gestelll und abgestutzt. Rechter Clypeusvorsprung klein und
kurz, nicht entwickelter als der Knddorn der Slirnleiste. Von der
grofsen Narbe ist nur die breite Handfurche des Prothorax punktirt
und behaart. Mit und ohne nadehüzartige Mittclfurche.

IMil dem Proculns Gorxji. der gleiche Stellung einnimmt, die
behaarteste Form unter allen Passaliden.

Java, daselbst sehr gemein; variirt sehr in der Grofse.

4. Aceraius P ercheronii Kp. nov. spec,
Antennarum lohis lougissimis inaequalibus. — Long. 25 Mm.
Linke Augenwand vorn abgestutzt; linker Clypeusvorsprung
lang gestreckt und in die Höhe gerichtet. Rechter länger als der
Dorn der Slirnleiste. Diese wie alle übrigen bestimmter als bei
Ac. Kaupii. Die 3 oberen Läj)pchen der Antennen lang und schmal;
die 3 unteren kürzer; das 2te kürzer als das Isle und 3te. Pro-
thorax wie bei No. 2., allein mit durchgehender feiner Mittelfurchc.
Behaarung dürflig.

Java; durch Herrn, v. Rosenberg.

5. Aceraius eviarginalus Weber obs. SL — Burm. 463. —
Kp. Prodr. 27. etc.

Anlennarum lobis brevissimis inaecjualibus , superciliis oblusis.
— Long. 30 — 49 Mm.

Zeigt den schmälsten Kopf. Oberlippe am vordem Rand fast
gerade. Vorderer Theil der Augenwand abgestutzt. Linker Vor-
sprung des Clypeus mehr dornartig und gerade, mit einem Höcker
nach innen, zunächst der Spitze. Rechter bildet einen kurzen Dorn,
durch eine Wand mit dem Dorn der Augenleiste verbunden. An-
tennen-Läppchen kurz, namentlich die 3 unteren. Prothorax wie
bei grandis , allein die Mittelfurche deutlicher. Behaarung stark,
allein doch geringer als bei grandis.

Java und Malacca. Gemein.

A. borneanus. grandis und cmarginalus, ebenso 2. Kaupii und
4. Percheronii stehen in überspringender Verwandtschaff.

Vierte Galfunj;. Cetejus.

Der vordere l'hcil der Augen wand abgestutzt und gefurcht. Mit-
telzahn klein, jedoch deutlich. vSchildchen zwischen der Mitte der
Unterlippe imd der Zunge; deutliche Narben nächst den Scitenlap-
pen. Weder Kojifllächcn , noch die Narbe des Prolhorax oder die
Rippen der Flügeldecken behaart.

Es sind Inselbewohner.

64 Kaup: Passalidae.

1. Cetejus virginalis Kp. Prodr. 5.
Meiasferno laevi; Mesosterno hifoveolato. — Long. 25 Mm. -
Gleicht der vorigen Art, allein alle Kopfleisten sind deutlicher
und die Kopffläclien fast glatt; auch ist die Oberlippe tiefer ausge-
schnitten und die Läppchen der Fahne sind etwas länger. Der Pro-
thorax zcigl über der Narbe und an der vordem Ecke Gruppen von
wenigen Punkten. Schildchen in der Mitte gefurcht. Taille mit
hochsilzcnder deutlicher Narbe. Sternalplatte ohne Punkte, allein
an den Ecken punktirt. Flügeldecken, namentlich an den Seiten,
gröber punktirt.

Südsee. 1 Ex. Geschenk von Hrn. Thorey.

2. Cetejus peltoslictus Kp. Prodr. 5.

Prothoracis laferibus punclafis^ mesosterno laevi.

Länge 23, Flügeldecken 14 Mm. Gestreckter als der folgende
und weniger breit am Prothorax und den Flügeldecken. Das Kopf-
horn fällt vorn schief ab und spaltet sich in einem spit/.en Winkel
um die Stirnleisten zu bilden; nach vorn divergiren sie und bilden
2 Höcker mit undeutlicher Querleiste. Der linke Vorsprnng ist an
der vordem Spitze abgestutzt und geht mit einer langen Leiste zu
dem vordem Rand der Augenwand. Der rechte ist spitzer, mit
kürzerer Seitenleiste. Von dem Dorn der Slirnleiste geht eine Leiste
quer zur innern Augen wand und bildet mit der Leiste des Clypeus-
vorsprung ein Thal. Kopfflächen uneben, nach hinten rauh punktirt.
Prothorax an den Seiten grob punktirt. Schildchen in der IVlitte
nach oben mit einigen Strichpunkten. Taille ohne erkennbare Narbe.
Auf dem hinteren Theil des Sternalschildes, sowie an den Ecken
Punkte. Flügeldecken punktirt. Behaarung dürftig, jedoch unter
dem Rand des Prothorax vorragend.

Aru-Insel. Geschenk von Herm. von Rosenberg.

3. Cetejus Hnlmaheirae Kp.
Länge 30, Flügeldecken 20 Mm. Oberlippe vorn fast gerade,
glatt chagrinirt, etwas gewölbt und rothgelb behaart. Die Kopf-
flächen bilden drei Etagen. Aus den gewölbten Querhügeln, die
vorn scharf abfallen, entspringt das kurze Kopfhorn; von seiner
Wurzel entspringen im spitzen Winkel die Stirnleisten, die mit ei-
ner granulirtcn Querleiste sich abschliefsen. Vor dieser der bogige
Clypeus mit einetn Höcker an jeder Seite. Der rechte ist einfach,
allein der linke zeigt eine wulstige Falte nach der Augen wand hin.
Letztere vorn mit stumpfem Höcker. Narbe der Taille kommaför-

Eriocneminae : Celejus. 65

mig, tief und rauh. Schildclien convex und glatt. Ecke des Ster-
nalschildes wie gewöhnlich grob punkiirt. Prolhorax nächst der
Bucht mit einer Gruppe grober Punkte. Flügeldecken an den Sei-
ten grob punktirt. Behaarung dürftig.

Oxford CoUectiou, durch das Leydener Museum.

4. C et ejus sodalis Kp. Prodr. 5 et 29.

Metasterno punctalo. — Long. 28, Elytren 17 Mm.

Oberlippe gerade, an den Ecken abgerundet. Die Querleiste der
Stirn springt in der Mitte als kleine Spitze vor, die nach hinten
als Carine abfällt. Zwischen der Stirn und den Querhügcln ein-
zelne grobe Punkte. Narbe der Taille oval, flach und hochgelegen.
Von unten ziehen sich im spitzen Winkel zwei Reihen Punkte
ähnlich wie bei pellosticius, in die Sternalplatte hinein, die an den
Ecke grob punktirt ist. Die Bucht am Prolhorax hat einen ge-
schwollenen Vorderrand, der bis zum hinteren Rand des Augen-
wulstes geht.

Ternate. In der Haag'schen Sammlung unter dem Namen so-
dalis von Hrn. E. Deyrolle.

Fünfle Gattung. Basüianus.

Der vordere Theil der Augenwand ist abgestutzt, gefurcht, mit
2 Kanten versehen. Die Unterlippe ist in der Mitte schmal und
zeigt weder Höcker noch Schildchen zwischen sich und der Zunge,
noch zeigt sie Narben auf den vSeitenlappen. Ein kurzer Haarwulst
ragt am untern Rand des Prothorax vor. Keine dichte Behaarung
auf den Seilen der Flügeldecken.

Sie gehören dem Festland von Indien an.

1. B as iliajins nee Igher ieiisis Guer. in Perch. 1. suppl. 4.
pl. 77. f. 1. — Burm. 469. — Kp. Prodr. 30.

Antennarum flubello tetraphijllo; prothorace subcotwexo laevis-
simo. — Long. 28 — 35 Mm.

Der Kopf klein, zwischen den Augen 7 Mm. breit. Die Läpp-
chen der Fahne sind mäfsig lang, die zwei unteren sehr kurz, na-
mentlich der Istp. Die CIy[)eusvorsprürige sind kurz, und nament-
lich der rechte. Sonst gleirlil der Kopf der folgenden Art, nur dafs
das Kopfhörnchen unbedeutend höher ist. Der Prolhorax ist jedoch
gewölbter und vcrhiillnifsmäfsig kleiner und nach hinten mehr ab-
gerundet. Er i.st glalt niit deutlicher Millelfurche, punktirtcr Narbe,
über der einige wenige Punkte stehen. Schildcheu in der Mitte

56 Paup: PassaHdae.

schwach gefurcht, nach oben seitlich punktirt. Narbe der Taille
klein und quer stehend. Flügeldecken seitlich schwach punk*
tirt und mit Qu erfältchen. Sternalscliild an der hintern Ecke
mit Punkten. Das Metasternum nächst den Flügeln rauh chagrinirt.
Weniger behaart als der folgende inaeqtialis.

Malabar. Ein Ex., Geschenk des Grafen Mniszech.

2. Basilianus inaequalis Burm. 468. — Pass. oro/e jh« F r. S ra i t h
Passalidae of the British Mus.
Anlennarttm ßahello telraphyllo. — Long. 28 Mm.
Die vier oberen Läppchen des Fächers von mäfsiger
Länge; die zwei ersteren sehr kurz, und, da sie häufig anliegen,
kaum zu erkennen, was namentlich vom ersten gilt. Das breite,
kurze, flache Kopfhorn ist durch eine Furche von den Seifenböckern
geschieden (was an Episphenus Moore'i erinueit) und ragt wenig in
die Höhe. Von seiner Spitze gehen im Bogen die Stirnleisten bis
zu der Querleiste, wo sie am höchsten sind. Zwischen den Stirn-
leisten ist die Stirn concav vertieft. Der linke Clypeusvorsprung
ist an der Wurzel gefurcht und schief nach innen gerichtet, und
an dem inneren Rand sehr schief abgestutzt; der rechte Vorsprung
ist kürzer, spitzer, mehr flach und breiter an der Wurzel. Die
Oberlippe ist zu beidenSeiten ausgeschnitten, so dafs die
Cont ur d erselben ha Ib mon dförmig sich gestal tet; sie zeigt
ungewöhnlich lange Borsten. Die Unterlippe ragt in der Mitte nach
der Zunge etwas vor; Seitenlappen kurz, mit wenigen groben Punk-
ten. Prothorax wenig gewölbt mit grofser, rauher Narbe
und Punktgruppen über ihr und an den vorderen Ecken.
Längs der ISalb der Taille eine deutlich lange, schiefstehende Narbe.
Scbildchen näcbst den glatten Mittelstreifen mit Punktstrichen.
Schultern der Flügeldecken mit sperrigen Haaren und auf dem Meso-
sternum nächst dem Flügeldeckenrand. Seitliche Punkte der Ober-
flügel halten das Mittel zwischen Querstäbchen und Punkten. Zeigt
Aehnlichkeit mit Gonalas niwiculalor.

Singapore (nicht Molukken). 1 Ex. kam von Penang, im britt. Mus.

3. B asilianus caucrus Perch. 2. suppl. 4. pl. L34. f. 3. — Burm
Elytrorum slriis lateralibus lalissimis et crenatis. Long. 38 — 43 Mm
Die gröfste Art der Gattung. Fahne mit 3 langen Läppchen
die drei unleren nehmen an Länge ab. Die Oberlippe am vorde
ren Rand ausgeschnitten. Das Kopfhorn erhebt sich aus den un
deutlichen Querhügeln; von seiner -vorderen, schief abfallenden Spitze

Eriocneminae: Basilianus. 57

gehen im spitzen Winkel die stumpfen Stirnleislen und erheben
sich zu starken Höckern, die mit einer scliarfen Leiste die schmale
Stirn hegriiirien. Vor dieser füllt der {^I.ülc Clypeiis steil ah. der
am Rand über der Oberlippe eine schmale, glatte Leiste zeig!. Von
den Dornen der Stirnleiste geht eine Kante zu den Clypeusvorsprün-
gen, die eine abfallende Wand nach der Oberlippe hin bilden.
Diese Dornen bilden mit den Dornen der Stirnleisten einen regel-
mäfsigen Kreisabschnitt, und stehen ungewöhnlich enifcrnf ausi'in-
ander. Der linke Vorspiung ist etwas kräftiger als der flachere
linke, was die einzige Asymmetrie ist. Die Kopffläche ist schrun-
nig und fallig. Prolhorax vollkommen glatt, ohne Spur von IMit-
telfurche und glatter Narbe. Das Schildchen glatt. Die dicke Taille
ohne Narbe; wenige Punkte an der hinteren Ecke des Stcrnalscbil-
des. Mesoslernum chaj;rinirt und kurz behaart. Die 5 seilliclien
breiten Furchen der Flügeldecken mit Querleisten. Behaarung un-
ter dem Prothorax und Schienen ziemlich stark.

Nepaul. Germar's Sammlung. Nicht selten. Erinnert durch die
Stäbchen der breiten Flügeldeckcnfurchen an Eriocnemis monticu-
tosus, Miiiszechi und tridens.

5. Basilianus Cantori Perch. 2. suppl. 3. pl. 134. f. 2. —
Burm. 468. — Kp. Prodr. 28.

Elyiroriim slriis laieralibus impunctulis. — Long. 35 — 39 Mm.

Oberlippe am vorderen Kand fast gerade. Antennen wie bei
cnncrtts^ allein kürzer. Koj)f ähnlich wie neelg/ietiensis, allein die
Dornvorsprnnge des Clypeus entwickelter und spitzer. Prothorax
glalt. nur mit der Spur einer [Vliltelfurche und fein behaarler Narbe.
vSchildchen glatt mit schwacher Längsfurche. Keine Narbe auf
der dicken Taille und ohne Punkte an der h i nteren Ecke
der Sternalplatte. Flügeldecken in den Furchen ohne Punkte.

Malacca, Assam, Cambodje. (icniein.

IMöglich, dafs nicobarius Hedtb. Reise d. Novara Zool. II. p. 49.
in die Nähe gehört. Die Diagnose ist jedoch leider zu kurz, um
Gewifsbeit zu haben.

58

Kaupx Passulidae.

B. Arten der westlichen Halbkugel.
Dritte Unterfamilie: Proculitiae.

Der Prolliorax tritt ungewöhnlich entwickelt auf, während der
Hinlerkörper mit den Flügeldecken mehr verkürzt und mehr oder
weniger eiförmig ist. In dieser Unterfamilie finden sich Galtungen,
die nur zwei Zähnchen au der Spitze des Kiefers hahen, alleiu es
giebt auch Arten, die 3 oder 2 besitzen. In dem Proculus Goryi
ist unler allen Passaliden die gröfste Körpermasse entwickelt.

Sie scheinen auf Mexico, Guatemala, Ecuador und Chili be-
schränkt zu sein. Sobald diese Länder genauer durchforscht sein
werden, wird sich die Zahl der Arten bedeutend vermehren, denn
die [Mehrzahl der Gattungen sind noch sehr dürftig au Arten.

I. Oileus. II. Proculejus. III. Proculus. IV. Oxyges. V. Publlus.

1 brevis

2. sagiltarius hirhis

S Truquii

4 quitensis

5. her OS Sariorii

laevissimus
taevior

Goryi
Mniszechi
opacipennis
13 Arten.

Erste Gattung. OileUS.
Fahne mit drei langen Läppchen. Kiefer mit drei Spitzen.
Mittelzahn lang, nicht breit, mit drei stumpfen Zacken, von wel-
chen der unlere sehr kurz. Clypeusrand durch zwei bogige
Leisten gebildet, die in der Mitte zusammenstofsen und
an den Enden als Knötchen sich erheben. Das grofse
Kopfhorn biegt sich plötzlich nach vorn und reicht mit
seiner freien Spitze bis zur Leiste des Clypeus; seine
Querbügel tiefliegend und wenig entwickelt. Die Stirnleisten an-
gedeutet oder ganz fehlend. Rücken der Flügeldecken flacher und
weniger eiförmig; Rippen ohne Punkte und Härchen. Furchen
seicht mit feinen Punktreihen. Behaarung dicht und kurz.

5. Oileus heros Truq. Rev. de Zool. 1857. 262.

Long. 42—50 Mm.

Bei einer Länge von 12 Mm. ist die Entfernung von einem
Auge zum andern (Augenbreite) 10^, Prolhorax 11 lang und 14 breit,
Flügeldecken 23 laug und 15 Mm. breit.

Proculinae: Oileua. 59

Oberlippe vorgestreckt, t ief ausgeschuilt cn, coiicav
in der Mitte, convex au den Loppen und mit kanliger Leiste an den
iniu-rn Rändern; sie ist grob piinklirl und zeigt namentli«'li an den
Häudcrn grobe, licbtstobende Borfetcn. Den Clypeusrand bil-
den 2 nacb aufsen gebogene Leisten, die an der Mitte
zusiunnicnstofsen, einen tie f e n Q uerscb nit t bilden und ao
den Enden als Knötchen sich erbeben, das auf einem Wulst sitzt,
der sich auf der breiten, wulstigen Brücke zur innern Äugenwand
befindet. Die Augenwand vorn mit 3 unbedeutenden Höckern, hin-
ten mit dickem Wulst bis zu den tiefliegenden Spuren von Neben-
höckern des Kopfborns. Dieses ist stark, krümmt sich von der
NVurzel an und neigt sich mit der freien Spitze nach unten. Vom
Hinterkopf ist es durch ein tiefes Thal getrennt. Stirnleislen
durch undeutliche Wülste angedeutet. Von unten bildet
sich an der Oberlippe in der IMitte eine glatte Fläche, die sich oben
gabelförmig theilt. Beide Endlappen convex. Längs den Rändern
der glatten Mitte kurz und gelblich behaart. Unterlippe nach vorn
in der Mitte vorspringend mit offenen Narben und grob punktirlen
Seitenlappen. Prothorax mit sehr schmaler Randfurehe, die vorn
nur bis zum vordem Rand des Augenwulstes geht. Narbe sehr klein
und glatt, vielleicht zuweilen mit einigen Punkten in ihrer Nähe.
Der Prosternalstiel geht im stumpfen Winkel nach dem hintern, in
der Mitte convexen Lappen. Das Schildchcn in der Milte glatt,
am Ende gefurcht, an den Seiten punktirt mit glattem Rand. Nächst
der Nath der Taille eine längliche, schwache Narbe. Das runde
Steriialscbild an den Seiten und nach hinten zu mit einigen Punk-
ten: die hintere Ecke stark und grob punktirt. Viciter Bauchring
mit scbiefgestelllen Runzeln. Behaarung dürftig; nur am untern
Rand des Prothorax und auf der Mitlelschiene deutlich. Letztere
wie die hintere mit kurzem kräftigen Dorn. Die Flügeldecken zei-
gen breite Rippen nnd feine Furchen mit Reihen von sehr feinen
Pünktchen (slriis hnpimclalis Truq). Die dritte Rippe von der
Mitte endigt entfernt vom hinteren Rand, und wird von der 2ten
nnd 4tcn umgeben. Noch kürzer ist die file. weiche von der 5ten
und Tten umschlossen wird. Die '2le nnd 4te, sowie die Sic und
7te verschmelzen und gehen weiter noch dem Ende hin.

Hr. Truqui fand sein Ex. bei Iliiaucbinango im Monat März.
Aufser diesem sah derselbe Exemplare in den Sammlungen der IFer-
rcn (ilennie und Craveii. Mein Ex. ist ein Geschenk des Herrn
.lansou in London, welcher mehrere Exemplare dieser seltenen Art
besitzt.

60 Kaup: Passalidae.

2. Oiieus sagiltarius Fr. Smith Cat. Brit. Mus. p. 14. t. 1. f. 3,

1852. — Pass. rimnlor Triiq. Rev. zool. 2QQ. 1867. —

Kj). Prodr. p. 3.

Long. 34 Mm.

Augeubreite 8^, Prothorax 9 lang und 12 breit, Flügeldecken
18-19 lang, 12 Mm. breit.

Ist kleiner, hat einen kürzeren Prolhorax und (lächeren Rücken;
die etwas gestreckteren Flügeldecken sind stärker behaart, hat mehr
gekrümmte Kiefern; die Oberlippe nur schwach ausgeschnitten und
zugeschärft, der Rand des Clypeus zeigt einen schwächeren Hogen
und ist deshalb in der Mitte weniger tief ausgeschnitten. Das Kopf-
horn ist schlanker und gestreckter, und weniger tief an der freien
Spitze herabgebogen. Unterlippe stark behaart, nur die Mitte glatt,
punktirt und vorspringend. Prolhorax am untern Rand stärker be-
haart. Nur die Mitte des hinteren Lappens des Prosternaist iels mit
glänzendem Höckerchen. Schildchen flach und glatt. Die Taille
zeigt zwischen der Naih und der glänzenden Mitte eine grofse
punktirte und kurz behaarte Fläche, die bei heros glatt und matt
gefärbt ist. Flügeldecken an den Schultern fein behaart, sonst fein
gefurcht mit feinen Punktreihen. Die 3te und 6te Rippe geht wei'
tcr nach dem hintern Rand zu. Seiten des Melasternums dicht und
fein behaart. Sternalplalte ziemlich scharf begränzt, zeigt an den
hinteren Ecken nächst dem Rand der Platte nur wenige Punkte,
Schenkel und Tiblen der hinteren Füfse behaart. Mittlere mit ei-
nem Dorn, hintere mit und ohne Dorn. Sechster Bauchring nach
der Mitte hin mit einigen Längsfältchen.

Mexico und Columbien. Truqui fand ihn bei Huauchinango,
Saile bei Orizaba. Mein Exemplar ist ein Geschenk des Hrn. Gra-
fen Mniszcch.

Zwischen beiden fehlen vermittelnde Arten.

Zweite Gattung. Proculejus.
Fächer mit kurzen Läppchen. Linker Mittelzahn mit 2 Zäck-
cheu. Der gefurchte Clypeusrand ist gerade mit einem
aufgerichteten Endhöcker. Das nicht freie Kopfhorn
fällt vorn steil ab mit divergirenden, scharf en Stirnlei-
len und einem Knötchen am Ende. Flügeldeckenrip-
Y,cn an den Seiten fein punktirt und behaart und die
Furchen grob punktirt.

Mitlelgrofse Formen auf Mexico und Ecuador beschränkt.

Procutinae: Proculejus. 61

1. Proculejtis hrevis Triiq. Rev. zool. 263. —
Kp. Proih: IS.

Elylris ovalis. fori Her siriatis striis(jite pimclalis , iufersliliis
binis cxlerno ouinino; lerlio parliin, cueterlsque apice dense puncla-
iis et rufo-hirlis.

Länge 30 — 33, Augeiibreite 7^, Protliorax 9, Breite 12, Flii-
geltlecken 17, Breite 11 — 12 Mm.

Kiefern mit 3 Zäckchen an der Spitze. Oberlippe am vorde-
ren Rand schwach bogig ausgeschnitten und im Ganzen diclil be-
liaart. Der Ciypeus zeigt 2 Leisleii, wovon die erste sich an den
Rändern der Oberlippe ndcli unten ziciit, die 2fc am Ende nach
oben mit einem Höckerchen sich erhebt und von der Slirn durch
eine tiefe Furche getrennt ist. Das Kopfhoru erhebt sich als eine
Leiste schief aus den tlügelarligcn Querhügeln und fällt vorn schief
ab; an seine Wurzel setzen sich die kurzen Stiinleisten mit einem
Knötchen am Ende an. Von letzterem gehl eine stumpfe Leiste zu
dem Dörnclien des Ciypeus und der Brücke zur Augenwand. Auf
der Slirn zwischen den Sliiiileislen die Spur einer Warze. Hinter
dem Kopf hörn und Hinterkopf ein tiefes Thal, Alle Kojifflachen
elwas runzelig. Augenwand niedrig, vorn gefurcht, nach lujilen mit
ungleichem Wulst. Prothorax grol's, gewölbt, vorn stumpfeckig mit
kurzer Bucht, die nur bis zum iiuisern Rand des Augenwulsles gehl.
Narbe grofs, grob punktirl mit feinen Pünktchen und Härclien nach
dei- l{;mdfurche zu. IMein Exemplar von Miradore zeigt auf der
vorderen Hälfte auf beiden Seilen (]cr mittleren Furche eine runde
Narbe; beide sind zu regelmäfsig gestellt, als dafs ich glauben könnte,
dafs sie zufällig sind. Der Prosternalsliel zeigt vor der vorderen
Platte eine Gabel und zwischer» dieser ein Fältchen. Zwischen den
lliiflen aiisgeprägle Gabelleislen, welche die in der Mille convcxc
Platte halb begränzen und dann im stumpfen Winkel zum Ende hin-
ziehen. Das Schildclicn zeigt in der Milte eine st>jmpl'e Furche und
an den Seilen nndeulliche Punkte. Die Taille nächst der Nath
zeigt eine dculliche Narbe, die oben erweileit und hakenförmig
wird und fast zur Mitte der Taille sich hinzieht. Die Flügeldecken
sind bei meinem Exemplar seillich hinter den Sclmllern scharf ein-
gezogen, zeigen liefe Furchen und grobe Punkte. Uebcr dem glat-
ten Rand sind die 2 äufsercn Rippen durchaus punklirt
und behaart; die drille Rippe nur bis zum Einbng. die
ül)rigen nur gegen das Ende hin. Die 2le Rippe (von innen
gezählt) gehl nicht zum Ende und ilue Spitze wird von der Isten

fi2 Kanp: Passalidne.

und 3ten umgoben. Die 5fe isi von der 61 en und 7len umgränzt.
Die Slernalplatle versrhvTommen, ohne Piinkle an der liinlern Koke,
nur hinter den Mitlelhüflen pnnklirt. Behaarung auf den SchuUern
kurz, unter dem Prolhoraxrand etwas vorragend. Miftelschiene
1 — 2, hintere mit 0 — 1 — 2 Dörnchen.

1 Ex. Geschenk von Hrn. Sarlorius in Miradore.

2. Procul ejus hirtus Truq. Rev. Zool. 264. — Kp. Procir. 18.

Elijlris ovalis, forliter sfriatis sirilsque pnnctalis, inlerstiliis
qunluor externis omnino^ (juinlo partim intemorumque parle poslica,
dense punctaiis el rufohhiis.

Länge 26 — 28, Prolhorax 8, Flügeldecken 14 — 15 Mm.

Gleicht Truqtiii am nieislen, allein die Knöpfe der Stirnleisten
sind von denen des Clypeus deutlicher getrennt. Die Randfurche
des Prothorax steht etwas über dem Kopfrand tiefer, als der übrige
vordere Rand. Das Schildchen aufser dem glatten Mittelstreifen
und dem Rand grob punktirt. Erste bis sechste Rippe des
Oberflügels punktirt und behaait, wie das Ende allerRip-
pen. Zwei tiefe Narben auf dem Ende des Sternalschildes. Mittel-
und Hiiilcrschienen mit zwei deutlichen Dornen. Der Kiefer zeigt
zwei Zähnchen mit der schwachen Spur eines dritten.

Mexico. Ein Exemplar durch Herrn Truqui in der Sammlung
des Grafen Mniszech, bei Huauchinango gesammeil.

3. Procul ejus Truquii Kp. Prodr. 16.

Elylrls ovatis^ forliler striatis slriisque punctaiis^ inierstitiis
quaitior externis dense pmictatis et rufo-hirtis.

Länge 30, Prothorax 9, Flügeldecken 18 Mm.

Das Kopfhorn steigt sehr schief aufwärts und ist an der Wur-
zel des Rückens gefurcht, nach der unfreien Spitze zusammengedrückt
uud an der Spitze schief abfallend. Au der Wurzel dieser Spitze
die bogigeu sehr divergirenden Stirnleisten, die vor ihrem Ende zu
einem starken Knötchen sich erheben, das mit der scharfen Clypeus-
leistc verbunden ist und mit einer kurzen, seitenlaufeiiden Leiste mit
dem äufseren Knötchen des Clypeus sich verbindet. Die breite Stirn
ist rauh und hat in der Mitte einen Querwulst, hinter welchem die
Stirn nach dem Winkel hin schwach vertieft ist. Vor der Leiste
des Clypeus fällt dieser schief ab und fällt nächst der schwach aus-
geschnittenen Oberlippe abwärts. Von den Höckern der Stirnleisten
und des Clypeus geht eine faltige Brücke zur Augenkante. Diese
ist nach vorn abfallend und gefurcht, hat auf der Mitte der Firste

Proculinue: Procutejus. 63

einen stumpfen Höcker, der a(ii der iMille eines kurzen und breilen
Auf;pnwuLsles endijjt. Die Uuleilippe. in der iVliltc j^ekeilil, vor-
springend, hat grofse offene Narl)en. die vvie die Scilenlappen grob
punktirt sind; die Zunge i>t kurz, tief concav mit 2 selir vorsprin-
genden Ecken nach vorn.

Prolhorax mit sclinialer Fiirclienkante, die ohne Bucht zum
vorderen Rand des Augenwulsles geht. Die Punkte der Narbe sehr
fein und gehen bis in den Furchenrand l)inein. Das Schilchhcn
breit, scliwacli concav und glall. Narbe der Taille deutlich, lang
und schmal und oben in eine runde V^erliefung sicli schliersend.

Prosfernalsliel an der vorderen Platte gerippt, zwischen den
Hüften spitzwinkelig gespalten und auf der convexen IMitte der Länge
nach mit zwei unregelmäfsigen, grubigen Vertiefungen.

Sternalplatte stumpf geschieden mit drei unregelmäfsigen Ein-
drücken nach dem hiulcreu Rand zu. Flügeldecken grob gefurcht
und punktirt: zweite, dritte und vierte seitliche Rippe punktirt und
tbeilweise wie die Schultern dünn behaart: die übrigen Rippen nur
gegen das Ende zu punktirt. Mitlelschiene mit zwei, hintere mit
einem Dorn. Behaarung unter dem Prothorax, an der Mitlelschiene
und dem Anusring rothbraun und nicht sehr reich. Auch bei dieser
Art zeigen die Kiefern nur zwei Zähnchen.

Mexico. Unicum der Mniszcch'schen Sammlimg.

Ich habe diese Art aus Hochachtung nach einem Gelehrten ge-
nannt, welcher so vieles für die mexicanische Fauna gethan hat.

4. Proculejtis (juHensis Kp. nov. sp.

Mesosterno punctnlnlo.

Mit .3 Zäckchen an der Spitze des Kiefers; Oberlippe am vor-
deren Rand gerade, grob punklirl und behaart. Das kurze Kopfhorn
steigt schief aufwärts und fällt vorn steil ab; zu beiden Seiten wie
Sarlorii zwei knollige Qucrhügel. Von der Wurzel des Kopfhorns
die sehr divergirenden Stirnleisten, die als Knötchen endigen, die
entfernt von den Knötchen des Clypeus stehen. Zwischen den
Stirnleisten ist die Stirn sehr grubig, uneben, und eine
Furche bis zum Rand des Clypeus t heilt sie in 2 Theile.
Die übrigen Kopfthäler sind glatter. Die Unterlippe bildet in der
Mitte einen bogigen Vorsprung, ist convex, zeigt 2 — 3 Punkte zu
jeder Seite mit kleinen, undeutlichen Narben. Der Prosternalstiel
hat an der vorderen Platte nur vSpuren von Einscbnitlen. zwischen
den vSchcnkcln der Vorderfüfsc 2 Haarbüschel; sein Ende ist relief
und tiornarllg. N.irbe <ler Taille malt griärbl, lang, und von der

64 tCaup: Passatidae.

Naht durch eine Längsfalte getrennt. Prothorax mit kleiner Narbe
und starker punktirter Bucht, die bis zur Mitte des Äugen wulstes
geht. Flügeldecke tief gefurcht und punktirt, namentlich an den
Seiten. Mitte der Metasternalplatte punklirt und am Ende mit 2
grofsen Narben. Die Ecken derselben punktirt. An Mittel- und
Uinterschienen ein kleiner Dorn.

Zwei Ex. von Quito im Brittischen Museum.

Steht Truquli am nächsten.

5. Proculejus Sartorii Kp. Prodr. 17.

Prothorace et dorso elylrorum depresso.

Länge 30, Augenbreite 7, Prothorax 8 lang, 11 breit, Flügel-
decken 17 lang, 10 — 11 Mm. breit.

Die Kiefern zeigen nur 2 Zäckchen an der Spitze Der Cly-
peus zeigt 2 durch eine Furche getrennte Leisten, wo-
von die vordere an ihrem Ende sich an den Rändern der Oberlippe
herabbiegt; die zweite, breitere, endigt als aufgerichtetes Knötchen
vor dem Knötchen der Stirnleiste auf der Brücke zur Innern Augen-
wand. Das Kopfhorn erhebt sich ziemlich hoch aus 2 kugligen
Seitciihöckern, und füllt vorn steil ab; an seine Wurzel setzen sich
in weitem Bogen die Stirnleisten an, die in einem Knötchen endi-
gen. Zwischen diesen eine Querleiste, die durch eine breite, un-
ebene Furche von der oberen Clypeuslciste getrennt ist. Die Au-
genwaud ist vorn gefurcht und von den Kiefern durch ein Leistchen
abgegräuzl, welches von der stumpfen Augenieiste heraufzieht. Das
Kopfhorn ist von dem Hinterkopf durch ein Thal getrennt, welches
liefer und schmäler als bei brevis in den Hinterkopf hineinzieht.
Die hinteren Tliäler sind wenig uneben und glänzend. Unterlippe
in der Mitte glatt, springt nach vorn mehr vor, als bei brevis. Pro-
Ihorax weniger gewölbt, etwas schmäler und kürzer und an der
vorderen Ecke mehr abgerundet. Der vordere Furchenrand schmä-
ler und reicht nur bis zum vorderen Rand des Augenwulstes. Die
Narbe feiner punktirt und behaart. Prosternalstiel mit undeutlicher
Gabel an der vorderen breiteren Platte; auf dem hinteren reliefen
Theil eine kleine Narbe. Schildchen glatt mit der Spur einer Mit-
telfurche. Auf der Taille längs der Nath eine schmale gerade Narbe.
Flügeldecken auf dem Rücken flacher. Ueber der glatten
Randrippe ist die 2te, 3te und 4te Rippe durchaus punktirt
und behaart; die übrigen Furchen weniger tief als bei brevis.
Die Siernalplatte zeigt am Endrand einen queren Eindruck, ist ver-
schwommen und zeigt an den hinleren Ecken keine Punkte, ße-

Neleinae: Procuhts. 65

haarung fast wie bei brevis, nur am unteren Rand etwas vollstän-
diger. An der Miltelschiene eine Spur von einem Dörncljen.

Ich habe diese Art nach meinem alten Freunde und Ijchrer
Sartorius genannt, der sie auf Miradore gesammelt und seinem Oheim
Höpfner gesandt hat.

Dritte Gattung. Proculus.

Die abgestutzte Spitze des Kiefers mit 2 Zähnchen,
wie die der alten Welt. Der Fächer besteht aus 5 Gliedern, wo-
von die 3 ersten sehr lang und die 2 folgenden kurz und spitz sind;
das 6te hat kaum einen Ausatz zu einer Spitze. Alle Glieder des
Fächers sind laug und behaart. Oberlip[)e schwach ausgeschnitten,
chagriuarlig, mit Borsten. Oberer hinterer Zahu des Kiefers grofs
und spitz. Clypeus gerade mit nach unten gerichteten Endspitzen.
Stirn schief abfallend mit undeutlichen Stirnleisten, deren Enden
einen deutliclien Höcker habeu. Unter diesen eine gesciiw ungene
Leiste, die in einem Bogen zur wulstigen Augenkante geht. Diese
zieht in einem Bogen zum Hinterkopf. Das Ko|)fhorn, von hinten
schief aufsteigend, erhebt sich zu einer kleinen Spitze. Augen sehr
klein durch die entwickelten, nach aufsen zugespitzten Querleisten,
welche sie gröfslentheils durchziehen.

Unterlippe in der Mitte vorspringend, ist grob punktirt wie die
kurzen Seitenlappen; alle Theile der Unterlippe mit Borstenhärchen.
Keine Narben. Das zweite Tasterglied schmal und lang, am Ende
verdickt und lang behaart; es ist fast doppelt so lang als das dritte.
Die tiefliegende, versleckte Zunge ist höckerig, behaart und vorn
mit einer geraden, tiefer liegendeu Querkante.

Prolhorax mit sehr schmaler Furchenkante, die vorn zur Au-
genkantc und hinten fast zur Mitte des bogig ausgeschnittenen Ran-
des gehl. Narbe klein und glatt. Untere Seite vorstehend behaart.
Prosternalstiel hoch, Vordcrlappcn stumpf geripj)t, hiuten steil ab-
fallend, flach, vierkantig und zugespitzt. Taille ohne Narben. Flü-
geldecken mit seichten, kaum puiiktirten Furchen, breiten, flachen Rip-
pen, die seitlich mehr oder wein'gcr |)unktirt und behaart sind.

Vorderschienen mit 5 — 7 Randzähnen. Mittel- und Hinter-
scliiencn mit kleinen Dornen.

Bis jetzt nur 3 Arten aus Guatemala, die zu den gröfslen Sel-
tenheiten gehören. Bei näheier Kenutnils dieses reichen Landes
werden sich noch andere Arten vorlinden.

Berl. Entomol. Z«lt8chr. XV.

66 Kaup: Passalidae.

3. Proculus Goryi Melly. — Pass. Goryt Melly Guer, Mag. III.

pl. 56. — Perch. Suppl. p. 47. — Burm. p. 480. —
Kp. Prodr. 9.

Verlicis tuherculo erecto, conoideo et acuto\ limbo toto mifo-
hirlo.

Die gröfste Art der ganzen Familie der Passaliden. Der abfal-
lende glatte Rand des Clypeus hat iu der Mitte einen kleinen Aus-
schnitt und seine äufseren Ecken am Rand der Oberlippe sind ab-
wärts gebogen.

Stirnleisten undeutlich und nur durch die Endhöcker erkenn-
bar. Von diesen geht eine Brücke zum vorderen Theil der Augen-
kante, die nach aufsen durch einen bogigen Wulst begränzt wird
und nach hinten als Wand abfällt. Vor dem stumpfen Höcker der
Augenkante spitzwinkelige Leisten, wovon die vordere in einem
Bogen die Augenleiste begleitet, welche die länglich ovalen Augen
von gelbbrauner Farbe zur Hälfte durchschneidet. Die kleinere
Leiste geht zum äufseren Rand der Brücke.

Das Kopfhorn ist an der Wurzel breit und gewölbt und er-
hebt sich schief zu einer kleinen, deutlichen, niefsbaren Spitze in
die Höhe, die vorn steil abfällt. Das breite, bogige Thal springt
in der Mitte etwas vor und geht bis zum hinteren Augenwulst.
Nur die Thalflächen nächst dem Augeuwulste und nächst dem Hinter-
kopfe sind etwas rauh und schrunnig. Die Oberlippe ist in der
Mitte etwas ausgeschnitten, hat vorn grobe und hinten feinere Punkte
mit Borstenhaaren. Die Unterlippe in der Mitte etwas vorspringend
und punktlos. Die Seitenlappen von normaler Bildung. Der gigan-
tische Prothorax hat stumpfe Ecken und ist an den Narben etwas
vorspringend. Die schwachen Narben sind fein punktirt und kurz
behaart. Der Furchenrand, obgleich deutlich, ist sehr
schmal und geht vorn, ohne eine Bucht zu bilden, zur Mitte des
Augenwulstes.

Der Prosfernalstiel ist an der vorderen Platte ungleich gerippt,
mit seitlichen Querfältchen; der schmale Stiel seitlich dicht behaart.
Sein Ende ist lanzenförniig, iu der Mitte convex, runzlig, seitlich
mit einer Leiste und endigt als flache runzlige Warze.

Das Schildchen ist oben und an den Seiten der glatten Mitte
fein punktirt und behaart, die seitlichen Ecken glatt.

Die Flügeldecken sind oben am queren abfallenden Theil, nach
dem Prothorax hin, chagriuartig punktirt und dünn behaart. Die
erste und dritte Rippe, weniger die zweite, ist dicht
punktirt und durchaus behaart. Die fünfte und siebente Rippe

Proculinae: Proculus. 67

am Ende puuktirt und beliaart. Alle Furchen deutlich und fein
punktirt.

Die Taille ist iu der Mitte schwach convex und glalt, seillich
unter der \alh grob punktirt und lang behaart; über der Nalh
fein punktirt, kurz und dichter behaart. Die Slcnialplatte vorn
spitz, bildet eine kleine unebene Scheibe mit schwach erhabenem
Rand. Die Metasternalseiten punktirt und behaart. Die Bauch-
ringe seitlich dünn behaart. Die schiefen Eindrücke deutlicher als
bei den folgenden. Vorderschienen mit 5 — 6 Randzäiincn (Burmeister
zählte 7 am nämlichen Individuum). Mitlelschiene mit 3, hintere
mit 1 — 2 Dornen. Sämmlliche Schienen mit dünner, sperriger Be-
haarung.

Guatemala. Unicum des Genfer Museum's, durch den seeligen
Melly.

Französische und amerikanische Entomologen verwechselten
diese Art mit der folgenden, weil Herr Melly diese Art in den Pa-
riser Exemplaren als seinen Goryi erkannte. Da Herr IMcIly nur
die generischen Kennzeichen im Gedächtnifs hatte, so gab mir dies
keinen endgültigen Grund ab, die folgende Art, die sich in mehre-
ren Sanmilungen in Paris befindet, als eine neue Art, wesentlich
von Goryi verschieden, zu betrachten.

Obgleich die Abbildung in Guerin's Magazin vortrefflich ist, so
schrieb ich dennoch an Herrn I'rofcssor Pictet in Genf, mir sein
Unicum zur Beschreibung und Abbildung zu leihen, was derselbe
mit der gröfslen Bereitwilligkeit gethan hat und wofür ich dem-
selben meinen tiefsten Dank zolle.

Burineister's Beschreibung, nach der Natur entworfen, ist im
Ganzen sehr genau, nur eins frappirte mich, dafs er nämlich bei den
unteren Seitenlappen der Lippen sagt, dafs sie von gewöhnli-
cher Bildung seien. Da alle Passaliden einerlei Bildung in die-
sen Seitenlappcn z«;igen und imr der einzige P. Mniszechi abnorm
gebildet ist, so war seine Bemerkung eine wahre prophetische, um
mit diesen» Kennzeichen augenblicklich Goryi von Mniszechi zu
unterscheiden.

4. Proctthis Mniszechi Kp. Prodr. 11.
Vass. Goryi Timms. Arch. Eni. 421.

Verlicis tuberciilo fjrevi.s.simn; chjlrorum hnmeris fnlvo-hirtis.
Unterscheidet sich leicht von dem vorigen und den» folgenden durch
das kurze Kopfhorn, glänzende Flügeldecken, die nur quer am obern
Schullerrand behaart sind. Von allen bekannten Passaliden weicht

E2

68 Kaup: Passali(lae.

diese Art in den Seitenlappen der Unterlippe ah, die an der Spil/.e
nach unten gekrümmt sind. Die Läppchen der Fahne etwas kürzer
und der hinlere obere Zahn des Kiefers etwas spitzer. Oberlippe
tiefer ausi^eschniüen; das Endknöfchen der Sfirnleisten deutlicher.
Die winkelige Leiste über der vorderen Augenkante fehlt, während
die Augcnleiste des kleinen Auges spitzer ist. Narbe des Prolhor.ix
ohne Haare. Der Haarwulst am unteren Rand des Prothorax, der
weniger convex ist, steht vCenigcr vor. Schildchen in der Mitte
glatt, seitlich mit Puuktrilzen. Prosternalsticl am bogigen schmalen
Theil weniger behaart, und am hin leren Ende convex mit gefurch-
ter Spitze. Taille glänzend, glatt, convex, nach den Hüften punk-
tirt. Die Metasternalplatle vorn mit erhöhtem Wulst und 2 Punkt-
narben, hinten mit gefurchtem Rand. Sie ist vcrhällnifsmäfsig sehr
kuiz und viel breiter als lang, und dabei wenig von den Melasfer-
nalseiten geschieden; sie scheint auf Kosten der starken Taille mifs-
hildet zu sein. Flügeldecken feiner gefurcht und punktirt als Goryi.
Miftelschiene mit 3, hintere mit 2 Dörnchen.

1 Exemplar. Geschenk des Grafen Mniszech.

Diese schöne und interessante Art ist nach meinem Freund und
Gönner, dem Grafen Mniszech genannt, durch dessen reiche Samm-
lung es mir allein möglich wurde, meiner Arbeit die möglichst gröfste
Vollständigkeit zu geben.

Diese Art befindet sich bereits in vielen Hauptsammlungen.

5. Proculus opacipeiinis Thoms. Ärch. Vol. L p. 420. pl. 21.f. 4.
(vortretriiche Abbildung) — Kp. Prodi: 13.

Minor; elyiris opacls.

Der kleinste; gleicht mehr Goryi als Mniszechi, und sehr leicht
durch die glanzlosen Flügeldecken zu erkennen. Oberlippe an bei-
den Seiten schwach bogig vorspringend, wodurch die Mitte schwach
ausgeschnitten wird. Der obere Zahn des Kiefers und die Ecke
der Augenleiste spitzer. Das Kopfhorn und die Stirnleislen deut-
licher als Mniszechi. Von den Endhöckern der Stirnleisten geht eine
schrunnige Brücke zum vorderen Theil der Augenwand, die nach
vorn mit einem bogigen Wulst begränzt ist. Dieser Wulst spaltet
sich in einem spitzen Winkel vor dem aufsteigenden der Augenkanfe;
der eine kürzere Schenkel begränzt; die Brücke und der andere geht
zu der Augenleisle, welche das Auge theilt. Der Prosternalsticl
ist weniger convex an der hinteren Platte. Behaarung wie Goryi,
Schildchen mit feinen Punkten und Ritzen längs der glatten Mitte.
Flügeldecken an den 3 ersten Rippen durchaus behaart, am dichte-

Proculinae: Ogyges. 69

sleii nach den Schullcrn zu, wo auch die 4te und 5le noch Här-
chen zeigen. Die Fuiclien derselben deullich, allein die Pnriklirung
diiich die malte Färbung weniger. 2 — 4 Dornen an den IMiltel-
■i — 5 an den lliulerschicneu.

Goryi Mniszec/ii opacipennis

Länge 76 60—65 50— 5vS Mio.

Breite in der Nähe der hinteren

Hüften 30 24 19—20 -

Länge des Prothorax 20 17 14 J -

Breite - - 28 23 19 -

Flügeldecken 39 35 28

Höhe am Melasfernalschild ... 21 18 15

In mehreren grölVeren Sammlungen, wie die von IVlniszech,
Thomson, Paris. London etc.

Nach Analogien zu scliliefsen, fehlt hier eine kleinere Art mit
längeren» Kopfhoru, ähnlich wie Oiteiis lieros und sagitlarius.

Die Stellung- der Arten ist eine problematische, die erst dann
richtig werden kann, wenn die fehlenden Arten gefunden sind. Das
Nehmlichc gilt von vielen Gattungen, die leider noch zu lückenhaft
erscheinen und bei denen kein Versuch gemacht werden konnte —
sie richtig zu stellen.

Vierte Gattung. Ogyges.

Fächer mit 3 langen Läppchen. Oberlippe gerade. C\\ peusleiste
in der IMittc schwach ausgeschnitten. Kopfhoin steil abfallend, ohne
überhängende Spitze. An seiner vordere Wurzel beginnen die mehr
oder weniger deutlichen Slirnlcisten, die am Clypeus eridigeii. Rük-
ken der Flügeldecken (lach, meist mit Furchen, die nur als punk-
tirle Nadelritze erscheinen. Seilen derselben ohne Spur von Här-
chen. Dorn an der (Mittel- und Hinterschiene. Durch die seichten
Furchen der Flügeldecken erinnern sie an Procidus; von Vroculejus
unterscheiden sie sich durch die seichten Flügeldcckenfurchcn und
Maugel der Haare an den Seiten. Von Oileiis unterscheidet sie der
iMangel eines freien Kopfhorns. Von Vtiblius trennen sie sich durch
die Clypeusleisle, seichte Furchen der Flügeldecken, und kurze Läpp-
chen der Fahne.

I. Ogyges laevissimus Kp. Prodr.
Long. 38 !Mm,
Länge 30, Prothorax 7, Breite 10, Flügeldecken 16 IVlm. lang.
Das grofse Kopfhorn steigt schief aufwärts und fällt vorn steil ab.

70 Kaup: Passalidae.

Die breiten, jedoch undeutlichen Stirnleisten endigen vor den Höckern
des Clypeus. Stirn und Kopfthäler runzelig. Narbe der Taille beil-
förmig. Flügeldecken glatt und glänzend. Furchen nächst der
Mittelnath sehr tief, die übrigen nadelritzartig und au-
fs er st fein punktirt. An den Seiten sind die 3 ersten Rippen
sehr tief gefurcht mit sehr ungleichen Rippen und Querfältchen,
Unterer Rand des Prothorax rotlibiaun behaart. Miltelschiene grob
punktirt mit kurzer Haarleiste und einem groben Dorn wie die
Hinterschiene.

2. Ogyges laevior Kp. Prodr,
Länge 30, Prothorax 7, Breite 10, Flügeldecken 16 Mm. Kopf-
horn hinten breit, mit seitlich zusammengedrücktem Ende, an die-
ses schliefsen sich die Stirnleisten an, welche mit einem Knöt-
chen am Rand des Clypeus endigen. Von der Leiste des Clypeus
und dem Knötchen der Stirnleiste geht eine Brücke zum vorderen
inneren Theil der Augenwand. Narbe der Taille hoch gelegen. Flü-
geldecken etwas flach mit glatten Furchen ohne Punkte. Schlanker
und zierlicher als erstere Art.

Beide wahrscheinlich aus Guatemala oder Columbien durch Herrn
Moritz Wagner. Münchner Museum.

Fünfte Gattung. Publius.

Die Fahne mit 3 kurzen Läppchen. Kiefern mit 2 — 3 Zäck-
chen. Der Mittelzahn vor dem Schrotzahn mit 2 Zäckchen. Cly-
peusrand zugeschärft, in der Mitte schwach ausgeschnitten, ohne
Leiste, an den Enden abwärts gebogen. Das seitlich zusammenge-
drückte Kopfhorn erhebt sich schief in die Höhe und fällt vorn
steil ab, ohne eine freie Spitze zu bilden. Die Stirnleisten sind
stumpf und erheben sich vor dem Clypeusrand als Höcker; vor die-
sem eine ziemlich scharfe Leiste als Brücke zur inneren Augenwand.
Flügeldecken mit breiten regelmäfsigen Rippen und feinen Furchen,
die an den Seiten mit sehr feinen Punktreihen versehen sindj sie
zeigen keine Behaarung

^b-

I. Publitis crasstis F. Smith Cat. of. the Brit. Mus. — Pass.
concretus Per eh. in Mniszech'sColl. — K p. Prodr. 14. T. V. f. 8.
Länge 42 — 49, zwischen den Augen 12, Prothorax 12 — 14 lang,
18 breit, Flügeldecken 22^—27 Mm. lang.

Die Kopfthäler glatt. Die Seitenhöcker des Kopfhorns sind
schwache, tief liegende, kurze Leisten. An der Brücke fällt die

Ptoculinae : Ptiblius. 71

vordere Fläcbe steil ab. Mitte der Unterlippe flach convex, am
vorderen Rand gerade nach hinten abfallend. Prothorax grofs, vorn
mit abgerundeten Ecken und einer Bucht, die nur zum Augenwulst
geht. Narbe durch einen kleineren oder gröfseren Eindruck ge-
bildet. Am unteren Hand kurz vorstehend behaart. Prosternalstiel
im flachen Bogen, zeigt die lederartigen hinteren Lappen mit glän-
zendem Knötchen am Ende. Das flache Schildchen mit wenigen
Pünktchen stülpt sich an der Spitze in die Höhe. Taille theilweise
matt gefärbt am obern Theil und ohne Narbe. Flügeldecken mit
breiten Hippen und äufserst feinen Punklreihen in den Furchen,
die nach der IMitle hin verschwinden. Die 3te Rippe kürzer als
die 5fe imd 6te, die zuweilen zusammenstofsen. Mittelschiene mit
2 Ilaarleisten, hintere sperrig behaart. Beide ohne Spur von einem
Dorn, wodurch sich diese Art von allen Proculinen unterscheidet.
DasStcrnalschild verschwommen abgegränzt, zeigt am hinteren Rand
einige unregelmäfsige Vertiefungen und keine Punkte an den hin-
teren Ecken.

Die Individuen dieser Art sind mehr oder weniger convex.

Columbia. Mein Exemplar ist ein Geschenk des Hrn. Major
Parry. Britisch Museum. Graf Mniszech's CoUeclion.

72

Neleinae.

Vierte Unterfamilie: Neleinae.

Uebersicht der Gruppen, Gattungen und Arten.

I. Pseudacantlieae.

Gatt. 1.
Pseudacanthus.

1. mexicanus.

2. laticornis.

3. aztecus.

4

5

Gatt. II.

Spurius.

1. bicornis.

2

3

4

5

Gatt. III.

Gatt. IV.
Popilius.

1. Tau.

2. marginatus

3. Kling elhöferi. 3

4. expositus.

5. gibbosus.

Gatt. V.
Vindex.

1. agnoscendus.
2

II. Stephanocephaleae.

Stephanocepha-
lus.

1. stellai-is.

2. hostilis.

3

Mitrorhinus.

1. punctifrons.

2

3

Paxillus.

1 . Leachii.

2. pentapht/llus.
3

Spasalus.

1. robustus.

2. crenatus.

3

4

4

4

4

5

5

5

5

Vatinius.

1. aculeatus.
2

3. toriferus.
4- plicatus.
5. nasutus.

Rhagonocerus.

1. armatus.

2

3

4

5

Petrejus.

1. mucronatus.

2. gracilis.

3. sicatus.

4. curtus.

5. pugionatus.

III. Neleae.
Neleus.

1. unicornis.

Neleides.

1. incertus.

2. punctiger. 2. punctulatus.

3. afßnis.

\3.interrupttis

|4. .

15. coniferus.

4. anguliferus.
5

Ninus.

i. punctatissimus,
2. hüerstitialis.

3

4

5

IV. Pertinaceae.

Rhodocanthopus.

\. Maillei.

2. caelatus.

3. morio.

4. guatemalensis,
b.punctatostriatus.

Epiphanus.

1. glaberrimus.

2. paxilloides.

3. binominatiis.

4. perplexus,

5. abortivus.

Pertinax.

1. latifrons.

2. mancus.

3. convexus.

4

5. Pertyi.

Ptichopus.

1. angulatus.

2

3

4

5

V. Phoroneae.
Phoroneus.

1. rugifrons.

2. aduncns.

3. rusticus.

4. quadricollis.

5. denticollis.

Eumelus.

1. spinifer.

2. lunaris.
3

Undutifer.

1. incisiis.

2

3 • .

4

4

5

5

60 Arten — 65 fehleo.

Neleinae: Pseudacauiheae. Pseudacanthus. 73

Sie unterscheidet sich von der Isten Unterfamilie, Aulacocydinae^
dadurch, dals die Raiidfurche am vorderen Tiicil des Profhorax nie-
mals die IMittelfurchc erreicht und dcfshalb unvollsländig bleibl.

Von der 2ten Unterfamiiie, Eriocneminae, durch die 3 Zäck-
chen (selten 2) an der Spitze des Kiefers. Nur bei Flichoptis ver-
schmelzen die Vorderzähne in eine gekrünnnle Spitze. Niemals tritt
Asymmetrie am Clypeus und niemals 6 zählbare Läppchen an der
Fahne auf.

Von der 3len Unterfamilie, Proculinae^ sind sie unterschieden da-
durch, dafs derProlhorax im Verhältnifs zu den Flügeldecken steht,
und dafs diese mit dem Hinterkörper nicht die F.iform erhalten.

Von der 5ten und letzten Unterfamilie lassen sie sich durch
die Länge der Fahnenläppchen leicht unterscheiden.

Diese Unterfamiiie zerfällt in 5 Gruppen wie die 2te.

Erste Gruppe. Pseudacautlieae.

Sie zeigen, wie die Axilacocyclinae, einen geraden, glatten Cly-
peusrand, der durch eine Leiste oder Furche von der Stirn getrennt
ist, und dessen Enden als Döruchen sich erheben.

Diese Gruppe ist noch sehr lückenhaft; 15 Arten fehlen.

Erste Gaitung. Pseudacanthus.

Clypeus mit 4 Dornen. Kopfhorn au der Wurzel breit,
gewölbt, an der Spitze frei; der Querhügel kurz, jedoch deut-
lich und flügelartig nach vorn gebogen; an diese schliefsen sich
die abgerundelen, unrcgelmäfsig gestalteten Slirnleisten an, die, ohne
Knötchen zu bilden, zu dem Dorn des Clypeus über den Rand der
Oberlippe führen. Von dem äufseren Dorn des Clypeus geht eine
Leiste zur inneren Seile der Augen wand; eine ähnliche gehl vou
der Milte der Slirnleisle schief über den Augeuwulst nach dem
hinteren Winkel des .\ugcs hin. Durch beide Leisten entsteht eine
Grube, die namenilich auf der linken Seite sehr deutlich ist. Läpp-
chen der Fahne ziemlich kurz.

I. V sexidncnnihus mexicanus Truq. p. 315. — K p. Prodr. 9.
— Pass. lalicornis Kp. p. 23.

Länge 31, Prothorax 9 lang, 11 breit, Flügeldecken 17—18 lang,
10 [\Im. breit.

Oberlippe vorn rundlich ausgeschnitten. Das Kopfhoin, die
Stirnleisten im schwachen Bogen und die gerade Clypeusleistc be-
gränzcn eine grofse, glatte, schief abfallende Stirn. Das Kopfhorn

74 Katip: Passalidae.

wird vom Hinterkopf durch ein Tiial begränzt, das im schwachen
Bogen von einem Augenwulst zum andern zieht, Unterlippe in der
Mitte breit, schwach convex, mit wenigen Punkten. Narben auf
den kurzen Seitenlappen oflFen und wie diese rauh punktirt. Pro-
thorax glall, fein punklirt mit kurzer Bucht und kleiner Narbe; zu-
weilen mit einem Punkt über ihr. Der Haarwulst etwas vor-
stehend. Der Prosternalstiel vorn mit lederartiger, zugespitzter Platte;
der hinlere in der Milte convex und am Ende abgestutzt. Narbe
der Taille schmal und lang. Schildchen an den Seiten der glatten
gefurchten Mitte punklirt. Furchen der Flügeldecken an den Seilen
fein punktirt, auf dem Rücken fast glatt. Die 2zeilig behaarte
Mittelschiene wie die sperrig behaarte Hinterschiene ohne Dornen.
Sterualplatte glatt und wenig geschieden. Letzter Leibesring kurz
behaart.

Mexico. Selten. Zwei Exemplare sind Geschenke des Herrn
Leo Stein in Veracruz.

2. Pseudacanihus lalicornis Trug. 1. c. 316.

Tuberculo verticis porrecto, triangulari, apice libero^ basi dila-
talo, tuberculis basalibus minutis; frontis carinis obsoUtis;
iibiis posticis obsolete denticulatis.

Long. 29, Elytren 16, lat. 10 Mm.

Mexico. Salle's Collection.

3. Pseudacanthus aztecus Truq. 314. — Kp. Prodr. 9.

Ich kenne diese Art bis jetzt noch nicht, und gebe die Be-
schreibung von Truqui.

Depressiusculus, labro, pronoti Hmbo infero, tibiis intermediis
pectoreque dense fnlvo - hirtis; clypeo laevi, antice laevissime ar-
cuato, fortiter marginato, quadridentato, dentibus intermediis paulo
magis inter se quam a dentibus mandibularibus distantibus; tuber-
culo verticis brevi, porrecto, levitcr adunco, subtriangulari,
apice libero, basi dilatato, tuberculis basalibus adnatis et cari-
natis; frontis carinis inter se basi distantibus, apice cum canthi
frontalis rugositatibus confusis; spatio inter carinas laevissime et
parce punctulato, nitido; cantho frontali trituberculato, tuberculo
infero dentem externum elTormante; dente oculari obtuso; fossulis
fronlalibus parce et grosse rugatis; sulculo occipitali margine postico
fortiter impresso; pronoto subtilissime parce punctulato, utrinque
pone medium impresso, sulculo marginal! antico interius dilatato;
elytris basi leviter conjunctim sinuatis, striis omnibus, externisque

Neleiiiac: Sfiurius. Popilius. 75

forlitis punctalis; libiis iiitennctliis et poslicis cdentalis. — Long.
23. Elytr. Ion-. 14, lal. 8^ !Mm,

Mexico, (ileiclit in den Dimensionen sehr dem agnoscendns.
von dem er sich durch das freie Kopf hörn unterscheidcl.

Zweite Gattung. Spurius.

Ohne Kopfhorn, allein die 2 Scilenhöcker bilden 2 Dörneben,
die durcii eine Querleiste, sattelförmig verlieft, verbunden sind. Die
flache Slirn etwas rauh, zeigt nur schwache .Andentungen von Slirn-
leisten. Der Clypeus ist durch eine äufserst feine Leiste von der
Stirn getrennt, die am Ende ein sehr kleines Dörnchen zeigt.

Spurius bicornis Truq. 317. — Kp. Prodr. 20.

Länge 18, Augenbreite 4, Flügeldecken 11, Breite an den Schul-
tern 6 Mm.

Etwas kleiner und zierlicher als reclicornis. Der kleine 4kan-
tige Prolhorax an den Schulfern mit knolligem Vorsprung; vor und
hinter diesem eine grofse, dreieckige, verliefle Bucht. Narbe grofs,
mit Punkten über dieser. Schildchen convex mit zerstreuten feinen
Pünktchen. Narbe auf der Taille. Melasternum glatt ohne begränz-
tes Schild. Mittelschiene mit Haarkamm ohne Dorn.

Mexico. Ein Ex. Geschenk des Herrn Oberst Klingelhöfer.

Vierte Gattung. Popilius.

Mit breitem, schief abfallendem Clypeus, der durch eine feine
Querleiste von der Stirn getrennt ist und mit einem feinen auf-
gerichteten Dörnchen endigt. Kein zweiter Dorn zwischen
diesem und der Augenwand, wie bei Pseudacanlhus und Vindex.
Das Kopfhönichcn entspringt aus der IMilte von 2 vorn scharf ab-
fallenden Querhügeln, und ragt über diese wenig vor, ohne eine
freie, nach vorn gen eigfe Spitze zu bilden. An der Wurzel
des abfallenden Kopfliorns beginnen die kurzen S I irnl eist en,
welche mit einem deutlichen Ilöckerchen schief vor dem
Clypeusdorn endigen. In) Winkel der Stirn eine kurze Längs-
leiste. V^ ie alle Glieder dieser Gruppe mit convcxem, glattem Mc-
tasternum.

1. Popilius Tau Kp. Prodr. 26.
Long 22, Elytrcn 13, lat. 7—7^ Mm.

Eine etwas schlankere Form als marginnlus. Das flacli rund-
lirlio Kopfborn iol auf di-ui Bücken nach der VVurzcl zu gefurcht

76 Kaup: Passalidae.

und an der sich etwas erhebenden Spitze plötzh'ch zugeschärft. Seine
scharf eutwickeltenQiierhügel endigen mit einer Spitze. An der Wur-
zel des Kopfhorns die scharfen Stirnleisten, die in schwachem Bo-
gen sehr divergiren. Die reliefe Clypeusleisle durch eine
Furclie von der Stirn getrennt. Auf der Mitte der Stirn
eine Leiste, an der sich nach vorn eine Querleiste aufsetzt
und ein lat. T hildet. Zwischen diesen Leisten ist auf beiden
Seiten die Stirn verlieft. Das Thal zwischen Augen wand und Kopf-
horn und Stirnleislen fein punklirt, sonst glatt an den übrigen Kopf-
flächen. Prothorax mit Gruppen von Punkten über der Narbe und
an der vorderen abgerundeten Ecke. Die kleine, nach hinten erwei-
terte Bucht wie der Furchenrand punktirt. Seitlicher Rand des
Metaslernum fein chagrinirl ohne Haare; letztere überhaupt dürftig.
Miitel- und Hinterschiene mit 2 feinen Dörnchen.

Columbien. Ein Ex. in der Mniszech'schen Sammlung.

2. P opilius Klingelhöferi Kp. Prodr. 5.

Oberlippe fast gerade, an den Seiten abgerundet. Der etwas
breilere Clypeus und der vordere Rand der Sliiu sleil und glatt
abfallend. Die Stirnleislen bilden einen gröfseren, das heifsl brei-
teren Bogen mit dem Anfang einer Längsleiste im Winkel. Der
etwas flachere Prothorax vorn an der Ecke etwas ausgeschnitten
mit fein punklirter, schmaler Bucht; Narbe fein punktirt, mit zer-
streuten Punkten über derselben. Schildchen in der Mille grob
punktirt. Mesosternum durchaus glatt, nur an der hinleren Ecke
mit Spuren von Punkten. 1 — 2 Dörnchen an der Mittelschiene.
Zeigt die nämlichen Dimensionen wie die vorigen.

Mexico. Ein Exemplar durch die Güte meines Freundes Oberst
Kliugelhöfer.

3. P opilius gibbosiis Burm. 507. — Kp. Prodr. 24.
Pass. elongatus Dej. Cat. 195.

Long. 26 — 28, Elytren 16, lat. 9 — 10 Mm.

Oberlippe schwach, am vorderen Rand ausgeschnitten. Der
Clypeus scharf begränzt durch seine feine Leiste und die durch sie
nach hinlen entstehende Furche. Die Stirn fällt zwischen den bo-
gigen Stirnleisten nach hinten zu ab und hat eine Leiste in der
Mitte, die nach hinten zu gegabelt ist. Das kleine Kopfhorn erhebt
sich kaum über die breiten Seitenhügel, die in den Seitenthälern
des Kopfes sich allmälig verlaufen. Der glatte Prolhorax vorn
ausgeschnitten und mit glatter, sehr schmaler Bucht. Narbe punk-

Neleinne: Popilitts. 77

tirt. Die ganzen Seifen des !M etasi e r n ii m fein punktirt
und beliaarl. IMillelscIiiciie mil einer Ilaaileisle uud Dorn. Taille
auf der Mitto uul runder verliefter Narbe und Iiinler dieser, nach
dem Alclasternuin zu, geslricheli.

Columbien. Geschenk des Grafen Muiszech.

4. Pop Hins niargijinlns Perch. 89. pl. 7. f. 1. — Burm. 507. —
Kp. Prodr. 26.

Gröfse der vorigen, mit kaum mefsbaren, breiteren Fliigeldek-
ken (7^ — 8 Mm). Unterscheidet sich durch weniger scharf ge-
schiedenen Clypeus. durcli mehr bogcnförniige Slirnleisten, an wel-
chen die Stirn verlieft ist, durch den Mangel der Längsleiste auf
der Milte der Stirn, durch kleineres Kopfhorn und durch feine Här-
chen in den Thaleru. Der Furcheurand des Prolhorax und
seine wenig er wei terte B ucht ist glalt. Punkfirung der Sei-
ten weniger reich. Seiten des Metaster num mit 1 an gen, licht
besetzten Härchen. Spuren von Punkten au der hinteren Ecke.
Wahlscheinlich ohne Dornen an den Schienen.

Columbien. Ein Ex. der Germar'sclien Sammlung.

5. Popilius exposilus Kp. Prodr. 4.

Clypeusrand schwach wulstig, gerade, an den Ecken mit 2 in
die Höhe gehenden Höckern. Das kurze Kopfhorn erhebt sich aus
2 gewölbten Seifenhöckern. Von seiner kurzen Spitze gehen im
spitzen Winkel die kurzen vStirnleisten abwärts und endigen in ei-
nen deutlichen Höcker, der weit vom Clypeus entfernt steht. Von
diesem Höcker geht schief nach aufscn eine Leiste zum Höcker des
Clypeus, der mit einer schmalen Brücke die Äugenwand mit dem
vorderen Theil verbindet. Zwischen den Höckern der Stiriileislen
ist die Stirn verlieft, wodurch eine stumpfe Querleiste entsteht.
Die Unterlippe ist in der Mitte gewölbt, glatt, schwach nach vorn
vorspringend, zeigt kleine, geschlossene Narben, kurze, grob punklirte
Seitenlappen und wenige Borslonhärcben; Prolhorax mit kleiner,
punktirler Narbe, ohne Punkte über ihr. Bucht tiefer und punktirt,
und reicht bis zum Ende des Aiigenwulsles. Narbe der Taille nach
oben erweitert. Die Mitte der Taille vorn gefurcht, nach hinten
erweilcrl und gestrichelt. Sthildchcn convex und glatt, ohne alle
I'unktc. Sternalschild mit sluinj)fcn Kanten und wenigen Punkten
an den hinteren Ecken Ein oder 2 Dörnchcn an der Mitlclscbicne.
Dimensionen wie vorige.

Ich habe ihn muthmafslich nach Mexico versctzl.

78 Kaup: Passalidae.

Fünfte Gattung. Vindex.

Mit anliegenden) Kopf hörn, von dessen Spitze die
divergirenden scharfen Stirnleisten zu den mitleren Dor-
nen des Clypeus herabgehen. Die kleineren äufseren Dornen
sind durch eine Grube von den inneren getrennt. Prolhorax mit
sehr kurier, vorderer Bucht und glatter Narbe.

Vindex agnoscendus Percb. 1. suppl. 22. pl. 78. f. 2. —
Burm. 500. — Truq. 310. — Kp. Prodr. 9.

Länge 24 — 25, Flügeldecken 14 lang, 8 Mm. breit.

Prothorax gewölbt; Flügeldecken flach gewölbt. Zwischen den
mittleren Dornen des Clypeus ist letzterer mit einer Leiste versehen,
die durch eine feine Furche von der vertieften Stirn getrennt ist.
Kopfthäler glatt. Das kleine, hinten breitere Kopfhorn liegt flach
auf dem ebenfalls flachen Nebenhöcker auf und zieht sich in einen
runden Ausschnitt des Hinterkopfs hinein , der nach vorn von den
nach innen gebogenen Augenwülsten begrenzt wird. Prothorax vorn
abgerundet mit punktirtem Furchenrand, der vorn sehr kurz ist und
nur zu dem vorderen Rand des Augenwulstes reicht. Metaslcrnum
licht behaart, ohne Punkte an der hinteren Ecke der verflossenen
Platte. Flügeldecken grob punktirt, namentlich an den Seiten. Mit-
telschiene mit der Spur eines Dorns.

Mexico. (Nicht selten.) Nach Truqui lebt er unter der Rinde
von Tannen.

Zweite Gruppe. Stephanocephaleae.
Der Clypeus zeigt 4 — 6 Zähnchen, wovon der äufsere durch
die innere oder äufsere Leiste der abgestulzten vorderen Augenwaud
gebildet wird. 3 — 5 Läppchen an der Fahne. Durch ihre Klein-
heit und aufgerichteten Tuberkeln des Clypeus und der Stirnleisten
erinnern sie lebhaft an die Leptaulaceae.

Erste Gattung. Stephanocephalus.

Die 4 Dornen des Clypeus richten sich wie bei Leptaulax schief
in die Höhe. Zwischen den mittleren Hauptdornen ist der wulstige
Rand unregelmäfsig gekerbt, ohne eigentliche Zähne zu bilden. Von
der Spitze des anliegenden Kopfhorns die scharfen Sfirnleisten, die
in Knötchen endigen, welche durch eine mehr oder minder deut-
liche Leiste mit' den Hauptdornen verbunden sind. Drei Läppchen
an der Fahne.

i

Neleinae: Slephanocephaleae. Slephanocephalus. 19

1. Slephanocephalus slellaris K[). Prodr. 8.

Pronolo pnnclalo.

Länge 24, Flügeldecken 14, Breite 8 — 9 Mm. Bedeutend klei-
ner. In der KopJbildung wie folgender, allein mit einer Warze auf
der Slirn und die Furche der Augenwand erstreckt sich nach hinten
tief iu den Äugenwulst hinein. Prolliorax stark gewölbt und
die ganze Seite mit unzähligen Punk ten bestreut, die ver-
einzelt über den Rücken sich erstrecken. Die vordere Ecke
spitz mit schmaler, punktirter Bucht bis zur Mitte des Augenwul-
stes. Der hinlere Lappen des Proslernalsliels verbogen, faltig und
höchst uneben. Metasternum glatt, nur auf dem Schilde hier und
da punktirt. Behaarung dürftig, selbst an der Mittelsciiiene; diese
wie die hintere mit der Spur eines Dorns.

Mexico. Mniszech'sche Sammlung. (Selten.)

2. Slephanocephalus hostilis Perch. 1. suppl. 14. pl. 77. 4. —
Burm. 433 u. 518. — Kp. ProJr. 8.

Pronolo laevi.

Länge 33—35, Flügeldecken 19, Breite 10^ — 12 Mm. Ober-
lippe etwas winkelig ausgeschnitten, in der Mitte mit kleiner Kerbe.
Zwischen den mittleren Clypeusdörnchen 3 kleine Zäckchen. Auf
der Mitte der vertieften Stirn eine Längsfalte. Kopfhorn kurz mit
2 deutlichen Nebenhöckern. Kopflhäler fein chagrinirt und malt
gefärbt. Unterlippe am mittleren Theil etwas vorspringend und ge-
kerbt. Narben deutlich. Seilenlappen am Ende glatt. Prothorax
ziemlich flach, glatt, vorn mit abgerundeten Ecken und tief hinein-
ziehender Bucht. Narbe grofs und behaart; am unleren Rand, nach
hinten zu, dicht und vorstehend behaart. Ilinlcrcr Lappen des Pro-
slernalsliels ungewöhnlich breit mit geradem wulstigen Rand. Narbe
der Taille deutlich und rauh, migeldecken auf dem Rücken flnch,
an den Seiten deutlich punktirt. Metaslernalplatle an den Seiten
verschwommen, äufsersle Seite fein punklirt und bcliaait; hintere
Ecke punktirt. Schenkel der 2 Vorderfüfse und die Mittel- und
Hinterschiene sperrig behaart.

Brasilien. Mniszech'sche Sammlung. (Selten )

Zweite Gattung. Mitrorhinus.
Die Kiefern sind kurz, stark gekrümmt, ntit 2 Zäckchen an
der Spitze und einem tiefer stehenden 3lcn, wie die der östlichen
Halbkugel. Der Mittelzahn ist grofs und lang, an der Spitze ge-
kerbt. Der Clypeusrand zeigt 5 — 6 kurze I)öru(Au.n, wovon der

80 Kaup: Passalidae.

äufsere eine Fortsetzung der inneren Leiste der vorderen Augenwand
ist. Der Clypeus zeigt deren 6, wenn der mittlere Dorn sich in
2 spaltet. Das Kopfhorn ist ein unbedeutender Tuberkel, der aus
der Mitte von 2 deutlichen Querhügeln vorragt. An seine vorn
schief abfallende Spitze setzen sich die kurzen divergirenden Slirn-
leisten an, die mit einem Knötchen endigen, der weit vom Clypeus
entfernt steht. Drei Läppchen an der Fahne.

Man kennt bis jetzt nur eine Art, die zum Verwechseln dem
Didimtis laevis ähnlich ist.

Mitrorhinus punctifrons Dej. Cat. 195. — Pass. cajor ')
Perch. 67. pl. 5. f. 2. — Burm. 500. — Kp. Prodr. 20.

Länge 21 — 2-3 Mm. Die Kopfflächen glatt mit grofsen Kreis-
punklen bestreut. Unterlippe in der Mitte etwas convex, punktirt
oder glatt mit Mitlelfurche. Narben klein oder fehlend. Prolhorax
glatt, vorn mit scharfer Ecke, kleiner, schmaler, punktirter Bucht
und kleiner glatter Narbe. Schildchen glatt. Hinterer Lappen des
Prosternalstiels convex mit ungewöhnlich breitem Endrand. Narbe
der Taille oval, am Grunde fein punktirt. Furchen der Flügeldecken
tief, an den Seiten deutlich punktirt. Mit und ohne Dörnchen an
der Mittelschiene. Behaarung dürftig, feine Härchen auf der Schul-
terecke.

Brasilien. Nicht selten.

Dritte Gattung. Paxillus.

Sehr deprimirte Formen mit 5 Läppchen an der Fahne. Cly-
peus breit, in der Mille schwach ausgeschnitten, ohne Zähnchen zu
bilden. Schulterecke der Flügeldecken dicht behaart.

1. Paxillus Leachil Mac Leay Hör. ent. I. p. 106. — Perch. 37.

pl. 3. f. 2. — Burm. 494. — Truq. 317. — Kp. Prodr. 30.

Pass. brasiliensis Guer. Dict. d'hist. nat. 13. 90.

Pass. depressus Drap. An. gen. d. sc. phys. I. 50. pl. 4. f. 4.

Long. 22, Elylr. 13, lat. 6 Mm. Prothorax wie Flügeldecken
sehr flach. Stirnleisten glatt oder zackig. Brücke schmal, allein
sehr bestimmt ausgebildet. Stirn mit einigen Punkten und kleinen
Wärzchen im Winkel. Prothorax mit scharfeü Ecken am vorderen

') Cajor seil cayor hat keine Bedeutung, weshalb der bezeichnende
Name von Dejean vorgezogen ist. Burmeister zieht zu seinem cayor den
sulcatulus Dej., der zu anguliferus gehört.

Neleinae: Spasalus. 81

Rand 1111(1 imbedculcudcm FurcLcnraud, der nur zum vorderen Rand
des Augcnwiilsles gehl. Die v>cliinale äulVerc Seile des Piothorax
grob punktii'l. Die grofsc iMelaslernalplalte längs dem ganzen Sei-
lenrand grob punklirl. Narbe der Taille klein und lioch gelegen.
0 — 1 Düriichen au der sperrig bcliaarlcu iMittelschicnc.
Biasilien. Sehr gemein.

2. Poxillns peilt apfnjllus P. Beanv. etc.

Long. 27, Elytr. 15, lat. 8 Mm. Unlersclieidet sieb durch seine
Gröfse. und dafs sich in die grofsc Narbe der Taille eine kleine
Spitze liiiieinzicbt, wodurch sie am Anfang doppelt rrschoint, Exem-
plare von 9"' = 21 Mm. (ßurm.) habe ich keine gesehen, und halte
defshalb diese Angabe für irrig.

Süd-Staaten. Columbien und Antillen.

Fünfte Gattung. SpasaluS.
Ebenfalls kloinr, mehr convoxe Formen mit 5 Läppchen an der
Fahne und unbehaarter Schullcr der Flügeldecken. Die Dornen
der Slirnleislen sieben freier und sind nicht mit den Dornen des
Clypeus vcrltnnden. Die Bucht am vorder«*!! Rande des Profborax
mehr entwickell als bei Pa.rillus, mit denen sie in Verwandtschaft
stehen.

1. Spasalus robustus Perch. 35. pl. .3. f. 1. — IJurm. 495. —

Kp. ['rndr. 28.
Fass. nigritiiis Dej. Cat. 195.
Antennarum tobis longissiniis aecj^ialiüns.

Etwas gröfser als die folgenden Art. Länge 20, Flügeldecken 12,
Breite 6 [\1m. Prolborax und Flügeldecken gewölbter. Die Läpp-
chen der Fabne wie bei lalipenuis, lang und gleichmäfsig. Die IMe-
lastcrualplatte ohne Punkte und nur an der hinleren Ecke punklirl.
Mitlelscliiene mit 1 — 3 Dörnchen.

Brasilien, (ayenne, Nord-Amerika, VNeslindicn.

2. Spasalus crenalus Escb. ') p 12. — Mac Lcay Ilor. ent. 1.
p. iU(). — l'ercb. 38. I. 3. f. 3. — Burm. 49<». — Kp. Prodr. 28.

Pa»s. puiu'licüllis Sf.Tv. Enc. nietli. X. p. '21.
Fa$». crenulatiis Dej. Cat. I9.>.

Anlennurnm lohts inaefjunlifnts.

Länge 16, Flügeldecken 10, JJrcilc 5 Mm. Siels kleiner und

') Eschscholtz's Beschreibung .seines telrapInjUnn enlli.lll eine .Angabe:
Uerl. Kiituiuul.Zeitvclir. XV. ].'

82 Katip: Passalidae.

weniger convex, namentlich am ^-othorax. Zeigt am Ende des Me- ■
tasternalscliildes, und zwar auf der Mitte, Punkte. Mittelschiene!
mit 2 Dörnchen.

Brasilien. Sehr gemein. -

Dritte Gruppe. Neleae.
Sie zeigen 3 Zäckcben an der Spitze des Kiefers. Nur 3 zähl-
bare Läppchen an den Antennen. Rand des seitlichen Theils der
Flügeldecken von den Schultern an mehr oder minder stark behaart.
Sie repräseutiren in ihrer Unterfarailie die Aceraiae der östlichen
Halbkugel, bei welchen ebenfalls die stärkste Behaarung auftritt.

Erste Gattung. Vatinius.

Der schief abfallende Clypeus springt in der Mitte etwas vor,
ist an der Spitze getheilt und bildet 2 stumpfe Zähne. Das am
Hinterkopf entspringende Kopfborn steigt mehr oder weniger steil
auf und zeigt eine mehr oder minder freie Spitze.

1. Vatinius aculeatus Perch. 52. pl. 4. f. 1. — ßurm. 488
— Kp. Prodr. 35.

Major', clypeo Imndis valde impressis ; verlicis iuberctdo medio
elevaio, porreclo, aciiminato, longe libero.

Länge 24 — 26, Hügeldecken 15 lang, breit 8 Mm. Die Kreis-
puukle des Clypeus zeigen einen Punkt in der Mitte. Das lange
Kopfborn ist an der Spitze drathrund mit stumpfem Ende. Die
Stirnleisten kurz, bogig mit einem Knötchen am Ende, das entfernt
von dem Clypeusdorn steht. Prothorax an der vorderen Ecke etwas
ausgeschnitten, mit einer etwas erweilerfen, punklirlen Bucht, die
bis zur Hallte des Augen wulsles reicht. An den Seiten Gruppen grober
Punkte. Hintere Ecke der Metasternalplatte zerstreut punktirt. Mil-
telschiene mit kleinem Dörnchen.

Brasilien. Geschenk von Mniszech.

Vorderrücken um die Hälfte breiter als lang, die irrig sein mufs, weil bei
allen Passaliden kein solches Verliältnifs besteht. Es ist höchstens {
breiter. Esclisclioltz giebt eine Länge von 8 Lin. (nicht 9^ Lin. Burni.)
an. Zu ahortivus kann tetraphyllus nicht gezogen werden, der 31 Mm.
erreicht (12 — 13 Lin.); er bleibt bis jetzt eine sehr zweifelhafte Art.

Neleinae: Neleae. Vatinius. 83

3. Vatinius loriferus Esch. 17. — Burm. 518 u. 531. —
Kp. Prodr. 36.
Pass. villosus Vorch. 56. pl. 4. f. 3. — Burin. 487.
Pass. iubarmatus Dej. Cat. 195.

Maximtis : clypco laevt, in media obluse bidenlato-^ verticis tu-
berculo lato, breviter porrecio.

Lauge 33 — 37, Flügeldecken 19 lang, breit II Mm. Das kurze
Kopf hörn ist hinten convex, steigt sehr schief auf und hat eine
sehr kurze, freie Spitze; die Seileuhöcker sind klein und rundlich.
Die Sh'rnleisten sind dick und wulstig und ihre Endhücker stehen
schief, nahe den Clypeusvorsprüngen. Die lauge Stirn fällt wenig
ab. ist uneben, mit wenigen Punkten. Eine schmale Brücke geht
von dem Endhöcker der Slirnleiste zur inneren vorderen Augenwand;
diese zeigt an der Aufsenwaud der Furche einen kleinen Aufsprung.
Prothorax an der vorderen Ecke etwas ausgeschnitten und vorsprin-
gend mit grob puuktirter, schmaler Bucht. Seiten grob punktirt.
Narbe der Taille lang, punktirt, mit einzelnen Härchen. Hintere
Ecke der Metasternalplatte grob grubig. Mittel- und Ilinterschiene
mit 1 — 2 Döruchcn, häufig nur fühlbar. Behaarung etwas stärker
als bei aculealus; allein weniger convex.

Brasilien.

4. Vatinius pticalus Perch. 54. pl. 4. f. 2. — Burm. 486. —

Kp. Prodr. 35.

Capite rugoloso, verticis luberculo medio porrecto, subincurvo,
lalerulibus ininimis; carinis divergent ibus curvaiis, semicircutaribus ;
Clijpei margine reclo, ede7italo, medio rix sinuato. Pronoti sulco
marginuU juxla Caput dilalato, luleribiis laevibus, — Long. 26 Mm.

? Brasilien. Chevrolat's Coli.

5. Vatinius nasutus Perch. 90. pl. 6. f. 8. — Burm. 490. —

Kp. Prodr. 35.

Depressiusculus ; clypeo lato, iutegro, lunulis impresso, cruribus
elevatis, curvalis, in denies abettntibus, verticis tubercuto elevato, por-
recio, ucuminato, lange libero, laleralibus tninuiis; pronali lateribus
juxla fovcam punctatis. sulco mui'ginali post Caput dilatalo, valde
punctata. — Long. 26.

Brasilien. Gory's Sammlung.

F2

84 Kaup: Passalidae.

Zweite Gattung. Petrejus. ')

Kleine Formen, deren langes, liegen des, vorn freies Kopf-
horn weit nach vorn liin gerückt ist, und, von oben ge-
sehen, bis zu dem Rand des Clypeus reicht. Die kurzen
Stirnleisten endigen mit Knötchen, divergiren sehr und stehen weit
vom äufseren Dorn des Clypeus ab. Dieser zeigt 4 Dornen oder
schwache Vorsprüuge, wovon die mittleren sehr nah beisammen-
stehen. Prolhorax seitlich punktirt. Furchen der Flügeldecken
deutlich punktirt. Behaarung dürftig, nur an der oberen Schuher-
ecke.

1. Petrejus mucronatiis Burm. 488. — Kp. Proclr. 37.

Major, convexiusculus. Clypeo inlermedio dentato.

Länge 26, Flügeldecken 15 lang. 8 Mm. breit. Die 2 mittleren
Zähne des Clypeus deutlich. Das Kopfhorn ist in der Mitte breiter
als hinten und vorn und seine äufserst kleinen Nebenhöckern liegen
sehr tief. Das Thal, worin diese liegen, zieht wie bei allen tief in
den Hinterkopf hinein. Prolhorax seitlich grob punktirt. Schildchen
glatt, gefurcht, mit oberem punktirlem Zwickel. Stcrnalplatte kan-
tig mit wenigen Punkten an der hinteren Ecke. Mittelschiene mit
0 — 3 Spuren von Stacheln.

Columbien 1 Ex. Geschenk des Herrn Thorey.

2. P etrejus gracilis Kp. Prodr. 38.

Minimus, depressus ; Clypeo intermedio exciso.

Länge 21, Flügeldecken 13 lang, breit 6. Die kleinste, schlankste
und flachste Art. Der fein wulstige Clypeusrand ist in der Mitte
schwach ausgesclinilfen. Das lange Kopfhorn ist an der Wurzel ge-
furcht und zeigt seitlich 2 oblonge spitze Nebenhöcker. Prothorax
vorn eckig mit schmaler punktirter Bucht. Narbe und Seiten grob
punktirt. Schildchen glatt, oben als kleiner Zwickel in der Mitte
punktirt. Metasternalplalte am hinteren Rand reich punktirt.

Columbien. 1 Ex. Geschenk des Grafen Mniszech.

3. Petrejus sicattis Burm. 489. — Kp. Prodr. 37.
Convexiusculus ; clypeo laevi, obluse i^-denluto; cruribns elevalis.
posticis juxta tuberciUum verticls conspicuis, hoc valido, allo, antice

') Von Burmeisler bereits bei mucronatus angedeutet, indem er sagt;
iiese kleine Art bildet mit pugionatus und sicatus eine besondere Form-
DifTerenz.

Neleinae: Neleus. 85

libero, acuminalo. decurvo, UUcralibus minuHs; pronoti lateribus su-
pra foveam punrtalis . pectoris lateribtis glaberrimis. — Long.
32 Mm. = I3i Lin.

Zeigt viel Aelmliches mit ymtcronalus,

Brasilien. Biirmcister's Coli.

4. P etrejus curtns Kp. Prodr. 38.

Clypeo iniermedio exciso, — Long. 26 !Mm.

Gleicht mucronattts, allein der mittlere Einschnitt des Clypeus
bildet keine Zähne. Der Prothorax etwas breiter, seitlich fein punk-
tirt. Die breilere, aber kürzere Stirn zeigt Tuberkeln. Das Schild-
chen glatt; 2, zuweilen 3 Dörnchen an der Mittelschiene.

Columbien. Mniszech'sche Sammlung.

5. P etrejus pugionatiis Burm. 486. — Kp. Prodr. 37.

Convexiusculus; clypeo laevi in margine 4-dentato, dentibus
2 mediis approximatis; crnribtis juxta clypeum nullis; fronte cor-
nuta: cornu porrecto, acuta, basi tnbercuUs diiobiis parvis acutis
romitalo: pronoti lateribus punctatis, pectoris lateribus laevibus, po-
stice pimctatis. — Long. 30 Mm. = 12| Lin.

Columbien. Burraeister's Coli.

Dritte Gattung. Neleus.

Grofse Arten, deren schiefes Kopfhorn mehr oder weniger über
die sehr divergireuden Stirnlcisten vorragt und mehr oder weniger
lang und zugespitzt ist. Der gerade Clypeus fällt mit der Stirn
sleil ab und zeigt 4 stumpfe Zähne; über den äufseren stehen die
Endluberkeln der Stirnleislen. Der Rücken der Flügeldecken ist
flach. Mittel- und Ilinterschiene mit Dörnchen. Die Punktirung,
namentlich der Seiten, schwach,

1. Neleus nnicornis Enc. X. 20. — Perch. 57. pl. 4, f. 4. —
Burm. 4S7. — Kp. Prodr. 31.

Pass. occipitalis Esch. 9. — Burm. 485, 518, 532.
Pas», sutiiralis Burm. 485.

Foveis mesosternalibus oblongis et profundis; tuberculo verlicis
iti apice erecto et oblongo.

Länge 42 — 46. Flügeldecken 23 Mm. Zeigt ein längeres und
mehr gerades llorn als coniferus. von dem es sich leichl durch
die Narbe der Taille unterscheidet, die lang, schmal und vertieft
ist. Nach Serville sind die 4 seillichcu Hippen bis aus Ende be-

S6 Kaup: Passalidae.

haart, während bei andern die Behaarung nur von den Schultern
bis zur Hälfte der äufseren Rippen geht.
Guadeloupe, Brasilien, Columbien.

2. Neleus punctiger Serv. Enc. 20. — Burui. 483. —

Kp. Prodr. .31.
Pass. Tlascala Perch. 47. pl. 3. f. 6. et pl. 3. f. 5. — Burm. 482.

(Nach Truqui p. 264.)
Pass. slriolatus Esch. 5. 3.
Serville citirt Dalman in Schönherr's Syn.
Foveis mesosternalibus elongatis et rugtdosis; clypeo punctalo. —
Long. 31 — 40 Mm.

Bei einer Länge von 35 sind die Flügeldecken 21 lang und
11 Mm. breit. Das kürzere und stumpfe Kopf hörn ragt nur etwas
über die schwach gezähnellen Stirnleisten vor. Prothorax seiflich
mit mehr oder weniger Punkten. Narbe der Taille lang, vertieft,
von fast gleicher Breite und auf dem Grunde etwas rauh.

Mexico, Guatemala, Columbien, Brasilien, (üeberall gemein.)

3. Neleus inierruptus Linn. Syst. L 2. p. 560 etc.

Maximus; iuherculo verlicis in apice erecto, vix libero; pronoto
laevi. — Long. 44 — 62 Mm.

Bei einer Länge von 51 sind die Flügeldecken 30 lang und 16
Mm. breit. Achnelt durch das kurze Kopfhorn punctiger und un-
terscheidet sich leicht von allen durch seine Gröfse und vollkom-
men glatten Prolhorax, der nur selten einen Punkt über der Narbe
zeigt. Die Stirnleisten sind stumpf gezähnelt und die Stirn selbst
zeigt eine mehr oder minder deutliche Querleiste. Die Narbe der
Taille am oberen Ende meistens etwas erweitert.

Südamerika. In allen Sammlungen und sehr gemein.

5. Neleus coniferus Esch. 16. — Burm. 488. — Kp. Prodr. 31.

Pass. coarclatus Perch. 49. pl. 3. f. 7.

Pass. torpidus Er. Wiegin. Arcli. 1847. 112.

Foveis mesosternalibus punctntis et pilosis.

Länge 37—42, Flügeldecken 22—23, Breite 12 Mm. Das län-
gere oder kürzere Kopfhorn hängt an der verjüngten Spitze etwas
über, und erreicht zuweilen, von oben gesehen, den Rand des Cly-
peus. Prothorax glatt mit kleiner, glatter Narbe, oder diese ist
punktirt mit einem Streifen grober Punkte über ihr. Metasternum
behaart, nächst der Platte mit verflossenen groben Punkten.

Brasilien, Peru.

Neleinae: Neleides. 87

Vierte Gattung. Neleides. 0
Der Perlinax ähnliche Clypeusrand fast gerade, zeigt in der
Mitte kaum einen Einschnitt, um die Spuren von 2 Zähnchen zu-
weilen zu hildcn. Das Kopfhorn ist kurz, nicht vorgestreckt noch
überhängend, und von seiner Spitze gehen die scharfen, zackigen
Stirnleisteu herah, die mit einem Knötchen vor dem Dorn des Cly-
peus endigen.

1. Neleides inccrtus Perch. 1. suppl. 27. pl. 78. f. 4. —
Burm. 492. — Kp. Prodr. 34.

iV. multitpinosus Kp. Prodr. 34.

Pronoto parvo, lalerihus fortiter punclalis.

Länge 23, Prothorax lang 5, breit 6|, Fliigehlccken lang 15,
breit 7 Mm. Eine schmale und gestreckte Form. Clypeus mit
schwachem Einschnitt in der Mitte, ohne Zähne zu bilden. Das
hinten abgeflachte Kopf hörn ist vorn zugeschärft mit 2 spitzen Sei-
tenhöckero. Die Slirnleisten zeigen scharfe Endknötchen, die schief
vor dem Clypeusdorn sitzen. Die Brücke zur Augenwand punk-
tirt. Der Prothorax ist an der vordem Ecke mit schmaler Leiste
im stumpfen Winkel abgestutzt und zeigt nach innen eine grob punk-
lirle Bucht mit wulstigem Vorderrand. Gruben von groben Punk-
ten au den Seiten. Narbe der Taille tief und lagg. Melasternal-
platte verschwommen, glatt, oder mit wenigen Punkten an der hin-
teren Ecke. Mittelschicne mit 3—4 Döruchen, nicht immer gleich-
mäfsig entwickelt.

Columbicn. Geschenk des Grafen Mniszech.

2. Neleides punclulalus Kp. Prodr. 35.

Pronoto parvo. later'ibns forlUer punclalis.

Länge 19, Prothorax laug 4^, breit 6, Flügeldecken lang 12,
breit 6 Mm. Gleicht der vorigen Art, allein ist bedeutend kleiner.
Die Stirnlcisten divergiren mehr und sind bogig. Die Scilenhöcker
des kürzeren, allein stärkeren Kopfhorns sind mehr quere Knöll-
chen. Mclasternalschild wie die hintere Ecke punktirf.
Mittelschicne mit 2 kaum fühlbaren Dörnchcn.

Panama. Gcrmar'scbe Sammlung.

I) Burmeister's lOte S«ction ohne Veränderung.

88 Kaup: Passalidae.

3. Neleides affinis Perch. 72. pl. 5. f. 5. — Burm. 491. —

Kp. Frodr. 33.

Maximus; pronofo parce punclato. — Long. 42 — 45 Mm.

Die Stirn mit lileinen, gedrängt stehenden Kreispünktclien; der
Einschnitt in der Mitte des Clypeus hildet 2 äufserst kurze, leicht
übersehbare Zähnchen. Die bogigen , sehr divergirenden Stirnlei-
sten endigen mit einem Knötchen, das sich über den Clypeusdorn
aufselzt und mit diesem fast verschmilzt. Das kurze, hinten ge-
wölbte und breite Kopfhorn mit 2 kleinen anhängenden Knötchen
als Querhöcker. Prothorax glatt, fein punktirt mit rauher Narbe,
die wenige Punkte über sich zeigt. Narbe der Taille nach oben
beilförmig. Melasternalplatte scharf geschieden, an den hinteren
Ecken grob punktirt. Mittel- und Hinterschiene mit 2 nah oder
von einander entfernt stehenden Dörnchen.

St. Domingo. Germar'sche Sammlung.

4. Neleides angulij'erus Perch. 75. pl. 5. f. 7. — Burm. 492.

— Kp. Prodr. 34.
Fass. mundus Klug in Genn. Samml.
Intermedius ; pronoto parce punclato,

Länge 24, Prothorax lang 6^^, breit 8, Flügeldecken 14 lang,
8 Mm. breit. I^e Stirn rauh mit einem Wärzchen im Winkel. Die
Knötchen der Stirnleiste entfernt von dem Clypeusdorn stehend.
Querhöcker des Kopfhorns tiefliegend und etwas flügelartig. Von
der Mitte der Stirnleiste fällt eine Falte znm Thal herab, welche
mit der Brücke eine kleine Grube bildet. Hintere Ecke der scharf
geschiedenen Melasternalplatte punktirt. Mitlelschiene mit 2, hin-
tere mit 1 kurzen Dörnchen.

Brasilien, Gerraar's Sammlung.

Ob der geomelricus in Gory's Sammlung, der gleiche Gröfse
mit afßnis zeigt, eine eigene Art ist, konnte ich nicht ermitteln.
Die ihr zugeschriebene Querleiste auf der Stirn findet sich auch bei
afßnis\ seine Diagnose ist:

Clypei margine reclo , in media parum depresso , subtiliter ru-
gidoso: carinis front is aliis, snbcrenulalis, in apice parum curvatis\
verlicis tuherculo purum elevato, antice subcarinalo, in basi dila-
talo^ integro\, mefasterni tateribus cari?iatis, fortiter punctatis. —
Long. 41 Mm.

Brasilia.

Neleinae: Ninus. Perlinaceae. 89

Fünfte Gattung. Ninus.
4 deutliche ZäLiirhcn am geraden Clypeiisraiid, wovon die mitt-
leren weit auseinander stellen. Von der Spitze des kurzen, nicht
freien Kopfliorns gehen im Winkel die Stirnleislen, welche über
dein änfscren Clypeusdorn endigen und mit diesem durch eine kurze
Leiste verbunden sind.

1, Ninxis ;ju»ir/a/ JÄs/mu« Escb. 19. — Perch. 51. pl. 3. f. 8. —
ßurm. 485. — Kp. Prodr. 32.

Pass. laborator Kp. Frodr. 32.

Clypeo parte dentaio.

Länge 26 — 3J, Flügeldecken 16—20 Mm. Die Zähnchen des
Clypeus sind kürzer als hei mterslii'ialis und die mittleren stehen
weiter auseinander. Die Stirnleisten, öfters gczähnelt, divergiren
mehr und bilden mehr einen flachen Bogen. Alle meine Ex. haben
die Seiten des Prothorax grob punktirt und eine runzelige Stirn.

Ecuador, Colurabien, Brasilien.

2. Ninus intersl itialis Esch. 18. etc.
Pass. acui/iinatiis Esch. 19. Nach Burmeister kleinere Raje.
Pass. compar Er. in Wiegm. Arch. 1847. p. 112. Länge 28 Mm.
Clypeo argule denlalo. — Long. 27 — 36 Mm.

Bei einer Länge von 27 sind die Flügeldecken 15, bei 36, 20 Mm.
lang. Die Zähne des Clypeus sind länger und spitzer und die Slirn-
leiston bilden nach dem Kopfhorn zu einen spitzen VViukel, öfters
mit einer Warze in demselben. Kopfhorn und vSeitenhöcker mehr
abgeflacht. Prothorax seitlich mit groben Punkten, jedoch giebt
es Individuen, die keine oder nur 1 — 2 Punkte über der Narbe zei-
gen. Die Behaarung der Flügeldecken geht seitlich tiefer nach
hinten herab.

Cuba, Mexico, Peru. Ueberall sehr gemein.

Vierte Gruppe. Pertinaceae.

Mit 3 Läppchen an den Antennen. Der breite Clypeus zeigt
keine durch eine Furche abgegränzte gerade Leiste, sondern ist ein-
fach abgestutzt und gerade, oder gering in der Mitte vorspringend,
mit und ohne Einschnitt. Letzterer jedoch so unbedeutend, dafs er
keine eigentlichen Zähnchen bildet, wie bei den Phoroneae. Das
Kopfhorn ist kurz, niemals frei und überhängend ; von seiner Spitze
gehen die Stirnlcistcn, die vor dem äufseren Dorn des Clypeus als
Knötchen endigen. In dieser Ablhcilung tritt die grül'ste Zahl von

90 Kaup: Passalidae.

scharfen Dornen an den Mittel- und Hinterschienen auf. In dem
Genus Paxillus findet sich Behaarung au den Schultern der Flügel-
decken als Artkennzeichen.

Zweite Gattung. Rhodocanthopus.

Kleine Formen, deren fast gerade Clypeusmitte mehr oder we-
niger ausgeschnitten ist, ohne jedoch 2 deutliche Zähnchen zu bil-
den; über den Rand der Oberlippe mit deutlichem Dornvorsprung.
Von der Spitze des liegenden Kopfhorns die Stirnleisten, die mit
ihrem Knötchen mit dem äufseren Clypeusdorn sich meist mit einer
Leiste verbinden. Im Winkel eine mehr oder weniger deutliche
Warze. Die Augenwand springt vorn an ihrem gefurchten Theil
als mehr oder weniger deutliches Dörnchen vor. Der Prothorax
mit spitzen Vorderecken, schmaler Seitenfurche, punktirter Narbe,
über welcher sich mehr oder weniger Punkte befinden, die meist
die ganze Seite des Prothorax bedecken. Narbe der Taille deutlich,
allein hoch gelegen. Flügeldecken lief gefurcht und durchaus grob
punktirt, an den Seiten Leistchen bildend. Hintere Ecke der Ster-
nalplalte punktirt. In diesem Genus tritt die gröfste Zahl von
Dornen an den Mittel- und Hinterschienen auf.

1. Rhodocanthopus Maillei Perch. Suppl. 31. pl. 78 f. 6. —
Burm. 497. — Kp. Prodr. 16.

Pass. cognatus Truq. 309.

Tihiis inlermediis 4 — 5 denliculatis.

Long. 23—26 '), Ely*r. 14, lat. 8 Mm. Die Clypeusleiste in
der Mitte etwas vorspringend und ziemlich deutlich ausgeschnitten
an den Seiten, dem äufseren Dorn zu, etwas bogig ausgeschnitten
Dörnchen an der vorderen Augenwand nach aufsen gerichtet. Sei
ten des Prothorax dicht mit Punkten, die theils zusammenfliefsen
Die Bucht am vorderen Rand ist punktirt und geht nur zum vor
deren Rand des Augenwulstes. Mittelschiene mit 4 — 5 Sta
cheln, hintere mit 2 — 4, welche fast den ganzen Rand
und von vorn nach hinten an Dicke und Länge zunehmen.

Mexico, Columbien und Nicaragua. Gemein.

') Percheron's Messung von 8 — 10 Milliin. Länge beruht auf einem
Schreibfehler, denn von solcher Länge giebt es keinen Passalus. Mög-
lich, dafs es 8 Linien bedeuten sollte, und dafs Percheron es vergafs,
diese in Millimelres zu übersetzen. 15 sollte wohl 25 beifsen.

Neleinae: Pertinaceae. Rhodocanihopus. 91

2. Rhodocanthopus caelaliis Er. Wiegm. Archiv 1847. p. 112.

— Kp. Prodr. p. 16.

Tiiiis intermediis et posticis Iridentictdalis.

Long. 19, Elylr. 11, lat. 6 Mm. Clypeusrand fast gerade, mit
rauh gramilirler Stirn. Prothorax gewölbter, mit sehr schmalem,
punktiitem Furchcuraud. Seilen äulsersi dicht punklirl; zerstreiite
Punkte über den ganzen Rücken des Prothorax. An den Miltel-
und Ilinterschiencn nur 3 Dornen, die länger und spitzer siud, als
an voriger Art.

Peru.

3. Rhodocanthopus morio Perch. 83. pl. 6. f. 4. — Burm. 506. —

Kp. Prodr. 2-2. — Dej. Caf. 195.
Pass. iongulus Perch soppl. 35. pl. 79. f. 3. — Burm. 505.
Pats. inops Truq. p. 268.
M^aximus; tibiis intermediis 1 — 3 minutissime denticidatis.

Länge 24 — 3'3, hei einer Länge von 30 sind die Flügeldecken
10 breit und 17^ Mm. lang. Der Clypeusrand mit und ohne Leiste;
zwischen beiden Formvcrschicdenheiien giebt es allmälige Uebergänge.
Die Stirn ist rauh und faltig und zeigt vorn einen Einschnitt, und
zwar am deutlichsten bei den Individuen mit Leisten. Im Winkel
mit einer Warze. Kopfhorn schief aufsteigend mit deullichen Ne-
benhöckern und seillich zusammengedrückter kurzer Spitze. Die
Stiruleislen divcrgiren und endigen mit einem Tuberkel, der häulig
durch eine Leiste mit dem äulsercn Dorn des Clypeus verbunden
ist. Zuweilen sind die Stirnleisten, gewöhnlich glatt, etwas zackig.
Der Clypeusdorn verbindet sich mit einer schief nach hinten ge-
richteten Leiste mit der inneren Wand der Furche an der vorde-
ren Augenwand. Die äufsere Wand der Furche zeigt am Ende
einen kleinen dornäbnlichen Aufsprung. Die glatte Mitte der Un-
terlippe springt nach vorn etwas vor und zeig! seitlich meisl grofse,
olTcne Narben. Der glatte Prothorax, häufig seitlich grob punklirl,
ist am vorderen Hand doppelt ausgeschnitten , zeigt eine ziendicb
tiefe punktirle liuchl, deren vorderer Hand wulstig ist. Die Narbe
ist ein unrcgclinäfsigcr Eindruck mit und ohne Punkte Ueber der-
selben höchst seilen mit einigen Piinklen. Die mall gefärbte hin-
lere Platte des Proslernalsliels schwach convex mit glänzender Spitze,
zuweilen Knötchen. Narbe der Taille flach, meist undeullirh. Die
schwach geschiedene convexe vSlernaiplallc an den hintersten Eeken
mit wenigen Punkten. An der Miltelschiene 1 — 3 Stacheln. Bei
einem mexicanischem Ex. auf der stets bcvorzugleu rechten Seile 3,

92 Kaup: Passalidae.

auf der linken 2. 0 — 1 an den Hinterschienen. ') Alle Slacheln
bedeutend schwächer als bei vorigen. Behaarung dürflig.

Variirt wie sein nächster Verwandter, der i?. punctatoslriatus,
in der Form der Flügeldecken. Aus denen mit schmäleren Flügel- ^
decken hat man den Pass. longuhts gebildet.

Mexico, Guyana, Surinam, Brasilien. Gemein. Zu meiner Be-
schreibung dienten 12 — 15 Stücke, wovon 6 unsere Sammlung
besitzt.

4. Rhodocanthopus guaiemalensis Kp.
O. guniemaleniii Kp. Prodr.

Jliniitus', tibiis inlermediis et posticis 0 — 2 minulissime denti-
culalis.

Long. 19 — 22, Elytr. 11 — 12, Breite 6 — 7 Mm. Gleicht sehr
der folgenden, allein die Stirnleisten divergiren mehr, wodurch die
Stirn schmäler wird. Der Prothorax ist glatter, glänzender, mit
wenigen zerstreuten Punkten längs den Seiten. Die Bucht sehr
schmal, allein die vordere Ecke gewölbter, so dafs die obere Fur-
chenkante, von oben gesehen, verdeckt wird. Spuren von 0 — 2 Dörn-
chen an den Mitlelschienen; 0 — 1 an den Hinterschienen. Manche
Individuen zeigen wenige Härchen auf dem inneren Rand der Schul-
tern der Flügeldecken. Steht in dem nehmlichen Grad von Verwandt-
schaft zu punctatosiriahis, wie caelattis zu Maillei, und variirt wie
punctalostrialns in der Form, indem es schlankere und gestauchtere
Formen giebt; auch die Gestalt des Clypeusrandes bleibt sich nicht
immer gleich; bei einigen bildet sie eine glatte Leiste, bei andern
ist der Rand fein oder grobkörnig. Zuweilen zeigen auch die Stirn-
leisten kleine Zäckchen.

Von dieser Art, wie von der vorigen sind mehrere Dutzend
Individuen in unserer Snmmlung.

5. Rhodocanthopus punctatosiriatus et contractus
Perch. 78. pl. 6. f. 1. suppl. 34. pl. 78. f. 2. — Burm. 497-498. —
Truq. 308. — Kp. Prodr. 18.
Intermedius; tihiis intermediis et posticis minutissime denticu-
latis.

Die Läppchen der Fahne etwas länger als bei Maillei (Truqui),
Der Clypeus springt in der Mitte weniger vor und die Seiten sind

') Tibiis intermediis tridenticulatis , posticis denticulo minutissimo
tantum armatis (Truqui).

Neleinae: Perlinax. 93

weniger tief ausgeschniltcn. Die Knötchen der Slirnleisten sieben
dem äufscren Clypeusdorn näher und die Warze im Winkel der
Slirnlci.sten ist deulliclier. Die ßuclil des Pioliiorax ist gröfser
und j:,elil fast his in die Mille des Augenwnlsles. Die Seiten des
Prolliorax zeigen mehr oder weniger Punkte, was bei R. morio nicht
immer der Fall ist. Was diese Arl jedoch auf den ersten Blick
von Maillei unterscheidet, ist, dafs die geringere Zahl von Stacheln
an den Millelsohionen nie die Stärke, auch nur cnlfcrnl, erreichen.

Von mehreren Dutzend Individuen habe ich nur 1 Exemplar,
das auf der rechten Seite 4 kleine Stacheln besitzt, während die
linke nur 3 zeigt; die hintere Schiene hat nur einen Stachel. Es
gehört zu denen mit kürzeren und breiteren Flügeldecken. Andere
zeigen mir 3 au der mittleren Schiene oder stumpfe Ansätze zu
Dornen. Auch giebt es Indiv. mit 2 und l Stachel An allen mei-
nen Ex. finde ich an der Hinterschiene nur 0 — I Stachel, während
bei Maillei und caelalus 3 — 4 sehr entwickelte vorhanden sind.

Aufser dieser Variation in den Stacheln der Mittel- und Ilin-
lerschienen giebt es Individuen, die kürzer und compacter erschei-
nen und verhällnirsmäfsig breitere Flügeldecken haben; es sind solche,
welche Percheron conlracius genannt hat.

Länge der normalen Form ist 26 — 28, Elylr. 15—16, br. 9 Mm.

„ „ abnormen „ „ 26, Elylr. 13, breit 8 Mm.

Zwischen diesen giebt es jedoch eine solche Menge Uebergänge,
dafs man contraclus nicht Varietät nennen kann. Manche Exem-
plare zeigen Spuren von Härchen auf den» inneren Rand der Schnl-
lein der Flügeldecken.

Mexico und Guatemala. Sehr gemein.

Dritte Gattung. Pertinax,

Der Mittelzahn des linken Kiefers ungewöhnlich lang, mit zwei
Zäckchen. Mil geradem oder schwach gebogenem Clypcus, der in
der Mille einen schwachen Einschnitt zeigt, ohne Zähuchcn zu bilden
und an den Enden ein mehr oder weniger aufgerichleles Dörnchen
hat. Das Kopf hörn ist niedrig, und von seiner nicht freien Spitze
gehen die divergirenden Slirnleisten, welche den Clypeusdoin nicht
erreichen und schief vor denselben mit einem kleinen Höcker endi-
gen. Die Mitte der Uiilerlipj)e springt etwas vor und zeigt an
den Seiten nach aufsen olTcnc Narben. Prolhorax gewölbt, glatt,
mit kleiner Narbe, ziemlich starker, nach hinten gerichlelcr Bucht.
Keine Narbe an der Taille. Schienen ohne oder mit sclir kurzen
Dörnchen. Furchen der Flügeldecken seicht, meist schwach punktirt.

94 Kaup : Passalidae.

1. Pertinax latifrons Peich. 1. suppl. 32. pl. 79. f. 1. —
Burm. 504. — Kp. Prodr. 23.

Medius\ convexus, pronoti llmho subtus vix hirsulo.

Long. 30'), Elytren 17, lat. 10 Mm. Die Clypeusleiste in der
Mitte etwas vorgestreckt, mit einer Längsfurche mit erhabenen Lei-
sten, die in die unebene Stirn hinaufzieht. Kopfhorn kurz, flach
gewölbt, mit 2 tiefer liegenden Seitenhöckern. Seitenleisten sehr
divergirend, kurz, mit einem deutlichen Knötchen. Von diesem
eine geschwungene Leiste, welche mit einer Leiste, die
vom äufserenClypeusdorn heraufzieht, auf der schmalen
Brücke einen spitzen Winkel bildet, der auf der linken Seite
sehr deutlich ist. Unterlippe in der Mitte nach oben und vorn knol-
lig vorspringend, in der Mitte gefurcht und nach hinten punktirt
und behaart. Prothorax sehr gewölbt, mit deutlicher Bucht, punk-
tirter Narbe nnd abgerundeten Ecken. Sternalplalte mit einigen
Punkten an der hinteren Ecke. Vorderschienen breiter als bei man-
cus; mittlere mit 1 — 2 Dörnchen. Behaarung dürftig. Möglich,
dafs auch bei dieser Art schlankere Individuen esistiren.

Guyana. 1 Ex. in der Mniszech'schen, 1 Ex. in der Darmst.
Sammlung.

2. P ertinax mancus Burm. 506. — Kp. Prodr. 25.

Minor, convexiusculus •, pronoti limbo purum hirto.

Länge 25, Flügeldecken 15 lang, 8 Mm. breit. Eine schlankere
Form als latifrons. Clypeus mit schmaler, etwas ungleich laufender
Leiste. Stirn fast glalt und eben, mit wenigen Pünktchen. Die
Stirnleisten bilden einen spitzeren Winkel, ohne Knötchen im Winkel.
Die Leiste vom Knötchen zum äufseren Vorsprung des Clypeus ist
auf der rechten Seite deutlicher als auf der linken. Mitte der Un-
terlippe wenig geschieden, vorn fein ausgeschnitten, nach hinten
punktirt. Prothorax am vorderen Rand ziemlich eckig mit ziemlich
grofser Bucht, die punktirt ist und nach vorn einen wulstigen Rand
hat. Narbe klein und punktirt. Taille längs der Mitte mit nadel-
ritzartigera Eindruck; nach hinten zu gestrichelt, keine seitlichen
Narben, Metasternum an den Seiten punktirt, kurz und licht be-
haart. Punktirung der Flügeldecken grob. Behaarung der Mittel-
schiene dürftig. Metasternum nächst den Flügeldecken dünn behaart.
Mittel- und Hinterschiene mit kurzem Dörnchen.

Brasilien. 1 Ex. aus Germar's Sammlung.

') Burtueister's Angabe, 18 Lin., ist irrig.

Neleinae: Perlinax. 95

3. Perlinax convexus Dalni. in Scliönb. Syn. — Perch. 86.
pl. 6 f. 6. — Burm. 503. — Kp. Prodr. 21.

Pass. pellicu/atus Perly del. 55. t. 11. f. 16.

Maximiis: convexus, pronoli limbo sublus hirsuiissimo.

Länge 42 — 44, Flügeldecken 24 — 25 lang, 13 Mni. breit. Cly-
peusrand wulstig, in der Milte zuweilen aus- oder eingeschnit-
ten, mit und ohne Fältchen am Rande. Zuweilen durch einen
stufigen Absatz sehr bestimmt von der Stirn gelrennt. Querhöcker
des Kopfhorus abgerundet, meist sehr undeutlich. Das Kopf hörn
selbst kurz, schief aufsteigend , seitlich an der wenig aufragenden
Spitze zusammengedrückt. Die Stirnleisten sehr divergirend und
in dem Winkel ein mehr oder weniger entwickeltes Wärzchen.
Stirnfläche uneben, die übrigen Thäler ziemlich glatt. Prothorax
stark gewölbt, glatt, mit schmalem, wenig punktirlem Furchenraud;
am vorderen Hand mit abgerundclen Ecken und licler. nach hinten
reichender, grofser Bucht, die auf den» Grunde etwas rauh ist. Narbe
schief oder gerade aufgerichtel, mit wenigen groben Punkten. Flü-
geldecken stark gewölbt; an der hinteren Ecke der Sternalplatfc
wenige Pünktchen. Unterer Hand des Prothorax mit starkem Haar-
wulst, Leiste der Mittelschiene mit Haarfahne. Mittel- und Hinter-
schienen selten mit Spuren von einem Dörncbeu.

Brasilien und Chili.

5. Perlinax Pertyi Kp.
Pass. pelliculalus Perch. 77. pl. 5. f. 8. — Buriu. 504. — Kp. Prodr. 22.
ßlaximus; convexiusctilus, pronoli limbo suLlus purum hirlo. —
Long. 42 — 44 Mm.

Die Dornen des Clypeus stehen näher beisammen als bei con-
vexus. Die Stirn ist abfallend und am punklirten Thcil etwas ge-
wölbt; nach dem Winkel der Stirnicisien glatt. Diese sind niedrig
und meist ohne deutliches Knötchen. Die Querhöcker am Kopfhorn
etwas deutlicher. Die Bucht des Prothorax weniger stark entwickelt,
ebenso der Pelzwulst am unteren Hand. Im Ganzen ist der Pro-
thorax flacher und nicht so convex als bei convexus, ebenso die
Flügeldecken. Auf der Mille des Schildcheus einige unregelmäfsige
Punkireihen. Narbe der Taille angedeutet. Hinlere Ecke des Sler-
nalschildes mit vielen l^unkten. Dörnchen an Mittel- und Hinter-
schienen, zuweilen 2 an den IMittelschienen.

Meist eine ebenso kräftige und convexe Form als die vorige;
nur das Exemplar in Gcrmar's Sanm)lung ist etwas gestreckter,
schlanker und mit flacherem Hucken.

Cuba. ISicht selten in Sammlungen.

96 Kaup: Passalidae.

Zwischen dieser Art und dem convexus fehlt, nach Analogien
zu urtheilcn, eine Art, die in überspringender Verwandtschaft zu
mancus steht, und defshalb in der Gröfse die Mitte zwischen Periyi
und convexus hallen wird.

Vierte Gattung. Ftichopus.
Die Läppchen der Antennen sind dick und ungewöhnlich lang.
Der dicke, stark gebogene Kiefer hat keine 3 Spitzen
am Ende, sondern die 2 vorderen sind in eine kräftige
Spitze verschmolzen; er ist mehr als gewöhnlich nach innen
concav. Die Seitenhiigel des Kopfhorns bilden einen runden Hügel,
über dessen Mitte als schmale Leiste das Kopfhorn hinläuft. Von
seiner Spitze laufen die sehr divergirenden Stirnleisten, die gegen
das Endknötchen nach vorn sich in gerader Richtung' wenden. Das
Endknötchen ist durch eine Leiste mit dem seillichen Endknötchen
des Clypens verbunden. Die Stirn und der Clypeus fallen in einer
Ebene ab; letzterer mit tiefem Ausschnitt in der Mitte. Die Ober-
lippe kurz, breit, halbmond -sichelförmig an dem Rand sich nach
vorn erstreckend. Der nicht stark convexe Prothorax sehr glatt,
vorn wellig, mit der Mittelnath etwas vorgezogen, und mit weit nach
hinten gerückter punktirter Narbe. Seiten der Flügeldecken mit, der
flachere Rücken ohne Punkte. Die Unterlippe in der Mitte sehr
breit, nach vorn vorspringend, au den gestreckten seitlichen Enden
mit Narben. Die Seitenlappen nach innen und dem Ende glatt,
am Rand punktirt. Die Zunge bildet ein flaches, unregclmäfsig
grubiges, vorn erweitertes Schildchen mit 3 Stacheln am vorderen
Rand, wovon der mittlere der längste. Prosternalstiel vorn und
hinten steil abfallend. Ganze untere Ansicht convex, glatt, ohne
alle Punkte. Narbe der Taille angedeutet. Vorderschienen nach
vorn ungewöhnlich breit, auf der Sohlenfläche mit Quer-
runzeln, ohne Spur einer mittleren Längscarine.

Plichopus angtilaius Perch. 84. pl. 6. f. 5. — Burm. 505. —
Trulq. 267. — Kp. Frodr. 27.

Pass. thoracictis Smith Cat. Br. Mus. 15. pl. 1. f 3.

Pass. nodus Apetz Mittlieil. aus d. Osterl. I. Bd. S. 56. 1837.

Long. 22 — 40 Mm. Alle Kopftheile sind wie aufgeschwollen
und rauh granulirt. Die Bucht des vorn eckigen Prothorax nicht
stark entwickelt, geht nicht über den Augen wulst hinaus. Die
Mitelschieuen haben an der Aufsenseite eine scharfe Kante, die
1 — 2 dornähuliche Vorsprünge zeigt. Hintere zuweilen mit der

Neleinae: Phoroneae. Rhas:onocerus . 97

'6'

Spur eines Dörnclioiis. Zeigt so wenige und kurze Härcben, dafs
man sie fast nackt nennen kann. Es ist eine merkwürdige und von
allen ahweicbende, d. li. typische, dabei bäfslicbc Art, welche dem
Systcmafiker noch viel zu scharten machen wird, sie ganz richtig
zn stellen. Es giebl Individuen, welche den Kiefer zur Hälfte ab-
gennlzt haben, und nach diesem zu scbliefsen, mufs es eine sehr
zerstörende und gefräfsige Form sein. Leider existirt auch nicht
die geringste Notiz über die Lebensart dieser interessanten Art.
Mexico. Sehr geraein.

Fünfte Gruppe. Phoroneae.
Der Clypens springt in der Mitte vor und diese bildet eine
einfache Spitze, oder sie Iheilt sich in 2 sfumpfe Zähne. Nur 3 zähl-
bare Läppchen an den Antennen.

Erste Gattung. Rhagfonoceras.
Clypeus mit I stumpfen Zähnen. Das weit vorgeschobene Kopf-
horn ist hoch, nach vorn übergebogen und an der Spitze gegabelt.
Prolhorax und Flügeldecken flach.

Rhagonocerus armatus Perty del. anim. art. 54. t. 11. f. 14. —

Perch. 1. suppl. 46. pl. 79. 6. (Copie nach Perty.) —

Burm. 502.

Länge 51 Mm. (Burm.) Kopfschild kurz, wegen des weit vor-
tretenden Hornes. Die Mitlelzähne des Clypcus dicht an einander
gerückt; die hintere Fläche erhöhl. Seitliche Angenwände sehr
hoch, stark nach vorn divergirend. scharfkantig vortretend. Pro-
thorax polsterarlig. aber die .Mille abgeplattet ; die Vorderecken scharf,
die Randfurche fein, die Enden hinter dem Kopf stark nach innen
gezogen, aber wenig erweitert; der untere Saum über den Schen-
keln mit einem rotlibraunen Ilaarbusch. Flügeldecken flach, fast
glcichmäfsig gestreift. Unterlippe mit einigen groben Punkten in
der Mille i\er Lappen und verflossene Gruben. Zunge und Taster
mit .starken liorslengrnppen. Taille mit flacher, matter Narbe. Me-
tasternum in der Mitte sehr verflacht mit groben Punkten an der
hinteren Ecke. Läppchen der Fahrte sehr lang. Mittelschienen am
oberen Band dicht tind lang behaart (Burm).

Das 44 Mm. lange Exemplar des Münchener Museums existirt
nicht mehr in demselben; nach der Abbildung ist es 46"^ Mm. laug
(wie ntsUrns).

Guyana und nördl. Brasilien. (Sehr selten.)

Berl. Uatomol. Zeitsclir. XV. G

98 Kaiip: Passalidae.

Diese Art wiederholt bei dea Phoroneeti sogar durch das nachi
vorn gebogene, gefurchte, an der Spitze gegabelte Kopf hörn dem
AulucocycUnen-Ty pus.

Zweite Gattung. Epiphanus.

Clypeus in der Mitte mit "2 deutlichen Zähnchen. Von der|
Spize des liegenden Kopfhorns gehen die scharfen Stirnleislen i
im Winkel und endigen als Knötchen vor oder sehr nahe dem äu-
fseren Vorsprung des Clypeus.

1. Epiphanus glaberrimiis Esch. 20. — Perch. 81. t. 6. f. 3. —
Burm. 499. — Kp. Prodr. 20.

Pa»s. hidenlatus Dej. Cat. 195.

Clypeo acute (juadridenlato. — Long. 22, Elytr. 13 Mm.

Die etwas zackigen Stirnleisten endigen als Knötchen etwas
vor dem äufseren Zahn des Clypeus und haben im Winkel eine
kleine Warze. Narben und Seiten des Prothorax grob punktirt.
Narbe der Taille commaförmig, nicht immer sehr deutlich. Seiten
des Sternalschildes grob zerstreut punktirt. Mittelscbiene mit 1 — 2
Dörnchen.

Brasilien. Gemein.

2. Epiphanus paxilloides Kp. Prodr. 19.

Minimus. — Long. 19, Elytr. 12 Mm.

Die kleinste Art. Die Stirnleisten endigen über dem äufseren
Zahn dos Clypeus. Stirn und Clypeusrand uneben, mit wenigen
Punkten und ohne Warze im Winkel. Narben und Seiten des Pro-
tborax grob punktirt. Narbe der Taille deutlich und hochgelegen.
Seiten des Sternalschildes punktiit. Mittelschiene mit 1 — 2 Dörnchen.

Brasilien. Germar'sche Sammlung.

3. Epiphamis binomhialtis Perch. suppl. 23. — Ej. Monogr. 80.
pl. 6. f. 2. als Pass. occipUalis. — Burm. 500. — Kp. Prodr. 15.

Pass. erosus Truq. 268. — Kp. Prodr. 17.

Fronlis carinis argutis denlatis (Buim., Perch.).

Carinis frontis argulis. medio subluberculatis (Truqui).

Long. :«~35, Elytr. 20, lat. 11 — 12 Mm.

Die gröfste Art in diesem Genus, und 'zeigt unter dem Pro-
thorax, Seiten des Metasternums, Schultern der Flügeldecken, sowie
an den Miltelschienen die deutlichste und stärkste Behaarung. Die
Oberlippe, wie bei abortivus, fast gerade. Das Kopfhoru an der

Neleinae: Epiphaiins. 99

Wurzel dicker, Seileuliöcker hölier und deutlicher. Die Stirnleisteii
scharf, gczähnelt, reichen bis vor die Vorsprünge des Clypeus. Rand
des Clypcus glaH , etwas wulstig; hinter dem mittleren etwas ver-
tieft, sonst höckerig mit einer kleinen Warze im Winkel. Der glatte,
fein puuklirle, schwächer gcwölble Prothorax mit einer schmalen,
{iunktirten Bucht, die zur Mitte des Augenwulstes reicht. Narbe
klein, glatl, mit Spuren von Härchen. Narbe an der Taille fehlt.
Hintere Ecke der Sternalplaltc mit wenigen Punkten. (Miltelschiene
mit 2 Dörnchen, und, wie die hinteren, mit langen, dünn gestellten
Härchen.

Cuba, Mexico, Brasilien. Ein Ex. durch das Cambridger Mus.

4. Epiphanus perplextis Kp.

Pais. perylexus Dej. cat. 195. Kp. 16.
Front is Iransversis rugis.

Long. 27, Elytr. 16, lat. 8-10 Mm. Bedeutend gröfser als
glaberrimus und paxUloides. Oberlippe nach innen zu schwach bo-
genförmig am Vorderrand ausgeschnitten. Clypeusrand mehr oder
weniger dick und wulstig. Stirnleisten uneben, endigen noch vor
dem Vorspruug des Clypeus. Stirn vorn mit 2 — 3 Qucrrunzeln.
Winkel ohne Warze, oder nur mit einer Spur. Der ziemlich
flache Prothorax glatt mit kleiner Narbe, die wenige Punkte
zeigt. An den vorderen Ecke 1—2 Punkte. Narbe der Taille deut-
lich. Hintere Ecke der Sternalplatlc mit wenigen Punkten. Mittel-
Schiene mit 1 — 2 Dörnchen.

Brasilien. Ein Exemplar iu der Mniszech'scheu und Darmstädter
Sammlung.

5. Epiphanus ahorlivus Perch. 87. pl. 6. f. 7. — Burm. 499. —
Kp. Vrodr. 18.

Verlicls tuber culo longo et carinalo.

Long. 31. Elylr. 18, lat. 10—11 Mm. Fast so grofs wie bi-
nominalus. Die Oheilippc am V^»l(ierrand schwach ausgeschnitten.
Der Clypeusrand inil den Zähnen ibich und punktirt. Die Kopf-
llächen uneben. Das schief liegende Kopfliorn bildot eine
scharfe Ca ri n e; seine S t i rn I c is ten glatt, kurz, mit einem
Tuberkel am Ende, der ent lernt von dem änfseren Cly-
[)cusdorn steht. Winkel mit einer kleinen Warze. Der glatte,
gewölbte Prothorax zeigt eine tief cingohendc Bucht; sie ist wie
der breite Fnrchenrand punktiit. Die hohe Narbe mit i^robon Punk-
ten. Narbe der Taille lang, allein flach und undcullich, Hintere

100 Kmip: PassnJicIne.

Ecke der Sternalplatte dicht und grob punktirt. Das Metasternum
zeigt in der Nähe der Schultern Spuren von Härchen. Miltelschiene
mit 1 — 2. hintere mit 1 Dörnchen.

Antillen. Ein Ex. durch das Cambridger Museum.

Dritte Gattung. Phoroneus.

Der Clypeus springt in der Mitte etwas vor und zeigt daselbst
2 mehr oder weniger deutliche stumpfe Zähne, die nahe beisammen
stehen; von den seitlichen Vorsprüngen sind sie weiter entfernt.
Das Kopfhorn ist entwickelter als bei Epiphanus und Eu-
melus und ragt mehr oder weniger als freie Spitze über
die Stirn; selten bildet dasselbe einen knolligen, schief nach hinten
gerichteten Vorsprung, Unter der Spitze beginnen die mehr oder
weniger deutlichen Stirnleisten, die niemals die seitlichen Vorsprünge
des Clypeus erreichen. Die Antennen, namentlich die langen Fah-
nenläppchen, kurz und ziemlich dicht behaart. Prothorax ziemlich
gewölbt und glatt. Flügeldecken, auf dem Rücken abgeflacht, sind
in den Furchen grob punktirt. Mittel- und Hinterschiene mit Dor-
nen. Es sind meist mittelgrofse Formen. Ihre Unterscheidungs-
merkmale liegen in der Kopfbildung.

1. Phoroneus rtigi/rons Kp. Prodr. 15.

Cornu hrevi luberoso. Clypei denlibns inlerniediis vix promi-
nentibus; frontis carinls argzilis,, clypeo variolose punclato.

Long. 33, Elytr. 19, lat. 11—12 Mm.

Eine etwas breitere Form. Das Kopfhorn ist ein kurzer, schief
nach hinten aufgerichteter Knollen, der nach vorn zu abgerundet
ist. Unter seiner Spitze entstehen die divergirenden, bogig geschweif-
ten Stirnleisten, die, entfernt von dem Clypeusdorn, mit einem deut-
lichen Höcker endigen. Zwischen den Stirnleisten ist die Stirn ver-
tieft. Diese mit feinen, der höhere Clypeus mit gröberen Kreispünkt-
chen. Seitlich von der Mitte der Stirnleisten geht eine Falle ins
Thal. Hintor dem Augenwulst auf dem Prothorax eine breite, nach
hinten gebogene Bucht, die rauh granulirt ist; über der punktirten
Narbe eine Reihe grober Punkte. Narbe der Taille lang, tief und
deutlich. Hintere Ecke des Slernalschildes grob punktirt. Mittel-
schiene mit 2 — 3, Hinterschiene mit 1 Dörnchen. Behaarung fast
wie aduncus.

Brasilien. Geschenk meines Freundes Thorey.

Neleinue: Plioroueus. 101

2. Phoronexts adnnctts Er. in Wiegm. Arch. 1817. p. 112.

Ph. ublusideus K{). Vrodr. p. 14.

Clypei denlibns inl er mediis fori ins prominent ibus, basi coallaiis -^
cornti incumhenle (Erichs.).

Long. 28 — 30, Elytr. 18, lat. 10—11 Mm.

Das Kopfliorn an der Wurzel schmäler, in der Mitte breiler,
gellt in einem Bogen zur weit überhängenden Spitze. Die Nebcu-
hügcl bilden 1 kleine, tief liegende, spit/.e Höckerchen. Die Slirn-
leisteu undeutlich. Stirn unter dem Kopfhorn vertieft; der übrige
vordere Thcil flach und uneben mit 4 stumpfen Zähnchen. Zwi-
schen den mittleren mit Einschnitt nach der Stirn zu; wie bei allen
ein Dörnchen an der Aufsenscite der Furche am vorderen Theil
der abfallenden Augen wand. Prothorax glatt; am vorderen Rand
etwas ausgeschnitten, mit pnnktirler Bucht nach hinten zu. Fur-
chcmand breit. Narbe punktirl mit und ohne Punkte in ihrer Nähe.
Narbe der Taille flach und undeutlich. Metastcrnum glatt. Unterer
Rand des Prothorax, äufserster Rand des Metasternums, Schultern
der Flügeldecken und Mittelschiene kurz behaart. Letztere mit stum-
pfem Dorn.

Peru (Erichs.), Bras. (Thorey). Ein Ex. Geschenk des Herrn
Thorey.

3. Phoronens rw«/ icus Perch. 61. pl. 4. f. 6. — Burm 502. —
Kp. Prodr. 13.

Long. 42 — 46, Elytr. 26, lat. 15-17 Mm.

Die gröfste und plumpste Art des Genus. Kopffläche ähnlich
wie aduncns, glatt und uneben, allein mit einer Längsleiste am An-
fang der Stirn, die nach den Miltclzähncn verläuft. Das Kopfhorn
ist fast walzenförmig und ragt seitlich über den Sockel etwas hin-
aus. Vorn springt es als stumpfe Spitze etwas vor. Die Stirulei-
sten divergiren in schwachem Bogen und endigen mit einem Tuberkel.
Die Furche an der vorderen Augenwand gehl nach innen abfallend
weit nach hinten und verläuft sich in den Augenwulst. Prothorax
flacher, mit rauher Bucht, schmalem, punktirtem Fiirchcnrand und
kleiner Narbe; über dieser wenige oder keine Punkte. Narbe der
Taille flach und matt gefärbt. Reich punktirt an der hinteren Ecke
des Slcrnalschildes. IMillcIschieue nut kleinem, hintere mit kaum
sichlbarem Dorr). Punklirung sehr grob. Behaarung dürftig.

Brasilien. 1 Ex. aus der Germar'schen Sammlung. (Selten. )

102 Kaup: Passalidae.

4. Phoronetis quadricollis Escb. 21. — Perch. 59, t. 4 u. 5.
— Burm. 501. — Kp. Prodr. 14.

Ctypei dentibus intermediis vix prominent ibus , cornu rix in-
cumbente.

Länge 33 — 35, Flügeldecken 20, Breite 12—13 Mm. Das mitt-
lere Zähnchen des Clypeus gespalten. Stirn mit queren und Längs-
fältchen. Das walzige Kopfhorn läuft fast horizontal und hat eine
kurze freie Spitze. Die Stirnleisten divergiren in schwachem Bogen
mit Tuberkeln am Ende. Prothorax am obern Ende mit ziemlich
scharfer Ecke und mit mehr oder weniger ausgebildeter Bucht.
Narbe punktirt, mit mehr oder weniger Punkten über ihr. Narbe
der Taille seicht und matter gefärbt. Hintere Ecke des Metaster-
nalschildes dicht punktirt. 2, selten 3 Dörnchcn an den Mittel-,
0 — 1 Dörnchen an den Hinterschienen.

Brasilien. (Gemein.)

5. Phoroneus denticollis Kp. Prodr. 11.

Prothoracis laleribus unidentatis.

Länge 35, Flügeldecken 20, Breite 12 — 13 Mm. Oberlippe
ausgeschnitten, hinterer Zahn dos Kiefers nach dem Auge zu ent-
wickelter als gewöhnlich. Der mittlere Vorsprung des Clypeus ragt
wie bei spinifer vor, allein die Spitze ist fein getheilt. Die Stirn
uneben durch Querrunzeln. Kopfhorn ähnlich wie bei aduncus.
Prothorax springt am oberen schmalen Furchenrand eckig vor (ein-
zig bei dieser Familie). Nächst der punktirten Bucht knollig vor-
springend. Narbe punktirt; über ihr einzelne Punkte. Narbe der
Taille flach, sammetartig gefärbt und undeutlich. Hintere Ecke des
Mittelschildes punktiit. 3 Dörnchen an der Mittel-, eins an der
Hinterschiene. Behaarung wie vorige.

Brasilien. Unter obigem Namen in der Mniszech'schen Samm-
lung als Unicum; von Herrn Dupont.

Vierte Gattung. Eumelus.

Der Clypeus springt in der Mitte als ungetheilte Spitze vor;
das Kopfborn ist kurz, anliegend und nicht frei. Von seiner Spitze
gehen die scharfen Stirnleisten bis zu den Vorsprüngen des Clypeus
oder bis in deren Nähe. Im Winkel der Stirn eine Warze.

Neleinae: Eumelus. Undulifer. 103

1. Eumelus spinifer Perch. Suppl. 29. pl. 78. 6. — Burni. 498. —
Kp. Proclr. Vi.

Clypei punclati margine antico sphia unica media.

Länge 25, Flügeldecken 15, Breite 9 — 10 Mm. Die durch
Punkte abgcgiünile Leiste des Clypeus springt in der Mitte als sehr
kurzer Dorn vor; der übrige Rand fast gerade, mit kleinem Dorn
über dem Rand der Oberlippe. Das kurte Kopfliorn mit 2 Ouer-
liöckorn. Die Slirnlciste mit der Spur eines Knötchens. Stirnfläche
mit runden Punkten und einer Warze im Winkel. Die hintern
Tliäler uneben. Prolhorax mit tief eingehender Bucht und langer,
punktirler Narbe, die über sich viele Punkte zeigt; sonst noch zer-
streute Punkte an der ganzen Seile. Schildchen punktirt, längs der
Mitte glatt. Narbe der Taille hoch gelegen, tief und oval. IMeia-
stcrnalscbild mit wenigen Punkten; hintere Ecke reich punktirt.
Mittel- und Hiuterschiene mit Dörnchen.

Brasilien. Mniszcch'sche Sammlung. (Selten.)

2. Eumelus lunaris Kp. Prodr. 13.

Clypei laevi murgitie antico spina unica media obtusa.

Der Clypeus springt in der Mitte als stumpfe Spitze vor und
ist auf beiden Seiten bogig ausgeschnitten, eine halbe Mondfigur
bildend. Die Stirnleisten gehen bis über die Vorsprünge des Clypeus,
auf Vielehen sie aufsitzen. Im Winkel der Stirn eine runde Warze.
Protborax mit kurzer Bucht; Narbe rauh, zerstreute Punkte längs
den Seilen. Scliildchen glatt. Narbe der Taille lang. Längs den
Seiten der scharf begränzten Mctaslernalplatle ein Streifen grober
Punkte, keine in den Ecken. 2 — 3 Dörnchen an der Mittelschiene.
Behaarung dürftig, nur au der Mittelschieue deutlich. Flügeldecken
am Rücken flach, Punkt irting. namentlich an den Seiten, grob.

Brasilien. Geschenk des Herrn Thorcy. (Selten.)

Fünfte Gattung. Undulifer.

DcrClypeusrand ist relief und besteht aus 3 Bogen,
wovon der mittlere etwas vorsteht. Das schief aufsteigende Kopf-
liorn ist an der Wurzel des Rückens lief gefurcht, an der Spitze
frei. Die ganze Kopflläclie rimzclig, kainn n)It Spuren von Sei-
tenböckern des Kopfliorns und Slirnleistcn.

Man kennt bis jetzt nur eine Art aus Mexico.

104 Kaup: Passalidae.

Vndulifer incisus Reiche (Truq.) 266. — Kp. Pro^r. 7.

Länge 30 — 33, Flügeldecken 17 — 18 Mm. Oberlippe schmal,
schwach, am vorderen Rand ausgeschnitten, gelbröthlich behaart. Der .
äufsere Bogen des Clypeus bildet in der Mitte einen stumpfen Winkel
und geht als Leiste zur inneren Augenwand. Die Augenwand, mit
stumpfem Dorn, fällt vorn als Furche ab. Unterlippe in der Mitte ge-
wölbt, nach vorn vorspringend, mit behaarten, offnen Narben und grob
punklirten Seilenlappen. Zunge schmal, vorn erweitert, mit einer
mittleren und 2 Seitenspitzen. Prothorax gewölbt, an der vorderen
Ecke abgerundet und nach innen zu etwas ausgeschnitten, mit tiefer,
nach hinten erweiterter, glatter^' Bucht, die bis zu dem Augenwand-
wulst reicht. Narbe deutlich, mit groben Punkten über und hinter
derselben. Stiel des Prothorax an der vorderen Platte nicht gerippt,
zwischen den Vorderfüfsen behaart, nach hinten gefurcht und dann
als unregelmäfsiges Trapezoid sich erweiternd und als abgestutzte
Spitze endigend. Die schwach convexe Mitte ist malt gefärbt, mit
einer gefurchten Längscarine in der Mitte. Schildchen in der Mitte
glatt, sonst punktirt mit glatten Rändern. Narbe der Taille nicht
vorhanden, allein längs der Nath eine grofse, fein punktirte und
behaarte Fläche. Fast das ganze Metasternum mit der Plalte
fein punktirt und kurz behaart. Unter dem Rand des Pro-
thorax mit Peixrii)g, der jedoch wenig vorragt. Alle Furchen der
Flügeldecken deutlich punktirt, namentlich die Seiten, was stets der
Fall ist. Mitlelschienen behaart, weniger die hinteren. Erstere
mit 2 — 3, letztere mit 1 — 2 Dörnchen. Eine durch die Behaarung
der Sternalplatte sehr ausgezeichnete Art.

Mniszech's und Darmslädter Sammlung; durch Herrn Thorey
geschenkt.

Passalinac: Passalus. 105

Fünfte Unterfamilie: Passalinae.

Die drei Läppchen ati der Fahne sehr kurz, etwa doppelt so
lang als das Glied, dem sie anhängen. Stets 3 Zähne an der Spit/.e
des Kiefers, die senkrecht übereinander stehen. Clypeus meist
gerade, in der Milte zuweilen etwas ausgekerht, oder einen \'or-
sprung bildend (striatopunclntiis). niemals mit Zacken oder Dörn-
chcn versehen. Der Protliorax, im Verhält nifs zum Hin ter-
körper, springt in der Mitte am vorderen Rand etwas vor, zeigt
eine schwache Narbe, über welcher sich selten einige Pünktchen
befinden; niemals ist die Seite desselben zerrissen und grob punk-
tirt. Die Flügeldecken zeigen Iseichte Furchen, feine Punkte und
flache Rippen; niemals zeigt sich der obere^Schul terrand
behaart. Narbe der Taille fehlt oder ist sehr undeutlich. Hintere
Ecke des Sfernalschildes meist glait. Behaarung mäfsig. am stärk-
sten an der Mittelschiene. Dörnchen an dieser fehlen meistens.

1. Passalus. II. Soranus. III. Veturlus. IV.Sertorius. V. Verres.

1. striatopunctatus Haagii Heydenii Agassizi corticola

2. xodiacut rect icornis assiinilis

3. cutpidatus ecliplicus platyrhinus intermedius

4 Wagneri cephalotes Hageni

5. dislinctu» tropicus transversus ..... fnrcilabris

19 Arten. ')

Im Ganzen sind beschrieben:
von der östlichen Halbkugel 16 Arten AulacocycUnae und 63 Arten

Eriocneminae,
von der westlichen Halbkugel 13 Arten Proculinae, 60 Arten iVe-

leinae und 19 Arten Passalinae;
also im Ganzen 171 Arten.

Erste Galtung. Passalus.

Der linke Kiefer am Mitlelzahn mit 2 Zäckchen. Clypeus
durch eine tiefe Furche vou der Stirn getrennt. Das Kopf-
horn grofs und kräftig, ist nach vorn umgebogen und
endet als freie Spitze; keine Nebenhöcker. Stirnlcisteu
wulstig, oder nur als Eckkauteu der Stirn und Kopfseiten erkennbar.

') Burmeieter kannte 9 Arteu, Truqui fügte 1 weitere bei.

106 Kanp: Passalidae.

1. Passalus striatopunciatus Perch. 101. t. 7. f. 7. —
Burm. 510. — Trug. 311. — Kp. Protlr. 1.

Clypeo laevi. margine medio produclo acuminalo.

Länge 25 — 30, Augenbreite 7, Proth. lang 7, breit 11, Flügel-
decken lang 18, breil 10 Mm. Unterscheidet sich leicht von allen Ar-
ten durch die vorspringende Ecke auf der Mitte des Ciypeus, die
in die behaarte Oberlippe, bogig ausgeschnitten, hineingeht. Va-
riirt in der Form des Kopfhorns, Slirnleisten, Gestall der Kopf-
thäler, Zahl der Punkte über der Prothoraxnarbe. Zuweilen zeigt
auch die obere Ecke des Prothorax einige Punkte. An der Mittel-
schieue 1, selten 2, hintere mit und ohne Dorn.

Die gemeinste Art in Mexico.

2. Passalus zodiacns Truq. Rev. zool. 312. — Kp
Frontis carinis brevibus, tuberculo minuio ierminatis. — L. 33 Mm.
Prothorax 9 lang, 11 breit, Elytr. 19 Mm. lang. Das Kopfhorn,
von oben gesehen, geht bis zum Ciypeus. Von der Wurzel des Kopf-
borns die undeutlichen Slirnleisten, die kleine Endtuberkel haben.
Beide sind durch eine stufige Querleiste verbunden, welche ein läng-
liches Thal unter dem Kopfhorn begränzt. Clypeusrand wulstig,
mit 2 Ausläufern am Ende, wovon der eine am Rand der Oberlippe
abwärts, der andere aufwärts zur inneren Brücke der Augen wand
steigt. Das Thal zwischen Kopfhorn und Augenwand rauh. Der
hintere Höcker der Augenwand geht als Falte zum hinteren Augen-
winkel wie bei striatopunctalus. Ueber der punktirten Narbe des
Prof horax einige zum Theil verschmolzene Punkte. Schildchen an den
Seiten nadelritzartig punktirt. Mittel- und zuweilen Hinterschiene
mit 1 Dorn.

Mexico. Truqui's und Mniszech's Collection.

3. Passalus cuspidattis Truq. Rev. zool. 1857. p. 313. —
Kp. Prodr. 2.
Frontis carinis brevibus, tuberculo minuio ierminatis.
Long. 39, Elytr. 22, lat. 13 Mm. breit. Stirnleisle kurz, mit
Tuberkeln. Augen wand mit 3 Tuberkeln, wovon der vordere einen
Zahn bildet. Stirngegend rauh. Mitlelschiene mit 1 Dorn.
Mexico. Truqui's Coli.

5. P assalus distincius Web. seu cornuliis Fbr. etc.

Labro profunde sinuaio,
Länge 38, Breite zwischen den Augen 9, Länge des Protho-
rax 10, Breite 12, Flügeldecken 21 lang, 12^ Mm. breit. Der Cly-

FassdUiioe: Soranus. 107

peus springt in der MiHc etwas vor, ohne jedoch eine spitze Ecke,
wie bei striaiopunrlaltis. zu bilden. Die Sliinleislen sind nur dnrch
die Kauten der Sfirn und Kopfseiten angedeutet. Das sehr kräf-
tige K 0 p f h o r n breitet sich n n c h der Spitze zu s e i 1 1 i c h aus.
Narbe des Protliorax glitt, oline Punkte über ihr. Mittel- und
Hinlersohienc zuweilen niil einem Dörnchen Die Oberlippe fast
so tief wie furcilabris ausgeschnitten. Bei kleinen Individuen ist
auch das Kopf hörn sehr wenig entwickelt und seitlich nicht aus-
geschnitten.

Nord-Amerika. Sehr gemein. Seltner in Mexico, Texas und
Californien.

Zweite Gattung. Soranus.

Kopf schmäler. Oberlippe seil wach bogig ausgeschnitten. Linker
Mittelzahn mit 2 Zäckchen. Kopfhorn aus den hohen Quer-
hügeln mit z u g e sc h ä r f i e n Kanten, m e h r o d c r w e n i g e r a u f-
springend, selten als freies, kleines Uorn nach vorn geneigt. Vor
der Wurzel des Kopfhornsdicsictsdeullichcu, divergirendenStirnleislen
mit einem Knötchen endigend. Clypeusrand durch eine tiefe
Furche von d e r S t i r n getrennt, und endigt mit einem auf-
steigenden Knötchen. I?roliioiax mit zicmlicb scharfen, vorderen
Ecken, deutlicher Narbe, mit einigen Punkten über derselben. Flü-
geldecken mit liefen Furchen und deutlichen Piitikfcn. Miltelschiene
mit 1 — 2 Dornen, hintere mit und ohne Dornen.

Die Arten kommen aus Mexico und Ceniral-Amerika.

1. Soranus Haagii Kp. Prodr.

Dledius, rerlic'm liihercidn nnn porreclo. — Long. 22, Ely Ir. 18 Mm.

Eine compacte, breilere Form. Clypeusrand breit, abfallend,
schwach convex gebogen und in der Mitte schwach ausgeschnitten.
Kopfhorn an der Wurzel breit, gewölbt, mit breiten 3eckigen
Seilenhöckern. Von den Knötchen der Slirnleislcn und des Clypeus
geht eine Brücke zur inneren Seite der Augenwand. Prothorax
mit stumpfen vorderen Ecken und schwach ausgeschnitten. Vor der
vorderen Ecke und um die grob punklirte Narbe («ruppon von
groben Punkten. Schildchen grob punktirt mit glattem Mittelstrei-
fen. Narbe der Taille undeutlich. Mctasfcrnalplattc verflossen, ohne
Punkte an den hinteren Ecken, Flügeldecken an den Seilen mit
kleinen Leistchen. Zwei kleine Dörnchen an den Miflelschicnen,
1 an der hinteren.

Mexico. 1 Ex. in der Sammlung des Herrn Dr. Haag, nach
welchem eifrigen Sammler ich diese Art genannt habe.

108 Paup: Passalidae.

2. Soranus recticornis Klug in Burm. 508. — Truq. 316. —
Kp. Prodr. 21.

Minimus, verlicis luherculo mucronalo, porrecto.

Länge 19—20, Flügeldecken 12 Mm. Die kleinste Art. Cly-
peusiand flach abfallend und glatt, mit einem Knötchen am Ende.
Stirnleisten sehr divergirend, mit einem Knötchen am Ende, das
sich auf der Brücke ansetzt. Zwischen beiden Knötchen eine Quer-
leiste, die in der Mitte mit einem kurzen Leistchen mit den Stirii-
leisten verbunden ist. Prolhorax am vorderen Rand etwas ausge-
schnitten und vor der Randfurch« etwas knollig vorspringend. Längs
den Seiten punktirl. Schildchen punktirt. Narbe der Taille lang
und schmal. Mittelschiene mit kurzem Dörnchen.

Mexico. Nicht selten. 1 Ex. aus Germar's Sammlung.

3. Soranus eclipticus Truq. p. 311. — K p. Prodr. 23.

Maximus. — Long. 3.3 Mm. Melaslerno laevi.

Länge 33 — 34, Augenbreite 8, Länge des Prothorax 8, Breite 11,
Länge der Flügeldecken 19, Breite 11 Mm. Die Läppchen der Fahne
etwas länger als bei tropicus. Im Ganzen eine stärkere Form als
letztgenannte. Der Clypeusrand ist in der Mitte eingebo-
gen, und die Nath, welche ihn von der Stirn trennt,
bildet 2 höchst flache Bogen, die «in der Mitte zusammen-
stofseu. Die Seitenhügel des Kopfhorns sind auf der
Firste gefurcht und mit ihren seitlichen Enden nach hinten ge-
bogen, oder gerade. Das Kopfhorn liegt auf diesen Seitenhügeln
auf, erhebt sich wenig über diesen und fällt vorn steil ab. An dem
Ende desselben beginnen die sehr divergirenden Stirnleisten, zwi-
schen welcben die Stirn nach hinten abfallend vertieft ist. Das
Thal zwischen Äugenwand und Seitenhöckern des Kopfhorns rauh
punktirt, zuweilen mit Härchen. Der Prothorax ist gewölbter als
bei tropicus, mit wenigen Punkten um die Narbe. Schildchen ge-
wölbt, mit zerstreuten Pünktchen. Metasternum glatt. Mittelschiene
mit 1 — 2 Dörnchen, hintere mit 1. Behaarung deutlich; auf der
Schultergegend vereinzelte Härchen.

Mexico. Mniszech's Collection. Ein Ex. Geschenk aus letzte-
rer; 1 Ex. Geschenk des Herrn Carl Stein.

4. Soranus Wagneri Kp. Prodr. 30.

Minor; clypeo leviter curvato; verlice mucronalo, porrecto; pro-
noto punctulato.

Länge 22 — 23, Augenbreite 5|, Prothorax 6 lang, 8 breit,
Flügeldecken 13 lang, 8 Mm breit. Steht in der Gröfse dem recti-

Passalinne: Sorainis. 109

cornis arn nächsten, allein von viel derberer und gcstrecklerer
Gestalt. Die Leiste des Clypcus ist nicht gerade, sondern bildet
einen schwachen Bogen. Das Kopfhorn ist an der Wnrzel sehr
breit gewölbt und wie aufgesetzt auf den unbedeulenden Qucrhügeln,
die gegen die Ränder hin abfallen; seine freie Spitze ragt mehr vor,
als selbst bei den gröfseien Arten. Die Stirnleisteu sind kurz, di-
vergiren im Bogen und endigen mit eiDcm Knötchen. Der Protho-
rax hat vorn spitze Ecken, l)rcite, punktirte Randfurche, die vorn
bis in den Augenvvulst hinein geht Die Seiten sind wie bei recd-
rornis. namentlich über der punktirteii Narbe, reich punktirt. Schild-
chen gewölbt, mit wenigen Punkten. Taille ohne Narbe. Metaster-
ualschild an den hinteren Ecken stärker wie bei iropicus punktirt.
Mittel- und Hinicrschiene mit Dorn. Mittelschiene mit "2 Ilaarzeilen.
2 Ex. Eins von Nicaragua durch Herrn Thorey, das andre von
Cliontales durch Herrn Janson in London geschenkt; in der Samm-
lung des Leizteren viele Exemplare.

5. Snramis Iropicus Perch. 79. t. 7. f. 4. — Burm. 509. —
Tr. 312. — Kp. Prodr. 22.
Pass. »ubcornutua Hope nach Truqui.
Inlermedius. — Long. .30 Mm. Melaslerno punclnlalo.
Länge 30, Augenbreite 7, Länge des Prothorax 8, Breite 10,
Länge der Flügeldecken 17, Bieite 10 Mm. Es ist eine schlankere
\it als die vorige und wesentlich von ihr verschieden. Der Cly-
peusrand ist nicht in der Mitte eingebogen, sondern ist wulstig und
bildet einen kleinen Bogen. Die Stirn ist mehr flach. Der Protho-
rax ist flacher und die punktirte Furche am vorderen Theil geht
liefer bis zur Mitte des Augenwulstes. Die hintere Ecke des Me-
lasternalschildes zeigt Punkte. Mittelschienc mit 1 , hinlere mit
0 — 2 Dörnchen.

Es giebl 3 Varietäten bei dieser Art:
«) Das kurze Kopfhörnchen springt vor, allein die Stirnleisten
fehlen und sind nur durch die Wand der Stirn und der Seilen
dargesleilt. Diese Varietät beschreibt ßurmeisler.
Ä) Das kurze Köpfhörnchen springt vor, mit 2 deutlichen, kur-
zen, bogigen .Stirnleisten,
r) Das Kopfliörnchen springt nichl als Spitze vor, sondern legt
sich als Wulst um und steigt als solcher zu den Stirnleisten
herab.
Truqui sagt bereits: Celle corne varic beaucoup en longucur,
et eile est quelquefois reduite ;i une carenc longitudinalc.

110 ' ICaup: Passalidae.

Ich vermuthe, dafs auch bei ecUplicus ähnliche Varietäten auf-
treten.

Mexico. Sehr geraein.

Dritte Gattung. Veturius.

Es sind meist grofse Arien mit breitem, flachem Kopf, kurzem,
spitzem Kopf hörn, niedrigen Querhöckern und Stirnleisten und meist
zugeschärflem Clypeusrand. Der linke Millelzahn mit 2 Zäckchen.
Oberlippe lang und schmal, an dem vorderen Rand schwach winke-
lig ausgeschnitten. Prothorax mit verdecktem, schmalem, seitlichem
Furchenrand, der wenig tief vorn an der abgerundeten Ecke ein-
wärts zieht; er ist ziemlich breit, nicht stark gewölbt, vollständig
glatt, mit äufserst schwachem Eindruck als Narbe. Flügeldecken
seicht gefurcht mit feinen Punktreihen. Metasternum glatt, mit ver-
schwommenem Schild und nächst den Flügeldecken fein punktirt
und behaart. Taille ohne Narbe. Behaarung unter dem Prothorax und
der Mittelschiene stark. Ohne und mit Dornen an den Mittel- und
Hinterschienen. Durch ihre Gröfse in ihrer Unterfamilie, durch
ihren breiten Kopf, geringe Enlwickelung des Kopfhorns, Stirnleisten,
Querhöcker, zugeschärften Clypeusrand, Mangel der Taillennarben,
glattes Metasternum, feine Furchen der Flügeldecken und noch fei-
nere Punktirung und durch Behaarung erinnern sie sehr lebhaft
an Procuhis, 3te Gattung der Procuthiae, wefshalb die Galtung
Velurius den nehmlichen Rang in der Uuterfamilie Passalinae ein-
nehmen mufs.

Süd- und Mittelamerika.

1. Velurius Heydenii Kp. Prodr. 27.

Medius-^ vertlcis luherculo apice parum libero.

Länge 37, Augenbreile 10, Prothorax lang 11, Breite 13^,
Flügeldecken lang 20, breit 12 Mm. Unterscheidet sich durch das
lange, schief aufsteigende Kopf hörn, das an der Spitze etwas frei
wird, durch den flacheren, breiten Prothorax, der vorn in der Mitte
weniger vorspringt, als bei gleich grofsen cephalotes. Von oben
gesehen wird die äufsere Furchenkanle seitlich nicht durch den Pro-
thorax verdeckt, was bei allen übrigen der Fall ist. Die Behaa-
rung unter dem Prothorax ist nicht so stark als bei den übrigen
gröfsereu Arten. Keine Dornen an den Mittel- und Hinterschieuen.

Ich habe diese Art nach meinem lieben Freunde, dem Herrn
Hauptmann v. Heyden, genannt, der so freundlich alle Gelehrten mit
seiner grofsen Bibliothek unlerstülzl.

Passaliuue: Veturius. 111

Mexico. Mniszecb's, Daroistädler und Jansun's Collectiou. lu
letzterer viele Es.

2. Velurius assimilis Web. obs. Sl. .3. — Per ob. 96. tab. 7. f. 5. —

Biirm. 511. — Kp. I'rodr. 26.

Pass. iemirylindricus Escli. 15. — Burm. ."Sil, 518. ft 532. — Pt-rcli.
suppl. 45.

Minor. — Long. 27 — -32 Mm. Melastemi disco in medio laevi.

Bei einer Länge von 28 Mm. ist die Augenbreite 7, Prolborax
lang 7, breit 8, Flügeldecken lang 16, breit 8 Mm. Ist die kleinste
Art mit dem scbniälsten Kopf nnd der geringsten Bebaaruug. Von
der Spitze des kleinen Kopfborns geben die mebr oder weniger deul
lieben Stirnleistcn berab und endigen als Knötcben vor dem Clypeus.
Im spitzen Winkel der Stirn eine Warze. Am Grund des Kopf iiorns
geben llügelarlig als gekrümmte Leisten die Seitenböcker. Der Pro-
tborax zeigt einen etwas breileren Furcbenrand. Das gewölbte Scbild-
cben zeigt auf den Seiten der glatten Mitte Reiben von Stricbpünkt-
cben. Die Flügeldecken zeigen etwas tiefere Furcben und deutli-
chere Pünktchen. Vordcrscbiene mit 2 — 3 Stacheln. Mittel- und
Hinterschieue keine. Kanu nur mit Zwergformen des cephuloles
verwechselt werden.

Kio-Jaueiro, Guyana, Cayeune. Ein Ex. Geschenk des Herrn
Kirsch. In Sammlungen selten. Steht in überspringender Verwandt-
schaft zu cephuloles. bei der ebenfalls die Stirnleisten zuweilen fast
erloschen sind.

3. Vetitrius plalyrhinus Reiche in Hope's Cat. of. Luc. 1845.

— Kp. Prodr. 28.

Paaa. vnlidus Burm. 513 et 5 IS.

Maximns: pronoli limbo infero^ tidiis mediis, melaslernisqne la
terihus fortiler hirlis. Melaslerni disco in medio lon(^iludinaliler
siilcalo.

Länge 46 — 51 Mm. Bei einer Länge von 51 ist die Augen-
breile 13, der Protborax 13 lang, 17 breit, die Flügeldecken lang
28. breit IG\ Mm. Uulerscbcidel sich leicht durch seine b<Mieulendc
Gröfse und sehr starke Behaarung; von dem schlankeren Ininsversus
uutersehcidet ihn der Mangel von Dörnchen an Mittel- und Ilinter-
sehiene. Von dem gerad aufgerichteten, kurzen Kopfhorti gehen
die Stirnleisten herab, die sehr divergiren und am Ftiiie sich zu
Knölcbea erheben. Die Stirn ist uneben und der Clypeus in der
Mitte schwach gekerbt. Die Brücke bildet eine breilere, stumpfere,

112 Kaup: Passalidae.

mehr fall ige Leiste. Die vordere Milte am Prothorax springt etwas
mehr vor und die Seitenfurche wird, von oben gesehen, durch den
Protliorax selbst verdeckt. Der gefurchte, glatte Mittelstreifen des
Schildchens ist seitlich grob punktirt. Die ganze Taille ist gröfs-
lentheils matt schwärzlich gefärbt. Flügeldecken mit seichten Fur-
chen und breiten, etwas quer gefalteten Rippen; nur an den Seiten
feine Punktreihen.

Columbien. Nicht sehr selten.

4. Veturius cephalotes Dej. Serv. Enc. X. p. 20. — Burm. 512. —
Kp. Prodr. 27.

Pass. sinuatus Escli, No. 16.

Intermedius-, veriice tuhercido erecio\ pronoto convexiusculo^
elyiris nee elongatis: melasterni disco laevi.

Diese Art variirt in der Gröfse sehr, und es giebt Individuen
von der Länge des assimilis. Solche Zwergformen zeigen jedoch
stets einen breiteren Kopf und überhaupt breilere Verhältnisse. Ein
Individuum von 30 Mm. (13'") zeigt eine Äugenbreite von 8, einen
Prothorax von 7 Länge und 10 Mm. Breite, Flügeldecken sind oben
10 breit und 17 Mm. lang. Vergleicht man diese Dimensionen mit
denen von assimilis, so wird man aufser der Breite wenig Verschie-
denheit finden. Von der Länge von 30 giebt es jedoch noch Zwi-
schenstufen bis zu 47 Mm. ((13 — 20"')- Bei 47 Mm. Länge ist die
Augenbreite 11^, Prothorax lang 11^, breit 15, Flügeldecken lang 26,
breit 14 Mm. Wie die Gröfse variirt, so sind auch die einzelnen
Kopflheile der Variation unterworfen. So giebt es Exemplare, die
einen wulstigen, etwas vorspringenden Clypeusrand haben, der durch
eine stumpfe Furche von der Stirn getrennt ist; bei andern ist der
Clypeus schief abfallend zugeschärft und wie gewöhnlich in der Mitte
schwach gekerbt, andere zeigen eine feine Leiste am Rand, oder
letzterer ist flach, am Ende gespalten, der obere Theil der Spalte
zu dem Dörnchen der Slirnleiste führend. Auch die Stirnleisten
variireu, allein es hilft nicht zur Erkennung dieser gemeinen Art,
wenn man sie als carinis ohsolelis beschreibt, denn nur bei sehr
grofsen Individuen sind die Leisten stumpf oder erloschen. Bei der
gröfseren Mehrzahl von mittelgrofsen Exemplaren sind die Stirnlei-
sten scharf ausgeprägt. Von dem Dorn derselben fällt vorn wie
nach hinten eine Querleiste zur inneren Wand der Augen ab, die
ein schwach vertieftes Thal bilden hilft. Im Winkel der Stirnlei-
slen eine mehr oder weniger entwickelte Warze; seilen ist jedoch
die vStitn vollkommen glatt. Durch die Warze meiner Zwergform

Passalhiae: Serloriris. 113

geht eine Querleisfe. Das oinzii;c stabile Kcniizeiclicn der Kopf.
Ilächc ist das Kopfhoiii, welches kiiiÄ und a ufü;cri ch t e i ist
und von dessen Spitze vorn d ie Sl i rii I eist eii he ra l>ij;ehen.
Duicli dieses Kennzeichen unterscheidet sich cephuloles von dem
niexlcaiiischen lleijdenii. wo das Kopfhorn etwas l;int;er und mehr
vorsteht und die Stirnleisten an der voidcren Wurzel b?i,innen.
Der Prothorax zeigt keine wesentlichen Variationen, wohl aber das
Schildchen. Dieses ist bald dicht, bald licht pnnKlirt ; zuweilen mit
einem glatten Streifen in der Rlitte und 1 Hand.streifen mit Punkten
zur Seite. Zuweilen sind die Püi.ktclicn behaart. Taille nächst der
Naht dicht behaart; gewöhnlich haben die Mittel- und liinlcrschicnen
keinen Dorn, aliein es giebt Individuen genug, wo Mittel-
und Ili nt erschienen einen, ja sogar 2 deutliche Dornen
haben, wie bei trunsversus. In der Regel ist die Schnller der
Flügeldecken nackt, allein es giebt Exempl., die ein Büschchen Ilaare
*iasclbst zeigen. Nimmt man auf den Totaleindruck keine Rücksicht.
80 kann man unter diesen Varietäten eine IMengc von neuen, freilich
Nominalspccies unterscheiden. Ist man jedoch in der Lage, dafs
man sich die Arten 1. Ueydenii^ 2. assiwilis. 3. platijrhinus^ 4. ce-
phatoles, 5. Iransversiis neben einander stecken kann, so wird man
finden, dafs No. I.. III. und V. gröfsere Formen darstellen als II. und IV.
II. mit IV. verglichen zeigt die kleinsten Gestalten.

Cephalotes ist in Brasilien, Guj'ana und Surinam eine sehr häu-
fige Art, und etwa 100 Stücke dienten zu meinen Notizen. In 3Iexico
scheint sie durch Ileydenü und in Columbien durch plat yrhi7ius ver-
treten zu sein.

5. Veturius Iransversns Dalm. in Schönh. Syn. I. app. 443.
197. — Perch. 94. t. 7. f. 3. — Burm. 511. — Kp. Prodr.
Pass. trituberculatu» Es eh. 26.
Pass intermedius et hifoveolnlus Dup. (Wscr.)
Klougalu». IMetaslenii disco f/iitnpresso : ti/nis uni- vel bispinosis.

Länge 40 — 48, Augenbreite 10—12, Prolhorax 10—11 lang,
14 — 16 breit, Flügeldecken 14 — 15 breit, 24 — 28{\Im. lang. Gleicht
in dem kurzen, aufgerichteten Kopfhorn den übrigen, mit Ausnahme
von lleydenii. Die Slirnleisten divergiren etwas mehr als bei pla-
lyrhhius. Sein Hauptkennzeichen bleibt seine gestrecktere Form,
was namentlich durch etwas schmälere Flügeldecken bedingt wird.
Der Prothorax erscheint ein wenig gewölbter. Das [Melasternal-
scbild zeigt vor dem hinteren Hand zwei schwache Eindrücke. An

Berl Kntomol. Zeltsrhr. XV. JJ

114 Knvti: Passalidae.

den Mittelschienen mit 1 — 2, an den Hinterschienen mit 0 — 1 Dorn-
chen. Behaarung nicht so stark als bei platyrMnus.

Kann leicht mit Exemplaren von cephalotes verwechselt werden,
die üörnchen an den Mittelschienen haben, wenn nicht die breiteren,
und kürzeren Flügeldecken vor Verwechselung schützten.

Brasilien. Nicht so gemein als cephalotes.

Vierte Gattung. Sertorius.

Der linke Mittelzahn, vor dem Schrotzahn, wie bei den vorigen
mit 2 Zäckchen. Oberlippe am vorderen Rand schmal bogig ausge-
schnitten. Clypeus weder durch eine Furche begränzt, noch glatt
und ziigeschärft, sondern dick und wulstig und am Ende schwach
gebogen. Das lange, unfreie, schief aufsteigende Kopfhorn
reicht v^eit in die Stirn hinein. Von seiner Spitze gehen in
schwachem Bogen die kurzen Stirnleisten herab, die sehr divergiren,
mit einem Knötchen am Ende; an diese gränzt unmittelbar die Brücke;
von der Wurzel des Kopfhorns eine Leiste zur Mitte des Clypeus.
Die Querhöcker des Kopfhorns als schmale Leisichen
kaum angedeutet und sehr tiefliegend. Prothorax mit deut-
licherer Narbe als Velurius. Keine Narbe an der Taille.

1. Sertorius Agassizi nov. spec.

Länge 32, Augenbreite 7, Prothorax 8 lang, 10 breit. Flügel-
decken lang 19, breit 10 Mm. Von der Mitte des Clypeus, zuwei-
len ausgeschnitten, geht eine mehr oder weniger deutliche Leiste
über die schiefe Stirn zur Wurzel des Kopfhorns. Die Kopfthäler
sind uneben und mehr oder weniger runzelig; und dabei tiefer als
bei Veluriufi. Der Prolhorax äufsersl fein punktirt n)it abgerunde-
ten vorderen Ecken und einer Randfurche, die bis zum äul'seren
Rand des Augeiiwulstes geht. Schildchen punktirt, mit schwach
reliefem Mittelstreif. Metasternum glatt und nächst den Flügeldecken
licht behaart. Nächst der Nath an der Taille glatt, ohne Haare.
Flügeldecken an den Seiten stärker, auf dem flachen Rücken sehr
fein punktirt. Rippen mehr oder weniger quer gefaltet, Behaarung
sehr dürftig.

Guatemala. Zwei Ex. durch Herrn Professor Agassis geschenkt.

Fünfte Galtung. Verres.

Der linke M i 1 1 e 1 z a h n vor dem S c h r o t z a b n m i t 3 Zäck-
chen, von welchen der mittlere der längere. Oberlippe
mehr oder weniger tief ausgeschnitten. Der Clypeus fällt

Passalinae: T'erres. 115

mit der Stirn steil ab. ist. wie 1'eturius, ziii;csrljärfl und in der
Mitte schwach ausgeschnitten und am Ende mit einem aufspringenden
Knötchen versehen. Das Kopf hörn ist mit den mäfsigen Quer-
höckern innig verschmolzen, steigt als plumper Hügel
oder Kegel schiel in die Höhe und erhebt sich ineh r od er
weniger über diese. Die Stirnleisten beginnen unter der
vorderen Spitze des Kopfhorns und divcrgire» mehr oder
weniger. Punktirung der Flügeldecken deutlich. Ecken des Mela-
sternunis mit wenigen Punkten, Seifen punktirt. dünn behaart. Be-
haarung mäfsiger als bei Vtlurius. Keine Dornen an den Älillel-
schienen.

1. V er res corixcola Truq. Rev. zool. p. 310. — Kp. I'rodr. 24.

Frontis carina angutosa et obltisa.

Länge 35 — 38. Augenbreite 9, Prothorax lang 9, breit 12.
Flügeldecken 12 breit, 2] Mm. lang. Oberlippe ausgeschnitten
und in der Milte zugeschärft. Clypeus im schwachen Bogen aus-
geschnitten, mit einem vorsiehenden stumpfen Dorn am Ende; zwi-
schen ihm und der Stirn etwas quer vertieft. Das ziemlich weit
nach vorn gerückte Kopfhorn bildet mit den Seitenliöckern einen
derben Hügel, aus dessen Witte die kurze Spitze sich erhebt. Zu-
weilen erheben sich auch die Enden der Seitenhöcker zu kurzen
Spitzen. Bucht an der abgerundeten vorderen Ecke des Protho-
rax schmäler und weniger verlieft als hei furcitaörisi 2 — .3 Punkte
nächst dem hinteren Rand der Metaslernalpiatte. Schildchen punk-
tirt, längs der Mitte glatt.

Mexico. Geschenke von Herrn Dr. Hille in Marburg.

2. Verres intermedius nov. sp.

Labro profunde sinualo nee aculo.

Länge 4S. Elü^ieldecken 25 Mm. Das Kopfhorn bildet mit den
Seitenhöckern einen dicken, schief aufsteigenden Höcker mit vorra-
gender Mittelspilze. Die Seilenhöckcr verlängern sich nach vorn
hin. und d.i unter dem Kopfliorn ein Liingshöckcr sich l)efindet, so
entstehen zu beiden Seiten kleine Vertiefungen. Seitenhöcker und
Längsliöckcr verfliefscn auf einer abgerundeten Querleiste, von wel-
cher aus die Stirn abfällt. Auf beiden Seilen des etwas bogigen,
glatten Clypeus ein Höckerchen. Clypeus nach den Slirnleisten zu
verlieft und uneben. Schildchen punktirt, in der Mille längs geritzt.
An der hinteren Ecke der Mclasternalpintle wenige Punkte.

Mexico. Britisches Museum.

H2

116 Kmip: Passalidne.

3. Verres Hagenii nov. sp.

Jjabro profunde sitmnto', frontis cnrina transversa. — Long.
36 — 39 Mm.

Augenbreite 9; Lauge des Prolhorax 9, Breite 12, Länge der ^
Flügeldecken 21, Breite 11 Mm. Kleiner und zierlicher als der io\-
gcnöe furcilabris, mit weniger tief ausgeschnittener, allein zugeschärf-
ter Oberlippe. Seitenliöcker des Kopfhorns etwas nach vorn ge-
richtet, selten an den Ecken Spitzen bildend. Die Slirnleisten
bilden eine quere, wellige Leiste mit einem kleinen
Höcker am Ende, der mit der schmalen Brücke verfliefst, die
bis an die innere Seite der Augenwand gehl. Der breite, steil ab-
fallende Clypeus in der Mitte ausgeschnitten; seine Endhöcker am
Rand der Oberlippe nach unten gerichtet. Die Bucht am abgerun-
deten Vorderrand des Prothorax tief, allein weniger breit als bei
furcilahris. Schildchen punktirt, ohne oder mit einem glatten Mit-
telstreifen, zuweilen carinirt. An den hinteren Ecken am Rand mehr
oder weniger Punkte, meist in einer Reihe.

Guatemala. Viele Ex. durch Herrn Professor Agassiz.

4. Verres furcilahris Esch. p. 25. — Perch. 92. t. 7. f. 2. —
Burm. 513. — Kp. Prodr. 25.

Lahro profunde sinuato et acuto; frontis carina transversa. —
Long. 42 — 51 Mm.

Das Kopfhorn mehr zugespitzt und an der Spitze
freier, ist gänzlich mit den Sei tenhöckern verschmolzen
und bildet einen kurzen, spitzen Kegel. Die kurzen, que-
ren Stirnieisten bilden zusammen einen Bogen mit einem grofsen,
spitzen Höcker am Ende, von welchem die Brücke steil abfällt. Der
Clypeus wie bei Hageni gestaltet. Die kurze Bucht an der abge-
rundeten vorderen Ecke des Prothorax ist tief und breif. Schild-
chen ebenfalls punktirt. mit weniger punktirteni Mittelstreifen. Hin-
lere Ecke des Sternalschildes mit mehr Punkten.

Brasilien und Guyana. Nicht sehr selten.

Erster Nachtrag

zur

Monographie der Passaliden

von
Dr. J. J. Kaup ia Darmstadi.

Aju den Kennzeichen der Unterfamilie Prorulinae füge man fol-
gendes, liöclist wichtige Merkmal: Flügeldecken an der
!\littelnath verwachsen '); Unter- oder eigentlicher Flü-
gel sehr unvollkommen, einen schmalen, langen Strei-
fen ohne Nathfeld bildend. Da der Prothorax gleichzeilig
uüverliältnifsmäfsig entwickelt, hingegen der Hinlerkörper verküizt
(md öfters mehr eiförmig geslaltol ist, werden sich die Proculinae
stets von den übrigen Unterfamilien leicht unterscheiden lassen.
Die Unterflügcl der verschiedenen Gattungen, als Oiteus, Proculus
(Ogyges) und Publitts unterscheiden sich wenig.

Von Ogtjges taevior und laevisshmis (des Münchener Museums)
habe ich die Untcrflügel nicht uniersucht, allein es kann keinem
Zweifel unterliegen, dafs sie eine ähnliche PMügelbildung, etwa wie
Promlejns. besitzen.

Nach einer Revision dieser Unlerfamilie miifs die Art .sngilla-
rius Smith seu rhnnlor Truq. aus dieser und aus der Gattung
Oilens entfernt werden, denn sie l)esilzt getrennte Flügeldecken
MMcl sehr entwickelte, normal gebildete Unter- oder eigentliche
Flügel.

Oileus. in welche Gattung bis jetzt nur Pass. lieros Truq.
AU zählcQ ist. zeigt einen Flügel, dessen Handvenc einen flachen Bo-

') Nur b«'i Sflir i;rob<T Vcilelzuni;, wie dtircli einen Scidag. k.inn
sich die vordere Iliilfle der N;itli spüllen; d.is abi'alleiide Ende isl jeducli
durrli keine (je\v;ill Ireiinljar

118 J. Knujp: Erster Nachtrag

gen bildet; er ist 20 Mm. lang und 3 Mm. breit. Die Cubitalvene
erreicht etwa \ der Flügellänge. Das schwarzbraun gefärbte Ende
■£eigt eine Andeutung zum Umschlag.

Proculejus^ von welchen ich Truquii^ Sartorii und 6ren»«
untersuchte, zeigen ähnliche Flügel, allein sie sind etwas mehr trans-
parent und haben die Enden bräunlich angeflogen.

Proculus^ von welchem ich nur Mniszechi in 15 Exempla-
ren ') in Händen habe, zeigt den schmälsten Flügel, ohne Spur ei-
ner Cubitalvene. Derselbe ist an der Wurzel sehr schmal und nur
gegen das Ende etwas breiter. Die Randvene ist nach dem Ende
zu etwas aufgeschwungen und umgiebt den unteren Rand bis da-
hin, wo das Ende sich aufschwingh Der ganze Flügel hat die dun-
kelste Färbung; bei einem 60 Mm. langen Exemplare ist derselbe
30 Mm. lang und am hreiteslen Theil 3 Mm. breit, also wahrschein-
lich der unvollkommenste unter allen Passaliden.

Proctdns Goryi, von dem ich in Europa das zweite, ganz herr-
liche Exemplar durch Herrn Francis Sarg besitze, wird eine ähn-
liche Flügelbildung zeigen.

Ogyges mit den Arten laevior und laevissimus des Münche-
ner Museum habe ich, wie bereits bemerkt, nicht untersucht.

Pub litis (cT'nssus Smith) zeigt am Flügel den unteren Rand
mit der Cubitalvene begränzt, und am deutlichsten das Gelenk zum
Umschlag des Endes. Der ganze Flügel hat einen lichtbräunlichen
Anflug und ist 25 Mm. lang und 5 Mm. breit.

Es ist unter allen Proculinen die Gattung mit der vollkom-
mensten Flügelbildung.

') Die hiesige Sammlung erhielt diest^lben durch die Güte des Hrn.
Fr. Sarg; bei meiner Beschreibung hatte ich nur kleine und mittelgrofse
Exemplare, während sich unter den letztjjenannten einzelne befinden, die
an Gröfse dem Pr. Goryi fast gleich kommen. Ich vermuthe, dafs es Ex-
emplare geben kann, die Goryi an Länge übertreffen; die meinigen schwan-
ken bis jetzt zwischen 58 — 71 Mm. Nach den JNotizen des H. Sarg ge-
hört Goryi in Guatemala zu den allergröfsten Seltenheiten; Mniszechi in
mittelgrofsen und kleinen Individuen treten häufiger auf; opacipennin
scheint keine grofse Seltenheit zu sein, ich sah denselben in mehreren
Exemplaren in Herrn Janson's Collectionen.

*iir Monog;ra}ihie dei Passaliden 119

Rimor nov. gen.

Wie bereits bemerkt, gebort sagillarhis Smitb seu rimator
Trug, nicbt in die Gattung Oileus-, icli hatte ihn dabin versetzt,
weil leb micb durch analoge Merkmale läuseben liefs: er bildet mit
einer neuen Art aus Guatemala eine eigene Gattung, die ich Rimor
genannt habe.

Die schmale Clypeusrandleiste ist bei derselben quer sehr breit,
und in der IMitte schwach nach Inno» eingezogen; an jedem Ende
befindet sich ein in die Höhe gerichtetes Dörnchen. Kein Dorn
zwischen diesem und der Augenwand wie Pseudaraiit/ms. Kopf-
horn bedeutend nach vorn gebogen mit frei überhängender Spilze.
Die Seitenhöoker. kaum angedeutet, sind lief gehende Relieflinien.
Keine Stirnleistcn. Schultern und Seiten der Sternalplatte längs
dem Flügelrand behaart.

Zwei Arten aus Mexiko und Guatemala.

Rimor gehört in die 4te Subfamilie Neleinae und in die erste
Gruppe Psetidacantheae, welche sich von allen Gruppen durch den
geraden, durch eine Furche abgegränzten Clypeusrand unterschei-
det, der einen Tuberkel an jedem Ende besitzt.

Diese Gruppe isl , was die Zahl der Arten betrillt, nocb sehr
mangelhaft. Ich glaube, dafs man die Gattungen einstweilen wie
folgt stellen kann: I. Vindex (agnoscendus). 2. Spnrius (Äicornj«),
.3. Rimor Sargii und sagHtarius, 4) Pof)ilius marginalus. Klingel-
höferi, giLbosus, Tau, exposilns, 5. Pseudacanlhua mexicanus, azle-
cus und lalicornis.

1. Rimor Sargii Kp.

Labro vix sinuato.

Länge 30—32, Flügeldecken lang 18, breit 11 Mm.

Die Läppchen der Fahne so lang als bei sagillarius. Oberlippe
schwach ausgeschnitten, allein in der Mitte konkav zugeschärft.
F)as Kopfhorn ist an der Wurzel b a Ibkugelfürmig, nach vorn
plölv.lich zugespitzt und abwärts geneigt. Von oben gesehen erreicht
die Spitze nicht die Handleiste des Clypeus. Auf dem Hucken des
Kopfborns, wo es aufsteigt, eine kleine Narbe. Mit bcwntliietcm
Auge zei£;t sich die Oberfläche punktirl. Die Seiienhöcker sind
liefliegende, herabziehende, schwache Relieflinien, die in einem
nach hinten gerichloten Bogen sich mit dem vcrschmälerlen, eben-
falls gebogenen Ende des Angenwulstcs verbinden.

Der Prolhorax ist gewölbter und kleiner als bei sagUinrius.
I);ts Sehlldrlien auf der obei en llällle verlieft j^esli iclieil . Die Taille

120 J. Kaiip: Erster Narfttrag z. Monographie d. Passaliden.

zeigt eine hoch gele^jene, rundh'che Narbe, sie ist von der
Nath an nach der Mitte zu zwar uneben, allein vollkom-
men glatt, und zeigt daselbst weder Punkte noch Härchen, was
sagiüarius so sehr auszeichnet.

Der Oberflügel etwas schmäler und gewölbter nnd alle Fur-
chen deutlich punktirt. Die Behaarung der Schulfern deutlicher
als wie bei sagUlarius. Wie bei diesem zeigt die mittlere Schiene
zwei Haarleisten und einen kurzen Dorn.

Ich habe diese Art zu Ehren meines jungen Freundes, Herrn
Francis Sarg, benannt, von dem die Wissenschaft als Naturforscher
und höchst talentvollem Zeichner und Maler noch Vieles erwar-
ten kann.

2. Rimor sagitlnrius Smith Brit. Mus. (Pass. rimator Truq.)
Gröfser, mit tief ausgeschnittener Oberlippe, langem, schlan-
kem Kopfhorn, das, von oben gesehen, bis zum Rand des Clypeus
reicht. Die Taille ist unter der Nath, nach der Mitte hin punktirt
und behaart.

Erklärung der zur Passaliden-Monographie
gehörigen Tafeln.

Taf. III. Erste Unterfamilie: AulaCOCyclinae.

Fip. 1. Anlacorticlus leres Perch. Doppelt vergtöfsert.

Fig. la. Kopf im Profil, um die Steigung des Kopfhorns zu
sehen. Die nicht bezeichnete Figur ist die Oberlippe mit
den stark vorragenden Soilcnlappen.

Fig. 2. Ceracufjes fronlicoriiis W est \v. Dreifach vergröfsert.

Fig. 2a. Kopfprofil, um die Steigung des Kopfhorns und die
lanzenförmige Entwicklung des hinleren Zahns des Kiefers
zu sehen. Die niclit bezeichnete Figur zeigt die Kiefern-
spilzc mit den .3 Zäckchen. wovon das mittlere das längste
ist. 6mal vergröfsert.

Fig. 3a. Comacupes basalis Fr. Gröfse -J-. Fig. 3a. ^. Fig. 3b.
zeigt die Varialion des Kopfhorns. Die linke Figur zeigt
das Kopfhorn mit eingesetzter Spitze, während rechts das-
selbe die einfache Spitze zeigt.

Fig. 4. Comanipes r ijlindraceus Pcrty. ^. Zeigt die Variation des
Kopfhorns.

Fig. 5. Comacupes iricnspis Kp. |-. 6a. Kopf im Profil.

Fig. 6. Taeniocerns bicnnihatus Guer. ^.

Fig. 7. Cuxdifer Mac Leayi K p. ^.

Taf. IV. Zweite Unterfamilie: Eriocneminae.

Fig. I. Pleurarius p'Uipes Kp. Fig. \a. \.

Fig. 2. Labienus Plox K p.

Fig. .'i. Frincnemis iMniszerlii Kp .3«. ^. Untere Ansicht des

Koj)fos, um das eckige .Schildchen auf der Mitte der lln

terlippe zu zeigen.
Fig. 4 Ptesthenns rfiiadriromis K\}. 4o. unlere Ansicht dr-> Kopfes.

um das in dii; Quere gezogene Lippensehild zu stiien. ^.
Fig. 6. Larhes Complonii K p ^n. ^.
Fig H. Mrirrnlinns Duivfubodri K [). J

122 Erklärung drr Abbildungen.

Taf. V. Dritte Unterfamilie: Procullnae.

Fig. 1. Proculus Goryi Melly.
Fig. 2. - Mniszechi Kp.

Fig. 3. - opacipennis Thoms.

Taf. VI. Vierte Unterfamilie: Neleinae.

Fig. I. P seudacanthus mexicanus Truq. F'ig. 2. Spurius bicor-
«i« Truq. Fig. 3. (4.) Milrorhinus punciifrons De]. Fig. 4. Eume-
lus lunaris Kp. Fig. 5. Phoroneus rugifrons Kp. Fig. 6. Ph. denti-
coUis Kp. Fig. 7. Epiphanus abortivns Percb. Fig. 8. E. glaberrimus
Esci). Fig. 9. Paxillus peniaphyllus P. Beauv. |-. Fig. 10. Perl'max
Perlyi Kp. Fig. II. Neleides afßnis Percb. Fig. 12. iV. incertus
Percl). f.

Alle in doppelter Gröfse. mit Ausnahme von Fig. 3, 9 u. 12.

Taf VII. Fünfte Unterfamilie: Passalinae.

Fig. 1. Passalus distinctus Web. seu cornutus Fbr. f.

Fig. 2. Soranus Wagneri Kp. y

Fig. 3. - recticornis Klug. |-.

Fig. 4. Veturius plalyrhinus Reiche. 4a |^.

Fig. 5. - cephaloles Dej. y.

Fig. 6. - transversus Da Im. ^.

Fig. 7. Verres corticola Truq. ^,

Fig. 8. - furcilabris Escb. ^. bei a zeigt der Mitteixabn drei

Zäckchen.

Sämmtlicbe Abbildungen sind nach Zeichnungen meines ge-
schätzten jungen Freundes. H. T|h. Compton, entworfen.

Dr. J. J. Kaup.

Register.

Aceraiae 47.
Aceraius

borneanus 52.

emarginatus 52.53.

grandis,

Kaupii 52.

Percheronii 53.
Aulacocycliuae 14.
Aulacocyclus 14.

comatus 19.

edentulus 14.

Parr yi,

Percheronti 16.

perlatus 15.

Rosenbergii 16.

teres 15. fig.
ßasilianus

cancrns 56.

C antori 57.

inaequalis 56.

neelgheriensis 55.
Caulifer Mac Leayi

22. fig.
Ceracupes

fronticornis 17. fig.
Cetej US

Ralmahe irae,

peltostictus 54.

sodalis 55.

virginal is 54.
Ciceronius morbil-

losus 29.
Comacupes

basalis 19. fig.

cavicorni s 19.

cylindracens 18. fig.

laevicornis 19.

tricuspis 18. fig.
Oidimus Klugii 31.

I ae vis 30.

par astictus,

punctipectus,

q uadrifrons 30.

Epiphanus

abortivus 99. fig.
binominatus,
glaberriaius 98. fig.
paxilloides 98.
perplexus 99.
Episphenus Moorei

45.
Eriocnemiae 35.
Eriocneminae 23.
Eriocnemis
Burineisteri,
dorsalis,
Mniszechi 41. fig.
! monticulosus 41.
I tridens 42.
'Erionomus plani-

ceps 27
jEumelus lunaris fig.
! spinifer 103.
Gonatas Germari 51.
naviculator,
I pumilio 50.
' L a b i e n u s P t o x 39. fig.
' Laches Comptonii
49. fig.
infantilis,
pueril is 48.
! Leptaulaceae 28.
Leptaulax approxi-
matus 32.
b i c o 1 0 r ,
dentatus 33.
Eschscholtzii 32.
tiinoriensis 33.
Macrolineae 42.
Macrolinus

Duivenbodei 43.

fip.
latipenni s 43.
rotundifro ns 44.
I Waterhousei 43.
Weberi 44.

Mastachilus austral-
asicus 47.

dilatatus 46.

Mac Leayi 47.

politus,

polyphyllus 46.
Mitrorhinus puncti-

frons 80. fig
Neleae 82.
Neleid es

affinis 88. fig.

anguliferus,

geometricus 88-

incertus 87. fig.

multispinosus,

pun ctulatus 87.
Neleinae 72.
N e 1 e u s

coniferus,

interruptus,

punctiger 86.

unicornis 85.
N i n u s

interstitialis ,

punctatissirans 89.
Ogyges laevior 70.

laevissimus 69.
Oileus heros 58. 117.

(rimator 117. 120.)

(sagittarius60.119.)
Passalinae 105.
Passal US

abortivus 82.

acurainatus 89.

africanus 30.

anguliferus 80.

bidentatus 98.

bifoveolatus 113.

bihastatus 17.

brasiliensis,

cajor 80.

CheTroIatii 46.

124

Register.

Passalus
coarctatus 86.
cognatus 90.
compar 89.
concretus 70-
cornutus 106. fig.
crenistrius 46.
crenulatus 81.
cuspidatus 106.
cyliudraceus 14.
dasypleurus 27.
depressus 80.
dilatatus 46.
distiactus 106. fig.
elongatus 76.
emarginatus 52.
erosus 98.
furcicornis 14.
Goryi 66. 67.
Hardwickii 21.
heros 117.
hexaphyllus 46.
humeralis 27.
inops 91.
intermedius 113.
laborator 89.
laticornis 73.
longulus 91.
Lottinii 40.
mundus 88.
nicobaricus 13. 57.
nigritius 81.
nodus 96.
obtusidens 101.
occipitalis 85. 98.
oroleius 56.
pelliculatus 95.
perplexus 99.
politus 46.
puncticollis 81.
punctifrons 18.
rimator 60. 120.
rugiceps 47.
semicylindricus 111.
sexdentatus 46.
sinuatus 112.
striatopunctatus

106.
striolatus 86.
subarmatus 83.
subcornutus 109.
sulcatulus 81.
suturalis 85.
tetraphyllus 81.
thoracicus 96.
Tlascala 86.

Passalus

torpidus 86.

tricornis 17.

tritiiberculatus 113.

validus 111.

villosus 83.

zodiacus 106.
Paxillus LeachiiSO.

pentaphyllus 81.

fig.
Pelops

australis 38.

Salomonis 39.
Pentalobus barba-

tus 34.

Palinii 35.

Savagei 34-
Pertinaceae 89.
Pertinax

convexus 95.

latifrons 94.

mancus 94.

Pertyi 95. fig.
Petrejus

curtus 85.

gracilis,

mucronatus 84.

pugionatus 85,

sicatus 84.
Phoroneae 97.
Phoroneus aduncus
101.

denticollis 102. fig.

quadricollis 102.

rugifrons 100. fig.

rusticus 101.
Plesthenus quadri-

cornis 40. flg.
Pleurarius pilipes

28. fig.
Pleurostylus trape-

zoides 26.
Popilius

expositus 77.

gibbosus,

Klingelhöferi 76.

marginatus 77.

Tau 75.
Proculejus 118.

bretis 61.

hirtus 62.
1 quitensis 63.
I Sartorii 64.

Truquii 62.
jProculinae 58. 117.
Proculus 118.

Proculus

Goryi 66. fig. 118.

Mniszechi 67. fig.
118.

opacipennis 68. fig.
118.
Pseudacantheae 73.
Pseudacanthus

aztecus,

laticornis 74.

mexicanus 73. fig.
Ptichopusangulatus

96.
Publius crassus 70.

118.
Rhagonocerusarma-

tus 97.
Rhodocanthopus

caelatus 91.

contractus,

guatemalensis 92.

Maillei 90.

morio 91.

punctatostriatus
92.
Rimor sagittarius
120.

Sargii 119.
SemicyclusGrayi28.
Sertorius Aagassizi

114.
Solenocycleae 24.
Solenocyclusexara-

tus 25.
Soranus

eclipticus 108.

Haagii 107.

recticornis 108. fig.

tropicus 109.

Wagneri 108. fig.
Spasalus

crenatus,

robustus,

tetraphyllus 81.
Spurius bicornis 75.

fig.
Stephanocephaleae

78.
Stephanocephalus
78.
hostilis,
stellaris 79.
Taeniocerus

bicanthatus 21. fig.
bicuspis 21.
DeyroUei 20.

Rpsri.ster.

125

Taeniocerus

piatyp US 21.

pygmaeus 20.
Trichosticfmus Tho-

reyi 31.
ündulifer incisus

104.
V a t i n i u s

aculeatus 82.

nasutus,

p 1 i c a t u s 83.

V a t i n i u s
toriferus 83.

V e 11 e j u s
compergus 36.
c r a s s u s ,
gigas 37.

niol uccanus 36.
Verres corticola 115.

furc ilabris 116. fig.
Hagenii 116.

Verres

intermedius 115.
V e t H r i u s

assimilis 111.

ce phalot es 112. fig.

Ileydenii 110.

platy rhinus 111. fig.

tranversus 113. fig.

Vindex agnoscen-
dus 78.

A W. äcUade's Bucbdruckerei (L. Schade) tu Berlin, StaU«clir«ibar*tr. 47.

Ent.

V.15
1871

AUTHOR

^'^"■^ Berliner Entomologische
, Zeitschrift

F